[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verformen des Endes eines Rohres, z.
B. zum Bördeln eines Rohres mit den in den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
US 1,914,235 bekannt. Die bewegliche Spannbacke wird über einen Längsschieber mit schräger Gleitfläche
vor dem Bearbeiten des Rohrendes gegen die unbewegliche Spannbacke verschoben, wodurch
das Rohrende eingeklemmt wird. Die Vorrichtung ist sehr aufwändig. Die Ausführung
lässt sich in einer handbetätigten Vorrichtung nicht umsetzen.
[0003] Aus der
EP 0 982 086 A1 ist eine handbetätigbare Vorrichtung bekannt, bei der Hebelanordnungen so miteinander
verbunden sind, das ein Rohrende eingeklemmt wird und in Folgebewegung ein Verformkopf
in das Rohrende gedrückt wird. Die Ausführung ist nicht besonders stabil und eignet
sich nur für die Verformung der Enden kleinerer Rohre. Das Hebelgetriebe lässt sich
in eine stationäre Maschinenausführung nicht umsetzen.
[0004] Aus der
US 5,704,106 ist eine Vorrichtung zum Einsetzen eines bestimmten Endstopfens in ein Rohrende bekannt,
bei der das zwischen zwei Spannbacken eingespannte Rohrende gegen einen ortsfesten
Einsetzkopf und auf den Endstopfen handbetätigt gefahren wird. Aus der
US 2,302,794 ist ein handbetätigtes Verformungswerkzeug für Rohrenden bekannt, bei dem ein Verformungskopf
gegen ein eingespanntes Rohrende drückbar ist. Diese Konstruktion lässt sich nicht
in eine stationäre Maschinenkonstruktion umsetzen und ist sehr aufwändig ausgeführt.
Aus der
US 2,723,703 ist eine Aufweitungszange für ein Rohrende bekannt, die eine bewegliche Spannbacke
an einer Zug/Schiebestange aufweist, die gegenüber einer ortsfesten Spannbacke an
einem Vorrichtungsträger relativ verschiebbar ist. Die Zug/Schiebestange wird von
einem Kniehebel verschoben, der auf einer Achse am Vorrichtungsträger verschwenkbar
gelagert ist. Auf derselben Achse ist ein doppelarmiger Handgriff verschwenkbar gelagert,
der mit dem Druckabschnitt auf einen gegen die Kraft einer Feder verschiebbaren Rohraufweitungskopf
drückt, der das eingespannte Rohrende aufweitet. Die Vorrichtung ist nur für die Aufweitung
von kleineren Rohren aus relativ weichem Material einsetzbar.
[0005] Aus der
DE 10 2004 056 495 B3 ist eine Vorrichtung zum Bördeln der freien Enden von Rohren, insbesondere von rohrförmigen
Bremsleitungen, in Form eines in Längsrichtung in ein Klemmbackenoberteil und in ein
Klemmbackenunterteil geteilten Bördelwerkzeugs bekannt. Die Klemmbackenteile weisen
jeweils eine halbkreisförmige Längsnut zur Aufnahme und Halterung eines zu bördelnden
freien Rohrendes auf. Das Klemmbackenoberteil und das Klemmbackenunterteil sind mit
einer längsverlaufenden Einsatzaufnahme versehen, in die auswechselbare unterschiedliche
Innendurchmesser aufweisende Klemmbackeneinsätze einlegbar sind.
[0006] Zur Fixierung einer Bremsleitung während des Bördelns ist es aus der
DE 103 42 396 A1 bekannt, in einem Bördelwerkzeug eine längs verlaufende Haltenut mit periodischen
Vertiefungen vorzusehen. Die Kunststoffummantelung soll dabei in diese Vertiefung
ausweichen können, um ihre Beschädigung zu vermeiden. Nachteilig dabei ist, dass zwischen
den Vertiefungen Druckspitzen entstehen, die zu Überdrücken in den Kunststoffummantelungen
führen können.
[0007] Aus der
US 2,892,480 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Klemmbackeneinsatz mit mehreren Nuten in
einem Formteil zusammengefasst ist, die zu im Wesentlichen kreisrunden Querschnitten
zusammengefügt werden können. Dabei sollen zu bördelnde Rohre mit unterschiedlichen
Durchmessern ohne Umbau der Klemmbackenvorrichtung unverzüglich eingespannt und gebördelt
werden können. Der Aufwand ist erheblich.
[0008] Die bekannten Bördelwerkzeuge werden z. B in Reparaturwerkstätten für Kraftfahrzeuge
eingesetzt, um die freien Enden von Bremsleitungen zu bördeln, damit sie beispielsweise
beim Auswechseln mit einem fahrzeugseitig vorhandenen Bremsdruckgeber verbunden werden
können. Derartige Bremsleitungen bestehen aus einem Metallrohr, das zum Schutz gegen
Korrosion mit einer Kunststoffummantelung versehen ist.
[0009] Um die freien Enden bördeln zu können, werden die Bremsleitungen partiell in ein
Bördelwerkzeug eingespannt und gehalten. Zum Bördeln wird dann mit einem Bördelkopf
ein Druck gegen die Stirnseite des Rohrendes ausgeübt. Das Rohrende wölbt sich dabei
nach außen auf und bildet einen axial nach außen überstehenden Halterand. Dieser Halterand
kann dann mittels einer Überwurfmutter mit einem fahrzeugseitig vorhandenen Bremsdruckgeber
verschraubt werden.
[0010] Problematisch dabei ist, dass die Rohrenden einerseits so fest gehalten werden müssen,
dass sie beim Aufbringen des Bördeldruckes nicht aus dem Bördelwerkzeug gedrückt werden
und andererseits durch den Haltedruck auf die Außenoberfläche des Rohrendes die Kunststoffummantelung
nicht beschädigt werden darf. Problematisch ist ferner, dass die zu bördelnden Bremsleitungen
einen unterschiedlich großen Außendurchmesser aufweisen können. Dadurch können Bremsleitungen
mit größeren Außendurchmessern leicht gequetscht und die Kunststoffummantelung beschädigt
werden. Um dies zu vermeiden, ist für jeden Fahrzeugtyp bzw. jeden Bremsleitungsaußendurchmesser
ein gesondertes Bördelwerkzeug erforderlich.
[0011] Die vorher beschriebene Problematik ist aber auch bei Rohrverbindungen gegeben, wie
sie in der Installationstechnik, nämlich der Hauswasserversorgungstechnik, verwendet
werden. Ebenso besteht die Problematik bei Verlegen von Rohrleitungen in Maschinen,
so dass die Verhältnisse, wie sie beschrieben sind, auch bei anderen Rohrsystemen
gegeben sind.
