[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine zum Herstellen eines Steher-, Dreher- und
Schussfäden enthaltenden Drehergewebes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Webmaschinen, die zum Herstellen von Drehergeweben eingerichtet sind, sind in der
Praxis in einer Reihe unterschiedlicher Ausführungsformen bekannt. So ist bspw. in
der Druckschrift
WO 98/07913 eine Vorrichtung zum Steuern der Kettfäden beim Herstellen eines Drehergewebes in
einer Textilmaschine beschrieben. Unter Drehergeweben sind dabei Gewebe verstanden,
die zumindest teilweise in der sogenannten Schling- oder Dreherbindung gearbeitet
sind, die sich von anderen Bindungen dadurch unterscheidet, dass bei ihr die Kettfäden
nicht parallel nebeneinander verlaufen, sondern dass zwei oder mehrere Kettfäden sich
miteinander umschlingen. Einzelheiten dieser Webbindung sind bspw. beschrieben in
"
Die Weberei", Fachbuchverlag GmbH, Leipzig, 1951, Seite 311 ff. Um Drehergewebe herzustellen, müssen die Steher- und Dreherfäden der Webkette quer
zu der Kettfadenrichtung sowohl in der Webebene als quer zu dieser bewegt werden,
wozu es bekannt ist, zwei in Kettfadenrichtung hintereinander angeordnete Riete oder
Schäfte zu verwenden, die mit Lamellen oder Nadeln versehen sind, durch deren Ösen
die Fäden gezogen sind. Die Steherfäden passieren, vom Webblatt aus gesehen, das eine
Nadelriet durch dessen Nadelaugen, während die Dreherfäden durch die Nadelaugen des
zweiten Nadelriets gezogen sind, das auf der Kettfadenseite des ersten Nadelriets
angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass die Steherfäden durch die
Bewegung des ersten, dem Webblatt benachbarten Nadelriets mitbewegt werden, während
die Dreherfäden die Bewegungen des zweiten Nadelriets mitmachen. Durch entsprechende
Relativbewegungen der beiden Nadelriete zueinander erfolgt einerseits die gegenseitige
Verschlingung der Steher- und Dreherfäden und andererseits die Fachbildung für den
Schussfadeneintrag.
[0003] Eine Webmaschine der eingangs genannten Art entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1 geht aus der
DE-A-360 112 hervor und ist dazu bestimmt, dass an einem Gewebe abwechselnd eine Leinwand- oder
eine Dreherbindung verwirklicht werden kann. Bei dieser Webmaschine ist die Weblade
um eine nicht-angetriebene Achse schwenkbar gelagert. Durch eine rotierende Antriebswelle
wird die Weblade über ein mittels Exzenter und Koppelstange wirkendes Getriebe in
eine oszillierende Drehbewegung versetzt. Nach Maßgabe der Steuerimpulse, die von
einer Musterkarte ausgehen, kann ein an der Weblade befindlicher Mitnehmer über schwingbar
gelagerte Stoßfallen, Schaftwinkelhebel und weitere Zwischenglieder auf Zugdrähte
einwirken, an denen Webschäfte hängen, die als Nadelschäfte oder Nadelriete ausgebildet
sind. Auf diese Weise erfolgt die gesteuerte Auf- und Abwärtsbewegung der Nadelriete.
Eines der Nadelriete kann zusätzlich auch seitlich verschoben werden. Hierzu sind
Schwinghebel vorgesehen, die von einem weiteren angetriebenen Exzenter eine regelmäßig
schwingende Bewegung erhalten. Diese wird über weitere in vertikaler Richtung wirkende
Zwischenglieder und eine Umlenkrolle in die seitliche Verschiebung des betreffenden
Nadelriets umgesetzt. Die Auf- und Abwärtsbewegung beider Nadelriete und die seitliche
Bewegung des einen Nadelriets sind aufeinander und auf das Eintragen der Schussfäden
abgestimmt. Auf diese Weise wird aus den in den Nadelrieten geführten Steherfäden
und Dreherfäden sowie den zugeführten Schussfäden das Drehergewebe gebildet.
[0004] Nadelriete oder auch Lamellenriete im Sinne der vorstehenden Anmeldung sind insbesondere
die Führungsmittel für die Steher- und/oder Dreherfäden und enthalten in einem Träger
voneinander beabstandet angeordnete, zueinander parallele Führungslamellen oder -nadeln,
die jeweils ein Fadenauge für die Steher- oder Dreherfäden aufweisen; zwischen benachbarten
Führungslamellen oder -nadeln ist jeweils ein freier Raum zur Aufnahme von Dreher-
oder Steherfäden vorhanden, dessen Weite, quer zu der Steher- oder Dreherfaden-Laufrichtung
gesehen, um ein die Umschlingung der Steherfäden mit den Dreherfäden ermöglichendes
Maß größer ist als die lichte Weite der Fadenaugen in dieser Richtung.
[0005] Bei den bekannten Vorrichtungen und Webmaschinen zur Herstellung von Drehergeweben
sind die Antriebseinrichtungen zur Erzeugung der Bewegungen der Führungsmittel der
Steher- und der Dreherfäden durchweg kompliziert und aufwendig. Es sind häufig Antriebs-
und Steuermechanismen vorgesehen, die eine verhältnismäßig große Massenträgheit der
bewegten Teile aufweisen, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit beeinträchtigt wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Webmaschine der eingangs genannten Art
zu schaffen, die unabhängig von der Art des Schussfadeneintrags (d.h. durch Webschützen,
Greifer, Luftdüsen, u.s.f.) sich dadurch auszeichnet, dass die vertikalen Bewegungen
des Dreherfaden-Nadelriets auf eine sehr einfache betriebsichere Weise mit geringem
konstruktivem Aufwand erzeugt werden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Webmaschine gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:
- a) das Dreherfaden-Nadelriet ist um eine Nadelrietwelle schwenkbar gelagert;
- b) die Weblade ist mit der Webblattwelle fest verbunden und führt eine oszillierende
Drehbewegung um deren Achse aus;
- c) die Nadelrietwelle ist mit der Webladenwelle getrieblich gekuppelt.
