[0001] Die Erfindung betrifft eine Stahlbetonkonstruktion für ein Gebäude, mit wenigstens
einem Stahlbeton-Basisbauteil und einem an dem wenigstens einen Stahlbeton-Basisbauteil
angeordneten Außenbauteil. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Erstellung einer solchen Stahlbetonkonstruktion.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Versuche bekannt, Außenbauteile thermisch
getrennt an Gebäude anzuschließen. Ein Beispiel hierfür ist die ISOKORB
®-Lösung der Firma SCHÖCK, bei der ganze Körbe (d.h. nicht getrennt in Druck- und Zuggurt)
verwendet werden. Bei anderen Lösungen werden Druck- und Zuggurte voneinander getrennt
und durch Schraubanschlüsse oder dergleichen ersetzt.
[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen weisen zwei wesentliche Nachteile
auf.
[0004] Zum einen ist es stets erforderlich, daß ein Teil der Konstruktion in Ortbeton ausgeführt
wird. Beispielsweise wird ein Stahlbetonfertigteilbalkon mit Hilfe eines Anschlusses,
beispielsweise eines SCHÖCK-Isokorbes, in eine Ortbetondecke, einen Ortbetonunterzug
oder eine Ortbetonwand eingehängt. Eine solche Konstruktion ist beispielhaft in den
Figuren 1 und 2 abgebildet. Auf einem Stahlbeton-Fertigteil, hier einer Stahlbetonwand
1, ist eine Decke 2 angeordnet, an die ein Außenbauteil, hier eine Balkonplatte 3,
angebracht ist. Die Decke 2 ist in Ortbeton gefertigt, so daß die verbindungseisen
4, welche die Balkonplatte 3 mit der Decke 2 in Abständen von beispielsweise 10 cm
verbinden, auf der Baustelle in ihre Endposition gebracht werden müssen. Dies erfordert
eine sehr exakte Lange der schraubanrchlüsse, ist somit sehr aufwendig und führt oftmals
nicht zu optimale Ergebnissen.
[0005] Ist die Decke 2 nicht in Ortbeton, sondern im wesentlichen als Stahlbeton-Fertigteil
ausgeführt (nicht dargestellt), so muß eine Verschraubung der an der Balkonplatte
3 vorgesehenen Verbindungseisen 4 mit in der Decke 2 vorgesehenen Verbindungselementen
erfolgen, wobei zur Lagefixierung der Verbindungselemente in der Decke 2 wiederum
ein Ortbetonverguß verwendet wird. Auch hier ergeben sich damit die oben genannten
Nachteile.
[0007] Die Herstellung eines Anschlusses mit Hilfe eines SCHÖCK-Isokorbes in Verbindung
mit der Anwendung von Ortbeton ist zudem mit einem vergleichsweise hohen Zeit- und
Kostenaufwand verbunden, insbesondere wenn die Decke 2 eine große lichte Höhe aufweiset.
[0008] Zum anderen ist der Anordnung der Außenbauteile an dem Gebäude aus konstruktiven
Gründen, insbesondere aufgrund der vorgegebenen Höchstabstände der verbindungseisen
4 zueinander, Grenzen gesetzt. Außenbauteile können nicht an beliebigen Stellen des
Gebäudes angebracht werden. Beispielsweise im Treppenhausbereich oder beim Überspannen
großer Glasflächen ist die Montage unter Verwendung der oben skizzierten Lösung entweder
überhaupt nicht möglich oder aber sehr problematisch, da das Außenbauteil bei Verwendung
nur weniger Verbindungseisen 4 in den Seitenbereichen mehr oder weniger stark in der
Mitte "durchhängt".
[0009] Die Balkonplatte 3 ist bei der geschilderten und in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Konstruktion an der Decke 2 widergelagert. Bei der Anwendung eines SCHÖCK-Isokorbes
wirkt eine in die Balkonplatte 3 hineingerichtete Lagerkraft als Zugkraft Z neben
einer schräg nach unten wirkenden geringen Aufhängekraft Z1 und einer in die Decke
zurückwirkende Lagerkraft als Druckkraft D. Alle Kräfte wirken dabei in der Ebene
der Balkonplatte 3.
