[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen
mit einer oberen Scheibe, der Mondanzeigescheibe, und einer konzentrisch zu dieser
angebrachten unteren Scheibe, der Mondscheibe, wobei eine dieser Scheiben relativ
zur anderen drehbar angebracht ist.
[0002] Derartige Mechanismen liegen in einer Vielzahl von Ausführungen vor und werden insbesondere
im Rahmen von komplizierten Uhren, zum Beispiel als eine von mehreren Nebenanzeigen
in diesen Uhren, benutzt. Mondphasenanzeigen spiegeln meist nur einen oder einige
Aspekte der komplexen Bewegung des Mondes relativ zur Erde und zur Sonne, welche zu
den von der Erde aus beobachtbaren Mondphasen führt, wider. Herkömmliche Anzeigen
dieser Art weisen insbesondere oft keine realistische Darstellung der Mondphasen hinsichtlich
deren unterschiedlichem Erscheinungsbild auf der Nord- bzw. der Südhemisphäre der
Erde auf oder geben nur die Mondphasen für eine Hemisphäre der Erde annähernd korrekt
wieder, während die auf der anderen Hemisphäre zu beobachtenden Mondphasen nicht realistisch
dargestellt werden.
[0003] In diesem Zusammenhang ist, unter anderem, anzumerken, daß der vom Betrachter auf
der Erde aus sichtbare Teil des von der Sonne angestrahlten Bereichs der Mondoberfläche
von der relativen Position von Sonne, Erde und Mond sowie die Wirkung dieses sichtbaren
Teils auf den Betrachter zudem von der Position dieses Betrachters auf der Erde abhängt.
Dies hat zum Beispiel zur Folge, daß ein Betrachter auf der Nordhemisphäre, abhängig
vom Breitengrad dessen genauer Position und von der Jahreszeit, den beleuchteten Teil
des zunehmenden Mondes ungefähr auf der rechten Seite der Mondoberfläche ausmacht,
während dieser für den Betrachter auf der Südhemisphäre links erscheint. Für den abnehmenden
Mond ist dies genau umgekehrt.
[0004] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, im Unterschied zu bekannten Vorrichtungen
dieser Art eine Mondphasenanzeige zu realisieren, welche den unterschiedlichen Aspekt
der Mondphasen auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde in der Anzeige berücksichtigt
und mit einfachen Mitteln sowohl die Lage als auch die Größe des beleuchteten - und
unbeleuchteten Teils der von der Erde aus sichtbaren Mondoberfläche möglichst naturgetreu
wiedergibt.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat daher einen Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen
als Gegenstand, welcher die Kennzeichen des Anspruchs 1 aufweist.
[0006] Der Mechanismus ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß die Mondanzeigescheibe
zwei Fenster aufweist, um den unterschiedlichen Aspekt der Mondphasen auf der Nord-
und Südhemisphäre der Erde in der Anzeige zu berücksichtigen.
[0007] Eine Ausführungsform des Mechanismus ist derart gestaltet, daß die Mondphasen unter
Berücksichtigung deren unterschiedlichen Aspekts auf der Nord- und Südhemisphäre der
Erde für beide Hemisphären gleichzeitig angezeigt werden.
[0008] Eine weitere Ausführungsform des Mechanismus erlaubt es, die Mondphasen unter Berücksichtigung
deren unterschiedlichen Aspekts auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde für eine
gegebene, vorab bestimmte Hemisphäre anzuzeigen.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich aus den in den abhängigen Ansprüchen genannten Merkmalen
sowie der im Folgenden die Erfindung mit Hilfe der Zeichnungen im Detail darlegenden
Beschreibung.
[0010] Die beigefügten Abbildungen repräsentieren schematisch und beispielhaft einige Ausführungsformen
eines Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen laut der vorliegenden Erfindung.
