(19)
(11) EP 1 325 995 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.05.2007  Patentblatt  2007/19

(21) Anmeldenummer: 02406051.9

(22) Anmeldetag:  03.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 65/46(2006.01)

(54)

Auszugsicherung, insbesondere für einen Schubladenschrank

Interlock device preventing the simultaneous opening of elements, in particular for a drawer cabinet

Dispositif de sécurité interdisant l'ouverture simultanée, notamment pour armoires à tiroirs


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR

(30) Priorität: 21.12.2001 CH 234101

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
09.07.2003  Patentblatt  2003/28

(73) Patentinhaber: Lista Europe Holding AG
8586 Erlen (CH)

(72) Erfinder:
  • Müller, Thomas
    8590 Romanshorn (CH)

(74) Vertreter: Klein, Friedrich Jürgen 
Patentanwälte Klein & Klein Postfach 2153
6302 Zug
6302 Zug (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-00/22266
US-A- 5 772 294
US-A- 3 969 008
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsicherung, für einen Schubladenschrank. Des weiteren betrifft die Erfindung einen mit der Auszugsicherung versehenen Schubladenschrank.

    [0002] Schränke und Schranksysteme werden in vielen Bereichen des Handels und der Industrie eingesetzt, so zum Beispiel als stationäre oder mobile Werkzeugschränke im Bereich der industriellen Fertigung oder im Werkstattbereich. Da in solchen Schränken oftmals schwere Werkzeuge oder Werkstücke aufbewahrt werden, muss ein Verkippen der Schränke beim Öffnen von Schubladen vermieden werden. Es ist deshalb bereits seit langem bekannt, derartige Schränke mit einer Einzelauszugsicherung zu versehen. Diese soll sicherstellen, dass nicht mehrere Schubladen gleichzeitig, sondern lediglich eine Schublade, geöffnet werden kann, um so das aus den herausgezogenen Schubladen resultierende Kippmoment zu reduzieren.

    [0003] Es hat sich gezeigt, dass in einigen Anwendungsbereichen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen sind, die frühere Schränke nicht erfüllen. So soll zum Beispiel verhindert werden, dass beliebige Personen Zugriff auf sicherheitssensitive Teile oder Werkzeuge haben, die in Schränken gelagert sind. Dies wäre an sich einfach dadurch zu lösen, dass diese Elemente in Abteile der Schränke verschlossen werden. Um hierauf zuzugreifen, müssten die entsprechenden Abteile jedoch ständig auf- und zugeschlossen werden, was den Arbeitsablauf erheblich stören würde. Zudem müsste jedes Abteil mit einem eigenen Schloss und Schlüssel versehen werden, was den konstruktiven Aufwand erhöht. Ausserdem wäre mit einer solchen Lösung auch ein relativ grosser organisatorischer Aufwand verbunden, da kontrolliert werden müsste, welche Personen für welche Schubladen Schlüssel erhalten. Bei Änderung der Zugriffsberechtigungen müsste der Rücklauf von einer Vielzahl von Schlüsseln überwacht und deren Neuausgabe organisiert werden.

    [0004] Aus der WO-A-96/25577 ist eine Schliesseinrichtung bekannt, das zumindest einen Schrank umfasst, der mehrere, voneinander abgetrennte ausziehbare Schubladen aufweist, die an einem Gehäuse des Schrankes angeordnet sind, wobei Abteile des Schranks durch eine Verschlusseinrichtung ver- und entriegelbar sind, wozu jedes dieser Abteile mit einer ihm zugeordneten schaltbaren Sperre versehen ist. Bei der Schliesseinrichtung ist ferner eine Zugangsberechtigungseinrichtung vorgesehen. Jedes Abteil ist mit seiner Sperre separat ver- und entriegelbar. Die aus der WO-A-96/25577 bekannte Schliesseinrichtung hat - gegenüber den Einrichtungen des früheren Standes der Technik - schon den Vorteil, dass die Schliesseinrichtung im hinteren Bereich des Schrankes ausgebildet werden kann, während bei den früheren Schränken zumeist eine seitliche Anbringung der Schliesseinrichtung vorgesehen war.

