Bereich der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebirgsankerungsverfahren, das zwecks ihrer Festigung
und Sicherung der Haftfestigkeit des Gebirgsmassivs beim Bau von Tiefbauwerken, Tiefbauarbeitstätten,
Tunnels und Kammern, bei Durchführung der Abhangstabilisierung und Dammverfestigung
sowie bei verschiedenen weiteren technologischen Anwendungen im Kohlen- und Erzbergbau
sowie Bauwesen durchgeführt werden.
Bisheriger Stand der Technik
[0002] Zurzeit werden die Grubenbauten, Tunells, Terrainabhänge, Dämme usä. bei ihrem Bau
und Instandhaltung mit Hilfe von Ankern so gesichert, gefestigt und stabilisiert,
dass das Gebirge mit einer Bohrloch mit Durchmesser nach angewendetem Anker angebohrt
wird. Es besteht eine Reihe von verschiedenen Ankertyps zur Gebirgsfestigung und deren
Ankerung, d.h. zum Erhalten der Haftfestigkeit des Gebirgsmassivs. Eine konkrete Gruppe
der Gebirgsanker stellen die hydraulisch einspannbaren Reibanker dar, die in die Bohrungen
im Gebirgsmassiv eingefügt werden, wobei sie die Gebirgshaftfestigkeit durch Auslösung
der Reibungskraft des Ankerteils des Ankers an die Bohrlochwandung sichern. Der bekannteste
in dieser Ankergruppe ist der Gebirgsreibanker Typs Swellex und Boltex. Beide bekennte
hydraulisch einspannbaren Reibanker besitzen ein gemeinsames Merkmal, das in der technischen
Lösung ihres Ankerteils beruht. Diesen Teil bildet ein Rohrkörper mit kreisförmigem
Durchschnitt, der aber längsverlaufend üblicherweise in Form einer tiefen Rille verformt
oder verbeult ist. Der Rohrkörper ist an beiden Enden geschlossen, wodurch daraus
ein hydraulisches Gefäß entsteht. Ankerwirkung wird bei diesen Ankern infolge der
Reibungskraft an der Umfangsfläche des Rohrkörpers erreicht, die von der Restvorspannung
des Rohrkörpers nach seiner hydraulischen Begradigung ausgelöst wird. Die vom Ankerkörper
übertragene Achsenzugkraft ist dann proportional dem Durchschnitt und Güte des angewendeten
Rohrwerkstoffs. Limit für Übertragung der Zugkraft sind Werkstoffbeschaffenheiten
des längverlaufend verformten Rohrs, das wegen notwendiger Dehnbarkeit bei seinem
Expandieren eine bestimmte Höchstfestigkeit besitzen muss. Wird diese überschritten,
wird die Rohrwand vor Begradigung zerstört und dadurch wird der ganze Anker funktionslos.
Eine weitere Erhöhung der Achsenzugkraft dieser erwähnten Reibanker ist nur durch
Erhöhung ihres Durchschnitts möglich, die dann Bohrung von Bohrlöchern mit größeren
Durchschnitten erfordert. In der Folge bedeutet es, dass sowohl der Preis für die
Anker selbst, als auch die Kosten für Durchführung der Bohrlöcher im Gebirge für diese
Anker mit größerem Durchschnitt steigen. Anstieg der Achsenzugkraft der erwähnten
Reibanker ist unter anderem auch durch Anwendung neuer, festerer Werkstoffe mit notwendiger
Zugfähigkeit, weiter durch Wärmebehandlung des Halbfabrikats des Rohrkörpers der Reibanker
zu erreichen, was sich in diesen Fällen wiederholend in gesamter Verteuerung des Aufbaus
oder der Instandhaltung des Werks oder Baus widerspiegelt.
