[0001] Die Erfindung betrifft eine Gaszuführung für einen Elektrofilter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und eine Elektrofiltervorrichtung, die einen Elektrofilter und eine
Gaszuführung aufweist.
[0002] Elektrofilter werden unter anderem in Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerken oder in
der Industrie in Produktionsanlagen mit Feuerungen wie etwa bei der Zement, Kalk,
Gips, Eisen oder Stahlherstellung verwendet, um schwierig abzuscheidende Festkörperartikel
wie zum Beispiel feine Staubpartikel aus einer Luft-, Rauchgas- oder ganz allgemein
einer Gasströmung heraus zu filtern. Dazu wird die Gasströmung durch ein elektrisches
Feld geleitet, in dem sich von Elektroden freigesetzte Elektronen an die Staubpartikel
anlagern, zusammen mit den Staubpartikeln in Richtung von Niederschlagselektroden
wandern und dort abgeschieden werden.
[0003] Damit ein Elektrofilter das Gas in einem größtmöglichen Wirkungsgrad reinigen kann,
muss er möglichst gleichmäßig angeströmt bzw. durchströmt werden. Eine nicht optimale
Anströmung führt zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Staubs, der Temperatur oder
der Strömungsgeschwindigkeit in der Gasströmung, was einen verminderten Abscheidegrad
und somit eine nicht optimalen Reinigungswirkung nach sich zieht. Auch können sich
aufgrund dieser ungleichmäßigen Strömungsverteilungen sehr leicht Partikelablagerungen
bilden, die den Strömungsquerschnitt des Elektrofilters nach und nach verringern und
seinen Wirkungsgrad absenken.
[0004] Daher weist eine Elektrofiltervorrichtung üblicherweise eine vor dem Elektrofilter
angeordnete Gaszuführung auf, die das zu filternde Gas möglichst gleichmäßig zum und
in den Filter leitet. Die Gaszuführung umfasst in der Regel einen Anströmkanal, durch
den das Gas in Richtung des Filters strömt, und eine sich vom Anströmkanal etwa umgekehrt
trichterförmig zum Elektrofilter hin aufweitende Gaseintrittshaube. Die Gaseintrittshaube
weist also an ihrem in Strömungsrichtung vorne liegenden Querschnitt eine kleine Querschnittsfläche
auf, die der des Anströmkanals entspricht, und an ihrem in Strömungsrichtung hinten
liegenden Querschnitt eine große Querschnittsfläche auf, die im Wesentlichen der des
Elektrofilters entspricht.
[0005] Um die Anströmung des Filters zu vergleichmäßigen, ist in der Gaszuführung normalerweise
unmittelbar vor dem Elektrofilter im aufgeweiteten Bereich der Gaseintrittshaube wenigstens
ein Strömungsverteiler angeordnet. Bei diesen Strömungsverteilern handelt es sich
üblicherweise um Gasverteilungsvorrichtungen in Form von Lochblechen, die oft in mehreren
Lagen hintereinander angeordnet werden.
[0006] Zur weiteren Verbesserung der Filterleistung oder um überhaupt erst die zur Filtration
notwendigen Bedingungen im zu filternden Gas zu schaffen, werden in der Gaszuführung
mit Hilfe einer Zumischvorrichtung Konditioniermittel in den Gasstrom gemischt. Dabei
handelt es sich einmal um eine abkühlende Konditionierung, bei der Wasser zur Kühlung
des Gases in die Gasströmung gesprüht wird. Oft wird das Gas auch ohne Absenkung der
Gastemperatur konditioniert, indem SO
3, NH
3, Wasserdampf oder ähnliches unter anderem zur Reduktion des elektrischen Staubwiderstandes
in das zu filternde Gas eingespritzt werden. Um eine möglichst gleichmäßige Zumischung
zu erreichen, weist die Zumischvorrichtung in der Regel eine Vielzahl von in der Gaszuführung
angeordneten Düsen auf.
[0007] Im Dokument
US-A-5 630 367 ist in Fig. 2 eine Verwirbelungsplatte (30) und in Fig. 4 eine Anordnung aus einer
Lochplatte (32) im Abstand (35) vor Mündungen von Rohren (33) vorgesehen um Staub
aus einem Rauchgas auszuscheiden und einem Speicher (20) zuzuführen. Zwar ist im Zusammenhang
mit der Verwirbelungsplatte (30) bzw. der Lochplatte (32) von Wirbeln die Rede, aber
diese Wirbel sollen ganz offensichtlich Staub aus dem durchströmenden Rauchgas abscheiden,
aber auf keinen Fall eine gute Durchmischung des Rauchgases mit dem mitgeführten Staub
herbeiführen.
