[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsicherung, für einen Schubladenschrank.
Des weiteren betrifft die Erfindung einen mit der Auszugsicherung versehenen Schubladenschrank.
[0002] Schränke und Schranksysteme werden in vielen Bereichen des Handels und der Industrie
eingesetzt, so zum Beispiel als stationäre oder mobile Werkzeugschränke im Bereich
der industriellen Fertigung oder im Werkstattbereich. Da in solchen Schränken oftmals
schwere Werkzeuge oder Werkstücke aufbewahrt werden, muss ein Verkippen der Schränke
beim Öffnen von Schubladen vermieden werden. Es ist deshalb bereits seit langem bekannt,
derartige Schränke mit einer Einzelauszugsicherung zu versehen. Diese soll sicherstellen,
dass nicht mehrere Schubladen gleichzeitig, sondern lediglich eine Schublade, geöffnet
werden kann, um so das aus den herausgezogenen Schubladen resultierende Kippmoment
zu reduzieren.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass in einigen Anwendungsbereichen Sicherheitsanforderungen
zu erfüllen sind, die frühere Schränke nicht erfüllen. So soll zum Beispiel verhindert
werden, dass beliebige Personen Zugriff auf sicherheitssensitive Teile oder Werkzeuge
haben, die in Schränken gelagert sind. Dies wäre an sich einfach dadurch zu lösen,
dass diese Elemente in Abteile der Schränke verschlossen werden. Um hierauf zuzugreifen,
müssten die entsprechenden Abteile jedoch ständig auf- und zugeschlossen werden, was
den Arbeitsablauf erheblich stören würde. Zudem müsste jedes Abteil mit einem eigenen
Schloss und Schlüssel versehen werden, was den konstruktiven Aufwand erhöht. Ausserdem
wäre mit einer solchen Lösung auch ein relativ grosser organisatorischer Aufwand verbunden,
da kontrolliert werden müsste, welche Personen für welche Schubladen Schlüssel erhalten.
Bei Änderung der Zugriffsberechtigungen müsste der Rücklauf von einer Vielzahl von
Schlüsseln überwacht und deren Neuausgabe organisiert werden.
[0004] Aus der WO-A-96/25577 ist eine Schliesseinrichtung bekannt, das zumindest einen Schrank
umfasst, der mehrere, voneinander abgetrennte ausziehbare Schubladen aufweist, die
an einem Gehäuse des Schrankes angeordnet sind, wobei Abteile des Schranks durch eine
Verschlusseinrichtung ver- und entriegelbar sind, wozu jedes dieser Abteile mit einer
ihm zugeordneten schaltbaren Sperre versehen ist. Bei der Schliesseinrichtung ist
ferner eine Zugangsberechtigungseinrichtung vorgesehen. Jedes Abteil ist mit seiner
Sperre separat ver- und entriegelbar. Die aus der WO-A-96/25577 bekannte Schliesseinrichtung
hat - gegenüber den Einrichtungen des früheren Standes der Technik - schon den Vorteil,
dass die Schliesseinrichtung im hinteren Bereich des Schrankes ausgebildet werden
kann, während bei den früheren Schränken zumeist eine seitliche Anbringung der Schliesseinrichtung
vorgesehen war.
