[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochrotationszerstäuber zur Aufbringung von Pulverlack
mit einem Gehäuse; mit einem an der Vorderseite des Gehäuses angeordneten drehbaren
Glockenteller; mit einem in dem Gehäuse untergebrachten Motor, der den Glockenteller
antreibt; mit mindestens einem durch das Gehäuse verlaufenden und an der Vorderseite
des Gehäuses austretenden Pulverzuführkanal und mit mindestens einer im Gehäuse angeordneten
Hochspannungselektrode, an welcher die den Pulverzuführkanal durchströmenden Pulverteilchen
zur Ionisation vorbeigeführt werden.
[0002] In jüngster Zeit werden zunehmend Hochrotationszerstäuber mit einer sogenannten "Innenaufladung"
eingesetzt. Damit ist gemeint, daß sich die Hochspannungselektrode, mit welcher die
Pulverlackteilchen ionisiert werden, innerhalb des Gehäuses des Hochrotationszerstäubers
befindet. "Innenaufladung" steht im Gegensatz zur "Außenaufladung", bei welcher die
Hochspannungselektrode im allgemeinen als Ring, welcher den Glockenteller umgibt,
außerhalb des Gehäuses vorgesehen ist. Bei "Außenaufladung" wird zunächst die die
Außenelektrode umgebende Luft und über diese dann mittelbar das Lackpulver ionisiert,
was einen verhältnismäßig schlechten Wirkungsgrad besitzt. Bei der "Innenaufladung"
dagegen werden die Lackpulverteilchen durch direkten Kontakt mit der Hochspannungselektrode
ionisiert, was mit besserem Wirkungsgrad abläuft.
[0003] Bei bekannten Hochrotationszerstäubern der eingangs genannten Art durchströmen die
Lackpulverteilchen den Pulverzuführkanal mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit.
An den Wänden des Pulverzuführkanales schlagen sich dabei Lackpulverteilchen nieder,
die eine im wesentlichen durchgehende, dünne Schicht bilden. Solange die Lackpulverteilchen
elektrisch gut isolieren, ist dies nicht mit Problemen verbunden. Es finden jedoch
zunehmend Pulverlacke Verwendung, denen zur Erzielung bestimmter optischer Effekte
metallische Teilchen beigemischt sind. Scheiden sich diese metallischen Teilchen in
der erwähnten Lackpulverschicht an den Wänden des Pulverzuführkanales ab, so kann
dies zu einem Rückschlag der Hochspannung von der Hochspannungselektrode rückwärts
in Richtung auf den Lackpulvervorrat führen, was unbedingt verhindert werden muß.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Hochrotationszerstäuber der eingangs
genannten Art in einfacher Weise so auszugestalten, daß auch bei Verwendung elektrisch
leitender Teilchen im Pulverlack kein Rückschlag von der Hochspannungselektrode droht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Pulverzuführkanal eine
Beschleunigungsdüse enthält, in welcher die Lackpulverteilchen auf eine höhere Geschwindigkeit
beschleunigt werden, die zumindest über eine gewisse Wegstrecke hinweg aufrechterhalten
bleibt.
[0006] Erfindungsgemäß wird also dafür gesorgt, daß der die Lackpulverteilchen führende
Strom in einem bestimmten Bereich des Pulverzuführkanales auf eine so hohe Geschwindigkeit
beschleunigt wird, daß sich jedenfalls dort an den Wänden des Pulverzuführkanales
keine Teilchen, insbesondere keine elektrisch leitenden Teilchen, niederschlagen können.
Die hohe Geschwindigkeit und damit die Sauberkeit der Wände des Pulverzuführkanales
muß über eine solche Wegstrecke erhalten bleiben, daß bei den verwendeten Hochspannungen
über diese Entfernung kein Rückschlag möglich ist. Im weiter stromabwärts von der
Beschleunigungsdüse liegenden Bereich des Pulverzuführkanales kann sich dann die Strömung
der Lackpulverteilchen wieder verlangsamen. Wenn sich dort an den Oberflächen des
Pulverzuführkanales wieder eine Schicht aus Lackpulverteilchen abscheidet, ist dies
ungefährlich.