[0008] Diese bekannten Elektrofiltervorrichtungen haben sich in der Vergangenheit bereits
sehr bewährt. Vor dem Hintergrund der immer weiter verschärften Anforderungen zum
Emissionsschutz von Filteranlagen besteht aber dennoch ein großer Bedarf an Elektrofiltervorrichtungen,
die einen gegenüber diesem Stand der Technik verbesserten Wirkungsgrad aufweisen.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Wirkungsgrad von Elektrofiltervorrichtungen
zu verbessern.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der Gaszuführung für einen Elektrofilter gemäß
Anspruch 1 und der Elektrofiltervorrichtung gemäß Anspruch 12. Bevorzugte Weiterbildungen
der Gaszuführung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Die Erfindung betrifft demnach zunächst die Gaszuführung für einen Elektrofilter
einer Elektrofiltervorrichtung, da nach Untersuchungen der Erfinder gerade im Bereich
der Zuleitung des Gases zum Filter besonders großes Verbesserungspotential im Hinblick
auf den Wirkungsgrad der Elektrofiltervorrichtung vorhanden ist. Hierbei handelt es
sich um eine grundsätzlich bekannte Gaszuführung, die einen Anströmkanal mit konstanter
Querschnittsfläche, eine Gaseintrittshaube mit sich in Richtung des Elektrofilter
aufweitender Querschnittsfläche und eine Zumischvorrichtung für ein Konditioniermittel
aufweist. Dabei ist im aufgeweiteten Querschnittsbereich wenigstens ein Strömungsverteiler
angeordnet.
[0012] Die erfindungsgemäße Gaszuführung unterscheidet sich nun von den bekannten Gaszuführungen
dadurch, dass eine erste Vorderkantenwirbel erzeugende Wirbelvorrichtung im Anströmkanal,
eine zweite Vorderkantenwirbel erzeugende Wirbelvorrichtung in der Gaseintrittshaube
in Gasströmungsrichtung vor dem Strömungsverteiler und die Zumischvorrichtung im Bereich
einer der beiden Wirbelvorrichtungen angeordnet ist. Bei diesen Wirbelvorrichtungen
handelt es sich um grundsätzlich bekannte Einbauelemente, wie sie zum Beispiel in
der
EP 0638732 A1 bereits für einen Diffusor beschrieben worden sind.
[0013] Wesentlich an diesen Wirbelvorrichtungen ist, dass sie Vorderkantenwirbel erzeugen.
Diese auch als Wirbelschleppen bezeichneten Randwirbel kann man sich dabei als kleine
in Strömungsrichtung gerichtete Tornados vorstellen, deren Durchmesser in Strömungsrichtung
anwachsen. Die Wirbel drehen sich dabei von den Seitenrändern der Wirbelvorrichtung
zunächst nach außen und rollen sich dann nach innen ein, wodurch sich gegenüberliegende
Wirbel gegenläufig drehen. Blickt man stromabwärts auf eine derartige Wirbelvorrichtung,
so sehen die Vorderkantenwirbel wie zwei sich gegenläufig einrollende Schnecken aus.
[0014] Diese Vorderkantenwirbel haben den Vorteil, dass sie ausgesprochen stabile Wirbelsysteme
sind, die zu einer besonders effektiven Durchmischung der Gasströmung führen. Dadurch
ist es möglich, dass sich ein weitestgehend gleichmäßig turbulentes Strömungsverhalten
hinter einer solchen Wirbelvorrichtung bildet, dass sich nahezu unabhängig von der
gerade durchströmenden Gasmenge einstellt. Somit müssen derartige Wirbelvorrichtungen
nicht ständig an schwankende Gasmengen angepasst werden. Man spricht daher in diesem
Zusammenhang auch von statischen Mischern. Aufgrund dieser guten Durchmischungseigenschaften
hat man die Vorderkantenwirbel erzeugenden Wirbelvorrichtungen insbesondere in Diffusoren
dazu genutzt, um herkömmliche Umlenkbleche, Leitbleche oder Lochbleche die zur Strömungsverteilung
oder Umlenkung dienen, vollständig durch diese zu ersetzen.
