[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbindung von Fensterelementen innerhalb
einer Fensterfront, bestehend aus wenigstens einem Kopplungselement, mit dem benachbarte
Fensterelemente über ihre Rahmenprofile zu verbinden sind.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein dafür geeignetes Kopplungssystem.
[0003] Größere Fensterfronten werden durch mehrere nebeneinander gesetzte Fensterelemente
gebildet. Insbesondere wenn die Fensterelemente aus Kunststoff-Hohlprofilen gebildet
sind, ergibt sich die Notwendigkeit, eine Aussteifung gegenüber solchen Kräften vorzunehmen,
die senkrecht zur Fensterfläche wirken, insbesondere Windlasten. Daneben ist eine
mechanische Verbindung der Fensterelemente erforderlich, die auch eine seitliche Dehnung
in der Ebene der Fensterfront zulässt.
[0004] Aus der WO 03/046323 A1 ist es bekannt, Kopplungselemente vorzusehen, die aus Metall
gebildet sind und ein so großes Flächenträgheitsmoment aufweisen, dass sie als Aussteifung
dienen können. Nachteilig ist aber, dass bei den bekannten Verfahren zur Kopplung
und Kopplungssystemen die statische Auslegung am Anfang steht und die weitere Geometrie
der Kopplungsstelle von dem statisch gebotenen Profilquerschnitt abhängt. Die optische
Gestaltung und statische Auslegung bedingen sich bei den bekannten Systemen gegenseitig,
so dass nach der statischen Berechnung oftmals die Gestaltung wieder angepasst werden
muss, was möglicherweise eine erneute statische Berechnung nach sich zieht, usw.
[0005] Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu
verbessern, dass die gestalterische Planung weitgehend unabhängig von statischen Anforderungen
ist. Auch soll eine einfachere Montage und Reduzierung der auf Lager zu haltenden
Einzelteile in einem Fensterprofilprogramm bewirkt werden.
[0006] Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren zur Verbindung von Fensterelementen innerhalb
einer Fensterfront mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Kopplungssystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 11 oder des Anspruchs 12 gelöst.
[0007] Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verbindung von Fensterelementen
ist es, eine identische Kopplungsspaltweite vorzusehen. In identische Rahmenprofile,
die mit ihren Rückenseiten spiegelbildlich in Bezug auf den Kopplungsspalt zueinander
ausgerichtet sind, werden gleiche Abstandshalterelemente eingesetzt, so dass die Kopplung
symmetrisch ausgebildet ist.
[0008] Es ist aber erfindungsgemäß auch möglich, durch entsprechend angepasste Abstandshalterelemente
Rahmenprofile verschiedener Hersteller miteinander zu verbinden.
[0009] Die Vorsehung fester Kopplungsspaltweiten ermöglicht die Planung großer Fensterflächen
unabhängig von einer späteren statischen Feinauslegung. Außerdem ist es möglich, eine
Montage und Demontage von Fensterelementen mitten im Verbund vornehmen. Es muss dazu
lediglich das Kopplungselementelement freigelegt werden, beispielsweise durch Abnehmen
von Abdeckprofilen an der Innen- oder gegebenenfalls auch an der Außenseite des Kopplungsspaltes.
Eventuell vorhandene verstärkende Einsatzprofile können dann leicht herausgenommen
werden. Zur Montage wird der umgekehrte Weg gewählt, das heißt, es wird ein Kopplungselementelement
geeigneter Profilhöhe in den Kopplungsspalt zwischen den Rahmenprofilen eingeschoben.
[0010] Möglich ist auch, nicht nur eine einheitliche Kopplungsspaltbreite, sondern auch
einen eine einheitliche Ansatztiefe vorzusehen, also einen gleich bleibenden Abstand
von der durch die außen liegenden Oberflächen der Rahmenprofile gebildeten Ebene,
den die in den Kopplungsspalt eingesetzten Kopplungselemente wahren. Dies ist insbesondere
bei den vertikalen Kopplungselementen vorteilhaft, da dann durchgehende Balkonanschlussprofile,
Fensterbankanschlussprofile, Wetterschutzleisten etc. welche unter den horizontalen
Rahmenprofilen eingeschoben sind, mit den vertikalen Kopplungselementen eine durchlaufende
Ebene bilden können und für Abklebungen von Abdichtungsfolien, Fensterbänken etc.
nicht ausgeklinkt werden müssen.