[0005] Es hat sich aber herausgestellt, dass die Schliesseinrichtung der WO-A-96/25577 noch
bezüglich einiger Punkte verbessert werden kann. Einerseits ist das Problem aufgetreten,
dass die an und für sich ausgezeichnet wirkende Einzelauszugsicherung einen transienten
Bereich lässt, in der sie nicht vollumfänglich wirken kann, nämlich beim gleichzeitigen
Ausziehen von zwei - oder sogar mehr - Schubladen. Dies kommt insbesondere dann vor,
wenn der Schubladenschrank auf Rollen bewegt wird, sei es, dass er selbst mit Rollen
versehen ist oder aber, dass er z.B. auf einem Rollbrett transportiert wird. Aber
auch missbräuchliche, gleichzeitige Doppelauszüge von Schubladen sind denkbar. Andererseits
ist aber auch die Anordnung der Schaltleiste nach der WO-A-96/25577 mit dem Nachteil
verbunden, dass diese auch bei eingefahrenen Schubladen durch sehr flache Gegenstände
missbräuchlich ausgelöst werden kann, wenn ein solcher Gegenstand zwischen zwei Schubladen
eingeführt wird und bis an die Schaltleiste gelangen kann. Dieser missbräuchliche
Vorgang wird insbesondere dadurch erleichtert, dass der Gegenstand (z.B. ein Lineal)
zwischen den Schubladen quasi geführt wird und damit nicht einmal besondere Fingerfertigkeiten
notwendig sind, um den Missbrauch zu ermöglichen.
[0006] Es ist also zunächst einmal die Aufgabe der Erfindung, eine Auszugsicherung, insbesondere
für einen Schubladenschrank, zur Verfügung zu stellen, bei dem ein gleichzeitiger
Doppelauszug verhindert wird und durch die missbräuchliche Manipulationen, zumindest
der vorgenannten Art, unmöglich gemacht werden.
[0007] Aus der DE-A-43 42 101 ist eine Verriegelungseinrichtung für Schubladen bekannt,
die ebenfalls als Schliessleiste ausgeführt ist, bei der die oben genannten Probleme
gelöst sind bzw. gar nicht erst auftreten. Die Schliessleiste nach der DE-A-43 42
101 besteht aus einer Vielzahl von Drehelementen, die auf einem gemeinsamen Zapfen
angebracht sind, die Drehelemente ausserdem ein Organ aufweisen, das so gestaltet
ist, dass es ein Element bei der Drehung eines anliegenden Elementes um einen vorgegebenen
Winkel über einen bestimmten axialen Hub entfernt, wobei der Zapfen vertikal so in
dem Möbelstück eingebaut ist, dass bei einer Winkelstellung der Elemente, die keine
Entfernung bedingt, ein radialer Vorsprung oder eine Nut jedes dieser Elemente in
der Bewegungsbahn eines Vorsprunges einer Schublade angeordnet ist, die bei ihrer
Öffnung das zugehörige Element um den vorgegebenen Winkel dreht, wodurch sie die axiale
Entfernung eines anliegenden Elementes bewirkt und das gedrehte Element beim Schliessen
der Schublade wieder in seine Ausgangsstellung zurückbringt, wobei der Zapfen an seinem
unteren Teil einen festen Anschlag mit einem Hebeorgan für das Anheben des anliegenden
Elementes bei dessen Drehung um den vorgegebenen Winkel aufweist, während das obere
Ende des Zapfens einen Anschlag umfasst, der bei einer Stellung der Elemente, in der
kein Element um den vorgegebenen Winkel gedreht wurde, in einem Abstand von dem nächsten
Element angeordnet ist, der grösser als der Gesamtentfernungshub, aber kleiner als
dieser Gesamtentfernungshub zuzüglich der am Ende der Drehung des Elementes verbleibenden
Entfernung ist. Bei der Verriegelungsvorrichtung nach der DE-A-43 42 101 sind die
Drehelemente alle identisch und aneinander anliegend ausgeführt, wobei das Entfernungsorgan
eine axiale Nase eines Elementes aufweist, die in Ruhestellung in einer Aussparung
eines benachbarten Elementes liegt und nach einer Drehung des Elementes um einen bestimmten
Winkel aus dieser Aussparung austritt. Schon die vorstehende Beschreibung zeigt die
äusserst komplizierte und aufwendige Ausführung der Verriegelungsvorrichtung nach
DE-A-43 42 101 auf, die somit für einen wirtschaftlichen und wartungsfreundlichen
Einsatz kaum in Frage kommen sollte. Weiterhin ist die Verriegelungsvorrichtung nach
der DE-A-43 42 101 nicht mit den grundsätzlichen Vorteilen der Einrichtung nach WO-A-96/25577
ausgestattet. Der Hauptnachteil der Vorrichtung nach DE-A-43 42 101 liegt dabei in
dem Versuch, eine multistabile Vorrichtung bereitzustellen, in der während des Zustandes,
in dem eine der Schubladen aufgezogen ist, eine ganz bestimmte Drehvorrichtung eingerastet
ist und somit die gesamte Anlage sperrt, während bei der Einrichtung nach WO-A-96/25577
eine bistabile Einstellung vorgesehen ist, bei der die Schliessanlage beim Öffnen
einer Schublade in einen Verriegelungszustand übergeht, der für alle Schubladen gleich
ist.