[0008] Bei der Webmaschine gemäß der Erfindung sind daher für die in vertikaler Richtung
erfolgenden Bewegungen des Dreherfaden-Nadelriets keine besonderen Fachbildungsorgane
wie Innentritt oder die sogenannte Exzenter- oder Schaftmaschine mit eigenem oder
fremden Antrieb erforderlich. Diese Bewegungen werden vielmehr weitgehend unmittelbar
von einer in der Webmaschine vorhandenen Antriebsquelle abgeleitet, nämlich der Webladenwelle.
Die getriebliche Kupplung der Webladenwelle mit der Nadelrietwelle erlaubt eine massearme
Konstruktion in exakter zwangsläufiger Abstimmung auf die Schussfadenanschlagbewegung
der Weblade. Durch die Verwendung von Lamellen- oder Nadelrieten als Führungsmittel
für die Steher- und die Dreherfäden und durch die schwenkbare Lagerung des Dreherfaden-Nadelriets
lassen sich gelegentlich auftretende Kettfadenbrücke leichter beheben. Auch die Hubweiten
der Lamellen- oder Nadelriete lassen sich konstruktiv einfach und bedienungsleicht
verstellen.
[0009] Das schwenkbar gelagerte Dreherfaden-Nadelriet ist nämlich zwischen zwei Stellungen
verschwenkbar, von denen es in der einen Stellung im Wesentlichen parallel zu dem
Steherfaden-Nadelriet ausgerichtet ist und in der anderen Stellung quer zu der Webebene
gegenüber dem Dreherfaden-Nadelriet um einen die Größe des Webfaches bestimmenden
Betrag angehoben ist. Dadurch ist der Kettfadenbereich zwischen den beiden Nadelrieten
gut zugänglich.
[0010] Die Hin- und Herbewegung des Steherfaden-Nadelriets soll voraussetzungsgemäß, bezogen
auf die Webebene, in horizontaler Richtung und quer zu der Kettfadenrichtung erfolgen.
Die hierzu erforderlichen, dem Steherfaden-Nadelriet zugeordneten Antriebsmittel können
nach einer vorteilhaften Weiterbildung darin bestehen, dass das Steherfaden-Nadelriet
über ein Kurbelgetriebe durch eine Antriebswelle der Webmaschine oder durch einen
eigenen Elektromotor angetrieben ist.
[0011] Andere Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Webmaschine sind Gegenstand von weiteren
Unteransprüchen.
[0012] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt,
es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einem Drehergewebe mit a) gestreckten und b) ungestreckten Dreherfäden
in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- ein Diagramm zur Veranschaulichung dreier verschiedener Arten der Relativbewegungen
der Steher- und Dreherfäden beim Erzeugen einer Dreherbindung,
- Fig.3
- eine Webmaschine gemäß der Erfindung, im Querschnitt in schematischer Darstellung,
- Fig.4
- das Dreherfaden-Nadelriet der Webmaschine nach Fig. 3 im Querschnitt in einer Seitenansicht
und in einem anderen Maßstab,
- Fig. 5
- einen Nadelstab des Dreherfaden-Nadelriets nach Fig. 4 in der Draufsicht und in einem
anderen Maßstab
- Fig. 6
- das Dreherfaden-Nadelriet nach Fig. 4, in einer Vorderansicht in einem anderen Maßstab
und im Ausschnitt,
- Fig.7
- den Webladenantrieb der Webmaschine nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung, teilweise
im Ausschnitt,
- Fig. 8 und 9
- die Nadelriete der Webmaschine nach Fig. 3 in zwei verschiedenen Stellungen unter
Veranschaulichung der Fachbildung, jeweils in einer Darstellung entsprechend Fig.
3, in einem anderen Maßstab und im Ausschnitt,
- Fig. 10
- die Antriebseinrichtung des Steherfaden-Nadelriets der Webmaschine nach Fig. 3, in
einer schematischen Vorderansicht und in einem anderen Maßstab sowie im Ausschnitt,
- Fig. 11
- die Antriebsmittel des Steherfaden-Nadelriets nach Fig. 10 in einer abgewandelten
Ausführungsform und in einer entsprechenden Darstellung, und
- Fig. 12
- die Webmaschine nach Fig. 3 mit einer anderen Ausführungsform der Antriebsmittel des
Dreherfaden-Nadelriets, in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung,
[0013] In Fig. 1 ist im Ausschnitt ein sogenanntes Drehergewebe dargestellt, das aus Steherfäden
1, Dreherfäden 2 und Schussfäden 300 besteht. Dabei sind im oberen Teil a) der Abbildung
die Steherfäden 1 im gestreckten Zustand veranschaulicht, während der untere Abschnitt
b) den tatsächlichen Verlauf der Steherfäden 1 und der Dreherfäden 2 wiedergibt. Ersichtlich
sind die Dreherfäden 2 um die Steherfäden 1 herumgeschlungen.
[0014] Um das Drehergewebe nach Fig. 1 zu erzeugen, müssen die Steherfäden 1 und die Dreherfäden
2 bei der Fachbildung relativ zueinander quer zu der Kettfadenrichtung bewegt werden,
so dass die Dreherfäden 2 die Steherfäden 1 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise
umschlingen.
[0015] Die dazu erforderlichen Bewegungsverhältnisse sind in dem Diagramm nach Fig. 2 veranschaulicht.
Sie bilden die Grundlage der im Nachfolgenden in verschiedenen Ausführungen beschriebenen
erfindungsgemäßen Webmaschine. Sie werden deshalb kurz erläutert:
[0016] Die zum Erzeugen der Dreherbindung erforderliche gegenseitige Bewegung der Steherfäden
1 und der Dreherfäden 2 kann auf drei verschiedene Arten geschehen, die in Fig. 2
in den drei übereinander liegenden Diagrammen wiedergegeben sind und von denen jede
Art eine besondere Ausbildung der Antriebsmittel für die Führungsmittel der Steher-
und der Dreherfäden 1 bzw. 2 erfordert.