[0011] Die Abbildungen 1a bis 1d illustrieren schematisch das Prinzip sowie die Hauptbestandteile
einer ersten Ausführungsform eines derartigen Mechanismus, welcher eine Mondanzeigescheibe
mit zwei Fenstern und eine derartige graphische Gestaltung der Mondscheibe aufweist,
daß die Mondphasen sowohl für die Nord- als auch für die Südhemisphäre gleichzeitig
angezeigt werden.
[0012] In den Abbildungen 2a bis 2d werden verschiedene Konstellationen des Mondphasenanzeigemechanismus
der Abbildungen 1a bis 1d gezeigt.
[0013] Die Abbildungen 3a bis 3d illustrieren in Analogie zu den Abbildungen 1a bis 1d schematisch
das Prinzip sowie die Hauptbestandteile einer zweiten Ausführungsform eines derartigen
Mechanismus, welcher eine Mondanzeigescheibe mit zwei Fenstern und eine derartige
graphische Gestaltung der Mondscheibe aufweist, daß die Mondphasen für eine gegebene,
vorab bestimmte Hemisphäre angezeigt werden.
[0014] In den Abbildungen 4a bis 4d werden verschiedene Konstellationen des Mondphasenanzeigemechanismus
der Abbildungen 3a bis 3d gezeigt.
[0015] Die Abbildungen 5a bis 5c geben eine Ausführungsform des Mechanismus mitsamt einem
Beispiel für das ihn antreibende Räderwerk als Ansichten von oben und als Schnitt
wieder.
[0016] Die Abbildungen 6a bis 6c zeigen eine weitere Ausführungsform des Mechanismus samt
den ihn antreibenden Räderwerk als Ansichten von oben und als Schnitt.
[0017] Die Erfindung wird jetzt unter Verweis auf die beigefügten Abbildungen im Detail
beschrieben werden.
[0018] Unter Zuhilfenahme der Abbildungen 1a bis 1d seien zunächst die Hauptbestandteile
und das Prinzip eines Mechanismus laut der vorliegenden Erfindung dargelegt.
[0019] Der Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen weist eine erste, obere Scheibe, die Mondanzeigescheibe
1, auf, in welcher zwei Fenster 1a und 1b ausgeprägt sind, wie dies in Abbildung 1a
schematisch dargestellt ist. Vorteilhafterweise sind diese Fenster zur Darstellung
der Mondoberfläche als kreisrunde Flächen ausgebildet und in gleichem Abstand vom
Zentrum der Scheibe 1 gegenüberliegend angebracht.
[0020] Des weiteren weist der Mechanismus eine weitere, beispielhaft in der Abbildung 1b
dargestellte, untere Scheibe, die Mondscheibe 2, auf. Diese Mondscheibe 2 wird, wie
in Abbildung 1c schematisch dargestellt, konzentrisch unter der Mondanzeigescheibe
1 plaziert und fungiert sozusagen als durch die Fenster 1a und 1b in der Mondanzeigescheibe
1 sichtbarer Hintergrund. Hierfür weist sie an ihrer zur Mondanzeigescheibe 1 gerichteten
Oberfläche eine im Zusammenspiel mit den Fenstern 1a und 1b der Mondanzeigescheibe
1 zur Anzeige der Mondphasen geeignete graphische Gestaltung auf.
[0021] Diese graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 beinhaltet allgemein zumindest einen
dunklen, den nicht beleuchteten Teil der Mondoberfläche symbolisierenden Bereich 2a
und zumindest einen hellen, den beleuchteten Teil der Mondoberfläche symbolisierenden
Bereich 2b. Dies kann durch Verwendung von Farben, von Helligkeitsabstufungen, oder
mittels jeglicher anderer, denselben Effekt erzielender Mittel erfolgen. Der dunkle
Bereich 2a kann hierbei in Übereinstimmung mit der von der Mondscheibe 1 abgewandten,
zum Beispiel auf dem Zifferblatt einer Uhr sichtbaren Oberseite der Mondanzeigescheibe
1 gewählt werden.
