[0001] Die Erfindung betrifft einen Ventilator, insbesondere Querstromventilator, mit einem
Laufrad, das mittels einer Lagerung drehbar gelagert ist und das mindestens zwei Stützeinrichtungen
aufweist, die mehrere, sich zwischen ihnen erstreckende Lüfterschaufeln halten.
[0002] Aus der
DE 298 23 187 U1 ist ein Ventilator bekannt, der als Querstromventilator ausgebildet ist. Dieser umfasst
ein drehbar gelagertes Laufrad mit mehreren sich in axialer Richtung erstreckenden
Lüfterschaufeln, die bei Rotation des Laufrads Luft am äußeren Umfang über die gesamte
axiale Länge des Laufrades ansaugen. Diese Luft strömt in das Laufradinnere, wird
dort durch entstehende Luftwirbel umgelenkt und tritt als beschleunigter Luftstrom
über die gesamte axiale Erstreckung aus. Die Lüfterschaufeln sind zwischen zwei axial
beabstandeten Stützeinrichtungen des Laufrades gehalten. Eine mit einer der Stützeinrichtungen
verbundenen Welle krakt über die Stirnseite der Stützeinrichtung und ist mit einer
Antriebseinrichtung kuppelbar. Bekannt ist es, auf dem freien Wellenende eine Riemenscheibe
drehfest anzuordnenen, die über ein von einem Antriebsmotor angetriebenes Zugmittel
in Rotation versetzt wird. Die rotierende Riemenscheibe versetzt ihrerseits das Laufrad
in Rotation. Durch diesen Antrieb über Zugmittel und Riemenscheibe ergibt sich eine
zusätzliche radiale Kraft auf ein Ende der Welle, sodass ein Teil der Lüfterschaufeln
auf Zug und ein anderer Teil der Lüfterschaufeln auf Druck belastet werden. Bei Rotation
des Laufrades ergibt sich für jede einzelne der Lüfterschaufel eine Druck-Zug-Wechselbelastung,
die deren Material stark belastet. Eine derartige Druck-Zug-Wechselbelastung ergibt
sich auch durch eine nicht fluchtende Lagerung auf beiden Seiten des Laufrads, zum
Beispiel durch die Lagervorrichtung eines das Laufrad auf einer Seite direkt antreibenden
Elektromotors und einer weiteren Lagervorrichtung auf der gegenüberliegenden Seite
des Laufrades. Um einer derartigen Wechselbelastung zu begegnen, werden zwischen den
Stützeinrichtungen zusätzliche Stützscheiben angeordnet, die die Festigkeit des Laufrades,
insbesondere im Bereich der Lüfterschaufeln, erhöhen. Diese zusätzlichen Stützscheiben
oder weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Festigkeit vergrößern jedoch das Gewicht des
Laufrades.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventilator der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, der den Zug- oder den Druckanteil der Druck-Zug-Wechselbelastungen reduziert.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mittels eines Ventilators mit dem im Anspruch 1
genannten Merkmal gelöst. Diese zusätzliche Zug-oder Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln
reduziert den Druck-oder den Zuganteil einer Druck-Zug-Wechselbelastung der Lüfterschaufeln,
insbesondere Lamellen, im Betrieb des Ventilators. Diese Wechselbelastung wird zum
Beispiel durch radiale Kräfte hervorgerufen, die bei einem Antrieb des Laufrades über
ein Zugmittel oder bei einer nicht fluchtenden beidseitigen Lagerung auftreten. Durch
die Reduktion des Druckanteils oder des Zuganteils dieser Druck-Zug-Wechselbelastung
wird das Material der Lüfterschaufeln weniger stark beansprucht. Bei der Zug- oder
Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln mittels der Spanneinrichtung wirkt diese bevorzugt
an den axialen Enden des Laufrades beziehungsweise der Lüfterschaufeln. Bevorzugt
ist die Spanneinrichtung eine Spanneinrichtung zur Zugbeaufschlagung der Lüfterschaufeln.