    [0005] Es hat sich aber herausgestellt, dass die Schliesseinrichtung der WO-A-96/25577 noch bezüglich einiger Punkte verbessert werden kann. Einerseits ist das Problem aufgetreten, dass die an und für sich ausgezeichnet wirkende Einzelauszugsicherung einen transienten Bereich lässt, in der sie nicht vollumfänglich wirken kann, nämlich beim gleichzeitigen Ausziehen von zwei - oder sogar mehr - Schubladen. Dies kommt insbesondere dann vor, wenn der Schubladenschrank auf Rollen bewegt wird, sei es, dass er selbst mit Rollen versehen ist oder aber, dass er z.B. auf einem Rollbrett transportiert wird. Aber auch missbräuchliche, gleichzeitige Doppelauszüge von Schubladen sind denkbar. Andererseits ist aber auch die Anordnung der Schaltleiste nach der WO-A-96/25577 mit dem Nachteil verbunden, dass diese auch bei eingefahrenen Schubladen durch sehr flache Gegenstände missbräuchlich ausgelöst werden kann, wenn ein solcher Gegenstand zwischen zwei Schubladen eingeführt wird und bis an die Schaltleiste gelangen kann. Dieser missbräuchliche Vorgang wird insbesondere dadurch erleichtert, dass der Gegenstand (z.B. ein Lineal) zwischen den Schubladen quasi geführt wird und damit nicht einmal besondere Fingerfertigkeiten notwendig sind, um den Missbrauch zu ermöglichen.

    [0006] Es ist also zunächst einmal die Aufgabe der Erfindung, eine Auszugsicherung, insbesondere für einen Schubladenschrank, zur Verfügung zu stellen, bei dem ein gleichzeitiger Doppelauszug verhindert wird und durch die missbräuchliche Manipulationen, zumindest der vorgenannten Art, unmöglich gemacht werden.

    [0007] Aus der DE-A-43 42 101 ist eine Verriegelungseinrichtung für Schubladen bekannt, die ebenfalls als Schliessleiste ausgeführt ist, bei der die oben genannten Probleme gelöst sind bzw. gar nicht erst auftreten. Die Schliessleiste nach der DE-A-43 42 101 besteht aus einer Vielzahl von Drehelementen, die auf einem gemeinsamen Zapfen angebracht sind, die Drehelemente ausserdem ein Organ aufweisen, das so gestaltet ist, dass es ein Element bei der Drehung eines anliegenden Elementes um einen vorgegebenen Winkel über einen bestimmten axialen Hub entfernt, wobei der Zapfen vertikal so in dem Möbelstück eingebaut ist, dass bei einer Winkelstellung der Elemente, die keine Entfernung bedingt, ein radialer Vorsprung oder eine Nut jedes dieser Elemente in der Bewegungsbahn eines Vorsprunges einer Schublade angeordnet ist, die bei ihrer Öffnung das zugehörige Element um den vorgegebenen Winkel dreht, wodurch sie die axiale Entfernung eines anliegenden Elementes bewirkt und das gedrehte Element beim Schliessen der Schublade wieder in seine Ausgangsstellung zurückbringt, wobei der Zapfen an seinem unteren Teil einen festen Anschlag mit einem Hebeorgan für das Anheben des anliegenden Elementes bei dessen Drehung um den vorgegebenen Winkel aufweist, während das obere Ende des Zapfens einen Anschlag umfasst, der bei einer Stellung der Elemente, in der kein Element um den vorgegebenen Winkel gedreht wurde, in einem Abstand von dem nächsten Element angeordnet ist, der grösser als der Gesamtentfernungshub, aber kleiner als dieser Gesamtentfernungshub zuzüglich der am Ende der Drehung des Elementes verbleibenden Entfernung ist. Bei der Verriegelungsvorrichtung nach der DE-A-43 42 101 sind die Drehelemente alle identisch und aneinander anliegend ausgeführt, wobei das Entfernungsorgan eine axiale Nase eines Elementes aufweist, die in Ruhestellung in einer Aussparung eines benachbarten Elementes liegt und nach einer Drehung des Elementes um einen bestimmten Winkel aus dieser Aussparung austritt. Schon die vorstehende Beschreibung zeigt die äusserst komplizierte und aufwendige Ausführung der Verriegelungsvorrichtung nach DE-A-43 42 101 auf, die somit für einen wirtschaftlichen und wartungsfreundlichen Einsatz kaum in Frage kommen sollte. Weiterhin ist die Verriegelungsvorrichtung nach der DE-A-43 42 101 nicht mit den grundsätzlichen Vorteilen der Einrichtung nach WO-A-96/25577 ausgestattet. Der Hauptnachteil der Vorrichtung nach DE-A-43 42 101 liegt dabei in dem Versuch, eine multistabile Vorrichtung bereitzustellen, in der während des Zustandes, in dem eine der Schubladen aufgezogen ist, eine ganz bestimmte Drehvorrichtung eingerastet ist und somit die gesamte Anlage sperrt, während bei der Einrichtung nach WO-A-96/25577 eine bistabile Einstellung vorgesehen ist, bei der die Schliessanlage beim Öffnen einer Schublade in einen Verriegelungszustand übergeht, der für alle Schubladen gleich ist.

