[0001] Die Erfindung betrifft ein Reibbelagsegment gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, einen Reibbelag gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8 sowie ein Verfahren
zur Herstellung von Reibbelagsegmenten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 12.
[0002] Brems- oder Kupplungseinrichtungen, wie z.B. die in den Dokumenten DE 28 54 051 A1,
US 4,280,609 oder DE 35 32 759 C1 beschriebenen Mehrscheibenlamellenkupplungen, von
denen die Erfindung ausgeht und auf die nachfolgend Bezug genommen wird, basieren
auf zwei oder mehr im allgemeinen als Lamellen bezeichneten Reibscheiben mit vorzugsweise
im wesentlichen ringförmiger Gestalt. Eine erste Gruppe dieser Lamellen, die sogenannten
Außenlamellen, sind auf einem mit einer ersten Welle, beispielsweise einer Antriebswelle,
gekoppelten Außenlamellenträger und eine zweite Gruppe dieser Lamellen, die sogenannten
Innenlamellen, sind auf einem mit einer zweiten Welle, beispielsweise einer Abtriebswelle,
gekoppelten Innenlamellenträger angeordnet. Die Lamellen der beiden Gruppen greifen
verzahnungsartig ein Lamellenpaket bildend ineinander, wobei jeweils eine Außenlamelle
zu einer Innenlamelle benachbart angeordnet ist. Außenlamellen und Innenlamellen sind
in axialer Richtung zueinander begrenzt verschiebbar und dabei paarweise mit deren
aneinander grenzenden Stirnflächen in Reibeingriff, d.h. ein Drehmoment von der Antriebs-
auf die Abtriebswelle übertragend, und außer Reibeingriff verbringbar.
[0003] Ein Teil dieser Lamellen besteht aus einem vorzugsweise metallischen Träger, welcher
auf einer oder auf beiden im wesentlichen ringförmigen Stirnflächen einen üblicherweise
aus einem Faserstoff oder dergleichen gefertigten Reibbelag trägt. Beispielhaft sei
auf die detaillierten Beschreibungen in den vorgenannten Druckschriften hingewiesen.
[0004] Reibbeläge der vorgenannten Art wurden anfangs einstückig ausgeführt. Aus Gründen
der Materialersparnis ist es inzwischen üblich geworden, diese Reibbeläge aus mehreren
einzelnen Reibbelagsegmenten zusammenzusetzen.
[0005] Aus mehreren Reibbelagsegmenten bestehende Reibbeläge sind beispielsweise auch aus
der EP 0 521 843 A1 bekannt. Jedes Reibbelagsegment eines derartigen segmentierten
Reibbelages weist in der Regel an einem an ein Ende eines benachbarten Reibbelagsegments
angrenzenden Ende eine Lasche auf, welche in eine entsprechende in das Ende des benachbarten
Reibbelagsegments eingebrachte komplementäre Nut eingreift. Auf diese Weise wird eine
-auch unter Betriebsdruckbeaufschlagung- im wesentlichen unverrückbare Verbindung
zwischen benachbarten Reibbelagsegmenten hergestellt. Diese im wesentlichen unverrückbare
Verbindung wird in der Fachsprache auch als Schloss bezeichnet.
[0006] Obwohl sich segmentierte Reibbeläge mit derartigen Verbindungen benachbarter Reibbelagsegmente
dem Grunde nach bewährt haben, ist eine Beschädigung der Verbindungsstelle möglich,
wohingegen bei nichtsegmentierten Reibbelägen eine derartige Beschädigung nicht auftreten
kann. Die Beschädigung der Verbindungsstelle ist darauf zurückzuführen, dass es bei
Lastbeaufschlagung zu Ausbrüchen an den Verbindungsstellen des Reibbelages kommt.
Insbesondere an den jeweiligen Enden der Reibbelagsegmente lose abstehende Fasern
des Reibmaterials führen leicht zu einem Ausbruch.
[0007] Zur Verminderung der vorschnellen Zerstörung der Reibbeläge wird in der DE 697 01
946 T2 vorgeschlagen, dass die Außenkontur der Lasche nicht exakt die geometrische
Gestalt der Innenkontur der Nut aufweist, sondern dass zwischen deren Berandungen
ein Speicherraum zur Aufnahme von Kühlmittel und Streufasern gebildet wird. Dadurch
wird eine Dissipation und Verteilung der Wärme bewirkt, die im (Regel-) Betrieb in
der Mitte der Laschen- und Nutverbindungsstelle erzeugt wird.