Durch diese zusätzliche Beaufschlagung durch Zug verringert sich die resultierende
Druckbeanspruchung und die Gefahr einer Knickbeanspruchung der Lüfterschaufeln. Zusätzliche
Maßnahmen zur Erhöhung der Festigkeit des Laufrades können entfallen. Die Lüfterschaufeln
- und dadurch auch das gesamte Laufrad - können leichter gebaut sein.
[0005] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben.
[0006] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Spanneinrichtung
- zur Zug- oder Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln - die beiden Stützeinrichtungen
mit axial entgegengesetzt nach außen oder nach innen wirkenden Kräften beaufschlagt.
Die Lüfterschaufeln sind dazu jeweils an beiden Stützeinrichtungen zumindest zugfest
beziehungsweise druckfest befestigt. Durch die Zug-oder Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln
über die Stützeinrichtungen ist eine auf alle Lüfterschaufeln verteilte (zusätzliche)
axiale Zug- oder Druckbelastung gegeben.
[0007] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Spanneinrichtung mindestens ein Spannelement
zum Einstellen der Kräfte aufweist. Durch das Spannelement können die Kräfte so vorgewählt
werden, dass diese eine einstellbare Zug- oder Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln
bewirken.
[0008] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass der Ventilator ein Gehäuse oder ein Gestell aufweist,
an dem mindestens eine Lagervorrichtung zur Lagerung des Laufrades befestigt ist.
Bevorzugt sind zwei Lagervorrichtungen für eine beidseitige Lagerung des Laufrades
vorgesehen.
[0009] Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Lagerung
als angestellte Lagerungen mit zwei den Stützeinrichtungen zugeordneten Lagervorrichtungen
ausgebildet ist, die die Spanneinrichtung zumindest mitbilden. Bei der Lagerung verteilt
sich die Radialkraft auf die beiden Lagervorrichtungen. Die Anstellung kann als O-
oder als X-Anstellung in bekannter O- oder X-Anordnung erfolgen. Bevorzugt ist vorgesehen,
dass die Anstellung in O-Anordnung erfolgt. Alternativ wird die beidseitige Lagerung
durch zwei Festlager gebildet. Die Spanneinrichtung verändert zum einstellen der Kräfte
deren Abstand. Es ist möglich auf den beiden Seiten des Laufrads jeweils ein Axiallager
und ein Radiallager vorzusehen. Die Axiallager dienen einer axialen Druck- oder Zugbeaufschlagung
der Lüfterschaufeln und die Radiallager ermöglichen den Rundlauf des Laufrads.
[0010] Insbesondere ist vorgesehen, dass mindestens einer der Stützeinrichtungen eine Welle
zugeordnet ist. Die Welle ist beispielsweise über einen als Nabe ausgebildeten Flansch
an der Stützeinrichtung, insbesondere Stützscheibe, befestigt.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich das an der Welle über
dessen Verbindungsanschluss befestigbare Spannelement axial an einem mit der Stützeinrichtung
drehenden Teil eines Lagers der Lagervorrichtung auf seiner einen Seite abstützt und
sich das Lager an seiner anderen Seite mit einem gehäusefesten Teil an dem Gehäuse
abstützt. Die Lagervorrichtung umgreift beispielsweise mit dem Lager die Welle, wobei
die Welle bei montiertem Laufrad auf der ersten Seite den Verbindungsanschluss zur
Verbindung mit dem Spannelement aufweist. Die Lagervorrichtung weist an der zweiten
Seite beispielsweise eine Ringschulter auf, über die sich das Lager am Gehäuse abstützt.
[0012] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass das Spannelement als losdrehsichere Mutter und der
Verbindungsanschluss als entsprechendes Gewinde ausgebildet ist. Losdrehsichere Muttern
sind vorzugsweise Muttern mit formschlüssigen Sicherungselementen, die durch ihre
Form beziehungsweise Verformung die Mutter festlegen (zum Beispiel Kronenmutter).