[0008] Aus der US-A-3 969 008 ist zudem eine weitere Auszugssicherung für einen Schubladenschrank
bekannt. Diese Auszugssicherung hat eine Vielzahl von im wesentlichen in einer Reihe
angeordneten und verschiebbaren Elementen, ein Führungsmittel zur Führung der im wesentlichen
in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente, sowie mit den zu sichernden
Schubladen in Verbindung stehende Verstellelemente zum Verstellen der vertikalen Position
der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente. Weiterhin
ist ein Begrenzungsmittel zur Begrenzung der Verschiebbarkeit der im wesentlichen
in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente vorhanden. Bei dieser Vorrichtung
wirken die Verstellelemente so mit den zu sichernden Schubladen zusammen, dass sie
beim Beginn einer Auszugsbewegung einer der zu sichernden Schubladen eines der im
wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente und alle anderen
in einer der Richtungen der Reihe befindlichen Elemente bewegen, aber nach einer bestimmten
Auszugsposition der ausgezogenen Schublade durch die Schwerkraft in seine Ausgangsposition
zurückbewegt werden.
[0009] Es ist somit weiterhin die Aufgabe der Erfindung, eine weitere Verriegelungseinrichtung
so auszugestalten, dass die äusserst aufwendigen Massnahmen der DE-A-43 42 101 vermieden
werden können.
[0010] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Dabei haben
die Maßnahmen der Erfindung zunächst einmal zur Folge, dass die Vorrichtung zusammen
mit der Schliesseinrichtung nach WO-A-96/25577 betrieben werden können, dass also
die Massnahmen der Erfindung einen zusätzlichen Schutz zur Verfügung stellen, wenn
dieser benötigt wird. Dieses eher modulare Konzept ist als besonderer Vorteil der
Erfindung anzusehen. Die Massnahmen der Erfindung bieten einen zusätzlichen Missbrauchsschutz
und einen transienten Schutz für den Fall, dass mehrere Schubladen gleichzeitig aufgezogen
werden können. Nach dem Aufziehen einer Schublade bezieht sich der Schutz der erfindungsgemässen
Vorrichtung lediglich noch auf den Missbrauchsschutz. Dadurch sind die notwendigen
Schutzmassnahmen mit einfachen Mitteln zu bewirken, verglichen mit den komplizierten
Massnahmen, die in der DE-A-43 42 101 vorgeschlagen werden.
[0011] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
dargelegt, von denen einzelne wiederum einen eigenen erfinderischen Beitrag über die
hier beschriebene, grundsätzliche Erfindung haben.
[0012] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Größe,
Formgestaltung, Materialverwendung und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt
Anwendung finden können.
[0013] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazugehörigen Zeichnungen, in denen -
beispielhaft - eine Auszugsicherung erläutert wird.
[0014] In der Beschreibung der nachfolgenden Zeichnungen wird als Grundversion eines Schliesssystems
auf die Ausführung nach der WO-A-96/25577 Bezug genommen.
