(19)
(11) EP 1 125 700 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.08.2001  Patentblatt  2001/34

(21) Anmeldenummer: 00103025.3

(22) Anmeldetag:  15.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B27M 3/00, B27H 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Kempter, Eugen
8590 Romanshorn (CH)

(72) Erfinder:
  • Kempter, Eugen
    8590 Romanshorn (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass, Menzl & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)

   


(54) Vorrichtung zum Herstellen von gebogenen Leimbindern


(57) Zur Herstellen von gebogenen Leimbindern (26) wird eine Vorrichtung (10) vorgesehen, die eine Vielzahl je mit einem Spannelement (28) versehbarer, winkelförmiger Leimböcke (12) aufweist, deren erste Schenkel (14) als Auflage für zu verleimende Lamellen (24) der Leimbinder (26) dienen, und deren rechtwinklig an einem hinteren Ende (18) einer Auflagefläche (20) jedes ersten Schenkels (14) fixierte, zweite Schenkel (16) als Gegenlager beim Zusammenpressen und Verspannen der Lamellen (24) dienen, wobei die zweiten Schenkel (16) gelenkig miteinander verbunden sind, und wobei die ersten Schenkel (14) beabstandet von der Gelenkverbindung (22) durch Stelleinrichtungen (47) miteinander verbunden sind, mit deren Hilfe die relative Lage der Leimböcke (12) zueinander einstellbar ist.
Ein mit dieser Vorrichtung (10) durchzuführendes Verfahren, bei dem anhand der gewünschten Bogenform erst die nötige, relative Lage der Leimböcke (12) zueinander berechnet und dann mittels der Stelleinrichtungen (47) eingestellt wird, ermöglicht eine sehr effiziente Herstellung von gebogenen Leimbindern (26).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von gebogenen Leimbindern gemäss den Merkmalen des Anspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung von gebogenen Leimbindern mit Hilfe einer solchen Vorrichtung gemäss Anspruch 11.

[0002] Leimbinder, vor allem aus sogenanntem BSH, sind ein hervorragendes Baumaterial und werden eingesetzt zur Erstellung von Häusern, Hallen, Brücken und ähnlichen Bauwerken. Sie zeichnen sich aus durch hohe Tragkraft, Festigkeit und Feuerbeständigkeit. Bei vielen Konstruktionen, wie vor allem bei Hallen und Brücken, wäre der Einsatz von gebogenen Leimbindern erwünscht. Gebogene Leimbinder werden bisher aber als Einzelstücke und zum grössten Teil in Handarbeit hergestellt, was sie entsprechend teuer macht. Daher wird schliesslich oft auf ihren Einsatz verzichtet.

[0003] Eine Möglichkeit, gebogene Leimbinder herzustellen, ist, eine Schablone der gewünschten Form anzufertigen, rechtwinkelige Leimböcke ungefähr der gewünschten Form entsprechend auf einem Boden aufzustellen und die Schablone auf den ersten, auf dem Boden aufliegenden Schenkel der Leimböcke aufzulegen. Dann werden die Leimböcke mit ihrem zweiten, etwa rechtwinkelig vom ersten Schenkel in die Luft abstehenden Schenkel an der aufliegenden Schablone durch in-Anschlag-bringen an diese ausgerichtet. Schliesslich wird jeder der Leimblöcke einzeln mit seinem ersten, auf dem Boden aufliegenden Schenkel, z.B. mit Hilfe von mindestens 4 Schrauben, in der Unterlage verankert und die Schablone entfernt. Die zu verleimenden Lamellen werden in die Leimböcke eingelegt und mit Spannern gegen den jeweiligen zweiten, in die Luft ragenden Schenkel jedes Leimbockes gespannt, wodurch sie aneinander gepresst und in die gewünschte Bogenform gebracht werden. Die Verankerung der Leimböcke im Boden ist sehr wichtig, da beim Verspannen der Lamellen in den Leimböcken enorme Kräfte auftreten. Das Aufstellen der Leimböcke entlang der Schablone und ihre Verankerung im Boden geschieht einzeln von Hand, indem z.B. die Schrauben mit Pressluftschraubenziehern angezogen werden, und ist daher sehr kosten- und zeitintensiv.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der durch Einsparung zumindest eines Teiles der Handarbeit gebogene Leimbinder wirtschaftlicher hergestellt werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Anspruches 1 und ein gemäss den Merkmalen des Anspruches 11.