[0007] Besonders bevorzugt wird diejenige Ausführungsform, bei welcher die Beschleunigungsdüse
einen Einlaß aufweist, über welchen unter Überdruck stehende Beschleunigungsluft in
die Durchgangsöffnung der Beschleunigungsdüse einführbar ist. Diese zusätzliche Beschleunigungsluft
hat zwei Wirkungen: Zum einen unterstützt sie die Beschleunigung des Pulverteilchenstromes;
zum anderen erzeugt sie bei geeigneter aerodynamischer Führung eine Luftschicht zwischen
der Wand des Pulverzuführkanales und der weiter radial innen liegenden Lackpulverströmung.
Auch dies trägt dazu bei, die Lackpulverteilchen von der Wandung des Pulverzuführkanales
fernzuhalten.
[0008] Zweckmäßig ist ferner diejenige geometrische Ausgestaltung der Beschleunigungsdüse,
bei welcher der Einlaß eine Ringnut in der Mantelfläche, eine Ringnut in der einlaßseitigen
Stirnfläche und mindestens eine die Ringnuten verbindende Axialbohrung im Düsenkörper
der Beschleunigungsdüse aufweist. Die Beschleunigungsluft strömt dabei aus der stirnseitigen
Ringnut entlang der Stirnfläche des Düsenkörpers in dessen Durchgangsbohrung. Hierdurch
wird eine gleichmäßige Einströmung der Beschleunigungsluft über den ganzen Umfang
der Durchgangsbohrung der Beschleunigungsdüse hinweg gewährleistet.
[0009] Der Einlaß für die Beschleunigungsluft kann dabei einen zur Einlaßseite der Durchgangsöffnung
der Beschleunigungsdüse führenden, schmalen, radial verlaufenden Spalt umfassen. Dieser
Spalt wird auf der einen Seite durch den Düsenkörper der Beschleunigungsdüse und auf
der anderen Seite durch ein zweites, angrenzendes Bauteil begrenzt. Er ist bei Bedarf
zur Reinigung leicht zugänglich.
[0010] Eine zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hochrotationszerstäubers sieht
so aus, daß die Durchgangsöffnung der Beschleunigungsdüse sich in Durchströmungsrichtung
zunächst bis zu einer engsten Stelle verjüngt und sodann wieder erweitert. Besonderer
äußerer Hilfsmittel zur Beschleunigung des Pulverlackstromes bedarf es in diesem Falle
grundsätzlich nicht, da allein die Strömungseinschnürung zu der gewünschten Geschwindigkeitserhöhung
führt. Dies schließt jedoch nicht aus, daß zusätzlich, wie oben erwähnt, Beschleunigungsluft
eingesetzt wird.
[0011] Wenn mit Beschleunigungsluft gearbeitet wird, die entlang der Stirnfläche des Düsenkörpers
der Beschleunigungsdüse zugeführt wird, empfiehlt es sich, daß die Durchgangsöffnung
der Beschleunigungsdüse einen Übergangsbereich von der Einlaßseite zur engsten Stelle
aufweist, der von mehreren aneinandergesetzten konischen Ringflächen mit unterschiedlichen
Konuswinkeln gebildet ist. Es hat sich herausgestellt, daß dieses Aneinandersetzen
von konischen Flächen weniger stark zur Ablösung und Verwirbelung der Beschleunigungsluft
führt, als dies bei einem kontinuierlich gekrümmten Übergangsbereich der Fall wäre.
[0012] Zweckmäßig ist ferner, wenn sich die Durchgangsöffnung der Beschleunigungsdüse hinter
der engsten Stelle in Strömungsrichtung konisch erweitert. Die konische Erweiterung
muß so langsam erfolgen, daß die erwünschte höhere Geschwindigkeit über eine ausreichende
Wegstrecke erhalten bleibt. Andererseits sollte sie so groß sein, daß sich die Lackpulverströmung
nach dem Durchfließen der engsten Stelle der Beschleunigungsdüse beruhigen kann, so
daß möglichst keine Wirbel auftreten.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen:
- Figur 1:
- einen Axialschnitt durch einen Hochrotationszerstäuber;
- Figur 2:
- einen Schnitt durch den Hochrotationszerstäuber von Figur 1 gemäß der dortigen Linie
II-II;
- Figur 3:
- einen Axialschnitt durch eine Bescheungungsdüse und einen Anschlußnippel des Hochrotationszerstäubers
von Figuren 1 und 2 in vergrößertem Maßstab.