[0015] Bisher wurden derartige Wirbelvorrichtungen nicht in Elektrofiltervorrichtungen oder
Gaszuführungen für Elektrofilter benutzt, da man sie nicht für diese Anwendung als
geeignet hielt, um die Strömungsverteiler (Lochbleche) vollständig zu ersetzen. Insbesondere
die sich auf einer sehr kürzen Strömungsstrecke stark aufweitende Gaseintrittshaube
erschien bisher für den Einsatz von derartigen Vorderkantenwirbel erzeugenden Wirbelvorrichtungen
zu kurz um eine effektive Vergleichsmäßigung der Strömung zu erreichen.
[0016] Im Gegensatz dazu werden hier nun die Wirbelvorrichtungen auch in der sich extrem
aufweitenden Gaseintrittshaube einer Gaszuführung für einen Elektrofilter eingesetzt,
aber anders als bisher nicht dazu benutz, um die strömungsverteilenden Einbauelemente,
sprich Strömungsverteiler, vollständig zu ersetzen, sondern nur deren Anströmung zumindest
bereichsweise zu verbessern.
[0017] Konkret heißt das, dass die Anströmung des vor dem Elektrofilter angeordneten Strömungsverteilers
so optimiert wird, dass nur eine einzige Lochblechlage und nicht wie bisher zwei oder
drei Lochblechlagen benötigt werden. Dabei haben die Wirbelvorrichtungen aufgrund
ihrer in Strömungsrichtung schräg gestellten Anordnung eine in Strömungsrichtung nur
sehr geringe Projektionsfläche bei einer hohen Durchwirbelungswirkung, wodurch die
Druckverluste stark gesenkt werden. Zugleich ergibt die kräftige Verwirbelung, dass
sich die Partikel stark bewegen und sich nicht mehr so leicht wie bisher ablagern.
Durch die Verwirbelung werden gleichzeitig Staubsträhnen aufgelöst und verteilt, so
dass die Staubpartikelverteilung vergleichmäßigt wird. Zugleich kann aufgrund der
turbulenten aber vergleichmäßigten Anströmung, die Strömungsverteilung auf den Elektrofilter
bereits mit einer einzigen Lochblechlage erfolgen. Dadurch reduzieren sich die Einbauflächen
in der Gaszuführung, und der Wirkungsgrad des Elektrofilters bzw. der Elektrofiltervorrichtung
wird insgesamt deutlich gesteigert, während die grundsätzlich als vorteilhaft eingeschätzte
Anströmung des Elektrofilters über ein Lochblech beibehalten werden kann.
[0018] Zudem zeichnet sich die erfindungsgemäße Gaszuführung dadurch aus, dass eine Wirbelvorrichtung
im Anströmkanal mit zumindest annähernd konstantem Querschnitt angeordnet wird. Damit
erfolgt die Bildung von ersten Vorderkantenwirbeln bereits im rohrförmigen Abschnitt
mit im wesentlichen parallelen Kanalwänden. Diese Anordnung steht in Gegensatz zur
bisherigen Lehre, die davon ausgeht, dass die Wirbelvorrichtungen stets innerhalb
der sich aufweitenden Bereiche eines Diffusors angeordnet werden sollen. Sie basiert
auf einem Synergieeffekt, der sich aus der Beibehaltung des wenigstens einen Strömungsverteilers
vor dem Elektrofilter ergibt.
[0019] Untersuchungen der Erfinder haben nämlich gezeigt, dass die vorgezogene Anordnung
der ersten Wirbelvorrichtung im Anströmkanal gerade bei Elektrofiltern eine ausreichend
vorteilhafte Strömungsverteilung erzeugt, wenn im Anschluss eine weitere Wirbelvorrichtung
und ein Strömungsverteiler, also ein Lochblech, folgen. Dadurch ist es zum Beispiel
auch unter Zuhilfenahme einfacher bzw. herkömmlicher Umlenkbleche möglich, die grundsätzlich
bereits turbulente und gut durchmischte Gasströmung in der Gaseintrittshaube in Richtung
des Strömungsverteilers zu richten, der dann die gleichmäßige Durchströmung des Elektrofilters
sicherstellt.
