[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkarm-Markise nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei den herkömmlichen Gelenkarm-Markisen besteht oftmals das Problem, dass das Markisentuch
im ausgefahrenen Zustand der Markise durchhängt. Bei Regen kann sich dadurch das Regenwasser
auf dem Markisentuch sammeln und es können sich Wassersäcke bilden, die u.U. zu einer
Zerstörung der Markise führen. Die herkömmlichen Markisen müssen daher üblicherweise
eine Neigung von mehr als 15° aufweisen, um das Abfließen des Regenwassers zu erleichtern.
Durch diese vorgegebene Neigung wird allerdings der Platz unter der Markise reduziert,
so dass die Markise höher angebracht werden muss.
[0003] Aus der DE 34 08 379 C2 ist eine gattungsgemäße Gelenkarmmarkise bekannt, bei der
zur Vermeidung einer Wassersackbildung eine parallel zur Ausfallstange angeordnete
zusätzliche Zwischenpfette vorgesehen ist. Diese zusätzliche Zwischenpfette ist zwischen
den Gelenkarmen im Bereich der Gelenkstücke angeordnet, um ein Durchhängen des Markisentuchs
und eine dadurch bedingte Wassersackbildung zu vermeiden. Auch wenn das Wasser bei
einer derartigen Markise im vorderen Bereich besser abläuft, besteht im hinteren Bereich
weiter die Gefahr einer Wassersackbildung.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gelenkarm-Markise der eingangs genannten Art zu
schaffen, die einen verbesserten Wasserablauf auch bei geringer Neigung ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Gelenkarm-Markise mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Gelenkarm-Markise ist an dem Tragelement eine Halterung
mit einem oberhalb der inneren Gelenkarmteile höhenverstellbar angeordneten zusätzlichen
Querträger angeordnet. Durch den zusätzlichen Querträger wird das Markisentuch der
ausgefahrenen Markise auch im hinteren Bereich abgestützt. Dadurch kann auch in diesem
Bereich der Markise eine Wassersackbildung vermieden werden. Die Höhe des Querträgers
kann verändert und so an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] So enthält die Halterung in einer fertigungstechnisch vorteilhaften Ausführung ein
an dem Tragelement befestigbares Klemmteil und ein demgegenüber verstellbares Halteteil,
an dem ein seitlich verschwenkbarer Arm zur Halterung des Querträgers angelenkt ist.
Die Halterung enthält in zweckmäßiger Weise einen Verstellantrieb, durch den die Neigung
des Halteteils relativ zum Klemmteil verändert und dadurch die Höhe des Querträgers
eingestellt werden kann.
[0009] In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist auf den Verbindungsgelenken zwischen
den inneren und äußeren Gelenkarmteilen eine weitere Querstange angeordnet. Durch
diese wird eine zusätzliche Abstützung des Markisentuchs erreicht.
[0010] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Gelenkarm-Markise in einer perspektivischen Draufsicht;
- Figur 2
- die Gelenkarm-Markise von Figur 1 in einer perspektivischen Unteransicht;
- Figur 3
- eine Detailansicht A von Figur 1;
- Figur 4
- eine Detailansicht B von Figur 2 und
- Figur 5
- eine Detailansicht C von Figur 2.
[0011] Die in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellte Gelenkarm-Markise enthält ein
als Tragrohr ausgeführtes Tragelement 1 mit zwei an dessen Enden befestigten Seitenlagern
2 und 3, zwischen denen eine Tuchwelle 4 zur Aufnahme eines auf- und abrollbaren Markisentuchs
angeordnet ist. Die Tuchwelle 4 ist durchgehend ausgeführt und in den Zeichnungen
lediglich zur besseren Erkennbarkeit der weiteren Markisenteile in der Mitte weg geschnitten.
Das Tragelement 1 ist über nicht dargestellte Konsolen oder andere geeignete Halterungen
an einer Wand oder einer Decke eines Gebäudes montierbar.
[0012] An dem rohrförmigen Tragelement 1 sind zwei in dessen Längsrichtung voneinander beabstandete
Gelenkarmträger angeordnet, die bei der gezeigten Ausführung aus jeweils einem am
Tragelement 1 befestigten hinteren Trägerteil 5 und einem mit diesem verstellbar verbunden
vorderen Lagerteil 6 bestehen. An den beiden vorderen Lagerteilen 6 der Gelenkarmträger
ist jeweils das eine Ende eines inneren Gelenkarmteils 7 angelenkt, dessen anderes
Ende in an sich bekannter Weise über ein Verbindungsgelenk 8 mit einem äußeren Gelenkarmteil
9 gelenkig verbunden ist und mit diesem einen Gelenkarm zum Aus- und Einfahren einer
Ausfallstange 10 bildet. Die beiden Gelenkarme werden durch eine in die Gelenkarmteile
7 und 9 eingebaute Federanordnung in ihre ausgefahrene Stellung vorgespannt. An dem
in Figur 1 rechten Seitenlager 3 ist ein manuell und/oder elektrisch betätigbarer
Antrieb 11 vorgesehen, durch den die Tuchwelle 4 zum Aus- und Einrollen des Markisentuchs
um ihre Längsachse drehbar ist. Das vordere Ende des hier nicht gezeigten Markisentuchs
ist an der Ausfallstange 10 befestigt, so dass das Markisentuch durch Abrollen nach
vorne gezogen wird.
[0013] Auf den beiden Gelenkarmen ist oberhalb der beiden Verbindungsgelenke 8 eine zusätzliche
Querstange 12 abgestützt. Wie besonders aus Figur 5 hervorgeht, sind hierzu bei der
gezeigten Ausführung die Gelenkbolzen 13 der beiden Verbindungsgelenke nach oben verlängert
und in einer entsprechenden Führungsnut oder dgl. an der Unterseite der Querstange
12 verschiebbar geführt.