[0012] Ein relativ kompaktes Werkzeug zum Bördeln von beschichteten Bremsleitungen eines
Kraftfahrzeuges ist aus der
DE 103 42 396 B4 bekannt. Dieses Werkzeug besteht aus einem Grundkörper mit einer etwa halbzylindrischen
Aufnahmenut, welche mit einer etwa halbzylindrischen Klemmnut einer Klemmbacke einen
Klemmkanal zur klemmenden Halterung der Bremsleitung bildet und aus einer am Grundkörper
angeordneten, koaxial zum Klemmkanal verlaufenden und relativ zum Klemmkanal verstellbaren
Druckspindel besteht, die an ihrem kanalseitigen Ende mit einem den Bördelkopf der
Bremsleitung formenden Bördeldruckstück versehen ist, wobei der Durchmesser des Klemmkanals
quer zur Trennebene des Grundkörpers und der Klemmbacke auf wenigstens annähernd seiner
gesamten Länge kleiner ist als der Rohrdurchmesser der Bremsleitung. Die Oberfläche
der den Klemmkanal bildenden Aufnahmenut ist mit in Umfangsrichtung hintereinander
liegenden Vertiefungen versehen. Die Vertiefungen weisen wechselweise gleiche oder
unterschiedliche Krümmungsradien auf und bilden eine Art Wellenprofil. Die dadurch
gebildeten radialen Vertiefungen weisen eine maximale Tiefe von 0,1 mm auf.
[0013] Des Weiteren ist aus der
DE 32 30 444 C2 ein Werkzeug zum Bördeln von Metallrohren bekannt, welches auch zum Bördeln von mit
Kunststoff überzogenen Bremsleitungen eines Kraftfahrzeuges verwendet werden kann.
Dieses als Bördelpresse bezeichnete Werkzeug besteht aus zwei quaderförmigen Spannblöcken,
die jeweils mehrere, auf bestimmte Rohrdurchmesser abgestimmte, im Querschnitt annähernd
halbzylindrisch gefräste Rohreinlegenuten aufweisen. Die Spannblöcke sind mittels
einer Schraubverbindung gegeneinander verspannt. Die Handhabung derartiger Werkzeuge
zum Bördeln von beschichteten Bremsleitungen ist außerordentlich kompliziert und aufwändig,
da die vielen Schraubverbindungen hergestellt werden müssen, dies auch, wenn die Reparatur
an einem Fahrzeug direkt vorgenommen werden soll, auch kann sich das eingespannte
Rohr durch die Krafteinwirkung über die Verformungsschraube aufgrund des mangelnden
Gegenhaltes verdrehen.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verformen des Endes
eines Rohres anzugeben, die wesentlich einfacher ausgestaltet ist und eine einfache
Bedienung und eine schnelle Verformung des Endes eines Rohres ohne Ausübung von Verdrehkräften
auf das Rohr ermöglicht und auch für die Bearbeitung von Rohrenden mit relativ starker
Wand geeignet ist.
[0015] Die Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung der Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art gemäß der in den nebengeordneten Ansprüchen 1 und 2 angegebenen technischen Lehren.
[0016] Vorrichtungen nach der Erfindung können sowohl handbetätigte Vorrichtungen, zum Beispiel
als eine Bördelzange ausgelegt sein, als auch auf ein Maschinengestell montiert und
auch motorisch angetrieben ausgeführt sein. Als motorischer Antrieb kann ein elektrischer,
pneumatischer oder hydraulischer Motor bzw. ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
oder Linearmotor vorgesehen sein, der auf die Bewegungssteuervorrichtung wirkt, die
mechanisch die Folgebewegungen, nämlich Schließen des Backenpaares, Festhalten bzw.
Spannen des Rohrendes und anschließendes Bördeln, sicherstellt. Bei Verwendung von
pneumatischen und hydraulischen Motoren können diese auf dem Vorrichtungsträger mit
aufgebracht und über Druckluft oder hydraulische Leitungen mit einer entsprechenden
Mediumquelle verbunden sein, so dass auch Handwerkzeuge entsprechend aufgebaut sein
können. Es kann aber auch eine Steuerung über Hydraulikzylinder erfolgen. Diese können
über eine Zeitsteuerung bzw. einer Ablaufsteuerung die Bewegungsabläufe zum Schließen
der Spannbacken und das Pressen durch den Bearbeitungskopf über das Druckelement bewirken.
[0017] Die relative Bewegung zwischen den Spannbacken wird über die Bewegungssteuervorrichtung
bewirkt. Je nach Betrachtungsweise kann dabei die am Vorrichtungsträger befestigte
Spannbacke die bewegliche Spannbacke sein oder die an der Führungsstange bzw. an den
Führungsstangen oder der Zug-Schiebestange. Die Stangen können zur gleichmäßigeren
Kraftverteilung paarweise oder bei etwa quadratischer Ausführung der Vorrichtung im
Querschnitt in den Eckenbereichen des Vorrichtungsträgers in Dreier- oder Viererkombination
vorgesehen sein. In diesem Fall kann eine Spannplatte an den einen Enden der Stangen
vorgesehen sein, die zugleich Träger für eine Spannbacke ist, während an den anderen
Enden eine Verbindungsplatte vorgesehen ist, die zugleich eine Abstützfunktion für
die Bewegungssteuervorrichtung bildet. Auf den Stangen kann der Vorrichtungsträger
verschiebbar angeordnet sein und z. B. gegen die Kraft von Stützfedern auf den Stangen
in Richtung der Spannplatte verschoben werden. Dies erfolgt durch die Bewegungssteuervorrichtung
oder durch einen Hydraulikzylinder oder einen anderen Motor. Die Bewegung des Druckelementes
ist damit gekoppelt.
[0018] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, schon während des Schließvorganges der Spannbacken
das Druckelement und damit den Bearbeitungskopf zu bewegen, wodurch das festzuspannende
Rohr vor der Festklemmung noch zurückgeschoben werden kann, so dass vor dem Verformungsprozess
eine genaue Positionierung zur Stirnseite der Spannbackenöffnung gegeben ist, wodurch
beim Einlegen des Rohrendes in die Spannbacken- Ausnehmungen ein Vorschieben bis zum
Anschlag an dem Bearbeitungskopf nicht erforderlich ist. Die Vorrichtung kann aber
auch so arbeiten, dass zunächst eine genaue Positionierung des Rohrendes eingenommen
wird, bevor ein Pressdruck auf das Rohrende durch das Druckelement ausgeübt wird.
[0019] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Ausgestaltungsformen der Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen im Detail angegeben.