[0010] wesentlich ist, daß die Druckkräfte D nur in der Ebene der Balkonplatte und durch
widerlagerung abgeleitet werden. Es handelt sich also um einen Anschluß, der in der
Ebene des Außenbauteils widergelagert ist.
[0011] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Stahlbetonkonatruktion zur Anordnung
eines Außenbauteils an einem Gebäude zu schaffen, die einerseits konstruktiv besonders
einfach und andererseits besonders universell einsetzbar ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Stahlbetonkonstrucktion nach Anspruch 1 bzw. ein Verfahren
nach Anspruch 9 gelöst. Danach ist eine stahlbetonkonstruktion mit wenigstens einem
Stahlbeton-Basiebauteil und einem an dem wenigstens eignen Stahlbeton-Basiabauteil
angeordneten Außenbauteil vorgesehen, wobei das Außenbauteil auf einer Anzahl voneinander
beabstandeter und zumindest an das wenigstens eine Stahlbeton-Basiisbauteil thermisch
getrennt angeschlossener Stahlbeton-Hilfsbauteile aufliegt. Die Anzahl stahlbeton
- Hilfsbauteile sowie das wenigstens eine stahlbeton-Basisbauteil sind Fetigbauteile.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erstellung einer Stahlbetonkonstruktion für ein
Gebäude mit wenigstens einem
[0014] Stablbeton-Basisbauteil und einem an dem wenigstens einen Stahlbeton-Basisbauteil
angeordnecen Außenbauteil zeichnet sich durch die folgenden Schritte aus: thermisch
getrenntes Anschließen einer Anzahl voneinander beabstandeter Stahlbeton-Hilfabauteile
an zumindest das wenigstens eine Stahlbeton-Basiebauteil, und Auflegen des Außenbauteils
auf die Anzahl Stahlbeton-Hilfsbauteile.
[0015] Eine Kernidee der Erfindung ist es, zur Montage des Außenbauteils ein Stahlbeton-Hilfsbauteil
zu verwenden, auf dem das Außenbauteil aufliegen kann. Das Stahlbeton-Hilfabauteil
ist dabei thermisch getrennt an das Stahlbeton-Basisbauteil angeschlossen. Eine mechanische
Verbindung des Außenbauteils mit dem Stahlbeton-Basisbauteil ist nicht mehr zwingend
erforderlich. Bei dem Stahlbeton - Hilfsbauteil und dem Stahlbeton - Basisbauteil
handelt es sich um Festigsbauteile.
[0016] Das Außenbauteil kann dabei eine Balkonplatte, eine Stütze, eine wand, eine Treppe
usw. sein. Das Außenbauteil ist vorzugsweise ein Stahlbeton-Fertigteil. Alle Bauteile
können vorab im Werk vollständig hergestellt werden und müssen vor Ort lediglich noch
miteinander verschraubt werden.
[0017] Unter einem Anschluß wird insbesondere eine tragsichere Verbindung zweier Bauteile
verstanden. Unter einem thermisch getrennten Anschluß wird insbesondere ein Anschluß
verstanden, bei dem zwischen den beiden anzuschließenden Bauteilen ein zur Wärmeisolierung
zwingend notwendiger Mindestabstand (nach dem derzeitigen Stand der Technik vorzugsweise
mindestens 8 Zentimeter) vorhanden ist, der mit einer hochwertigen Dämmung ausgefüllt
ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Stahlbotgnkonstruktion ist - verglichen mit bekannten Lösungen,
wie beispielsweise einem SCHÖCK-Isokorb - konstruktiv besonders einfach aufgebaut.
Die Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen
[0019] Stahlbetonkonstruktion sind unbegrenzt und umfassen Hoch- und und Ingenieurbau. Mit
Hilfe der Konstruktion können Treppenhausbereiche, Bereiche von Aufzugsschächten und
großflächige vertikale Glasflächen oder dergleichen von Außenbauteile mühelos überspannt
werden. Auch können auf das auskragende Außenbauteil Stützen und Wände gestellt werden,
ohne daß es zu einem Durchbiegen des Außenbauteils kommt. Insgesamt sind im Vergleich
zum Stand der Technik deutlich schwerere und deutlich weiter auskragende Außenbauteile
verwendbar. Zudem ist der Zeitaufwand der Montage gegenüber herkömmlichen Lösungen
ist deutlich geringer, was die Baukosten insgesamt senkt. Darüber hinaus ist die Verwendung
von Ortbeton nicht mehr zwingend notwendig.