[0013] Alternativ oder zusätzlich ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Spanneinrichtung
von mindestens einer sich in axialer Richtung oder unter einem Winkel zur axialen
Richtung erstreckenden Vorrichtung des Laufrades zumindest mitgebildet wird. Die Vorrichtung
ist insbesondere eine zwischen den beiden Stützeinrichtungen angeordnete Welle mit
axial variabler Länge. Mittels dieser Welle variabler Länge werden die beiden Stützeinrichtungen
zur Zug- oder Druckbeaufschlagung der zwischen den Stützeinrichtungen gehaltenen Lüfterschaufeln
gegeneinander auf Druck oder Zug vorgespannt. Alternativ wird die Vorrichtung des
Laufrades von einer starren Welle und Spannelementen, insbesondere Zugseilen, und/oder
Druck-und/oder Zugspeichen gebildet. Die Zugseile bewirken die Zugbeaufschlagung der
Lüfterschaufeln; Druckspeichen bewirken Druckbeaufschlagung; Zugspeichen Zugbeaufschlagung.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Laufrad
mindestens ein Element aufweist, das die beiden Stützeinrichtungen gegen ein Verdrehen
gegeneinander sichert. Ein derartiges Element geringer Masse ist zum Beispiel ein
schraubenförmig zwischen den Stützeinrichtungen angeordnetes Zugelement, insbesondere
Zugseil. Vorzugsweise sind zwei derartig schraubenförmig angeordnete Zugelemente mit
entgegengesetztem Drehsinn vorgesehen. Es können auch entsprechende, nicht axial vorlaufende
Zug- und/oder Druckspeichen vorgesehen sein, um eine Verdrehsicherung zu bilden.
[0015] Weiterhin ist mit Vorteil vorgesehen, dass das Laufrad mindestens ein axial zwischen
den Stützeinrichtungen angeordnetes Stützelement zum zusätzlichen Halten der Lüfterschaufeln
aufweist.
[0016] Schließlich ist mit Vorteil vorgesehen, dass mindestens eine der Stützeinrichtungen
oder das Stützelement als elastisches Koppelelement ausgebildet ist. Mittels dieses
Koppelelements, das die Lüfterschaufeln untereinander oder mit anderen Elementen des
Laufrades koppelt, werden die Lüfterschaufeln in Abhängigkeit der Zug-oder Druckbeaufschlagung
der Druck-Zug-Wechselbelastung und der sich aus einer Drehzahl ergebenden Zentrifugalkraft
im Betrieb vorgebbar radial nach außen beziehungsweise nach innen verbogen.
[0017] Durch die Wahl einer hinreichend großen Zugbeaufschlagung wird der axiale Druckanteil
der Druck-Zug-Wechselbelastung mit Vorteil kompensiert beziehungsweise überkompensiert.
Dadurch werden die Lüfterschaufeln nur mit Zugkräften beaufschlagt, die jedoch von
wechselnder Größe sein können. Bei einer hinreichend großen Zugbeaufschlagung ist
in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Lüfterschaufeln -zumindest
teilweise- als leicht biegbare Lüfterschaufeln ausgebildet sind. Durch die permanente
Beaufschlagung der Lüfterschaufeln mit Zugkräften können diese als wenig biegestabile
oder sogar biegeschlaffe Lüfterschaufeln ausgebildet sein. Biegeschlaffe Lüfterschaufeln
können besonders leicht gebaut sein.
[0018] Die Erfindung kann auch bei einem fliegend gelagerten Laufrad eines Ventilators,
insbesondere Querstromventilators, realisiert sein.