[0011] Vorzugsweise sind Kopplungselemente und Rahmenprofile über Formschlusselemente, die
sich entlang der Profillängsachsen erstrecken, verbunden und zwar über wenigstens
einen Teil der Rahmenprofillänge; es ist also nicht erforderlich, dass die Formschlusselemente
am Rahmen durchlaufen. Die Hauptrichtung von Kräften, die an der Fensterfront angreifen,
also insbesondere von Windlasten, ist senkrecht zur Ebene der Fensterfront und verläuft
somit in der Tiefe des Kopplungsspalts. Die Formschlussmittel legen Kopplungselement
und Rahmenprofile in einer definierten Lage in Bezug auf die Tiefe des Kopplungsspaltes
fest. Mess- und Ausrichtarbeiten fallen nicht mehr an. Sind an wenigstens einem der
Kopplungspartner mehrere parallele Formschlusselemente angeordnet, so kann die Lage
definiert verändert werden und kann beispielsweise in Abhängigkeit von der Profilhöhe
des ausgewählten Kopplungselements gewählt werden.
[0012] Bevorzugt sind die Formschlussmittel durch Nuten an den Rahmenprofilen und darin
einsetzbare Stege an den Seiten des Kopplungselements gebildet.
[0013] Auch die umgekehrte Anordnung mit Nuten im Kopplungselement und Stegen an den Rahmenprofilen
ist möglich.
[0014] Besondere Vorteile bietet eine Ausführungsform des Verfahrens, bei der die Kopplungselemente
aus einer Menge von Kopplungselementen ausgewählt werden, die sich nur hinsichtlich
der Höhe ihres Profilquerschnitts unterscheiden, deren Profilquerschnitte aber wenigstens
in der Breite, in einem Steg-Kopf-Abstand und in der Höhe der Stege übereinstimmen.
Damit kann die durch die Nuten an den Rahmenprofilen und den Steg-Kopf-Abstand definierte
Lage im Kopplungsspalt vorgeplant werden. Dies gilt analog für eine gleich bleibenden
Nut-Kopf-Abstand bei derjenigen Ausführungsform, bei der die Stege rahmenseitig und
die Nuten am Kopplungselement vorgesehen sind.
[0015] Bevorzugt sind die Kopplungselemente als einseitig offene Profile ausgebildet. Soweit
statisch erforderlich, kann ein zusätzliches Einsatzprofil in das offene Kopplungselement
hinein geschoben werden. Aufgrund der einheitlichen Kopplungsspaltweite ist auch ein
Anschluss weiterer Elemente wie druckfester Einsatzkörper zur Übertragung von Gewichtskräften
bei Kopplung horizontaler Rahmenprofile oder Anschlusskörper für Trockenbauwände möglich.
[0016] Möglich ist weiterhin, dass das Kopplungselement mit seiner Öffnung zu einer Gebäudeaußenseite
und mit einem geschlossenen Profilabschnitt zu einer Gebäudeinnenseite ausgerichtet
wird, an welchem ein Anschlussprofil für eine Trockenbauwand befestigt wird.
[0017] Ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignetes Kopplungssystem
umfasst in einer ersten Ausführungsform wenigstens:
- ein Kopplungselement, das einen einseitig offenen Profilquerschnitt mit zwei parallelen
Schenkeln und einem Verbindungssteg aufweist, wobei an den Außenseiten der Schenkel
jeweils wenigstens ein Steg angeordnet ist, und
- mehrere an den Rahmenprofilen spiegelbildlich in Bezug auf einen Kopplungsspalt angeordneten
Abstandshalterelementen mit jeweils wenigstens einer Nut, in die die Stege des Kopplungselements
einsetzbar sind.
[0018] Ein weiteres Kopplungssystem mit umgekehrter Anordnung von Nuten und Stegen ist in
Anspruch 14 angegeben.
