[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen und/oder Einpressen von Lagern
oder Hülsen, insbesondere von Wälzlagern oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen,
mit
- einer mit einer Gewindemutter zusammenwirkenden Gewindespindel, die an ihrem der Gewindemutter
abgewandten Ende mit einer zu der Gewindemutter hin weisenden Anschlagschulter versehen
ist,
- einem mit einer Durchgangsbohrung zur Hindurchführung der Gewindespindel versehenen,
zylindrischen Stützelement, gegen dessen Außenseite sich die Gewindespindel mit ihrer
Anschlagschulter mittelbar oder unmittelbar axial abstützt,
- einer mittels der Gewindemutter axial zu der Gewindespindel verschiebbaren Druckscheibe,
an der eine axiale Druckfläche angeformt ist und
- einem von der Druckfläche umgebenen Zentrieransatz, dessen Umfangsdurchmesser in etwa
dem Innendurchmesser des zu ziehenden bzw. einzupressenden Bauteils entspricht.
[0002] Mit derartigen Aus- und Einziehwerkzeugen lassen sich Wälzlager von Kraftfahrzeugen
und vor allem Kraftfahrzeugen mit MacPherson-Federbeinen aus- und einpressen. Ferner
sind derartige Werkzeuge auch zum Einziehen von Radflanschnaben in diese Wälzlager
geeignet. Jedoch ist ein gattungsgemäßes Radlagerwechselwerkzeug nicht auf diese Anwendungsbereiche
beschränkt, sondern grundsätzlich immer dann einsetzbar, wenn Teile aus zylindrischen
Passungen abgezogen oder in diese Passungen eingepreßt werden sollen.
[0003] Eine Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen mit den eingangs genannten Merkmalen
ist aus der DE 37 30 017 C1 bekannt. Bestandteil der Vorrichtung ist ein an beiden
Stirnseiten offenes Abstandsrohr, wobei sich auf eine der beiden Stirnseiten eine
separate Stirnwand aufsetzen läßt. Durch eine mittige Bohrung dieser Stirnwand ist
eine an ihrem einen Ende mit einem Antriebssechskant versehene Gewindespindel hindurch
gesteckt. Von dem anderen Ende her sind auf die Gewindespindel verschiedende Druckscheiben
aufschiebbar. Zum axialen Verschieben der Druckscheibe dient eine Gewindemutter, welche
sich auf dem Außengewinde der Gewindespindel dreht und hierbei die Druckscheibe axial
verschiebt. Außer einer axialen Druckfläche, mit der sich die Druckscheibe z. B. an
dem zu montierenden oder demontierenden Wälzlager abstützt, ist an der Druckscheibe
noch ein zylindrischer Zentrieransatz ausgebildet, wobei der Durchmesser des Zentrieransatzes
an den Innendurchmesser des zu ziehenden bzw. einzupressenden Wälzlagers angepaßt
ist.
[0004] Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist, daß für unterschiedliche Fahrzeugtypen eine
sehr große Anzahl ebenfalls unterschiedlicher Druckscheiben bereitgehalten werden
muß. Dies führt zu hohen Anschaffungskosten für die Vorrichtung, ferner kann es leicht
zu Verwechslungen der Druckscheiben kommen mit der Folge, daß das Werkzeug für einen
jeweiligen Anwendungsfall nicht paßt.
[0005] Ein stark vereinfachtes Werkzeug zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder Naben
ist aus der Gebrauchsmusterschrift G 94 02 203 bekannt. Das darin beschriebene Werkzeug
besteht nur aus wenigen Einzelteilen, nämlich in der Basisausführung aus einem zylindrischen
Abstandsrohr, der Gewindespindel sowie der an der Druckfläche mit Hartgummi belegten
Druckscheibe. Nachteilig bei diesem Werkzeug ist die unzureichende Zentrierung der
Druckscheibe gegenüber dem zu ziehenden bzw. einzupressenden Bauteil.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abziehen und/oder Einpressen von Lagern oder Hülsen
universeller einsetzbar zu machen.