[0017] Prinzipiell gilt, dass nach jedem Schusseintrag und Webblattanschlag die das Drehergewebe
bildenden Steher- und/oder Dreherfäden, bezogen auf die Webebene, in vertikaler und
horizontaler Richtung bewegt werden müssen. Hierbei liegt die Webebene ungefähr in
der horizontalen Richtung des jeweiligen Diagramms.
[0018] Der Bewegungsablauf dieser das Drehergewebe bildenden Kettfäden kann, wie erwähnt,
grundsätzlich in drei Arten geschehen.
Erste Art:
[0019] Die Steherfäden 1 befinden sich im Unterfach und führen nur horizontale Bewegungen
parallel zur Webebene aus, während die Dreherfäden 2 vertikal in das Ober- und Unterfach
bewegt werden. Demgemäß bewegen sich die Führungsmittel für die Steherfäden 1 lediglich
parallel zur Webebene, während die Führungsmittel für die Dreherfäden 2 quer zur Webebene
eine auf- und abgehende Bewegung ausführen.
[0020] Der Schussfadeneintrag geschieht bei den Schritten 1 und 4, d.h. in dem Zeitintervall,
in dem jeweils ein Webfach ausgebildet ist. Der Webblattanschlag in den Schritten
2 und 5 erfolgt während die Steherfäden 1 ihre Lage in horizontaler Richtung, d.h.
parallel zur Webebene ändern.
Zweite Art:
[0021] Die Steherfäden 1 befinden sich im Unterfach und führen keine horizontale, d.h. parallel
zu der Webebene gerichtete Bewegung aus. Sie behalten dauernd ihre Lage bei. Die Dreherfäden
2 führen sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Bewegung aus. Demgemäß sind
die Führungsmittel für die Steherfäden 1 ortsfest, während die Führungsmittel für
die Dreherfäden 2 eine Bewegung sowohl parallel zur Webebene als auch quer zu dieser
ausführen.
[0022] Der Schussfadeneintrag erfolgt wiederum in den Zeitintervallen, in denen ein Webfach
ausgebildet ist, d.h. bei den Schritten 1 und 4. Der Webblattanschlag geschieht in
den Schritten 2 und 5, während die Dreherfäden ihre Lage in horizontaler Richtung,
d.h. parallel zur Webebene ändern.
Dritte Art:
[0023] Die Steherfäden 1 und die Dreherfäden 2 führen beide eine Bewegung in vertikaler
Richtung, d.h. quer zur Webebene aus, wobei die Steher- oder Dreherfäden 1 bzw. 2
ungefähr bei Fachschluss zusätzlich horizontal, d.h. parallel zur Webebene bewegt
werden. Demgemäß sind die Führungsmittel sowohl für die Steherfäden 1 als auch für
die Dreherfäden 2 entsprechend diesem Bewegungsablauf zu bewegen.
[0024] Der Schussfadeneintrag und der Webblattanschlag erfolgt wieder bei den Schritten
1 und 4 bzw. 2 und 5.
[0025] Die in den Figuren 3, 8 und 9 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Webmaschine
verwendet einen Bewegungsablauf der vorgenannten ersten Art der Dreherbindung. Sie
weist einen Kettbaum 3 auf, von dem über einen Streichbaum 4 die Steherfäden 1 und
Dreherfäden 2 enthaltende Webkette 5 abgelassen wird. Ausgehend von dem bei 6 angedeuteten
Punkt verlaufen die Steherfäden 1 und die Dreherfäden 2 durch zwei Nadelriete 7, 8
die auch als Lamellenriete ausgebildet sein können und durch ein an sich bekanntes,
bei 9 angedeutetes Webblatt, das auf einer Weblade 10 befestigt ist, zu einem ortsfesten
Gewebetisch 11, an dessen dem Webblatt 9 zugewandter Kante - bei 12 - der Blatt- oder
Schussfadenanschlag erfolgt. Der Schussfadeneintrag erfolgt bei der dargestellten
Webmaschine, die als sogenannten Luftdüsenwebmaschine ausgebildet ist, auf pneumatischem
Wege in an sich bekannter Weise. Die Schussfadeneintragsmittel sind durch an der Weblade
10 im Abstand angeordnete mit Druckluft beaufschlagte Stafettendüsen 13 angedeutet.
[0026] Von dem Gewebetisch 11 wird das erzeugte Drehergewebe 14 über eine Umlenkwalze 15
einer Einziehwalze 16 zugeleitet, von der aus es durch eine Klemmstelle zwischen der
Einziehwalze 16 und einer Anpresswalze 17 über zwei Umlenkwalzen 18,19 zu dem nicht
weiter dargestellten Warenbaum gelangt, auf dem es aufgewickelt wird. Die erwähnten
Walzen sind in einem bei 20 ausschnittsweise angedeuteten Maschinengestell drehbar
gelagert, das auch den Gewebetisch 11 trägt. Ihre zugeordneten Antriebe sind an sich
bekannt und nicht weiter dargestellt. In dem Bereich zwischen dem Punkt 6 und den
Nadelrieten 7, 8 verlaufen die Steher- und Dreherfäden 1 bzw. 2 durch einen Kettfadenwächter
21, dessen auf den Kettfäden aufreitende Lamellen mit 22 bezeichnet und, ebenso wie
die Steher- und Dreherfäden 1, 2, bei einem Kettfadenbruch von oben her unbehindert
leicht zugänglich sind.
[0027] Die Weblade 10 mit dem Webblatt 9 ist über Stützen 23 mit einer in dem Maschinengestell
20 drehbar gelagerten, eine oszillierende Drehbewegung ausführenden Welle, der sogenannten
Webblattwelle 24 fest verbunden, um deren Drehachse sie eine dem Schussfadenanschlag
dienende hin- und hergehende Bewegung ausführt. Der Antrieb der Webblattwelle 24 ist
in Fig. 7 mit seinen wesentlichen, hier interessierenden Elementen schematisch veranschaulicht.