[0019] Zur Abdeckung des Kopplungsspaltes an der Gebäudeaußenseite und/oder an der Gebäudeinnenseite
können Abdeckprofile vorgesehen sein, die vorzugsweise direkt zwischen den in der
Kopplungsspaltweite beabstandet zueinander ausgerichteten Rückseiten der Rahmenprofile
einrastbar ist, also keine weiteren Zwischenelemente oder Verschraubungen mehr benötigen.
[0020] Wenn das Kopplungselement um eine Ansatztiefe versetzt zur Gebäudeaußenseite angeordnet
wird und damit ein Teil des Kopplungsspaltes als Luftraum ausgebildet wird, kann darin
ein Verbindungsprofil eingesetzt werden, an dem weitere Elemente befestigbar sind,
beispielsweise ein Rollladenführungsprofil.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren
zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1 - 4
- das Kopplungssystem der Erfindung in verschiedenen Einbausituationen, jeweils in Schnittansicht;
- Fig. 5a - 5c
- verschiedene Kopplungselemente im Querschnitt;
- Fig. 6a
- ein Abstandshalterelement in perspektivischer Ansicht
- Fig. 6b
- das Abstandshalterelement aus Fig. 6a in seitlicher Ansicht;
- Fig. 7a
- einen Einbauort für das Abstandshalterelement in schematischer Vorderansicht auf eine
Fensterfläche;
- Fig. 7b
- den Einbau eines Kopplungselements in schematischer Vorderansicht auf eine Fensterfläche;
und
- Fig. 8 - 14
- weitere Ausführungsformen des Kopplungssystems, jeweils in Schnittansicht.
[0023] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Kopplungssystems. Dieses besteht im
wesentlichen aus zwei Abstandshalterelementen 20 und einem Kopplungselement 10. Die
Abstandshalterelemente 20 sind an den Außenseiten vertikaler Rahmenprofile 210, 210'
befestigt. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise über eine Clipsverbindung, bei der
Rastzungen 23 an dem Abstandshalterelement 20 unter entsprechende Rastzapfen 212 am
Rahmenprofil 210 federnd einschnappen. Diese Verbindung ermöglicht eine Vorpositionierung
der Abstandshalterelemente 20, welche dann anschließend über eine Schraube 23 mit
dem Rahmenprofil 210 und einem in dessen Hohlkammer eingeschobenen Metallverstärkungsprofil
211 verbunden werden.
[0024] Das Kopplungselement 10 ist, wie insbesondere Fig. 5a zeigt, U-förmig aus zwei längeren
äußeren Schenkeln 12 und einem dazwischen liegenden kürzeren Schenkel 13 gebildet.
An der Außenseite der langen Schenkel 12 sind Stege 11 vorgesehen, die insbesondere
durch Falzen eines Bleches gebildet sein können. Das Kopplungselement 10 weist eine
Öffnung 14 auf, die dem kurzen Schenkel 13 gegenüber liegt.
[0025] In der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kopplungssystems ist vorgesehen,
dass der Abstand X zwischen dem kurzen Schenkel 13 und den Stegen 11 einheitlich gewählt
ist, auch wenn unterschiedliche Profilhöhen L der Kopplungselemente 10 (Fig. 5a),
10' (Fig. 5b) oder 10" (Fig. 5c) im System vorgesehen sind.
[0026] Gemäß den statischen Anforderungen wird ein Kopplungselement 10, 10', 10" mit einer
bestimmten Profilhöhe L ausgewählt. Das erfindungsgemäße Kopplungssystem erlaubt es
aber, unabhängig von den lokalen statischen Erfordernissen an der Kopplungsstelle
ein einheitliches Rastermaß der gesamten Fensterfront aufzubauen. Einheitlich ist
bei allen Kopplungselementen 10, 10', 10" nämlich nicht nur der Abstand X, sondern
auch die Breite an den langen Schenkeln 12 und die Höhe der Stege 11.
