[0001] Die Erfindung betrifft ein Weidezaungerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Weidezaungeräte oder Elektrozaungeräte werden eingesetzt, um Tiere in einem eingezäunten
Areal zu halten. Hierbei werden in entsprechende Weidezäune durch Weidezaungeräte
Hochspannungsimpulse eingespeist, die bei einer Zaunberührung durch ein Tier einen
Hüteschock verursachen und somit die eingezäunten Tiere abschrecken.
[0003] Ein solches Weidezaungerät ist beispielsweise in der DE 199 62 618 B4 beschrieben.
Das Weidezaungerät gemäß dieser Druckschrift umfasst mehrere Speicherkondensatoren,
die in parallelen Strompfaden zum Aufladen und jeweils in Serie zur Primärseite des
Transformators angeordnet sind. Durch entsprechende Thyristoren wird eine individuelle
Entladung jedes Speicherkondensators über die Primärseite des Transformators zur Erzeugung
eines Impulses an der Sekundärseite ohne Änderung des Zustands der anderen Kondensatoren
bewirkt.
[0004] In der Druckschrift US 4,394,583 ist ein Weidezaungerät beschrieben, bei dem die
Ladespannung eines Kondensators abhängig von der am Weidezaun anliegenden Last geregelt
wird.
[0005] Diese Regelung ermöglicht zwar eine Anpassung der Impulsenergie an die Zaunsituation,
hat jedoch auch erhebliche Nachteile. So ist die Regelung auf einen Energiebereich
von etwa 1:2 begrenzt, da die Zaunspannung im Leerlauf einen Mindestwert nicht unterschreiten
darf, andererseits jedoch die Ladespannung des Kondensators begrenzt ist. Weiterhin
kann die Absenkung der Zaunspannung zwar im Normalfall funktionsgemäß ausreichen,
bei relativ niedrigen Werten ist jedoch vor allem bei Tieren mit dickem Fell nicht
mehr gewährleistet, dass das Fell Durchschlagen und ein ausreichenden Hüteschock ausgelöst
wird.
[0006] Mit der Druckschrift US 5,742,104 ist ein Weidezaungerät beschrieben, bei dem zwei
Speicherkondensatoren über unterschiedliche Primärwicklungen gemeinsam entladen werden.
Mit dieser Schaltungsanordnung ist eine Zuschaltung der Energie eines zweiten Speicherkondensators
möglich. Eine Regelung der Energie des zuschaltbaren Kondensators ist jedoch nicht
vorgesehen. Die Anpassung dieses Weidezaungerät an die unterschiedlichen Zaunsituationen
ist demnach nicht gewährleistet.
[0007] Mit der Druckschrift US 4,859,868 ist ein Weidezaungerät bekannt geworden, bei dem
verschiedene Speicherkondensatoren über unterschiedliche Wicklungen eines Transformators
entladbar sind. Diese Schaltung ermöglicht verschiedene Stufen der Impulsenergie,
ist jedoch insbesondere im Hinblick auf den Transformator sehr aufwendig.
[0008] Ebenso wird mit der Druckschrift EP 304 045 eine aufwendige Ausführung beschrieben,
bei der zwei vollständige Impulsgeneratoren vorgesehen sind.
[0009] Mit der Druckschrift US 6,020,658 ist ein Weidezaungerät beschrieben, das zwei Speicherkondensatoren
aufweist, die mit ihrer Ladespannung synchron geregelt werden. Durch diese Anordnung
ergibt sich durch die Möglichkeit der Zuschaltung eines Kondensators und die vorgesehene
Regelung der Ladespannung gegenüber dem vorbeschriebenen Stand der Technik mit einem
Speicherkondensator ein größerer Regelungsbereich für die Impulsenergie. Bei dieser
Ausführung wird jedoch die Ladespannung beider Speicherkondensatoren gemeinsam synchron
geregelt, so dass auch hier die Ausgangsspannung zu klein werden kann.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von dem vorbeschriebenen Stand der Technik
ein Weidezaungerät vorzuschlagen, das bei verbesserter Regelung der Impulsenergie
eine stets ausreichend hohe Ausgangsspannung zum Auslösen eines Hüteschocks gewährleistet.