Grundlage der Erfindung
[0003] Die erwähnten Nachteile werden aufs Minimum durch das Verfahren der Gebirgsankerung
nach der Erfindung unter Anwendung der hydraulisch einspannbaren Reibanker, die ein
längsverlaufend verformtes aufblähbares Rohr bildet. Dieses Verfahren basiert darauf,
dass ins Bohrloch im Gebirge ein solcher Reibanker mit Stäben eingeschoben wird, wonach
sich mit der in das längsverlaufend verformte aufblähbare Rohr zugeführten Druckflüssigkeit
der Reibanker im Bohrloch und dadurch ebenfalls die Stäbe einspannen. Durch diese
Einspannung des Reibankers im Bohrloch und gleichzeitig durch das Einspannen der Stäbe
wird die Ankerungswirkung auf das Gebirge im Vergleich mit der Ankerungswirkung des
hydraulisch einspannbaren Reibankers erhöht.
[0004] Diesem Verfahren liegen ebenfalls seine Variablen zu Grunde, die vor Zuleitung der
Druckflüssigkeit in das längsverlaufend verformte aufblähbare Rohr, d.h. vor Einspannung
des Reibankers in der Bohrung anwendbar sind.
[0005] Die Stäbe werden zuerst in die ganze Rillenlänge des Hohlraums im längsverlaufend
verformten hydraulisch aufblähbaren Rohr des Reibankers oder in einen Teil davon eingeschoben
und gemeinsam mit dem Reibanker ins Bohrloch gelegt.
[0006] Die Stäbe werden in die ganze Rillenlänge des längsverlaufend verformten hydraulisch
aufblähbaren Rohrs des Reibankers oder in einen Teil davon eingeschoben und dann werden
die Stäbe fest an ein oder beide Enden des Reibankers angeschlossen und gemeinsam
mit dem Reibanker ins Bohrloch eingelegt.
[0007] Die Stäbe werden zuerst an einem Ende mit einem Köpfchen versehen und werden in die
Rille des längsverlaufend verformten hydraulisch aufblähbaren Reibankers bis Anschlag
des Köpfchens eingeschoben oder wird ein bestimmtes Spiel zwischen Stabköpfchen und
dem Ende des aufblähbaren Rohrs gelassen und werden gemeinsam mit dem Reibanker ins
Bohrloch hineingelegt.
[0008] Die Stäbe werden nach Einschub in die Rille des längsverlaufend verformten aufblähbaren
Rohrs des Reibankers zuerst gegen Herausfallen aus dem Reibanker gesichert und gemeinsam
damit ins Bohrloch gelegt.
[0009] Durch Gebirgsankerung nach der Erfindung ist die Ankerungswirkung auf das Gebirge
durch geeignete Kombination von unterschiedlich benutzten qualitativen Werkstoffen
beim eigenen hydraulisch einspannbaren Reibanker, bzw. bei seinem längsverlaufend
verformten Rohr und bei den Stäben zu erhöhen. Vor allem durch Wahl des in Dehnbarkeit
und Festigkeit unterschiedlichen Werkstoffs beim angewendeten Reibanker und parallel
dazu angeordneten Stäben im Gebirgsbohrloch ist günstig die Belastungscharakteristik
des Ankers zu beeinflussen, d.h. es ist seine Tragfähigkeit sowohl der ganzen Länge
nach, als auch vor allem durch Stärkung seines bisher schwächsten Teils zu erhöhen,
der üblicherweise der Kopf des Reibankers ist.
Beispiel der Durchführung der Erfindung
[0010] In manchen Situationen beim Ausbau und Verfestigung von Grubenbauten, Tunells, Abhangdämmen
usä. mit hydraulisch einspannbaren Reibankem, die mit bestimmter konstanter Tragfähigkeit
hergestellt werden, z.B. Anker des Typs Swellex oder Boltex, bestehend aus längsverlaufend
verformtem aufblähbaren Rohr, ist die Ankerungswirkung der Anker auf das Gebirge zu
erhöhen.. Eine Lösung dieses Problems bietet die Gebirgsankerung nach dieser Erfindung.