[0027] Bei der in Fig. 1 dargestellten Einbausituation ist ein Spaltmaß S angegeben. Dieses
ist unabhängig von den statischen Anforderungen an der Kopplungsstelle und den daraus
abzuleitenden Profilhöhen L des Kopplungselements 10 vorgegeben.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 schließt das Kopplungselement 10 mit den
Enden seiner langen Schenkel 12 an einer Öffnung 14 an der Innenseite I der Fensterfläche
ab. Die Profilhöhe des Kopplungselements 10 ist so gewählt, dass es bei einer Positionierung
seiner Stege 11 in der innenseitigen Nut 22 des Abstandshalterelements 20 gegenüber
der Außenfläche A zurückspringt, und zwar um eine Ansatztiefe T, welche es erlaubt,
im unteren Bereich eines Fensterfeldes eine Fensterbank, Wetterschutzleiste oder auch
eine horizontale Kopplung, die nachfolgend noch mit Bezug auf Fig. 14 erläutert werden
wird, vorzusehen.
[0029] Erfindungswesentlich ist, dass das Spaltmaß S in jedem Fall und in vielen Fällen
auch die Ansatztiefe T für alle Einbausituationen gleich sind, was einerseits durch
eine Auswahl aus einer Mehrzahl von unterschiedlich langen Kopplungselementen 10,
10', 10" ermöglicht wird und andererseits durch die Vorsehung mehrerer Nuten 21, 22
an den Abstandshalterelementen, die eine versetzte Positionierung des Kopplungselements
mit seinen Stegen 11 erlaubt.
[0030] Fig. 2 zeigt eine ähnliche Einbausituation wie Fig. 1, jedoch ist hier das Kopplungselement
10 genau umgekehrt eingesetzt und schließt demnach mit seinem kurzen Schenkel 13 bündig
mit der Innenseite I ab, wohingegen die Öffnung 14 zur Außenseite A hin weist.
[0031] Das Abstandshalterelement 20 ist in einer perspektivischen Darstellung in Fig. 6a
gezeigt. Die dort dargestellte Ausführungsform besitzt zwei Nuten 21, 22, die für
die Aufnahme der seitlich abragenden Stege 11 an dem Kopplungselement 10 geeignet
sind. Zu den Außenseiten hin schließen sich federnde Rastzungen 23, 24 zum Einclipsen
in die Rahmenprofile 210, 210' an. Weiterhin sind Befestigungsbohrungen 25 zur festen
Verschraubung mit den Rahmenprofilen vorgesehen.
[0032] In Fig. 6b ist das Abstandshalterelement in die entsprechende Außenseite eines Rahmenprofils
210 eingeschnappt. Lediglich die Schraubverbindung mit dem Kunststoff-Rahmenprofil
und dessen Stahlverstärkungseinlage 211 ist hier noch nicht hergestellt.
[0033] In Fig. 7a ist dargestellt, dass die Abstandshalterelemente 20 vorzugsweise in einer
bestimmten Höhe H ober- bzw. unterhalb einer Innenecke des Fensterelements, am Stoß
zwischen vertikalen und horizontalen Rahmenprofilen 210, 220, montiert sind. Verformungen
in dem horizontalen Rahmenprofil 220, die beispielsweise in Folge von Wärmedehnung
auftreten, können somit elastisch ausgeglichen werden.
[0034] Fig. 7b zeigt in nicht maßstäblicher Verzerrung, wie einsenkrechtes Rahmenprofil
210 elastisch verformt wird, damit ein Kopplungselement zwischen die Abstandshalterelemente
20 eingeschoben werden kann. Durch die Verformung werden die Abstandshalterelemente
20 so weit nach außen gedrückt, dass das Kopplungselement 10 mit seinen Stegen 11
in den Kopplungsspalt einschiebbar ist. Anschließend federn die Rahmenprofile 210,
210' wieder zurück, wobei die Stege 11 des Kopplungselements in die vorgesehene Nut
21 oder 22 des Abstandshalterelements (vgl. Fig. 6a) eingeführt werden.
[0035] Fig. 3 zeigt eine Einbausituation, bei der das Kopplungselement mit seinem kurzen
Schenkel 13 maximal an die Außenseite A herangesetzt ist. Der Kopplungsspalt mit der
Spaltweite S ist beidseitig durch Abdeckprofile 31 verschlossen.