[0006] Ein kettenartiges Verbinden von Leimböcken, welche jeweils mit ihren ersten Schenkeln auf einer Unterlage aufliegenden, mittels Gelenkverbindungen zwischen, jeweils senkrecht zu den ersten Schenkeln angeordneten zweiten Schenkeln, zusammen mit die ersten Schenkel verbindenden Stelleinrichtungen erleichtert das Aufstellen der Leimböcke in der gewünschten Bogenform erheblich. Ausserdem ermöglicht es beim Verspannen von Lamellen in der Vorrichtung zu gebogenen Leimbindern eine günstige Kraftaufnahme durch die gesamte Vorrichtung, so dass zumindest nicht alle der Leimböcke in der Unterlage verankert werden müssen.

[0007] Durch eine Ausgestaltung der Gelenkverbindungen derart, dass ihre Gelenkachsen etwa mittig zwischen den zweiten Schenkeln liegen und wenigstens annähernd senkrecht zu Auflageflächen der ersten Schenkel ausgerichtet sind, ist die Einstellung der Bogenform sehr einfach und die Kraftaufnahme durch die Vorrichtung beim Verspannen noch besser.

[0008] Wird die Gelenkverbindung durch zwei Gelenkarme hergestellt, die jeweils an einem zweiten Schenkel eines Leimbockes starr befestigt und in der Gelenkachse gelenkig miteinander verbunden sind, so ist die Kraftaufnahme durch die Vorrichtung nahezu optimal und ein Verankern der Leimböcke in der Unterlage kann völlig entfallen.

[0009] Die Vorrichtung erlangt grösste Eigenstabilität, wenn je eine Gelenkverbindung im oberen und unteren Endbereich der zweiten Schenkel benachbarter Leimböcke angeordnet sind.

[0010] Als Stelleinrichtungen sind zwischen den ersten Schenkeln und beabstandet von den Gelenkverbindungen Bewegungselemente in Form von Spindelwinden oder in Form von hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Zylinder-Kolbenaggregaten vorgesehen, die im Zusammenwirken mit Distanzelementen ein exaktes Einstellen der Lage der Leimböcke zueinander erlauben.

[0011] Sind die Bewegungselemente mittels einer elektronischen Steuereinrichtung betätigbar, so kann auch die Position der Leimböcke zueinander automatisch eingestellt werden und die Ausrichtung der Leimböcke per Hand entfällt.

[0012] Sind die via elektronischer Steuereinrichtung betätigbaren Bewegungselemente selbst als Stellelemente ausgestaltet, und ist also eine exakte Positionierung der Leimböcke zueinander allein mittels der Bewegungselemente möglich, so entfällt auch noch das Einlegen der Distanzelemente in ihre Halterungen an den ersten Schenkeln der Leimböcke..

[0013] Am einfachsten dazu Die nötige Lage der Leimböcke zueinander bzw. die nötige Distanz zwischen zwei definierten und von der Gelenkverbindung beabstandeten Punkten der ersten Schenkel wird anhand der gewünschten Bogenform entweder geometrisch ermittelt oder berechnet. Am einfachsten ist es eine entsprechende Berechnung mittels einer elektronischen Recheneinheit durchzuführen, die vorteilhaft mit der elektronische Steuereinrichtung für die Bewegungselemente verbunden ist.

[0014] Weiter bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand weiterer abhängiger Ansprüche.

[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1 und 2 beispielhaft erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1
perspektivisch eine erfindungsgemässe Vorrichtung; angedeutet auf der linken Seite der Figur sind eingespannte Lamellen; und
Fig. 2a, 2b
vergrössert und ebenfalls perspektivisch je eine Ausführungsformen einer an der Stirnseite eines ersten Schenkels eines Leimbockes aus Fig. 1 angeordneten Halterung.