[0011] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Weidezaungerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0012] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Weidezaungerät umfasst demnach einen ersten Kondensator, der
mittels eines Schaltelementes über die Primärwicklung eines Transformators entladbar
ist, um einen Hochspannungsimpuls zu erzeugen, sowie einen zweiten Kondensator zur
Steigerung der Impulsenergie.
[0014] Erfindungsgemäß ist ein solches Weidezaungerät dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites
Schaltelement zur Steuerung des Ladevorgangs des zweiten Kondensators vorgesehen ist
und daß die gemeinsame Entladung beider Kondensatoren über das erste Schaltelement
gesteuert wird.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Anordnung ist die Aufladung von C2 steuerbar. Im einfachsten
Fall kann C2 zu C1 zugeschaltet werden und erhöht damit die Ausgangsenergie des Gerätes.
[0016] Dieses Prinzip kann weiter verbessert werden, indem wenigstens ein weiterer Speicherkondensator
vorgesehen wird. Die Verwendung wenigstens eines weiteren Speicherkondensators erlaubt
eine Einstellung der Ausgangsenergie des Gerätes je nach der Kapazität der im jeweiligen
Betriebszustand verwendeten Speicherkondensatoren.
[0017] Hierzu wird vorteilhafterweise jedem Speicherkondensator ein Schaltelement zur Steuerung
des Ladevorgangs zugeordnet. Auf diese Weise kann der Ladevorgang eines oder einer
Gruppe weiterer, zusätzlicher Speicherkondensatoren je nach Bedarf, insbesondere lastabhängig
gesteuert werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform wird jedem Speicherkondensator ein separates
Schaltelement zugeordnet, sodass die gewünschte Ausgangsenergie des Gerätes bei Ansteuerung
der entsprechenden Schaltelemente durch Addition der Ladeenergie der Speicherkondensatoren
mittels der separaten, zugehörigen Schaltelemente bereitgestellt werden kann.
[0019] Darüber hinaus ist auch eine vom ersten Kondensator unabhängige Steuerung oder Regelung
der Ladespannung des zweiten Speicherkondensators und/oder weiterer Speicherkondensatoren
möglich, die es erlaubt, die Kondensatoren mit unterschiedlicher Ladespannung zu laden.
Durch die Ladespannung des ersten Kondensators ist damit eine stets ausreichende Ausgangsspannung
des Ausgangsimpulses gewährleistet, während durch den zweiten, und/oder wenigstens
eines weiteren regelbar ladbaren Speicherkondensators die Impulsenergie in einem breiten
Bereich variiert werden kann.
[0020] Die Erfindung macht sich hierbei die Erkenntnis zunutze, dass die Zaunspannung nicht
über die gesamte Zeitdauer eines Hochspannungsimpulses den Maximalwert halten muss,
sondern dass zum Zünden der einen Hüteschock auslösenden Entladung kurzzeitig eine
hohe Ausgangsspannung erforderlich ist, während die restliche Impulsenergie auch mit
niedrigerer Spannung vollständig über die entsprechende Zaunlast, z.B. ein zu hütendes
Tier entladen wird. Somit ist über die hohe Ladespannung des ersten Kondensators ein
zuverlässiges Zünden der Impulsentladung gewährleistet, während durch den zweiten
Kondensator und/oder durch wenigstens einen weiteren Kondensator lastabhängig die
Energie des Ausgangsimpulses und somit die Stärke des Hüteschocks regelbar ist.
[0021] Der zweite Kondensator und/oder wenigstens ein weiter Speicherkondensator können
dabei in einer vorteilhaften Ausführung über die gleiche Primärwicklung des Transformators
entladbar angeordnet werden, wie der erste Kondensator. Hierdurch verringert sich
der Aufwand auf der Transformatorseite im vergleich zum oben angeführten Stand der
Technik mit mehreren Primärwicklungen erheblich.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden der erste und der zweite
Speicherkondensator und/oder wenigstens ein weiter Speicherkondensator parallel in
dem Primärschaltkreis des Transformators angeordnet.