[0036] In Fig. 4 ist eine zu Fig. 3 ähnliche Einbausituation dargestellt, bei der das Kopplungselement
10 in gleicher Weise wie in Fig. 3 angeordnet ist. Auch sind wiederum Abdeckprofile
31 aufgesetzt, die den Kopplungsspalt abdecken. Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit
kann das Kopplungselement 10 durch ein zusätzliches Einsatzhohlprofil 16 erweitert
werden, das in die Öffnung 14 des Kopplungselements 10 eingeschoben werden kann. In
dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Einsatzhohlprofil 16 mit rechteckigem
Querschnitt vorgesehen.
[0037] In Fig. 9 wiederum ist ein Kopplungselement 10" mit größerer Profilhöhe L vorgesehen,
in das ein Einsatzvollprofil 15 mit geringerer Profilhöhe, beispielsweise ein Flachstahl
15, eingesetzt ist. Auch bei dieser Kombination von langem Kopplungselement 10" und
kurzem Einsatzvollprofil 15 wird die Biegesteifigkeit gegenüber Kräften, die von der
Außenseite A an einer Fensterfront angreifen, erhöht, soweit eine entsprechende Verbindung
zwischen dem Einsatzvollprofil 15 und dem Kopplungselement 10" hergestellt ist, beispielsweise
durch Verschraubungen.
[0038] In Fig. 8 ist eine Einbausituation dargestellt, die hinsichtlich der Kopplung mit
der in Fig. 1 übereinstimmt. Es sind jedoch beidseitig Abdeckprofile 31 auf den Spalt
aufgesetzt. Dadurch, dass das Kopplungselement mit seinen Stegen 11 in die innenseitige
Nut 22 der Abstandshalterelemente eingesetzt ist, ist zwischen dem Kopf des Kopplungselements
10 am kurzen Schenkel und der Außenfläche A ein Hohlraum 230 mit der Ansatztiefe T
ausgebildet. Der Hohlraum 230 trägt zur Wärmedämmung bei.
[0039] In Fig. 10 ist ein längeres Kopplungselement 10" wiederum so positioniert, dass zwischen
seinem kurzen Schenkel 13 und der Außenfläche A bzw. der Innenseite des Abdeckprofils
31 ein Hohlraum 230 ausgebildet ist, wodurch die Wärmeübertragung über das vorzugsweise
metallische Kopplungselement 10" gemindert wird. Zugleich ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aber eine große Biegesteifigkeit erforderlich, die eine größere
Profilhöhe bei dem Kopplungselement 10" nach sich zieht und zusätzlich den Einsatz
eines Einsatzhohlprofils 16 erforderlich macht. Die Höhe des Kopplungselements 10"
mit dem eingesetzten Einsatzhohlprofil 16 ist so groß, dass die Elemente 10", 16 über
die Innenseite I der Fensterfront hinausragen.
[0040] Sie werden daher durch ein auf die Innenseite aufgesetztes Abdeckprofil 32 mit trapezförmigem
Querschnitt und entsprechender Tiefe abgedeckt.
[0041] Hierbei zeigt sich ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Kopplungssystems.
Sollte es nämlich erforderlich sein, die Biegesteifigkeit der Fensterfront zu erhöhen,
beispielsweise bei unerwartet hohen Windlasten, so kann nach Entfernen der innen liegenden
Abdeckkappe 32 einfach auf das Einsatzhohlprofil 15 zugegriffen werden, das aus der
Öffnung 14 des Kopplungselements 10" heraus gezogen werden kann. Es kann ein anderes
Profil mit noch größerem Flächenträgheitsmoment eingesetzt werden, beispielsweise
ein Einsatz-Vollprofil 15, wie es bei dem in Fig. 11 dargestellten Ausführungsbeispiel
umgesetzt ist.