[0008] Es hat sich gezeigt, dass diese Maßnahme zwar eine erhebliche Reduktion des Verschleißes
zur Folge hatte, dass die Lebensdauern von unsegmentierten Belägen jedoch weiterhin
unerreicht sind.
[0009] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die bekannten Reibbelagsegmente derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass der Verschleiß von segmentierten Reibbelägen
im Schlossbereich weiter reduziert wird. Weiterhin soll ein Verfahren vorgestellt
werden, mit dem sich derartige verbesserte Reibbelagsegmente bzw. entsprechende Reibbeläge
herstellen lassen.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einem Reibbelagsegment gattungsgemäßer Art durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 erfindungsgemäß gelöst. Ein erfindungsgemäßer
Reibbelag ergibt sich aus einem gattungsgemäßen Reibbelag durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 8. Ein erfindungsgemäßes Verfahren bedient sich der Merkmale des
Patentanspruchs 12.
[0011] Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0012] Die Erfindung geht ganz allgemein von einem Reibbelagsegment für einen segmentierten
Reibbelag einer Reibscheibe für eine Bremse, eine Kupplung oder dergleichen aus, welches
zumindest einendseitig ein Schlosselement aufweist, welches mit einem im wesentlichen
geometrisch komplementär ausgebildeten Schlossgegenelement eines weiteren Reibbelagsegments
entsprechend der vorstehend beschriebenen Weise verbindbar ist.
[0013] Andernendseitig wird das Reibbelagsegment, von dem die Erfindung ausgeht, im allgemeinen
ein zu dem Schlosselement geometrisch komplementär ausgebildetes Schlossgegenelement
aufweisen, so dass ein üblicherweise ringförmiger Reibbelag aus einer Mehrzahl derartiger
dieselbe geometrische Gestalt aufweisender und üblicherweise ringsegmentförmig ausgebildeter
Reibbelagsegmente zusammengesetzt werden kann. Benachbarte Reibbelagsegmente werden
dabei mit Hilfe dieser Schlosselemente und Schlossgegenelemente sogenannte Schlösser
bildend zusammengehalten.
[0014] Die Erfindung betrifft nicht nur die vorstehend beschriebene idealtypische Ausführung
von Reibbelagsegmenten mit Schlosselement und komplementärem Schlossgegenelement,
sondern sie schließt auch solche Reibbelagsegmente ein, die einendseitig ein Schlosselement
aufweisen und andernendseitig ein anders geformtes (nicht zu dem Schlosselement komplementäres)
Schlossgegenelement oder gar ein weiteres Schlosselement aufweisen.
[0015] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in einem Bereich des Schlosselements und/oder
in einem Bereich des Schlossgegenelements ein Loch oder mehrere Löcher in die Reibbelagsegmente
eingebracht sind. Die maximale Betriebsdauer von Kupplungsoder Bremseinrichtungen
mit Reibscheiben mit auf derartigen Reibbelagsegmenten basierenden segmentierten Reibbelägen
konnte durch diese Maßnahme signifikant erhöht werden. Dies ist darauf zurückzuführen,
dass diese Löcher an den jeweiligen aneinandergrenzenden Kanten benachbarter Reibbelagsegmente
bei Lastbeaufschlagung ein Entspannen des Belags ermöglichen. Die Lebensdauer eines
derartigen segmentierten Belags ist damit nahezu identisch mit der eines unsegmentierten
Belags.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung besteht darin, dass
das Schlosselement und/oder das Schlossgegenelement eine Lasche aufweist, in welcher
das wenigstens eine Loch vorgesehen ist. Diese Variante lehnt sich an an sich bekannte
Ausführungsformen von Reibbelagsegmenten an.
[0017] Bei Reibbelagsegmenten, bei denen die Lasche einen Hals und einen Kopf aufweist ist
erfindungsgemäß vorgesehen, dass sich ein Loch in dem Kopf befindet. Vorteilhafterweise
weist dabei das Loch eine geometrische Gestalt auf, welche im wesentlichen der Außenkontur
des Kopfes entspricht.