[0020] Die Spannbackenpaare stellen mit ihrer Längsausnehmung sicher, dass das zu bördelnde
Rohr festgehalten wird. Die Längsausnehmung kann dabei bekannte Ausführungsformen
aufweisen. Sie kann auch in einem Einsatz eingebracht sein, der an Spannteilen befestigt
werden kann, die Bestandteil der Spannbackenpaare sind.
[0021] Das zentrisch gegenüber der Längsöffnung, die durch die Längsausnehmungen gebildet
ist, angeordnete Verformungswerkzeug weist einen Bördelkopf auf, der die Form der
Bördelung des Rohres, nämlich die Verformung eines Rohrrandes vorgibt, um darüber
mittels einer Überwurfspannmutter eine Schraub-Pressverbindung herstellen zu können
oder aber auch mit einer Bördelfläche an einem weiteren Rohr eine Quetschverbindung
herzustellen. Das Verformungswerkzeug kann also sowohl in der Größe als auch bezüglich
der gewünschten Form der Bördelung verschieden ausgebildet sein. Gemäß der Erfindung
ist dieses Verformungswerkzeug an einem verschieblich gelagerten Druckelement befestigt
und kann somit in Längsrichtung der Mittelachse der Ausnehmungen verschoben werden.
In der Ruhestellung des Druckelementes, also wenn dieses ausgefahren ist, befindet
sich das Verformungswerkzeug in einem definierten Abstand zu den Spannbacken. Der
Abstand entspricht zugleich dem vorstehenden Rohrende, das stirnseitig gebördelt werden
soll. Durch Verschieben des Druckelementes in die Verformungsrichtung wird das Rohr
verformt. Die Spannbackenpaare werden durch Zug-Schiebestangen, die auf die bewegliche
Spannbacke wirken, während des Pressvorganges zusammengehalten, so dass sich das Rohr
nicht verschieben kann. Aus diesem Grunde sollte, um auch Verformungen des Rohres
zu vermeiden, das Spannbackenpaar eine Mindestlänge beispielsweise von ca. 20 mm bis
50 mm aufweisen.
[0022] Die Bewegung, nämlich das Auseinanderbringen bzw. das Zusammenführen der Spannbackenpaare
und der Vorschub des Verformungswerkzeugs, kann manuell durch entsprechende Anbringung
von Bedienhebeln oder maschinell mittels eines Motors erfolgen, so dass, wenn eine
solche Ausführung handbedienbar aufgeführt sein soll, ein Hebel an dem Vorrichtungsträger
und ein zweiter an der Bewegungssteuervorrichtung vorgesehen sein müssen, um die Vorrichtung
in eine bestimmte Position verbringen zu können, damit ein Rohrende, das umgebördelt
werden soll, eingelegt werden kann. Erfindungswesentlich ist nun, dass die Bewegungsrichtungen
der beweglichen Spannbacke und die des Druckelementes um 90° versetzt zueinander verlaufen,
und das Druckelement und die bewegliche Spannbacke über die mechanische Bewegungssteuervorrichtung
derart miteinander gekoppelt sind, dass erst nach dem Schließen der Spannbacken das
Verformungswerkzeug auf das anliegende vorstehende Ende des Rohres um einen definierten
Verformungshub drückt. Über die Bewegungssteuervorrichtung ist eine mechanische Kopplung
der beweglichen Spannbacke und des Druckelementes gegeben, die so aufeinander abgestimmt
sind, dass die Bördelung erst nach festem Einspannen des Rohrendes erfolgen kann,
und zwar praktisch in einem Zug, ohne eine Bördelung mit Schrauben oder dergleichen
vornehmen zu müssen. Des Weiteren ist auch ersichtlich, dass durch diesen komprimierten
Ablauf komplizierte Spannvorgänge mittels Schrauben vermieden werden.
[0023] Die Bewegungssteuervorrichtung kann verschiedenartig ausgebildet sein. Eine einfache
Ausgestaltungsform gibt Anspruch 3 an. Der Bedienhebel einer manuell bedienbaren Vorrichtung
ist dabei an einer Mitnehmerscheibe befestigt und diese an dem Vorrichtungsträger
drehbar gelagert. Der Vorrichtungsträger kann eine Aufnahmeplatte aus Stahl sein,
an der weitere Stahlplatten zur Führung und zur Aufnahme der beweglichen Teile angebracht
sind. Des Weiteren können in die Stahlplatte auch schwalbenschwanzförmige Führungen
eingearbeitet sein, um beispielsweise die Zug-Schiebestangen der beweglichen Spannbacke
mit konturenangepasstem Schlitten durchführen zu können. Diese können auch in zwischengesetzten
Führungsblöcken geführt sein. Dies hängt jeweils von der konstruktiven Ausführung
ab.
[0024] Auf der Achse der Mitnehmerscheibe befindet sich ein Betätigungsarm mit einer Langlochführung,
die zum Aufsetzen auf einen Lagerbolzen an dem Druckelement ebenfalls schwenkbar gelagert
ist. Der Betätigungsarm greift gegen einen an der Mitnehmerscheibe vorgesehenen Mitnehmer.
Dieser kann durch Freischnitt gebildet sein. Ebenfalls kann auch ein vorstehender
Bolzen bzw. Zapfen vorgesehen sein. Der Mitnehmer führt den Betätigungsarm beim Rückschwenken
des Bedienhebels in die Ausgangsposition zurück, wobei das Druckelement gleichzeitig
ebenfalls in die Ausgangsposition verschoben wird. In Gegenbewegungsrichtung ist ebenfalls
ein Anschlag oder ein Vorsprung an der Mitnehmerscheibe vorgesehen. Dieser kann auch
in Form einer Flanke an einer Ausnehmung realisiert sein, in die ein Zapfen an dem
Betätigungsarm eingreifen kann. Der Vorsprung bewirkt, dass erst nach dem Verschwenken
des Bedienhebels um einen definierten Drehwinkel zeitverzögert der Betätigungsarm
verschwenkt wird, wodurch das Verformungswerkzeug gegen das Rohr um einen definierten
Verformungshub gedrückt wird. Wie zuvor bereits beschrieben, kann aber auch schon
während des Schließens der Spannbacken ein Verschieben des Bearbeitungskopfes vorgenommen
werden. Dies geschieht bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die Rutschkupplung den Weg
für die Verformung freigibt, was nachfolgend beschrieben wird.
[0025] Auf der gleichen Achse ist über eine Rutschkupplung oder ein Ratschengesperre mit
der Mitnehmerscheibe ein weiterer Betätigungsarm gekoppelt, der ebenfalls eine Langlochführung
aufweist, die auf einen Mitnahmezapfen an der Zug-Schiebestange aufsetzbar ist und
beim Verschwenken des Bedienarmes die bewegliche Spannbacke in Richtung der unbeweglichen
verschiebt, wobei beide Spannbacken das Rohr festhalten. Beim Überschreiten der Reib-
oder Ratschenkraft wird ein Verschwenken des ersten Betätigungsarmes freigegeben.