[0020] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und
werden nachfolgend im Zusammenhang mit Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- den Anschluß einer Balkonplatte an eine Ortbetondecke in einer Seitenansicht (schematisch,
Stand der Technik),
- Fig. 2
- den Anschluß einer Balkonplatte an eine Ortbetondecke in einer Draufsicht (schematisch,
Stand der Technik),
- Fig. 3
- den erfindungsgemäßen Anschluß einer Balkonplatte an zwei Stahlbetonstützen in einer
Seitenansicht (schematisch),
- Fig. 4
- den erfindungsgemäßen Anschluß einer Balkonplatte an zwei Stahlbetonstützen in einer
Draufsicht (schematisch),
- Fig. 5
- eine erste Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht,
- Fig. 6
- ein Detail aus Fig. 5 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in Fig. 5,
- Fig. 7
- eine zweite Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht,
- Fig. 8
- eine dritte Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht,
- Fig. 9
- eine vierte Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht,
- Fig. 10
- eine Darstellung verschiedener alternativer Verbindungselemente.
[0021] Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich mit ihren wesentlichen Bestandteilen.
Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
[0022] Wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, ist es zur Montage beispielsweise einer Balkonplatte
3 bei Anwendung einer erfindungsgemäßen Stahlbetonkonstruktion ausreichend, wenn mit
einem Abstand von einem oder einigen wenigen Metern Stahlbeton-Hilfsbauteile 10 vorgesehen
sind, die thermisch getrennt mit dem Stahlbeton-Basisbauteil 11 verbunden sind. Anstelle
der Widerlagerung bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Stand der Technik-Lösung
erfolgt nun eine Auflagerung des Hilfsbauteils 10 auf das Basisbauteil 11.
[0023] Für die Erfindung wesentlich ist, daß die Auflagerung aus der Ebene der Balkonplatte
3 entfernt ist. Aufgrund der somit erzielbaren verbesserten Statik können die Hilfsbauteile
10 mit deutlich größeren Abständen zueinander angeordnet werden als die aus dem Stand
der Technik bekannten Verbindungseisen 4, so daß auch größere Glasbereiche X oder
dergleichen überbrückt werden können. Vorzugsweise erfolgt die Anordnung der Hilfsbauteile
10 im Bereich bereits bestehender Stützen 11 oder Wände, so daß die Befestigung auch
dann möglich ist, wenn das Gebäude durchgehend in einer Skelettbauweise errichtet
ist.
[0024] In der Balkonplatte 3 wirkt entweder überhaupt keine Kraft, beispielsweise bei den
in den Figuren 5 und 7 abgebildeten und weiter unten ausführlich beschriebenen Ausführungsbeispielen;
in diesem Fall wirkt in dem Hilfsbauteil 10 neben einer in Richtung der Schwerkraft,
also nach unten wirkenden Lagerkraft als Druckkraft D, sowie einer in Richtung auf
das Basisbauteil 11 wirkenden Lagerkraft als geringe Abstützkraft Dl eine von dem
Basisbauteil 11 in das Hilfsbauteil 10 hinein gerichtete Lagerkraft als Zugkraft Z.
[0025] Oder die Zugkraft Z' wirkt in der Balkonplatte 3, so beispielsweise bei den in den
Figuren 8 und 9 abgebildeten und weiter unten ausführlich beschriebenen Ausführungsbeispielen.
In dem Hilfsbauteil 10 wirken dann ausschließlich die oben genannten Druckkräfte D
und D1. In Figur 3 sind beide Fälle eingezeichnet, wobei entweder Z oder Z' vorhanden
ist.
[0026] Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen werden die Druckkräfte
also außerhalb des Außenbauteils 3 und durch Auflagerung abgeleitet. Es handelt sich
also um einen thermisch getrennten Anschluß, der außerhalb der Ebene des Außenbauteils
3 aufgelagert ist.