[0014] Der in Figur 1 dargestellte Hochrotationszerstäuber weist ein Gehäuse 1 auf, welches
sich einstückig aus einem hinteren Gehäuseabschnitt 1a, einer radial verlaufenden
Ringschulter 1b und einem vorderen Gehäuseabschnitt 1c zusammensetzt. Der hintere
Gehäuseabschnitt 1a erweitert sich mit kleinem Konuswinkel in Richtung auf die Rückseite
des Hochrotationszerstäubers; auch der vordere Gehäuseabschnitt 1c ist konisch, wobei
der Konuswinkel jedoch größer als derjenige des hinteren Gehäuseabschnittes 1a ist.
Das Gehäuse 1 besteht vollständig aus Kunststoff.
[0015] Vom radial äußeren Rand der Stufe 1b des Gehäuses verläuft ein ebenfalls konisches
und ebenfalls aus Kunststoff hergestelltes Ringteil 2 zum vorderen Bereich der äußeren
Mantelfläche des vorderen Gehäuseabschnittes 1c. Das Ringteil 2 ist gegen das Gehäuse
1 an beiden kreisförmigen Rändern abgedichtet, so daß es mit dem Gehäuse 1 einen Ringraum
3 einschließt. Dieser dient in hier nicht interessierender Weise der Durchführung
von Lenkluft, mit welcher sich die Form der erzeugten Pulverwolke beieinflussen läßt.
[0016] Koaxial innerhalb des Gehäuses 1 ist ein Elektrodeneinsatz 4 angeordnet, der einen
in axialer Richtung verhältnismäßig kurzen, kreiszylindrischen rückwärtigen Bereich
4a und einen konischen vorderen Bereich 4b aufweist. Der vordere Bereich 4b des Elektrodeneinsatzes
4 endet in der Nähe vorderen Endes des vorderen Gehäuseabschnittes 1c.
[0017] Wie Figur 2 zeigt, sind an der Innenmantelfläche des vorderen Gehäuseabschnitts 1c
zwei spiegelsymmetrische Ausnehmungen 50, 51 angeordnet, die sich von der Rückseite
der Stufe 1b bis zum vorderen Ende des vorderen Gehäuseabschnittes 1c erstrecken und
dabei von einer annähernd kreisförmigen Querschnittsform in die Querschnittsform kreisbogenförmiger
Spalte übergehen. Die konische Innenmantelfläche des vorderen Gehäuseabschnittes 1c
liegt, wie Figur 2 deutlich macht, über zwei Stege 7, 8 an der konischen Mantelfläche
des vorderen Abschnittes 4b des Elektrodeneinsatzes 4 an. Auf diese Weise bilden der
vordere Abschnitt 4b des Elektrodeneinsatzes 4 und der vordere Gehäuseabschnitt 1c
zwei Kanäle 9 und 10. Diese Kanäle 9, 10 sind gegenüber der gemeinsamen Achse des
Gehäuses 1 und des Elektrodeneinsatzes 4 so geneigt, daß sie in Richtung auf das vordere
Ende des Hochrotationszerstäubers konvergieren.
[0018] Etwa im Übergangsbereich zwischen dem vordereren Bereich 4b und dem hinteren Bereich
4a ist an den Elektrodeneinsatz 4 ein radial verlaufender Flansch 4c angeformt, der
sich parallel zur Ringschulter 1b des Gehäuses 1, an deren Innenseite anliegend, erstreckt.
Der Ringflansch 4c wird von zwei die Kanäle 9, 10 fortsetzenden Ausnehmungen 11, 12
durchsetzt.