    [0008] Aus der US-A-3 969 008 ist zudem eine weitere Auszugssicherung für einen Schubladenschrank bekannt. Diese Auszugssicherung hat eine Vielzahl von im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elementen, ein Führungsmittel zur Führung der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente, sowie mit den zu sichernden Schubladen in Verbindung stehende Verstellelemente zum Verstellen der vertikalen Position der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente. Weiterhin ist ein Begrenzungsmittel zur Begrenzung der Verschiebbarkeit der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente vorhanden. Bei dieser Vorrichtung wirken die Verstellelemente so mit den zu sichernden Schubladen zusammen, dass sie beim Beginn einer Auszugsbewegung einer der zu sichernden Schubladen eines der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente und alle anderen in einer der Richtungen der Reihe befindlichen Elemente bewegen, aber nach einer bestimmten Auszugsposition der ausgezogenen Schublade durch die Schwerkraft in seine Ausgangsposition zurückbewegt werden.

    [0009] Es ist somit weiterhin die Aufgabe der Erfindung, eine weitere Verriegelungseinrichtung so auszugestalten, dass die äusserst aufwendigen Massnahmen der DE-A-43 42 101 vermieden werden können.

    [0010] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Dabei haben die Maßnahmen der Erfindung zunächst einmal zur Folge, dass die Vorrichtung zusammen mit der Schliesseinrichtung nach WO-A-96/25577 betrieben werden können, dass also die Massnahmen der Erfindung einen zusätzlichen Schutz zur Verfügung stellen, wenn dieser benötigt wird. Dieses eher modulare Konzept ist als besonderer Vorteil der Erfindung anzusehen. Die Massnahmen der Erfindung bieten einen zusätzlichen Missbrauchsschutz und einen transienten Schutz für den Fall, dass mehrere Schubladen gleichzeitig aufgezogen werden können. Nach dem Aufziehen einer Schublade bezieht sich der Schutz der erfindungsgemässen Vorrichtung lediglich noch auf den Missbrauchsschutz. Dadurch sind die notwendigen Schutzmassnahmen mit einfachen Mitteln zu bewirken, verglichen mit den komplizierten Massnahmen, die in der DE-A-43 42 101 vorgeschlagen werden.

