Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein freistehendes Regal mit wenigstens vier vertikalen Säulen
oder Trägern, an welche ein oder mehrere Fachböden anbringbar sind.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Derartige freistehende Regale, insbesondere aus Stahlblech gefertigt, werden zur
Aufbewahrung von Waren und Gütern aller Art im privaten und gewerblichen Bereich in
Wohn-, Büro- und Kellerräumen vielfältig genutzt. Die Regale werden in unterschiedlichen
Ausführungen und Abmessungen angeboten. Die Regalbödenoder -fächer werden dabei an
ihren vier Ecken mittels Schrauben, Steckverbindern oder dergleichen mit den beispielsweise
als Winkelprofilen ausgebildeten Regalsäulen verbunden. Dabei wird der Fachboden an
jeder Ecke mittels zweier Schrauben und zugehörigen Schraubenmuttern an der Regalsäule
befestigt. Für ein Regal mit beispielsweise fünf Fachböden sind somit insgesamt 40
(= 5 x 8) Schraubverbindungen zu befestigen. Beim Aufbau einer größeren Menge von
Regalen kann dies einen großen Arbeitsaufwand bedeuten, insbesondere da die meist
innenliegenden Schraubenmuttern mit einem Schraubenschlüssel schlecht zugänglich sind.
[0003] Ein weiteres Problem derartiger freistehender Regale stellt die oft mangelnde Winkelstabilität
der Regale in Quer- und insbesondere in Längsrichtung der Regalböden dar. Trotz fester
Verschraubung der Fachböden mit den Säulen kann der Winkel zwischen beiden von 90
Grad abweichen, so dass das fertig montierte Regal trapezförmig oder "windschief"
steht. Dies ist sowohl vom optischen Eindruck als auch in Bezug auf die Stabilität
bei starker Beladung des Regals nachteilig.
[0004] Um das Problem mangelnder Stabilität zu lösen, ist es bekannt, zusätzliche Knotenbleche
oder diagonale Verstrebungen oder dgl. anzubringen. Derartige Hilfskonstruktionen
sind mit einem erheblichen Kostenaufwand und zusätzlichen Montageaufwand für das Regal
verbunden, ohne eine befriedigende Lösung für das Problem liefern zu können.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein freistehendes Regal
mit wenigstens vier vertikalen Säulen oder Trägern, an welche ein oder mehrere Fachböden
anbringbar sind, vorzuschlagen, welches mit geringem Montageaufwand montierbar ist
und trotzdem eine stabile Verbindung zwischen Regalsäulen und Fachböden aufweist.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass das Regal wenigstens vier jeweils als U-Profil
mit einer Basisfläche und zwei Seitenflächen ausgestaltete vertikale Regalsäulen,
wobei die Basisflächen in regelmäßigen Abständen Öffnungen aufweisen, und einen oder
mehrere Fachböden mit umgefalteten Wangen aufweist, welche Fachböden mittels Befestigungselementen
an den Regalsäulen befestigbar sind, wobei die U-profilförmigen Regalsäulen im befestigten
Zustand ungefähr in einem 45-Grad-Winkel zu den jeweils angrenzenden Kanten des Fachbodens
angeordnet sind.
[0007] Die im 45-Grad-Winkel auf die umgefalteten Wangen gepreßten U-profilförmigen Regalsäulen
bewirken aufgrund der elastischen Gegenkräfte der Regalbodenwangen eine kraftschlüssige
Verbindung der Fachböden mit der Regalsäule. Dadurch genügt eine (Schraub-)verbindung
an jeder Ecke des Fachbodens, um diesen stabil mit den Regalsäulen zu verbinden. Das
erfindungsgemäße Regal ist so schneller und einfacher montierbar und außerdem preisgünstig
herstellbar.
[0008] Vorzugsweise ist das U-Profil der Regalsäulen im befestigten Zustand dabei zu den
Fachböden hin geöffnet angeordnet.