[0027] In der Figur 5 ist eine erste Variante eines thermisch getrennten Anschlusses abgebildet.
Wie auch in den nachfolgenden Abbildungen ist lediglich ein einzelnes Hilfsbauteil
10 und dessen Anschluß an ein Basisbauteil 11 dargestellt. In der Praxis werden zur
Montage eines Außenbauteils 3 wenigstens zwei dieser Hilfsbauteile 10 eingesetzt.
[0028] Das Basisbauteil 11 ist in Form einer Stahlbetonstütze ausgebildet und wird weiter
unten näher beschrieben. Das Hilfsbauteil 10 ist als Unterzug ausgebildet, so daß
das Außenbauteil (nicht abgebildet) auf dem Hilfsbauteil 10 sicher aufliegen kann.
Der Unterzug 10 kann beispielsweise ein Kragarmträger oder ein Feldträger sein. Die
Belastung und Form des Unterzuges 10 hängt von der zulässigen Belastung der Stütze
11 ab.
[0029] Basisbauteil 11 und Hilfsbauteil 10 sind voneinander beanstandet und bilden zwischen
sich einen Zwischenraum 5 aus, der zur Ausbildung der thermischen Trennung zwischen
Basisbauteil 11 und Hilfsbauteil 10 einerseits sowie Basisbauteil 11 und Außenbauteil
3 andererseits dient, wie weiter unten näher ausgeführt wird.
[0030] Im Bereich des Zuggurtes 20 (Obergurt) des Unterzuges 10 erfolgt der Anschluß an
das Basisbauteil 11 allgemein gesprochen mit Hilfe einer konstruktiv vergleichsweise
einfachen Anschlußvorrichtung, beispielsweise einer Verschraubung oder Verankerung.
Dabei werden Zugkräfte übertragen.
[0031] In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt der Anschluß mit Hilfe eines
im Unterzug 10 angeordneten Zugstabes 30, der mit Hilfe eines Gewindes sowie entsprechender
Verbindungselemente (Muttern, Scheiben, etc.) in dem Zwischenraum 5 zwischen Unterzug
10 und Basisbauteil 11 mit der in den Zwischenraum 5 hineinragenden Endplatte eines
Montageschuhs 31 verbunden ist, der im Basisbauteil 11 einliegt. Eine Seitenansicht
sowie eine Draufsicht auf den Montageschuh 31 zeigt Figur 10. Die Endplatte des Montageschuhs
31 weist zur Aufnahme des Zugstabes 30 ein Loch oder einen Schlitz auf, um Montagetoleranzen
auszugleichen.
[0032] Im Bereich des Druckgurtes 21 (Untergurt) des Unterzuges 10 erfolgt der Anschluß
an das Basisbauteil 11 allgemein gesprochen dadurch, daß der Unterzug 10 auf dem Basisbauteil
11 aufliegt, sich also an diesem abstützt. Dabei werden Druckkräfte übertragen. Diese
Auflagerung des Unterzug-Druckgurtes 21 auf das Basisbauteil 11 erfolgt dabei vorzugsweise
frei aufliegend. Sie kann aber je nach Anwendungsfall auch unter Zuhilfenahme einer
Verzahnung (Verdornung) oder Verschraubung erfolgen.
[0033] In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt der Anschluß mit Hilfe eines
in dem Unterzug 10 vorgesehenen Druckrahmens 32, der nach Art eines lastabtragenden
Dreiecks ausgebildet ist. Durch die Verwendung eines Druckrahmens 32 in Form eines
lastabtragenden Dreiecks wird ein besonders stabiles System erreicht, bei dem im Rahmen
keine Biegekräfte wirken. Die Verwendung eines Druckrahmens 32 erlaubt es, die Druckkräfte
gezielt abzufangen und in das Basisbauteil 11 abzuleiten.