Dieser kann dann durch erhöhte Kraftaufwendung den Bördelkopf auf das Rohrende aufdrücken.
[0026] Eine Abwandlung der Bewegungssteuervorrichtung ist im Anspruch 3 angegeben. Hierzu
ist ein Bedienhebel vorgesehen, der an einer um eine Achse am Vorrichtungsträger verschwenkbaren
Exzenteranordnung befestigt ist, die mit einer äußeren Kurvenbahn an einer Seite auf
eine Rolle oder eine erhabene Bogenfläche oder Gleitfläche aufgreift, die an der Zug-Schiebestange
für die bewegliche Backe oder an einem Brückenteil zweier Zug-Schiebestangen drehbar
befestigt oder vorstehend vorgesehen ist, wobei die Zug-Schiebestange um einen definierten
Hub beim Fortbewegen des Bedienhebels zunächst verschoben wird. Danach rollt die Exzenteranordnung
mit einer Radiuskurve auf der Gleitfläche der Bogenfläche oder der Rolle ab. Die Ausbildung
der Exzenteranordnung führt auch dazu, dass das Druckelement von einem Anschlag auf
eine Umfangsbahn auf der dem Exzenter gegenüberliegenden Seite gegen eine Mitnehmerflanke
an dem Druckelement bei einer bestimmten Drehwinkelstellung, in der die Rolle oder
der Gleitabschnitt an dem Umfangsabschnitt anliegt, greift. Bei weiterem Betätigen
des Bedienhebels wird das Druckelement um einen definierten Verformungshub verschoben
und bei gegenläufiger Betätigung des Bedienrades eine Rückstellung in die Ausgangsposition
bewirkt.
[0027] An dem Vorrichtungsträger kann auch ein zweiter Bedienhebel befestigt sein, so dass
die Vorrichtung als Handwerkszeug mit einer oder zwei Händen bedienbar ist. Bei kurzem
Bördelweg ist auch eine Einhandbedienung möglich. Die Anschläge können durch Aussparung
auf einer Kurvenbahn an der Exzenteranordnung realisiert werden. Die Anschläge an
den Druckelementen können beispielsweise durch Bolzen an diesen oder durch Ausnehmungen,
deren Länge der Abwicklungslänge des Bogenabschnittes des eingreifenden Radiusteils
entspricht, realisiert sein. Die Exzenteranordnung ist in Bezug auf den Drehpunkt
so gewählt, dass beim Abziehen oder beim Zusammendrücken der beiden Bedienhebel aufeinander
zu die jeweiligen Folgebewegungen ausgelöst werden. Der Anschlag in dem längsverschieblichen
Druckelement kann zweckmäßigerweise eine Kreisbogenform aufweisen. Der Radius sollte
dem Außenradius des eingreifenden Bogenteils der Exzenteranordnung entsprechen. Die
beweglichen Spannbacken oder das Druckelement können auch gegen die Kraft von Rückstellfedern
verschoben werden. Diese Rückstellfedern bewirken sodann eine Bewegungsunterstützung.
[0028] Die Vorteile einer erfindungsgemäß ausgebildeten, auch in Zangenform einsetzbaren
Vorrichtung liegen auf der Hand. Es ist eine Anpassung an verschiedene Rohrdurchmesser
auf einfache Weise durch Austauschen der Spannbacken mit ihren Aufnahmen oder durch
Austauschen der Aufnahmen möglich. Der Kopf kann auch ein einfacher Zerspannkopf sein,
der beispielsweise eine Aufspaltung der Rohrwand ermöglicht. Die Vorrichtung kann
aber auch zum Zentrieren, zum Einbringen von Bohreinsätzen, zum Reiben und Honen verwendet
werden. Der Bearbeitungskopf ist entsprechend mit solchen Werkzeugen bestückt. Auch
kann ein motorischer Antrieb das Werkzeug drehen, beispielsweise einen Bohrer. Der
Bohrer kann beispielsweise über eine biegsame Welle gedreht werden.
[0029] Wenn die Aufnahmen in den Spannbacken prismenförmige Längsausnehmungen aufweisen,
so können Rohre mit unterschiedlichen Durchmessern aufgenommen und bearbeitet werden,
ohne die Aufnahme über einen bestimmten Durchmesserbereich der Rohre austauschen zu
müssen. Die Aufnahmen selbst können aus Metall oder aus Kunststoff bestehen.
[0030] Ein zangenförmiges Werkzeug kann auch an relativ unzugänglichen Stellen, z.B. in
einem Auto bzw. einem anderen Kraftfahrzeuges, eingesetzt werden und ermöglicht eine
schnelle und einfache Handhabung, um beispielsweise Bremsleitungen zu bördeln.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
ergänzend erläutert.
[0032] In den Zeichnungen zeigen:
- FIG 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Darstellung in Zangenform,
- FIG 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung mit einer anderen Bewegungssteuervorrichtung,
- FIG 3
- eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung
und
- FIG 4
- eine Draufsicht der in Figur 3 dargestellten Vorrichtung in schematischer Darstellung.
[0033] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Bördeln des Endes eines
Rohres nach der Erfindung in schematischer Darstellung dargestellt, d. h., dass der
Höhenaufbau im Detail nicht ersichtlich ist, sondern nur die Funktionsgruppen als
solche eingezeichnet sind. Die Vorrichtung weist einen Vorrichtungsträger 1 auf. An
diesem Vorrichtungsträger 1 ist ein Bedienarm 34 mit einem Handgriff 36 befestigt.