Ihr Prinzip ist, dass ins Gebirgsbohrloch, das für manchen dieser Ankertyps mit einem
Durchmesser entweder von 32 mm bis 39 mm, oder 43 mm bis 52 mm gebohrt wird, sowohl
dieser Reibanker, als auch parallel daneben die Stäbe am besten mit Durchmesser von
8 mm bis 12 mm, je nachdem wie die Tragfähigkeit des Reibankers zu erhöhen ist, eingeschoben
werden. Diese beide Ankerungselemente werden ins Bohrloch entweder selbständig hintereinander
eingeschoben; in diesem Falle wird ins Gebirgsbohrloch der Reibanker und nachfolgend
die Stäbe eingeschoben, die ins Bohrloch über den Kopf des Ankers in die Vertiefung
der Rille seines längsverlaufend verformten aufblähbaren Rohrs eingeschoben wird.
Praktisch wird ebenso sein, wenn die Stäbe zuerst in diese Vertiefung der Rohrrille
angebracht werden und gemeinsam damit werden sie dann ins Bohrloch eingeschoben. Folgend
wird mit standardmäßig in das aufblähbare Rohr des Reibankers zugeführter Druckflüssigkeit
dieser Reibanker ins Bohrloch eingespannt und gleichzeitig durch Expansion des Rohrs
werden auch die Stäbe an die Bohrlochwandung gedrückt. Um höhere Reibungswirkung zwischen
den Berührungsflächen des ausdehnbaren Rohrs und des Stangenholzes sowie zwischen
der Berührungsfläche des aufblähbaren Rohrs und den Stäben und ebenfalls zwischen
der Berührungsfläche des Stäbe und des Bohrlochs zu erreichen, ist es günstig, die
Stäbe auf der Oberfläche der ganzen Länge nach oder auf bestimmten Teilen mit Nasen
zu bestücken. Dadurch wird gesamt die Tragfähigkeit des hydraulisch einspannbaren
Ankers um den Wert der Tragfähigkeit der angewendeten Stäbe und hiermit auch die Ankerungswirkung
auf das Gebirge beider Ankerungselemente im Vergleich mit der Ankerungswirkung Reibankers
selbst erhöht. Die Stäbe können an einem Ende mit einem Köpfchen bestückt werden.
In die Rille des längsverlaufenden verformten hydraulisch aufblähbaren Rohrs des Reibankers
werden dann die Stäbe bis Anschlag ihres Köpfchens eingeschoben, oder wird eine bestimmte
Distanz zwischen dem Köpfchen der Stäbe und dem Ende des aufblähbaren Rohrs belassen.
Mit der Größe dieser Distanz ist der Einwirkungsaugenblick der Axialkraft zu beeinflussen,
d.h. die Wirkung der Gebirgsbelastung auf beide Ankerungselemente. Das bedeutet praktisch,
dass auf Grund der Distanz zwischen Köpfchen der Stäbe ist z.B. das zu erreichen,
dass die Tragfähigkeit der Stäbe mit Verzögerung erst nach bestimmter Ausdehnung des
aufblähbaren Rohrs des Reibankers und nachdem das Köpfchen der Stäbe in Kontakt mit
dem Kopf Ankers kommt, zu wirken beginnt. Dadurch ist gezielt die Form der Belastungscharakteristik
auf dem Kopf des Ankers zu beeinflussen. Zwecks einfacherer Handhabung mit dem Reibankem
und den Stäben auf unterirdischen Arbeitsstätten wird es günstig sein, in manchen
Situationen so zu verfahren, dass die in die Rille des längsverlaufenden verformten
Rohrs des Reibankers eingeschobene Stäbe schon im voraus auf der oberirdischen Arbeitsstätte
oder beim Hersteller gegen Ausfallen aus ihrem hydraulisch aufblähbaren Rohr gesichert
werden. Bei der Variante, wann das Gebirge mit Hilfe der Stäbe zu ankern ist, die
in die Rille des aufblähbaren Rohrs des Reibankers mit notwendiger Distanz eingeschoben
sind, werden die Stäbe mit Hilfe der Distanzeinlage aus Kunststoff gesichert.