[0019] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Ventilators, insbesondere
Querstromventilators, vorzugsweise eines vorstehend genannten Ventilators, wobei der
Ventilator ein mittels einer Lagerung drehbar gelagertes Laufrad mit mindestens zwei
Stützeinrichtungen aufweist, die mehrere, sich zwischen ihnen erstreckende Lüfterschaufeln
halten. Es ist vorgesehen, dass die Lüfterschaufeln zur Reduktion eines Druck- oder
Zuganteils einer im Betrieb des Ventilators auftretenden Druck-Zug-Wechselbelastung
der Lüfterschaufeln mit Zug oder Druck beaufschlagt werden. Dazu werden die zwischen
den Stützeinrichtungen des Laufrades gehaltenen Lüfterschaufeln über die Stützeinrichtungen
verspannt. Die Größe der Zugkräfte oder Druckkräfte zur Reduktion des Druck- oder
Zuganteils ist vorzugsweise wählbar/einstellbar.
[0020] Weiterhin ist mit Vorteil vorgesehen, dass die beiden Stützeinrichtungen - zur Zug-
oder Druckbeaufschlagung - mit axial entgegengesetzt nach außen oder nach innen wirkenden
Kräften beaufschlagt werden.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kräfte so vorgewählt/eingestellt
werden, dass die Lüfterschaufeln im Betrieb vorgebbar radial nach außen oder nach
innen gebogen sind. Durch diese mittels der Kräfte vorgebbare Geometrie der Lüfterschaufeln
ergibt sich ein einstellbares Strömungsprofil über die axiale Länge des Ventilators.
Sind die Lüfterschaufeln im Betrieb in einem Mittelbereich nach außen gebogen, ergibt
sich ein Strömungsprofil, bei dem im mittleren Bereich eine höhere Strömungsgeschwindigkeit
beziehungsweise ein größerer Massestrom auftritt als in den Endbereichen des Laufrades.
Weist das Laufrad in seinem Mittelbereich nach innen gebogene Lüfterschaufeln auf,
so ergibt sich ein Strömungsprofil, bei dem in den axialen Endbereichen eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit und ein höherer Massestrom auftritt als in dem Mittelbereich.
[0022] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in Seitenansicht einen Querstromventilator,
- Figur 2A bis 2D
- verschiedene Laufradformen und entsprechende axiale Geschwindigkeitsverteilungen.
[0023] Die Figur 1 zeigt einen als Querstromventilator 10 ausgebildeten Ventilator, der
ein Laufrad 12 und ein Gehäuse 14 aufweist. An sich bekannte konstruktive Details
des Querstromventilators 10 sind im Einzelnen nicht dargestellt, da Aufbau und Funktion
von Querstromventilatoren allgemein bekannt sind. Das Laufrad 12 weist an den gegenüberliegenden
Enden 16, 18 seiner axialen Erstreckung jeweils eine Stützeinrichtung 20, 22 auf.
Die Stützeinrichtung 20 weist eine Stützscheibe 24 und die Stützeinrichtung 22 eine
Stützscheibe 30 auf. Der Stützscheibe 24 ist eine Welle 26 und eine die Stützscheibe
24 mit der Welle 26 verbindende Nabe 28 zugeordnet. Der Stützscheibe 30 ist eine Welle
32 und eine die Stützscheibe 30 mit der Welle 32 verbindende Nabe 34 zugeordnet. Axial
zwischen den beiden Stützeinrichtungen 20, 22 befinden sich im radialen Außenbereich
der Stützscheiben 24, 30 umfänglich angeordnete Lüfterschaufeln 36 des Laufrades 12.
Die Lüfterschaufeln 36 werden von den Stützscheiben 24, 30 an den Enden 16, 18 des
Laufrades 12 gehalten und zwischen diesen Stützscheiben 24, 30 der Stützeinrichtungen
20, 22 von axial beabstandet und parallel ausgerichteten, als weitere Stützscheiben
ausgebildete Stützelemente 38 zur Festigung des Laufrades 12 gestützt.
