(19) |
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(11) |
EP 1 192 075 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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18.02.2004 Patentblatt 2004/08 |
(22) |
Anmeldetag: 14.06.2000 |
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE2000/001947 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2000/078605 (28.12.2000 Gazette 2000/52) |
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(54) |
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR VERMEIDUNG VON BEWUCHS IN SEEKÄSTEN UND SEEWASSERSYSTEMEN
AUF SCHIFFEN, OFFSHOREPLATTFORMEN, ETC.
METHOD AND DEVICE FOR PREVENTING ORGANISM GROWTH ON SEA-CASES AND SEAWATER SYSTEMS
ON SHIPS, OFFSHORE PLATFORMS, ETC.
PROCEDE ET DISPOSITIF POUR EMPECHER LA CROISSANCE DE SALISSURE DANS DES PRISES D'EAU
DE MER ET DES SYSTEMES A EAU DE MER DE BATEAUX, DE PLATES-FORMES OFFSHORE, ETC.
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
(30) |
Priorität: |
17.06.1999 DE 19921433 13.12.1999 DE 19960037
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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03.04.2002 Patentblatt 2002/14 |
(73) |
Patentinhaber: Höffer, Gunter |
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18198 Kritzmow (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Höffer, Gunter
18198 Kritzmow (DE)
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(74) |
Vertreter: Rother, Bernhard, Dr.-Ing. |
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Parkstrasse 27 18059 Rostock 18059 Rostock (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-C- 124 173 US-A- 5 327 848 US-A- 5 692 451
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US-A- 5 294 351 US-A- 5 618 214
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung von Bewuchs in Seekästen und Seewassersystemen
auf Schiffen, Offshoreplattformen, etc.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermeidung von Bewuchs
in Seekästen, insbesondere Seekästenkühlern, wie sie auf Schiffen, Offshore-Plattformen,
etc. zum Einsatz kommen, zum Schutz von Bauteilen, wie Filter, Armaturen, Rohrleitungen,
Wärmetauscher, Pumpen, Seekastenkühler u.ä., die sporadisch oder ständig in offenen
Seekästen und Seewassersystemen mit Seewasser in Berührung sind, zur gezielten lokalen
und kurzfristigen Überhitzung des eingeschlossenen Seewassers durch Nutzung der im
Motorkühlwasser enthaltenen Abwärme gemäß dem Patentanspruch 1.
[0003] Der Bewuchs an Schiffen, Schiffsteilen und in Rohrleitungssystemen sowie deren Komponenten
ist nicht zuletzt durch die verstärkte Gewässerverschmutzung deutlich gestiegen. Es
wird international durch verschiedene Methoden versucht, diesen Bewuchs zu reduzieren
bzw. zu vermeiden.
1. In der DE PN 31 23 682 A1 wird ein bewuchssicherer metallischer Werkstoff mit Alpha-
Einphasengefüge, bestehend aus einer Legierung mit 5- 30 Gew.%- Mn, mindestens einem
Element, wie Sn mit bis zu 5 Gew.% beschrieben. Der Nachteil ist, daß es sich hier
um keinen Standardstahl im Schiffbau handelt und somit zur erheblichen Verteuerung
des Schiffes führt.
2. Ein ähnlicher Ansatz wird nach Patent DE PN 36 28 150 A1 gewählt, indem ein haftendes
Blech, ausgeführt als CuNi-Legierungsplatte, mit einer Grundierung versehen wird,
so daß eine selbsklebende Adhäsionsschicht gebildet wird. CuNi-Legierungen sind erheblich
teurere Werkstoffe als Stahl.
3. Die Außenhaut von Seeschiffen wird derzeit durch selbstpolierende Antifouling-Anstrichsysteme
vor Bewuchs geschützt. In dieser Verfahrensgruppe werden beispielsweise bewuchsabweisende
oder fraßhemmende Schutzschichten durch Plasmapolymerisation gemäß DE PN 3522 817
ausgebildet oder nach DE PN 2756 495 wird ein Silikonkautschuk auf metallische Oberflächen
gebracht. Als nachteilig wird hier die Kontaminierung des Seewassers mit chemischen
Substanzen angesehen.