Aus der Figur 7 ist zu entnehmen, dass die Webblattwelle 24 endseitig jeweils einen
Exzenterhebel 25 trägt, von denen einer dargestellt ist, der eine zugeordnete Kurvenscheibe
26 abtastet, die über ein Zahnradgetriebe 27 von einer schnelllaufenden Antriebswelle
28 angetrieben ist, deren Antrieb durch einen nicht weiter dargestellten Antriebsmotor
erfolgt. Die schnelllaufende Antriebswelle 28 führt eine einsinnige, kontinuierliche
Drehbewegung aus, während der Webblattwelle 24 über das aus der Kurvenscheibe 26 und
dem Kurvenhebel 25 gebildete Exzentergetriebe eine oszillierende Drehbewegung erteilt
wird.
[0028] Der grundsätzliche Aufbau der Nadelriete 7, 8 ist insbesondere aus den Figuren 4
bis 6 zu ersehen, in denen das die Dreherfäden 2 führende Dreherfaden-Nadelriet 7
dargestellt ist. Das Dreher-faden-Nadelriet 7 weist eine Nadelbarre 29 und einen damit
verbundenen Rahmen 30 auf. Es erstreckt sich über die Webbreite und kann in einzelne
Abschnitte unterteilt sein, die an der Weblade 10 befestigt sind. Der Rahmen 30 umschließt
in gleichmäßigen Abständen nebeneinander angeordnete Lamellen 31 zwischen denen jeweils
mittig lamellenartig ausgebildete, flache Nadeln 32 angeordnet sind, die einenends
in der Nadelbarre 29 verankert sind und andernends jeweils ein Fadenauge 33 aufweisen.
Das Fadenauge 33 ist in einem Endbereich 34 der jeweiligen Nadel 32 ausgebildet, der
gegenüber dem anschließenden Nadelschaft 35 um einen kleinen Winkel (10° - 45°) so
weit verschränkt ist, dass sich in Kettfadenrichtung eine wirksame lichte Weite des
Fadenauges 33 ergibt, die einen im Wesentlichen berührungslosen Durchgang eines Fadens
ermöglicht. Die Abstände zwischen den flachen Nadeln 32 und den diesem benachbarten
parallel zu ihnen ausgerichteten Lamellen 31 sind so gewählt, dass Steher- bzw. Dreherfäden
1, 2 unbehindert zwischen den Nadelschäften 35 und den benachbarten Lamellen 31 durchlaufen
können. Die Lamellen 31 und die Nadeln 32 sind durch durchgehende Zuganker mit dazwischen
gelegten Abstandsringen auf genauem gegenseitigem Abstand gehalten.
[0029] Das die Steherfäden 1 führende Steherfaden-Nadelriet 8 unterscheidet sich von dem
beschriebenen Dreherfaden-Nadelriet 7 im Wesentlichen lediglich dadurch, dass seine
Fadenaugen 33 nahe der Nadelbarre 29 angeordnet sind, während sie bei dem Steherfaden-Nadelriet
8 sich in der Nähe des oberen Querschenkels 30a des Rahmens 30 befinden, wie dies
insbesondere aus den Figuren 8, 9 zu ersehen ist.
[0030] Das Dreherfaden-Nadelriet 7 ist mit seiner Nadelbarre 29 an über die Webbreite verteilt
angeordneten Nadelrietstützen 36 befestigt, die radial vorragend drehfest auf eine
Nadelrietwelle 37 aufgeklemmt sind, welche in dem Maschinengestell 20 parallel zu
der Webblattwelle 24 verlaufend drehbar gelagert ist. Die Nadelrietwelle 37 ist mit
der Webblattwelle 24 formschlüssig getrieblich gekoppelt. Bei der in den Figuren 3,
8 und 9 dargestellten Ausführungsform ist diese getriebliche Kopplung durch einen
Zahnriementrieb verwirklicht, der aus einem Zahnriemen 38 und je einer auf die Webblattwelle
24 und die Nadelrietwelle 37 drehfest aufgesetzten Zahnriemenscheibe 39 bzw. 40 besteht.
Die beiden Zahnriemenscheiben 39, 40 sind in Fig. 7 nicht sichtbar, worauf der Ordnung
halber hingewiesen sei. Wegen der getrieblichen Kopplung zwischen der Webblattwelle
24 und der Nadelrietwelle 37 führt das Dreherfaden-Nadelriet 7 eine Schwenkbewegung
um die Achse 41 der Nadelrietwelle 37 zwischen zwei in den Figuren 8, 9 veranschaulichten
Grenzstellungen aus, wobei diese Schwenkbewegung mit der dem Schussanschlag dienenden
Hin- und Herbewegung des Webblatts 9 zwangsläufig synchronisiert ist, wie dies im
Einzelnen noch erläutert werden wird.
[0031] Das dem Webblatt 9 kettfadenseitig unmittelbar benachbarte, Steherfaden-Nadelriet
8 ist quer zu der in Fig. 3 bei 42 angedeuteten, im Wesentlichen horizontal verlaufenden
Webebene ausgerichtet und in dem Maschinengestell 20 horizontal hin- und herbeweglich
gelagert. Die zugehörigen Seitenführungen sind in den Figuren nicht weiter dargestellt.
[0032] Wie insbesondere aus den Figuren 3, 10 zu ersehen, ist an dem Steherfaden-Nadelriet
8 im Bereiche seiner Nädelbarre 29 wenigstens ein Lagerbock 43 befestigt, an dem es
über eine Koppelstange 44 an einem ortsfesten zweiten Lagerbock 45 gelenkig gelagert
ist. Die zueinander parallelen Gelenkachsen der Lagerböcke 43, 45 sind mit 46, 47
bezeichnet. Die Koppelstange ist zweiteilig mit einem Teil 44a und einem darin eingesteckten
Teil 44b ausgebildet, so dass die Länge der Koppelstange 44 nach Lösen und Wiederfestziehen
von Stellschrauben 48 bedarfsgemäß verändert werden kann.
