(19)
(11) EP 1 188 875 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.2002  Patentblatt  2002/12

(21) Anmeldenummer: 01119492.5

(22) Anmeldetag:  14.08.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 9/18, E04B 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 29.08.2000 DE 20014904 U

(71) Anmelder: Richter-System GmbH & Co. KG
64347 Griesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Knauf, Alfons Jean
    64343 Griesheim (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Fröbelweg 1
64291 Darmstadt
64291 Darmstadt (DE)

   


(54) Schwingungsdämpfende Halterung für abgehängte Decken


(57) Ein Schwingungsabhänger für Unterdecken weist ein Abhängeroberteil (1) auf, das in einem Tragabschnitt (4) eine schwingungsdämpfende Einlage (7) aus elastischem Material aufnimmt. Ein Abhängerunterteil (8) ragt mit einem Verankerungsabschnitt (9) durch einen einen geschlossenen Rand aufweisenden Durchlaß (13) im Tragabschnitt (4) des Abhängeroberteils (1) ragt und stützt sich auf einem auf der Einlage (7) liegenden Auflageblech (11) ab. Die Außenkontur des Auflageblechs (11) ist größer als der Durchlaß (13) im Tragabschnitt (4). Der den Durchlaß (13) aufweisende Tragabschnitt des Abhängeroberteils (1) wird durch einen einseitig abgewinkelten Fußabschnitt (4) gebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungsabhänger für Unterdecken, mit einem Abhängeroberteil, das in einem Tragabschnitt eine schwingungsdämpfende Einlage aus elastischem Material aufnimmt, und mit einem Abhängerunterteil, das mit einem Verankerungsabschnitt durch eine Öffnung in der Einlage ragt und formschlüssig mit einem Auflageblech verbunden ist, das sich auf der Oberseite der Einlage abstützt.

[0002] Derartige Schwingungsabhänger dienen dazu, Unterdecken und deren Tragkonstruktion von einer Rohbaudecke abzuhängen. Gegenüber der einfachen Ausführung von Abhängern für Unterdecken weisen Schwingungsabhänger die Besonderheit auf, daß zwischen dem Abhängeroberteil und dem Abhängerunterteil keine metallische Verbindung oder Berührung besteht. Durch die Zwischenschaltung von elastischem Material, üblicherweise Gummi, wird die Schwingungsübertragung zwischen dem Abhängeroberteil und dem Abhängerunterteil wesentlich herabgesetzt. Schwingungen, insbesondere Schallschwingungen, werden deshalb aus der Rohbaudecke nicht oder nur in wesentlich verringertem Maß auf die abgehängte Unterdecke übertragen. Diese Wirkung trägt ganz erheblich zur Schalldämmung zwischen den Stockwerken eines Gebäudes bei.

[0003] Bei einem bekannten Schwingungsabhänger der eingangs genannten Gattung wird die das Abhängerunterteil tragende Einlage aus elastischem Material von beiden Seiten von abgewinkelten Schenkeln des Verankerungsabschnitts des Abhängeroberteils untergriffen. Im Brandfall wird jedoch die aus elastischem Material, insbesondere Gummi, bestehende Einlage zerstört. Die beiden gegeneinander abgewinkelten Schenkel des Tragabschnitts des Abhängeroberteils werden entweder schon durch die dann auf sie ausgeübten Kräfte, insbesondere aber bei einer durch die Brandtemperatur verursachten Verringerung ihrer Festigkeit auseinander gebogen. Die Abhängerunterteile lösen sich von den Abhängeroberteilen und die Decke fällt herab. Dadurch können nicht nur erhebliche zusätzliche Schäden verursacht werden; insbesondere können durch eine herabfallende Decke Fluchtwege versperrt werden. Es ist auch möglich, daß ein zunächst nur im Deckenzwischenraum zwischen der Rohbaudecke und der Unterdecke aufgetretener Brand sich erst durch das Herabstürzen der Decke auf den gesamten Raum ausbreiten kann.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schwingungsabhänger der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß er auch im Brandfall noch eine ausreichende Nottragefähigkeit behält, so daß ein Herabstürzen der Decke auch dann verhindert wird, wenn die Einlagen aus elastischem Material zerstört sind und die Festigkeit des Abhängers durch die Hitzeeinwirkung beim Brand beeinträchtigt wurde.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verankerungsabschnitt des Abhängerunterteils durch einen einen geschlossenen Rand aufweisenden Durchlaß im Tragabschnitt des Abhängeroberteils ragt und daß die Außenkontur des Auflageblechs größer ist als der Durchlaß im Tragabschnitt.

