[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Haustechnikzentrale für Heizung und Sanitär.
[0002] Der Einbau von Haustechnik in Neubauten und bei Erneuerung wird weitgehend bestimmt
durch den Einbau von industriell gefertigten Einzelkomponenten, die erst durch den
handwerklichen Zusammenbau im Haus funktionstüchtig werden. Die Einzelgewerke Heizung,
Lüftung, Elektrizität und dgl. werden durch unterschiedliche Handwerker eingebaut,
was durch die Bestimmung, dass jeweils der Meistertitel des einzelnen Handwerksbereichs
in dem Unternehmen vorhanden sein muss, geprägt ist. Die Handwerksfirmen, welche alle
Gewerke der Haustechnik gleichzeitig abdecken und den Meistertitel für verschiedene
Gewerke vorhalten, sind die Ausnahme.
[0003] Die einzelnen Versorgungsgewerke des Hauses werden sowohl bei der industriellen Produktion
der Einzelkomponenten als auch im Bereich der Montage als getrennte Bereiche angesehen.
Die Produkte unterschiedlicher Hersteller werden im Großhandel durch den Handwerker
eingekauft und eingebaut. Eine Abstimmung zwischen den Einzelkomponenten wird durch
den Handwerker nach eigener Erfahrung vorgenommen, eine Abstimmung zwischen den Handwerken
für Elektrizität, Heizung und Lüftung usw. erfolgt im Einfamilienhaus meistens nicht
bzw. wird dem Bauherrn bzw. Architekten überlassen. Lediglich bei Großprojekten wird
durch Ingenieurbüros eine entsprechende Haustechnikplanung als notwendig angesehen
und über Vorgaben des Ingenieurbüros versucht, einzelne Gewerke der Handwerker zu
koordinieren.
[0004] Es sind modular aufgebaute Schrankklimageräte zur Realisierung unterschiedlicher
Kombinationsmöglichkeiten (vgl. Recknagel, Sprenger, Schramek: Taschenbuch für Heizung
und Klimatechnik, Oldenburg Verlag, 1999, Seite 1416) bzw. ein Heizungsinstallationssystem
mit Heizgerät, Speicherbehälter, Heizkreisen mit Umwälzpumpen und ggf. Mischergruppen,
Solarstationen, Sicherheitsgruppen, Ausdehnungsgefäßen und Steuersystemen, bei welchen
Einzelkomponenten in schrankartig gestalteten Behältern installiert sind (vgl. DE
299 03 455 U) vorgeschlagen worden, jedoch ohne durchgehendes Rationalisierungskonzept.
Aus der DE 93 18 784 U1 ist eine Geräteanordnung für ein Heizungs-, Lüftungs- und
Warmwasserzubereitungssystem zum Einsatz in geschlossenen Gebäudebereichen, wie z.