4. Kathodenschutzanlagen, bei denen Cu- Ionen aus Opferanoden infolge eines elektochemischen
Potentials herausgelöst werden, stellen eine weitere jedoch sehr kostenintensive und
toxische Methode zur Bewuchsverhinderung dar.
5. Gemäß DE PN 4109 197 wird an einen speziellen Antifoulingschutzanstrich eine in
Polarität und Stärke variable Spannung angelegt, die zur Ausbildung einer dünnen bewuchshemmenden
Wasserschicht mit wechselnden pH-Werten führen soll. Der erforderliche mehrschichtige
Farbaufbau ist an glatten Flächen besser zu applizieren als an Kühlsystemen und daher
eher für großflächige Schiffsaußenwände geeignet.
6. In der US-Patentschrift 3 309 167 wird ein Verfahren zur Bewuchsverhinderung beschrieben,
bei dem die bewuchsverhindernde Wirkung einer regelmäßig zu wiederholenden Temperaturerhöhung
genutzt wird. Im Unterschied zu der u.a. Erfindung, die auf die Erwärmung des eingeschlossenen
Wassers in zeitweise geschlossenen Kreisläufen durch Motorwärme abzielt,wird im genannten
US-Patent die nach außen angrenzende, zu schützende Oberfläche direkt von einem elektrisch
betriebenen Heizelement erwärmt, was einen zusätzlichen Energieaufwand erfordert.
7. Das US-Patent 3 650 677 betrifft ein Verfahren für Seekästen zur zeitweiligen Überschichtung
der Innenwände durch Zugabe pflanzlicher Öle und Fette, insbesondere während der Winterpause,
um Zerstörungen durch Eisbildung zu verhindern und Korrosion zu unterbinden. Die in
der Patentschrift genannten höheren Temperaturen beziehen sich auf die Erwärmung der
Öle und Fette für das Versprühen im Seekasten bzw. auf deren Entfernung am Ende der
Winterpause. Ein Bezug zur Verhinderung von Bewuchs ist nicht erkennbar. Bewuchs setzt
sich gewöhlich nicht im Winter bei Gefahr von Eisbildung , sondern im späten Frühjahr
bei Temperaturen ab 10°C an.
8. Nach US-PS.- Nr.: 5.327 848 mit dem Titel "Verfahren und Einrichtung zum Schutz
von Oberflächen vor Bewuchs von Organismen" ist weiter bekannt, Bewuchs durch Organismen,
wie Algen, Zebramuscheln etc., in Kühlwassersystemen von Kraftwerken, Motoren auf
Yachten und Schiffen, die auf den Großen Seen , also in Süßwasser zum Einsatz kommen,
mittels Abwärme zu verhindern. Als wesentliches Merkmal wird gemäß Ausführungsbeispiel
ein doppelwandiges Kühlwassereinlassrohr im Zwischenraum angeordnet, das vom heißen
Motorkühlwasser während des Betriebes durchströmt wird. Das so vorhandene Doppelrohrprinzip
(vergl. Fig. 1+3) schützt das vorhandene Kühlsystem der Anlage bzw. des Bootsmotores.
Eine Relevanz zur Aufgabe der zu schaffenden Erfindung ist auf Grund der unterschiedlichen
Einsatzbedingungen der potentiellen Anwendungsgebiete nicht gegeben.
[0004] Der angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirksames und umweltfreundliches
Verfahren und eine Vorrichtung zur Bewuchshemmung und -vermeidung an mit Seewasser
in Kontakt tretenden Oberflächen von Rohrleitungen, Filtern, Wärmetauschern, Armaturen,
Pumpen, Seekastenkühlern, die in Seekästen sporadisch oder ständig in Berührung mit
Seewasser sind, zu entwickeln, die einfach und mit geringen Kosten zu benutzen und
zu installieren sind, sich durch Wartungs- und Bedienerfreundlichkeit auszeichnen,
nur geringe Betriebskosten verursachen und einen Bewuchsschutz ohne die Verwendung
von Giftstoffen ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen 1 bis 13 aufgeführten
Merkmale gelöst.