[0022] Insbesondere kann die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 zwei dunkle Kreisflächen
2a der Größe der Fenster 1a und 1b der Mondanzeigescheibe 1 auf einem hellen Hintergrund
2b aufweisen, wie dies in der Abbildung 1b skizziert ist. Diese dunklen Kreisflächen
sind entsprechend den Fenstern 1a und 1b der Mondanzeigescheibe 1 ebenfalls in demselben
Abstand vom Zentrum der Scheibe 2 gegenüberliegend angebracht, so daß sie bei Überlappung
der Fenster 1a und 1b mit diesen dunklen Kreisflächen 2a vollständig durch diese Fenster
hindurch sichtbar sind.
[0023] Durch eine relative Verdrehung der beiden Scheiben 1 und 2 wird somit, wie in Abbildung
1c erkennbar, je nach der relativen Konstellation der beiden Scheiben zueinander jeweils
ein heller Abschnitt einer bestimmten Größe sichtbar, der die Größe der aktuell sichtbaren
Mondsichel und damit die aktuelle Mondphase symbolisieren soll.
[0024] Eine derartige Anzeige kann, unter anderem, in eine Uhr eingebaut werden, wie dies
schematisch in Abbildung 1d angedeutet ist, wo der beschriebene Mechanismus, um ein
Beispiel zu geben, als Nebenanzeige verwendet wird.
[0025] Die Abbildungen 2a bis 2d zeigen exemplarisch vier der oben erwähnten Konstellationen
der relativen Lage der beiden Scheiben 1 und 2 zueinander, dies für ein Hintergrundbild
auf der Mondscheibe 2 laut der Abbildung 1b. Man erkennt, daß bei angenommener Rechtsdrehung
der Mondanzeigescheibe 1 über der festen Mondscheibe 2, wie in den Abbildungen 1c
und 1d mittels eines Pfeils angedeutet, die verschiedenen Mondphasen von Vollmond
(Abb. 2a) über abnehmenden Mond (Abb. 2b) und Neumond (Abb. 2c) bis zu zunehmenden
Mond (Abb. 2d) wiedergegeben werden. Es ist hierbei insbesondere anzumerken, daß diese
Ausführungsform des Mechanismus auf Grund der zwei Fenster 1a und 1b der Mondanzeigescheibe
1 und einer korrespondierenden Gestaltung des Hintergrunds auf der Mondscheibe 2 erlaubt,
die Mondphasen sowohl für die Nord- als auch für die Südhemisphäre gleichzeitig und,
wie eingangs erläutert, hinsichtlich der Lage des beleuchteten Teils der Mondoberfläche
in realitätsnaher Weise anzuzeigen. Die obere Hälfte der Mondphasenanzeige zeigt nämlich
die Mondphasen in etwa so, wie sie von der Nordhemisphäre der Erde aus zu beobachten
sind, während in der unteren Hälfte ihr Aspekt wie von der Südhemisphäre aus gesehen
angezeigt wird. Auf dem Zifferblatt einer Uhr kann zur einfacheren Interpretation
durch den Benutzer hierfür, wie in Abbildung 1d angedeutet, eine Orientierungshilfe
angebracht werden, etwa in Form von zwei kurzen horizontalen Strichen, die den Äquator
symbolisieren, und/oder einer entsprechenden Beschriftung bzw. ein entsprechendes
Symbol oder Piktogramm.
[0026] Die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 kann zahlreichen Veränderungen unterworfen
werden, ohne daß dies die Funktion der Mondscheibe 2 oder den Grundgedanken der vorliegenden
Erfindung berühren würde. Natürlich kann etwa die Lage, Größe oder Farbe, etc. der
entsprechenden Bereiche auf der Scheibe 2 verändert werden, generell aber ebenso deren
Form. Eine der vielen denkbaren Alternativen für die graphische Gestaltung der Mondscheibe
2 ist zum Beispiel - in Analogie zu den im Voranstehenden erläuterten Abbildungen
1a bis 1d sowie 2a bis 2d - in den Abbildungen 3a bis 3d sowie 4a bis 4d dargestellt.