B. Wohnungen, insbesondere Etagenwohnungen, bekannt, mit einem Heiz-/Lüftungselement,
das zur Wärmerückgewinnung einen Kreuzstromwärmeaustauscher aufweist, einen Warmwasserspeicher
und ein Leitungssystem mit Rohrleitungen und Schachtkanälen für Außen-, Zu-, Ab- und
Fortluft, Kaltwasserzuleitung und Warmwasserableitung für den Warmwasserspeicher,
Heißwasservorlauf und Heißwasserrücklauf für das Heiz-/Lüftungselement, Elektrozuleitungen
zur Energieeinspeisung und für die Steuerung und Regelung von Temperatur und Luftzirkulation,
das über geeignete Anschlussund Adaptiervorrichtungen mit der Geräteanordnung verbunden
ist und nach Steuerungs- und Regelungsvorgaben zusammenwirkt, wobei die Geräteanordnung
modular ausgeführt ist und eine säulenförmige kompakte Modulareinheit bildet. Aus
der DE 198 10 025 A1 ist eine modulfähige Solar-Energiezentrale mit Vorrichtung zur
Aufnahme von Heizgeräten und/oder Flüssigkeitsspeichern und/oder Selbstbedienungsgeräten
für beliebige Zwecke bekannt, wobei diese aus den Bauteilen Grundgestell in offener
und geschlossener Bauweise, auf der ein Kollektorfeld montiert ist, besteht. Die DE
197 17 655 A1 betrifft ein Haustechnik-Modul für Gebäude zur Aufnahme von Installationselementen,
mit zwei Seitenelementen, einer Rückwand und zumindest einer Frontblende, die zusammen
einen Installationsraum begrenzen, wobei der Installationsraum in zwei Installationsbereiche
aufgetrennt ist, vorzugsweise mittels eines ersten Trennelementes, wobei in einem
Bereich die Installationselemente eines Typs und in dem anderen Bereich die Installationselemente
eines anderen Typs aufgenommen sind. Alle diese Vorschläge erfordern einen hohen handwerklichen
Einsatz einzelner Gewerke vor Ort, welche derartige Anlagen - obgleich zum Teil nur
begrenzt einsatzfähig - kostenaufwändig und bei welchen die Einzelkomponenten nur
unbefriedigend aufeinander abgestimmt sind.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haustechnikzentrale der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, welche sowohl für kleinere Bauprojekte wie Einfamilienhäuser,
als auch komplexe Bauten zur Verfügung steht und bei welchem alle Bereiche der Haustechnik
abgedeckt und miteinander verbunden sind, ohne dass Handwerker unterschiedlicher Gewerke
für deren Einbau benötigt werden. Außerdem soll der Einbau vor Ort schnell und kostengünstig
erfolgen können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß z. B. durch eine Haustechnikzentrale gelöst, welche
als industriell vorgefertigte Zentraleinheit für Heizung und Sanitär ausgebildet ist,
welche einerseits unmittelbar an die Hausanschlüsse für Wasser, Strom und/oder Gas
anschließbar ist, andererseits normierte Schraubverbindungsanschlüsse einer einzigen
Rohrdimensionierung für Wasserkreislauf und für Heizungskreislauf aufweist.
[0007] Auf diese Weise können sämtliche Komponenten, welche für eine Haustechnik erforderlich
sind, dank industrieller Vorfertigung kostengünstig integriert und aufgrund der normierten
Anschlussbedingungen schnell und zuverlässig von einem einzigen Handwerker angeschlossen
werden. Aufgrund der Ausstattung mit nur einer einzigen Rohrdimensionierung sowohl
für Wasserkreislauf als auch für Heizungskreislauf und normierter Schraubverbindungsleitungen
ist eine schnelle und unkomplizierte Verknüpfung mit der Heizungsanlage und Sanitäranlage
möglich. Vorhandene Heizungssysteme können problemlos ausgetauscht werden, ebenso
wie ein Austausch der erfindungsgemäßen Haustechnikzentrale zum Zwecke der Reparatur
und/oder Wartung auf einfache Weise möglich ist. Aufgrund der Verwendung von Rohrleitungen
einer einzigen Dimensionierung ist die Vorratshaltung verringert und die Montage vereinfacht
und gegen Fehler gesichert.
[0008] Insbesondere kann wenigstens ein normierter Schlauchverbindungsanschluss für Fußbodenheizung
und/oder Heizkörperheizung und dergleichen Wärmeübertragung und/oder Warmwasserversorgung
vorgesehen sein.
[0009] Des Weiteren befinden sich unter den normierten Schraubverbindungsanschlüssen vorzugsweise
wenigstens einer für kaltes Brauchwasser zu Waschbecken, Duschen, Wannen, Schwimmbecken,
Waschmaschine und/oder dgl. Brauchwasserverbrauchern.