[0023] Hierdurch ist eine gleichzeitige Entladung über ein gemeinsames Schaltglied des ersten
Speicherkondensators, des zweiten Speicherkondensators und/oder wenigstens eines weitern
Speicherkondensators ermöglicht, wozu in einer besonderen Ausführung eine oder mehrere
Dioden parallel zum zweiten Schaltelement und/oder wenigstens eines weiteren Schaltelementes
für wenigstens einen weiteren Speicherkondensator geschaltet wird. Diese Dioden sperren
den Ladestrom des zweiten Kondensators bzw. des wenigstens einen weiteren Kondensators
im gesperrten Zustand der entsprechenden Schaltelemente, so dass der Ladevorgang durch
dieses bzw. diese Schaltelemente steuerbar ist. Die Entladung des zweiten und/oder
wenigstens eines weiteren Kondensators ist hingegen über die Diode bzw. die Dioden
auch bei gesperrtem Schaltelement bzw. bei gesperrten Schaltelementen möglich, so
dass für den gemeinsamen Entladevorgang der Kondensatoren nur das erste Schaltelement
geschaltet werden muss.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erste Schaltelement so angeordnet,
dass der erste Kondensator nach dem Schließen dieses Schaltelementes über die Primärwicklung
des Transformators entladen wird. Der zweite Speicherkondensator und/oder wenigstens
ein weiterer Speicherkondensator sind in einer bestimmten Ausführung der Erfindung
dabei über zusätzliche Schaltglieder parallel zu dem ersten Speicherkondensator angeordnet.
Sobald die Spannung am ersten Speicherkondensator nach Schließen des ersten Schaltelements
unter die Ladespannung eines zweiten und/oder wenigstens eines weiteren Speicherkondensators
sinkt, schalten diese Schaltglieder ein und der erste und der zweite Speicherkondensator
entladen sich von da an parallel über die Primärwicklung des Ausgangstransformators
sowie das gemeinsame Schaltelement.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hat der zweite Speicherkondensator
und/oder wenigstens ein weiterer Speicherkondensator eine größere Kapazität als der
erste Speicherkondensator, so dass ein größerer Bereich der Impulsenergie steuerbar
ist.
[0026] Die Anordnung des zweiten und/oder wenigstens eines weiteren Schaltelementes bietet
den Vorteil, den zweiten und/oder wenigstens einen weiteren Speicherkondensator getrennt
von dem ersten Speicherkondensator laden zu können, indem der Masseanschluss des zweiten
Speicherkondensators und/oder wenigstens eines weiteren Speicherkondensators durch
das bzw. die zugehörigen Schaltelemente entweder zur Masse der Schaltung durchgeschaltet
oder von der Masse getrennt wird.
[0027] Dementsprechend wird erfindungsgemäß eine Steuereinheit vorgesehen, die das erste
und das zweite Schaltelement sowie gegebenenfalls wenigstens ein weiteres Schaltelement
für wenigstens einen weiteren Speicherkondensator getrennt betätigen kann. Dadurch
ist es möglich, zunächst den ersten Speicherkondensator auf maximale Spannung aufzuladen
und anschließend durch Betätigen des zweiten Schaltelements den zweiten Speicherkondensator
und/oder durch Betätigen eines oder mehrerer weiterer Schaltelemente einen oder mehrere
weitere Speicherkondensatoren auf einen Wert aufzuladen, der zwischen Null und der
Spannung am ersten Speicherkondensator liegt.
[0028] Bemerkenswert ist bei dieser Art der Schaltungsanordnung, dass sich durch den nacheinander
stattfindenden Ladungsvorgang der Kondensatoren ein besonders einfacher Aufbau einer
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ergibt.
[0029] In einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung wird die Ladespannung des zweiten
Kondensators und/oder eines oder mehrerer weiterer Speicherkondensatoren lastabhängig
gesteuert, während der ersten Kondensators stets auf maximale Spannung geladen wird.