[0034] Die Arme des Druckrahmens 32 ragen in den Zwischenraum 5 zwischen Unterzug 10 und
Basisbauteil 11 hinein, um dort an einer hierfür ausgebildeten, in den Zwischenraum
5 hineinragenden Druckgurt-Konsole 33 aufzuliegen, die im Basisbauteil 11 angeordnet
ist. Anstelle der in Figur 5 dargestellten einfachen Konsole 33 kann auch eine Auflagertasche,
eine Konsole 34 mit Gewindehülse oder eine Ankerplatte 35 mit Gewindehülse für den
Druckgurt 21 vorgesehen sein, vergleiche Figur 10. Besonders vorteilhaft ist es dabei,
wenn die Ankerplatte 35 horizontale Verzahnungsrillen aufweist.
[0035] Die Verwendung eines Druckrahmens 32 im Bereich des Druckgurtes 21 des Unterzuges
10 ist nicht zwingend notwendig. Müssen nur vergleichsweise geringe Lasten getragen
werden, kann anstelle des Druckrahmens 32 auch ein einfaches Stahlprofil 36 in Form
einer Drucklasche, eines Druckstabes oder eines Druckprofils, wie beispielhaft in
Figur 10 abgebildet, eingesetzt werden. Auch kann die Konstruktion des Druckrahmens
32 von der in Figur 5 abgebildeten Form abweichen.
[0036] Der Abstand zwischen dem Anschluß des Unterzug-Zuggurtes 20 und der Auflagerung des
Unterzug-Druckgurtes 21 ist nicht feststehend, sondern kann in Abhängigkeit von der
Belastung und den örtlichen Baugegebenheiten gewählt werden.
[0037] In dem Zwischenraum 5 zwischen Unterzug 10 und Basisbauteil 11 ist durchgehend ein
Dämmaterial 6 angeordnet, vgl. Figur 3. Dieses ist in den Figuren 5 bis 9 lediglich
aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht durchgehend abgebildet. Welche Art von Dämmaterial
6 verwendet wird, ist dem Fachmann bekannt und daher nicht Bestandteil der vorliegenden
Erfindung.
[0038] Bei dem Basisbauteil 11 handelt es sich um eine Stahlbetonstütze. Der Aufbau einer
solchen Stahlbetonstütze ist in Figur 6 dargestellt. Abgebildet sind neben den Montageschuhen
31 die Längsbewährungen 50 der Stütze 11 sowie deren Bügel 51. Alternativ kann es
sich bei dem Basisbauteil 11 auch um eine Stahlbetonwand oder dergleichen handeln.
[0039] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung abgebildet, bei der der
Anschluß des Unterzuges 10 an das Basisbauteil 11 auf abgeänderte Art und Weise vorgenommen
wird. Anstelle des Zugstabes 30 ist im Bereich des Zuggurtes 20 des Unterzuges 10
ein Balkenschuh 37 vorgesehen, dessen Endplatte, die zum Ausgleich von Montagetoleranzen
wieder mit einem Loch oder Schlitz versehen sein kann, nicht in den Zwischenraum 5
zwischen Unterzug 10 und Basisbauteil 11 hineinragt, sondern mit dem Unterzug 10 abschließt,
wobei der Balkenschuh 37 in einer hierfür vorgesehenen Aussparung 7 im Unterzug 10
angeordnet ist. Auf Seiten des Basisbauteils 11 ist ein Bewehrungsschraubanschluß
38 mit Muffe vorgesehen, an den ein Übergangsstück 39 mit beidseitigen Gewinden anschließbar
ist, welches mit Hilfe entsprechender Verbindungselemente (Muttern, Scheiben etc.)
die Verbindung zu dem Balkenschuh 37 herstellt.
[0040] Im Bereich des Druckgurtes 21 des Unterzuges 10 ist wiederum ein Druckrahmen 32 vorgesehen.
Dieser liegt im Basisbauteil 11 jedoch in diesem Fall nicht auf einer Konsole 33 auf.
Statt dessen ist für den Druckgurt 21 eine im Inneren des Basisbauteils 11 angeordnete
Auflagertasche 40 vorgesehen. Alternativ zu der in Figur 7 dargestellten Auflagertasche
40 kann auch eine Auflagertasche 41 mit Gewindehülse für den Druckgurt 21 verwendet
werden, vergleiche Figur 10.