[0033] Auf das z.B. einen zylindrischen Querschnitt aufweisende Teil 44a der Koppelstange
44 ist eine Hülse 49 längsverschieblich aufgesetzt, die über Stellschrauben 50 in
der jeweils eingestellten Lage fixierbar ist und die ein Lagerteil 51, trägt an dem
eine Pleuelstange 52 eines Kurbelgetriebes 53 angelenkt ist, dessen Exzenter mit 54
bezeichnet ist. Der Exzenter 54 sitzt drehfest auf einer Antriebswelle 55, die mit
einem Antriebsrad in Form eines Kronenrades 56 drehfest verbunden ist, welches über
ein Ritzel 57 von der schnelllaufenden Welle 28 des in Figur 7 dargestellten Webladenantriebs
angetrieben ist. Das Ritzel 57 ist in Fig. 7 nicht sichtbar.
[0034] Die Pleuelstange 52 ist zweiteilig ausgebildet. Ihre beiden ineinander gesteckten
Teile können nach Lösen von Feststellschrauben 58 auf die jeweils gewünschte Länge
der Pleuelstange 52 eingestellt werden. Über das Kurbelgetriebe 53 wird bei umlaufender
Welle 28 der Koppelstange 44 eine Schwenkbewegung um ihre ortsfeste Schwenkachse 47
erteilt, so dass das mit ihr gekoppelte Steherfaden-Nadelriet 8 eine entsprechende
horizontale hin- und hergehende Bewegung ausführt. Der Hub dieser hin- und hergehenden
Linearbewegung kann dadurch verändert werden, dass der Abstand der Hülse 49 von der
gestellfesten Schwenkachse 47 auf der Koppelstange 44 entsprechend verstellt wird.
Diese Verstellung ist nach Lösen der Stellschrauben 48, 50 und 58 ohne Weiteres möglich.
Die zweigeteilte Koppelstange 44 erlaubt es außerdem, die Höhe des Steherfaden-Nadelriets
8 über ihrer Lagerstelle bei 45 und damit bezüglich der Webebene 42 (Fig. 3) zweckentsprechend
einzustellen.
[0035] Während bei der beschriebenen Ausführungsform nach Fig. 10 der Antrieb des Steherfaden-Nadelriets
8 unmittelbar von der schnelllaufenden Hauptwelle 28 des Webladenantriebs abgeleitet
ist, ist in Fig. 11 eine Ausführungsform dargestellt, bei der die hin- und hergehende
Bewegung des Steherfaden-Nadelriets 8 mit einem anderen mechanischen Antriebskonzept
realisiert ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Kurbelgetriebe 53 mit einer eigenen
Antriebsquelle, bspw. in Gestalt eines Elektromotors 59 gekoppelt, der bei 60 ortsfest
abgestützt ist. Grundsätzlich können pneumatische, hydraulische und elektrische Antriebsquellen
verwendet werden. Die Antriebsquelle 59 ist mit dem Webladenantrieb und mit den Schussfadeneintragsmitteln
so synchronisiert, dass eine volle Umdrehung des Kurbelantriebsexzenters 54 zwei Schüssen
bzw. Webzyklen entspricht. In gleicher Weise ist auch die Getriebeübersetzung zwischen
dem Antriebskronenrad 56 und dem Ritzel 57 bei der Ausführungsform nach Fig. 10 dimensioniert.
Das bedeutet, dass die Pleuelstange 52 das Steherfaden-Nadelriet 8 nach dem ersten
Schuss horizontal nach rechts und nach dem zweiten Schuss horizontal nach links zieht
(bezogen auf Fig. 10/11), wenn der Bindungsrapport für das Drehergewebe aus zwei Schüssen
besteht. Im Übrigen sind in den Figuren 10/11 für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen
verwendet, so dass sich eine nochmalige Erläuterung insoweit erübrigt.
[0036] Die beschriebene Webmaschine arbeitet wie folgt, wobei insbesondere auf die die Webfachbildung
veranschaulichenden Figuren 8, 9 Bezug genommen wird.
[0037] Die Steherfäden 1 verlaufen durch die Fadenaugen 33 der Nadeln 32 des dem Webblatt
9 kettfadenseitig unmittelbar benachbarten Steherfaden-Nadelriets 8, während die Dreherfäden
2 durch die Fadenaugen 33 der Nadeln 32 des kettseitig unmittelbar vor dem Steherfaden-Nadelriet
8 liegenden Dreherfaden-Nadelriets 7 gezogen sind und das Steherfaden-Nadelriet 8
in den Zwischenräumen zwischen den Nadeln 32 und den diesen benachbarten Lamellen
31 passieren. In ähnlicher Weise verlaufen die Steherfäden 1 durch die Zwischenräume
zwischen den Nadeln 32 und den Lamellen 31 des Dreherfaden-Nadelriets 7. Die Steherfäden
1 werden somit durch die Bewegungen des Steherfaden-Nadelriets 8 mitbewegt, während
die Dreherfäden 2 die Bewegungen des Dreherfaden-Nadelriets 7 mitmachen. Die Hübe
dieser Bewegungen müssen größer sein als die lichte Weite der Fadenaugen 33, damit
eine einwandfreie Führung der Fäden gewährleistet ist. Die Nadelriete 8, 7 sind somit
die Führungsmittel für die Steherfäden 1 bzw. die Dreherfäden 2.
[0038] In Fig. 8 ist der Zustand dargestellt, bei dem sich das Webblatt 9 in der Blatt-
oder Schussfadenanschlagstellung befindet. Das über die Webblattwelle 24 und die Nadelrietwelle
37 formschlüssig mit dem Webblatt 9 synchronisierte Dreherfaden-Nadelriet 7 nimmt
die Stellung nach Fig. 8 ein, in der es etwa rechtwinklig zur Webebene 42 ausgerichtet
in geringem Abstand parallel zu dem Steherfaden-Nadelriet 8 der Steherfäden 1 liegt.
