[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlagschrauber mit einem Drehschlagwerk zum Schrauben
und Bohren wobei derartige Schlagschrauber unter anderem eingesetzt werden um hochfeste
Gewindeverbindungen herzustellen oder zu lösen.
[0002] Schlagschrauber sind im Stand der Technik seit vielen Jahren bekannt, wobei die Funktion
des Drehschlagwerks auf der Idee beruht, die Antriebsenergie eines Motors zwischenzuspeichern
und periodisch innerhalb einer sehr kurzen Arbeitsphase auf eine Ausgangswelle abzugeben.
Diese periodisch abgegebenen Drehimpulse erzeugen in Abhängigkeit von der Impulsdauer
ein deutlich höheres resultierendes Antriebsmoment als bei konstantem Drehmomentverlauf
möglich wäre. Von der Antriebsseite erhält das System kinetische Energie in Form von
Drehmoment und Drehzahl, wobei diese in einer Baugruppe zwischengespeichert wird,
beispielsweise in einer Feder oder einer rotierenden Masse. Der Speichervorgang dauert
jeweils so lange bis ein Steuermechanismus dafür sorgt, dass die gespeicherte Energie
über einen Hammer auf einen Amboss abgegeben wird. Hierzu weisen sowohl der Amboss
als auch der Hammer des Schlagwerks Schlagbacken auf, wobei der Hammer eine Schwungmasse
umfasst, die durch den massiven Teil des Hammers gebildet wird, wobei durch Beschleunigung
dieser Masse die kinetische Energie auf den Amboss übertragen wird. Der Amboss steht
dabei in drehfester Verbindung zum Abtrieb, also auch zur Verschraubung. Der Steuermechanismus
sorgt für die zeitlich begrenzte Abgabe der Energie an den Amboss, so dass sich die
Verbindung wieder löst, wenn die gespeicherte Energie abgegeben ist.
[0003] Dabei gibt es zwei Arbeitsphasen im Schlagwerk, wobei in Phase 1 die Energie gesammelt
und gespeichert wird und in Phase 2 die gespeicherte Energie wieder abgegeben wird.
Die in Phase 1 gespeicherte Energie ist dabei von den Eingangsgrößen Drehmoment, Drehzahl
und Schlagzahl bestimmt. Je höher die Schlagzahl des Schlagwerks, desto kürzer ist
Phase 1 zeitlich und desto weniger Energie kann gespeichert werden, da der Motor nur
ein vorgegebenes Drehmoment aufbringen kann und damit die Dauer des Speichervorgangs
entscheidend ist.
[0004] In der zweiten Phase entscheidet ebenfalls die Dauer der Energieabgabe. Wird die
gespeicherte Energie in kürzerer Zeit an den Abtrieb abgegeben, ist die Schlagdauer
also kürzer, fällt die entstehende Drehmomentspitze höher aus, als bei einer längeren
Schlagdauer.
[0005] Grundsätzlich entsteht der typische Drehmomentverlauf eines Schlagschraubers, indem
über einen längeren Zeitraum Energie zwischengespeichert wird, die in einem sehr kurzen
Zeitraum schlagartig an den Abtrieb abgegeben wird.
[0006] Im Schlagfall entsteht zwischen den Drehmomentspitzen kein Drehmoment am Abtrieb.
Aufgrund dieser Ausgestaltung sind hohe Anzugs- und Lösemomente bei kompakter Bauform
möglich. Dennoch beträgt das Reaktionsmoment, das der mit dem Schlagschrauber Arbeitende
auffangen muss, nur das Moment, das nötig ist, um die rotierende Hammermasse im Schlagwerk
zu beschleunigen, bzw. die Feder zu spannen. Es ist im Vergleich zum Abtriebsdrehmoment
vergleichsweise gering.
[0007] Ein solcher Schlagschrauber ist beispielsweise in der
DE 43 01 610 A1 vorbeschrieben.