[0016] Fig.1 zeigt einen Ausschnitt einer erfindungsgemässen Vorrichtung 10 mit mehreren Leimböcken 12, von denen jeder einen auf einer Unterlage aufliegenden ersten Schenkel 14 und einen senkrecht dazu angeordneten zweiten Schenkel 16 aufweist. Alle im weiteren verwendeten Richtungsangaben wie oben, unten u.ä. sind in Bezug auf eine in geschilderter Weise mit den ersten Schenkeln 14 der Leimböcke 12 auf einer horizontalen, wenigstens annähernd ebenen Unterlage aufliegenden Vorrichtung 10 zu verstehen. Jeder zweite Schenkel 16 ist am hinteren Ende 18 einer Auflagefläche 20 eines ersten Schenkels 14 fixiert. Via Gelenkverbindungen 22 sind jeweils zwei benachbarte zweite Schenkel 16 gelenkig miteinander verbunden. Die zweiten Schenkel 16 dienen als Gegenlager beim Zusammenpressen und Verspannen von Lamellen 24 zu einem gebogenen Leimbinder 26, wie es auf der linken Seite der Fig.1 dargestellt ist. Das Zussammenpressen und Verspannen der Lamellen 24 erfolgt mittels Spannelementen 28, wie sie für das Herstellen von Leimbindern 26 allgemein bekannt sind und beispielsweise von der Firma HMR-Jacob in 94486 Osterhofen, Deutschland angeboten werden.

[0017] Jedes Spannelement 28 weist eine Lagerungsplatte 25 auf, in welcher eine Spindel 27 gelagert ist, und welche mit Verankerungselementen 38 versehen ist. An einem Ende der Spindel ist eine Auflageplatte 29 angeordnet, welche beim Verspannen der Lamellen an einer äussersten Lamelle 24' aufliegt.

[0018] Der erste Schenkel 14 weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei parallele, voneinander beabstandete erste U-Profile 30 auf, die mit ihrer offenen Seite jeweils in Richtung des benachbarten Leimbockes 12 ausgerichtet sind. Anstelle der U-Profile 30 könnten aber beispielsweise ebensogut rechteckige Hohlprofile eingesetzt werden. Verbunden sind die beiden ersten U-Profile 30 durch eine sich in Längsrichtung der U-Profile 30 erstreckende Lochplatte 34, welche im gezeigten Beispiel so breit ist, dass sie die oberen Schenkel der U-Profile 30 überdeckt, diese seitlich überragt und so als Auflagefläche 20 für die Lamellen 24 der zu bildenden Leimbinder 26 dient. Die Lochplatte 34 kann aber auch so schmal sein, dass sie zwischen den U-Profilen 30, z.B. mittels einer Schweissverbindung, derart fixiert ist, dass sie mit den oberen Schenkeln der U-Profile 30 eine Ebene und so mit diesen zusammen die Auflagefläche 20 bildet. Die Lochplatte 34 weist in einer Reihe, mittig in Längsrichtung der ersten U-Profile 30 angeordnete Löcher 36 auf, die sich über dem sich durch den Abstand der ersten U-Profile 30 bildenden Hohlraum befinden. Die Löcher 36 dienen als Verankerungsaufnahmen 37 und sind im gezeigten Beispiel passend zu den zapfenförmig ausgebildeten Verankerungselementen 38 der Spannelemente 28 rund ausgebildet, wie dies aus der linken Seite der Fig. 1 ersichtlich ist. Sie können aber z.B. auch passend zu hakenförmigen Verankerungselementen 38 der Spannelemente 28 als sich in Längsrichtung der Lochplatte 34 erstreckende Langlöcher ausgebildet sein. Die seitliche Ausdehnung der Löcher 36 ist geringer als besagter Abstand zwischen den beiden ersten U-Profilen 30.

[0019] Die ersten Schenkel 14 benachbarter Leimböcke 12 sind jeweils etwa auf halber Länge des ersten U-Profiles 30 und in jeweils gleichem Abstand zu den gelenkig verbundenen zweiten Schenkeln 16 über Bewegungselemente 46, die Teil einer Stelleinrichtung 47 sind, miteinander verbunden, wobei zwischen den Bewegungselementen 46 und den ersten Schenkeln 14 jeweils eine lösbare, gelenkige Verbindung 42 besteht. Die Verbindung 42 wird via zwei auf der gegen den benachbarten Leimbock 12 hin offenen Seite jedes ersten U-Profiles 14 angeordnete Ösenplatten 40 mit je einer Öse 44 und einem dazu passenden Bolzen 50 bewerkstelligt, der die Ösen 44 und eine dafür vorgesehene Öffnung im Bewegungselement 46 durchgreift.

[0020] Im gezeigten Beispiel handelt es sich bei den Bewegungselementen 46 um Spindelwinden 48. Ebensogut könnten aber auch hydraulisch oder pneumatisch betriebene Zylinder-Kolbenaggregate als Bewegungselemente 46 verwendet werden. Die Spindelwinden 48 sind selbsthemmend und per Hand einstellbar.