[0024] An einer Stirnseite 40 ragt die der ersten Stützeinrichtung 20 zugeordnete Welle
26 über das Gehäuse 14 heraus. Die Welle 26 ist in einer ersten Lagervorrichtung 42
geführt. An der Stützscheibe 24 ist ein Ende 44 der Welle 26 gehalten. Das andere
Ende 18 des Laufrades 12 ist über die Welle 32 in einer zweiten Lagervorrichtung 48
an der anderen Stirnseite 50 des Gehäuses 14 drehbar gelagert. Die beiden Lagervorrichtungen
42, 48 bilden eine angestellte Lagerung in O-Anstellung des Laufrades 12. Bei dieser
Lagerung sind die Lagervorrichtungen 42, 48 im Wesentlichen spiegelbildlich angeordnet,
sodass hier nur die erste Lagervorrichtung 42 ausführlich beschrieben wird. Die Lagervorrichtung
42 weist ein als Kugellager 52 ausgebildetes Wälzlager 54 in einer an der Stirnseite
40 des Gehäuses 14 befestigten Lageraufnahme 56 auf. Ein Innenring 58 des Wälzlagers
54 stützt sich an einem als losdrehfeste Mutter 60 ausgebildeten Spannelement 62 und
ein Außenring 64 stützt sich auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten
Seite des Lagers 54 an einer Ringschulter 66 der Lageraufnahme 56 ab. Das als Mutter
60 ausgebildete Spannelement 62 ist über einen als Gewinde 68 ausgebildeten Verbindungsanschluss
70 der Welle 26 (beziehungsweise der Stützeinrichtung 20) lösbar mit dieser verbunden.
Da die zweite Lagervorrichtung 48 im Wesentlichen wie die erste Lagervorrichtung 42
ausgebildet ist und somit entsprechende Komponenten aufweist, sind diese mit den gleichen
Bezugszeichen versehen wie die der ersten Lagervorrichtung 42. Die angestellte Lagerung
mit ihren Lagervorrichtungen 42, 48 bildet zusammen mit den Stützeinrichtungen 20,
22 und dem Gehäuse 14 eine Spanneinrichtung 72 zur Zugbeaufschlagung der Lüfterschaufeln
36. Dazu beaufschlagen die sich an den Stirnseiten 40, 50 des Gehäuses 14 abstützenden
Lagervorrichtungen 42, 48 der angestellten Lagerung die Stützeinrichtungen 20, 22
mit axial nach außen wirkenden Kräften (Pfeile 74, 76).
[0025] Es ergibt sich folgende Funktion der beiden eine angestellte Lagerung des Laufrads
12 bildenden Lagervorrichtungen 42, 48: Durch Anziehen mindestens einer der Muttern
60 werden die beiden Wellen 26, 32 beziehungsweise die Stützeinrichtungen 20, 22 jeweils
mit einer nach außen wirkenden Kraft (Pfeile 74, 76) beaufschlagt. Durch diese Kraftbeaufschlagung
werden die von den Stützeinrichtungen 20, 22 gehaltenen und zwischen diesen angeordneten
Lüfterschaufeln 36 mit axial entgegengesetzt wirkenden Zugkräften beaufschlagt. Diese
wirken jeweils an den Enden 16, 18 des Laufrades 12 und somit auch an den Enden der
Lüfterschaufeln 36. Durch die axial nach außen wirkenden Kräfte (Pfeile 72, 74) wird
das Gehäuse 14 axial auf Druck belastet, da sich die Lager 54 über ihre Außenringe
64 und die Ringschultern 66 der Lageraufnahmen 56 jeweils am Gehäuse 14 abstützen.