Darüber hinaus ist an dem Vorrichtungsträger 1 in Längsrichtung verschieblich eine
Zug-Schiebestange 7 angeordnet. Diese kann beispielsweise in einer Schwalbenschwanzführung
des Vorrichtungsträgers 1 geführt sein. Sie kann aber auch in einem Aufsatz daran
in einer Bohrung geführt sein. An dem überstehenden Ende dieser Zug-Schiebestange
7 ist die bewegliche Spannbacke 8b eines Spannbackenpaares 8a, 8b befestigt und steht
nach oben über der Zug-Schiebestange 7 hervor. Die weitere Spannbacke 8a ist fest
am Träger 1 befestigt, so dass die bewegliche Spannbacke 8b entsprechend der Pfeildarstellung
relativ gegenüber der feststehenden Spannbacke 8a verschiebbar ist und eine so große
Öffnung entsteht, dass das Rohr 16 eingeschoben werden kann. Beide Spannbacken 8a,
8b sind mit Längsausnehmungen 15a, 15b versehen. Dies können beispielsweise kreissegmentförmige
Schalen sein, die sich an das Rohr 16 anlegen und dieses festhalten. Die Längsausnehmungen
15a und 15b können auch verschiedenartig ausgeführt und groß sein, so wie dies im
Stand der Technik angegeben ist, um einen sicheren Halt beispielsweise auch eines
beschichteten Bremsrohres während des Bördelvorgangs sicherzustellen. Der sichere
Halt wird durch das Einspannen des Rohres 16 gewährleistet. Zu diesem Zweck wird auf
die Zug-Schiebestange 7 eine Kraft nach unten ausgeübt, wodurch das Rohrende 12 eingeklemmt
wird. Figur 1 zeigt ferner, dass an dem Vorrichtungsträger 1 querverlaufend zur Längsrichtung
der Zug-Schiebestange 7 ein Druckelement 3 verschiebbar gelagert ist. Auch hierfür
kann eine Abzugssicherung durch eine Schwalbenschwanzführung im Vorrichtungsträger
1 vorgesehen sein. Es sind aber auch andere Führungen, beispielweise auf Lagerblöcken
an dem Vorrichtungsträger 1, möglich. Das Druckelement 3 ist als Winkelelement ausgebildet
und weist auf der Mittenachse des Rohres 16 liegend ein Verformungswerkzeug 9, beispielsweise
einen Bördelkopf, auf.
[0034] Zur Verformung des Rohrendes wird dieses zunächst in die Längsausnehmungen 15, 15b
eingelegt und bis zum Verformungswerkzeug 9 verschoben. Dieses befindet sich, wie
das Druckelement 3, in der Öffnungsstellung. Das Auslenkungsmaß kann beispielsweise
durch einen Anschlag definiert werden. Die Verschiebung erfolgt dabei gegen die Kraft
einer Feder 13, die einerseits im Vorrichtungsträger fixiert ist und andererseits
an dem verschieblichen Druckelement 3. Es ist ersichtlich, dass ein eingespanntes
Rohr 16 durch Ausübung eines Druckes auf die Stirnfläche des Rohrendes mittels des
Verformungswerkzeugs 9 umgebördelt wird. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, dass
das Druckelement 3 nach links verschoben wird, während das Rohr 16 zwischen den Spannbacken
8a und 8b eingespannt bleibt. Diese Bewegung und auch die Spannbewegung der beweglichen
Spannbacke 8b werden durch eine Bewegungssteuervorrichtung 2 bewirkt, die im Ausführungsbeispiel
aus einer Mitnehmerscheibe 18 besteht, die drehbar auf einem Lager 22 an dem Vorrichtungsträger
1 gelagert ist und an der ein Bedienhebel 25 befestigt ist, um eine Schwenkbewegung
manuell bewirken zu können. Am Ende des Bedienhebels 25 befindet sich ebenfalls ein
Handgriff 36, um eine leichtere Bedienung zu ermöglichen. Wie aus der Ausführung auch
ersichtlich ist, verlaufen die beiden Bedienhebel 25, 26 V-förmig zueinander wie bei
einer Zange, so dass sich beim Verschwenken des Bedienhebels 25 die Mitnehmerscheibe
18 dreht und mit einer Anschlagsfläche 24 gegen die Seitenkante des Betätigungsarms
19 greift, der auf der Achse 22 ebenfalls drehbar gelagert ist. Der Betätigungsarm
19 wird durch den Anschlag 24 verschwenkt und bewirkt eine Rotationsbewegungstransformation
der Mitnehmerscheibe 18 in eine longitudinale Schiebebewegung des Druckelementes 3,
das zur Kraftübertragung einen Lagerbolzen 21 aufweist, auf dem die Langlochführung
20 in dem Betätigungshebel 19 aufsitzt. Die Langlochführung 20 ist erforderlich, um
bei der Bewegungstransformation einen Längenausgleich zwischen Schwenkweg und Verschiebeweg
zu bewirken. Wird also der Bedienhebel 25 in Richtung des Bedienhebels 34 verschwenkt,
so kommt der Anschlag 24 in Eingriff mit der Seitenkante oder einem Vorsprung an dem
Betätigungsarm 19. Dieser wird nach links gedreht und verschiebt dabei das Druckelement
3 nach links, so dass das Verformungswerkzeug 9 die gewünschte Umbördelung des Endes
des Rohres 16 vornimmt. Das Rohr 16 wird zugleich durch die bewegliche Spannbacke
8 festgehalten, die in Richtung der festen Spannbacke 8a verschoben wird und mit einer
definierten Druckkraft an dem Rohr 16 anliegt, ohne dieses zu beschädigen. Dies wird
erreicht durch einen Betätigungsarm 26, der über eine Rutschkupplung oder eine nicht
dargestellte Ratschenkupplung mit der Mitnehmerscheibe 18 gekoppelt ist und eine Langlochführung
27 zur Aufnahme des Mitnahmezapfens 28 aufweist, der an der Zug-Schiebestange befestigt
ist.
[0035] Es ist ersichtlich, dass zunächst durch Drehung, entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn,
der Mitnahmescheibe 18 der Betätigungsarm 26 ebenfalls verschenkt und dabei nach unten
gezogen wird, um die Spannbacke 8b auf das Rohrende 16 zu drücken. Dies erfolgt gegen
die Kraft einer Rückstellfeder 14, die am Vorrichtungsträger 1 einerseits und an der
Zug-Schiebestange 7 andererseits befestigt ist. Wird die Kraft der Reibkupplung oder
der Ratschenkupplung beim weiteren Drehen der Mitnehmerscheibe überwunden, so ist
ein weiteres Verschwenken der Mitnehmerscheibe 18 zur Bewegung des Druckelementes
3 in Richtung des Rohrendes 16 möglich. Gleichzeitig liegt die Spannbacke 8b mit einer
definierten Kraft an dem Rohrende 16 an. Ein weiteres Verschwenken der Mitnehmerscheibe
18 erfolgt also dann nur noch zum Zwecke der Verformung des Rohrendes 16. Ist die
Verformung abgeschlossen, so kann der Bedienhebel 25 in die dargestellte Position
zurückgeführt werden. Dabei dreht sich die Mitnehmerscheibe 18 im Uhrzeigersinn. Sie
greift mit einem Mitnehmer 23 gegen die andere Seite des Betätigungshebels 19, wodurch
ein Verschieben des Druckelementes 3 nach rechts in die dargestellte Öffnungsstellung
bewirkt wird. Durch die Schleifkupplung oder die Ratschenkupplung wird zugleich auch
die Zug-Schiebestange 7 nach oben bewegt, wodurch die Spannbacke 8b von dem Rohr 16
abhebt und dieses zum Austausch eines neuen Rohres 16 freigibt. Dieses neue Rohr kann
dann wiederum eingeschoben, wie beschrieben, und umgebördelt werden.