[0009] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die aneinandergrenzenden umgefalteten
Wangen der Fachböden eine Ausnehmung zur Aufnahme des Befestigungselements zur Befestigung
des Fachbodens auf. Das Befestigungselement ist dabei vorzugsweise eine Schraube,
die an einer der in der Regalsäule ausgebildeten regelmäßige angeordneten Öffnungen
befestigbar ist. Die Schraube wird dabei mittels eines Halteelements, vorzugsweise
eines Winkelteils mit einem zentralen Abschnitt und zwei im 45-Grad-Winkel dazu angeformten
Seitenschenkeln, fixiert, welches Halteelement ein Innengewinde aufweist. So kann
auf eine Schraubenmutter und damit bei der Montage auf einen Schraubenschlüssel verzichtet
werden. Das als Winkelteil ausgebildete Halteelement ist durch den Fachboden selbst
gegen Verdrehen gesichert.
[0010] Gemäß einer Variante der Erfindung sind die Regalsäulen an sich bekannte Wandschienen
für an der Wand befestigbare Regale. Diese werden in verschiedensten Abmessungen produziert
und verkauft. Durch die zusätzliche Anwendung der Wandregalschienen als Regalsäulen
für freistehende Regale können Produktions-, Lager-, Logistik- und Verkaufskosten
eingespart werden.
[0011] Zur weiteren Vereinfachung der Montage kann das Halteelement am Fachboden, insbesondere
der umgefalteten Wange, einrastbar sein.
[0012] Das erfindungsgemäße Regal kann weiterhin als 90-Grad-Winkelprofil ausgebildete Verbindungselemente
zweier nebeneinanderstehender Regale aufweisen, die in vorzugsweise in den Regalsäulen
ausgebildete Längsschlitze einhängbar sind. Zusätzlich kann ein separates Wandbedfestigungselement
vorgesehen sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von konkreten Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0014] Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
freistehenden Regals.
[0015] Figur 2 zeigt eine Detailansicht des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen freistehenden Regals von innen.
[0016] Figur 3 zeigt eine Detailansicht des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen freistehenden Regals von außen.
[0017] Figur 4 ist eine Detail-Explosionsdarstellung der Verbindung von Regalsäule und Regalboden
des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Regals.
[0018] Figur 5 ist eine Aufsicht auf einen Eckbereich des in Figur 1 gezeigten Regals.
[0019] Figur 6 zeigt in perspektivischer Ansicht zwei nebeneinander stehende und miteinander
verbundene Regale gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0020] Figur 7 zeigt eine Detailansicht der Verbindung der in Figur 6 gezeigten Regale.
[0021] Figur 8 zeigt eine Detailansicht des Verbindungselements der in Figur 6 gezeigten
Regale.
[0022] Figur 9 ist eine Aufsicht auf den Verbindungsbereich der in Figur 6 gezeigten Regale.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0023] Die Figuren 1 bis 5 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen freistehenden
Regals.
[0024] Das in der perspektivischen Ansicht der Figur 1 insgesamt mit 10 bezeichnete freistehende
Regal besteht aus vier Regalsäulen 20 und vier Regal- oder Fachböden 30, deren Ecken
jeweils an den Regalsäulen 20 befestigt sind. Die Erfindung ist jedoch selbstverständlich
nicht auf eine bestimmte Anzahl von Säulen oder insbesondere Regalböden beschränkt.
Die Regalsäulen 20 sind als U-förmige Profilteile mit einer Basisfläche und zwei Seitenflächen
ausgebildet, wie insbesondere in der Detail-Explosionsdarstellung der Figur 4 gut
zu erkennen ist. Vorzugsweise werden als Regalsäulen 20 bekannte U-profilförmige Wandschienen
für an der Wand befestigbare Regale eingesetzt. Derartige Wandregalschienen besitzen
in regelmäßigen Abständen vorzugsweise kreisförmige Öffnungen 22 zur Befestigung an
der Wand sowie Längsschlitze 24 zum Einhängen von Regalbodenträgern auf. Solche Wandregalschienen
werden in verschiedensten Abmessungen hergestellt und sind am Markt eingeführt. Durch
die zusätzliche Anwendung der Wandregalschienen als Regalsäulen für freistehende Regale
können die Produktionsstückzahlen erhöht und die erforderliche Verkaufsfläche reduziert
und somit Kosten eingespart werden.