    [0011] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt, von denen einzelne wiederum einen eigenen erfinderischen Beitrag über die hier beschriebene, grundsätzliche Erfindung haben.

    [0012] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialverwendung und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.

    [0013] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazugehörigen Zeichnungen, in denen - beispielhaft - eine Auszugsicherung erläutert wird.

    [0014] In der Beschreibung der nachfolgenden Zeichnungen wird als Grundversion eines Schliesssystems auf die Ausführung nach der WO-A-96/25577 Bezug genommen.

    [0015] In den Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1
    einen Schubladenschrank, der für die vorliegende Erfindung prädestiniert ist (Stand der Technik);
    Fig. 2a
    eine Einzelansicht der herkömmlichen Schliessleiste nach dem Stand der Technik ;
    Fig. 2b
    eine Explosionszeichnung nach Ansicht 2a (Stand der Technik);
    Fig. 3
    eine funktionale Darstellung des Schliessmechanismus, in dem die Massnahmen der Erfindung implementiert sind;
    Fig. 4a
    die Schliesszunge gemäss der vorliegenden Erfindung als Schrägansicht;
    Fig. 4b
    die Schliesszunge gemäss der vorliegenden Erfindung von der Seite;
    Fig. 5
    eine Schrägansicht der Schliessleiste mit den Massnahmen der Erfindung;
    Fig. 6
    eine Ansicht nach Figur 5 von vorne;
    Fig. 7
    eine Ansicht nach Figur 5 von der Seite, wobei alle Schubladen eingefahren sind;
    Fig. 8
    eine Ansicht nach Figur 5, von der Seite, wobei eine Schublade im transienten Zustand ist; und
    Fig. 9
    eine Ansicht der Führungsnut und den Gleitelementen.


    [0016] Im folgenden werden die Massnahmen der Erfindung an dem aus der WO-A-96/25577 bekannten und in Figur 1 als ganzes mit 10 bezeichneten Schubladenschrank erläutert. Der Schubladenschrank 10 weist eine Vielzahl von Schubladen 12 auf. Diese Schubladen sind mit einer Einzelauszugsicherung 48 gesichert, die über ein Schloss 46 und eine Sicherungsstange 44 bedient wird. Die Schubladen werden durch Führungen 14 beim Bewegen geführt. Die Einzelauszugsicherung ist durch das Verschlussprofil ausgebildet, wie dies in der WO-A-96/25577 und auch in der EP-A-1 035 285 offenbart ist. Die technischen Einzelheiten der Funktion der Schliessleiste sind in den Figuren 2a und 2b dargestellt, wobei diesbezüglich auf den Stand der Technik Bezug genommen werden kann.

    [0017] Wie beim Stand der Technik wird der Schliessmechanismus durch eine Schliesszunge 52 betätigt, der an entsprechenden, am Schubladenende angebrachten Schaltplättchen 50 ausgebildet ist. Gemäss der vorliegenden Erfindung weisen diese Schliesszungen aber ein Erhöhungselement mit jeweils einer Rampe 54 und 56 nach vorne und hinten und einen zwischen den Rampen ausgebildeten flachen Teil 58 auf. Die Rampe ist dabei um ca. 10° bis 40°, vorzugsweise um 20° geneigt, wobei der genannte Winkel auch einen Wert ausserhalb des angegebenen Bereiches annehmen kann.