[0026] Beim Anbringen einer Antriebsenergie, zum Beispiel über eine nicht gezeigte Riemenscheibe
auf der Welle 26, wird diese mit einer hier lediglich angedeuteten radial zur Welle
26 gerichteten Kraft F beaufschlagt, die entsprechend der Anbaulage des Riementriebes
beziehungsweise des Antriebsmotors gerichtet ist. Diese radiale Kraft F übt ein Kippmoment
auf die Welle 26 aus, das die Lüfterschaufeln 36 in einem oberen Bereich des Laufrades
12 auf Zug und in einem unteren Bereich auf Druck belastet. Im Betrieb des Querstromventilators
10 ergibt sich somit eine Druck-Zug-Wechselbelastung auf jede einzelne der Lüfterschaufeln
36, die deren Material besonders stark beanspruchen.
[0027] Um den Druckanteil einer derartige Druck-Zug-Wechselbelastung zumindest zu reduzieren,
werden die Lüfterschaufeln 36 mittels der von den Lagervorrichtungen 42, 48 mitgebildeten
Spanneinrichtung axial entgegengesetzt nach außen wirkenden Kräften beaufschlagt.
Somit wird der Druckanteil der Druck-Zug-Wechselbelastung von den durch die Spanneinrichtung
72 aufgebrachten Kräften reduziert.
[0028] Alternativ zur Beaufschlagung der beiden Stützeinrichtungen mit axial entgegengesetzt
nach außen wirkenden Kräften mittels einer durch die Lagervorrichtungen 42, 48 mitgebildeten
Spanneinrichtung 72 wird diese von mindestens einer als eine sich in axialer Richtung
erstreckende Vorrichtung des Laufrades, wie zum Beispiel einer sich von dem einen
Ende 16 bis zum anderen Ende 18 erstreckenden Welle gebildet oder mitgebildet (nicht
gezeigt). Dazu ist die Vorrichtung in axialer Richtung längenverstellbar, sodass sie
die beiden Stützeinrichtungen mit axial entgegengesetzt nach außen wirkenden Kräften
beaufschlagt.
[0029] Bei einer Zugbeaufschlagung der Lüfterschaufeln 36, die so groß ist, dass der auftretende
axiale Druckanteil der Druck-Zug-Wechselbelastung kompensiert oder überkompensiert
wird, ermöglicht es, die Lüfterschaufeln 36 oder zumindest einen Teil der Lüfterschaufeln
36 als biegeschlaffe Lüfterschaufeln 36 auszubilden.
[0030] Das Laufrad 12 weist in einer weiteren Ausführungsform (nicht gezeigt) mindesten
ein Element zur Sicherung der beiden Stützeinrichtungen 20, 22 gegen ein Verdrehen
gegeneinander auf. Ist dieses Element als biegeschlaffes Element ausgebildet, so verbindet
es die beiden Stützeinrichtungen 20, 22 schraubenförmig. Die Drehrichtung der Schraubenform
wird von der Drehrichtung des Laufrades 12 und der Antriebsanordnung bestimmt. Sind
beide Drehrichtungen für das Laufrad 12 vorgesehen, so weist das Laufrad 12 bevorzugt
zwei schraubenförmige Elemente mit entgegengesetztem Drehsinn auf. Anstelle der oder
zusätzlich zu den schraubenförmigen Elementen können auch Speichen für die Bildung
der Verdrehsicherung eingesetzt werden.
[0031] Die Figuren 2A bis 2D zeigen schematisch dargestellte Laufräder 12 von Querstromventilatoren
10 (unten) und deren Geschwindigkeitsprofile über der axialen Erstreckung ihrer Laufräder
12 (oben). Die in den Ausführungsbeispielen der Figuren 2B bis 2D dargestellten Laufräder
12 weisen Stützeinrichtungen 20, 22 beziehungsweise Stützelemente 38 (von denen nur
ein Stützelement 38 dargestellt ist) auf, die die Lüfterschaufeln 36 von einer gemeinsamen
Drehachse der Wellen 26, 32 radial unterschiedlich beabstandet halten. Durch die sich
ergebende axiale Anordnung und/oder Form der Lüfterschaufeln 36 ergeben sich die jeweils
in den Figuren 2A bis 2D oben gezeigten Geschwindigkeitsprofile 80, 82, 84, 86 des
von den zugehörigen Querstromventilatoren 10 geförderten Gases.