[0027] In diesem Falle besteht die graphische Gestaltung der Mondscheibe 2 aus einem dunklen
Bereich und einem hellen Bereich auf der Mondscheibe 2, wobei diese beiden Bereiche
mittels zweier bogenförmiger Trennlinien mit einem der Größe der Fenster 1a und 1b
der Mondanzeigescheibe 1 entsprechenden Radius voneinander abgegrenzt werden. Der
Hintergrund auf der Oberfläche der Mondscheibe 2 wird damit in eine helle und in eine
dunkle Hälfte aufgeteilt, wobei der dunkle Bereich auf jeder Seite links und rechts
des Zentrums der Scheibe 2 um jeweils einen der Größe der Fenster 1a und 1b entsprechenden
Halbkreis erweitert ist, wie dies aus Abbildung 3b ersichtlich ist.
[0028] Die Abbildungen 4a bis 4d geben in selbstredender Weise vier zugehörige Konstellationen
bei einer relativen Verdrehung der beiden Scheiben 1 und 2 wieder, dies für ein Hintergrundbild
auf der Mondscheibe 2 laut der Abbildung 3b. Bei angenommener Rechtsdrehung der Mondanzeigescheibe
1 über der festen Mondscheibe 2, wie in den Abbildungen 3c und 3d mittels eines Pfeils
angedeutet, werden die verschiedenen Mondphasen von Vollmond (Abb. 4a) über abnehmenden
Mond (Abb. 4b) und Neumond (Abb. 4c) bis zu zunehmenden Mond (Abb. 4d) wie von der
Nordhemisphäre der Erde aus sichtbar angezeigt. Diese zweite Ausführungsform des Mechanismus
erlaubt es daher, auf Grund der zwei Fenster 1a und 1b der Mondanzeigescheibe 1 und
der dargelegten Gestaltung des Hintergrunds auf der Mondscheibe 2 die Mondphasen für
eine gegebene, vorab bestimmte Hemisphäre hinsichtlich der Lage des beleuchteten Teils
der Mondoberfläche in realitätsnaher Weise anzuzeigen, im skizzierten Falle für die
Nordhemisphäre. Ein verändertes Bild auf der Mondscheibe 2, wie etwa durch Spiegelung
des Bildes um die Horizontale, würde die Anzeige der Mondphasen in etwa so, wie sie
von der Südhemisphäre der Erde aus zu beobachten sind, erlauben. Dies wäre auch durch
eine in die andere Richtung drehende Mondanzeigescheibe 1 möglich. Insofern nur die
relative Lage der Scheiben 1 und 2 zueinander von Wichtigkeit ist, ist es natürlich
ebenso möglich, diese beiden Fälle mit einer festen Mondanzeigescheibe 1 und einer
sich drehenden Mondscheibe 2 zu realisieren, wobei diese Bemerkungen analog für die
erste Ausführungsform gelten.
[0029] Die Abbildungen 5a bis 5c geben eine Ausführungsform des Mechanismus mitsamt einem
Beispiel für das ihn antreibende Räderwerk als Ansichten von oben und als Schnitt
wieder. In dieser Ausführungsform rotiert die Mondanzeigescheibe 1 mit den zwei Fenstern
1a und 1b über der fest angebrachten Mondscheibe 2, welche, um ein konkretes Beispiel
anzuführen, die in der Abbildungen 1b skizzierte graphische Gestaltung aufweist.
[0030] Der Mechanismus ist hierbei, als naheliegendes Beispiel, in eine Uhr mit ewigem Kalender
integriert, dessen Komponenten für den Mondphasenanzeigemechanismus nicht alle von
Wichtigkeit und daher nicht in den Abbildungen berücksichtigt wurden. In der Abbildung
5b ist eine Ansicht von oben wiedergegeben, in der die unter einem Zifferblatt 10
der Uhr befindlichen Teile strichpunktiert eingezeichnet sind, während die Abbildung
5a eine Ansicht ohne das Zifferblatt 10 darstellt, wo die Mondanzeigescheibe 1 mit
den beiden Fenstern 1 a und 1 b strichliert eingezeichnet ist.