[0008] Dabei kann es wünschenswert sein, die Schwungmasse vom eigentlichen Steuerteil, der
mit dem Amboss zusammenwirkt, zu trennen, beispielsweise um das Volumen der Schwungmasse
in dem beschränkten Raum des Elektrohandwerkzeuggerätes zu maximieren oder einen geringeren
axialen Bauraum zu benötigen. Hierzu ist aus der
DE 20 2007 011 843 U1 ein Schlagmechanismus für ein Motorwerkzeug bekannt, bei dem der herkömmliche Hammer
durch einen zusammengesetzten Hammer, bestehend aus Hammerblock und Hammersitz, ersetzt
wird. Der Hammerblock kann in diesem Fall den Hammersitz antreiben, so dass sich dieser
dreht und sich in axialer Richtung in Bezug auf den Hammersitz bewegt. Der Hammersitz
kann sich dann nur rotatorisch bewegen, jedoch nicht mehr axial. Der Hammersitz weist
dabei die eigentliche Schwungmasse auf, wobei der Hammerblock im Hammersitz axial
beweglich geführt ist. So können beispielsweise im Hammersitz Ausnehmungen vorgesehen
sein, in denen die Schlagbacken des Hammerblocks axial beweglich geführt sind. Im
Stand der Technik ist vorgesehen, dass die Schlagbacken des Hammerblocks vom Hammerblock
radial nach außen abstehen und in die Nuten aufgenommen sind. Darüber hinaus sollen
bei entspannter Feder die zwischen Hammersitz und Hammerblock wirkt, die Schlagbacken
des Hammerblocks über den Hammersitz in axialer Richtung hinausstehen und mit den
Schlagbacken des Ambosses zusammenwirken.
[0009] Nachteilig bei dieser Gestaltung ist die Gefahr des Verkantens der Schlagbacken des
Ambosses bzw. des Hammerblocks im Verhältnis zum Hammersitz und zur Antriebswelle.
[0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Schlagschrauber bereit zu stellen, der die
genannten Nachteile nicht aufweist.
[0011] Die Erfindung wird durch einen Schlagschrauber mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst, nämlich einem Schlagschrauber mit einem Antriebsmotor zum Antrieb einer Antriebswelle
und einer mit einer Werkzeugaufnahme koppelbaren Abtriebswelle sowie einem Schlagwerk,
wobei das Schlagwerk einen mit der Abtriebswelle gekoppelten erste Schlagbacken aufweisenden
Amboss umfasst sowie einem Hammer, der auf der Antriebswelle geführt ist, wobei der
Hammer zweite Schlagbacken aufweist, die mit den ersten Schlagbacken zur Drehübertragung
im Eingriff stehen, bei dem der Hammer eine Schwungmasse und einen Steuerteil umfasst,
wobei der Steuerteil die zweiten Schlagbacken trägt und mit der Antriebswelle im Nichtschlagfall
rotiert und relativ zur Antriebswelle im Schlagfall eine axiale und insbesondere auch
rotatorische Oszillation durchführt und wobei der Steuerteil die Rotation der Antriebswelle
auf die Schwungmasse überträgt, die keine axiale Bewegung durchführt. Der Steuerteil
ist dabei in der Schwungmasse in axialer Richtung beweglich geführt zur Verwirklichung
der Schlagfunktion, wobei Steuerteil und Schwungmasse drehfest miteinander gekoppelt
sind. Dabei erfolgt die Führung des Steuerteils in der Schwungmasse so, dass die Schlagbacken
des Steuerteils in axialer Richtung in keinem Betriebszeitpunkt, das heißt weder beim
drehenden noch beim schlagenden Betrieb, über die Schwungmasse hinausragen. Durch
diese Gestaltung wird erreicht, dass die Schlagflächen, mit denen die Schlagbacken
des Steuerteils auf die Schlagbacken des Ambosses treffen, näher am Schwerpunkt der
Schwungmasse angeordnet sind und darüber hinaus durch das Aufnehmen des Steuerteils
sowie zumindest teilweise der Schlagbacken des Ambosses in die Schwungmasse die Gefahr
des Verkantens des Steuerteils und des Ambosses zur Schwungmasse verringert wird und
damit auch die Gefahr, dass die Schlagbacken nicht optimal aufeinandertreffen und
damit die Schlagenergie nicht optimal übertragen werden kann. Darüber hinaus bietet
eine Gestaltung bei der Steuerteil und Schwungmasse voneinander getrennt sind, den
Vorteil, dass nur eine geringe Masse in axialer Richtung bewegt wird und dadurch die
Vibrationen in diese Richtung verringt sind. Durch die Anordnung werden darüber hinaus
folgende Vorteile nämlich hohe Überdeckung von Hammer bzw. Steuerteil und Amboss und
dadurch eine gute Überlagerung des Schlagimpulses, ein geringes Kippmoment des Hammers
bzw. des Steuerteils sowie eine bessere Führung des Steuerteils in der Schwungmasse
erreicht.