[0042] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 ist zur Außenseite A hin ein Verbindungsprofil
34 in den Luftraum 230 eingesetzt. Aufgrund der in dem erfindungsgemäßen Kopplungssystem
festgelegten Spaltweite S wird nur ein einheitlich breites Verbindungsprofil 34 für
alle Anwendungsfälle benötigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein doppeltes
Rollladenführungsprofil 33 mit dem Verbindungsprofil 34 über eine Verschraubung verbunden;
solche Zusatzteile können aber auch angeformte Profilabschnitte aufweisen, die ein
direktes Einsetzen in den Kopplungsspalt ermöglichen. Weiterhin kann eine direkte
Befestigung an dem Kopplungselement 10 erfolgen, wenn dieses mit seinem kurzen Schenkel
13 bündig zur Außenseite der Fensterfront positioniert ist, wie beispielsweise in
Fig. 3 und 9 dargestellt.
[0043] Die schon zuvor mit Bezug auf Fig. 2 erläuterte Einbausituation, bei der der kurze
Schenkel 13 des Kopplungselements 10 zur Innenseite I des Gebäudes hin ausgerichtet
ist, ergibt die in Fig. 12 dargestellte Möglichkeit des direkten Anschlusses einer
Trockenbauwand 40 an das Kopplungselement 10. Hier ist die im Trockenbau übliche C-
oder U-förmige Blechschiene über eine Schraube 41 mit dem kurzen Schenkel 13 des Kopplungselements
10 verbunden. Anschließend kann eine Dämmung eingebracht werden, bevor die Trockenbauwand
40 durch beidseitige Anbringung von Gipskartonplatten fertig gestellt wird.
[0044] In Fig. 13 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Trockenbauwand 50 dargestellt,
die im so genannten Schwertanschluss mit der Fensterfläche verbunden ist. Dabei ist
unmittelbar am Übergang zu den Rahmenprofilen 210, 210' ein Dickenrücksprung in der
Trockenbauwand 50 vorhanden. Dieser kann wünschenswert sein, wenn in einer größeren
Fensterfläche teilweise dicke Verstärkungsrippen sichtbar sind, beispielsweise in
Form des Abdeckprofils 32 aus Fig. 11. Durch den Schwertanschluss der Trockenbauwand
ist dann, vom Innenraum her gesehen, die Breite der Rahmenprofile 210, 210' mit ihren
Glasleisten, optisch gleich, wohingegen bei dem in Fig. 12 dargestellten Anschluss
einer Trockenbauwand die Rahmenbreite von der Innenseite her deutlich verringert erscheint.
[0045] Für den Schwertanschluss ist ein Verbindungselement 51, beispielsweise ein Holzbrett,
in das Kopplungselement 10 eingeschoben. Durch die ohnehin erforderliche Beplankung
des Verbindungselements 51 in dem Bereich reduzierter Wandstärke kann außerdem ein
Kopplungselement 10" mit größerer Länge eingesetzt werden, welches in den Bereich
des Schwertanschlusses hineinragt. Das Kopplungselement 10" kann somit von der Außenseite
A beabstandet eingesetzt werden, so dass zur Gebäudeaußenseite A hin noch die Ausbildung
eines Wärme isolierenden Luftraums 230 möglich ist.
[0046] Fig. 14 zeigt den Einsatz des erfindungsgemäßen Kopplungssystems bei einer zusätzlichen
horizontalen Aussteifung. In einen horizontal verlaufenden Kopplungsspalt zwischen
zwei horizontalen Rahmenprofilen 220, 220' ist ein Kopplungselement 10" eingebracht.
Ein druckfester Einsatzkörper 17 ist in das Kopplungselement 10" eingesetzt, um Gewichtskräfte
nach unten abzuleiten, ohne dass das einseitig offene Kopplungselement 10" verformt
wird. Ein solcher Einsatzkörper 17 kann beispielsweise aus geschäumtem Hart-PVC gefertigt
sein. Das Kopplungselement 10" ragt über die innere Fensterfläche hinaus und ist durch
ein Abdeckprofil 32 abgedeckt.
[0047] An der Gebäudeaußenseite ist ein Abdeckprofil 35 vorgesehen, dass als Wetterleiste
ausgebildet ist und einen Wasserablauf gestattet. Das Abdeckprofil 35 läuft vorzugsweise
über die Breite der Fensterfront, um eine Wasserdichtigkeit zu schaffen.