[0020] Besonders vorteilhaft ist, dass nunmehr die Zumischvorrichtung im Bereich einer der
beiden Wirbelvorrichtungen angeordnet wird. So kann man die kräftigen Vorderkantenwirbel
zur effektiven Zumischung eines Konditioniermittels in den Gasstrom nutzen. Aufgrund
der sich in Strömungsrichtung ausbreitenden Vorderkantenwirbelsysteme ergibt sich
so auch bei einer punktuellen Einspritzung eine besonders gute Vermischung des Konditioniermittels
über den Strömungsquerschnitt hinweg.
[0021] Weiterbildend ist die erste Wirbelvorrichtung in Hauptströmungsrichtung vor einer
Krümmung des Anströmkanals angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die erste Wirbelvorrichtung
auch zur Umlenkung der Gasströmung in Krümmungsrichtung des Anströmkanals benutzt
wird.
[0022] Dabei ist die erste Wirbelvorrichtung zweckmäßiger Weise dichter zur Krümmungsinnenseite
des Anströmkanals als zu dessen Krümmungsaußenseite, also in Bezug auf die Mitte des
Anströmkanals asymmetrisch auf der Innenseite der Krümmung angeordnet. Dadurch wird
der Strömung auf der Innenseite eine erhöhte Strömungsenergie zugeführt, die die Strömung
befähigt, besser der scharfen Umlenkung der Innenkante zu folgen. Im Zusammenspiel
mit der zweiten Wirbeleinrichtung ist es somit möglich, eine nahezu ablösungsfreie
Umlenkung in der Filterhaube zu erzielen, was die Strömungsverteilung deutlich verbessert.
[0023] Grundsätzlich kann die erste Wirbelvorrichtung im Anströmkanal derart angewinkelt
angeordnet, dass die Anströmkante ihrer der Gasströmung zugewandten wenigstens einen
Anströmfläche in Richtung der Krümmungsinnenseite und die Abrisskante zur Krümmungsaußenseite
des Anströmkanals weist. Bevorzugt ist die erste Wirbelvorrichtung allerdings andersherum
im Anströmkanal angewinkelt angeordnet, so dass die Anströmkante ihrer der Gasströmung
zugewandten wenigstens einen Anströmfläche in Richtung der Krümmungsaußenseite und
die Abrisskante zur Krümmungsinnenseite des Anströmkanals weist. Dabei ist die Anströmkante
die Kante der Wirbelvorrichtung, die der Gasströmung zugewandt ist und die Abrisskante
ist die Kante, die der Strömung abgewandt ist. Mit anderen Worten: An der Anströmkante
wird der Wirbelvorgang ausgelöst, und an der Abströmkante verlässt die Gasströmung
die Anströmfläche. Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich ein besonders stark ausgebildetes
Vorderkantenwirbelsystem an der Abrisskante, das sehr weit in den Bereich der Krümmungsaußenseite
des Anströmkanals hineinreicht.
[0024] Es ist von Vorteil, wenn die zweite Wirbelvorrichtung in einem unteren Bereich der
Gaseintrittshaube angeordnet ist. Dies führt dazu, dass insbesondere der untere Bereich
der Gaseintrittshaube mit Vorderkantenwirbeln durchmischt wird, so dass sich Staubpartikel,
die sich aufgrund ihres Gewichtes nach unten bewegen, nicht am Boden der Gaseintrittshaube
ablagern, sondern vielmehr turbulent vor dem Filter wieder in die Gasströmung eingemischt
werden. Dies reduziert die sich am Boden der Gaseintrittshaube ansammelnden Partikelablagerungen
und führt zu einer deutlichen Wirkungsgradverbesserung des Elektrofilters. Zudem wird
bei einem vertikal angeordneten Anströmkanal die, aufgrund einer Krümmung in horizontale
Richtung umgelenkte, Luftströmung nochmals durch die zweite Wirbelvorrichtung in eine
horizontalere Richtung gelenkt. Die Wirbelvorrichtung dient somit nicht nur als Mittel
zur Durchmischung sondern auch als Umlenkmittel.
[0025] Zweckmäßig ist es, wenn die zweite Wirbelvorrichtung in einem spitzen Winkel zu einer
Wand der Gaseintrittshaube angeordnet ist. Dabei ist unter einem spitzen Winkel ein
Winkel von weniger als 45° und mehr als 0,5 ° zu verstehen. Dadurch wird an den Anströmkanten
der Wirbelvorrichtung ein ausgeprägtes Vorderkantenwirbelsystem erzeugt.