In dieser Stellung hält das Dreherfaden-Nadelriet 7 die Dreherfäden 2 in dem geeigneten
Bereich des Unterfaches (vgl. Fig. 8).
[0039] Bewegt sich nun das Webblatt 9 in seine von dem Gewebetisch 11 entfernte hintere
Stellung nach Fig. 9, so wird wegen der zwangsläufigen Kopplung mit der Webblattwelle
24 das Dreherfaden-Nadelriet 7 um die Schwenkachse 41 im Gegenuhrzeigersinn nach oben
geschwenkt, wodurch die Dreherfäden 2 nach oben bewegt werden und das Webfach geöffnet
wird. Tritt dabei im Bewegungsablauf der Weblade 9 ein Stillstand ein, wenn die Weblade
9 sich in ihrer hintersten Stellung (Fig. 9) befindet, so ergibt sich auch ein zeitlich
gleich großer Webfachstillstand. Das Ergebnis davon ist ein optimal großer Schussfadeneintragswinkel
des Webfachs.
[0040] Zwischen den beiden Grenzstellungen de Webblatts 9 und des Dreherfaden-Nadelriets
7, wie sie in den Figuren 8, 9 dargestellt sind, erfolgt die in Abbildung 2 oben unter
"erste Art" erläuterte Bewegung der Steher- und Dreherfäden 1 bzw. 2:
[0041] Nach dem in dem Zustand nach Fig. 9 erfolgten Schussfadeneintrag bewegt sich die
Weblade 9, bezogen auf Fig. 9 nach rechts, bis sie die Schussfadenanschlagstellung
nach Fig. 8 erreicht. Dabei wird der eingetragene Schussfaden angeschlagen. Gleichzeitig
geht das Dreherfaden-Nadelriet 7 nach unten, wobei die Dreherfäden 2 in das Unterfach
überführt werden, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist. Gleichzeitig wird das Steherfaden-Nadelriet
8 parallel zur Webebene 42 verschoben, so dass die Steherfäden 1 bezüglich der Dreherfäden
2 seitlich versetzt werden. Anschließend bewegt sich die Weblade 9 wieder aus der
Anschlagstellung nach hinten, während das Dreherfaden-Nadelriet 7 synchron nach oben
geht, bis der Zustand nach Fig. 9 erreicht ist, in dem ein neuer Schussfadeneintrag
erfolgt.
[0042] Da die Fadenaugen 33 der Nadelriete 7, 8 in der in Figur 8 veranschaulichten Geschlossen-Fach-Stellung
- nahe beieinander liegen, erfolgt der Seitenwechsel der Steherfäden 1 bezüglich der
Dreherfäden 2 sehr präzise. In der Offen-Fach-Stellung nach Fig. 9 ist dagegen das
Dreherfaden-Nadelriet 7 nach hinten und oben geschwenkt, so dass der ganze Bereich
einschl. der zwischen den beiden Nadelrieten 7, 8 liegenden Kettfadenbereiche für
eine Kettfadenbruchbehebung gut zugänglich ist.
[0043] Abhängig von der Dicke, der Konstruktion und dem Material der Steher- und der Dreherfäden
1, 2 sowie der Art der zu erzeugenden Dreherbindung kann, wie bereits erläutert, der
Hub des Steherfaden-Nadelriets 8 zweckentsprechend eingestellt werden.
[0044] Die mechanische Kopplung der Nadelrietwelle 37 mit der Webblattwelle 24 kann abweichend
von der Ausführungsform nach Fig. 3 auch auf andere Weise geschehen.
[0045] Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 12 veranschaulicht, in der mit der Webmaschine
nach Fig. 3 gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht nochmals
erläutert sind. Bei dieser Ausführungsform ist zwischen der Webblattwelle 24 und der
Nadelrietwelle 37 ein Koppelgetriebe vorgesehen, das aus wenigstens einer an einer
Webladenstütze 23 angelenkten Stange 61 und einem drehfest auf die Nadelrietwelle
37 aufgeklemmten Hebelarm 62 besteht, an den die Stange 61 anderenends gelenkig angeschlossen
ist. Durch entsprechende Änderung der wirksamen Länge des Hebelarmes 62 - bspw. indem
der Anlenkpunkt der Stange 61 radial verschoben wird - kann die Hubhöhe des Dreherfaden-Nadelriets
7 eingestellt werden. Die Antriebsmittel des den Steherfäden 1 zugeordneten Steherfaden-Nadelriets
8 sind gleich wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3 gestaltet.
[0046] Für alle Ausführungsformen gilt, dass der Antrieb der Nadelrietwelle 37 auch als
Außenantrieb ein- oder beidseitig vorgesehen werden kann. Wird, wie dargestellt, die
Nadelrietwelle 37 unterhalb des Hinterfaches angeordnet, so kann für sie ein Mehrfachantrieb
über die Webbreite angewandt werden. Alternaiv kann aber die Nadelrietwelle 37 auch
oberhalb des Hinterfaches liegen.
[0047] Die kreisförmige Schwenkbewegung des Dreherfaden-Nadelriets 7 ermöglicht, dass, wie
bereits erwähnt, die Fadenaugen 33 der Nadelriete 7, 8 in der Geschlossen-Fach-Stellung
nach Fig. 8 nahe beieinander stehen. Zusammen mit den anhand der Figuren 4 bis 6 erläuterten
Ausbildung der Nadeln 32 ergibt sich dadurch eine sehr präzise Führung der Steher-
und der Dreherfäden 1 bzw. 2. Der Einsatz des Webladenantriebes für den Nadelrietantrieb
führt nicht nur zu einfachen konstruktiven Verhältnissen, sondern führt auch zu einer
Konstruktion mit geringen bewegten trägen Massen. Gleichzeitig ist ein präziser Seitenwechsel
der Steherfäden 1 zu den Dreherfäden 2 bei dem Webvorgang gewährleistet. Schließlich
zeichnet sich die neue Webmaschine in allen Ausführungsformen, wie erläutert, durch
eine bedienungsfreundliche Anordnung der Nadelriete 7, 8 für die Kettfadenbruchbehebung
aus. Die Hubweiten für die Nadelriete 7, 8 können darüber hinaus mit einfachen Mitteln
leicht bedarfsgerecht verstellt werden.