[0007] Zur
Lösung ist eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen gekennzeichnet durch eine
die Gewindespindel umgebende Zentrierhülse, an der axial aufeinander folgend ein zylindrischer
Sitz zur Aufnahme der Druckscheibe und der Zentrieransatz angeformt sind. Die axiale
Druckfläche, mit der bei der Anwendung des Werkzeuges der axiale Druck auf z. B. das
zu ziehende oder einzupressende Wälzlager ausgeübt wird, befindet sich daher an einem
anderen Teil als der Zentrieransatz, dessen Aufgabe allein die Zentrierung des Zug-
oder Presswerkzeuges in radialer Richtung ist. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen,
daß die Innendurchmesser der zu ziehenden bzw. einzupressenden Bauteile einerseits
und die stirnseitigen Durchmesser dieser Bauteile andererseits in der Praxis oft verschiedenen
Normsystemen unterliegen. Mit der Erfindung ist es möglich, durch Wahl einerseits
einer geeigneten Zentrierhülse mit daran angeformtem Zentrieransatz und andererseits
einer geeigneten Druckscheibe eine solche Teilekombination zusammenzustellen, daß
eine optimale Krafteinleitung in das zu ziehende bzw. einzupressende Bauteil erfolgt.
Hierzu sind an der Zentrierhülse, welche die Gewindespindel umgibt, axial aufeinander
folgend zunächst ein zylindrischer Sitz angeformt, der der Aufnahme der Druckscheibe
dient, sowie ein unmittelbar an der Zentrierhülse angeformter Zentrieransatz, welcher
bei Einsatz des Werkzeuges in die Innenbohrung z. B. des zu ziehenden Wälzlagers mit
geringem Radialspiel eingreift und hierbei das Werkzeug zentriert.
[0008] Gemäß einer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß auch Zentrierhülse einerseits und
Gewindemutter andererseits getrennte Bauteile sind, und daß die Zentrierhülse mit
einer glattflächigen Durchgangsbohrung auf dem Gewinde der Gewindespindel geführt
ist. Hierdurch wird eine Aufgabenteilung erreicht, bei der die Zentrierhülse dem Sitz
der Druckscheibe sowie der Zentrierung des Werkzeuges dient, wohingegen die Erzeugung
des Axialdrucks mittels der Gewindemutter erfolgt, die hierzu mit einem Innengewinde
auf dem Außengewinde der Gewindespindel sitzt.
[0009] Vorzugsweise ist die Zentrierhülse an beiden Enden mit gleich gestalteten Absätzen
zur Aufnahme eines Endes der Gewindemutter versehen. Auf diese Weise läßt sich die
Zentrierhülse sowohl von ihrer einen, wie auch von ihrer anderen Seite her auf die
Gewindespindel aufschieben. In diesem Fall können die beiden Enden der Zentrierhülse
unterschiedlich ausgebildet sein, um so entweder Zentrieransätze unterschiedlichen
Durchmessers zu bilden, oder unterschiedlich große zylindrische Sitze zur Aufnahme
von Druckscheiben bereitzustellen. Im Sinne einer universellen Anwendbarkeit des Werkzeuges
bietet daher jede Zentrierhülse zwei unterschiedliche Einsatzmaße. Trotz dieser Variabilität
läßt sich die Zentrierhülse kompakt gestalten, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung
die Absätze, welche zur Aufnahme des jeweiligen Endes der Gewindemutter vorgesehen
sind, innerhalb der Zentrieransätze angeordnet sind.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Zentrierhülse mit einem
radial erweiterten Stützbund versehen ist, an dem sich die Druckscheibe axial abstützt.