[0026] Besonders bevorzugt mündet die Zumischvorrichtung hinter der Anströmkante einer Wirbelvorrichtung.
Dadurch können auch sehr einfache Zumischvorrichtungen benutzt werden, wie zum Beispiel
ein einfacher Rohrstutzen, der hinter der Anströmkante einer Wirbelvorrichtung mündet.
Aufgrund der sich an der Anströmkante bildenden starken und sich in Strömungsrichtung
kegelförmig ausweitenden Wirbel, erfolgt so auch bei einer nur punktuellen Zumischung
eine sehr gute Vermischung des durch den Rohrstutzen austretenden Konditioniermittels
mit dem vorbeiströmenden Gas. Dabei sind auch Ausführungsformen zweckmäßig, bei denen
die Zumischvorrichtung unmittelbar an der Wirbelvorrichtung angebracht ist.
[0027] Eine Wirbelvorrichtung sollte wenigstens eine Wirbelscheibe aufweisen. Wirbelscheiben
sind hinlänglich bekannt und können kreisförmig, elliptisch, rechteckig oder auch
Deltaflügel-förmig ausgeführt sein, wobei Scheiben in gerader oder geknickter Ausführungsform
bzw. auch in dreieckigen oder tropfenförmigen Querschnittsausführungen geeignet sind.
[0028] Weiterbildend weist eine Wirbelvorrichtung mehrere nebeneinander in einem Strömungsquerschnitt
angeordnete Wirbelscheiben auf. Dabei können die Wirbelscheiben miteinander verkettet
oder auch einzeln individuell an der Wandung befestigt sein. Auch können so kettenartig
um den gesamten Querschnitt herum verlaufende Wirbelvorrichtungen gebildet werden.
Das bedeutet, dass bei einem rechteckigen Anströmkanal jeweils mindestens eine Wirbelscheibe
oben, unten, links und rechts angeordnet ist.
[0029] Bevorzugt weist eine Wirbelvorrichtung mehrere kaskadierend angeordnete Wirbelscheiben
auf. Unter kaskadierend versteht man hier eine funktionale Abfolge von hintereinander
angeordneten Wirbelscheiben. Diese geben somit ein treppenförmig angeordnetes Bild
wieder, wobei auch schräg oder diagonal versetzte Anordnungen der einzelnen Wirbelscheiben
denkbar sind. Wichtig ist nur, dass der Gasstrom von einer Wirbelscheibe zur nächsten
weitergeleitet wird, wobei eine optimale Induktionswirkung auftritt.
[0030] Auch ist es zu bevorzugen, wenn eine Wirbelvorrichtung ein System aus mehreren Wirbelscheiben
aufweist. Ein derartiges Wirbelscheibensystem kann zum Beispiel aus einer Mehrzahl
von Wirbelscheiben bestehen, die auf einer gemeinsamen Schwenkachse angeordnet sind.
So können mehrere Wirbelscheiben gemeinsam in einem zueinander fest definierten funktionalen
Zusammenhang in ihrer Wirkungsweise zum Beispiel durch Drehen bzw. Verschwenken verändert
werden.
[0031] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe auch durch eine Elektrofiltervorrichtung gelöst,
die einen Elektrofilter und eine Gaszuführung nach einer der vorher geschilderten
Ausführungs- und Weiterbildungsformen aufweist. Diese Elektrofiltervorrichtung zeichnet
sich insbesondere durch die Verwendung von Wirbelscheiben in der vorbeschriebenen
Art und Weise aus, wodurch sich die bereits in den vorhergehenden Ausführungsformen
der Gaszuführung beschriebenen Vorteile ergeben.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung weiter erläutert. Darin zeigt
schematisch:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Elektrofiltervorrichtung die einen Elektrofilter und
eine Gaszuführung aufweist.
[0033] Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Elektrofiltervorrichtung
1 hat einen Elektrofilter 2, eine Gaszuführung 3 und einer Gasabführung 4. Die Gaszuführung
3 wird im Betrieb der Elektrofiltervorrichtung 1 von einem zu filternden Gasstrom
5 durchströmt, die diesen aus einer vertikalen in eine im Wesentlichen horizontale
Richtung umlenkt und auf den Filter 2 richtet. Im Filter 2 wird der zu filternde Gasstrom
5 dann von darin enthaltenen Partikeln durch die bereits oben erläuterten elektrischen
Vorgänge befreit und tritt über die Gasabführung 4 als gefilterter Gasstrom 6 aus
der Elektrofiltervorrichtung 1 aus.