[0048] Zusätzlich zu der horizontalen Aussteifung können ebenfalls die zuvor beschriebenen
vertikalen Aussteifungen vorhanden sein. Durch die Kreuzschraffur und die oben und
unten in die Zeichnungsebene projizierten Profilschnitte sind die vertikalen Abdeckprofile
31 angedeutet, die die als vertikale Aussteifung vorgesehenen Kopplungselemente abdecken.
[0049] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbindung von Fensterelementen innerhalb einer
Fensterfront über wenigstens ein Kopplungselement sei nachfolgend noch einmal beispielhaft
erläutert:
Für eine Fensterfront in einer Gebäudeöffnung werden mehrere Fensterelemente vorgefertigt.
Hierunter sind alle rahmengefassten Verglasungselemente zu verstehen, also Standflügel
wie bewegbare, also dreh- und/oder kippbare Flügel, oder auch Türen, Oberlichter etc.
Die Glaseinsätze des jeweiligen Fensterelements sind zunächst noch nicht montiert.
Die Rahmenprofil-Rückseiten werden mit Abstandshalterelementen 20 versehen. Es wird
für jede Paarung zweier Rahmenprofile ein geeignetes Kopplungselement 10, 10' oder
10" ausgewählt, wobei insbesondere die Biegesteifigkeit senkrecht zur Fensterfläche
ein entscheidendes Kriterium ist. Ein Kopplungselement - oder mehrere Teilstücke davon
hinter- bzw. übereinander - wird zwischen je zwei Rahmenprofile 210, 210'oder 220,
220' mit Abstandshalterelementen 20 eingesetzt, wobei die Stege 11 in eine der Nuten
21 oder 22 eingeführt werden und das Kopplungselement damit in die vordefinierte Lage
bringen. Über die Abstandshalterelemente 20 und das Kopplungselement wird die einheitliche
Kopplungsspaltweite S, in der die Fensterelemente anzuordnen sind, vorbestimmt. Von
den Rahmeninnenseiten her, also von den zu den Glaseinsätzen gewandten Seiten, werden
Schrauben durch das erste Rahmenprofil, durch das Kopplungselement bis in das zweite
Rahmenprofil und/oder dessen Verstärkungsprofil getrieben.
[0050] Insbesondere die letzte Kopplung wird dann dadurch vorgenommen, dass an dem zuletzt
verbleibenden Kopplungsspalt die Rahmenprofile durch Auseinanderdrücken soweit elastisch
verformt werden, dass das Kopplungselement 10 zwischen die Abstandshalterelemente
20 eingeschoben werden kann. Auch hier werden Verschraubungen vorgenommen.
[0051] Abschließend werden die Glaseinsätze eingesetzt und über die Glasleisten fixiert.
Außerdem werden einrastbare Abdeckprofile auf die Kopplungsspalten aufgesetzt. Dabei
werden flache Abdeckprofile 31 zur einfachen Überdeckung benutzt und Abdeckprofile
32 größerer Höhe für die Abdeckung von Teilen der Kopplungselemente, die aus dem jeweiligen
Kopplungsspalt heraus ragen.