Dieser Stützbund erlaubt eine über den Umfang gleichmäßige und verkantungsfreie Übertragung
der axialen Druckkraft von der Zentrierhülse auf die Druckscheibe. Um die Zentrierhülse
beidseitig und damit für unterschiedliche Anwendungsgrößen verwenden zu können, kann
der Stützbund an beiden Stirnseiten mit Stützflächen zur wahlweisen axialen Abstützung
einer Druckscheibe versehen sein, wobei sich an jede der beiden Stützflächen aufeinanderfolgend
der Sitz zur Aufnahme der Druckscheibe und der Zentrieransatz anschließt.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gekennzeichnet durch
ein Sicherungselement zur zumindest vorläufigen Lagesicherung der Druckscheibe auf
dem Sitz. Auf diese Weise ist beim Praxiseinsatz der Vorrichtung z. B. in einer Kfz-Werkstatt
ein versehentliches Lösen der Teile voneinander zu vermeiden, was die Handhabung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung unter den oft rauhen Bedingungen in einer Werkstatt
erheblich erleichtert. Als Sicherungselement geeignet ist insbesondere ein elastisch
verformbarer und in einer umlaufenden Nut der Zentrierhülse angeordneter Ring.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abziehen und/oder
Einpressen von Lagern oder Hülsen und insbesondere von Wälzlagern oder Radflanschnaben
von Kraftfahrzeugen wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung des Werkzeugs bei dessen Anwendung zum Einpressen eines Wälzlagers;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des Details II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des Werkzeugs bei dessen Anwendung zum Ziehen eines Wälzlagers;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Werkzeugs bei dessen Anwendung zum Einziehen einer Radflanschnabe;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit V in Fig. 4;
- Fig. 6
- das Werkzeug bei dessen Anwendung zum Einziehen der Radflanschnabe, wobei Fig. 6 ein
späteres Anwendungsstadium als Fig. 4 zeigt;
- Fig.7
- in einer Explosionsdarstellung Einzelheiten des Werkzeugs, eines Wälzlagers sowie
einer Wälzlageraufnahme und
- Fig. 8
- in einem Teilschnitt ein gegenüber den Darstellungen gemäß den Fign. 1 und 3 modifiziertes
Werkzeug.
[0013] Auf den Zeichnungen sind sowohl das erfindungsgemäße Werkzeug anhand verschiedener
Anwendungsbeispiele dargestellt, als auch die zu ziehenden bzw. einzupressenden Bauteile.
Bei dem zu ziehenden bzw. einzupressenden Bauteil handelt es sich bei den Figuren
1 bis 3 um ein Wälzlager 1, und bei den Figuren 4 bis 6 um eine Radflanschnabe 2.
Das Wälzlager 1 setzt sich aus einem Außenring 1a, zwei Innenringen 1b sowie den Wälzkörpern
1c zusammen. Das Wälzlager 1 sitzt in einem Lagergehäuse 3, welches Bestandteil der
Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges ist. Über Sicherungsringe 4a, 4b ist das eingebaute
Wälzlager 1 innerhalb des Lagergehäuses 3 axial gesichert.
[0014] Das erfindungsgemäße Werkzeug verfügt als Grundbestandteil über eine durchgehende
Gewindespindel 5, an deren einem Ende ein mit Schlüsselflächen versehener Sechskant
6 einstückig angeformt ist. Unterhalb des Sechskants 6 ist ebenfalls einstückig eine
Anschlagschulter 7 angeformt, die sich beim Ausführungsbeispiel am Außenring eines
Axiallagers 8 abstützt. Der Innenring des Axiallagers 8 wiederum stützt sich an der
Außenseite 9a einer Stirnwand 9 ab, die Bestandteil eines glockenförmig gestalteten
Stützelements 10 ist. Das Stützelement 10 besteht aus einem mit Durchbrüchen 11 versehenen
zylindrischen Teil 12, sowie der daran angeformten Stirnwand 9, wodurch sich insgesamt
die Form einer Glocke ergibt, die sich mit ihrer offenen Stirnseite an dem Lagergehäuse
3 abstützen kann.