[0018] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, den Kopf im wesentlichen rautenförmig
(Krokodil) auszubilden. Hier ist es ausreichend, wenn die geometrische Gestalt des
Loches insoweit an die Rautenform angenähert ist, dass dessen Außenkontur die Form
einer Ellipse aufweist.
[0019] Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass das Schlosselement und/oder das Schlossgegenelement
eine Nut aufweist und dass wenigstens ein Loch in dem an die Nut angrenzenden Bereich
vorgesehen ist.
[0020] Die besten Ergebnisse im Hinblick auf die Verschleißeigenschaften wurden dann erreicht,
wenn sich die Tiefe der in den Belag eingebrachten Löcher über die gesamte Dicke des
Reibbelags erstreckte. Unter gewissen Umständen (z.B. aus Stabilitätsgründen) kann
es jedoch zweckmäßig sein, die Löcher als Sacklöcher auszuführen.
[0021] Die Löcher werden erfindungsgemäß durch Fräsen, Stanzen oder Schneiden in die Reibbelagsegmente
der vorstehend beschriebenen Art eingebracht.
[0022] Zusätzlich ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schlosselemente bzw. die Schlossgegenelemente
an den Reibbelagsegmentenden im wesentlichen senkrecht zu der Richtung der Fasern
des Belags gestanzt oder geschnitten werden.
[0023] Diverse Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und
werden im folgenden näher beschrieben.
[0024] Es zeigen:
- Figur 1 -
- Eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Reibscheibe mit erfindungsgemäß
ausgestaltetem segmentiertem Reibbelag;
- Figur 2 -
- eine Draufsicht auf ein Fragment eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß
ausgestalteten segmentierten Reibbelags;
- Figur 3 -
- eine Draufsicht auf ein Fragment eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß
ausgestalteten segmentierten Reibbelags;
- Figur 4 a)
- einen Umfangsquerschnitt eines Fragments eines vierten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäß ausgestalteten segmentierten Reibbelags;
- Figur 4 b)
- eine Draufsicht auf ein Fragment des in der Figur 4a) dargestellten vierten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäß ausgestalteten segmentierten Reibbelags;
- Figur 5
- a) einen Umfangsquerschnitt eines Fragments eines segmentierten Reibbelags gemäß dem
Stand der Technik, bei dem die geometrische Gestalt des Schlosses der Reibbelagsegmente
identisch wie die des Schlosses des in den Figuren 4a) und 4b) dargestellten vierten
erfindungsgemäß ausgestalteten Ausführungsbeispiels gewählt ist;
- Figur 5
- b) eine Draufsicht auf ein Fragment des in der Figur 5a) dargestellten segmentierten
Reibbelags gemäß dem Stand der Technik;
[0025] Die Figur 1 zeigt eine Reibscheibe oder Lamelle 1 mit erfindungsgemäß verbessertem
segmentiertem Reibbelag 3. Die Lamelle 1 weist eine im wesentlichen ringförmige Gestalt
auf.
[0026] Sie umfasst einen im wesentlichen ringförmigen metallischen Träger 2 mit einer Innenverzahnung
(alternativ ist selbstverständlich auch eine Außenverzahnung möglich), dessen dem
Betrachter zugewandte Stirnfläche großflächig mit einem ringförmigen Reibbelag 3 versehen
ist.
[0027] Der ringförmige Reibbelag 3 auf der Stirnfläche des Trägers 2 besteht aus drei (alternativ
ist jede beliebige ungerade Anzahl möglich) einzelnen Reibbelagsegmenten 3.1, 3.2
und 3.3. Alle drei Reibbelagsegmente 3.1, 3.2 und 3.3 bilden Ringsegmente mit übereinstimmender
geometrischer Gestalt. Jeweils zwei Reibbelagsegmente 3.1 und 3.2 bzw. 3.2 und 3.3
bzw. 3.3 und 3.1 grenzen endseitig aneinander und bilden dabei einen im wesentlichen
geschlossenen Ring.