[0041] Bei den in Figuren 5 bis 7 abgebildeten Ausführungsformen der Erfindung ist die gesamte
Konstruktion, jedenfalls aber die Stahlbeton-Hilfsbauteile 10 sowie das Stahlbeton-Basisbauteil
11 frei von Ortbeton und/oder Ortbetonverguß. Mit anderen Worten handelt es sich dabei
um Fertigbauteile. Die Hilfsbauteile, hier also die Unterzüge 10, können - was den
Druckgurt 21 angeht - aber auch als Halbfertigteile ausgeführt werden. Der Zuggurt
20 der Hilfsbauteile kann dann bauseits in Ortbeton ausgeführt werden.
[0042] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Figur 8 dargestellt. Anders als
bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgt nun die Verbindung nicht
nur zwischen dem Unterzug 10 und einem als Fertigteil ausgebildeten Basisbauteil 11.
Statt dessen wird der Unterzug 10 sowohl mit dem Basisbauteil 11, als auch mit einem
Ortbeton-Bauteil, hier einer auf dem Basisbauteil 11 angeordneten Ortbetondecke 12,
verbunden.
[0043] Im Bereich des Zuggurtes 20 des Unterzuges 10 ist zu diesem Zweck ein Zugstab 42
vorgesehen, der den Zwischenraum 5 zwischen Unterzug 10 und Basisbauteil 11 überragt
und in die Ortbetondecke 12 eingelassen wird. Im Bereich des Druckgurtes 21 des Unterzuges
10 ist, wie in Figur 6, ein Druckrahmen 32 vorgesehen, der mit einer Konsole 33 auf
Seiten des Basisbauteils 11 zusammenwirkt. Auch hier kann, abhängig von der aufzunehmenden
Last, anstelle der Konsole 33 wieder eine Auflagertasche 40 verwendet werden. Der
Zugstab 42 kann mit oder ohne Gewinde ausgeführt sein.
[0044] Figur 9 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der auf
Seiten des Gebäudes neben dem Basisbauteil 11 ebenfalls eine Ortbetondecke 12 mit
in die Konstruktion eingebunden wird. Dabei unterscheidet sich diese Ausführungsform
von der zuvor beschriebenen Ausführungsform dadurch, daß der Unterzug 10 lediglich
als Druckgurt 21 dient, während das auf dem Unterzug 10 aufliegende Außenbauteil,
hier also die Balkonplatte 3, die Funktion des Zuggurtes 20 übernimmt. Während im
Bereich des Druckgurtes 21 sowohl auf Seiten des Unterzuges 10, als auch auf Seiten
des Basisbauteils 11 dieselben konstruktiven Maßnahmen vorgesehen sind, wie sie beispielsweise
auch bereits in Figur 7 dargestellt sind, ist dabei im Bereich des Zuggurtes 10 ein
konventioneller Anschluß 43 vorgesehen, der die Balkonplatte 3 mit der Ortbetondecke
12 verbindet.
[0045] Bei dem konventionellen Anschluß kann es sich beispielsweise um einen ISOKORB der
Firma SCHÖCK oder ein Iso-Element der Firma HALFEN-DEHA handeln. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung werden die Vorteile der aus der Ebende herausgeführten Auflagerung gemäß
der vorliegenden Erfindung mit den Vorteilen herkömmlicher Anschlußlösungen kombiniert.
[0046] Für sämtliche Ausführungsformen gilt, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn zumindest
die Teile der Anschlußelemente (Arme des Druckrahmens 32, Zugstäbe 30, Konsolen 33,
etc.), die aus den Betonbauteilen heraus- und in den Zwischenraum 5 hineinragen, aus
Edelstahl gefertigt sind. Damit kann einer vorzeitigen Alterung der Anschlußelemente
durch Korrosion vorgebeugt werden.