    [0018] Vor dem Verschlussprofil ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel, wie in Figur 9 gezeigt, jeweils eine Führungsschiene 40 angebracht, in der jeweils eine Führungsnut 42 ausgebildet ist. In dieser Führungsnut 42 sind nun vertikal flache Plättchen 20 eingelassen. Diese Plättchen 20 sind so ausgebildet, dass sie in der Führungsnut vertikal gleiten können. Sie weisen oben einen rechteckigen Ausschnitt 24 auf, in den die Schliesszungen 52 mit ihren zusätzlichen Erhöhungselementen aus den beiden Rampen 54 und 56 und dem flachen Teil 58 hindurch gefahren werden können, allerdings indem die beiden benachbarten Plättchen auseinander gedrückt werden. Im Ausführungsbeispiel ist auch an der Unterseite der Plättchen ein kleiner, rechteckiger Ausschnitt ausgebildet, der funktional mit dem oberen Ausschnitt 24 an dem darunter angeordneten Plättchen 20 wie vorstehend beschrieben zusammenwirkt. Das unterste Plättchen 20 liegt auf einen Verbindungselement 28 auf, mit dem die beiden Führungsschienen 40 verbunden sind. Beim Auseinanderdrücken der Plättchen 20 kann also nur das Plättchen 20 oberhalb der mit dem Erhöhungselement ausgebildeten Schliesszunge 52 nach oben bewegt werden. Dies ist wegen der vertikalen Aufeinanderreihung der Plättchen 20 nur möglich, wenn auch alle über dem genannten Plättchen 20 befindlichen Plättchen nach oben gleiten. Der hier beschriebene Ruhezustand mit eingefahrenen Schubladen 12 ist insbesondere in Figur 7 dargestellt.

    [0019] Oben sind die Führungsschienen 40 ebenfalls mit einem Verbindungselement 26 verbunden, welches zusätzlich als oberes Begrenzungselement der Bewegung der Plättchen 20 ausgebildet ist. Der Abstand des obersten Plättchens 20 im Zustand, in dem alle Plättchen 20 aufeinander liegen und durch keine Schliesszunge 52 nach oben bewegt wird, vom oberen Verbindungs- und Begrenzungselement 26 ist gerade so ausgewählt, dass nur ein Erhöhungselement bezüglich seines flachen Teils 58 transient durch die aufeinander gereihten Plättchen 20 hindurchpasst. Befindet sich der flache Teil 58 eines Erhöhungselementes in einer Öffnung 24 zwischen zwei Plättchen 20, so liegt das oberste Plättchen gerade am oberen Verbindungs- und Begrenzungselement 26 an. Ein weiteres Anheben der Plättchen 20 ist in diesem Zustand nicht möglich, so dass eine weitere Schublade 12 nicht ausgezogen werden kann. Diese Funktion ist insbesondere in Figur 8 dargestellt.

    [0020] Um die transiente Auszugsicherung beim Beginn des Auszugs der Schubladen wirksam zu machen, ist die vordere Rampe 54 auf der Schliesszunge 52 so angeordnet, dass sie bei vollständig eingefahrener Schublade 12 eben noch an dem zugeordneten oberen Plättchen anliegt. Durch diese Ausgestaltung wird nämlich bewirkt, dass schon bei einer kleinen Auszugbewegung der Schublade 12 der beschriebene Bewegungsvorgang des oberen Plättchens und aller darüber liegenden Plättchen beginnt oder verhindert wird.

    [0021] Wenn die ausgezogene Schublade über einen bestimmten Öffnungsweg hin ausgezogen wurde, so senken sich die Plättchen 20, die oberhalb der Schliesszunge angeordnet sind, wieder ab und der zusätzliche Schliessmechanismus wirkt nicht weiter. Das Absenken ist durch die Position der hinteren Rampe 56 definiert. Wenn also die entsprechende Schublade 12 über einen bestimmten Auszugweg hinaus ausgezogen wurde, so wirkt im vorliegenden Ausführungsbeispiel nur noch die Auszugsicherung gemäss dem Stand der Technik, wie sie z.B. in der WO-A-96/25577 und auch in der EP-A-1 035 285 offenbart ist. Es muss aber betont werden, dass die zusätzliche, transiente Auszugsicherung gemäss der vorliegenden Erfindung mit jeder anderen Auszugsicherung zusammenwirken kann.