[0031] Ein 24-Stundenrad 7, welches in 24 Stunden eine Umdrehung vollführt, trägt einen
Finger 7a, der einen auf einem Wochentagrad 6 angebrachten Wochentagstern 6a antreibt.
Dieser wird somit einmal pro Tag, normalerweise um Mitternacht und im Uhrzeigersinn,
um einen Zahn weitergedreht. Das Wochentagrad 6 treibt wiederum über ein Mondphasenzwischenrad
5 ein Mondscheibenrad 4 an. Wie insbesondere aus Abbildung 5c, die einen Schnitt entlang
der Linie A-A in der Abbildung 5a darstellt, erkennbar, sind das Mondscheibenrad 4
und die Mondanzeigescheibe 1 in dieser Ausführungsform mit einem Rohr 3 derart fest
miteinander verbunden, daß sie sich synchron miteinander drehen. Die Mondanzeigescheibe
1 befindet sich dabei auf gleicher Höhe mit dem Zifferblatt 10, in welchem sie sozusagen
ein drehbares Element darstellt.
[0032] Zwischen dem Mondscheibenrad 4 und der Mondanzeigescheibe 1 befindet sich in sicherem
Abstand die Mondscheibe 2. Sie weist in ihrem Zentrum ein Loch 2c auf, das als Durchgangsloch
für das erwähnte Rohr 3 dient. Die Mondscheibe 2 wird, wie in den Abbildungen 5a und
5b skizziert, zum Beispiel mit zwei Befestigungen auf einer Platte 8 fixiert und fungiert
als eine Art Verlängerung einer Brücke 9, so daß die Baugruppe Mondscheibenrad 4,
Rohr 3 und Mondanzeigescheibe 1 mit geringem Spiel die Mondscheibe 2 umgreifend auf
der Platte 8 drehbar angebracht werden kann.
[0033] Das oben erwähnte, den Wochentagstern 6a antreibende 24-Stundenrad 7 kann seinerseits
zum Beispiel über ein hier nicht eingezeichnetes Stundenrad, das eine Umdrehung in
12 Stunden vollführt, vom Zeigerwerk aus angetrieben werden.
[0034] Alternativ zum Antrieb des Wochentagsterns 6a über das 24-Stundenrad 7 kann dies
zum Beispiel auch über einen Schalthebel, der täglich um Mitternacht den Wochentagstern
6a um einen Zahn weiterschaltet, oder durch ähnliche, im Zusammenhang mit komplexen
Uhren hinreichend bekannte Mittel geschehen. Generell kann der Mechanismus zur Anzeige
der Mondphasen ohne Weiteres in andere Werkmodule einer Uhr eingesetzt werden.
[0035] Die Mondanzeigescheibe 1 führt in dieser Ausführungsform des Mechanismus täglich
eine Drehung um einen bestimmten Winkel aus. Dieser Winkel hängt von der gewählten
Rotationsgeschwindigkeit für die Mondanzeigescheibe 1 ab, die wiederum in Abhängigkeit
von der graphischen Gestaltung der Mondscheibe 2 gewählt werden muß, da ja zum Beispiel
je nach Größe der Fenster in der Mondanzeigescheibe 1 auch vier oder eine andere Anzahl
als zwei dunkle Kreisflächen auf der Mondscheibe angebracht sein könnten. Diese Rotationsgeschwindigkeit
wird über eine geeignete Untersetzung vom Wochentagstern 6a zum Mondscheibenrad 4
eingestellt. Beispielhaft sei im Folgenden deren Berechnung für die oben eingehend
erläuterten zwei Varianten dieser graphischen Gestaltung der Mondscheibe 2 näher erläutert,
wobei dies für andere Varianten entsprechend abzuändern ist. Die in den Abbildungen
wiedergegebene Untersetzung vom Wochentagstern zum Mondscheibenrad hat in diesem Falle
einen durch die Zähnezahl der beteiligten Räder 6a, 6, 5 und 4 sowie der Zahl der
dunklen Kreisflächen 2a gegebenen Wert von 7:18 x 83:47 x 86:2 = 29,53073. Die Mondanzeigescheibe
1 führt daher zur Simulation einer Mondperiode in 29,53073 Tagen eine halbe Umdrehung
aus, d.h. sie dreht sich um ca. 6.1° pro Tag. Der resultierende Fehler im Vergleich
zur synodischen Umlaufzeit des Mondes beträgt daher 29,53073 Tage - 29,53059 Tage
= 0.00014 Tage, was umgerechnet auf ein Jahr eine Abweichung von 0.00173 Tagen bedeutet
bzw. einen Tag nach etwa 578 Jahren.