[0034] Die Gaszuführung 3 beinhaltet also in der hier gezeigten Ausführungsform einen vertikalen
Anströmkanal 7 mit im Wesentlichen konstantem Strömungsquerschnitt. An den Anströmkanal
7 schließt sich in Hauptströmungsrichtung eine Krümmung 9 des Anströmkanals an. Dabei
verändert der zu filternde Gasstrom 5 seine Strömungsrichtung von einer vertikalen
hin zu einer horizontalen Richtung.
[0035] Dem gekrümmten Anströmkanalabschnitt 9 folgt dann die Gaseintrittshaube 8, die sich
in Richtung des Filters 2 in ihrem Querschnitt aufweitet. Unmittelbar vor dem Elektrofilter
2, also im Bereich der größten Querschnittsfläche der Gaseintrittshaube 8 befindet
sich der Strömungsverteiler 10, bei dem es sich hier um ein einfaches Lochblech handelt.
[0036] Im Anströmkanal 7 vor dem gekrümmten Abschnitt 9 ist eine erste Vorderkantenwirbel
erzeugende Wirbelvorrichtung 11 angeordnet. Die zweite Vorderkantenwirbel erzeugende
Wirbelvorrichtung 12 befindet sich im schmalen Bereich der Gaseintrittshaube 8, also
in Strömungsrichtung vor dem Lochblech 10. Beide Wirbelvorrichtungen sind in dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils ein einzelnes kreisförmiges Wirbelblech, dass
an seiner der Gasströmung zugewandten Seite eine Anströmfläche 13 aufweist. Die Anströmfläche
13 verbindet hierbei die stromaufwärts gerichtete Anströmkante 14 und die stromabwärts
gerichtete Abrisskante 15.
[0037] Dabei ist das erste Wirbelblech 11 vor der Krümmung 9 so angeordnet, dass die Anströmfläche
13 sich in Strömungsrichtung von der Krümmungsaußenseite 21 zur Krümmungsinnenseite
22 der Krümmung 9 erstreckt. Bei der hier dargestellten sehr scharfen Krümmung 9 ist
die Krümmungsaußenseite 21 also das schräg nach oben stehende Blech, während die Krümmungsinnenseite
22 der Ecke bzw. dem Übergang zwischen Anströmkanal 7 und Gaseintrittshaube 8 entspricht.
[0038] Konkret ist das erste Wirbelblech 11 so angeordnet, dass die Anströmkante 14 nach
unten, also gegen die zu filternden Gasströmung 5, gerichtet ist und die Abrisskante
15 nach oben weist. Die Anströmfläche 13 verläuft also im dargestellten Längsschnitt
von der Anströmkante 14 schräg nach oben zur Abrisskante 15.
[0039] An dieser schräg angeströmten Wirbelvorrichtung 11 bildet sich hinter der Anströmkante
14 ein ausgeprägtes Vorderkantenwirbelsystem 16, welches sich von der Anströmkante
14 in Hauptströmungsrichtung 5 vertikal nach oben ausbreitet. Dabei vergrößert sich
der Durchmesser der Vorderkantenwirbel 16 quer zur Hauptströmungsrichtung der Gasströmung
5. Entsprechendes gilt auch für das zweite Wirbelblech 12, wo sich ebenfalls ein Vorderkantenwirbelsystem
17 ausbildet, wobei das Vorderkantenwirbelsystem 17 im Wesentlichen auf das Lochblech
10 zuströmend nahezu horizontal ausgerichtet ist.
[0040] Zur gleichmäßigen Umlenkung der Gaströmung 5 von der Vertikalen in Richtung der Horizontalen
befinden sich in der Gaseintrittshaube 8 im oberen Bereich Umlenkbleche 18 herkömmlicher
gekrümmter Bauart. Sie ergänzen lediglich den bereits durch die Wirbelvorrichtung
11 erzeugte Richtungsänderung der Gasströmung und dienen insbesondere nicht der Verwirbelung.