[0036] Es ist ersichtlich, dass eine solche Vorrichtung in Zangenform, beispielsweise im
Kraftfahrzeugbereich, zum Umbördeln von Bremsleitungen auf einfache Weise verwendet
werden kann, dass ferner mit einer Druckbewegung die Umbördelung als solche erfolgt
und das Rohr hierfür gesichert gehalten ist, ohne umständliche Schraubverbindungen
herstellen und eine Spannschraube eindrehen zu müssen, um den Bördelkopf gegen das
Rohrende zu pressen. Grundsätzlich sind die Bewegungsabläufe zwangsgekoppelt, so dass
die Rückstellfedern 13 und 14 nicht unbedingt erforderlich sind. Sie erleichtern jedoch
die Arbeitsweise und unterstützen die Rückstellbewegungen.
[0037] Das Ausführungsbeispiel in Figur 2 unterscheidet sich von dem in Figur 1 lediglich
dadurch, dass die bewegliche Spannbacke 8b an einer Spannplatte 4 montiert ist und
dass die Spannplatte 4 mittels zweier Zug-Schiebestangen 7, die parallel verlaufen,
am Vorrichtungsträger oder im Vorrichtungsträger 1 geführt gelagert ist. Diese Zug-Schiebestangen
7 sind am unteren Ende durch ein Verbindungsteil 5 miteinander verbunden, an welchem
oder in welchem Verbindungsteil eine Rolle 12 gelagert ist, deren Drehlager 37 parallel
zur Achse 22 für die Bewegungssteuervorrichtung 2 verläuft. Die Bewegungssteuervorrichtung
2 besteht aus einer Exzenteranordnung 11 mit einer untenseitigen Radiuskurve 31, die
in eine bogenförmige Aufgleitzone 38 übergeht, die durch Ausübung eines Drehmomentes
auf den angedeuteten Bedienhebel 25 in Eingriff mit der Oberfläche der Rolle 12 gelangt
und hierdurch bewirkt, dass die Zug-Schiebestangen 7 nach unten bewegt werden, um
die Spannplatte 4 mit der beweglichen Spannbacke 8b gegen das Rohr 16, nachdem es
eingeführt ist, zu drücken, das durch die beiden Spannbacken 8a, 8b dann gehalten
wird. Sobald die Einklemmung erfolgt ist, rollt die Rolle 12 auf der Radiuskurve 31
beim Fortbewegen ab. Die Fortbewegung ist erforderlich, um das Druckelement 3 mit
dem aufgesetzten Bördelkopf 9 bzw. Verformungswerkzeug in Richtung des Endes des Rohres
16 zu verschieben. Die Bewegungstransformation erfolgt über einen Anschlag 32, an
dem die die Bewegungssteuervorrichtung bildende Exzenteranordnung auf einer Kreisbahn
oberhalb der Achse 22 angeordnet ist. Der Anschlag 32 greift gegen eine Mitnehmerfläche
33 in einer Aussparung 35 in dem Druckelement 3, so dass bei weiterer Drehung das
Druckelement 3 nach links verschoben wird. Dadurch erfolgt die Umbördelung. Wird nun
eine entgegengesetzte Drehbewegung ausgeübt, so wird das Druckelement 3 innerhalb
der Aussparung 35 für eine Rückführung freigegeben. Die Rückführung erfolgt dabei
über eine nicht dargestellte Rückzugsfeder. Gleichzeitig verschwenkt die Exzenteranordnung
11 in den Bogenbereich 38, so dass eine ebenfalls nicht dargestellte Rückstellfeder
die beiden Zug-Schiebestangen 7 nach oben bewegen kann, um die Spannbacke 8b von dem
Rohr 16 abzuheben, um ein neues Rohr 16 einfügen zu können. Die Funktionsweise ist
die gleiche, wie anhand von Figur 1 beschrieben, lediglich die Bewegungssteuervorrichtung
ist hier einteilig ausgebildet, wobei an der Exzenteranordnung 11 ein Bedienhebel
25 und an dem Vorrichtungsträger 1 ein Bedienhebel 34 befestigt sind.
[0038] Auch dieser Aufbau lässt sich bei entsprechender Dimensionierung als Handwerkzeug
ausbilden, um in einfacher Form durch Folgebewegungen eine Einklemmung des Rohrendes
und eine Umbördelung des Endes zu ermöglichen. Es ist aber auch möglich, diese Vorrichtung
stationär auf einem Maschinengestell anzubringen und anstelle der handbedienbaren
Bedienhebel einen Motor beispielsweise mit einem Ritzel auf ein Zahnrad wirken zu
lassen, das sich auf der Welle 22 befindet und mit der Exzenteranordnung 11 verbunden
ist. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, anstelle von zwei Zug-Schiebestangen
7 in den Eckenbereichen der Spannplatte 4 und dem Verbindungsteil 5 drei Zug-Schiebestangen
7 vorzusehen, wobei in dem einen Eckenbereich keine Schubstange oder eine solche,
die nur in den Vorrichtungsträger 1 eingreift, vorgesehen ist, damit bei geöffneten
Spannbacken die Einführung auch seitlich in Längsrichtung der Spannbacken verlaufend
erfolgen kann. Darüber hinaus hat diese Ausführung den Vorteil, dass die aufgenommenen
Kräfte, z. B. beim Bördeln, besser verteilt und die Zug-Schiebestangen 7 auch bei
geringerem Durchmesser und großer Bördelkraft nicht verbogen werden.
[0039] In den Figuren 3 und 4 ist ein weiteres Beispiel dargestellt, aus dem in der Seitenansicht
in Figur 3 auch die Höhenausbildung einer Vorrichtung nach der Erfindung ersichtlich
ist. Der Vorrichtungsträger 1 weist beispielsweise eine Lagerungsbohrung in einem
vorstehenden Teil für einen Längsstab des Druckelementes 3 auf. Das Druckelement 3
ist aus Figur 4 ersichtlich.