[0036] Auf Grund der Drehung der Baugruppe Mondscheibenrad 4, Rohr 3 und Mondanzeigescheibe
1 einmal um sich in ca. 59 Tagen wird daher in der vorliegenden Ausführungsform die
der Mondanzeigescheibe 1 zugewandte Oberfläche der darunterliegenden Mondscheibe 2
mit dem darauf befindlichen Hintergrundbild sukzessive durch die beiden Fenster 1a
und 1b sichtbar, so daß die jeweils aktuelle Mondphase auf dem Zifferblatt 10 dargestellt
wird, wie dies an Hand der Abbildungen 2a bis 2d bzw. 4a bis 4d beispielhaft erläutert
worden war.
[0037] Die Abbildungen 6a bis 6c zeigen eine Ausführungsform des Mechanismus samt den ihn
antreibenden Räderwerk als Ansichten von oben und als Schnitt, wobei in dieser Ausführungsform
die Mondanzeigescheibe 1 mit den zwei Fenstern 1a und 1b fest angebracht ist und die
Mondscheibe 2 unter dieser Scheibe 1 rotiert.
[0038] Wie insbesondere aus Abbildung 6c ersichtlich, können die Mondanzeigescheibe mit
den beiden Fenstern 1a und 1b und das Zifferblatt 10 in diesem Falle eine Einheit
bilden. Im Unterschied zu dem im Voranstehenden beschriebenen Mechanismus ist hier
die Mondscheibe 2 fest mit dem Rohr 3 verbunden und bildet mit dem Mondscheibenrad
4 eine Baugruppe. Die erwähnte, notwendige Relativbewegung zwischen der hier im Zifferblatt
10 integrierten Mondanzeigescheibe und der Mondscheibe 2 wird somit durch die Rotation
letzterer realisiert. Wie aus den Abbildungen 6a und 6b ersichtlich, können die beiden
Fenster 1a und 1b in diesem Falle in vorteilhafter Weise entlang der Vertikalen angebracht
werden, könnten jedoch analog zu den beiden dunklen Kreisflächen 2a auf der Mondscheibe
2 in der vorigen Ausführungsform auch in einer anderen Lage oder Neigung ausgebildet
sein. Die Rotationsrichtung kann, wie an früherer Stelle erläutert, der darzustellenden
Konstellation angepaßt werden. Insbesondere muß der Rotationssinn der Mondscheibe
2 in dieser Ausführungsform umgekehrt zum Rotationssinn der Mondanzeigescheibe 1 der
voranstehend beschriebenen Ausführungsform sein, um dieselbe Anzeigekonstellation
zu erreichen.
[0039] Der Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen gemäß der vorliegenden Erfindung erlaubt
es daher, die Mondphasen unter Berücksichtigung des für den Betrachter auf der Erde
sichtbaren Unterschieds in der jeweiligen Erdhemisphäre anzuzeigen.
[0040] Dieses Ziel wird auf einfache und effektive Art und Weise erreicht, und die Erfindung
kann vielseitig, etwa in ewigen Kalendern von Uhren, Anzeigearmaturen oder dergleichen,
benutzt werden.