[0030] Hierzu wird vorzugsweise ein Hochspannungssensor vorgesehen, der die am weidezaun
anliegende Last, d.h. die Impedanz zur Erde misst. Die Steuereinheit kann sodann abhängig
von dieser Zaunlast die Ladespannung des zweiten Kondensators und/oder eines oder
mehrerer weiterer Speicherkondensatoren abhängig von der Größe dieser Last steuern.
[0031] In einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung werden der zweite und/oder wenigstens
ein weiterer Speicherkondensator dem Ladevorgang und/oder dem Entladevorgang lastabhängig
zugeschaltet. Diese Ausführungsform ermöglicht es, die gewünschte lastabhängige Ausgangsenergie
des Gerätes durch Kombination der in einzelnen Kondensatoren speicherbaren Energie
additiv zusammenzustellen. Durch den Zeitablauf des Zuschaltens der einzelnen Kondensatoren
sowie deren Ladevorgang kann darüber hinaus der zeitliche Verlauf der Ausgangsspannung
des Gerätes in einem weiten Bereich flexibel eingestellt werden.
[0032] In einer besonders einfachen aber effektiven Ausführungsform der Erfindung werden
alle für die Erzeugung der gewünschten Ausgangsenergie vorgesehenen Kondensatoren
stets durch Zuschalten beim Entladevorgang vollständig aufgeladen. Die gemeinsame
Entladung kann dabei wie in der vorgeschriebenen Ausführungsform gemeinsam durch Schalten
des Entladevorgangs durch ein einziges Schaltelement in die Primärspule des Transformators
geleitet werden. Diese Ausführungsform ermöglicht die Zusammensetzung der Ausgangsenergie
quasi in Energiequanten, wobei ein einzelnes Quantum durch die Speicherkapazität der
jeweiligen Einzelkondensatoren gegeben ist.
[0033] Durch die Verwendung von mehr als zwei Speicherkondensatoren kann die nach dem Zündvorgang
benötigte Reserveenergie in kleinen Einheiten bei hoher Spannung bereitgestellt und
abgerufen werden. Es ist beispielsweise möglich, lastabhängig eine hohe, fast gleichbleibende
Spannung bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch zu erzeugen.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Beschreibung nachfolgend näher erläutert.
[0035] Im Einzelnen zeigen
- Figur 1
- ein Schaltbild eines Beispiels für ein erfindungsgemäßes Weidezaungerät, und
- Figur 2
- ein Impulsdiagramm gemäß einer bestimmten Ausführung der Erfindung.
[0036] Eine Stromversorgung (Power) wird über eine Steuerung (Controller) gesteuert. Ober
externe Eingaben (input) kann die Steuerung eingestellt bzw. programmiert werden.
[0037] Die Stromversorgung liefert über einen Spannungswandler, d.h. einen Gleichspannungswandler
(DC/DC) oder einen Wechselspannungswandler (AC/DC) die Ladespannung für zwei Speicherkondensatoren
C1 und C2.
[0038] Die Aufladung des Speicherkondensators C1 erfolgt über die Diode D2 und D6, während
die Aufladung des Speicherkondensators C2 über die Diode D2 und D1 erfolgt. Dadurch
ist ein Ladungsausgleich von C1 nach C2 nicht möglich, C2 kann also auf eine niedrigere
Spannung als C1 aufgeladen werden.
[0039] Im Stromkreis der Primärwicklung des Transformators TR1 ist neben dem Kondensator
C1 ein Thyristor THY1 angeordnet, der über die Steuerung gezündet werden kann.
[0040] L1 und C3 sind Impulsformungsglieder, die in bekannter Weise eingesetzt werden, um
hochfrequente Anteile im ausgangsseitigen Impuls zu unterdrücken.