[0015] An ihrem anderen, d. h. dem Sechskant 6 mit der Anschlagschulter 7 abgewandten Ende,
ist auf die Gewindespindel 5 eine Gewindemutter 13 aufschraubbar. Hierzu greift ein
Innengewinde 14 der Gewindemutter 13 in das Außengewinde 15 der Gewindespindel 5 ein.
Die Gewindemutter 13 ist mit einem vorzugsweise einstückig daran angeformten Sechskant
16 versehen. Auf diese Weise ist es durch eine Relativbetätigung der beiden Sechskante
6, 16 möglich, die Gewindemutter 13 axial entlang der Gewindespindel 5 zu bewegen
und auf diese Weise den zum Ziehen bzw. Einpressen des Wälzlagers 1 bzw. der Radflanschnabe
2 erforderlichen Axialdruck auszuüben. Vorzugsweise erfolgt dies, indem der Sechskant
6 am Spindelende aktiv gedreht wird, wohingegen der Sechskant 16 der Gewindemutter
13 lediglich gegen ein Verdrehen gesichert wird. Die Figuren 1 und 3 lassen erkennen,
daß sich das Innengewinde 14 der Gewindemutter 13 nur über einen Teil von der Gesamtlänge
erstreckt, wobei dieser Gewindeabschnitt in Bezug auf die Mitte der Gesamtlänge der
Gewindemutter 13 asymmetrisch angeordnet ist. Bei der Anwendung nach Fig. 1 ist die
Gewindemutter 13 so auf die Gewindespindel 5 aufgesetzt, daß sich das tragende Innengewinde
14 außen befindet, wohingegen die Gewindemutter bei der Anwendung nach Fig. 3 so auf
die Gewindespindel aufgesetzt ist, daß sich das tragende Innengewinde 14 innen befindet.
Diese Gestaltung der Gewindemutter 13 und des darin befindlichen Innengewindes 14
führt zu einer möglichst geringen Länge der Gewindespindel 5 und damit zu einer vergleichsweise
kompakten Bauweise des Werkzeuges.
[0016] Im übrigen sind beide Enden 17a, 17b der Gewindemutter 13 gleich gestaltet, d. h.
sie weisen den selben Durchmesser d auf. Bestandteil des Werkzeuges ist ferner eine
die Gewindespindel 5 koaxial umgebende Zentrierhülse 18. Diese ist mit einer glattflächigen
Durchgangsbohrung 19 auf dem Außengewinde 15 der Gewindespindel 5 zentriert geführt,
ohne mit dem Außengewinde in Eingriff zu stehen. An ihren beiden Enden weist die Zentrierhülse
18 Zentrieransätze 20a, 20b auf. Einwärts der Zentrieransätze 20a, 20b ist an der
Zentrierhülse 18 jeweils ein zylindrischer Sitz 21a, 21b zur Aufnahme einer Druckscheibe
22 angeformt. Mittig schließlich ist die Zentrierhülse 18 mit einem radial erweiterten
Stützbund 23 versehen. Auf diese Weise befindet sich der Sitz 21a zwischen dem Stützbund
23 und dem außenliegenden Zentrieransatz 20a, und der Sitz 21b befindet sich zwischen
dem Stützbund 23 und dem ebenfalls außenliegenden Zentrieransatz 20b.
[0017] Vorzugsweise weist der Zentrieransatz 20a am einen Ende der Zentrierhülse einen anderen
Außendurchmesser auf, als der Zentrieransatz 20b am anderen Ende der Zentrierhülse.
Auf diese Weise läßt sich ein- und dieselbe Zentrierhülse abhängig davon, ob diese
von ihrer einen oder von ihrer anderen Seite aus auf die Gewindespindel aufgesetzt
wird, zur Zentrierung in den Innenringen 1b von zwei verschieden großen Wälzlagern
einsetzen. Hierbei stützt sich die äußere Mantelfläche der Zentrieransätze 20a bzw.