[0047] Die oben beschriebenen Ausführungsvarianten sowie die darin verwendeten Anschluß-
und Verbindungselemente können miteinander kombiniert werden. Alle in der Beschreibung,
den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Stahlbetonwand
- 2
- Decke
- 3
- Balkonplatte
- 4
- Verbindungseisen
- 5
- Zwischenraum
- 6
- Dämmaterial
- 7
- Aussparung
- 8
- (frei)
- 9
- (frei)
- 10
- Hilfsbauteil, Unterzug
- 11
- Basisbauteil, Stütze
- 12
- Ortbetondecke
- 20
- Zuggurt
- 21
- Druckgurt
- 30
- Zugstab
- 31
- Montageschuh
- 32
- Druckrahmen
- 33
- Konsole
- 34
- Konsole
- 35
- Ankerplatte
- 36
- Profil
- 37
- Balkenschuh
- 38
- Schraubanschluß
- 39
- Übergangsstück
- 40
- Auflagertasche
- 41
- Auflagertasche
- 42
- Zugstab
- 43
- konventioneller Anschluß
1. Stahlbetonkonstruktion für ein Gebäude, mit wenigstens einem Stahlbeton-Basisbauteil
(11), mit einem an dem wenigstens einen Stahlbeton-Basisbauteil (11) angeordneten
Außenbauteil (3) und mit einer Anzahl voneinander beabstandeter und zumindest an das
wenigstens eine Stahlbeton-Basisbauteil (11) thermisch getrennt angeschlossener Stahlbeton-Hilfsbauteile
(10), auf denen das Außenbauteil (3) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl Stahlbeton-Hilfsbauteile (10) sowie das wenigstens eine Stahlbeton-Basisbauteil
(11) Fertigbauteile sind.
2. Stahlbetonkonstruktion nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Auflagerung der Anzahl Stahlbeton-Hilfsbauteile (10) auf das wenigstens eine
Stahlbeton-Basisbauteil (11).
3. Stahlbetonkonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Auflagerung nicht in der Ebene des Außenbauteils (3) befindet.
4. Stahlbetonkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl Stahlbeton-Hiffsbauteile (10) zur Auflagerung auf das wenigstens eine
Stahlbeton-Basisbauteil (11) jeweils einen Druckrahmen (32) aufweisen.
5. Stahlbetonkonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckrahmen (32) ein lastabtragenden Dreiecks bildet.
6. Stahlbetonkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Stahlbeton-Basisbauteil (11) und die Anzahl Stahlbeton-Hilfsbauteile
(10) voneinander beanstandet sind.
7. Stahlbetonkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (5) zwischen dem wenigstens einem Stahlbeton-Basisbauteil (11) und der
Anzahl Stahlbeton-Hilfsbauteile (10) mit einem Dämmmaterial (6) ausgefüllt ist.
8. Stahlbetonkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl Stahlbeton-Hilfsbauteile (10) oder das Außenbauteil (3) thermisch getrennt
an zumindest ein Ortbeton-Bauteil (12) angeschlossen sind, das an dem wenigstens einen
Stahlbeton-Basisbauteil (11) angeordnet ist.
9. Verfahren zur Erstellung einer Stahlbetonkonstruktion für ein Gebäude mit wenigstens
einem Stahlbeton-Basisbauteil (11) und einem an dem wenigstens einen Stahlbeton-Basisbauteil
(11) angeordneten Außenbauteil (3),
gekennzeichnet durch die Schritte:
- thermisch getrenntes Anschließen einer Anzahl voneinander beabstandeter Stahlbeton-Hilfsbauteile
(10) an zumindest das wenigstens eine Stahlbeton-Basisbauteil (11), und
- Auflegen des Außenbauteils (3) auf die Anzahl Stahlbeton-Hilisbauteile (10).
1. A reinforced concrete structure for a building, comprising at least one reinforced
concrete base component (11), comprising an outer component (3) arranged on the at
least one reinforced concrete base component (11) and comprising a number of reinforced
concrete auxiliary components (10) spaced apart from one another and connected at
least to the at least one reinforced concrete base part (11) in a thermally isolated
manner, on which reinforced concrete auxiliary components the outer component (3)
rests, characterised in that the number of reinforced concrete auxiliary components (10) as well as the at least
one reinforced concrete base component (11) are precast elements.
2. The reinforced concrete structure according to claim 1, characterised by bearing the number of reinforced concrete auxiliary components (10) on the at least
one reinforced concrete base component (11).