[0041] Bei einem Zünden des Thyristors THY1 wird der aufgeladene Speicherkondensator C1
über den Transformator TR1 entladen, wodurch sich ein ausgangsseitiger Hochspannungsimpuls
an der Sekundärwicklung ergibt, der an den Zaun Z abgegeben wird. Der Hochspannungsstromkreis
wird bei einer Zaunberührung durch das entsprechende Tier über die Erde (GND) geschlossen.
[0042] Ein Hochspannungssensor (HV-Sensor) erfasst die Zaunlast bzw. die Impedanz gegenüber
der Erde. Im Falle eines Spannungssensors wie vorliegend wird dabei die Maximalspannung
erfasst, die von der Zaunlast abhängig ist. Auf diese Weise wird die am Zaun Z anliegende
Zaunlast an die Steuerung (Controller) übermittelt.
[0043] Der zweite Speicherkondensator C2 liegt über die als Schalter dienenden Dioden D4
und D5 parallel zum ersten Speicherkondensator C1 in dessen Entladungsstromkreis.
Da der erste Kondensator C2 stets mit einer hohen, z.B. seiner vollen Ladespannung
geladen ist, entlädt sich dieser dabei zunächst solange über die Primärwicklung des
Transformators TH1, bis er auf die Ladespannung des zweiten Speicherkondensators C2
entladen ist. Jetzt werden D4 und D5 leitend und beide Kondensatoren C1 und C2 entladen
sich von da an gemeinsam über den Transformator TR1.
[0044] Figur 2 zeigt ein Diagramm für eine mögliche Impulsfolge, die mit der gemäß Figur
1 dargestellten Schaltungsanordnung möglich ist.
[0045] Auf der Abszisse ist hierbei die Zeit T, auf der Ordinate die Ausgangsspannung bzw.
Zaunspannung HV aufgetragen.
[0046] Der Impuls I mit der Spannung HV1, während dem keine Zaunlast am Zaun Z anliegt,
wird alleine durch den Speicherkondensator C1 bewirkt, C2 wird in diesem Fall nicht
geladen, da das Schaltglied THY2 während des Ladevorgangs gesperrt bleibt.
[0047] Sobald ein Durchschlag erfolgt, bricht die Spannung schlagartig auf einen belastungsabhängigen
Wert zusammen.
[0048] Dieser Vorgang ist in dem Impuls II dargestellt.
[0049] Über den HV-Sensor ist die Steuerung in der Lage, den Spannungsverlauf zu detektieren
und die Ladung von C2 entsprechend der Last über das zweite Schaltelement THY2 zu
regeln. Bei Unterschreiten einer Minimalspannung unter Last wird die Ladespannung
von C2 entsprechend erhöht.
[0050] Im Impuls III ist der an eine Laständerung anschließende Entladevorgang erkennbar,
bei der Speicherkondensatoren C2 auf eine höhere Ladespannung aufgeladen ist. Zunächst
ergibt sich der gleiche Spannungsverlauf wie im Impuls II, da hier zunächst nur der
erste Speicherkondensator C1 entladen wird (III.1) .
[0051] Im Anschluss daran werden in der Impulsphase III.2 beide Speicherkondensatoren C1
und C2 gemeinsam entladen, wobei die Spannung an der Last jetzt höher ist und länger
ansteht. Die Fläche unter den dargestellten Impulskurven ist jetzt bedeutend größer.
Diese ist ein Maß für die Energie, die an eine bestimmte Last abgegeben wird, das
heißt, die Schockenergie wird im Lastfall erhöht.
[0052] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ein sehr großer Regelbereich in der Impulsenergie
möglich. Zugleich ist jedoch gewährleistet, dass stets eine Ausgangsspannung HV2 erreicht
wird, die der Durchschlagsspannung zum Zünden des Entladevorgangs entspricht. Beide
Effekte gemeinsam bewirken eine hohe Hütesicherheit, da zum einen der einen Hüteschock
auslösenden Spannungs- bzw. Stromimpuls bei Tierberührung des Zauns zuverlässig gezündet
und zum andern mit einer entsprechenden Energie in der weiteren Impulsfolge erfolgt,
die einen ausreichend großen Hüteschock zur Abschreckung des Tieres sicherstellt.