[0015] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Schubladenschrank, der für die vorliegende Erfindung prädestiniert ist (Stand
der Technik);
- Fig. 2a
- eine Einzelansicht der herkömmlichen Schliessleiste nach dem Stand der Technik ;
- Fig. 2b
- eine Explosionszeichnung nach Ansicht 2a (Stand der Technik);
- Fig. 3
- eine funktionale Darstellung des Schliessmechanismus, in dem die Massnahmen der Erfindung
implementiert sind;
- Fig. 4a
- die Schliesszunge gemäss der vorliegenden Erfindung als Schrägansicht;
- Fig. 4b
- die Schliesszunge gemäss der vorliegenden Erfindung von der Seite;
- Fig. 5
- eine Schrägansicht der Schliessleiste mit den Massnahmen der Erfindung;
- Fig. 6
- eine Ansicht nach Figur 5 von vorne;
- Fig. 7
- eine Ansicht nach Figur 5 von der Seite, wobei alle Schubladen eingefahren sind;
- Fig. 8
- eine Ansicht nach Figur 5, von der Seite, wobei eine Schublade im transienten Zustand
ist; und
- Fig. 9
- eine Ansicht der Führungsnut und den Gleitelementen.
[0016] Im folgenden werden die Massnahmen der Erfindung an dem aus der WO-A-96/25577 bekannten
und in Figur 1 als ganzes mit 10 bezeichneten Schubladenschrank erläutert. Der Schubladenschrank
10 weist eine Vielzahl von Schubladen 12 auf. Diese Schubladen sind mit einer Einzelauszugsicherung
48 gesichert, die über ein Schloss 46 und eine Sicherungsstange 44 bedient wird. Die
Schubladen werden durch Führungen 14 beim Bewegen geführt. Die Einzelauszugsicherung
ist durch das Verschlussprofil ausgebildet, wie dies in der WO-A-96/25577 und auch
in der EP-A-1 035 285 offenbart ist. Die technischen Einzelheiten der Funktion der
Schliessleiste sind in den Figuren 2a und 2b dargestellt, wobei diesbezüglich auf
den Stand der Technik Bezug genommen werden kann.
[0017] Wie beim Stand der Technik wird der Schliessmechanismus durch eine Schliesszunge
52 betätigt, der an entsprechenden, am Schubladenende angebrachten Schaltplättchen
50 ausgebildet ist. Gemäss der vorliegenden Erfindung weisen diese Schliesszungen
aber ein Erhöhungselement mit jeweils einer Rampe 54 und 56 nach vorne und hinten
und einen zwischen den Rampen ausgebildeten flachen Teil 58 auf. Die Rampe ist dabei
um ca. 10° bis 40°, vorzugsweise um 20° geneigt, wobei der genannte Winkel auch einen
Wert ausserhalb des angegebenen Bereiches annehmen kann.
[0018] Vor dem Verschlussprofil ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel, wie in Figur 9
gezeigt, jeweils eine Führungsschiene 40 angebracht, in der jeweils eine Führungsnut
42 ausgebildet ist. In dieser Führungsnut 42 sind nun vertikal flache Plättchen 20
eingelassen. Diese Plättchen 20 sind so ausgebildet, dass sie in der Führungsnut vertikal
gleiten können. Sie weisen oben einen rechteckigen Ausschnitt 24 auf, in den die Schliesszungen
52 mit ihren zusätzlichen Erhöhungselementen aus den beiden Rampen 54 und 56 und dem
flachen Teil 58 hindurch gefahren werden können, allerdings indem die beiden benachbarten
Plättchen auseinander gedrückt werden. Im Ausführungsbeispiel ist auch an der Unterseite
der Plättchen ein kleiner, rechteckiger Ausschnitt ausgebildet, der funktional mit
dem oberen Ausschnitt 24 an dem darunter angeordneten Plättchen 20 wie vorstehend
beschrieben zusammenwirkt. Das unterste Plättchen 20 liegt auf einen Verbindungselement
28 auf, mit dem die beiden Führungsschienen 40 verbunden sind. Beim Auseinanderdrücken
der Plättchen 20 kann also nur das Plättchen 20 oberhalb der mit dem Erhöhungselement
ausgebildeten Schliesszunge 52 nach oben bewegt werden. Dies ist wegen der vertikalen
Aufeinanderreihung der Plättchen 20 nur möglich, wenn auch alle über dem genannten
Plättchen 20 befindlichen Plättchen nach oben gleiten. Der hier beschriebene Ruhezustand
mit eingefahrenen Schubladen 12 ist insbesondere in Figur 7 dargestellt.