[0019] In den geeignet abgestuften Innenraum des Elektrodeneinsatzes 4 ist ein luftgetriebener
Motor 13 eingesetzt, dessen Welle 14 koaxial zum Gehäuse 1 und zum Elektrodeneinsatz
4 verläuft und eine Durchgangsbohrung 15 im Elektrodeneinsatz 4 durchsetzt. Auf der
Welle 14 ist die Nabe eines Glockentellers 16 eingerastet, derart, daß sich der Glockenteller
16 gemeinsam mit der Welle 14 verdreht.
[0020] Der Motor 13 ist mittels eines einen größeren Radius aufweisenden Bereiches 13a an
dem Elektrodeneinsatz 4 festgelegt. Dies geschieht dadurch, daß der Motorbereich 13a
zwischen der hinteren Stirnseite des Elektrodeneinsatzes 4 und einem topfförmigen
Halteeinsatz 17 eingeklemmt ist. Hierzu weist der Halteeinsatz 17 Stufenbohrungen
18 auf, durch welche Schrauben 19 hindurchgeführt sind. Diese Schrauben 19 durchsetzen
Durchgangsbohrungen 20 in dem Motorabschnitt 13a und sind in Gewindebohrungen 21 des
Elektrodeneinsatzes 4 eingedreht.
[0021] Durch einen radial überstehenden Flanschbereich 17a des Halteeinsatzes 17 sind zwei
Anschlußbuchsen 22, 23 hindurchgeführt. An den Anschlußbuchsen 22, 23 ist jeweils
das rückwärtige Ende eines Verbindungsschlauches 24, 25, befestigt, der an seinem
vorderen Ende mit einer Beryllium-Hülse 40 (Figur 1) verbunden ist, welche die Durchgangsbohrung
11 bzw. 12 im Flanschabschnitt 4c des Elektrodeneinsatzes 4 sowie die Kanäle 9, 10
durchsetzt und an deren Innenflächen anliegt. Diese dichtet die Pulverströmungswege
ab. Alternativ kann diese Hülse 40 auch entfallen, wie dies in Figur 2 dargestellt
ist.
[0022] Das rückwärtige Ende des Gehäuses 1 ist durch eine Anschlußplatte 26 verschlossen,
die an der Rückseite des Halteeinsatzes 17 anliegt, die verschiedenen in der Zeichnung
nicht dargestellten Luftanschlüsse trägt und außerdem der Befestigung am Arm eines
ebenfalls nicht dargestellten Roboters dient. Koaxial zu den Anschlußbuchsen 22, 23
im Halteeinsatz 17 verlaufen durch die Anschlußplatte 26 zwei Beschleunigungsdüsen-Einsätze
27, 28. Deren genaue Funktion wird weiter unten erläutert; ihre Durchgangsöffnungen
29 bzw. 30 fluchten jeweils mit der Durchgangsöffnung der benachbarten Anschlußbuchse
22 bzw. 23.
[0023] Auf die hintere Stirnseite der Beschleunigungsdüsen-Einsätze 27, 28 ist, erneut fluchtend,
jeweil ein Anschlußnippel 31, 32 aufgesetzt, welcher der Verbindung mit einem flexiblen
Schlauch dient, über welchen das Pulver von einem Vorratsbehälter zugeführt wird.
Anschlußnippel 31 und 32 sowie Beschleunigungsdüsen-Einsätze 27, 28 sind mit Schrauben
33 derart an der Anschlußplatte 26 befestigt, daß nach Lösen der Schrauben 33 zunächst
die Anschlußnippel 31, 32 abgenommen und sodann die Beschleunigungsdüsen-Einsätze
27, 28 aus der Anschlußplatte 26 herausgenommen werden können.
[0024] Die Anschlußplatte 26 wird mit Hilfe einer Überwurfmutter 34 am Gehäuse 1 festgehalten,
die an einer Umfangsstufe des Gehäuses 1 einen Anschlag findet und auf ein Außengewinde
35 der Anschlußplatte 26 aufgedreht ist.
[0025] Auf das vordere Ende des Gehäuses 1 ist ein Luftleitkörper 36 aufgesetzt, der im
vorliegenden Zusammenhang nicht von Interesse ist. Er weist eine Durchgangsbohrung
27 auf, welche die Nabe des Glockentellers 16 mit Abstand umgibt.