[0010] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein normierter Schraubverbindungsanschluss
für die Warmwassererzeugung durch Heizkessel, elektrisch beheizbare Warmwasserspeicher,
Solaranlage, wassergeführten Kamin oder Kachelofen, Wärmerückgewinnungssystem, wie
Erdwärmetauscher oder Wohnraumbe- und -entlüftung mit Wärmerückgewinnung, und dgl.
Wärmequelle versehen ist, so dass die Haustechnikzentrale vielfältig eingesetzt werden
kann.
[0011] Zur weiteren Vereinfachung der Montage dient die Zentraleinheit der Aufnahme sämtlicher
Vorlauf- und Rücklaufverteiler, Ventile, vorprogrammierbare Regler und Steuereinrichtungen
für die Heizungsanlage und die Sanitäranlage.
[0012] Des Weiteren ist von Vorteil, wenn die Zentraleinheit einen modularen Aufbau durch
Einzelmodule mit normierten Schnittstellen hat, nämlich Verbindungsmodul(e) (für die
Verbindungskomponenten, wie Pumpen, Gebläse, Verteiler, Filter, Druckminderer, Ventile
und/oder Anschlüsse für Energie und/oder Medien) und Versorgungsmodul(e) (für Heizung
und/oder Warmwasserspeicher). Die Einzelmodule können dann wahlweise eingesetzt sowie
für sich ausgetauscht und erneuert werden.
[0013] Ein vorteilhafter Einbau bei geringem Platzbedarf ist dann gewährleistet, wenn die
Einzelmodule der Haustechnikzentrale mit DIN-Küchenmaßen ausgestattet und nebeneinander
aufstellbar und unmittelbar miteinander verbindbar sind.
[0014] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnung. Dabei
bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in
beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0015] Die einzige Figur veranschaulicht schematisch eine die Erfindung aufweisende Haustechnikzentrale.
Diese weist eine industriell vorgefertigte Zentraleinheit 1 für Heizung und Sanitär
auf. In dem dargestellten Fall ist die Zentraleinheit 1 in vier Module unterteilt,
nämlich zwei Verbindungsmodule 11, 11' für den Anschluss von Energieversorgern bzw.
Energieverbrauchern sowie zwei Versorgungsmodule 12, 12' mit einem Heizkessel 7 bzw.
einem Warmwasserspeicher 8. Die einzelnen Verbindungsmodule 11, 11' bzw. Versorgungsmodule
12, 12' können aber auch zu je einem Modul zusammengefasst sein.
[0016] Die Zentraleinheit 1 für Heizung und Sanitär ist einerseits unmittelbar an die Hausanschlüsse
für Wasser, Strom und/oder Gas anschließbar, und zwar abhängig von der Art der verwendeten
Energie, und andererseits mit normierten Schraubverbindungsanschlüssen einer einzigen
Rohrdimensionierung für Wasserkreislauf und Heizungskreislauf versehen. Wenigstens
ein normierter Schraubverbindungsanschluss ist bspw. für eine Fußbodenheizung 2 und
wenigstens ein normierter Schraubverbindungsanschluss für Heizkörper 3 sowie wenigstens
ein normierter Schraubverbindungsanschluss für die Warmwasserversorgung 4 vorgesehen.
Der eine Verbindungsmodul 11 weist bspw. wenigstens einen normierten Schraubverbindungsanschluss
für kaltes Brauchwasser zu Waschbecken, Duschen, Wannen, Toiletten, Schwimmbecken,
Waschmaschinen und/oder dgl. Brauchwasserverbrauchern auf.
[0017] Des Weiteren sind jeweils wenigstens ein normierter Schraubverbindungsanschluss für
die Warmwassererzeugung durch Heizkessel 7, elektrisch beheizbaren Warmwasserspeicher
8, Solaranlagen 9, wassergeführte Kamine bzw. Kachelöfen 10, Wärmerückgewinnungssysteme
wie Erdwärmetauscher oder Wohnraumbe- und -entlüftung mit Wärmerückgewinnung und dgl.