[0011] Bei dieser Weise nach der Erfindung sind bei beiden Ankerungselementen geeignet die
Werkstoffbeschaffenheiten zu kombinieren, aus denen sie hergestellt sind, vor allem
der Werkstoffe mit unterschiedlicher Zugfähigkeit und Festigkeit und dadurch ist auch
die endgültige Wirkung der Verfestigung und Versteifung des Gebirges auf die Weise
nach der Erfindung zu beeinflussen. Ein Sonderfall ist der Bedarf, die Tragfähigkeit
des Ankers nur in einem seiner teile, z.B. im Kopfteil zu erhöhen. In diesem Falle
werden in die Rille des hydraulisch aufblähbaren Rohrs des Reibankers Stäbe eingelegt,
deren Länge wesentlich kürzer als des ganzen Ankers ist. Dadurch wird nur derjenige
Ankerteil verfestigt, dessen Länge der Länge der eingelegten Stäbe entspricht. Dadurch
ist sehr einfach der Nachteil der Gebirgsankerung mit allen gegenwärtigen Reibankern
zu beseitigen, denn die Festigkeit ihres Kopfs immer etwas kleiner ist als der expandierte
Teil ihrer aufblähbaren Rohre im Bohrlochinneren. Durch Einlegen von kurzen Stäben
mit Köpfchen in die Rille des aufblähbaren Rohrs durch den Ankerkopfteil wird leicht
und einfach der Effekt erreicht, dass der Kopf und auch das expandierte aufblähbare
Rohr des Reibankers identische Zugfestigkeit besitzen. Diese Möglichkeit ist besonders
günstig bei Gebirgsankerung mit langen Reibankem, wann möglichst hohe Festigkeit am
Ankerkopf gefordert wird. Auf Grund der beschriebenen Gebirgsankerung ist Erhöhung
der Achsenzugkraft: bei diesem Paar des Ankerungselemente im Bohrloch bis um 4000
kN in denselben Bedingungen wie bei Gebirgsankerung mit bloßem Reibanker ohne Stäbe
zu erreichen.
Industrielle Anwendbarkeit
[0012] Die Gebirgsankerung nach Erfindung ist im Untertage- und Hochbau , in Bergwesen,
bei Tunell- und Kollektorenbau und überall dort anwendbar, wo bisher zur Ankerung
standardgemäße hydraulisch einspannbare Reibanker mit bestimmter Nenntragfähigkeit
angewendet werden und wo es notwendig ist, bei Ankerung operativ auf der Arbeitsstätte
und geplant ihre Tragfähigkeit und dadurch auch die endgültige Ankerungswirkung auf
das Gebirge zu erhöhen
1. Die Gebirgsankerungsverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ins Gebirgsbohrloch
ein aus längsverlaufend verformtem Rohr und Stäben bestehender hydraulisch einspannbarer
Reibanker hineingelegt wird, wonach gleichzeitig im Bohrloch der Reibanker und die
Stäbe unter Druck einer Flüssigkeit eingespannt werden, wodurch die die Ankerungswirkung
aufs Gebirge im Vergleich mit der Ankerungswirkung des hydraulisch einspannbaren Reibanker
selbst erhöht wird.
2. Gebirgsankerungsverfahren nach Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Stäbe
zuerst in die ganze Länge der Rille des längsverlaufend verformten hydraulisch aufblähbaren
Rohrs oder in einen Teil davon eingeschoben werden und gemeinsam mit dem Reibanker
ins Bohrloch eingelegt werden.
3. Gebirgsankerungsverfahren nach Anspruch 1 und 2 zeichnet sich dadurch aus, dass die
Stäbe fest an ein oder beide Enden des Reibankers angeschlossen werden.
4. Gebirgsankerungsverfahren nach Anspruch 1 und 2 zeichnet sich dadurch aus, dass die
Stäbe an einem Ende mit einem Köpfchen bestückt werden und in die Rille des längsverlaufend
verformten hydraulisch aufblähbaren Rohrs des Reibankers bis Anschlag des Köpfchens
eingeschoben werden oder wird ein Spiel zwischen dem Köpfchen der Stäbe und dem Ende
des aufblähbaren Rohrs belassen.
5. Gebirgsankerungsverfahren nach Anspruch 1, 2 und 4 zeichnet sich dadurch aus, dass
die Stäbe nach Einschub in die Rille des längsverlaufend verformten hydraulisch aufblähbaren
Rohrs des Reibankers gegen Herausfallen aus dem Reibanker gesichert werden.