[0048] Der im Vorstehenden anhand mehrerer Ausführungsformen beschriebene erfindungsgemäße
Gedanke kann nicht nur beim Bau neuer Webmaschinen verwirklicht werden, sondern er
kann auch dazu benutzt werden, durch entsprechende Zusatzeinrichtungen oder Umbauten
bestehende Webmaschinen verschiedener Systeme und unterschiedlicher Arten des Schussfadeneintrags
erfindungsgemäß auszurüsten oder umzustellen.
1. Webmaschine zum Herstellen eines Steherfäden (1), Dreherfäden (2) und Schussfäden
(300) enthaltenden Drehergewebes (14), in dem Steherfäden (1) und Dreherfäden (2)
Webketten bilden, mit einer ein Webblatt (9) tragenden, durch zugeordnete Antriebsmittel
bewegbaren Weblade (10), die um eine im Maschinengestell (20) gelagerte Webblattwelle
(24) eine dem Schussfaden-Anschlag dienende, hin und hergehende Drehbewegung ausführt,
mit einem auf der Kettfadenseite des Webblattes (9) angeordneten, die Steherfäden
(1) führenden Steherfaden-Nadelriet (8), mit einem dem Steherfaden-Nadelriet (8) benachbarten,
die Dreherfäden (2) führenden Dreherfaden-Nadelriet (7), mit dem Steherfaden-Nadelriet
(8) zugeordneten Antriebsmitteln, durch die dieses, bezogen auf die Webebene (42),
in horizontaler Richtung quer zu der Kettfadenrichtung bewegbar ist, und mit dem Dreherfaden-Nadelriet
(7) zugeordneten, von den Antriebsmitteln der Weblade (10) abgeleiteten Antriebsmitteln,
durch die das Dreherfaden-Nadelriet (7), bezogen auf die Webebene (42), in vertikaler
Richtung bewegbar ist, mit Schussfadeneintragsmitteln und mit Mitteln zum Zuführen
der Steherfäden (1) und der Dreherfäden (2) sowie zum Aufnehmen des erzeugten Drehergewebes
(14),
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) das Dreherfaden-Nadelriet (7) ist um eine Nadelrietwelle (37) schwenkbar gelagert;
b) die Weblade (10) ist mit der Webblattwelle (24) fest verbunden und führt eine oszillierende
Drehbewegung um deren Achse aus;
c) die Nadelrietwelle (37) ist mit der Webblattwelle (24) getrieblich gekuppelt.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreherfaden-Nadelriet (7) an wenigstens einer Nadelrietstütze (36) angeordnet
ist, die radial vorragend drehfest mit der in dem Maschinengestell (20) gelagerten
Nadelrietwelle (37) verbunden ist.
3. Webmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreherfaden-Nadelriet (7) zwischen zwei Stellungen verschwenkbar ist, wobei es
in der einen Stellung im Wesentlichen parallel zu dem Steherfaden-Nadelriet (8) ausgerichtet
ist und in der anderen Stellung gegenüber dem Steherfaden-Nadelriet (8) um einen die
Größe des Webfaches bestimmenden Betrag senkrecht zu der Webebene (42) nach oben geschwenkt
ist.
4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelrietwelle ( 37) mit der Webblattwelle (24) formschlüssig getrieblich gekoppelt
ist.
5. Webmaschine nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Zahnriementrieb, der aus einem Zahnriemen (38) und je einer auf der Webblattwelle
(24) und der Nadelrietwelle (37) aufgesetzten Zahnriemenscheibe (39, 40) besteht.
6. Webmaschine nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch wenigstens eine Koppelstange (61), die mit ihrem einen Ende an einer Webladenstütze
(23) und mit ihrem anderen Ende an einen drehfest auf die Nadelrietwelle (37) aufgeklemmten
Hebelarm (62) gelenkig angeschlossen ist.
7. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steherfaden-Nadelriet (8) in dem Maschinengestell (20) horizontal hin- und her
beweglich geführt und über ein Kurbelgetriebe (53) durch eine Antriebswelle (28) der
Webmaschine oder durch einen eigenen Elektromotor (59) angetrieben ist.
8. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Webblattwelle (24) über an ihren Endseiten angeordnete Exzentergetriebe von einer
Antriebswelle (28) der Webmaschine angetrieben ist, wobei die gleichsinnig kontinuierlich
rotierende Antriebswelle (28) über die Exzentergetriebe der Webblattwelle (24) eine
oszillierende Drehbewegung erteilt.
1. A weaving machine for the production of a leno cloth (14) containing ground threads
(1), leno threads (2) and weft threads (300), in which ground threads (1) and leno
threads (2) form warps, the weaving machine having a sley (10) that carries a reed
(9) and is movable by associated drive means and performs a back and forth rotational
motion, serving for weft beat-up, around a reed shaft (24) mounted in the machine
frame (20), having a ground thread needle reed (8) that guides the ground threads
(1) and is arranged on the warp thread side of the reed (9), having a leno thread
needle reed (7) that guides the leno threads (2) and is adjacent to the ground thread
needle reed (8), having drive means associated with the ground thread needle reed
(8), by which the latter is movable, in relation to the weaving plane (42), in a horizontal
direction transverse to the warp thread direction, and having drive means derived
from the drive means of the sley (10), which are associated with the leno thread needle
reed (7) and by which the leno thread needle reed (7) is movable, in relation to the
weaving plane (42), in a vertical direction, having weft thread insertion means and
having means for feeding the ground threads (1) and leno threads (2) and for taking
up the leno fabric (14) produced,
characterised by the following features:
a) the leno thread needle reed (7) is pivotally mounted around a needle reed shaft
(37);
b) the sley (10) is rigidly connected to the reed shaft (24) and performs an oscillating
rotational motion about the axis thereof;
c) the needle reed shaft (37) is drivably coupled with the reed shaft (24).