[0026] Der Beschleunigungsdüsen-Einsatz 27 und der zugehörige Anschlußnippel 31 sind in
Figur 3 in größerem Maßstabe herausgezeichnet und werden nachfolgend genauer beschrieben.
Der zweite Beschleunigungsdüsen-Einsatz 28 und dessen Anschlußnippel 32 sind in identischer
Weise ausgebildet.
[0027] Der Beschleunigungsdüsen-Einsatz 27 weist einen Düsenkörper 50 auf, in dem die oben
bereits erwähnte Durchgangsöffnung 29 ausgebildet ist. Die Durchgangsöffnung 29 hat
im in Figur 3 dargestellten Axialschnitt eine Form, die ähnlich einer Lavalle- bzw.
einer Venturi-Düse ist. Das heißt, die Durchgangsöffnung 29 verjüngt sich zunächst
von ihrer auf höherem Druck liegenden, dem Anschlußnippel 31 benachbarten Eintrittsseite
bis zu einer engsten Stelle und erweitert sich von dort aus konisch über eine größere
Entfernung hinweg bis zur Austrittsseite, die in Figur 3 links gelegen ist. Die Verjüngung
der Durchgangsöffnung 29 erfolgt über einen Übergangsbereich 60, der im Axialschnitt
gesehen polygonartig aus einzelnen konischen Ringflächen 61 zusammengesetzt sind,
die jeweils unterschiedliche Konuswinkel aufweisen und an der engsten Stelle in eine
Kreiszylinderfläche 62 übergehen.
[0028] Der Düsenkörper 50 des Beschleunigungsdüsen-Einsatzes 27 weist in seiner Mantelfläche
eine Ringnut 51 auf, die mit einer durch die Anschlußplatte 26 geführten, in der Zeichnung
nicht dargestellten Zuführbohrung für unter Überdruck stehende Beschleunigungsluft
kommuniziert. Von der Ringnut 51 führen Axialbohrungen 52 zu einer zweiten Ringnut
53, die in der dem Anschlußnippel 31 benachbarten Stirnfläche des Düsenkörpers 50
eingearbeitet ist. Zwischen dem Anschlußnippel 31 und dem Beginn der Durchgangsöffnung
29 des Düsenkörpers 50 verbleibt ein dünner Spalt 54.
[0029] Die Durchgangsbohrung 55 des Anschlußnippels 31 erweitert sich in der Nähe des Düsenkörpers
50 auf den Durchmesser, den die Durchgangsöffnung 29 des Düsenkörpers 50 an der Eintrittsseite
besitzt.
[0030] Die Funktion des beschriebenen Hochrotationszerstäubers ist wie folgt:
[0031] Das über die Anschlußnippel 31, 32 zugeführte, elektrisch leitende Teilchen enthaltende
Lackpulver gelangt in die Durchgangsöffnungen 29, 30 der Beschleuniger-Düseneinsätze
27, 28 und wird bereits auf Grund der Verengung des Strömungsquerschnittes auf eine
höhere Geschwindigkeit beschleunigt. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, daß über
die Nut 51, die Axialbohrungen 52, die Nut 53 des Düsenkörpers 50 und über den Spalt
54 zwischen dem Düsenkörper 50 und dem Anschlußnippel 31 Beschleunigungsluft unter
Druck zugemischt wird. Diese Beschleunigungsluft tritt über den Spalt 54 zunächst
in radialer Richtung ein, wird jedoch dann entlang des aus den mehreren konischen
Ringflächen 61 zusammengesetzten Übergangsbereichs 60 in axialer Richtung umgelenkt
und strömt dann vorzugsweise entlang der Wand der Durchgangsöffnung 29 weiter. Sie
bildet dabei eine Art Luft-Trennschicht zwischen dem Pulverstrom und der Wand der
Durchgangsöffnung 29. Erst in einer gewissen Entfernung in Strömungsrichtung hinter
der engsten Stelle 62 der Durchgangsöffnung 29 des Düsenkörpers 50 findet eine vollständige
Vermischung der Beschleunigungsluft und des Pulverstromes und eine Reduzierung der
Strömungsgeschwindigkeit der vereinigten Ströme auf einen niedrigeren Wert statt.