[0041] Der Hauptvorteil dieses Mechanismus besteht in der Möglichkeit, die Mondphasen in
wirklichkeitsnaher Weise separat und, in der ersten Ausführungsform, gleichzeitig
sowohl für die Nord- als auch für die Südhemisphäre darzustellen. Außerdem besitzt
diese Ausführungsform eine große gestalterischen Exklusivität, insofern die rotierende
Darstellung der Mondphase auf Grund der rotierenden Mondanzeigefenster in vorteilhaftem
Kontrast zur konventionellen Darstellung durch ein festes Fenster im Zifferblatt,
durch welches eine sich drehende Hintergrundscheibe sichtbar ist, steht. Des weiteren
sind der Vielfalt der Darstellungsmöglichkeiten der Mondphasen durch jeweils verschiedene
Gestaltung des festen Hintergrunds nur wenig Grenzen gesetzt. Dies wird zudem durch
den erfindungsgemäßen Mechanismus sehr einfach, kostengünstig und effektiv verwirklicht.
1. Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen mit einer oberen Scheibe, der Mondanzeigescheibe
(1), und einer konzentrisch zu dieser angebrachten unteren Scheibe, der Mondscheibe
(2), wobei eine dieser Scheiben relativ zur anderen drehbar angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mondanzeigescheibe (1) zwei Fenster (1 a, 1 b) aufweist, um den unterschiedlichen
Aspekt der Mondphasen auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde in der Anzeige zu berücksichtigen.
2. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß er derart gestaltet ist, daß die Mondphasen unter Berücksichtigung deren unterschiedlichen
Aspekts auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde für beide Hemisphären gleichzeitig
angezeigt werden.
3. Mechanismus gemäß dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er derart gestaltet ist, daß die Mondphasen unter Berücksichtigung deren unterschiedlichen
Aspekts auf der Nord- und Südhemisphäre der Erde für eine Hemisphäre angezeigt werden.
4. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mondscheibe (2) an ihrer zur Mondanzeigescheibe (1) gerichteten Oberfläche eine
im Zusammenspiel mit den Fenstern (1a, 1b) der Mondanzeigescheibe (1) zur Anzeige
der Mondphasen geeignete graphische Gestaltung aufweist.
5. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die graphische Gestaltung der Mondscheibe (2) zumindest einen dunklen, den nicht
beleuchteten Teil der Mondoberfläche symbolisierenden Bereich (2a) und zumindest einen
hellen, den beleuchteten Teil der Mondoberfläche symbolisierenden Bereich (2b) aufweist.
6. Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die graphische Gestaltung der Mondscheibe (2) zwei dunkle Kreisflächen der Größe
der Fenster (1a, 1b) der Mondanzeigescheibe (1) und einen hellen Hintergrund aufweist.
7. Mechanismus gemäß dem Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die graphische Gestaltung der Mondscheibe (2) einen dunklen Bereich und einen hellen
Bereich aufweist, welche mittels zweier bogenförmiger Trennlinien mit einem der Größe
der Fenster (1a, 1b) der Mondanzeigescheibe (1) entsprechenden Radius voneinander
abgegrenzt werden.
8. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster (1a, 1b) der Mondanzeigescheibe (1) in gleichem Abstand vom Zentrum dieser
Scheibe gegenüberliegend angebracht sind.
9. Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mondscheibenrad (4) und die Mondanzeigescheibe (1) mit einem Rohr (3) derart
fest miteinander verbunden sind, daß sie sich synchron miteinander drehen, während
die Mondscheibe (2) fest angebracht ist.
10. Mechanismus gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mondscheibenrad (4) und die Mondscheibe (2) mit einem Rohr (3) derart fest miteinander
verbunden sind, daß sie sich synchron miteinander drehen, während die Mondanzeigescheibe
(1) fest angebracht ist.
11. Mechanismus gemäß einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf einem Wochentagrad (6) angebrachter, die Antriebsenergie weiterleitender
Wochentagstern (6a) einmal pro Tag um einen Zahn weitergedreht wird, so daß das Wochentagrad
(6) über ein Mondphasenzwischenrad (5) das Mondscheibenrad (4) antreibt.
12. Uhr, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Mechanismus zur Anzeige der Mondphasen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
aufweist.