3. The reinforced concrete structure according to claim 2, characterised in that the bearing does not occur in the plane of the outer component (3).
4. The reinforced concrete structure according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the number of reinforced concrete auxiliary components (10) each comprise a pressure
frame (32) for bearing on the at least one reinforced concrete base component (11).
5. The reinforced concrete structure according to claim 4, characterised in that the pressure frame (32) forms a load transferring triangle.
6. The reinforced concrete structure according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the at least one reinforced concrete base component (11) and the number of reinforced
concrete auxiliary components (10) are spaced apart from one another.
7. The reinforced concrete structure according to claim 6, characterised in that the distance (5) between the at least one reinforced concrete base component (11)
and the number of reinforced concrete auxiliary components (10) is filled with an
insulating material (6).
8. The reinforced concrete structure according to any one of claims 1 to 7, characterised in that the number of reinforced concrete auxiliary components (10) or the outer component
(3) is/are connected to at least one in-situ concrete component (12) in a thermally
isolated manner, said in-situ concrete component being arranged on the at least one
reinforced concrete base component (11).
9. A method for constructing a reinforced concrete structure for a building, comprising
at least one reinforced concrete base component (11) and an outer component (3) arranged
on the at least one reinforced concrete base component (11),
characterised by the following steps:
- thermally isolated connection of a number of mutually spaced reinforced concrete
auxiliary components (10) to at least the at least one reinforced concrete base component
(11), and
- placement of the outer component (3) on the number of reinforced concrete auxiliary
components (10).
1. Construction en béton armé pour un bâtiment, avec au moins un élément de construction
de base en béton armé (11), avec un élément de construction extérieur (3) disposé
sur l'au moins un élément de construction de base en béton armé (11)et avec un nombre
d'éléments de construction auxiliaires en béton armé (10), écartés les uns des autres
et raccordés en étant thermiquement isolés pour le moins à l'au moins un élément de
construction de base en béton armé (11) sur lesquels s'appuie l'élément de construction
extérieur (3), caractérisée en ce que le nombre d'éléments de construction extérieur en bétom armé (10) ainsi que l'élément
de construction de base en bétom armé (11) sont des éléments préfabriqués.
2. Construction en béton armé selon la revendication 1, caractérisée par un appui du nombre d'éléments de construction auxilliaires en béton armé (10) sur
l'au moins un élément de construction en base de béton armé (11).
3. Construction en béton armé selon la revendication 2, caractérisée en ce que l'appui ne se trouve pas dans le niveau de l'élément de construction extérieur (3).
4. Construction en béton armé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le nombre d'éléments de construction auxilliaires en béton armé (10) comporte pour
l'appui sur l"au moins un élément de construction de base en béton armé (11) chacun
un cadre de pression (32).
5. Construction en béton armé selon la revendication 4, caractérisé en ce que le cadre de pression (32) forme un triangle de décharge.
6. Construction en béton armé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'au moins un éléments de construction de base de béton armé (11) et le nombre d'éléments
de construction auxillaires en béton armé (10) sont écartés les uns des autres.
7. Construction en béton armé selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'écart (5) entre l'au au moins un élément de construction de base en béton armé
(11) et le nombre d'éléments de construction auxiliaires en béton armé (10) est rempli
d'une matière isolante (6).
8. Construction en béton armé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le nombre d'éléments de construction auxiliaires en béton armé (10) ou l'élément
de construction extérieur (3) sont raccordés en étant thermiquement isolés à au moins
un élément de construction en béton coulé sur place (12) qui est disposé sur l'au
moins un élément de construction de base en béton armé (11).
9. Procédé pour construire une construction en béton armé pour un bâtiment avec au moins
un élément de construction de base en béton armé (11) et avec un élément de construction
extérieur (3) disposé sur l'au moins un élément de construction de base en béton armé
(11),
caractérisé par les étapes :
- raccordement avec isolation thermique d'un nombre d'éléments de construction auxiliaires
en béton armé (10) pour le moins sur l'au moins un élément de construction de base
en béton armé (11) et
- pose de l'élément de construction extérieur (3) sur le nombre d'éléments de construction
auxiliaires en béton armé (10).