(19)
(11) EP 2 058 095 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.05.2009  Patentblatt  2009/20

(21) Anmeldenummer: 08018738.8

(22) Anmeldetag:  27.10.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27L 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 09.11.2007 DE 202007015665 U

(71) Anmelder: KOMPTECH GmbH
8130 Frohnleiten (AT)

(72) Erfinder:
  • Schildmeier, Horst
    32469 Petershagen (DE)

(74) Vertreter: Laufhütte, Dieter et al
Lorenz-Seidler-Gossel Widenmayerstrasse 23
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Hackmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Hackmaschine (10) mit einer Einzugseinheit (14), einer Zerkleinerungseinheit (15) und einem Materialtransportsystem, bestehend aus einem Gebläseaustrag (16) und/oder einem Förderbandaustrag (18). Erfindungsgemäß ist ein Hackgutsammelsystem zur Zuführung des Hackgutes an dem Förderbandaustrag oder dem Gebläseaustrag vorgesehen, das aus einem Schneckenförderer besteht und das bei geschlossenem Fördertrog das Hackgut direkt in ein Gebläse des Gebläseaustrags (16) und bei geöffnetem Fördertrog das Hackgut auf ein Förderband (20) des Förderbandaustrages (18) fördert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Hackmaschine, insbesondere zum Hacken von Stammholz und/oder Grünschnitt, mit einer Einzugseinheit, einer Zerkleinerungseinheit und einem Materialtransportsystem, bestehend aus einem Gebläseaustrag und/oder einem Förderbandaustrag.

[0002] Derartige Hackmaschinen sind bereits aus der DE 198 18 165 C1 bekannt. Die wesentlichen Elemente einer derartigen Hackmaschine werden durch einen Hackrotor ausgebildet, der sogenannte Hackmesser auf seinem Umfang trägt, sowie ein mit den Hackmessern zusammenwirkendes stationäres Gegenschneidenwerkzeug, welches an dem den Hackrotor umgebenden Gehäuse der Hackmaschine fest angeordnet ist. Dem Hackrotor vorgelagert ist eine Einzugseinheit, über welche das Hackmaterial, also beispielsweise das Stammholz oder aber auch der Grünschnitt, zugeführt wird. Die Einzugseinheit weist in der Regel eine Anzahl von Einzugswalzen auf, die regelmäßig in einer oberen und einer unteren Reihe angeordnet sind. Diese Einzugswalzen fördern das Stammholz bzw. den Grünschnitt der Messereinheit bestehend aus den am Hackrotor angeordneten Hackmessern und den Gegenschneidenwerkzeugen zu. Dabei wird insbesondere das Stammholz längs ausgerichtet und in Richtung seiner Längsachse dem Hackrotor zugeführt.

[0003] Der Hackrotor der Hackmaschine erzeugt Hackspäne, die eine gewisse Länge aufweisen. Die Schnittlänge der Hackschnitzel hängt von verschiedenen Betriebsfaktoren ab. So ergibt sich die Schnittlänge einerseits durch die eingestellte Vorschubgeschwindigkeit des Einzugs und andererseits aus der Frequenz des Passierens der Hackmesser entlang des Einzugsquerschnitts. Zum andern hängt die Hackspanlänge auch vom Messervorstand der Hackmesser ab, wie es insbesondere aus der DE 198 18 165 C1 hervorgeht.

[0004] Bei mobilen Hackmaschinen wurde in letzter Zeit der Gebläseaustrag zunehmend durch einen Förderbandaustrag ersetzt.

[0005] Der wesentliche Vorteil eines Förderbandaustrags gegenüber dem Gebläseaustrag liegt darin, dass das Hackgut nicht weiter im Gebläse zerkleinert wird und die Staubentwicklung wesentlich geringer ist. Des weiteren ist auch die Leistungsaufnahme und der Verschleiß bei einem Förderbandaustrag wesentlich geringer. Daher bieten mittlerweile verschiedene Hersteller alternativ einen Förderbandaustrag an, wobei hier in der Regel entweder ein Gebläseaustrag oder ein Förderbandaustrag vorgesehen wird.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Hackmaschine derart weiterzubilden, dass das Hackgut alternativ einem Gebläseaustrag oder einem Förderbandaustrag zugeführt werden kann, ohne entsprechende konstruktive Umgestaltungen der Hackmaschine vorsehen zu müssen.

[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Demnach ist eine Hackmaschine vorgesehen, die insbesondere zum Hacken von Stammholz und/oder Grünschnitt dient. Diese Hackmaschine weist eine Einzugseinheit, eine Zerkleinerungseinheit und ein Materialtransportsystem auf, das aus einem Gebläseaustrag und/oder einem Förderbandaustrag besteht. Erfindungsgemäß wird ein Hackgutsammelsystem zur Zuführung des Hackgutes an den Förderbandaustrag oder den Gebläseaustrag vorgesehen, das aus einem Schneckenförderer besteht, das bei geschlossenem Fördertrog das Hackgut direkt in ein Gebläse des Gebläseaustrags und bei geöffnetem Fördertrog das Hackgut auf ein Förderband des Förderbandaustrages fördert.

[0009] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird das Hackgut demnach mit einem Schneckenförderer gesammelt und bei geschlossenem Förderdruck, das heißt geschlossener Schneckenwanne zum Gebläse gefördert. Will man nun einen Abtransport über ein Förderband vornehmen, kann bei entsprechend angebautem Förderband das Hackgut durch einfaches Öffnen eines Teilbereichs des Fördertrogs bzw. der Schneckenwanne auf das Förderband gefördert werden. Hierdurch kann eine sehr flexible Gebläselösung mit einer sehr schonenden Förderbandaustragslösung alternativ bezogen auf die jeweilige Arbeitssituation bei ein und derselben Hackmaschine genutzt werden.