[0025] Erfindungsgemäß sind die U-profilförmigen Regalsäulen 20 im befestigten Zustand ungefähr
in einem 45-Grad-Winkel zu den jeweils angrenzenden Kanten des Fachbodens 30 bzw.
den um 90 Grad nach unten angeformten Wangen 32 angeordnet, wie insbesondere den perspektivischen
Detailansichten der Figuren 3 und 4 sowie der Aufsichtdarstellung der Figur 5 entnehmbar
ist. Dabei ist das U-Profil der Regalsäulen 20 zum Fachboden 30 hin geöffnet angeordnet
(siehe Figuren 4 und 5). Mittels einer später im Detail erläuterten Schraubverbindung
wird die U-profilförmige Regalsäule 20 im 45-Grad-Winkel auf die umgefalteten Fachbodenwangen
32 gedrückt. Die elastischen Gegenkräfte der beiden anliegenden und wie die Regalsäulen
und Fachböden selbst vorzugsweise aus Stahlblech ausgebildeten Regalbodenwangen 32
bewirken eine kraftschlüssige Verbindung der Fachböden 30 mit der Regalsäule 20. Dadurch
genügt eine Schraubverbindung an jeder Ecke eines Fachbodens, um diesen stabil mit
den vier Regalsäulen zu verbinden. Gegenüber herkömmlichen freistehenden Regalen können
somit die Hälfte der Schraubverbindungen eingespart werden. Das erfindungsgemäße Regal
ist so schneller und einfacher montierbar und außerdem preisgünstig herstellbar. Auch
ästhetisch hebt sich das Regal mit den um 45 Grad gedrehten U-Profilsäulen aus der
Masse der Metallregale heraus.
[0026] Die Befestigung der Fachböden 30 an den Regalsäulen 20 wird nun unter Bezugnahme
auf die Figuren 2 bis 5 im Detail erläutert. Durch eine der in der Regalsäule 20 in
regelmäßigen Abständen ausgebildeten vorzugsweise kreisförmigen Öffnungen 22 wird
der vordere Teil einer als Befestigungselement dienenden Schraube 44 hindurchgeführt,
die durch eine im unteren Bereich der aneinanderstoßenden Kanten der Fachbodenwangen
32 ausgeformte Ausnehmung 34 gelangt und mit einem Halteelement 46 verschraubt wird,
das ein zur Schraube 44 passendes Innengewinde aufweist. Das Halteelement 46 ist vorzugsweise
als Winkelteil mit einem zentralen Abschnitt und zwei im 45-Grad-Winkel dazu angeformten
Seitenschenkeln ausgebildet. Das Innengewinde ist dabei in dem zentralen Abschnitt
ausgeformt, wie in Figur 4 gezeigt ist. So ist das Halteelement 46 an der Fachbodenecke
durch seine Form selbst gegen ein Verdrehen gesichert. Dadurch kann auf eine Schraubenmutter
zur Fixierung der Schraube 44 und damit bei der Montage auf einen Schraubenschlüssel
verzichtet werden, wodurch sich wiederum die Montage des Regals vereinfacht. Zur weiteren
Vereinfachung der Montage ist gemäß einer Variante der Erfindung am Fachboden, insbesondere
der umgefalteten Wange ein (in den Figuren nicht dargestellter) Vorsprung vorgesehen,
in welchem das Halteelement während der Montage einrastbar ist.