[0006] Seekastenkühler für Motorenkühlwasser werden mit einem Antifoulinganstrich versehen,
der jedoch nur kurzzeitig Bewuchsschutz bietet. Speziell die sogenannten Niedrigtemperatur-Seekastenkühler
mit ca. 45°C Motorkühlwassereintrittstemperatur bieten den Larven der Seepocken ,
Muscheln u.ä. ideale Wachstumsbedingungen, so dass die Kühler schon nach kurzer Zeit
durch Bewuchs in ihrer Kühlleistung extrem eingeschränkt sein können und aus Sicherheitsgründen
mit einer Flächenreserve > 30% ausgelegt werden.
Hochtemperatur-Seekastenkühler mit Motorkühlwassereintritt von ca. 75- 90°C werden
demgegenüber nicht oder kaum von den Bewuchsorganismen besiedelt. Untersuchungen haben
gezeigt, daß der Bewuchs einerseits durch das Wirken sehr großer Scherkräfte infolge
hoher Strömungsgeschwindigkeiten oder durch eine örtlich und zeitlich begrenzte, jedoch
in regelmäßigen Abständen zu wiederholende kurzfristige Überhitzung dauerhaft verhindert
werden kann. Bei letzterem ist Voraussetzung für die ökonomische Realisierung einer
zeitweisen Überhitzung des Wassers eine weitgehende Trennung des zu erhitzenden Wassers
vom Umgebungswasser.
[0007] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass durch die Bewuchsverhinderung am
Seekastenkühler dieser durch die Reduzierung der Kühlfläche größere Kühlleistungen
bei gleicher Baugröße übertragen kann bzw. Seekastenkühler bei vergleichbarer Leistung
um ca. 20% kleiner gebaut und somit leichter in den oftmals sehr kleinen Seekästen
plaziert werden können. Die minimierte Baugröße und der wieder mögliche Einsatz von
normalem Stahl für das Rohrbündel sorgen für eine deutliche Kostenreduzierung beim
Seekastenkühler selbst. So kann auf eventuell vorgesehene Reservekühler verzichtet
werden. Die zum Aufheizen des eingeschlossenen Seewassers notwendige Energie wird
durch das Hochtemperaturkühlwasser des Hauptmotors bzw. des Dieselgeneratorkühlwassers
aufgebracht.
Der komplette Seekasten mit allen Einbauten kann mit demselben Beschichtungssystem
konserviert werden, so dass die aufwendige Beschichtung des CuNi10 Fe-Rohrbündels
und die damit verbundenen Probleme der elektrolytischen Korrosion nach Beschädigung
der Beschichtung des Rohrbündels entfallen.
[0008] Abschließend ist noch die prinzipielle Nachrüstbarkeit dieses Verschlussmechanismus
auch für bereits fahrende Schiffe zu erwähnen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- Prinzipieller Aufbau eines Seekastens mit verschließbaren Ein- und Auslassschlitzen
- Fig. 2:
- Seekasten mit verschlossenen Auslassschlitzen
- Fig. 3:
- Seekastenjalousie zum Verschluss der Einlassschlitze
- Fig. 4:
- wie Fig. 1, Kombikühler, Niedrigtemperatur-Seekastekühler mit integriertem Hochtemperatur-Seekastenkühler
- Fig. 5:
- Schema eines Hochtemperatur- und Niedrigtemperatur-Kreises mit zusätzlichem externem
Wärmetauscher
- Fig. 6:
- Abrollbare elastische Platte zum Verschluss der Ein- und Auslassschlitze
- Fig. 7:
- Schaltungsaufbau der Seekästen im wechselseitigen See- und Reinigungsbetrieb
[0010] Für die örtlich begrenzte Aufheizung des Seewassers in einem geschlossenen Seekasten
1 wird das Hochtemperaturkühlwasser des Hauptmotors 13 oder alternativ das Zylinderkühlwasser
der Dieselgeneratoren, das mittels Umschaltarmaturen auf den Niedrigtemperaturkühlwasserkreislauf
mit dem Seekastenkühler 2 geschaltet wird, genutzt.