[0012] Ein Schlagschrauber arbeitet dabei wie folgt: So kann vorgesehen sein, dass in einem
ersten Nichtschlagfall der Steuerteil mit dem Amboss und der Antriebswelle rotiert,
wobei die Schlagbacken von Amboss und Steuerteil gegeneinander anliegen und sich im
Eingriff befinden, das heißt, in axialer Richtung überdecken, wobei dieser Betrieb
erfolgt, bis das maximale Drehmoment des Schraubers ohne Schlagen erreicht ist. Das
heißt in der Regel so lange, bis es zu einem ersten Blockieren der Schraubverbindung
kommt. Zum weiteren Anziehen der Schraubverbindung erfolgt dann bei zugeschaltetem
Schlagwerk automatisch ein Übergang in den Schlagbetrieb, wobei im Schlagbetrieb der
Amboss und der Steuerteil mit ihren Schlagbacken, die auf einander zugewandten Stirnflächen
von Steuerteil und Amboss angeordnet sind, gegeneinander nicht mehr dauerhaft, wie
im Schraubfall, anliegen, sondern während der Energiespeicherung voneinander getrennt
werden, um dann bei der Energieentladung und damit dem Schlag in Umfangsrichtung aufeinander
zu prallen und so ein kurzzeitig größeres Drehmoment zu liefern.
[0013] Dabei vollführt der Steuerteil in der Regel im Schlagfall neben der relativen Axialbewegung
zur Antriebswelle eine relative Rotationsbewegung zur Antriebswelle. Die axiale sowie
die rotatorische Bewegung sind oszillierend.
[0014] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Schwungmasse eine im wesentlichen
hohlzylindrische Form hat, die axialen Enden können in radialer Richtung ebenfalls
eine Erstreckung aufweisen, die größer als die Dicke des Mantels sein kann, das heißt,
die Stirnflächen können unter Bildung einer Ecke zum Inneren des Mantel verlaufen.
[0015] Dabei ist vorgesehen, dass der Steuerteil in axialer Richtung in jedem Betriebsfall,
sowohl während der Energiespeicherung als auch bei Energieentladung für den Schlag,
nicht über die Schwungmasse hinauswirkt.
[0016] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass der Steuerteil auch in radialer Richtung
entweder mit dem Umfang der Schwungmasse abschließt, das heißt insbesondere in Nuten
in der Schwungmasse geführt ist, die den äußeren Umfang der Schwungmasse durchbrechen,
so dass die äußere Kontur, z.B. der Schlagbacken oder von gesonderten Rippen des Steuerteils,
die äußere Kontur der Schwungmasse ergänzt und insbesondere stetig weiterführt oder
alternativ kann vorgesehen sein, dass der Steuerteil so ausgebildet ist, dass er auch
in radialer Richtung vollständig in der Schwungmasse geführt und in diese aufgenommen
ist. Die Nuten der Schwungmasse erstrecken sich dann nicht bis zur Außenkontur derselben.
In diesem Fall können an der Schwungmasse auch Rippen vorgesehen sein anstelle der
Nuten, die in Nuten des Steuerteils eingreifen. Insbesondere bei dieser Form kann
eine besonders gute Führung in axialer Richtung bei der Freigabe der gespeicherten
Energie an den Steuerteil erreicht werden und so ein Verkippen des Steuerteils noch
sicherer verhindert werden.