In dem zwischenliegenden Bereich, der hauptsächlich von dem konischen Bereich der
Durchgangsöffnung 29 des Düsenkörpers 50 aber ggfs. auch noch von weiter stromabwärts
liegenden Teilen des Pulverzuführkanals gebildet wird, verhindern die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
sowie die schützende Luftschicht der Beschleunigungsluft, daß sich Teilchen auf den
Wänden des Pulverzuführkanales absetzen. Ein elektrischer Rückschlag von dem Elektrodeneinsatz
4 her ist auf diese Weise zuverlässig unterbunden.
[0032] Nach dem Verlassen der Beschleunigerdüsen-Einsätze 27, 28 wird das Lackpulver über
die Schläuche 24, 25 in die die Durchgangsbohrungen 11, 12 und die Kanäle 9, 10 durchsetzenden
Hülsen 40 eingebracht. Es streicht dabei entlang metallischer Flächen, die mit dem
Elektrodeneinsatz 4 elektrisch verbunden sind, und wird direkt ionisiert. Es tritt
nunmehr in dieser ionisierten Form durch die beiden zwischen dem vorderen Ende des
Gehäuses 1 und dem vorderen Ende des Elektrodeneinsatzes 4 liegenden bogenförmigen
Austrittspalte aus, durchsetzt die Durchgangsbohrung 37 des Luftleitkörpers 36 und
wird darauffolgend von dem sich drehenden Glockenteller 16 verwirbelt.
1. Hochrotationszerstäuber zur Aufbringung von Pulverlack mit einem Gehäuse; mit einem
an der Vorderseite des Gehäuses angeordneten drehbaren Glockenteller; mit einem in
dem Gehäuse untergebrachten Motor, der den Glockenteller antreibt; mit mindestens
einem durch das Gehäuse verlaufenden und an der Vorderseite des Gehäuses austretenden
Pulverzuführkanal und mit mindestens einer im Gehäuse angeordneten Hochspannungselektrode,
an welcher die den Pulverzuführkanal durchströmenden Lackpulverteilchen zur Ionisation
vorbeigeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Pulverzuführkanal (28, 29, 22, 23, 24, 25, 11, 12, 9, 10) eine Beschleunigungsdüse
(27, 28) enthält, in welcher die Lackpulverteilchen auf eine höhere Geschwindigkeit
beschleunigt werden, die zumindest über eine gewisse Wegstrecke hinweg aufrechterhalten
bleibt.
2. Hochrotationszerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschleunigungsdüse (27, 28) einen Einlaß (51, 52, 53, 54) aufweist, über welchen
unter Überdruck stehende Beschleunigungsluft in die Durchgangsöffnung (29, 30) der
Beschleunigungsdüse (27, 28) einführbar ist.
3. Hochrotationszerstäuber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß eine Ringnut (51) in der Mantelfläche, eine Ringnut (53) in der einlaßseitigen
Stirnfläche und mindestens eine die Ringnut (51, 53) verbindende Axialabohrung (52)
im Düsenkörper (50) der Beschleunigungsdüse (27, 28) umfaßt.
4. Hochrotationszerstäuber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß für die Beschleunigungsluft einen zur Einlaßseite der Durchgangsöffnung
(29, 30) der Beschleunigungsdüse (27, 28) führenden schmalen, radial verlaufenden
Spalt (54) umfaßt.
5. Hochrotationszerstäuber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnung (29, 30) der Beschleunigungsdüse (27, 28) sich in Durchströmungsrichtung
zunächst bis zu einer engsten Stelle verjüngt und sodann wieder erweitert.
6. Hochrotationszerstäuber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnung (29, 30) der Beschleunigungsdüse (27, 28) einen Übergangsbereich
von der Einlaßseite zur engsten Stelle aufweist, der von mehreren aneinandergesetzten
konischen Ringflächen mit unterschiedlichen Konuswinkeln gebildet ist.
7. Hochrotationszerstäuber nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Durchgangsöffnung (29, 30) der Beschleunigungsdüse 27, 28) hinter der engsten
Stelle in Strömungsrichtung konisch erweitert.