[0021] Die Spindelwinden 48 sowie auch evtl. eingesetzte hydraulisch oder pneumatisch betriebene Zylinder-Kolbenaggregate können auch mittels eines kleinen, eingebauten Elektromotors (nicht dargestellt), der über elektrische Leitungen 52 mit einer Steuereinrichtung 54 verbunden ist, betrieben werden, so wie dies durch die in gestrichelten Linien eingetragenen Ergänzungen in Fig. 1 dargestellt ist.

[0022] Die ersten U-Profile 30 des ersten Schenkels 14 sind an ihrer vorderen Stirnseite 56 durch ein L-Profil 58 miteinander verbunden, dessen stehender Schenkel 60 die Stirnseite 56 bildet und dessen liegender Schenkel 62 die ersten U-Profile 30 untergreift, so dass die ersten U-Profile 30 auf diesem liegenden Schenkel 62 aufliegen. Zwischen den ersten U-Profilen in einer Aussparung des liegenden Schenkels 62 ist eine Rolle 64 angeordnet, mittels der der erste Schenkel 14 des Leimbockes 12 auf der Unterlage abgestützt ist. Die Rolle 64 ist mit ihrer Drehachse in Längsrichtung des ersten Schenkels 14 ausgerichtet ist, wobei die Stellung der Drehachse auch um eine Senkrechte der Auflagefläche drehbar gelagert sein kann. Die Rolle 64 erleichtert das Verscheiben der vorderen Endbereiche 56' der Leimböcke 12 relativ zueinander.

[0023] Im gezeigten Beispiel ist an dem stehenden Schenkel 60 des L-Profils 58 jedes ersten Schenkels 14 eine Halterung 66 für Distanzelemente 68 angebracht. In den Fig. 2a und 2b sind zwei verschiedene Ausführungsformen von Halterungen 66, 66' vergrössert dargestellt. Die Distanzelemente 68 bilden zusammen mit den Bewegungselementen 46 eine Stelleinrichtung 47 zur genauen Positionierung der Leimböcke 12 relativ zueinander. Die Distanzelemente 68 weisen eine Gewindestange 70 auf, auf der zwei Anschlagbolzen 72 mit Hilfe von Spannschrauben 73 gehalten und in Ihrer maximalen Distanz zueinander definierbar sind. Statt der Anschlagbolzen 72 können auch Kugeln verwendet werden.

[0024] Die in Fig. 2a gezeigte Halterung 66 weist drei parallel übereinander angeordnete Halteplatten 74 auf, die in Verlängerung der U-Profile 30 senkrecht von dem stehenden Schenkel 60 des L-Profils 58 abstehen. Der Abstand zwischen den Platten ist etwas grösser als der Durchmesser der Gewindestangen 70 und dient zur Aufnahme derselben. Für einen besseren Halt der Gewindestangen 70 können die mittlere und unterste Halteplatte 74 eine parallel zum stehenden Schenkel 60 des L-Profils 58 verlaufende Nut aufweisen (nicht dargestellt). In Richtung auf den benachbarten Leimblock 12 weist jede Halteplatte 74 eine zu den Anschlagbolzen 72 der Distanzelemente 68 gegengleiche Einbuchtung 76 auf, welche als Anschlag dient.

[0025] Die in Fig. 2b gezeigte Halterung 66' weist zwei übereinander angeordnete Halteblöcke 75, 75' auf, die in Verlängerung der U-Profile 30 senkrecht von dem stehenden Schenkel 60 des L-Profils 58 abstehen. Von der dem stehenden Schenkel 60 gegenüberliegenden Seite jedes Halteblockes 75, 75' erstreckt sich bis etwa zu dessen Mitte eine etwa parallel zur Auflagefläche 20 und senkrecht auf den stehenden Schenkel 60 hin ausgerichtete Ausnehmung 77, 77' die zur Aufnahme der Gewindestangen 70 dient. Der die Ausnehmung 77, 77' jeweils von unten begrenzende Teil 79, 79' jedes Halteblockes 75, 75' kann zur besseren Führung der Gewindestangen 70 eine parallel zum stehenden Schenkel 60 des L-Profils 58 verlaufende Nut (nicht dargestellt) aufweisen. In Richtung auf den benachbarten Leimblock 12 weist jeder Halteblock 75, 75' eine zu den Anschlagbolzen 72 der Distanzelemente 68 gegengleiche Einbuchtung 76, 76' auf, welche als Anschlag dient.