[0017] Besonders bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass das Schlagwerk als V-Nutenschlagwerk
ausgebildet ist, wobei der Steuerteil im Schlagfall eine axial oszillatorische Rotationsbewegung
bezüglich der Antriebswelle durchführt. Unter einer axial oszillatorischen Rotationsbewegung
ist hierbei zu verstehen, dass der Steuerteil im Schlagfall sowohl eine axiale als
auch eine rotatorische Relativbewegung durchführt. Der Steuerteil bewegt sich auf
der Antriebswelle abwechselnd axial in Richtung auf das antriebsseitige Ende der Antriebswelle
und das abtriebsseitige Ende der Antriebswelle in einer Nut hinund her. Die Nut ist
dabei V-förmig ausgebildet und die Spitze des V weist in Richtung der Abtriebsseite
der Welle, wobei durch die axiale Bewegung aufgrund der V-Form der Nuten zugleich
auch eine relative Rotationsbewegung des Steuerteils zur Antriebswelle hervorgerufen
wird. Der Steuerteil kann hierbei über eine Kugelführung in den V-Nuten, wobei vorzugsweise
zwei V-Nuten an der Antriebswelle diametral gegenüber angeordnet sind, geführt sein.
Dazu können im Steuerteil korrespondierende Laufflächen für die Kugel angebracht sein.
[0018] Dabei arbeitet ein V-Nutenschlagwerk wie folgt: Vor Eintreten eines Schlagfalls dreht
sich der Amboss über seine Schlagbacken die gegen die Schlagbacken des Steuerteils
anliegen, zusammen mit dem Steuerteil und der Antriebswelle ohne dass eine Relativbewegung
zwischen den einzelnen Bauteilen erfolgt. Der Steuerteil treibt dabei auch die Schwungmasse
an. Bei Anliegen eines größeren Drehmoments kommt es nun dadurch, dass durch das normale
Anzugsmoment des Schlagschraubers dieses größere Drehmoment nicht aufgebracht werden
kann, zwischen Amboss und Steuerteil zu einer Entkopplung der Schlagbacken. Durch
die weitere Rotation der Antriebswelle, die auf den Steuerteil übertragen wird und
den Gegenhalt des Ambosses kommt es zu einem Wandern des Steuerteils auf der Antriebswelle
in den V-Nuten. Durch die Vorsehung der V-Nuten wird der Steuerteil zugleich mit der
Rotation relativ zur Antriebswelle in axialer Richtung vom Amboss wegbewegt und es
kommt zu einem Überrasten in axialer Richtung der Schlagbacken des Steuerteils und
des Ambosses. Durch das Lösen des Steuerteils vom Amboss kann der Steuerteil sich
in rotatorischer Richtung wieder frei bewegen und wird durch die gespeicherte Energie,
die in einer Feder durch die Axialbewegung des Steuerteils in Antriebsrichtung gespeichert
wird, beschleunigt, bis er am Ende seiner Drehbewegung und axialen Bewegung gegen
die Schlagbacken des Ambosses mit seinen Schlagbacken auftrifft und so einen Schlag
in Umfangsrichtung ausführt, der zu einem weiteren Festziehen oder Lösen des bearbeiteten
Schraubfalls führt.
[0019] Nach dem Schlag erfolgt das Spannen des Schlagwerks durch Axial- und Radialbewegung
des Steuerteils erneut.
[0020] Dabei kann vorgesehen sein, dass in der vorzugsweise hohlzylindrischen Schwungmasse
Nuten oder Rippen vorgesehen sind, die sich bis zum äußeren Umfang der Schwungmasse
erstrecken können oder lediglich im Inneren der Schwungmasse angebracht sind, ohne
sich bis zur Umfangsoder Außenfläche der Schwungmasse zu erstrecken.
[0021] In oder auf diesen Nuten oder Rippen sind nun über entsprechende korrespondierende
Rippen oder Nuten, die beispielsweise durch gesonderte Rippen oder Nuten, aber auch
durch die Schlagbacken des Steuerteils gebildet werden können, der Steuerteil in axialer
Richtung geführt und zugleich erfolgt über diese Kopplung die Drehübertragung vom
Steuerteil auf die Schwungmasse.
[0022] Darüber hinaus ist zwischen Schwungmasse und Steuerteil eine Feder angeordnet, die
zur Speicherung und Freigabe der Schlagenergie dient, wobei die Feder sich gegen die
Schwungmasse und den Steuerteil abstützt.