[0053] Trotz einfachem Aufbau einer erfindungsgemäßen Schaltung, der anhand des Ausführungsbeispiels
gemäß Figur 1 erkennbar ist, wird so eine hohe Hütesicherheit bei geringem Stromverbrauch
im Leerlauf und eine von der Leerlaufspannung unabhängige stufenlose Regelung der
Impulsenergie möglich.
[0054] Die Schaltung gemäß Figur 1 zeigt jedoch nur ein besonderes Ausführungsbeispiel für
die Realisierung der Erfindung, die jedoch nicht darauf beschränkt ist. Wesentliches
Element der Erfindung ist das zweite Schaltelement, das zur Steuerung des unabhängigen
Ladevorgangs des zweiten Speicherkondensators vorgesehen ist.
1. Weidezaungerät mit einem ersten Speicherkondensator, der mittels eines Schaltelementes
über die Primärwicklung eines Transformators entladbar ist, um einen HV-Impuls zu
erzeugen, wobei ein zweiter Speicherkondensator zur Steigerung der Impulsenergie vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Schaltelement (THY2) zur Steuerung des Ladevorgangs des zweiten Speicherkondensators
(C2) vorgesehen ist.
2. Weidezaungerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein weiterer Speicherkondensator vorgesehen ist.
3. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass jedem Speicherkondensator ein Schaltelement zur Steuerung des Ladevorgangs zugeordnet
ist.
4. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zu jedem Speicherkondensator ein separates Schaltelement zugeordnet ist.
5. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein vom ersten Kondensator (C1) unabhängiger Ladevorgang des zweiten Speicherkondensators
(C2) und/oder wenigstens eines weiteren Speicherkondensators vorgesehen ist.
6. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Speicherkondensator (C2) und/oder wenigstens ein weiterer Speicherkondensator
über die gleiche Primärwicklung des Transformators (TR) entladbar ist, wie der erste
Speicherkondensator (C1).
7. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Speicherkondensator (C1), der zweite Speicherkondensator (C2) und/oder
wenigstens ein weiterer Speicherkondensator parallel im Entladungsstromkreis des Transformators
(TR) angeordnet sind.
8. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Speicherkondensator, der zweite Speicherkondensator und/oder wenigstens
ein weiterer Speicherkondensator über ein gemeinsames Schaltelement (THY1) an den
Entladungsstromkreis geschaltet werden.
9. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Dioden parallel zum zweiten Schaltelement (THY2) und/oder wenigstens
ein weiteres Schaltelement für wenigstens einen weiteren Speicherkondensator geschaltet
ist.
10. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit zur getrennten Betätigung des ersten (THY1), des zweiten Schaltelementes
(THY2) und/oder wenigstens eines Schaltelementes für den bzw. die weiteren Speicherkondensatoren
vorgesehen ist.
11. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchschalten des zweiten Schaltelementes (THY2) und/oder wenigstens eines Schaltelementes
für wenigstens einen weiteren Speicherkondensator für den Ladevorgang des zweiten
Speicherkondensators (C2) vorgesehen ist.
12. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladespannung des zweiten Speicherkondensators (C2) und/oder wenigstens eines
weiteren Speicherkondensators lastabhängig steuerbar ist.
13. Weidezaungerät nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und/oder wenigstens ein weiterer Speicherkondensator dem Ladevorgang und/oder
dem Entladevorgang lastabhängig zuschaltbar sind.
14. Verfahren zum Betrieb eines Weidezaungeräts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Speicherkondensator (C2) und/oder wenigstens einem weiteren Speicherkondensator
geladene Energie lastabhängig gesteuert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Speicherkondensator (C1) lastunabhängig aufgeladen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine gemeinsame Entladung des ersten (C1) und zweiten Speicherkondensators (C2) und/oder
wenigstens eines weiteren Speicherkondensators vorgesehen ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16 dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und/oder wenigstens ein weiterer Speicherkondensator dem Ladevorgang und/oder
dem Entladevorgang lastabhängig zugeschaltet werden.