Fig.1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Seekastens 1 mit Niedrigtemperatur-Seekastenkühler
2, einer Seekastenjalousie 4 mit Jalousienkasten 12 zur Absperrung der Auslassschlitze
3. Analog erfolgt die Absperrung der Einlassschlitze 8. Weitere Einbauten sind Entlüftung
5, Spülanschluss 6, Zinkanode 7. Im Normalbetrieb (Seebetrieb) zirkuliert das Niedrigtemperatur-
Motorkühlwasser mit ca. 45°C durch den Niedrigtemperatur-Seekastenkühler 2 und das
Seewasser strömt mit max. 32°C durch die Einlassschlitze 8 in den Seekasten 1 hinein.
Dieses Seewasser kühlt das Motorkühlwasser über den Niedrigtemperatur-Seekastenkühler
2 auf minimal 36°C ab und verläßt den Seekasten 1 über die Auslassschlitze 3. Mit
dem Seewasser gelangen permanent die Larven der Bewuchsorganismen in den Seekasten
1, die sich dann während der Revierfahrten, Hafenund Reedeliegezeiten bei geringer
Strömung im Seekasten 1 und seinen Einbauten anlagern. Im Seekasten 1 werden jetzt
erfindungsgemäss die Einlass- und Auslassschlitze 8;3 durch die Seekastenjalousie
4 geschlossen. Unter besonders günstigen Temperaturverhältnissen und Einbaubedingungen
kann der Verschluss der Auslassschlitze ausreichen.
[0011] Fig.2 zeigt am Beispiel der Absperrung für die Auslassschlitze 3 den Aufbau der Seekastenjalousie
4, bestehend aus dem Antrieb 10, dem Jalousienkasten 12 und den Lamellen. Die Führungsschiene
11 ist auf der Innenseite der Außenhaut des Seekastens 1 montiert, mit den notwendigen
Aussteifungen und bei Bedarf mit einer umlaufenden Dichtung versehen, um die Wasserdichtigkeit
zu erreichen. Über die Entlüftung 5 erfolgt der Druckausgleich bei durch die Seekastenjalousie
4 verschlossenen Ein- und Auslassschlitzen 8;3.
[0012] Fig.3 zeigt die Anordnung vom Niedrigtemperatur-Seekastenkühler 2 über den Einlassschlitzen
8 und die Seekastenjalousie 4 zum Verschluss der Ein- und Auslassschlitze 8;3.
[0013] Fig.4 stellt eine Möglichkeit der direkten Aufheizung des Seekastens 1 über das in
den sogenannten Kombi-Kühler integrierte Hochtemperatur-Rohrbündel 9 des Hochtemperaturkreises
oder des Kühlwasserkreises der Dieselgeneratoren mit mindestens 70 C Eintrittstemperatur
dar. Der prinzipielle Aufbau erfolgt gemäß Figur 1. Die lokale und zeitlich begrenzte
kurzfristige Überhitzung bei geschlossenen Ein- und Auslassschlitzen 8;3 übernimmt
hier das integrierte Hochtemperatur-Rohrbündel 9 in der gleichen Weise, wie nachfolgend
unter Fig.5 beschrieben.
Fig.5 zeigt das R&I-Schema für einen Motor mit separatem Hochtemperatur- und Niedrigtemperatur-Kühlwasserkreis.
Das Hochtemperatur-Motorkühlwasser wird über den Plattenwärmetauscher 14 im Normalbetrieb
durch das Niedrigtemperatur-Kühlwasser zurückgekühlt, welches seinerseits wiederum
seine aufgenommene Wärmemenge über den Niedrigtemperatur-Seekastenkühler 2 an das
Seewasser bei geöffneten Ein- und Auslassschlitzen 8;3 abführt.
Im Hafen oder auf Reede wird nach Abschaltung des Hauptmotors 13 mit dem Überhitzungsbetrieb
für den Niedrigtemperatur-Seekastenkühler 2 auf die zur Abtötung der Bewuchsorganismen
notwendigen minimal 60°C begonnen. Der By-Pass des Temperaturregelventils 16 wird
vollständig geschlossen. So heizt das Hochtemperatur-Kühlwasser über den Plattenwärmetauscher
14 das Niedrigtemperatur-Kühlwasser auf. Das im Seekasten 1 befindliche Seewasser
wird durch das im geschlossenen Kreislauf zirkulierende Niedrigtemperatur-Kühlwasser
auf mindestens 60°C über den Niedrigtemperatur-Seekastenkühler 2 kurzfristig für eine
bestimmte Dauer lokal überhitzt, so dass die Bewuchsorganismen abgetötet werden.