[0023] Dabei kann vorgesehen sein, dass in axialer Richtung zwischen Schwungmasse und Antriebswelle
ein Axiallager, insbesondere in Form eines Kugellagers, vorgesehen sein kann, um die
Relativbewegung in rotatorischer Hinsicht zwischen Schwungmasse und Antriebswelle
zuzulassen und die Schwungmasse auf der Antriebswelle zu lagern.
[0024] Sofern das Steuerteil vollständig in die Schwungmasse aufgenommen ist, das heißt,
sowohl in axialer als auch in radialer Richtung, ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Schlagbacken des Steuerteils und des Ambosses, die ganz oder teilweise ebenfalls
in die Schwungmasse eintauchen, um mit den Schlagbacken des Steuerteils zusammenzuwirken,
nur ein geringes Spiel in radialer Richtung zur Wandung der Schwungmasse aufweisen.
Das gleiche gilt für die Schlagbacken des Steuerteils. Auf diese Weise kann der Bauraum
besonders gut ausgenutzt werden und die Schlagbacken so groß wie möglich ausgebildet
werden und gleichzeitig eine Führung der Schlagbacken gegen Verkanten erreicht werden.
[0025] Die Aufteilung des Hammers in einen separaten Steuerteil und in eine separate Schwungmasse
bietet daher neben der Möglichkeit, eine größere Schwungmasse vorzusehen bei gleichzeitig
geringerem axialen notwendiger Bauraum für die Bewegung zur Erzeugung des Schlags
den Vorteil, dass geringere Vibrationen in axialer Richtung entstehen, da die Schwungmasse
keine axiale Bewegung durchführt und lediglich das Steuerteil, das eine wesentlich
geringere Masse aufweist, in axialer Richtung bewegt wird. Da die Masse des Steuerteils
im Vergleich zur Schwungmasse deutlich geringer ist, reduziert sich die Schwingungsanregung
in Richtung der Drehachse erheblich. Darüber hinaus kann durch die Anordnung der Schlagbacken
des Steuerteils innerhalb der Schwungmasse, das heißt, ohne dass diese in axialer
Richtung über die Schwungmasse hinausstehen, erreicht werden, dass die Schlagbacken
näher am Schwerpunkt der Schwungmasse angeordnet sind und darüber hinaus ein Verkanten
durch die Führung in der Schwungmasse, insbesondere sofern auch in radialer Richtung
die Schwungmasse den Steuerteil aufnimmt, sicherer verhindert werden.
[0026] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass es sich
bei dem Schlagschrauber um einen Akkuschlagschrauber handelt, wobei Akkugeräte in
der Regel den Vorteil besitzen, an beliebigen Orten und auch in schwierigen Anwendungsfällen
leichter einsetzbar zu sein. Darüber hinaus ist die Schlagfunktion insbesondere deswegen
bei Akkugeräten von Vorteil, da bei Geräten mit unmittelbaren elektrischem Anschluss
die Drehmomentenauslegung so erfolgen kann, dass höhere Drehmomente erreicht werden,
so dass gegebenenfalls ohne eine zusätzliche Schlagfunktion gearbeitet werden kann.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Anmeldungsunterlagen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0028] Dabei zeigen:
- Figur 1
- zeigt ein Schlagwerk eines Schlagschraubers in auseinandergezogener Darstellung
- Figur 2
- zeigt eine Ausgestaltung des Schlagwerks ohne Schwungmasse in montierter Darstellung
- Figur 3
- zeigt ein Schlagwerk in montierter Form ohne Amboss und
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch ein Schlagwerk in montierter Form
[0029] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schlagwerk mit einer Antriebswelle 10 umfassend
ein antriebsseitiges Ende 12 mit dem sie mit einem Antriebsmotor (nicht dargestellt)
insbesondere über ein Getriebe gekoppelt sein kann. In der Antriebswelle 10 sind V-förmige
Nuten 14 vorgesehen, wobei die Spitze der V-förmigen Nuten zum abtriebsseitigen Ende
16 der Antriebswelle 10 hinweist. In den V-förmigen Nuten 14, wobei zwei Nuten 14
diametral einander gegenüber in der Antriebswelle 10 angeordnet sind, ist jeweils
eine Kugel 18 geführt, wobei in einem Steuerteil 20 korrespondierende Laufflächen
(nicht gezeigt) zur Aufnahme der Kugel 18 vorgesehen sind. Durch die Nuten 14 und
die Kugelführungen 18 kann sich der Steuerteil 20 im Bereich der Nuten 14 relativ
zur Antriebswelle 10 bewegen und insbesondere sowohl eine axiale wie auch rotatorische
oszillierende Bewegung durchführen. Darüber hinaus umfasst das Schlagwerk eine Schwungmasse
22, wobei die Schwungmasse 22 zusammen mit dem Steuerteil 20 den sogenannten Hammer
des Schlagwerks bildet.