[0026] In der hier gezeigten, speziellen Ausführungsform sind die Halteblöcke 75, 75' seitlich zueinander versetzt und in der Höhe einander überlappend angeordnet. Im Bereich der Überlappung berühren der die Ausnehmung 77 des oben angeordneten Halteblockes 75 von unten begrenzende Teil 79 des oberen Halteblockes 75 und der die Ausnehmung 77' des unten angeordneten Halteblockes 75' von oben begrenzende Teil 81' des unteren Halteblockes 75' einander mit ihren den benachbarten Leimböcken 12 entfernteren Seiten. Damit dennoch in ihrer Längenausdehnung symmetrische Anschlagbolzen 72 verwendet werden können, sind die einander berührenden Teile 79 und 81' der Halteblöcke 75, 75' um den überlappenden Teil dicker ausgebildet als die voneinander entfernten Teile 79' und 81 der Halteblöcke 75, 75'.

[0027] Der zweite Schenkel 16 jedes Leimbockes 12 weist, wie der erste Schenkel 14, zwei parallele, voneinander beabstandete zweite U-Profile 32 auf, die mit ihrer offenen Seite in Richtung des benachbarten Leimbockes 12 ausgerichtet sind. Auch an deren Stelle ist der Einsatz von rechteckigen Hohlprofilen denkbar. Diese zwei zweiten U-Profile 32 sind senkrecht zu den ersten U-Profilen 30 an deren hinteren Stirnseite fest mit diesen verbunden. An ihrer oberen Stirnseite und unteren Stirnseite sind jeweils starr mit den zweiten U-Profile 32 Gelenkplatte 78 verbunden, die über die zweiten U-Profile 32 in Richtung der benachbarten Leimböcke 12 jeweils gleich weit hinausragen. Der über das zweite U-Profil hinausragende Teil der jeder Gelenkplatte 78 bildet einen Gelenkarm 80, der mit dem jeweils benachbarten Gelenkarm 80 im Bereich einer mittig zwischen den zweiten Schenkeln 16 liegenden Gelenkachse 82 verbunden ist. Die Gelenkachse 82 ist jeweils senkrecht zu der Auflagefläche 20 der ersten Schenkel 14 ausgerichtet. Zwecks lösbarer Gestaltung der Gelenkverbindungen 22 weisen die Gelenkarme 80 im Bereich gegen ihre freien Enden zu Löcher 84 auf, die zum Erstellen der Gelenkverbindung 22 in Deckung gebracht werden und mittels eines mit Stiften zu sichernden Gelenkbolzens 86' gelenkig miteinander verbunden werden.

[0028] Zum Verankern der Spannelemente 28 sind neben den auf den ersten U-Profilen 30 der ersten Schenkel 14 aufliegenden Lochplatten 34 mit ihren als Verankerungsaufnahmen 37 dienenden Löchern 36 gelochte Flachstäbe 34' vorgesehen, deren Breite etwas geringer ist als der Abstand zwischen den zweiten U-Profilen 32 der zweiten Schenkel 16. Diese gelochten Flachstäbe 34' weisen an einem Ende einen T-fömigen Flansch (nicht dargestellt) auf, dessen Schenkel dazu bestimmt sind, die zweiten U-Profile 32 des zweiten Schenkels 16 zu hintergreifen. Die Löcher 36' der gelochten Flachstäbe 34' sind derart mittig in einer Reihe angeordnet, dass sie sich mit den Löchern 36 der Lochplatten 34 in Deckung befinden, wenn der T-Flansch die zweiten U-Profile 32 hintergreift. Die zapfenförmigen Verankerungselemente 38 der Lagerungsplatte 25 des Spannelementes 28 greifen je in ein Loch 36 einer Lochplatte 34 als auch in ein Loch 36' eines die eingelegten Lamellen 24 überspannenden und die zweiten U-Profile 32 hintergreifenden, Flachstabes 34' ein. Die gelochten Flachstäbe 34' dienen dann zugleich als Auflagefläche 20' für ein allenfalls über dem ersten Lamellenpaket einzulegendes zweites Lamellenpaket und dessen Löcher 36' als Verankerungsaufnahmen 37 für weitere Spannelemente, welche die weiteren Lamellenpakete verspannen. Die Verankerungselemente von weiteren Spannelementen für das zweite Lamellenpaket greifen dann in ein zu dem bereits durch ein Verankerungselement 38 beanspruchten Loch 36* benachbarten Loch 36' ein. Auf diese Weise lassen sich zur gleichen Zeit übereinander zwei und mehr Lamellenpakete in der Vorrichtung 10 verarbeiten und gleichzeitig mehrere gleich gebogene Leimbinder herstellen, was die Herstellung wesentlich effizienter macht und Kosten spart. Die Dimensionierung der Leimböcke und der gesamten Vorrichtung ist an die bei gleichzeitigem Herstellen mehrerer Leimbinder auftretenden Kräfte angepasst.