[0040] Die Besonderheit besteht nun darin, dass die Bewegungssteuervorrichtung 2 gegenüber
der Ausführung in Figur 2 keine eckigen Anschläge aufweist sondern eine runde Anschlagsfläche,
die in die formangepasste Aussparung 35 in dem Längsschieber des Druckelementes 3
eingreift und darüber eine größere Flächenkraftverteilung bewirkt. Im Übrigen weist
das Drehkopplungsgetriebe 2 auch einen Exzenterteil 11 auf, der auf eine Rolle 12
greift, die am Verbindungsteil 5 der beiden Zug-Schiebestangen 7 für die bewegliche
Spannbacke 8a, die an einer Spannplatte 4 befestigt ist, vorgesehen ist. Die die Zug-Schiebestangen
7 oben- und untenseitig verbindenden plattenförmigen Teile sind Anschläge 6, die verhindern,
dass die Spannplatte 4 und das Verbindungsteil 5 über die Länge der Zug-Schiebestangen
7 auseinander geschoben werden können. Die Kante zwischen dem Vorrichtungsträger 1
und dem Verbindungsteil 5 verhindert das Ausfahren der Spannbacke 8b über ein bestimmtes
Maß hinaus. Die Drehbewegung der Exzenteranordnung 11 ist durch Anschläge ebenfalls
begrenzt. Die dargestellte Feder 13 zum Abrücken des Druckelementes 3 in die Ausgangsposition
ist hier als Druckfeder ausgeführt. Eine Rückstellfeder 14 für die Rückstellung der
Spannbacke 8b in die Öffnungsstellung ist nicht eingezeichnet. Im Übrigen sind die
Funktionen die gleichen wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Vorrichtungsträger
- 2
- Bewegungssteuervorrichtung
- 3
- Druckelement
- 4
- Spannplatte
- 5
- Verbindungsteil/Brückenteil
- 6
- Anschlag
- 7
- Zug-Schiebestangen
- 8a,8b
- Spannbacken
- 9
- Verformwerkzeug
- 10
- Bolzen
- 11
- Exzenteranordnung
- 12
- Rolle
- 13
- Feder
- 14
- Feder
- 15a,15b
- Längsausnehmung
- 16
- Rohr
- 17
- 18
- Mitnehmerscheibe
- 19
- Betätigungsarm
- 20
- Langlochführung
- 21
- Lagerbolzen
- 22
- Achse
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Anschlag
- 25
- Bedienhebel
- 26
- Betätigungsarm
- 27
- Langlochführung
- 28
- Mitnahmezapfen
- 29
- Kurvenbahn
- 30
- 31
- Radiuskurve
- 32
- Anschlag
- 33
- Mitnehmerflanke
- 34
- Zweiter Bedienarm
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Handgriff
- 37
- Drehlager
- 38
- Aufgleitzone
- 39
- Anschlagsfläche
1. Vorrichtung zum Verformen des Endes eines Rohres, aufweisend:
- ein Spannbackenpaar (8a,8b) aus einer an einem Vorrichtungsträger (1) befestigten
Spannbacke (8a) und einer weiteren Spannbacke (8b), die zueinander relativ verschiebbar
angeordnet sind und Längsausnehmungen (15a, 15b) zur Aufnahme des Rohres (16) aufweisen,
- ein Verformungswerkzeug (9), das an einem verschieblich gelagerten Druckelement
(3) vorgesehen ist und in der Ruhestellung des Druckelementes (3) in einem definierten
Abstand zu den Spannbacken (8a,8b) steht und als Anschlag für das Rohrende dient und
durch Verschieben des Druckelementes (3) in Verformungsrichtung das Rohrende bei fest
eingeklemmtem Rohr (16) in dem Spannbackenpaar (8a, 8b) verformt,
- eine mittels Bedienhebel (25) manuell oder mittels motorischem Antrieb oder mittels
Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder oder Linearmotor realisierten direkten Antrieb
betätigbare Bewegungssteuervorrichtung (2), wobei die Bewegungsrichtungen der beweglichen
Spannbacke (8b) und die des Druckelementes (3) um 90° versetzt zueinander verlaufen
und das Druckelement (3) und die bewegliche Spannbacke über die mechanische Bewegungssteuervorrichtung
(2) derart miteinander gekoppelt sind, dass erst nach dem Schließen oder während des
Schließvorganges der Spannbacken (8a,8b) das Verformungswerkzeug (9) gegen das vorstehende
Ende des Rohres fährt und in Folge einen definierten Verformungshub hierauf ausübt,
wobei der Vorrichtungsträger (1) mindestens eine Längsführung für eine verschiebbare
Führungsstange oder eine Zug- Schiebestange (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem einen Ende der verschiebbaren Führungsstange oder Zug-Schiebestange (7) eine
Spannbacke (8b) des Spannbackenpaares befestigt ist, dass der Bedienhebel (25) an
einer Mitnehmerscheibe (18) befestigt ist, die an dem Vorrichtungsträger (1) drehbar
gelagert ist,
dass auf derselben Achse (22) ein Betätigungsarm (19) mit einer Langlochführung (20)
zum Aufsetzen auf einen Lagerbolzen (21) an dem Druckelement (3) schwenkbar gelagert
ist,
dass der Betätigungsarm (19) gegen einen an der Mitnehmerscheibe (18) vorgesehenen
Mitnehmer (23) greift, der den Betätigungsarm (19) und das damit gekoppelte Druckelement
(3) in die Ausgangsposition zurückführt,
dass in Gegenbewegungsrichtung ein Anschlag (24) oder ein Vorsprung an der Mitnehmerscheibe
(18) den Betätigungsarm (19) gleichzeitig mit dem Verschwenken oder erst nach dem
Verschwenken des Bedienhebels (25) um einen definierten Drehwinkel verschwenkt, wodurch
das Verformungswerkzeug (9) gegen das Rohr (16) fährt,
dass bei weiterem Verschwenken des Bedienhebels (25) das Verformungswerkzeug (9) bei
eingespanntem Rohr (16) gegen das Rohrende um einen definierten Verformungshub drückt,
dass auf der gleichen Achse (22) über eine Rutschkupplung oder ein Ratschengesperre
mit der Mitnehmerscheibe (18) ein weiterer Betätigungsarm (26) mit Langlochführung
(27) gekoppelt ist, der auf einen Mitnahmezapfen (28) an der Zug-Schiebestange (7)
greift und beim Verschwenken des Bedienarmes (26) die bewegliche Spannbacke (8b) gegen
die unbewegliche (8a) presst und mit dem Anliegen und Überschreiten der Reib- oder
Ratschenkraft ein Verschwenken des ersten Betätigungsarmes (19) gestattet.