[0019] Oben sind die Führungsschienen 40 ebenfalls mit einem Verbindungselement 26 verbunden,
welches zusätzlich als oberes Begrenzungselement der Bewegung der Plättchen 20 ausgebildet
ist. Der Abstand des obersten Plättchens 20 im Zustand, in dem alle Plättchen 20 aufeinander
liegen und durch keine Schliesszunge 52 nach oben bewegt wird, vom oberen Verbindungs-
und Begrenzungselement 26 ist gerade so ausgewählt, dass nur ein Erhöhungselement
bezüglich seines flachen Teils 58 transient durch die aufeinander gereihten Plättchen
20 hindurchpasst. Befindet sich der flache Teil 58 eines Erhöhungselementes in einer
Öffnung 24 zwischen zwei Plättchen 20, so liegt das oberste Plättchen gerade am oberen
Verbindungs- und Begrenzungselement 26 an. Ein weiteres Anheben der Plättchen 20 ist
in diesem Zustand nicht möglich, so dass eine weitere Schublade 12 nicht ausgezogen
werden kann. Diese Funktion ist insbesondere in Figur 8 dargestellt.
[0020] Um die transiente Auszugsicherung beim Beginn des Auszugs der Schubladen wirksam
zu machen, ist die vordere Rampe 54 auf der Schliesszunge 52 so angeordnet, dass sie
bei vollständig eingefahrener Schublade 12 eben noch an dem zugeordneten oberen Plättchen
anliegt. Durch diese Ausgestaltung wird nämlich bewirkt, dass schon bei einer kleinen
Auszugbewegung der Schublade 12 der beschriebene Bewegungsvorgang des oberen Plättchens
und aller darüber liegenden Plättchen beginnt oder verhindert wird.
[0021] Wenn die ausgezogene Schublade über einen bestimmten Öffnungsweg hin ausgezogen wurde,
so senken sich die Plättchen 20, die oberhalb der Schliesszunge angeordnet sind, wieder
ab und der zusätzliche Schliessmechanismus wirkt nicht weiter. Das Absenken ist durch
die Position der hinteren Rampe 56 definiert. Wenn also die entsprechende Schublade
12 über einen bestimmten Auszugweg hinaus ausgezogen wurde, so wirkt im vorliegenden
Ausführungsbeispiel nur noch die Auszugsicherung gemäss dem Stand der Technik, wie
sie z.B. in der WO-A-96/25577 und auch in der EP-A-1 035 285 offenbart ist. Es muss
aber betont werden, dass die zusätzliche, transiente Auszugsicherung gemäss der vorliegenden
Erfindung mit jeder anderen Auszugsicherung zusammenwirken kann.