20b an der jeweiligen Innenbohrung des Innenrings 1b des jeweiligen Wälzlagers 1 nahezu
spielfrei ab, wodurch das Werkzeug in Bezug auf das zu ziehende oder einzupressende
Wälzlager 1 eindeutig zentriert ist. Bedingt durch das geringe Radialspiel zwischen
dem Lagerinnendurchmesser und dem Außendurchmesser des Zentrieransatzes 20a bzw. 20b
der Zentrierhülse ist eine optimale Ausrichtung des Werkzeuges in Bezug auf das zu
ziehende oder einzupressende Wälzlager gegeben.
[0018] Zum sicheren Eingriff der Gewindemutter 13 in das eine oder das andere Ende der Zentrierhülse
18 ist die Zentrierhülse an beiden Enden mit gleich gestalteten Absätzen 24 versehen.
In diesen Absätzen 24 kann jedes der beiden Enden 17a, 17b der Gewindemutter bündig
zur Anlage kommen. Beide Absätze 24 befinden sich innerhalb der jeweiligen Zentrieransätze
20a, 20b, was zu einer kompakten Bauform der Zentrierhülse 18 führt.
[0019] Die wahlweise auf den einen Sitz 21a oder den anderen Sitz 21b aufschiebbare Druckscheibe
22 stellt jenes Element dar, welches auf das zu ziehende oder einzupressende Bauteil
unmittelbar den entsprechenden Axialdruck ausübt. Hierzu stützt sich die Druckscheibe
22 axial an der jeweils zugeordneten Stirnfläche des radial erweiterten Stützbundes
23 ab.
[0020] Die Fig. 2 läßt am besten die Einzelheiten der Druckscheibe 22 und deren Verbindung
mit der als Träger dienenden Zentrierhülse 18 erkennen. Der Stützbund 23 ist an beiden
Stirnseiten mit Stützflächen 25 zur wahlweisen axialen Abstützung der Druckscheibe
22 versehen. Gemäß Fig. 2 ist die darin dargestellte Druckscheibe 22 mit einer gegenüber
der axialen Druckfläche 26 stufenförmig zurückspringenden Ausnehmung 27 versehen.
Auf diese Weise wird beim Ziehen oder Einpressen des Wälzlagers 1, unter Aufrechterhaltung
des axialen Abstandes y ein Druck der Druckscheibe 22 lediglich auf den Außenring
1a des Wälzlagers 1 ausgeübt, was die Demontage bzw. Montage des Wälzlagers 1 beträchtlich
erleichtert.
[0021] Bei den in den Fign. 4 und 5 dargestellten Anwendungen ist, bedingt durch die Ausnehmung
27, ein Abstand x sichergestellt, der bei der Montage der Radnabe 2 die alleinige
axiale Abstützung am Innenring 1b des Lagers ermöglicht.
[0022] In der praktischen Anwendung ist Bestandteil des erfindungsgemäßen Werkzeuges nicht
nur eine einzige Zentrierhülse 18 sowie eine einzige Druckscheibe 22. Vielmehr stehen
dem Anwender in der Kfz-Werkstatt verschiedene Zentrierhülsen 18 und verschiedene
Druckscheiben 22 zur Verfügung, um so je nach Kfz-Fabrikat die Zentrierhülsen/Druckscheiben-Kombination
mit dem richtigen Außendurchmesser des Zentrieransatzes sowie der richtig gestalteten
Druckfläche und dem richtigen Durchmesser der Druckscheibe 22 zusammen zu stellen.
Hierbei wir die Anzahl der zur Verfügung stehenden Zentrierhülsen 18 auf die Hälfte
reduziert, da jede Zentrierhülse 18 zwei Enden mit unterschiedlichen Zentrieransätzen
20a, 20b aufweist. In diesem Zusammenhang ist von Vorteil, wenn der Durchmesser des
Sitzes 21a, 21b für alle zur Auswahl stehenden Zentrierhülsen 18 einheitlich ist.
Dadurch lassen sich die Druckscheiben 22 mit einheitlichen und damit universellen
Innendurchmessern fertigen.
[0023] Um einen zumindest vorläufig sicheren Sitz dieser Innendurchmesser der Druckscheibe
22 auf den Zentrierhülsen 18 zu gewährleisten, befindet sich in jedem Sitz 21a, 21b
eine umlaufende Nut mit einem darin angeordneten, elastisch verformbaren Ring 28,
beim Aufschieben der Druckscheibe 22 wird dieser Ring 28 verformt, so daß zwischen
Zentrierhülse 18 und Druckscheibe 22 ein Reibschluß entsteht, der ein versehentliches
Herunterfallen der Druckscheibe 22 vermeidet. Nur entgegen einem gewissen Widerstand
läßt sich die Druckscheibe 22 wieder von der jeweiligen Seite der Zentrierhülse 18
abziehen.
[0024] Die Figuren 4 und 6 zeigen in zwei Verfahrensstadien das Einziehen der Randflanschnabe
2 in das bereits montierte Wälzlager 1. Hierbei gelangen zwei Zusatzscheiben 29, 30
zur Anwendung. Die Zusatzscheibe 29 stützt sich einerseits an der Anschlagschulter
7 bzw. dem Axiallager 8 ab, und andererseits an einer äußeren Stirnfläche der Radflanschnabe
2. Insoweit stellt die Zusatzscheibe 29 ein Äquivalent zu dem glockenförmigen Stützelement
10 gemäß den Figuren 1 und 3 dar. Die Zusatzscheibe 30 kommt lediglich in dem zweiten
Verfahrensstadium gemäß Fig. 6 zur Anwendung. Die Zusatzscheibe 30 stützt sich hierbei
einerseits am Innenring 1b des Wälzlagers 1, und andererseits an der Stirnseite der
Zentrierhülse 18 ab.
[0025] In Fig. 8 ist eine geänderte Ausführungsform des Werkzeuges dargestellt, wobei sich
die Änderungen auf den Bereich der Anschlagschulter 7 der Gewindespindel 5 beschränken.
In diesem Fall sitzt unter dem Axiallager 8 eine kalottenförmig gestaltete Scheibe
31, die in einer entsprechenden Pfanne 32 in der Außenseite 9a des glockenförmigen
Stützelements 10 sitzt. Außerdem ist die Durchgangsbohrung 33 des Stützelements 10
zur Hindurchführung der gegebenenfalls auch angewinkelten Gewindespindel 5 vergrößert.
Das Werkzeug nach Fig. 8 ermöglicht einen gewissen Ausgleich von Winkelabweichungen
zwischen Stützelement 10 und Gewindespindel 5. Ursächlich für eine solche Winkelabweichung
kann eine ungleichmäßige Bearbeitung der äußeren Stirnseite des Lagergehäuses 3 sein.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Wälzlager
- 1a
- Außenring
- 1b
- Innenring
- 1c
- Wälzkörper
- 2
- Radflanschnabe
- 3
- Lagergehäuse
- 4a
- Sicherungsring
- 4b
- Sicherungsring
- 5
- Gewindespindel
- 6
- Sechskant
- 7
- Anschlagschulter
- 8
- Axiallager
- 9
- Stirnwand
- 9a
- Außenseite
- 10
- Stützelement
- 11
- Durchbruch
- 12
- zylindrischer Teil
- 13
- Gewindemutter
- 14
- Innengewinde
- 15
- Außengewinde
- 16
- Sechskant
- 17a
- Ende der Gewindemutter
- 17b
- Ende der Gewindemutter
- 18
- Zentrierhülse
- 19
- Durchgangsbohrung
- 20a
- Zentrieransatz
- 20b
- Zentrieransatz
- 21a
- Sitz
- 21b
- Sitz
- 22
- Druckscheibe
- 23
- Stützbund
- 24
- Absatz
- 25
- Stützfläche
- 26
- axiale Druckfläche
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Ring
- 29
- Zusatzscheibe
- 30
- Zusatzscheibe
- 31
- Scheibe
- 32
- Pfanne
- 33
- Durchgangsbohrung
- d
- Durchmesser
- x
- axialer Abstand
- y
- axialer Abstand
1. Vorrichtung zum Abziehen und/oder Einpressen von Lagern oder Hülsen, insbesondere
von Wälzlagern oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen, mit
- einer mit einer Gewindemutter (13) zusammenwirkenden Gewindespindel (5), die an
ihrem der Gewindemutter (13) abgewandten Ende mit einer zu der Gewindemutter hin weisenden
Anschlagschulter (7) versehen ist,
- einem mit einer Durchgangsbohrung (33) zur Hindurchführung der Gewindespindel (5)
versehenen, zylindrischen Stützelement (10), gegen dessen Außenseite (9a) sich die
Gewindespindel (5) mit ihrer Anschlagschulter (7) mittelbar oder unmittelbar axial
abstützt,
- einer mittels der Gewindemutter (13) axial zu der Gewindespindel (5) verschiebbaren
Druckscheibe (22), an der eine axiale Druckfläche (26) angeformt ist und
- einem von der Druckfläche (26) umgebenen Zentrieransatz (20a, 20b), dessen Umfangsdurchmesser
in etwa dem Innendurchmesser des zu ziehenden bzw. einzupressenden Bauteils entspricht,
gekennzeichnet durch
eine die Gewindespindel (5) umgebende Zentrierhülse (18), an der axial aufeinander
folgend ein zylindrischer Sitz (21a, 21b) zur Aufnahme der Druckscheibe (22) und der
Zentrieransatz (20a, 20b) angeformt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zentrierhülse (18) und Gewindemutter (13) getrennte Bauteile sind, und daß die Zentrierhülse
(18) mit einer glattflächigen Durchgangsbohrung (19) auf dem Gewinde (15) der Gewindespindel
(5) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierhülse (18) an beiden Enden mit gleich gestalteten Absätzen (24) zur Aufnahme
eines Endes (17a bzw. 17b) der Gewindemutter (13) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absätze (24) innerhalb der Zentrieransätze (20a, 20b) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierhülse (18) mit einem radial erweiterten Stützbund (23) versehen ist,
an dem sich die Druckscheibe (22) axial abstützt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützbund (23) an beiden Stirnseiten mit Stützflächen (25) zur wahlweisen axialen
Abstützung einer Druckscheibe (22) versehen ist, und daß sich an jede der beiden Stützflächen
(25) aufeinander folgend der Sitz (21a bzw. 21b) zur Aufnahme der Druckscheibe und
der Zentrieransatz (20a bzw. 20b) anschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Sicherungselement (28) zur zumindest vorläufigen Lagesicherung der Druckscheibe
(22) auf dem Sitz (21a bzw. 21b).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen elastisch verformbaren und in einer umlaufenden Nut der Zentrierhülse (18)
angeordneten Ring als Sicherungselement (28).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß beide Enden (17a, 17b) der Gewindemutter (13) gleich gestaltet sind, und daß die
Gewindemutter nur über einen Teil ihrer Gesamtlänge mit einem Gewindeabschnitt (Innengewinde
14) versehen ist, wobei der Gewindeabschnitt in Bezug auf die Mitte der Gesamtlänge
asymmetrisch angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckscheibe (22) mit einer gegenüber der axialen Druckfläche (26) stufenförmig
zurückspringenden Ausnehmung (27) versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (10) die Gestalt einer mit einer durchbohrten Stirnwand (9) versehenen
Glocke aufweist, und daß sich die Anschlagschulter (7) der Gewindespindel (5) gegenüber
der Außenseite (9a) der Stirnwand (9) abstützt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich von Winkelabweichungen zwischen Stützelement (10) und Gewindespindel
(5) die Anschlagschulter kalottenförmig gestaltet ist und in einer entsprechenden
Pfanne (32) in der Außenseite (9a) des Stützelements (10) sitzt.