[0014] Die vorderen Lagerteile 6 der Gelenkarmträger sind bei der gezeigten Ausführung über
eine Spannschraube 14 und eine Stirnverzahnung verstellbar mit den hinteren Trägerteilen
5 verbunden. Dadurch kann eine einfache Neigungsverstellung erreicht werden. Zur Einstellung
einer gewünschten Neigung müssen nur die Spannschrauben 14 gelöst und die Stirnverzahnung
außer Eingriff gebracht werden. Dann können die vorderen Lagerteile 6 gegenüber den
hinteren Trägerteilen 5 verschwenkt und zur Neigungseinstellung stufenweise verstellt
werden. Wenn eine gewünschte Stellung erreicht ist, können die Spannschrauben 14 wieder
angezogen und so eine gewünschte Neigung der Gelenkarm-Markise festgelegt werden.
[0015] An dem als Tragrohr ausgeführten Trageelement 1 ist eine Halterung 15 für einen zwischen
der Tuchwelle 4 und der Querstange 12 oberhalb der inneren Gelenkarmteile 7 höhenverstellbar
angeordneten und zur Tuchwelle 4 parallel verlaufenden zusätzlichen Querträger 16
befestigt. Die in Figur 3 vergrößert dargestellte Halterung 15 enthält ein an dem
Tragelement 1 befestigtes oberes Klemmteil 17 und ein demgegenüber verstellbares unteres
Halteteil 18, an dem ein Arm 19 um einen Stift 20 seitlich verschwenkbar angeordnet
ist. In der Halterung 15 ist ein über eine Öse oder ein anderes Bedienelement 21 betätigbarer
Verstellantrieb angeordnet, durch den die Neigung des Halteteils 18 relativ zu dem
am Tragelement 1 fest angeordneten Klemmteil 17 verändert und damit die Höhe des Querträgers
16 eingestellt werden kann.
[0016] Am vorderen Ende des seitlich verschwenkbaren Arms 19 ist der Querträger 16 über
eine in Figur 4 vergrößert dargestellte Stütze befestigt. Die Stütze besteht aus einem
drehbar gelagerten Winkelblech 22 mit zwei nach oben stehenden Stiften 23, die den
Querträger 16 tragen.
[0017] An den Enden des Querträgers 16 sind nach unten stehende, drehbare Führungsstifte
24 angeordnet, die gemäß Figur 5 zur Anlage an den Außenflächen der inneren Gelenkarmteile
7 gelangen. Diese Führungsstifte 24 sorgen für die seitliche Ausrichtung des Querträgers
16 und positionieren den Querträger 16 dadurch, dass sie durch die Gelenkarme 7 an
die richtige Position verschoben werden.
[0018] Die Halterung 15 ist gemäß Figur 1 in der Mitte des Tragelements 1 angeordnet. Die
Länge des Arms 19 ist derart gewählt, dass sich der ausgefahrene Querträger 16 bei
ausgefahrener Markise ungefähr in der Mitte zwischen der Tuchwelle 4 und der Querstange
12 befindet. Da das Markisentuch auf dem Querträger 16 aufliegt, wird der Querträger
16 beim Ausfahren der Markise durch das Markisentuch infolge der Reibung und/oder
durch die Führungsstifte 24 mitgenommen. Beim Einfahren der Markise wird der Querträger
16 durch die Querstange 12 nach innen verschoben.
1. Gelenkarm-Markise mit einem Tragelement (1), einer zwischen zwei Seitenlagern (2,
3) um ihre Längsachse drehbar angeordneten Tuchwelle (4) und mindestens zwei Gelenkarmen,
die jeweils ein am Tragelement (1) angelenktes inneres Gelenkarmteil (7) und ein mit
diesem gelenkig verbundenes äußeres Gelenkarmteil (9) zum Aus- und Einfahren eines
Ausfallprofils (10) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Tragelement (1) eine Halterung (15) mit einem oberhalb der inneren Gelenkarmteile
(7) höhenverstellbar angeordneten zusätzlichen Querträger (16) angeordnet ist.
2. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (15) ein an dem Tragelement (1) befestigtes Klemmteil (17) und ein
demgegenüber verstellbares Halteteil (18) enthält, an dem ein Arm (19) seitlich verschwenkbar
angeordnet ist.
3. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querträger (16) am vorderen Ende des seitlich verschwenkbaren Arms (19) über
eine Stütze (22, 23) befestigt ist.
4. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Halterung (15) ein über ein Bedienelement (21) betätigbarer Verstellantrieb
zur Einstellung der Neigung des Halteteils (18) relativ zum Klemmteil (17) angeordnet
ist.
5. Gelenkarm-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden des Querträgers (16) nach unten vorstehende, drehbare Führungsstifte
(24) angeordnet sind, die zur Anlage an den inneren Gelenkarmteilen (7) gelangen.
6. Gelenkarm-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Verbindungsgelenken (8) zwischen den inneren und äußeren Gelenkarmteilen
(7, 9) eine Querstange (12) angeordnet ist.
7. Gelenkarm-Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Gelenkarmteile (7) jeweils über einen Gelenkarmträger (5, 6) an dem Tragelement
(1) angelenkt sind.
8. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkarmträger (5, 6) ein am Tragelement (1) befestigtes Trägerteil (5) und
ein mit diesem verstellbar verbundenes Lagerteil (6) aufweisen.
9. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerteil (6) über eine Spannschraube (14) und eine Stirnverzahnung verstellbar
mit dem Trägerteil (5) verbunden ist.
10. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (16) in der Mitte des Tragelements (1) angeordnet ist.