[0041] Zur Konditionierung des zu filternden Gases 5 ist im Anströmkanal 7 und zwar im Bereich
der Anströmkante 14 des ersten Wirbelblechs 11 ein Rohrstutzen 19 angeordnet, durch
den ein Konditioniermittel 20 in den Anströmkanal eingespritzt werden kann. Aufgrund
der starken Verwirbelung der Gasströmung in dem sich stromabwärts ausbreitenden Wirbel
16 erfolgt so eine besonders gute Durchmischung des Gases mit dem Konditioniermittel
20, so dass eine aufwendige mehrdüsige Zumischvorrichtung entfallen kann. Dies senkt
den Strömungswiderstand und die Herstellungskosten und macht die Zumischvorrichtung
19 weniger anfällig für Störungen, die sich zum Beispiel aus Staubablagerungen ergeben.
1. Gaszuführung (3) für einen Elektrofilter (2), die einen Anströmkanal (7) mit konstanter
Querschnittsfläche, eine Gaseintrittshaube (8) mit sich in Richtung des Elektrofilters
(2) aufweitender Querschnittsfläche und eine Zumischvorrichtung (19) für ein Konditioniermittel
(20) aufweist, wobei im aufgeweiteten Querschnittsbereich der Gaseintrittshaube (8)
wenigstens ein Strömungsverteiler (10) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Vorderkantenwirbel (16) erzeugende Wirbelvorrichtung (11) im Anströmkanal
(7), eine zweite Vorderkantenwirbel (17) erzeugende Wirbelvorrichtung (12) in der
Gaseintrittshaube (8) in Gasströmungsrichtung vor dem Strömungsverteiler (10) und
die Zumischvorrichtung (19) im Bereich einer der beiden Wirbelvorrichtungen (11, 12)
angeordnet ist.
2. Gaszuführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Wirbelvorrichtung (11) in Hauptströmungsrichtung vor einer Krümmung (9)
des Anströmkanals (7) angeordnet ist.
3. Gaszuführung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Wirbelvorrichtung (11) dichter zur Krümmungsinnenseite (22) des Anströmkanals
als zu dessen Krümmungsaußenseite (21) angeordnet ist.
4. Gaszuführung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Wirbelvorrichtung (11) im Anströmkanal (7) derart angewinkelt angeordnet
ist, dass die Anströmkante (14) ihrer der Gasströmung (5) zugewandten wenigstens einen
Anströmfläche (13) in Richtung der Krümmungsaußenseite (21) und die Abrisskante (15)
zur Krümmungsinnenseite (22) des Anströmkanals (7) weist.
5. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Wirbelvorrichtung (12) in einem unteren Bereich der Gaseintrittshaube
(8) angeordnet ist.
6. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Wirbelvorrichtung (12) in einem spitzen Winkel zu einer Wand der Gaseintrittshaube
(8) angeordnet ist.
7. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zumischvorrichtung (19) hinter der Anströmkante (14) einer Wirbelvorrichtung
(11, 12) mündet.
8. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wirbelvorrichtung (11, 12) wenigstens eine Wirbelscheibe aufweist.
9. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wirbelvorrichtung (11, 12) mehrere nebeneinander in einem Strömungsquerschnitt
angeordnete Wirbelscheiben aufweist.
10. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wirbelvorrichtung (11, 12) mehrere kaskadierend angeordnete Wirbelscheiben aufweist.
11. Gaszuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wirbelvorrichtung (11, 12) ein System aus mehreren Wirbelscheiben aufweist.
12. Elektrofiltervorrichtung (1), die einen Elektrofilter (2) und eine Gaszuführung (3)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
1. Gas feed (3) for an electrostatic filter (2), which comprises an incoming flow channel
(7) with a constant cross-sectional area, a gas inlet hood (8) with a cross-sectional
area that widens out in the direction of the electrostatic filter (2), and an admixture
arrangement (19) for a conditioning means (20), wherein at least one flow distributor
(10) is arranged in the widened cross-sectional region of the gas inlet hood (8),
characterized in that a first vortex arrangement (11) generating leading-edge vortices (16) is arranged
in the incoming flow channel (7), a second vortex arrangement (12) generating leading-edge
vortices (17) is arranged in the gas inlet hood (8) before the flow distributor (10)
in the direction of gas flow, and the admixture arrangement (19) is arranged in the
region of one of the two vortex arrangements (11,12).
2. Gas feed according to Claim 1, characterized in that the first vortex arrangement (11) is arranged before a bend (9) in the incoming flow
channel (7) in the main direction of flow.