[0028] Die jeweiligen aneinandergrenzenden Enden benachbarter Reibbelagsegmente 3.1 und
3.2 bzw. 3.2 und 3.3 bzw. 3.3 und 3.1 sind derart komplementär zueinander ausgeführt,
dass sie jeweils feste Verbindungen zwischen den benachbarten Reibbelagsegmenten 3.1
und 3.2 bzw. 3.2 und 3.3 bzw. 3.3 und 3.1 bilden, welche in der Fachsprache als Schlösser
6.1, 6.2 und 6.3 bezeichnet werden.
[0029] Nachfolgend wird jeweils ein Ende eines Reibbelagsegments 3.1, 3.2 oder 3.3 als Schlosselement
und das andere in der Regel komplementär zu dem Schlosselement ausgebildete Ende des
Reibbelagsegments 3.1, 3.2 oder 3.3 als Schlossgegenelement bezeichnet.
[0030] Vorliegend weisen die jeweiligen Schlosselemente die Gestalt einer Lasche 4.1, 4.2,
4.3 auf. Entsprechend weisen die jeweiligen Schlossgegenelemente die Form einer Nut
5.1, 5.2, 5.3 auf. Die jeweiligen Laschen 4.1, 4.2, 4.3 und Nuten 5.2, 5.3, 5.1 bilden
demzufolge jeweils ein Schloss 6.1, 6.2, 6.3.
[0031] Bei dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die jeweiligen Laschen
4.1, 4.2 und 4.3 länglich ausgebildet. Sie weisen jeweils einen Kopfabschnitt und
einen schmaleren Halsabschnitt auf. Die jeweiligen Nuten 5.1, 5.2 und 5.3 sind in
ihrer geometrischen Form so gewählt, dass sie die Laschen 4.1, 4.2 und 4.3 aufnehmen
können. Die jeweiligen Nuten 5.1, 5.2 und 5.3 erstrecken sich jedoch weiter in Umfangsrichtung,
so dass an den jeweiligen Enden der Kopfabschnitte der Laschen 4.1, 4.2 und 4.3 Hohlräume
gebildet sind, welche entsprechend der DE 697 01 946 T2 als Speicherräume 9.1, 9.2,
9.3 bezeichnet werden.
[0032] Neben diesen Speicherräumen 9.1, 9.2, 9.3 sind erfindungsgemäß in den jeweiligen
Schlossbereichen 7.1, 7.2 und 7.3 weitere Hohlräume bildende Öffnungen 8.1, 8.2 und
8.3 vorgesehen. Diese Öffnungen 8.1, 8.2, 8.3 oder Löcher sind vorliegend in die Kopfabschnitte
der jeweiligen Laschen 4.1, 4.2, 4.3 eingebracht. Dadurch wird die Elastizität des
jeweiligen Schlosses 6.1, 6.2, 6.3 erhöht.
Die Figur 2 zeigt ein Fragment eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß
ausgestalteten segmentierten Reibbelags 13.
[0033] Es sei angenommen, dass der Reibbelag 13 entsprechend dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel Bestandteil einer Lamelle mit im wesentlichen ringförmiger Gestalt
ist, welche einen im wesentlichen ringförmigen metallischen Träger mit einer Außen-
oder einer Innenverzahnung umfasst, von dem wenigstens eine Stirnfläche entsprechend
der vorstehend vorgestellten Variante großflächig mit dem ringförmigen Reibbelag 13
versehen ist.
[0034] Der ringförmige Reibbelag 13 auf der Stirnfläche des Trägers besteht aus mehreren
einzelnen Reibbelagsegmenten 13.1, 13.2, von denen zwei fragmentarisch in der Zeichnungsfigur
abgebildet sind. Die Reibbelagsegmente 13.1, 13.2 bilden entsprechend der vorstehend
beschriebenen Ausführungsvariante gemäß der Figur 1 Ringsegmente mit übereinstimmender
geometrischer Gestalt. Jeweils zwei Reibbelagsegmente 13.1 und 13.2 grenzen - wie
hier skizziert- endseitig aneinander und bilden dabei einen im wesentlichen geschlossenen
Ring.
[0035] Auch hier sind die jeweiligen aneinandergrenzenden Enden der benachbarten Reibbelagsegmente
13.1 und 13.2 komplementär zueinander, Schlosselemente bzw. Schlossgegenelemente bildend
ausgeführt.