[0022] Durch eine besondere Massnahme der Erfindung wirkt die transiente Auszugsicherung
gemäss der vorliegenden Erfindung aber noch in einem weiteren Sinne sichernd. Die
Plättchen 20 sind nämlich so angeordnet, dass jeweils ein Plättchen 20 den Zwischenraum
zwischen zwei Schubladen 12 schützt. Damit wird verhindert, dass an dem Schliessmechanismus
26, 27 mit einem Gegenstand, der zwischen zwei eingefahrenen Schubladen 12 hindurch
geführt wird, manipuliert werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist also
die Öffnung 24 eines Plättchens immer durch die Schublade abgedeckt und zwar sowohl
im unteren, ruhenden Zustand als auch im angehobenen Zustand. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist dieser Sachverhalt dadurch gewährleistet, dass die Gesamthöhe eines einzelnen
Plättchens 20 mit 25 mm bemessen wird, während die Öffnung 24 zusammen mit dem - im
Ausführungsbeispiel kleinen unteren Ausschnitt an den Plättchen 20 nicht mehr als
5 - 8 mm, entsprechend der Höhe des flachen Teils 58 auf der Schliesszunge 52 beträgt,
so dass der verdeckende Teil des Plättchens 20 sowohl im angehobenen als auch im abgesenkten
Zustand immer schützend vor dem durch den Zwischenraum zwischen zwei Schubladen zugänglichen
Teil der Schliessleiste liegt.
[0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die zusätzliche, transiente Auszugssicherung
modular so aufgebaut, dass sie beim Einsetzen verschiedener Schubladen 12 in den Schubladenschrank
10 nicht verändert oder angepasst werden muss. Wie schon beschrieben, beträgt die
Höhe eines Plättchens im Ausführungsbeispiel 25 mm. Dadurch ist der modulare Einsatz
von Schubladen mit einer Höhe von beispielsweise 25 mm, 50 mm, 75 mm 100 mm oder einem
weiteren Vielfachen von 25 mm möglich, ohne die Auszugssicherung in irgendeiner Weise
anpassen zu müssen. Da auch der Schliessmechanismus gemäss dem Stand der Technik nach
der WO-A-96/25577 und auch nach der EP-A-1 035 285 verschiedene Schubladenhöhen zulässt,
ist eine, bezüglich der Sicherung optimale Anpassung verschiedener Schubladenarten
möglich.
1. Auszugsicherung für einen Schubladenschrank,
- mit einer Vielzahl von im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren
Elementen (20),
- einem Führungsmittel (40) zur Führung der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten
und verschiebbaren Elemente (20),
- mit den zu sichernden Schubladen (12) bringbare in Verbindung Verstellelemente (50)
zum Verstellen der vertikalen Position der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten
und verschiebbaren Elemente (20),
- einem Begrenzungsmittel (26) zur Begrenzung der Verschiebbarkeit der im wesentlichen
in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20), wobei
- die Verstellelemente (50) so mit den zu sichernden Schubladen (12) in Wirkverbindung
bringbar sind, dass sie beim Beginn einer Auszugsbewegung einer der zu sichernden
Schubladen (12) eines der im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren
Elemente (20) und alle anderen in einer der Richtungen der Reihe befindlichen Elemente
(20) bewegen, aber nach einer bestimmten Auszugsposition der ausgezogenen Schublade
(12) durch die Schwerkraft und/ oder die Federkraft eines die im wesentlichen in einer
Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20) zurücktreibenden Federelementes
und/oder eines anderen Antriebsmittels in seine Ausgangsposition zurückbewegt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20)
als im wesentlichen flache Plättchen mit einem Öffnungsprofil (24) ausgebildet sind,
- die Verstellelemente (50) als Schliessplättchen mit einer Schliesszunge (52) ausgebildet
sind, wobei die Schliesszunge zu jeder Seite der Auszugsbewegung der Schublade (12)
eine Rampe (54, 56) aufweist,
- das Führungsmittel (40) als Führungsschiene ausgebildet ist, wobei die flachen Plättchen
(20) auf jeder Seite in einer in der Führungsschiene (40) ausgebildeten Führungsnut
(42) geführt werden.
2. Auszugssicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den genannten Rampen (54, 56) auf den Schliesszungen ein im wesentlichen
flacher Teil (58) ausgebildet ist.
3. Auszugssicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen in einer Reihe angeordneten und verschiebbaren Elemente (20)
im wesentlichen vertikal angeordnet sind.