2. Vorrichtung zum Verformen des Endes eines Rohres, aufweisend:
- ein Spannbackenpaar (8a,8b) aus einer an einem Vorrichtungsträger (1) befestigten
Spannbacke (8a) und einer weiteren Spannbacke (8b), die zueinander relativ verschiebbar
angeordnet sind und Längsausnehmungen (15a, 15b) zur Aufnahme des Rohres (16) aufweisen,
- ein Verformungswerkzeug (9), das an einem verschieblich gelagerten Druckelement
(3) vorgesehen ist und in der Ruhestellung des Druckelementes (3) in einem definierten
Abstand zu den Spannbacken (8a,8b) steht und als Anschlag für das Rohrende dient und
durch Verschieben des Druckelementes (3) in Verformungsrichtung das Rohrende bei fest
eingeklemmtem Rohr (16) in dem Spannbackenpaar (8a, 8b) verformt,
- eine mittels Bedienhebel (25) manuell oder mittels motorischem Antrieb oder mittels
Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder oder Linearmotor realisierten direkten Antrieb
betätigbare Bewegungssteuervorrichtung (2), wobei die Bewegungsrichtungen der beweglichen
Spannbacke (8b) und die des Druckelementes (3) um 90° versetzt zueinander verlaufen
und das Druckelement (3) und die bewegliche Spannbacke über die mechanische Bewegungssteuervorrichtung
(2) derart miteinander gekoppelt sind, dass erst nach dem Schließen oder während des
Schließvorganges der Spannbacken (8a,8b) das Verformungswerkzeug (9) gegen das vorstehende
Ende des Rohres fährt und in Folge einen definierten Verformungshub hierauf ausübt,
wobei der Vorrichtungsträger (1) mindestens eine Längsführung für eine verschiebbare
Führungsstange oder eine Zug- Schiebestange (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem einen Ende der verschiebbaren Führungsstange oder Zug-Schiebestange (7) eine
Spannbacke (8b) des Spannbackenpaares befestigt ist,
dass die Bewegungssteuervorrichtung (2) einen Bedienhebel (25) aufweist, der an einer
um eine Achse (22) am Vorrichtungsträger (1) verschwenkbaren Exzenteranordnung (11)
befestigt ist, die sich mit einer äußeren Kurvenbahn (31) an einer Seite an einer
Rolle (12) oder erhabenen Bogenfläche oder Gleitfläche abstützt, die an der Führungsstange
oder Zug-Schiebestange (7) oder an einem mindestens zwei Zug-Schiebestangen (7) oder
Führungsstangen verbindenden Brückenteil (5) vorgesehen ist, wobei die Exzenteranordnung
(11) so ausgebildet oder vorstehend vorgesehen ist, dass sich die Zug-Schiebestange
(7) oder der Vorrichtungsträger (1) auf der Führungsstange zunächst um einen definierten
Hub beim Bewegen des Bedienhebels (25) verschiebt und danach mit einer Radiuskurve
(31) abrollt,
dass auf einer Umfangsbahn auf der dem Exzenter (11) gegenüberliegenden Seite ein
Anschlag (32) vorgesehen ist, der gegen eine Mitnehmerflanke (33) oder einen Anschlag
an dem Druckelement (3) in einer bestimmten Drehwinkelstellung, in der die Rolle oder
der Gleitabschnitt an dem Umfangsabschnitt anliegt, greift,
dass bei weiterem Betätigen des Bedienhebels (25) das Druckelement (3) um einen definierten
Verformungshub verschiebbar ist und
dass bei gegenläufiger Betätigung des Bedienarmes (25) eine Rückstellung in die Ausgangsposition
erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, dass an dem Vorrichtungsträger (1) ein weiterer Bedienhebel (34), der mit dem Bedienhebel
(25) zusammenwirkt, befestigt ist und dass die Vorrichtung als Handwerkzeug mit zwei
Händen bedienbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (32) eine Anschlagfläche in einer Aussparung auf einer Kurvenbahn aufweist,
die an der Seite mit der Radiusanordnung vorgesehen ist, und dass die Anschläge an
den Druckelementen (3) durch Bolzen an diesen oder durch die seitliche Anschlagfläche
in einer Ausnehmung (35) realisiert sind, die eine Länge aufweist, die mindestens
der Abwicklungslänge des Bogenabschnittes des eingreifenden Radiusteils der Kurvenbahn
der Bewegungssteuervorrichtung (2) entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenteranordnung (11) in Bezug auf den Drehpunkt (22) so ausgebildet ist, dass
ein Abziehen oder ein Zusammendrücken der beiden Bedienhebel (25, 34) aufeinander
zu die jeweilige Folgebewegung auslöst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag in dem längsverschieblichen Druckelement (3) durch eine kreisbogenförmige
Anschlagfläche in einer Ausnehmung realisiert ist, deren Radius dem Außenradius der
eingreifenden Kurvenbahn der Bewegungssteuervorrichtung (2) entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Spannbacke (8b) und/oder das Druckelement (3) mittels Rückstellfedern
(13, 14) in ihre Ausgangspositionen verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannbackenpaar (8a, 8b) austauschbar ausgeführt und gegen Spannbackenpaare mit
Ausnehmungen für Rohre mit abweichenden Durchmessern austauschbar ist, wobei die Ausnehmungen
fester Bestandteil der Spannbacken (8a, 8b) sind, oder die Ausnehmungen austauschbar
in Spannbackenkörpern gehalten sind oder dass die Längsausnehmungen (15a,15b) prismenförmig
ausgeführt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auf ein Maschinengestell montierbar ausgeführt ist oder am Vorrichtungsträger
(1) ein Einspannsteg zum Einspannen in einen Schraubstock vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Bewegungssteuervorrichtung ein motorischer Antrieb wirkt oder sie durch mindestens
einen hydraulischen Zylinder betätigbar ist oder dass die Bewegungssteuervorrichtung
durch gesteuerte Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder oder Linearmotor realisiert
ist, die auf die bewegliche Spannbacke und das Druckelement wirken.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformwerkzeug (9) austauschbar an dem Druckelement (3) befestigt und ein Bördelkopf,
ein Zentrierkopf, ein Bearbeitungskopf zum Bohren, Reiben oder Honen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Bördelvorrichtung ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine oder mindestens zwei Führungsstangen oder Zug-Schiebestangen (7)
vorgesehen sind, die in den Eckenbereichen des Vorrichtungsträgers (1) in Führungsbohrungen
verschiebbar gelagert sind, wobei die Führungsstangen oder Zug-Schiebestangen (7)
rund sind oder Schwalbenschwanzführungen aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass drei oder vier Führungsstangen oder Zug-Schiebestangen (7) vorgesehen sind, die derart
angeordnet sind, dass die Klemmbacken von der Seite her zugänglich sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungskopf eine Antriebseinheit zum Drehen des Werkzeuges aufweist und
der Antrieb über eine biegsame Welle von einem entfernten Motor oder hydraulisch oder
pneumatisch erfolgt.