[0029] Neben der eben beschriebenen Art die Lamellen in den Leimböcken zu verspannen, ist es auch möglich die Lamellen mit unterschiedlichen bekannten Spannelementen in herkömmlicher Art und Weise in den Leimböcken zu verspannen.

[0030] Um die beschriebene Vorrichtung 10 möglichst effizient einzusetzen geht man nach folgenden Verfahren vor:
Die Länge der gewünschten Bogenform wird bestimmt und entsprechend viele Leimböcke 12 gelenkig miteinander verbunden. Danach wird anhand der gewünschten Bogenform des fertigen Leimbinders 26 die für diese Form nötige Lage der Leimböcke 12 zueinander berechnet, so dass jeder erste Schenkel 14 eines Leimbockes 12 eine Senkrechte auf die Kurventangente der Bogenform bildet. Die zweiten Schenkel 14 bilden die Kurventangenten oder sind zumindest parallel zu diesen ausgerichtet. Die Lage der Leimböcke 12 zueinander ist definiert durch die berechnete Distanz zwischen den ersten Schenkeln 14 der Leimböcke 12 im Anschlagpunkt der Anschlagbolzen 72 in den Halterungen 66. Diese Distanz wird durch genaues aufschrauben der Spannschrauben 73 für die Anschlagbolzen 72 auf die Gewindestangen 70 der Distanzelemente 68 eingestellt. Anschliessend werden die Distanzelemente 68 in die Halterungen 66 eingelegt und die ersten Schenkel durch Ausdrehen der Spindelwinden auseinandergespreizt bis die Anschlagbolzen 72 der Distanzelemente 68 in den Einbuchten 76 der Halterungen 68 zu Anschlag gelangen. Dann werden die zu verleimenden Lamellen 24 auf die Auflagefläche 20 der ersten Schenkel 14 der Leimböcke 12 gelegt und mittels der Spannelemente 28 in die gewünschte Bogenform gespannt.

[0031] Wenn dies gewünscht ist werden auf die gelochten Flachstäbe 34' weitere Lamellen 24 aufgelegt und ebenfalls mittels Spannelementen 28 und weiterer gelochter Flachstäbe 34' verspannt. In diesem verspannten Zustand verbleiben die Lamellen 24 bis sie zu einem Leimbinder 26 ausgehärtet sind.

[0032] Sind die Bewegungselemente 46 via elektronische Steuereinheit betätigbar, so kann das Aufspreizen bis zum Anschlagen der Anschlagbolzen 72 in den Einbuchtungen 76 der Halterungen 66 statt von Hand auch via die Steuereinheit erfolgen.

[0033] Die Berechnung der Lage der Leimböcke 12 zueinander kann via eine elektronische Recheneinheit erfolgen, die vorteilhaft mit der elektronischen Steuereinheit verbunden ist.

[0034] Sind die Bewegungselemente 46 als Stellelemente ausgebildet, mit der die Distanz zwischen den ersten Schenkeln 14 ohne die Distanzelemente 68 genau eingestellt werden kann, und sind die Bewegungselemente 46 via elektronische Steuereinheit betätigbar, so ist die Einstellung der gewünschten Bogenform vollautomatisch möglich ohne Handarbeit möglich. Die Eigenstabilität der Vorrichtung macht auch das Verankern der Leimböcke in der Unterlage überflüssig, so dass im Idealfall nur noch das Einlegen und Verspannen der Lamellen Handarbeit erfordert.