4. Schubladenschrank, der mehrere, voneinander abgetrennte Abteile, vorzugsweise ausziehbare
Schubladen (12) aufweist, die an einem Gehäuse des Schrankes angeordnet sind, wobei
jedes dieser Abteile durch eine Verschlusseinrichtung ver- und entriegelbar ist, zur
Ver- und Entriegelung für jedes dieser Abteile jeweils eine auf das jeweilige Abteil
wirkende Sperre vorgesehen ist, und die Verschlusseinrichtung ein zentrales Verschlussprofil
aufweist, das eine Einzelauszugsicherung umfasst, durch die gleichzeitig stets nur
ein Abteil geöffnet werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schubladenschrank zusätzlich eine Auszugssicherung nach einem der Ansprüche 1
bis 3 aufweist.
5. Schrank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Sperren separat voneinander betätigbar sind, wodurch Schubladen unabhängig voneinander
zum Auszug freigebbar sind.
6. Schrank nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperren elektrisch betätigbar sind.
7. Schrank nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Einzelauszugsicherung zwei auf sämtliche Schubladen des Schrankes wirkende
Schaltleisten umfasst, die durch jeweils eine Schublade (12) aus einer Sperrposition,
in welcher sie Schubladen (12) gegen einen Auszug sperren, in eine Freigabeposition,
in welcher eine Schublade ausziehbar ist, überführbar sind.
8. Schrank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (40) an der Schaltleiste angeordnet ist.
1. A slide safety assembly for a drawer cabinet
- with a multiplicity of movable elements disposed essentially in a row (20),
- a guide means (40) for guiding the movable elements disposed essentially in a row
(20),
- adjusting elements (50) that can be brought into contact with the drawers that are
to be secured (12) for adjusting the vertical position of the movable elements disposed
essentially in a row (20),
- a limiting means (26) for limiting the movability of the movable elements disposed
essentially in a row (20), wherein
- the adjusting elements (50) can be brought into working contact with the drawers
that are to be secured (12) such that when one of the drawers to be secured (12) starts
to be pulled out they move one of the movable elements disposed essentially in a row
(20) and all other elements located in one of the row directions (20), but once the
drawer (12) being pulled out reaches a given pull-out position, they are moved back
to the starting position by the gravitational and/or elastic force of a spring element
and/or another driving means pushing back the movable elements disposed essentially
in a row (20),
characterised in that
- the movable elements disposed essentially in a row (20) are in the form of essentially
flat plates with an opening section (24),
- the adjusting elements (50) are in the form of closing plates with a closing tongue
(52), wherein the closing tongue has a ramp(54, 56) on each side of the slide movement
of the drawer (12),
- the guide means (40) is in the form of a guide rail, wherein the flat plates (20)
are carried on each side along a guide channel(42) in the guide rail (40).
2. The slide safety assembly according to claim 1, characterised in that there is an essentially flat part (58) between the aforementioned ramps (54, 56)
on the closing tongue.
3. The slide safety assembly according to one of the claims 1 to 2, characterised in that the movable elements disposed essentially in a row (20) are disposed essentially
vertically.
4. A drawer cabinet with several compartments separate from one another, preferably pull-out
drawers (12), which are disposed in a cabinet housing, wherein each of these compartments
can be locked and unlocked by a locking mechanism, a lock acting on the respective
compartment is provided for the locking and unlocking of each of these compartments
and the locking mechanism has a central locking profile, which comprises a single
slide safety assembly, through which only one compartment can ever be opened at a
time,
characterised in that
the drawer cabinet has, in addition, a slide safety assembly according to claims 1
to 3.
5. The cabinet according to claim 4, characterised in that locks can be actuated separately from one another, so that drawers can be released
for sliding out independently of one another.