Nach öffnen der verschlossenen Ein- und/oder Auslassschlitze 8;3 erfolgt bei Bedarf
über den Spülanschluss 5 ein kurzzeitiges Spülen des Seekastens 1, und der Niedigtemperaur-Seekastenkühler
2 wird durch die Durchführung der o.g. Maßnahmen in umgekehrter Reihenfolge wieder
in den Normalbetrieb zurückgeführt.
Fig.5 zeigt weiterhin einen Vorschlag, wie durch einen zusätzlich in den Niedrigtemperatur-Kreislauf
integrierten und durch Dampf, Thermalöl oder Elektroenergie beheizten Wärmetauscher
15 die Aufheizzeit verkürzt werden kann.
[0014] Fig. 6 stellt ein weiters Ausführungsbeispiel als verschiebbare, an die Außenhautkontur
des Schiffes anpassungsfähige elastische Platte 17 als wasserdichte Verschlußvorrichtung
für die Ein- und Auslassschlitze 8;3 dar. Der von außen auf die Platte 17 wirkende
statische Druck preßt die Platte 17 an die in diesem Bereich des Seekastens 1 als
Doppelhülle 18 ausgeführte Außenhaut.
[0015] Figur 7 zeigt das Seewassersystem, das aus den Seekästen 1A;1B besteht und über Rohrleitungen
und/oder Kanäle mit eingebauten Absperrarmaturen 21;22, Pumpen 20 und dem Mischtank
19 wirkungsverbunden sind. Im Seebetrieb sind die Armaturen 21;22 und die Jalousien
4A;4B in den Seekästen 1A;1B geöffnet.
[0016] Im Hafen oder auf Reede, wenn reduzierte Schiffsgeschwindigkeit gefahren wird, oder
während der Liegezeit wird das Seewassersystem durch das Schließen der Jalousie 4B
im Seekasten 1B und das Öffnen der dazugehörigen Absperrarmatur 22B sowie der Armatur
22A im aktiven Seekasten 1A in das passive Teilsystem B - Reinungsbetrieb- und das
aktive Teilsystem A -Seebetriebaufgeteilt. Jetzt werden der Seekasten 1B mit den dazugehörigen
Verbindungsrohrleitungen, Armaturen 21B;22B, Kastenkühlern 2B Pumpen 20B lokal begrenzt
und kurzeitig thermisch überhitzt und somit vor Bewuchs durch Mikroorganismen, Makrorganismen
und deren Larven geschützt.
Nach beendetem Reinigungsbetrieb im Seekasten 1B wird dieses Teilsystem durch Öffnen
der Jalousie 4B auf Seebetrieb umgestellt. Der vorher im Seebetrieb aktive Seekasten
1A wird nun gemäß o.a. Verfahrensweise in den Reinigungsbetrieb geschaltet. Das Teilsystem
A wird nun ebenfalls zur Bewuchsverhinderung lokal begrenzt und kurzzeitig thermisch
überhitzt.