[0006] Wenn bei dieser Ausführung eines Schwingungsabhängers die Einlage aus elastischem Material im Brandfall zerstört wird und das Auflageblech unmittelbar auf dem Tragabschnitt des Abhängeroberteils zu liegen kommt, kann das formschlüssig mit dem Abhängerunterteil verbundene Auflageblech nicht durch den Durchlaß im Tragabschnitt des Abhängeroberteils hindurchtreten, sondern bleibt formschlüssig mit dem Abhängeroberteil verbunden.

[0007] Auch bei einer durch die Hitzeeinwirkung um Brandfall verursachten Verringerung der Materialfestigkeit des Abhängeroberteils kann sich das Abhängerunterteil nicht lösen, denn selbst wenn der üblicherweise horizontal abgewinkelte Tragabschnitt des Abhängeroberteils verbogen wird, so wird der Rand des Durchlasses im Tragabschnitt doch nicht beschädigt; der Rand des Durchlasses bleibt vielmehr geschlossen und verhindert dadurch ein Durchtreten des Auflageblechs.

[0008] Vorzugsweise wird der den Durchlaß aufweisende Tragabschnitt des Abhängeroberteils durch einen einseitig abgewinkelten Fußabschnitt gebildet. Dadurch ist eine gute Zugänglichkeit zum Verankerungsabschnitt des Abhängerunterteils gegeben, so daß einfach und mit geringem Arbeitsaufwand die formschlüssige Verbindung zwischen diesem Verankerungsabschnitt und dem Auflageblech auf der Baustelle hergestellt werden kann. Hierbei kann in Kauf genommen werden, daß sich im Brandfall durch Verringerung der Biegefestigkeit dieser einseitig abgewinkelte Fußabschnitt verbiegt, weil infolge der erfindungsgemäßen Ausführung des Durchlasses mit geschlossenem Rand auch dann noch die formschlüssige Verbindung zwischen dem Abhängeroberteil und dem Abhängerunterteil zuverlässig erhalten bleibt.

[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

[0010] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:

Fig. 1 einen Schwingungsabhänger für Unterdecken in einer Seitenansicht,

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Teilschnitt längs der Linie III-III in Fig. 2 durch das Abhängeroberteil,

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4,

Fig. 6 eine Draufsicht auf das Auflageblech des Schwingungsabhängers nach den Fig. 1 und 2,

Fig. 7 eine Draufsicht auf die Einlage aus elastischem Material des Schwingungsabhängers nach den Fig. 1 und 2,

Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII in Fig. 7 und

Fig. 9 einen Teilschnitt entsprechend der Fig. 2 bei einer abgewandelten Ausführungsform des Schwingungsabhängers.



[0011] Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schwingungsabhänger weist ein Abhängeroberteil 1 auf, das mit eine angenieteten, zweischenkligen C-Feder 2 an einem Abhängestab 3 höhenverstellbar befestigt ist, der mit seinem oberen Ende (nicht dargestellt) an einer Rohbaudecke befestigt ist.

[0012] Ein vom unteren Ende des senkrechten Hauptabschnitts 1a des Abhängeroberteils 1 einseitig abgewinkelter Fußschnitt 4 bildet einen Tragabschnitt des Abhängeroberteils 1. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Fußabschnitt 4 im Querschnitt U-förmig. Die Kante 5 zwischen dem Hauptteil 1a des Abhängeroberteils 1 und dem abgewinkelten Fußabschnitt 4 ist durch mindestens eine, beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei quer zu der Kante 5 verlaufende Sicken 6 versteift.

[0013] Der als Tragabschnitt wirkende Fußabschnitt 4 trägt eine Einlage 7 aus elastischem Material, beispielsweise Gummi, die in Einzelheiten in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Ein Abhängerunterteil 8, das bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ein im wesentlichen flaches Blechformteil ist, das zum Einhängen in eine CD-Schiene bestimmt ist, ragt mit einem Verankerungsabschnitt 9 durch die Einlage 7 und durch einen Schlitz 10, der in einem Auflageblech 11 ausgestanzt ist. Das Auflageblech 11 stützt sich auf der Oberseite der Einlage 7 ab.

[0014] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ragt der Verankerungsabschnitt 9 des Abhängerunterteils 8 mit einem hammerkopfförmigen Abschnitt 12 durch den Schlitz 10 des Auflageblechs 11. Die beiden Enden 12a des hammerkopfförmigen Abschnitts 12 sind seitlich aus der Ebene dieses hammerkopfförmigen Abschnitts 12 herausgebogen, so daß eine formschlüssige Verbindung mit dem Auflageblech 11 entsteht.