6. The cabinet according to claim 4 or 5, characterised in that the locks can be actuated electrically.
7. The cabinet according to one of the claims 4 to 6, characterised in that the aforementioned single slide safety assembly comprises two safety strips that
act on all drawers in the cabinet, which can be transferred by one drawer (12) in
each case from a lock position, in which they lock drawers (12) to prevent them from
being pulled out, into a release position, in which a drawer can be pulled out.
8. The cabinet according to claim 7, characterised in that the guide means (40) is disposed on the safety strip.
1. Blocage d'extraction pour un meuble à tiroirs, comprenant
- un grand nombre d'éléments (20) coulissants et disposés essentiellement sur une
rangée,
- un moyen de guidage (40) pour le guidage des éléments (20) coulissants et essentiellement
disposés sur une rangée,
- des éléments de réglage (50) connectables avec les tiroirs à bloquer (12) pour le
réglage de la position verticale des éléments (20) coulissants et essentiellement
disposés sur une rangée,
- un moyen de limitation (26) pour la limitation du coulissement des éléments (20)
coulissants et essentiellement disposés sur une rangée,
- les éléments de réglage (50) étant amenés en liaison active avec les tiroirs (12)
à bloquer de sorte qu'au début du mouvement d'extraction d'un des tiroirs à bloquer
(12) l'un des éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée
et tous les autres éléments (20) se trouvant dans l'une des directions de la rangée
se déplacent, mais après une position d'extraction définie du tiroir (12) sont ramenés
dans leur position de départ par la force de gravité et/ou élastique d'un élément
ressort repoussant les éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une
rangée,
caractérisé en ce que
- les éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée sont réalisés
comme une plaquette sensiblement plate avec un profilé d'ouverture (24),
- les éléments de réglage (50) étant réalisés comme des plaques de fermeture avec
une languette de fermeture (52), la languette de fermeture présentant une rampe (54,
56) de chaque côté du mouvement d'extraction du tiroir (12),
- le moyen de guidage (40) étant réalisé comme une coulisse de guidage, les plaquettes
plates (20) étant guidées de chaque côté dans une rainure de guidage (42) réalisée
dans la coulisse de guidage (40).
2. Blocage d'extraction selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'entre les dites rampes (54, 56), il est formé sur les rampes de fermeture une partie
essentiellement plate (58).
3. Blocage d'extraction selon l'une des revendications 1 à 2, caractérisé en ce que les éléments (20) coulissants et essentiellement disposés sur une rangée sont disposés
essentiellement verticalement.
4. Meuble à tiroirs qui présente plusieurs compartiments séparés les uns des autres de
préférence des tiroirs extractibles, qui sont disposés sur une enveloppe du meuble,
chacun de ces compartiments étant verrouillable et déverrouillable par un dispositif
de fermeture, pour le verrouillage et déverrouillage de chacun de ces compartiments,
un arrêt étant prévu respectivement qui agit sur le compartiment respectif et le dispositif
de fermeture présentant un profilé central de fermeture qui comprend un blocage d'extraction
individuel permettant en même temps l'ouverture uniquement d'un seul compartiment,
caractérisé en ce que le meuble à tiroir présente en supplément un blocage d'extraction selon l'une des
revendications 1 à 3.
5. Meuble selon la revendication 4, caractérisé en ce que des arrêts sont actionnables séparément les uns des autres, des tiroirs étant déblocables
en extraction indépendamment les uns des autres.
6. Meuble selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que les arrêts sont actionnables électriquement.
7. Meuble selon l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que ledit blocage individuel d'extraction comprend deux réglettes de commande agissant
sur les tiroirs de meuble qui peuvent être amenés, par respectivement un tiroir (12),
d'une position de blocage, dans laquelle elles bloquent des tiroirs (12) contre une
extraction, à une position de déblocage, dans laquelle un tiroir est extractible.
8. Meuble selon la revendication 7, caractérisé en ce que des moyens de guidage (40) sont disposés sur la réglette de commande.