    [0022] Durch eine besondere Massnahme der Erfindung wirkt die transiente Auszugsicherung gemäss der vorliegenden Erfindung aber noch in einem weiteren Sinne sichernd. Die Plättchen 20 sind nämlich so angeordnet, dass jeweils ein Plättchen 20 den Zwischenraum zwischen zwei Schubladen 12 schützt. Damit wird verhindert, dass an dem Schliessmechanismus 26, 27 mit einem Gegenstand, der zwischen zwei eingefahrenen Schubladen 12 hindurch geführt wird, manipuliert werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist also die Öffnung 24 eines Plättchens immer durch die Schublade abgedeckt und zwar sowohl im unteren, ruhenden Zustand als auch im angehobenen Zustand. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dieser Sachverhalt dadurch gewährleistet, dass die Gesamthöhe eines einzelnen Plättchens 20 mit 25 mm bemessen wird, während die Öffnung 24 zusammen mit dem - im Ausführungsbeispiel kleinen unteren Ausschnitt an den Plättchen 20 nicht mehr als 5 - 8 mm, entsprechend der Höhe des flachen Teils 58 auf der Schliesszunge 52 beträgt, so dass der verdeckende Teil des Plättchens 20 sowohl im angehobenen als auch im abgesenkten Zustand immer schützend vor dem durch den Zwischenraum zwischen zwei Schubladen zugänglichen Teil der Schliessleiste liegt.

    [0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die zusätzliche, transiente Auszugssicherung modular so aufgebaut, dass sie beim Einsetzen verschiedener Schubladen 12 in den Schubladenschrank 10 nicht verändert oder angepasst werden muss. Wie schon beschrieben, beträgt die Höhe eines Plättchens im Ausführungsbeispiel 25 mm. Dadurch ist der modulare Einsatz von Schubladen mit einer Höhe von beispielsweise 25 mm, 50 mm, 75 mm 100 mm oder einem weiteren Vielfachen von 25 mm möglich, ohne die Auszugssicherung in irgendeiner Weise anpassen zu müssen. Da auch der Schliessmechanismus gemäss dem Stand der Technik nach der WO-A-96/25577 und auch nach der EP-A-1 035 285 verschiedene Schubladenhöhen zulässt, ist eine, bezüglich der Sicherung optimale Anpassung verschiedener Schubladenarten möglich.


    Ansprüche

    1. Auszugsicherung für einen Schubladenschrank,

    - mit einer Vielzahl von im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elementen (20),

    - einem Führungsmittel (40) zur Führung der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20),

    - mit den zu sichernden Schubladen (12) bringbare in Verbindung Verstellelemente (50) zum Verstellen der vertikalen Position der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20),

    - einem Begrenzungsmittel (26) zur Begrenzung der Verschiebbarkeit der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20), wobei

    - die Verstellelemente (50) so mit den zu sichernden Schubladen (12) in Wirkverbindung bringbar sind, dass sie beim Beginn einer Auszugsbewegung einer der zu sichernden Schubladen (12) eines der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20) und alle anderen in einer der Richtungen der Reihe befindlichen Elemente (20) bewegen, aber nach einer bestimmten Auszugsposition der ausgezogenen Schublade (12) durch die Schwerkraft und/ oder die Federkraft eines die im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20) zurücktreibenden Federelementes und/oder eines anderen Antriebsmittels in seine Ausgangsposition zurückbewegt werden,

    dadurch gekennzeichnet, dass

    - die im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20) als im wesentlichen flache Plättchen mit einem Öffnungsprofil (24) ausgebildet sind,

    - die Verstellelemente (50) als Schliessplättchen mit einer Schliesszunge (52) ausgebildet sind, wobei die Schliesszunge zu jeder Seite der Auszugsbewegung der Schublade (12) eine Rampe (54, 56) aufweist,

    - das Führungsmittel (40) als Führungsschiene ausgebildet ist, wobei die flachen Plättchen (20) auf jeder Seite in einer in der Führungsschiene (40) ausgebildeten Führungsnut (42) geführt werden.