[0015] Die Einlage 7 ragt mit einem den Verankerungsabschnitt 9 des Abhängerunterteils 8 umgebenden Kragen 7a in einen länglichen Durchlaß 13 des Tragabschnitts 4 des Abhängeroberteils 1. Der Verankerungsabschnitt 9 ragt somit ebenfalls durch den Durchlaß 13, der einen geschlossenen Rand aufweist.

[0016] Wenn im Brandfall die aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen Material bestehende Einlage 7 zerstört wird, senkt sich das Auflageblech 11 auf den Boden des U-förmigen Tragabschnitts 4. Das Abhängerunterteil 8 bleibt jedoch formschlüssig mit dem Abhängeroberteil 1 verbunden, und zwar auch dann, wenn sich der einseitig abgewinkelte Fußabschnitt, der den Tragabschnitt 4 bildet aus seiner dargestellten rechtwinkligen Lage nach unten verbiegt. Ein Abstürzen der abgehängten Unterdecke wird somit im Brandfall so lange verhindert, so lange noch eine ausreichende Resttragfähigkeit der metallischen Bauteile des Schwingungsabhängers gegeben ist.

[0017] Bei dem in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verankerungsabschnitt des Abhängerunterteils ein Gewindezapfen 9', der durch eine zentrische Bohrung 14 in der Mitte des Schlitzes 10 ragt und am oberen Ende als Gewindezapfen ausgeführt ist, der mindestens eine Mutter, im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei gekonterte Muttern 15 trägt.

[0018] Die insbesondere in den Fig. 6-8 dargestellte Ausführung sowohl der Einlage 7 als auch des Auflageblechs 11 mit einem Schlitz und einer zentrischen Bohrung ermöglicht es, wahlweise ein aus Blech gefertigtes, flaches Abhängerunterteil 8 gemäß den Fig. 1 und 2 oder einen Gewindezapfen gemäß Fig. 9 zu verwenden.


Ansprüche

1. Schwingungsabhänger für Unterdecken, mit einem Abhängeroberteil, das in einem Tragabschnitt eine schwingungsdämpfende Einlage aus elastischem Material aufnimmt, und mit einem Abhängerunterteil, das mit einem Verankerungsabschnitt durch eine Öffnung in der Einlage ragt und formschlüssig mit einem Auflageblech verbunden ist, das sich auf der Oberseite der Einlage abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsabschnitt (9, 9') des Abhängerunterteils (8) durch einen einen geschlossenen Rand aufweisenden Durchlaß (13) im Tragabschnitt (4) des Abhängeroberteils (1) ragt und daß die Außenkontur des Auflageblechs (11) größer ist als der Durchlaß (13) im Tragabschnitt (4).
 
2. Schwingungsabhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Durchlaß (13) aufweisende Tragabschnitt des Abhängeroberteils (1) durch einen einseitig abgewinkelten Fußabschnitt (4) gebildet wird.
 
3. Schwingungsabhänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußabschnitt (4) im Querschnitt U-förmig ist.
 
4. Schwingungsabhänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante (5) zwischen dem Hauptteil (1a) des Abhängeroberteils (1) und dem abgewinkelten Fußabschnitt (4) durch mindestens eine quer zu der Kante (5) verlaufende Sicke (6) versteift ist.
 
5. Schwingungsabhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (7) mit einem den Verankerungsabschnitt (9, 9') des Abhängerunterteils (8) umgebenden Kragen (7a) in den Durchlaß (13) des Tragabschnitts (4) ragt.
 
6. Schwingungsabhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsabschnitt (9) des Abhängerunterteils (8) mit einem hammerkopfförmigen Abschnitt (12) durch einen Schlitz (10) des Auflageblechs (11) ragt und daß die beiden Enden (12a) des hammerkopfförmigen Abschnitts (12) seitlich aus der Ebene des hammerkopfförmigen Abschnitts (12) herausgebogen sind.
 
7. Schwingungsabhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsabschnitt (9') des Abhängerunterteils ein Gewindezapfen ist, der durch eine Bohrung (14) des Auflageblechs (11) ragt und mindestens eine Mutter, vorzugsweise zwei gekonterte Muttern (15) trägt.
 
8. Schwingungsabhänger nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflageblech (11) einen Schlitz (10) mit einer zylindrischen Bohrung (14) aufweist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht