[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Glühstiftkerze zur Anordnung in einen Brennraum
einer Brennkraftmaschine, bestehend im wesentlichen aus einer in einem Glührohr angeordnete
Heiz- und Regelwendel und einem mit der Regelwendel verbundenen Anschlussbolzen, wobei
das Glührohrs zusammen mit mindestens einem Teil des Anschlussbolzens von einem Gehäuse
umgeben ist und die Glühstiftkerze eine integrierte Druckmesseinrichtung umfasst.
Stand der Technik
[0002] Die Motoren benötigen für ein gutes Start- und Warmlaufverhalten bei tiefen Temperaturen
eine Wärmequelle, die entweder das Gasgemisch, die Ansaugluft oder den Brennraum vorwärmt.
Insbesondere bei Kraftwagen (Pkw) werden hierfür meist Glühstiftkerzen verwendet.
Sie ragen mit ihrem Heizkörper in den Brennraum der Brennkraftmaschine hinein.
[0003] Um eine bessere Aussage über die Verbrennung zu erhalten, sind Daten über die Verhältnisse
im Brennraum notwendig. Hierzu zählen insbesondere Druck und Temperatur.
[0004] Für solche Messzwecke sind Glühstiftkerzen vorhanden, die in ihrer Gehäusewand eine
sogenannte Druckbohrung aufweisen, die mit einem am brennraumfernen Ende angeordneten
Druckaufnehmer gekoppelt ist. Die Druckmessung selbst erfolgt in der Regel über einen
Drucksensor, der meist die Druckempfindlichkeit von Piezokeramik ausnutzt.
Nachteile des Standes der Technik
[0005] Bei dem im Stand der Technik vorgeschlagenen Druckmesseinrichtung ist diese vollständig
unabhängig von der eigentlichen Glühfunktion der Glühstiftkerze. Um eine solche Druckbohrung
überhaupt herzustellen, ist es notwendig, eine sehr lange und damit tiefe Lochbohrung
mit einem sehr geringen Durchmesser herzustellen, der sich über die gesamte Länge
der Glühstiftkerze erstreckt. Dies ist mit einem technisch sehr hohen Aufwand und
damit hohen Kosten ausführbar.
[0006] Ferner erweist sich von Nachteil, dass die lange dünne Bohrung den an dem brennraumnahen
Ende der Bohrung entstehenden Druckverlauf dämpft und somit möglicherweise verfälscht.
Eine weiterer Nachteil kann darin bestehen, dass ein sogenanntes Pfeifenschwingen
innerhalb der Bohrung entsteht, und daher auf diese Art und Weise das Signal verfälscht
wird.
[0007] Ferner tritt häufig der Fall ein, dass die Brennraum nahe Bohrung, explizit der Austritt
der Bohrung aus der Glühstiftkerze verkokt und so eine Messung nicht mehr möglich
macht.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die für Glühstiftkerzen vorgesehene Messung des
in einem Brennraum einer Brennkraftmaschine herrschenden Druck zu optimieren und eine
kostengünstige Lösung vorzuschlagen.
Lösung der Aufgabe
[0009] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, für die Druckmesseinrichtung einen Druckkanal
vorzusehen, der durch mindestens eine Längsrille auf der Innenwandung des Gehäuses
im brennraumnahen Bereich des Gehäuses gebildet ist und sich bis zu einem Druckaufnehmer,
der vorzugsweise am brennraumfernen Ende der Glühstiftkerze angeordnet ist, erstreckt.
[0010] Somit ist der wesentliche Gedanke der Erfindung der, dass auf eine sehr kostenintensive
Langlochbohrung verzichtet wird und mit herkömmlichen Mitteln eine Druckleitung von
dem Bereich des brennraumnahen Endes des Gehäuses bis zu dem am brennraumfernen Ende
gelegenen Druckaufnehmers geschaffen wird.
Vorteile der Erfindung
[0011] Einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung besteht darin, dass aufgrund der erfindungsgemäßen
Bauweise, die zur Herstellung eines Druckkanals dient, ein sehr kostengünstiger und
handelsüblicher Drucksensor verwendet werden kann.
[0012] Zudem besteht ein Vorteil darin, dass aufgrund der im Bereich des Dichtsitzes der
Glühstiftkerze der Brennkraftmaschine angeordneten Riefen bzw. Rillen gleich mehrere
Druckkanäle gebildet sind, so dass ein redundantes Messergebnis möglich ist, auch
wenn ein Druckrohr, beispielsweise durch Verstopfung (beispielsweise durch Verkokung)
ausfällt.
[0013] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Druckkanal von dem
brennraumnahen Bereich der Glühstiftkerze in das Gehäuse und von dort über eine Bohrung
in dem Anschlussbolzen zum brennraumfernen Teil der Glühstiftkerze geführt wird, an
dem dann über einen Adapter der entsprechende Druckaufnehmer installierbar ist.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung, den
Zeichnungen sowie den Ansprüchen hervor.