     
    2. Auszugssicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den genannten Rampen (54, 56) auf den Schliesszungen ein im wesentlichen flacher Teil (58) ausgebildet ist.
     
    3. Auszugssicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20) im wesentlichen vertikal angeordnet sind.
     
    4. Schubladenschrank, der mehrere, voneinander abgetrennte Abteile, vorzugsweise ausziehbare Schubladen (12) aufweist, die an einem Gehäuse des Schrankes angeordnet sind, wobei jedes dieser Abteile durch eine Verschlusseinrichtung ver- und entriegelbar ist, zur Ver- und Entriegelung für jedes dieser Abteile jeweils eine auf das jeweilige Abteil wirkende Sperre vorgesehen ist, und die Verschlusseinrichtung ein zentrales Verschlussprofil aufweist, das eine Einzelauszugsicherung umfasst, durch die gleichzeitig stets nur ein Abteil geöffnet werden kann,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    der Schubladenschrank zusätzlich eine Auszugssicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aufweist.
     
    5. Schrank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Sperren separat voneinander betätigbar sind, wodurch Schubladen unabhängig voneinander zum Auszug freigebbar sind.
     
    6. Schrank nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperren elektrisch betätigbar sind.
     
    7. Schrank nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Einzelauszugsicherung zwei auf sämtliche Schubladen des Schrankes wirkende Schaltleisten umfasst, die durch jeweils eine Schublade (12) aus einer Sperrposition, in welcher sie Schubladen (12) gegen einen Auszug sperren, in eine Freigabeposition, in welcher eine Schublade ausziehbar ist, überführbar sind.
     
    8. Schrank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (40) an der Schaltleiste angeordnet ist.
     


    Claims

    1. A slide safety assembly for a drawer cabinet

    - with a multiplicity of movable elements disposed essentially in a row (20),

    - a guide means (40) for guiding the movable elements disposed essentially in a row (20),

    - adjusting elements (50) that can be brought into contact with the drawers that are to be secured (12) for adjusting the vertical position of the movable elements disposed essentially in a row (20),

    - a limiting means (26) for limiting the movability of the movable elements disposed essentially in a row (20), wherein

    - the adjusting elements (50) can be brought into working contact with the drawers that are to be secured (12) such that when one of the drawers to be secured (12) starts to be pulled out they move one of the movable elements disposed essentially in a row (20) and all other elements located in one of the row directions (20), but once the drawer (12) being pulled out reaches a given pull-out position, they are moved back to the starting position by the gravitational and/or elastic force of a spring element and/or another driving means pushing back the movable elements disposed essentially in a row (20),

    characterised in that

    - the movable elements disposed essentially in a row (20) are in the form of essentially flat plates with an opening section (24),

    - the adjusting elements (50) are in the form of closing plates with a closing tongue (52), wherein the closing tongue has a ramp(54, 56) on each side of the slide movement of the drawer (12),

    - the guide means (40) is in the form of a guide rail, wherein the flat plates (20) are carried on each side along a guide channel(42) in the guide rail (40).


     
    2. The slide safety assembly according to claim 1, characterised in that there is an essentially flat part (58) between the aforementioned ramps (54, 56) on the closing tongue.
     
    3. The slide safety assembly according to one of the claims 1 to 2, characterised in that the movable elements disposed essentially in a row (20) are disposed essentially vertically.
     
    4. A drawer cabinet with several compartments separate from one another, preferably pull-out drawers (12), which are disposed in a cabinet housing, wherein each of these compartments can be locked and unlocked by a locking mechanism, a lock acting on the respective compartment is provided for the locking and unlocking of each of these compartments and the locking mechanism has a central locking profile, which comprises a single slide safety assembly, through which only one compartment can ever be opened at a time,
    characterised in that
    the drawer cabinet has, in addition, a slide safety assembly according to claims 1 to 3.
     
    5. The cabinet according to claim 4, characterised in that locks can be actuated separately from one another, so that drawers can be released for sliding out independently of one another.
     
    6. The cabinet according to claim 4 or 5, characterised in that the locks can be actuated electrically.
     
    7. The cabinet according to one of the claims 4 to 6, characterised in that the aforementioned single slide safety assembly comprises two safety strips that act on all drawers in the cabinet, which can be transferred by one drawer (12) in each case from a lock position, in which they lock drawers (12) to prevent them from being pulled out, into a release position, in which a drawer can be pulled out.
     
    8. The cabinet according to claim 7, characterised in that the guide means (40) is disposed on the safety strip.
     


    Revendications

    1. Blocage d'extraction pour un meuble à tiroirs, comprenant

    - un grand nombre d'éléments (20) coulissants et disposés essentiellement sur une rangée,

    - un moyen de guidage (40) pour le guidage des éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée,

    - des éléments de réglage (50) connectables avec les tiroirs à bloquer (12) pour le réglage de la position verticale des éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée,

    - un moyen de limitation (26) pour la limitation du coulissement des éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée,

    - les éléments de réglage (50) étant amenés en liaison active avec les tiroirs (12) à bloquer de sorte qu'au début du mouvement d'extraction d'un des tiroirs à bloquer (12) l'un des éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée et tous les autres éléments (20) se trouvant dans l'une des directions de la rangée se déplacent, mais après une position d'extraction définie du tiroir (12) sont ramenés dans leur position de départ par la force de gravité et/ou élastique d'un élément ressort repoussant les éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée,
    caractérisé en ce que

    - les éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée sont réalisés comme une plaquette sensiblement plate avec un profilé d'ouverture (24),

    - les éléments de réglage (50) étant réalisés comme des plaques de fermeture avec une languette de fermeture (52), la languette de fermeture présentant une rampe (54, 56) de chaque côté du mouvement d'extraction du tiroir (12),

    - le moyen de guidage (40) étant réalisé comme une coulisse de guidage, les plaquettes plates (20) étant guidées de chaque côté dans une rainure de guidage (42) réalisée dans la coulisse de guidage (40).


     
    2. Blocage d'extraction selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'entre les dites rampes (54, 56), il est formé sur les rampes de fermeture une partie essentiellement plate (58).
     
    3. Blocage d'extraction selon l'une des revendications 1 à 2, caractérisé en ce que les éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée sont disposés essentiellement verticalement.
     
    4. Meuble à tiroirs qui présente plusieurs compartiments séparés les uns des autres de préférence des tiroirs extractibles, qui sont disposés sur une enveloppe du meuble, chacun de ces compartiments étant verrouillable et déverrouillable par un dispositif de fermeture, pour le verrouillage et déverrouillage de chacun de ces compartiments, un arrêt étant prévu respectivement qui agit sur le compartiment respectif et le dispositif de fermeture présentant un profilé central de fermeture qui comprend un blocage d'extraction individuel permettant en même temps l'ouverture uniquement d'un seul compartiment, caractérisé en ce que le meuble à tiroir présente en supplément un blocage d'extraction selon l'une des revendications 1 à 3.
     
    5. Meuble selon la revendication 4, caractérisé en ce que des arrêts sont actionnables séparément les uns des autres, des tiroirs étant déblocables en extraction indépendamment les uns des autres.
     
    6. Meuble selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que les arrêts sont actionnables électriquement.
     
    7. Meuble selon l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que ledit blocage individuel d'extraction comprend deux réglettes de commande agissant sur les tiroirs de meuble qui peuvent être amenés, par respectivement un tiroir (12), d'une position de blocage, dans laquelle elles bloquent des tiroirs (12) contre une extraction, à une position de déblocage, dans laquelle un tiroir est extractible.
     
    8. Meuble selon la revendication 7, caractérisé en ce que des moyens de guidage (40) sont disposés sur la réglette de commande.
     




    Zeichnung