[0027] Die Figuren 6 bis 9 zeigen in perspektivischer Ansicht zwei nebeneinander stehende
und miteinander verbundene Regale gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, die
insgesamt mit 15 bezeichnet sind. Zur Verbindung zweier nebeneinander stehender Regale
ist ein als 90-Grad-Profilteil ausgebildetes Verbindungsteil 48 mit nach unten weisenden
Vorsprüngen 49 vorgesehen, welche Vorsprünge in die in den Regalsäulen 20 ausgebildeten
vertikalen Längsschlitze 24 einhängbar sind. So lassen sich beliebig viele nebeneinander
stehende Regale einfach und sicher miteinander verbinden. Zusätzlich kann ein separates
(nicht dargestelltes) Wandbedfestigungselement vorgesehen sein.
[0028] Die Erfindung schlägt ein freistehendes Regal mit einer lediglich vier Schrauben
pro Fachboden erfordernden stabilen Verbindung von Fachböden und Säulen vor, so dass
das Regal schnell und einfach montierbar ist. Zusätzlich wird der Materialaufwand
insbesondere für die Regalsäulen minimiert. Bei Verwendung bekannter Wnadregalschienen
als Regalsäulen können außerdem Einsparungen bei Produktion und Verkaufsfläche realisiert
werden.
1. Freistehendes Regal aufweisend:
wenigstens vier jeweils als U-Profil mit einer Basisfläche und zwei Seitenflächen
ausgestaltete vertikale Regalsäulen (20), wobei die Basisflächen in regelmäßigen Abständen
Öffnungen (22) aufweisen, und
einen oder mehrere Fachböden (30) mit umgefalteten Wangen (32), welche Fachböden (30)
mittels Befestigungselementen (44) an den Regalsäulen (20) befestigbar sind,
wobei die U-profilförmigen Regalsäulen (20) im befestigten Zustand ungefähr in einem
45-Grad-Winkel zu den jeweils angrenzenden Kanten des Fachbodens (30) angeordnet sind.
2. Freistehendes Regal nach Anspruch 1, wobei das U-Profil der Regalsäulen (20) im befestigten
Zustand zu den Fachböden (30) hin geöffnet angeordnet ist.
3. Freistehendes Regal nach Anspruch 1 oder 2, wobei die aneinandergrenzenden umgefalteten
Wangen (32) der Fachböden (30) eine Ausnehmung (34) zur Aufnahme des Befestigungselements
(44) zur Befestigung des Fachbodens (30) aufweisen.
4. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Befestigungselement
(44) eine Schraube ist, die an einer der in der Regalsäule (20) ausgebildeten Öffnungen
(22) befestigbar ist.
5. Freistehendes Regal nach Anspruch 4, wobei das Befestigungselement (44) mittels eines
Halteelements (46) fixiert wird, das ein Innengewinde aufweist.
6. Freistehendes Regal nach Anspruch 5, wobei das Halteelement (46) als Winkelteil mit
einem zentralen Abschnitt und zwei im 45-Grad-Winkel dazu angeformten Seitenschenkeln
ausgebildet ist, wobei das Innengewinde im zentralen Abschnitt ausgebildet ist.
7. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Regalsäulen (20) in
regelmäßigen Abständen Längsschlitze (24) aufweisen.
8. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Regalsäulen (20) Wandschienen
für an der Wand befestigbare Regale sind.
9. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Halteelement (46)
zur Vereinfachung der Montage am Fachboden (30), insbesondere der umgefalteten Wange
(32), einrastbar ist.
10. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei Regalsäulen (20) und Fachböden
(30) aus Stahlblech gefertigt sind.
11. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 10, aufweisend als 90-Grad-Winkelprofil
ausgebildete Verbindungselemente (48) zweier nebeneinanderstehender Regale (10).
12. Freistehendes Regal nach Anspruch 7 und 11, wobei die Verbindungselemente (48) in
die in den Regalsäulen (20) ausgebildeten Längsschlitze (24) einhängbar sind.
13. Freistehendes Regal nach einem der Ansprüche 1 bis 12, aufweisend wenigstens ein Wandbefestigungselement.