[0032] Bei dem in Figur 2A gezeigten Laufrad 12 sind die Lüfterschaufeln 36 über die gesamte
axiale Erstreckung des Laufrades 12 gleichmäßig radial beabstandet. Das zugehörige
Geschwindigkeitsprofil 80 zeigt über der axialen Erstreckung eine konstante Geschwindigkeit
v.
[0033] Das in Figur 2B gezeigte Laufrad 12 weist ein zwischen den Stützeinrichtungen 20,
22 angeordnetes Stützelement 38 auf, das die Lüfterschaufeln im Mittelbereich 78 weiter
von der Drehachse beabstandet hält als die Stützeinrichtungen 20, 22. Das zugehörige
Geschwindigkeitsprofil 82 zeigt im Mittelbereich 78 des Laufrades 12 eine entsprechend
höhere Geschwindigkeit v als an den Enden 16, 18 des Laufrades 12.
[0034] Bei dem in Figur 2C gezeigten Laufrad 12 sind die Lüfterschaufeln 36 von den Stützeinrichtungen
20, 22 an den Enden 16, 18 des Laufrades 12 weiter von der Drehachse beabstandet gehalten
als von dem Stützelement 38 im Mittelbereich 78. Das zugehörige Geschwindigkeitsprofil
84 zeigt im Mittelbereich 78 des Laufrades 12 eine dementsprechend niedrigere Geschwindigkeit
v als an den Enden 16, 18 des Laufrades 12.
[0035] Bei dem in Figur 2D gezeigten Laufrad 12 sind die Lüfterschaufeln 36 am ersten Ende
16 von der ersten Stützeinrichtung 20 weiter von der Drehachse beabstandet gehalten
als von dem Stützelement 38 im Mittelbereich 78, das die Lüfterschaufeln 36 seinerseits
weiter von der Drehachse beabstandet hält als die zweite Stützeinrichtung 22 am zweiten
Ende 18. Das zugehörige Geschwindigkeitsprofil 86 zeigt eine stetige (hier lineare)
Abnahme der Geschwindigkeit v vom ersten Enden 16 über den Mittelbereich 78 zum zweiten
Ende 18 des Laufrades 12.
[0036] Ist zumindest eine der Stützeinrichtungen 20, 22 und/oder ein Stützelement 38 als
elastisches Koppelelement, zum Beispiel als Koppelfederelement, ausgebildet, so wird
dieses die Lüfterschaufeln 36 in Abhängigkeit von den im Betrieb auftretenden axialen
Zug- und/oder Druckkräften sowie Zentrifugalkräften radial verbiegen. Dazu werden
die wählbaren Kräfte zum Beispiel so vorgewählt, dass die Lüfterschaufeln im Betrieb
vorgebbar radial nach außen oder radial nach innen gebogen sind. Sind die Lüfterschaufeln
36 in dem axialen Mittelbereich 78 radial nach außen gebogen, so ergibt sich das Strömungsprofil
82, bei dem der Mittelbereich 78 des Laufrades 12 eine höhere Strömungsgeschwindigkeit
beziehungsweise einen größeren geförderten Massestrom aufweist als die Enden 16, 18
des Laufrades 12. Weist das Laufrad 12 in seinem Mittelbereich 78 radial nach innen
gebogene Lüfterschaufeln 36 auf, so ergibt sich ein Strömungsprofil 84, bei dem sich
an den axialen Enden 16, 18 des Laufrades 12 eine höhere Strömungsgeschwindigkeit
beziehungsweise ein höherer Massestrom ergibt als in dem dazwischen liegenden Mittelbereich
78.