[0017] Weitere Seekästen und mit ihnen wirkungsverbundene Rohrleitungen können in analoger
Verfahrensweise abschnittsweise vor Bewuchs geschützt werden.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Seekasten
- 1A
- Seekasten
- 1B
- Seekasten
- 2
- Niedrigtemperatur-Seekastenkühler
- 2A
- Niedrigtemperatur-Seekastenkühler
- 2B
- Niedrigtemperatur-Seekastenkühler
- 3
- Auslassschlitze
- 4
- Seekastenjalousie
- 4A
- Seekastenjalousie
- 4B
- Seekastenjalousie
- 5
- Entlüftung
- 6
- Spülanschluss
- 7
- Zinkanode
- 8
- Einlassschlitze
- 9
- integriertes Hochtemperatur-Rohrbündel
- 10
- Jalousienantrieb
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Jalousienkasten
- 13
- Hauptmotor
- 14
- Plattenwärmetauscher
- 15
- Zusätzlicher Wärmetauscher
- 16
- Temperaturregelventil
- 17
- verschiebbare, elastische Platte
- 18
- Doppelhülle
- 19
- Mischtank
- 20A
- Seewasserumwälzpumpe, aktiv
- 20B
- Seewasserumwälzpumpe, passiv
- 21A;B
- Absperrarmaturen, Seew.-Vorlauf, aktiv ; passiv
- 22A;B
- Absperrarmaturen, Seew.-Rücklauf, aktiv ; paasiv
1. Verfahren zur Vermeidung von Bewuchs durch Seepocken, Muscheln und weiterer Bewuchsorganismen
an Bauteilen in Seekästen, insbesondere Seekastenkühlern, wie sie auf Schiffen und
Offshore-Plattformen zum Einsatz kommen, wobei zur Abtötung von Bewuchsorganismen
eine auf den Seekasten lokal begrenzte, kurzfristige und regelmäßig wiederholbare
thermische Überhitzung des eingeschlossenen Seewassers stattfindet, welche mittels
einer Umschalteinrichtung im Kühlwassersystem das Hochtemperatur-Motorkühlwasser direkt
auf den Niedrigtemperatur-Seekastenkühler (2) schaltet und damit das Seewasser im
Seekasten überhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in mehreren Seekästen (1a;1B) eines Seewassersystems mit den sie wirkungsverbindenden
Rohrleitungen und Kanälen sowie den im Seewassersystem eingebauten Komponenten, wie
Seekastenkühler (2 A;B), Pumpen (20A;20B) und Armaturen (21A,21B;22A;22B) abschnittsweise
das eingeschlossene Seewasser kurzfristig und lokal begrenzt, regelmäßig thermisch
überhitzt wird, damit das gesamte Seewassersystem durch das überhitzte eingeschlossene
Seewasser abschnittsweise vor Bewuchs geschützt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels integrierter Meß- und Regelsysteme sowie Stelleinrichtungen die lokale kurzfristige
Überhitzung regelmäßig selbsttätig durchgeführt und automatisch überwacht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass über einen Spülanschluss (6) eine Spülung der abgesperrten Einbauten mit Frischwasser
vor oder nach Beendigung der lokalen Überhitzung möglich ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Seekasten (1) mit Aus- (3) und Einlassschlitzen (8) versehen ist, die in der
Außenhaut des Schiffes angeordnet sind und durch Verschlüsse (4) einzeln oder gemeinsam
mechanisch verschließbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Seekästen (1A;1B) eines Seewassersystems und die sie verbindenden Rohrleitungen
und Kanäle sowie die im Seewassersystem eingebauten Komponenten, wie Seekastenkühler
(2 A;B), Pumpen (20A;20B)und Armaturen (21A,21B;22A;22B) getrennte Teilsysteme bilden,
so dass eine kurzfristige und lokal begrenzte, regelmäßige thermische Überhitzung
des eingeschlossenen Seewassers erfolgt und damit das gesamte Seewassersystem abschnittsweise
vor Bewuchs geschützt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilsysteme in ein aktives Teilsystem (Seebetrieb geöffnete Jalousie (4A) im
aktiven Seekasten (1A) und geschlossene Absperrarmatur (21A)sowie geschlossene Absperrarmatur
(21B) im passiven Seekasten (1B)) und in ein passives Teilsystem (Reinigungsbetrieb
geschlossene Jalousie (4B) im passiven Seekasten (1B) und geöffnete Absperrarmatur
(22B) sowie geöffnete Absperrarmatur (22A) im aktiven Seekasten (1A)) aufgeteilt sind.
8. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluss (4) eine Jalousie ist.
9. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (4) eine elastische, verschiebbare Platte (17) ist.
10. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (4) von einem einzelnen oder gemeinsamen Antrieb (10) bewegt wird.
11. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (4) mit speziellen bewuchs- und reibungsmindernden Materialien, insbesondere
Teflon, beschichtet ist.
12. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur schnellen lokalen Aufheizung des eingeschlossenen Seewassers ein zusätzliches
integriertes Hochtemperatur-Rohrbündel (9)des Hochtemperatur-Kreises des Hauptmotors
(13) im Seekastenkühler (1) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Seekasten (1) zusätzliche spezielle Hilfsvorrichtungen, insbesondere Dampfverteilerlanzen,
eingebaut sind.
1. Method for preventing fouling by barnacles, shellfish and other fouling organisms
of components in sea-chest, in particular of sea-chest coolers, such as are used on
ships and offshore platforms, wherein, to eliminate fouling organisms, a localized,
brief, regularly repeatable thermal overheating of the enclosed seawater takes place,
in which a switchover device in the cooling water system connects the high-temperature
engine cooling water directly to the low-temperature sea-chest cooler (2), and thereby
overheats the seawater in the sea chest.
2. Method according to Claim 1, characterized in that, in a plurality of sea chests (1a, 1B) of a seawater system, comprising the pipelines
and ducts that functionally connect them, and the components installed in the seawater
system, such as sea-chest coolers (2A; B), pumps (20A; 20B) and fittings (21A, 21B;
22A, 22B), the enclosed seawater is briefly and in localized areas, regularly thermally
overheated section-by-section, in order that the entire seawater system is protected
section-by-section against fouling by means of the enclosed overheated seawater.
3. Method according to claims 1 and 2, characterized in that, by means of integrated control and instrumentation systems as well as actuators,
the localized brief overheating is regularly performed automatically and automatically
monitored.
4. Method according to claims 1 to 3, characterized in that, by means of a flushing connection (6), it is possible to flush the shut-off, installed
components with unused water before or after conclusion of the localized overheating.
5. Device for carrying out the method according to Claims 1 to 4, characterized in that the sea chest (1) is provided with outlet slits (3) and inlet slits (8), which are
arranged in the outer skin of the ship and can be individually or jointly mechanically
closed off by means of closure devices (4).
6. Method according to Claim 5, characterized in that individual sea chests (1A;1B) of a seawater system, and the pipelines and ducts connecting
them, as well as the components installed in the seawater system, such as sea-chest
coolers (2A;2B), pumps (20A;20B) and fittings (21A, 21B; 22A, 22B), form separate
subsystems, so that brief and localized, regular thermal overheating of the enclosed
seawater takes place, and the entire seawater system is thereby protected section-by-section
against fouling.
7. Device according to Claim 6, characterized in that the subsystems are subdivided into an active subsystem (seagoing operation, open
louver (4A) in the active sea chest (1A) and closed shut-off device (21A) and closed
shut-off device (21B) in the passive sea chest (1B)) and into a passive subsystem
(cleaning operation, closed louver (4B) in the passive sea chest (1B) and open shut-off
device (22B) as well as open shut-off device (22A) in the active sea chest (1A)).
8. Device according to one of the above claims, characterized in that the closure device (4) is a louver.
9. Device according to one of the above claims, characterized in that the closure device (4) is an elastic, slidable panel (17).
10. Device according to one of the above claims, characterized in that the closure (4) is moved by an individual or common drive (10).
11. Device according to one of the above claims, characterized in that the closure device (4) is coated with special antifouling and friction-reducing materials,
in particular Teflon.
12. Device according to one of the above claims, characterized in that, for rapid localized heating of the enclosed seawater, an additional integrated high-temperature
bank of pipes (9) of the high-temperature circuit of the main engine (13) is provided
in the sea-chest cooler (1).
13. Device according to one of the above claims, characterized in that additional special auxiliary devices, in particular steam-distribution lances, are
installed in the sea chest (1).