Ansprüche

1. Vorrichtung (10) zum Herstellen von gebogenen Leimbindern (26) mit einer Vielzahl je mit einem Spannelement (28) versehbarer, winkelförmiger Leimböcke (12), deren erste Schenkel (14) dazu bestimmt sind, auf einer Unterlage aufzuliegen und als Auflage für zu verleimende Lamellen (24) der Leimbinder (26) zu dienen, und deren rechtwinklig an einem hinteren Ende (18) einer Auflagefläche (20) jedes ersten Schenkels (14) fixierte, zweite Schenkel (16) dazu bestimmt sind, als Gegenlager beim Zusammenpressen und Verspannen der Lamellen (24) zu dienen, wobei die zweiten Schenkel (16) gelenkig derart miteinander verbunden sind, dass durch diese Gelenkverbindung (22) im Bereich der zweiten Schenkel (16) der Abstand der Leimböcke (12) zueinander bestimmt ist, und wobei die ersten Schenkel (14) beabstandet von der Gelenkverbindung (22) durch Stelleinrichtungen (47) miteinander verbunden sind, mit deren Hilfe die relative Lage der Leimböcke (12) zueinander einstellbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkachsen (82) der Gelenkverbindungen (22) wenigstens annähernd mittig zwischen den zweiten Schenkeln (16) und wenigstens annähernd jeweils senkrecht zu den Auflageflächen (20) der ersten Schenkel (14) verlaufen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindungen (22) zwei, im Bereich der Gelenkachse (82) gelenkig miteinander verbundene Gelenkarme (80) aufweisen, die an dem zugeordneten zweiten Schenkel (16) starr angeordnet sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Schenkel (16) jeweils mittels zweier gleichachsiger, in axialer Richtung voneinander beabstandeter Gelenkverbindungen (22) miteinander verbunden sind, wobei je eine Gelenkverbindung (22) vorzugsweise im oberen Endbereich und im unteren Endbereich der zweiten Schenkel (16) angeordnet sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungen (42) zwischen den ersten Schenkeln (14) und die Gelenkverbindungen (22) zwischen den zweiten Schenkeln (16), zum Zweck der Ergänzung der Vorrichtung (10) mit weiteren Leimböcken (12) bzw. zu deren Entfernung aus der Vorrichtung (10), lösbar gestaltet sind.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtungen (47) Bewegungselemente (46) aufweisen, die vorzugsweise etwa auf halber Länge der ersten Schenkel (14) zwischen diesen angeordnet sind.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungselemente (46) Spindelwinden sind.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungselemente (46) hydraulisch oder pneumatisch betriebene Zylinder-Kolbenaggregate sind.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einstellen der relativen Lage der Leimböcke (12) zueinander im vorderen, den zweiten Schenkeln (16) gegenüberliegenden Endbereich der ersten Schenkel (14) jeweils eine Halterung (66) für die Aufnahme von als Anschlag dienenden, vorzugsweise einstellbaren Distanzelementen (68) vorgesehen ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine elektronische Steuereinrichtung (54) zum Einstellen der relativen Lage der Leimböcke (12) zueinander.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Schenkel (14) über eine Rolle (64) auf der Unterlage abgestützt sind.
 
12. Verfahren zur Herstellung von gebogenen Leimbindern (26) mit Hilfe einer Vorrichtung (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem anhand der gewünschten Bogenform des fertigen Leimbinders (26) die für diese Form nötige Lage der Leimböcke (12) zueinander berechnet und dann mittels der Stelleinrichtung (47) eingestellt wird, bei dem dann die zu verleimenden Lamellen (24) auf die Auflagefläche (20) der ersten Schenkel (14) der Leimböcke (12) abgelegt und mittels der Spannelemente (28) in die gewünschte Bogenform gespannt und zu einem Leimbinder (26) zusammengepresst werden.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die relative Lage der Leimböcke (12) zueinander mittels einer elektronischen Recheneinheit berechnet und mit Hilfe einer elektronischen Steuereinrichtung (54) via die Stelleinrichtungen (47) eingestellt wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die für die gewünschte Bogenform nötige Distanz zwischen zwei definierten und von der Gelenkverbindung (22) beabstandeten Punkten der ersten Schenkel (14) jeweils benachbarter Leimböcke (12) berechnet wird, und dass diese Distanz durch Anbringen von einen Anschlag bildenden Distanzelementen (68) im vorderen Endbereich der ersten Schenkel (14) vorgegeben wird und dass dann die ersten Schenkel (14) mit Hilfe der Stelleinrichtungen (47) bis zum Anschlag relativ zueinander bewegt werden.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanz mittels einer elektronischen Recheneinheit berechnet und danach mit Hilfe einer elektronischen Steuereinrichtung (54) via die Stelleinrichtungen (47) eingestellt wird.
 




Zeichnung










Recherchenbericht