[0036] Ähnlich wie beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 1 weisen auch hier die
jeweiligen Schlosselemente die Gestalt einer Lasche 14.1 auf. Entsprechend weisen
die jeweiligen Schlossgegenelemente die Form einer Nut 15.2 auf. Die in der Zeichnung
gemäß der Figur 2 exemplarisch dargestellte Lasche 14.1 und die diese umgreifende
Nut 15.2 bilden ein Schloss 16.1.
[0037] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Lasche 14.1 einen Kopfabschnitt
und einen schmaleren Halsabschnitt auf. Der im wesentlichen kreisrunde Kopf und der
diesen mit dem übrigen Reibbelagsegment 13.1 verbindende Hals sind in der Zeichnungsfigur
mit Hilfe der Bezugszeichen 14.1a bzw. 14.1b gekennzeichnet.
[0038] Im hier abgebildeten Schlossbereich 17.1 ist erfindungsgemäß ein Hohlraum vorgesehen.
Dieser kreisrunde Hohlraum, hier und im weiteren als Loch bezeichnet, ist in der Zeichnungsfigur
2 durch das Bezugszeichen 18.1 gekennzeichnet. Dieses Loch 18.1 durchsetzt den Kopf
14.1a zentral.
[0039] Die Figur 3 zeigt ein Fragment eines weiteren dritten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäß ausgestalteten segmentierten Reibbelags 23.
[0040] Dieser Reibbelag 23 ist entsprechend dem vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
Bestandteil einer Lamelle und auch im übrigen im wesentlichen identisch ausgeführt.
[0041] Exemplarisch zeigt auch das Fragment gemäß der Figur 3 den Schlossbereich 27.1 zweier
aneinandergrenzender Reibbelagsegmente 23.1 und 23.2.
[0042] Das Schlosselement des ersten Reibbelagsegments 23.1 ist entsprechend dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgestaltet, nämlich in der Form einer Lasche 24.1
mit einem kreisförmigen Kopf 24.1a und einem diesen mit dem Ende des Reibbelagsegments
23.1 verbindenden Hals 24.1b.
[0043] Das Schlossgegenelement des endseitig an das erste Reibbelagsegment 23.1 angrenzenden
zweiten Reibbelagsegments 23.2 ist entsprechend komplementär in der Form einer Nut
25.2 ausgeführt, welche in der Figur 3 die Lasche 24.1 ein Schloss 26.1 bildend formschlüssig
umfängt.
[0044] Die Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 2 und 3 unterscheiden sich lediglich dadurch,
dass bei ersterer der Kopf 14.1a der Lasche 14.1 des ersten Reibbelagsegments 23.1
ein Loch 18.1 aufweist, während bei letzterem in das Schlossgegenelement des zweiten
Reibbelagsegments 23.2 in Kopfnähe zwei Löcher 28.1a und 28.1b eingebracht oder eingeformt
sind. Beide Ausführungen sind geeignet, die Elastizität des Belags im Schlossbereich
17.1 bzw. 27.1 derart zu erhöhen, dass die mechanische Beanspruchung des Belags unter
Last in diesem Bereich signifikant reduziert wird, mit der Folge, dass die Lebensdauer
der segmentierten Beläge nahezu der nichtsegmentierter Beläge entspricht.
[0045] Die Figur 4 zeigt ein Fragment eines weiteren vierten, bevorzugten Ausführungsbeispiel
einer Reibscheibe mit erfindungsgemäß ausgestaltetem segmentiertem Reibbelag 33. Die
Figur 5 zeigt in Gegenüberstellung ein Fragment einer Reibscheibe gemäß dem Stand
der Technik, welche -bis auf die erfindungsgemäße Ausgestaltung- identisch wie die
in der Figur 4 dargestellte Reibscheibe ausgeführt ist.
[0046] Die beiden hier nur fragmentarisch dargestellten Reibscheiben weisen jeweils eine
im wesentlichen ringförmige Gestalt auf.
[0047] Sie umfassen einen im wesentlichen ringförmigen metallischen Träger 32, 42 und einen
ebenfalls ringförmigen Reibbelag 33, 43, welcher jeweils auf eine Stirnseite der Träger
32, 42 vorzugsweise durch Verleimen aufgebracht ist.