1. Ventilator, insbesondere Querstromventilator, mit einem Laufrad, das mittels einer
Lagerung drehbar gelagert ist und das mindestens zwei Stützeinrichtungen aufweist,
die mehrere, sich zwischen ihnen erstreckende Lüfterschaufeln halten, gekennzeichnet durch eine Spanneinrichtung (72) zur axialen Zug- oder Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln
(36).
2. Ventilator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (72) die beiden Stützeinrichtungen (20,22) mit axial entgegengesetzt
nach außen oder nach innen wirkenden Kräften beaufschlagt.
3. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (72) mindestens ein Spannelement (62) zum Einstellen der Kräfte
aufweist.
4. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (14) oder ein Gestell, an dem mindestens eine Lagervorrichtung (42,48)
zur Lagerung des Laufrades (12) befestigt ist.
5. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung als angestellte Lagerung mit zwei den Stützeinrichtungen (20,22) zugeordneten
Lagervorrichtungen (42,48) ausgebildet ist, die die Spanneinrichtung (72) bilden oder
mitbilden.
6. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Stützeinrichtungen (20,22) eine Welle (26,32) zugeordnet ist.
7. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das an der Welle (26,32) über dessen Verbindungsanschluss (70) befestigbare
Spannelement (62) axial an einem mit der Stützeinrichtung (20,22) drehenden Teil eines
Lagers (54) der Lagervorrichtung (42,48) auf seiner einen Seite abstützt und sich
das Lager (54) an seiner anderen Seite mit einem gehäuse- oder gestellfesten Teil
an dem Gehäuse/Gestell (14) abstützt.
8. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (62) als losdrehsichere Mutter (60) und der Verbindungsanschluss
(70) als entsprechendes Gewinde (68) ausgebildet ist.
9. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (72) von mindestens einer sich in axialer Richtung oder unter
einem Winkel zur axialen Richtung erstreckenden Vorrichtung des Laufrades (12) gebildet
oder mitgebildet wird.
10. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (12) mindestens ein Element aufweist, das die beiden Stützeinrichtungen
(20,22) gegen ein Verdrehen gegeneinander sichert.
11. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Stützeinrichtungen mindestens ein Zug- und/oder Druckmittel, insbesondere
mindestens eine Zug- oder Druckstange, vorzugsweise mindestens eine Speiche und/oder
ein biegeschlaffes Element, angeordnet ist.
12. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (12) mindestens ein axial zwischen den Stützeinrichtungen (20,22) angeordnetes
Stützelement (38) zum zusätzlichen Halten der Lüfterschaufeln (36) aufweist.
13. Ventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Stützeinrichtungen (20,22) oder das Stützelement (38) als elastisches
Koppelelement ausgebildet ist.
14. Verfahren zum Betreiben eines Ventilators, insbesondere Querstromventilators, vorzugsweise
eines Ventilators nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Ventilator
ein mittels einer Lagerung drehbar gelagertes Laufrad mit mindestens zwei Stützeinrichtungen
aufweist, die mehrere, sich zwischen ihnen erstreckende Lüfterschaufeln halten, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüfterschaufeln zur Reduzierung eines Druck- oder Zuganteils einer im Betrieb
des Ventilators auftretenden Druck-Zug-Wechselbelastung der Lüfterschaufeln mit Zug
oder Druck beaufschlagt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stützeinrichtungen - zur Zug- oder Druckbeaufschlagung der Lüfterschaufeln
- mit axial entgegengesetzt nach außen oder nach innen wirkenden Kräften beaufschlagt
werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kräfte so vorgewählt/eingestellt werden, dass die Lüfterschaufeln im Betrieb
vorgebbar radial nach außen oder nach innen gebogen sind.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zug oder Druckbeaufschlagung in Längserstreckung der Lüfterschaufeln wirkt.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die beiden Stützeinrichtungen Torsionsverdrehsicherungskräfte wirken.