Zeichnungen
[0015] Es zeigen
- Fig. 1
- Eine Ansicht auf einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Glühstiftkerze mit integrierter
Druckmesseinrichtung;
- Fig. 2
- Eine vergrößerte Ansicht des brennraumnahen Teils der Glühstiftkerze zur Verdeutlichung
der Anordnung der erfindungsgemäßen Längsrillen.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0016] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Glühstiftkerze 1 dargestellt. Sie besteht aus
einem Heizkörper 2, der wiederum aus einem Glührohr 3 besteht, in dem eine Glühwendel
4 eingebettet ist. Die Glühwendel 4 besteht aus einer Heizwendel 5 und einer Regelwendel
6, wobei die Heizwendel 5 mit ihrem freien Ende mit dem Glührohr 4 und die Regelwendel
6 mit ihrem anderen Ende mit einem Anschlussbolzen 7 verbunden ist.
[0017] Das Glührohr 3 ist dem brennraumnahen Bereich 8 zugeordnet. Der Anschlussbolzen 7
erstreckt sich in den brennraumfernen Bereich 9. Ein Teil des Glührohrs 3, das dem
brennraumfernen Bereich 8 zugeordnet ist, und ein großer Teil des Anschlussbolzens
7 sind von einem Gehäuse 10 umgeben. Dieses Gehäuse 10 dient dazu, die gesamte Glühstiftkerze
1 kompakt auszuführen. Das Gehäuse 10 weist auf seiner Außenseite ein Gewinde 11 auf,
mittels dem die Glühstiftkerze 1 in die Brennkraftmaschine montierbar ist.
[0018] Zur Herstellung der Glühstiftkerze 1 wird das Glührohr 3 in das Gehäuse 10 eingepresst.
Dabei weist das Gehäuse 10 im Bereich des Presssitzes 12 zwischen Glührohr 3 und Gehäuse
10 Rillen 13 auf, die sich in die Längserstreckung der Glühstiftkerze 1 ausdehnen.
[0019] Diese Rillen 13 bewirken, dass der in dem Brennraum der Brennkraftmaschine erzeugte
Druck über diese Rillen 13 in das Gehäuse 10 der Glühstiftkerze 1 geführt werden.
Der so im Gehäuse 10 befindliche Druck wird weiter über Querbohrungen 14, die in dem
Gehäuse 10 angeordneten Anschlussbolzen 7 vorgesehen sind, übertragen. Von dort wird
der im Brennraum erzeugte Druck über eine weitere Längsbohrung 15 (Druckkanal D) an
den im brennraumfernen Bereich 9 angeordneten Drucksensor 16 übermittelt.
[0020] Alternativ hierzu kann auch vorgesehen werden, dass der Anschlussbolzen 7 zweiteilig
ausgebildet ist, wobei der Teil der in der Richtung Glührohr 3 sich erstreckt, als
Vollmaterial ausgebildet ist und der Teil, der mit den Bohrungen (Querbohrung 14 und
Längsbohrung 15) vorgesehen ist, als Rohrmaterial ausgewählt wird.
[0021] Als Druckaufnehmer bzw. Drucksensor 16 kann vorteilhafter Weise ein Sensor vorgesehen
werden, der den Druck elektromechanisch, piezotechnisch oder optisch in ein elektronisch
auswertbares Signal umwandelt, das über eine Signalleitung 17 an eine Messeinrichtung
übertragen wird.
[0022] Um die Abdichtung des Innenraums des Gehäuses 10 zu gewährleisten, ist an dem brennraumfernen
Bereich 9 der Glühstiftkerze 1 ein Dichtelement 18 vorgesehen, das derart ausgestaltet
ist, dass dieses zum Teil den Anschlussbolzen 7 hindurchführt, aber auch die Zuführung
einer elektrischen Leitung 19 ermöglicht, die für die Heizung des Glührohrs 3 vorgesehen
ist.
[0023] Eine Isolierscheibe 20 verhindert, dass ein elektrischer Kontakt in Richtung des
Drucksensors 16 entsteht.
1. Glühstiftkerze für einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, bestehend im wesentlichen
aus in einem Glührohr angeordneten Heiz- und Regelwendel und einen mit der Regelwendel
verbundenen Anschlussbolzen, wobei der brennraumferne Teil des Glührohrs zusammen
mit mindestens einem Teil des Anschlussbolzens von einem Gehäuse umgeben ist und eine
integrierte Druckmesseinrichtung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmesseinrichtung (16) einen Druckkanal (D) umfasst, der mindestens aus eine
Rille (13) auf der Innenwandung des Gehäuses (4) im brennraumnahen Bereich (8) des
Gehäuses (4) gebildet ist und sich bis zu einem Druckaufnehmer (16) innerhalb des
Gehäuses (4) der Glühstiftkerze (1) erstreckt.
2. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Anschlussbolzens (7) geringer ist als der Durchmesser des
Gehäuses (10) und so sich ein Druckkanal bildet.
3. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der brennraumferne Teil (9) des Anschlussbolzens (7) als Rohr ausgebildet
ist und so sich ein Druckkanal bildet.
4. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbolzen (7) mindestens eine Querbohrung (14) aufweist, durch die der
Druck zum Druckaufnehmer (16) weitergeleitet wird.
5. Glühstiftkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am brennraumfernen Ende (9) der Glühstiftkerze (1) ein Adapterelement anbringbar
ist, das zur Aufnahme des Druckaufnehmers (16) vorgesehen ist.
6. Glühstiftkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abdichtung des Innenraums der Glühstiftkerze gegenüber der Umgebung ein Dichtelement
(18) vorgesehen ist.