[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.

[0011] Demnach kann sowohl ein Gebläseaustrag wie auch ein Förderbandaustrag gemeinsam an einer Hackmaschine gleichzeitig vorgesehen sein.

[0012] Weiterhin kann das Förderband in Arbeitsstellung links und rechts schwenkbar sein. Zur Vereinfachung des Transports kann das Förderband auch faltbar ausgebildet sein.

[0013] Des weiteren kann das Förderband von der Hackmaschine abnehmbar sein.

[0014] Schließlich weist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung das Austragsgebläse eine stufenlose Drehzahlregelung für eine Wurfweiteneinstellung bzw. Leistungsoptimierung auf.

[0015] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigen in der beigefügten Zeichnung:
Figur 1:
eine perspektivische Gesamtdarstellung einer erfindungsgemäßen Hackmaschine,
Figur 2:
eine perspektivische Detailansicht des Hackgutsammelsystems in der Hackmaschine gemäß Figur 1 in einer ersten Arbeitsstellung,
Figur 3:
das Hackgutsammelsystem gemäß Figur 2 in einer zweiten Arbeitsstellung und
Figur 4:
eine teilweise geschnittene perspektivische Detaildarstellung eines Teils der erfindungsgemäßen Hackmaschine nach Figur 1.


[0016] Die in Figur 1 dargestellte Hackmaschine 10 ist auf einem Anhängerchassis 12 aufgebaut, das in hier nicht näher dargestellter Art und Weise an einen Schlepper anhängbar ist. Es weist eine Einzugseinheit 14 und ein Materialtransportsystem auf. Zwischen der Einzugseinheit 14 und dem Materialtransportsystem ist ein Hackrotor 13 angeordnet.

[0017] Die in Figur 1 dargestellte Hackmaschine 10 weist ein Materialtransportsystem auf, das einerseits aus einem Gebläseaustrag 16 und andererseits einem Förderbandaustrag 18 besteht. Grundsätzlich sind beide Austragssysteme als Materialtransportsystemen in Hackmaschinen bekannt. Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel sind beide Austragssysteme verwirklicht, so dass alternativ der Austrag der Hackgutes über den Gebläseaustrag 16 oder über den Förderbandaustrag 18 gewählt werden kann. Hierdurch ist eine Flexibilisierung für den Austrag des Hackgutes erreicht. Das Hackgut kann einerseits schonend über das Förderband 20 des Förderbandaustragssystems 18 Transport werden. Alternativ kann es über den Gebläseaustrag 16 aufgrund einer stufenlosen Drehzahlregelung zur Wurfweiteneinstellung in der gewünschten Wurfweite abgelegt werden.

[0018] In Figur 4 ist der innere Aufbau der Hackmaschine 10 gezeigt. Unterhalb der Zerkleinerungseinheit 15 ist ein Hackgutsammelsystem 24 angeordnet, das aus einer Reihe von Schneckenförderern 26 besteht, die teilweise senkrecht zueinander angeordnet sind. Die Schnecken 26 verlaufen in einem Fördertrog 28 und transportieren das hier nicht näher dargestellte Hackgut in Richtung des Materialtransportsystems.

[0019] Das Materialtransportsystem ist hier in Form der Förderbänder 20 und 21 einerseits und des Gebläses 30 mit anschließendem Gebläseaustrag 16 dargestellt. Ein Detail der Übergabe zwischen dem Schneckenförderer 24 und dem Materialtransportsystem ist in den Figuren 2 und 3 dargestellt. Hier ist in Figur 2 ein Teilbereich des Fördertrogs 28 durch eine Öffnung 32 freigelegt, so dass das antransportierte Hackgut auf das unterhalb des Schneckenförderers 24 angeordnete Transportband 21 fällt und von dort über den Förderbandaustrag ausgetragen wird.

[0020] In Figur 3 ist die Öffnung durch einen schiebbaren bzw. klappbaren Teil 34 des Fördertrogs 28 verschlossen. Hierdurch wird das hier nicht näher dargestellte Hackgut dem Gebläse 30 des Gebläseaustrags 16 zugeführt.


Ansprüche

1. Hackmaschine, insbesondere zum Hacken von Stammholz und / oder Grünschnitt, mit einer Einzugseinheit, einer Zerkleinerungseinheit und einem Materialtransportsystem, bestehend aus einem Gebläseaustrag und/oder einem Förderbandaustrag,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Hackgutsammelsystem zur Zuführung des Hackgutes an den Förderbandaustrag oder den Gebläseaustrag vorgesehen ist, das aus einem Schneckenförderer besteht und das bei geschlossenem Fördertrog das Hackgut direkt in ein Gebläse des Gebläseaustrags und bei geöffnetem Fördertrog das Hackgut auf ein Förderband des Förderbandaustrages fördert.
 
2. Hackmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl ein Gebläseaustrag wie auch ein Förderbandaustrag in einer Hackmaschine vorhanden ist.
 
3. Hackmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband in Arbeitsstellung links und rechts schwenkbar ist.
 
4. Hackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband für den Transport faltbar ist.
 
5. Hackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband von der Hackmaschine abnehmbar ist.
 
6. Hackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Austragsgebläse eine stufenlose Drehzahlregelung für eine Wurfweiteneinstellung bzw. Leistungsoptimierung aufweist.
 




Zeichnung