1. Procédé servant à empêcher la formation de salissures constituées par des crustacés
sessiles, des coquillages et d'autres organismes salissants sur des éléments de construction
situés dans des prises d'eau de mer, notamment sur des refroidisseurs de prise d'eau
de mer qui sont utilisés sur des bateaux et des plates-formes de forage en mer, dans
lequel, pour tuer les organismes salissants, on effectue une surchauffe thermique
momentanée et pouvant être répétée régulièrement de l'eau de mer contenue à l'intérieur,
surchauffe limitée localement à la prise d'eau de mer, laquelle commute, au moyen
d'un dispositif de commutation situé dans le système d'eau de refroidissement, l'eau
de refroidissement, à haute température, du moteur directement vers le refroidisseur,
à basse température, de prise d'eau de mer (2) et, ainsi, surchauffe l'eau de mer
se trouvant dans la prise d'eau de mer.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, dans plusieurs prises d'eau de mer (1A ; 1B) d'un système d'eau de mer comportant
les conduites et conduits les reliant activement entre elles ainsi que les composants
installés dans le système d'eau de mer, tels que les refroidisseurs de prise d'eau
de mer (2 A ; B), les pompes (20A ; 20B) et la robinetterie (21A, 21B ; 22A ; 22B),
l'eau de mer contenue à l'intérieur est régulièrement surchauffée thermiquement, de
manière momentanée et localement limitée, par tranche, pour que tout le système d'eau
de mer soit protégé, par tranche, de la salissure, et ce, au moyen de l'eau de mer
surchauffée contenue à l'intérieur.
3. Procédé selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que la surchauffe locale momentanée est effectuée automatiquement de manière régulière
et est surveillée automatiquement au moyen de systèmes de mesure et de réglage intégrés
ainsi qu'au moyen de dispositifs de réglage.
4. Procédé selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un rinçage à l'eau douce des installations obturées est possible, avant ou après la
fin de la surchauffe locale, par l'intermédiaire d'un raccord de chasse (6).
5. Dispositif de mise en oeuvre du procédé selon les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la prise d'eau de mer (1) est pourvue de fentes de sortie (3) et d'admission (8)
qui sont disposées dans le revêtement extérieur du bateau et peuvent être fermées
mécaniquement, individuellement ou collectivement, au moyen d'obturateurs (4).
6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que les différentes prises d'eau de mer (1A ; 1B) d'un système d'eau de mer et les conduites
et conduits les reliant entre elles ainsi que les composants installés dans le système
d'eau de mer, tels que les refroidisseurs de prise d'eau de mer (2 A ; B), les pompes
(20A ; 20B) et la robinetterie (21A, 21B ; 22A ; 22B) forment des sous-systèmes séparés,
de sorte qu'il se produit une surchauffe thermique régulière momentanée et localement
limitée de l'eau de mer contenue à l'intérieur et que, ainsi, tout le système d'eau
de mer est protégé, par tranche, de la salissure.
7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que les sous-systèmes se répartissent en un sous-système actif (mode à la mer persienne
ouverte (4A) dans la prise d'eau de mer active (1A) et robinet d'arrêt (21A) fermé
ainsi que robinet d'arrêt (21B) fermé dans la prise d'eau de mer passive (1B)) et
en un sous-système passif (mode nettoyage persienne fermée (4B) dans la prise d'eau
de mer passive (1B) et robinet d'arrêt (22B) ouvert ainsi que robinet d'arrêt (22A)
ouvert dans la prise d'eau de mer active (1A)).
8. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-dessus, caractérisé en ce que l'obturateur (4) est une persienne.
9. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-dessus, caractérisé en ce que l'obturateur (4) est une plaque élastique coulissante (17).
10. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-dessus, caractérisé en ce que l'obturateur (4) est déplacé par un entraînement individuel ou collectif (10).
11. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-dessus, caractérisé en ce que l'obturateur (4) est recouvert de matières spéciales, du téflon notamment, réduisant
la salissure et la friction.
12. Dispositif, selon l'une des revendications mentionnées ci-dessus, caractérisé en ce que, pour assurer un chauffage local rapide de l'eau de mer contenue à l'intérieur, un
faisceau intégré de tubes haute température supplémentaire (9) du circuit haute température
du moteur principal (13) est prévu dans le refroidisseur de prise d'eau de mer (1).
13. Dispositif selon l'une des revendications mentionnées ci-dessus, caractérisé en ce que des dispositifs auxiliaires spéciaux supplémentaires, notamment des lances de distributeur
de vapeur, sont installés dans la prise d'eau de mer (1).