[0048] Die ringförmigen Reibbeläge 33, 43 bestehen aus einer Mehrzahl von Reibbelagsegmenten,
von denen exemplarisch jeweils zwei fragmentarisch in den Figuren 4a) und b) sowie
5a) und b) dargestellt sind. Die dargestellten Reibbelagsegmente tragen die Bezugszeichen
33.1, 33.2 sowie 43.1, 43.2.
[0049] Alle (auch die hier nicht gezeichneten) Reibbelagsegmente 33.1, 33.2 bzw. 43.1, 43.2
bilden Ringsegmente mit übereinstimmender geometrischer Gestalt. Jeweils zwei Reibbelagsegmente
33.1 und 33.2 bzw. 43.1 und 43.2 grenzen endseitig aneinander und bilden dabei einen
im wesentlichen geschlossenen Ring.
[0050] Die jeweiligen aneinandergrenzenden Enden der benachbarten Reibbelagsegmente 33.1
und 33.2 bzw. 43.1 und 43.2 sind derart komplementär zueinander ausgeführt, dass sie
jeweils feste Verbindungen (Schlösser) 36.1, 46.1 zwischen den benachbarten Reibbelagsegmenten
33.1 und 33.2 bzw. 43.1 und 43.2 bilden.
[0051] Vorliegend umfassen die jeweiligen Schlosselemente 34.1, 44.1 ebenso wie die komplementär
ausgebildeten Schlossgegenelemente 35.2, 45.2 eine Lasche mit einem von einem Hals
34.1b, 35.2b, 44.1b, 45.2b getragenen Kopf 34.1a, 35.2a, 44.1a, 45.2a sowie eine an
diese Lasche angrenzende Nut 34.1c, 35.2c, 44.1c, 45.2c.
[0052] Bei dem in der Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind erfindungsgemäß im Schlossbereich
37.1 mehrere Entspannungs-Löcher/Öffnungen vorgesehen. So weist der rautenförmige
Kopf 34.1a des ersten Schlosselements 34.1 eine im wesentlichen die Kontur des Kopfes
34.1a nachzeichnende Öffnung 38.1a. Weiterhin befindet sich auch in dem Kopf 35.2a
des Schlossgegenelements 35.2 ein kreisrundes Loch 38.2a. Schließlich sind in das
Schlosselement 34.1 in dem an die Nut 34.1c angrenzenden Schlosselementbereich zwei
dreieckige Löcher 38.1b und 38.1c eingebracht, welche den rautenförmigen Kopf 35.2a
des Schlossgegenelements 35.2 im wesentlichen achssymmetrisch umgeben. Diese Löcher
sind vorzugsweise in den Reibbelag eingestanzt.
[0053] Den Figuren 4 und 5 ist ferner mit Hilfe von Pfeilen angedeutet, wie senkrecht auf
die Oberfläche der jeweiligen Reibbeläge 33, 43 wirkende Kräfte die jeweiligen Reibbeläge
33, 43 in deren Reibbelagsebene deformieren.
[0054] Ganz allgemein wird ein deformierbarer Körper bei Einwirkung von Kompressionskräften
auf einen Teil dessen Oberfläche in Richtung seiner freien, keinen Kräften ausgesetzten
Oberflächen ausweichen. Nicht anders verhält es sich bei einem Reibbelagsegment der
vorstehend beschriebenen Art.
[0055] Bei Reibbelagsegmenten 43.1, 43.2 gemäß dem Stand der Technik (Figur 5a) und b))
findet demzufolge eine Ausdehnung in der Reibbelagsebene statt. Die Außenberandungen
aneinander angrenzender Schlosselemente 44.1 und Schlossgegenelemente 45.2 benachbarter
Reibbelagsegmente 43.1, 43.2 werden dabei gegeneinander gedrückt, was schließlich
zu einer Aufwölbung im Bereich der Außenberandungen und damit zu einer den Verschleiß
unterstützenden mechanischen Belastung.
[0056] Anders verhält es sich bei Reibbelagsegmenten 33.1, 33.2 gemäß der Erfindung (Figur
4a) und b)). Zwar findet auch hier unter Kompression eine Ausdehnung in der Ebene
des Reibbelags 33 selbst statt. Hier kann der Belag 33 jedoch in Richtung der speziell
eingebrachten Löcher 38.1a, 38.1b, 38.1c, 38.2a ausweichen. Der horizontal (in der
Belagsebene) wirkende Gegendruck im Bereich der aneinandergrenzenden Außenberandungen
der Schlosselemente 34.1 und Schlossgegenelemente 35.2 wird dabei deutlich abgebaut.