3. Gas feed according to Claim 2, characterized in that the first vortex arrangement (11) is arranged in the incoming flow channel closer
to the bend's inner side (22) than to the bend's outer side (21).
4. Gas feed according to one of Claims 2 or 3, characterized in that the first vortex arrangement (11) is arranged in the incoming flow channel (7) at
such an angle that the incoming flow edge (14) of at least one incoming flow surface
(13) facing towards the gas flow (5) points in the direction of the bend's outer side
(21) and the separation edge (15) points towards the bend's inner side (22) in the
incoming flow channel (7).
5. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that the second vortex arrangement (12) is arranged in a lower region of the gas inlet
hood (8).
6. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that the second vortex arrangement (12) is arranged at an acute angle in relation to a
wall of the gas inlet hood (8).
7. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that the admixture arrangement (19) discharges behind the incoming flow edge (14) of a
vortex arrangement (11,12).
8. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that a vortex arrangement (11,12) comprises at least one vortex disk.
9. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that a vortex arrangement (11,12) comprises several vortex disks arranged next to each
other in a flow cross section.
10. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that a vortex arrangement (11,12) comprises several vortex disks arranged in a cascading
fashion.
11. Gas feed according to one of the preceding claims, characterized in that a vortex arrangement (11,12) comprises a system of several vortex disks.
12. Electrostatic-filter arrangement (1), which comprises an electrostatic filter (2)
and a gas feed (3) according to one of the preceding claims.
1. Alimentation en gaz (3) pour un électrofiltre (2), présentant un canal d'arrivée (7)
d'aire de section constante, une hotte d'entrée de gaz (8) ayant une aire de section
qui s'élargit en direction de l'électrofiltre (2) et un dispositif de mélange (19)
pour l'ajout d'un produit de conditionnement (20), dans laquelle au moins un distributeur
d'écoulement (10) est disposé dans l'aire de section élargie de la hotte d'entrée
de gaz (8),
caractérisée en ce qu'un premier dispositif à tourbillon (11) créant des tourbillons de bord avant (16)
est disposé dans le canal d'arrivée (7), un deuxième dispositif à tourbillon (12)
créant des tourbillons de bord avant (17) est disposé dans la hotte d'entrée de gaz
(8) en amont du distributeur d'écoulement (10) dans le sens d'écoulement du gaz, et
le dispositif de mélange (19) est disposé dans la vicinité de l'un des deux dispositifs
à tourbillon (11, 12).
2. Alimentation en gaz selon la revendication 1, caractérisée en ce que le premier dispositif à tourbillon (11) est disposé avant un coude (9) du canal d'arrivée
(7) dans le sens d'écoulement principal.
3. Alimentation en gaz selon la revendication 2, caractérisée en ce que le premier dispositif à tourbillon (11) est disposé plus près de la face intérieure
(22) du coude du canal d'arrivée que de la face extérieure (21) de ce coude.
4. Alimentation en gaz selon l'une des revendications 2 ou 3, caractérisée en ce que le premier dispositif à tourbillon (11) est disposé dans le canal d'arrivée (7) en
formant un angle tel que le bord d'attaque (14) de son au moins une surface d'attaque
(13) dirigée vers le flux de gaz (5) soit orienté en direction de la face extérieure
(21) du coude et que le bord de fuite (15) soit dirigé vers la face intérieure (22)
du coude du canal d'arrivée (7).
5. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le deuxième dispositif à tourbillon (12) est disposé dans une partie inférieure de
la hotte d'entrée de gaz (8).
6. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le deuxième dispositif à tourbillon (12) est disposé à angle aigu par rapport à une
paroi de la hotte d'entrée de gaz (8).
7. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le dispositif de mélange (19) débouche en aval du bord d'attaque (14) d'un dispositif
à tourbillon (11, 12).
8. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'un dispositif à tourbillon (11, 12) présente au moins une plaque à tourbillon.
9. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'un dispositif à tourbillon (11, 12) présente plusieurs plaques à tourbillon disposées
les unes près des autres dans une section d'écoulement.
10. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'un dispositif à tourbillon (11, 12) présente plusieurs plaques à tourbillon disposées
en cascade.
11. Alimentation en gaz selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'un dispositif à tourbillon (11, 12) présente un système composé de plusieurs plaques
à tourbillon.
12. Dispositif d'électrofiltre (1) comprenant un électrofiltre (2) et une alimentation
en gaz (3) selon l'une des revendications précédentes.