2. A weaving machine according to Claim 1, characterised in that the leno thread needle reed (7) is arranged on at least one needle reed support (36),
which is connected, secure against rotation and projecting radially, to the needle
reed shaft (37) mounted in the machine frame (20).
3. A weaving machine according to Claim 2, characterised in that the leno thread needle reed (7) is pivotable between two positions, wherein in the
one position it is oriented substantially parallel to the ground thread needle reed
(8) and in the other position, relative to the ground thread needle reed (8), it is
pivoted upwards perpendicularly to the weaving plane (42) by an amount determining
the size of the shed.
4. A weaving machine according to any one of Claims 1 to 3, characterised in that the needle reed shaft (37) is positively engaged and drivably coupled with the reed
shaft (24).
5. A weaving machine according to Claim 4, characterised by a toothed belt drive (38) and respective toothed belt pulley wheels (39, 40) mounted
on the reed shaft (24) and the needle reed shaft (37).
6. A weaving machine according to Claim 4, characterised by at least one coupling rod (61), which with its one end is articulated on a sley support
(23) and with its other end is articulated on a lever arm (62) clamped secure against
rotation on the needle reed shaft (37).
7. A weaving machine according to any one of Claims 1 to 6, characterised in that the ground thread needle reed (8) is guided so as to move horizontally back and forth
in the machine frame (20) and is driven via a crank mechanism (53) by a drive shaft
(28) of the weaving machine or by its own electric motor (59).
8. A weaving machine according to any one of claims 1 to 7, characterised in that the reed shaft (24) is driven via eccentric gear mechanisms arranged at its ends
by the drive shaft (28) of the weaving machine, wherein the drive shaft (28) rotating
continuously in the same direction imparts an oscillating rotational motion to the
reed shaft (24) via the eccentric gear mechanisms.
1. Métier à tisser mécanique destiné à la production d'un tissu de gaze (14) contenant
des fils fixes (1), des fils de tour (2) et des fils de trame (300), dans lequel des
fils fixes (1) et des fils de tour (2) forment des chaînes, avec un battant (10) pouvant
être déplacé par des moyens d'entraînements associés et portant un peigne (9), qui
réalise un mouvement de rotation alternatif servant à une butée de fil de trame autour
d'un arbre de peigne (24) logé dans le bâti de la machine (20), avec une lisse pour
fils fixes (8) guidant les fils fixes (1), disposée du côté fil de chaîne du peigne
(9), avec une lisse pour fils de tour (7) guidant les fils de tour (2), adjacente
à la lisse pour fils fixes (8), avec des moyens d'entraînements associés à la lisse
pour fils fixes (8), par lesquels celle-ci peut être déplacée dans le sens horizontal,
par rapport au plan de tissage (42), transversalement au sens des fils de chaîne et
avec des moyens d'entraînement dérivés des moyens d'entraînement du battant (10),
associés à la lisse pour fils de tour (7), par lesquels la lisse pour fils de tour
(7) peut être déplacée dans le sens vertical, par rapport au plan de tissage (42),
avec des moyens d'introduction de fils de trame et avec des moyens servant à alimenter
les fils fixes (1) et les fils de tour (2), ainsi qu'à recevoir le tissu de gaze (14)
produit,
caractérisé par les caractéristiques suivantes :
a) la lisse pour fils de tour (7) est logée de manière pivotante autour d'un arbre
de lisse (37) ;
b) le battant (10) est relié fixement à l'arbre de peigne (24) et réalise un mouvement
de rotation oscillant autour de son axe ;
c) l'arbre de lisse (37) est couplé par engrenage à l'arbre de peigne (24).
2. Métier à tisser mécanique selon la revendication 1, caractérisé en ce que la lisse pour fils de tour (7) est disposée au niveau d'au moins un appui de lisse
(36), qui est relié en saillie radiale de manière résistante à la torsion à l'arbre
de lisse (37) logé dans le bâti de la machine (20).
3. Métier à tisser mécanique selon la revendication 2, caractérisé en ce que la lisse pour fils de tour (7) peut pivoter entre deux positions, en sachant que
dans l'une des positions elle est dirigée de manière essentiellement parallèle à la
lisse pour fils fixes (8) et que dans l'autre position elle est tournée vers le haut
perpendiculairement au plan de tissage (42) par rapport à la lisse pour fils fixes
(8) d'une valeur déterminant la taille du pas de chaîne.
4. Métier à tisser mécanique selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'arbre de lisse (37) est couplé par engrenage par correspondance de forme à l'arbre
de peigne (24).
5. Métier à tisser mécanique selon la revendication 4, caractérisé par une transmission à courroie dentée qui est constituée d'une courroie dentée (38)
et de respectivement un disque de courroie dentée (39, 40) placé sur l'arbre de peigne
(24) et l'arbre de lisse (37).
6. Métier à tisser mécanique selon la revendication 4, caractérisé par au moins une tige d'accouplement (61), qui est raccordée de manière articulée avec
une de ses extrémités à un appui de battant (23) et avec son autre extrémité à un
bras de levier (62) bloqué de manière résistante à la torsion sur l'arbre de lisse
(37).
7. Métier à tisser mécanique selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la lisse pour fils fixes (8) est guidée de manière mobile par un mouvement de va-et-vient
horizontal dans le bâti de la machine (20) et est entraînée via un mécanisme à manivelle
(53) par un arbre d'entraînement (28) du métier à tisser mécanique ou par son propre
moteur électrique (59).
8. Métier à tisser mécanique selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'arbre de peigne (24) est entraîné par des engrenages excentriques disposés du côté
de ses extrémités d'un arbre d'entraînement (28) du métier à tisser mécanique, dans
lequel l'arbre d'entraînement (28) tournant de manière continue dans le même sens
transmet un mouvement de rotation oscillant à l'arbre de peigne (24) via l'engrenage
excentrique.