Ein Aufwölben in diesem Bereich ist bei geeigneter Anordnung und Ausdehnung der Löcher
38.1a, 38.1b, 38.1c, 38.2a weitgehend ausgeschlossen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Lamelle
- 2
- Träger
- 3
- Reibbelag
- 3.1
- erstes Reibbelagsegment
- 3.2
- zweites Reibbelagsegment
- 3.3
- drittes Reibbelagsegment
- 4.1
- Lasche des ersten Reibbelagsegments
- 4.2
- Lasche des zweiten Reibbelagsegments
- 4.3
- Lasche des dritten Reibbelagsegments
- 5.1
- Nut des ersten Reibbelagsegments
- 5.2
- Nut des zweiten Reibbelagsegments
- 5.3
- Nut des dritten Reibbelagsegments
- 6.1
- erstes Schloss
- 6.2
- zweites Schloss
- 6.3
- drittes Schloss
- 7.1
- erster Schlossbereich
- 7.2
- zweiter Schlossbereich
- 7.3
- dritter Schlossbereich
- 8.1
- erste Öffnung
- 8.2
- zweite Öffnung
- 8.3
- dritte Öffnung
- 9.1
- erster Speicherraum
- 9.2
- zweiter Speicherraum
- 9.3
- dritter Speicherraum
- 13
- Reibbelag
- 13.1
- erstes Reibbelagsegment
- 13.2
- zweites Reibbelagsegment
- 14.1
- Lasche des ersten Reibbelagsegments
- 14.1a
- Kopf der ersten Lasche
- 14.1b
- Hals der ersten Lasche
- 15.2
- Nut des zweiten Reibbelagsegments
- 16.1
- erstes Schloss
- 17.1
- erster Schlossbereich
- 18.1
- erste Öffnung
- 23
- Reibbelag
- 23.1
- erstes Reibbelagsegment
- 23.2
- zweites Reibbelagsegment
- 24.1
- Lasche des ersten Reibbelagsegments
- 24.1a
- Kopf der ersten Lasche
- 24.1b
- Hals der ersten Lasche
- 25.2
- Nut des zweiten Reibbelagsegments
- 26.1
- erstes Schloss
- 27.1
- erster Schlossbereich
- 28.1a
- erste Öffnung
- 28.1b
- zweite Öffnung
- 32
- Träger
- 33
- Reibbelag
- 33.1
- erstes Reibbelagsegment
- 33.2
- zweites Reibbelagsegment
- 34.1
- Schlosselement des ersten Reibbelagsegments
- 34.1a
- Kopf des ersten Schlosselements
- 34.1b
- Hals des ersten Schlosselements
- 34.1c
- Nut des ersten Schlosselements
- 35.2
- Schlossgegenelement des zweiten Reibbelagsegments
- 35.2a
- Kopf des zweiten Schlossgegenelements
- 35.2b
- Hals des zweiten Schlossgegenelements
- 35.2c
- Nut des zweiten Schlossgegenelements
- 36.1
- erstes Schloss
- 37.1
- erster Schlossbereich
- 38.1a
- erste Öffnung
- 38.1b
- zweite Öffnung
- 38.1c
- dritte Öffnung
- 38.2a
- vierte Öffnung
- 42
- Träger
- 43
- Reibbelag
- 43.1
- erstes Reibbelagsegment
- 43.2
- zweites Reibbelagsegment
- 44.1
- Schlosselement des ersten Reibbelagsegments
- 44.1a
- Kopf des ersten Schlosselements
- 44.1b
- Hals des ersten Schlosselements
- 44.1c
- Nut des ersten Schlosselements
- 45.2
- Schlossgegenelement des zweiten Reibbelagsegments
- 45.2a
- Kopf des zweiten Schlossgegenelements
- 45.2b
- Hals des zweiten Schlossgegenelements
- 45.2c
- Nut des zweiten Schlossgegenelements
- 46.1
- erstes Schloss
- 47.1
- erster Schlossbereich