Wärmequellen vorgesehen, so dass eine große Variationsbreite der Energieversorgung
ausgenutzt werden kann, ohne dass es einer besonderen Montage bedarf.
[0018] Mit Vorteil sind in der Zentraleinheit 1 sämtliche Vorlauf- und Rücklaufverteiler,
Ventile, ggf. vorprogrammierbare Regel- und Steuereinrichtungen für die Heizungsanlage
und die Sanitäranlage sowie sonstige Energie- oder Mediumverbraucher aufgenommen.
Die Einzelkomponenten bedürfen keiner besonderen Montage vor Ort.
[0019] In der Darstellung können die Einzelmodule 11, 11', 12, 12' mit DIN-Küchenmaßen ausgestattet
und nebeneinander aufstellbar und unmittelbar miteinander verbindbar sein. Dabei sind
die Schraubverbindungsanschlüsse der einzelnen Module vorzugsweise unmittelbar einander
gegenüberliegend vorgesehen, so dass ein geringer Verbindungsrohrbedarf besteht und
die Montage mittels einfacher gerader Rohrstücke vorgenommen werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 1
- Zentraleinheit
- 2
- Fußbodenheizung
- 3
- Heizkörper
- 4
- Warmwasserversorgung
- 5
- Waschbecken
- 6
- Duschen
- 7
- Heizkessel
- 8
- Warmwasserspeicher
- 9
- Solaranlage
- 10
- Kamin oder Kachelofen
- 11, 11'
- Verbindungsmodule
- 12, 12'
- Versorgungsmodule
- 13
- Toiletten
1. Haustechnikzentrale, dadurch gekennzeichnet, dass sie als industriell vorgefertigte Zentraleinheit (1) für Heizung und Sanitär ausgebildet
ist, welche einerseits unmittelbar an die Hausanschlüsse für Wasser, Strom und/oder
Gas anschließbar ist und andererseits normierte Schraubverbindungsanschlüsse einer
einzigen Rohrdimensionierung für Wasserkreislauf und für Heizungskreislauf aufweist.
2. Haustechnikzentrale nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens einen normierten Schraubverbindungungsanschluss für Fußbodenheizung (2)
und/oder Heizkörperheizung (3) und dergleichen Wärmeübertragung und/oder Warmwasserversorgung
(4).
3. Haustechnikzentrale nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch wenigstens einen normierten Schraubverbindungsanschluss für kaltes Brauchwasser zu
Waschbecken (5), Duschen (6), Wannen, Schwimmbecken, Waschmaschine und/oder dergleichen
Brauchwasserverbraucher.
4. Haustechnikzentrale nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch wenigstens einen normierten Schraubverbindungsanschluss für die Warmwassererzeugung
durch Heizkessel (7), elektrisch beheizbaren Warmwasserspeicher (8), Solaranlage (9), wassergeführte
Kamin oder Kachelofen (10), Wärmerückgewinnungssystem, wie Erdwärmetauscher oder Wohnraumbeund
-entlüftung mit Wärmerückgewinnung oder dergleichen Wärmequelle.
5. Haustechnikzentrale nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Aufnahme sämtlicher Vorlauf- und Rücklaufverteiler, Ventile, ggf. vorprogrammierbare
Regel- und Steuereinrichtungen für die gesamte Heizungsanlage und die gesamte Sanitäranlage.
6. Haustechnikzentrale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen modularen Aufbau der Zentraleinheit durch Einzelmodule mit normierten Schnittstellen, nämlich Verbindungsmodul(e) (11) (für
die Verbindungskomponenten, wie Pumpen, Gebläse, Verteiler, Filter, Druckminderer,
Ventile und/oder Anschlüsse für Energie und/oder Medien) und Versorgungsmodul(e) (12)
(für Heizung und/oder Warmwasserspeicher).
7. Haustechnikzentrale nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelmodule (11, 12) mit DIN-Küchenmaßen nebeneinander aufstellbar und unmittelbar
miteinander verbindbar sind.