1. Verfahren zur Verbindung von Fensterelementen innerhalb einer Fensterfront über wenigstens
ein Kopplungselement (10, 10', 10"), mit dem benachbarte Fensterelemente über ihre
Rahmenprofile (210, 220, 210', 220') zu verbinden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die benachbarten Rahmenprofile (210, 220, 210', 220') der benachbarten Fensterelemente
in einer einheitlichen Kopplungsspaltweite (S) positioniert werden und dass das jeweilige
in einen Kopplungsspalt einzusetzende Kopplungselement (10, 10', 10") aus einer Mehrzahl
von Kopplungselementen (10, 10', 10") auswählbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Kopplungsspalt eingesetzten Kopplungselemente (10, 10', 10") eine einheitliche
Ansatztiefe (T) als Abstand von der durch die außen liegenden Oberflächen der Rahmenprofile
(210, 220, 210', 220') gebildeten Ebene wahren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang den jeweiligen Rückseiten benachbarter Rahmenprofile (210, 220, 210', 220'),
die spiegelbildlich in Bezug auf den zwischenliegenden Kopplungsspalt zueinander ausgerichtet
sind, erste Formschlussmittel vorhanden sind, die jeweils mit wenigstens einem zweiten
Formschlussmittel, das an jeder Seite des Kopplungselementen (10, 10', 10") angeordnet
ist, in Eingriff zu bringen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Formschlussmittel an den Rahmenprofilen (210, 220, 210', 220') mehrfach
vorhanden und über die Tiefe des Kopplungsspalts beabstandet zueinander angeordnet
sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Formschlussmittel an jeder Seite des Kopplungselements (10, 10', 10") mehrfach
vorhanden und beabstandet zueinander angeordnet sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Formschlussmittel als Nuten (21, 22) an den Rahmenprofilen (210, 220,
210', 220') oder den damit verbundenen Abstandshalterelementen (20) und die zweiten
Formschlussmittel als beidseitig von den Kopplungselementen (10, 10', 10") abstehende
Stege (11) ausgebildet sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von Kopplungselementen (10, 10', 10") wenigstens in der Breite, in einem
Steg-Kopf-Abstand (X) und in der Höhe der Stege (11) übereinstimmen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Formschlussmittel als Stege an den Rahmenprofilen oder damit verbundenen
Abstandshalterelementen und die zweiten Formschlussmittel als beidseitig in die Kopplungselemente
eingebrachte Nuten ausgebildet sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von Kopplungselementen wenigstens in der Breite, in einem Nut-Kopf-Abstand
und in der Tiefe der Nuten übereinstimmen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungselemente (10, 10', 10") als einseitig offene Profile ausgebildet sind,
in die ein Einsatzhohlprofil (16) oder ein Einsatzvollprofil (15) oder ein Einsatzkörper
(17) einsetzbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (10, 10', 10") mit seiner Öffnung zu einer Gebäudeinnenseite
(I) hin ausgerichtet wird, und in die Öffnung ein Verbindungselement (51) für den
Anschluss eine Trockenbauwand (50) eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (10, 10', 10") mit seiner Öffnung zu einer Gebäudeaußenseite
(A) und mit einem geschlossenen Profilabschnitt (13) zu einer Gebäudeinnenseite (I)
ausgerichtet wird, an welchem ein Anschlussprofil für eine Trockenbauwand (40) befestigt
wird.
13. Kopplungssystem zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
wenigstens umfassend:
- ein Kopplungselement (10, 10', 10"), das einen einseitig offenen Profilquerschnitt
mit zwei parallelen Schenkeln (12) und einem Verbindungssteg (13) aufweist, wobei
an den Außenseiten der Schenkel (12) jeweils wenigstens ein Steg (11) angeordnet ist,
und
- mehrere an den Rahmenprofilen (210, 220, 210', 220') spiegelbildlich in Bezug auf
einen Kopplungsspalt angeordnete Abstandshalterelemente (20) mit jeweils wenigstens
einer Nut (21, 22), in die die Stege (11) des Kopplungselements (10, 10', 10") einsetzbar
sind.
14. Kopplungssystem zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
wenigstens umfassend:
- ein Kopplungselement, das einen einseitig offenen Profilquerschnitt mit zwei parallelen
Schenkeln und einem Verbindungssteg aufweist, wobei an den Außenseiten der Schenkel
jeweils wenigstens eine Nut angeordnet ist, und
- mehrere an den Rahmenprofilen spiegelbildlich in Bezug auf einen Kopplungsspalt
angeordnete Abstandshalterelemente mit jeweils wenigstens einem Steg, der in die Nut
des Kopplungselements einsetzbar ist.
15. Kopplungssystem nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch wenigstens ein Abdeckprofil (31, 32), das zwischen den in der Kopplungsspaltweite
(S) beabstandet zueinander ausgerichteten Rückseiten der Rahmenprofile (210, 210',
220, 220') einrastbar ist.
16. Kopplungssystem nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch ein Verbindungsprofil (34), das in einen Luftraum (230) im Kopplungsspalt einsetzbar
ist.
17. Kopplungssystem nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch ein an dem Verbindungsprofil (34) oder dem kurzen Schenkel (13) des Kopplungselements
(10, 10', 10") befestigbares Rolladenführungsprofil (33).