[0030] Der Steuerteil 20 umfasst darüber hinaus Schlagbacken 24, die in axialer Richtung
26 über den eigentlichen Steuerteil in abtriebsseitige Richtung hinausstehen und mit
in Figur 1 nicht gezeigten Schlagbacken eines Ambosses zusammenwirken. Der Steuerteil
20 ist dabei in der Schwungmasse 22 in axialer Richtung beweglich geführt, jedoch
drehfest mit der Schwungmasse 22 gekoppelt. Hierzu umfasst die Schwungmasse 22 Nuten
28 in die die Schlagbacken 24 eingreifen und in denen diese in axialer Richtung beweglich
sind und über die die Drehübertragung erfolgt.
[0031] Die Nuten 28 sind dabei vollständig innerhalb der Schwungmasse 22 angeordnet, so
dass der Steuerteil 20 in radialer Richtung in keinem Betriebszustand über die Schwungmasse
22 hinausragt, sondern vollständig in diese aufgenommen ist.
[0032] Zur Energiespeicherung und zur Erzeugung der Schlagenergie ist darüber hinaus eine
Feder 30 vorgesehen, die zwischen Steuerteil 20 und Antriebswelle 10 angeordnet ist
und die bei der Bewegung des Steuerteils 20 entlang der V-Nuten 14 zu einer Energiespeicherung
gestaucht wird, wobei sich die Energie dann beim Trennen der Schlagbacken 24 von den
Schlagbacken des Ambosses wieder entlädt. Darüber hinaus ist ein Axiallager 32 vorgesehen,
dass zwischen Antriebswelle 10 und Schwungmasse 22 vorgesehen ist.
[0033] Durch diesen Aufbau wird erreicht, dass die Schwungmasse 22 keine axiale Bewegung
durchführt und somit auch keine Vibration in diese Richtung verursacht und die Schwungmasse
22 der relativen Rotation zur Antriebswelle 10, die der Steuerteil 20 durchführt,
folgen kann.
[0034] Figur 2 zeigt nun eine Gestaltung des Schlagwerks in montierter Form, wobei zwischen
Antriebswelle 10 und Schwungmasse 22, wobei die Schwungmasse 22 hier nicht dargestellt
ist, das Axiallager 32 angeordnet ist. Gezeigt ist hier der Eingriff der Schlagbacken
24 mit den Schlagbacken 34 des Ambosses 36, der mit einer Abtriebswelle 38, die mit
einer Werkzeugaufnahme verbunden ist, gekoppelt ist.
[0035] Die Schlagbacken 34 des Ambosses 36 sind hierbei so gestaltet, dass diese vollständig
in die Schwungmasse 22 aufgenommen werden und in radialer Richtung durch die Schwungmasse
22 umschlossen sind.
[0036] Im Schraubfall kommt es nun zu einer Drehübertragung durch den Steuerteil 20, der
durch die Antriebswelle 10 angetrieben wird, sowohl auf die Schwungmasse 22 aber auch
über die Schlagbacken 24 und 34 auf den Amboss 36 und somit auf das Werkzeug. Kommt
es nun zu einem ersten Blockieren des Werkzeugs und somit zu einem Blockieren des
Ambosses 36, so führt der weitere Antrieb der Antriebswelle 10 dazu, dass der Steuerteil
20 in den V-Nuten relativ rotatorisch und axial in Richtung auf das antriebsseitige
Ende 12 der Antriebswelle 10 bewegt wird und es so zu einem Trennen der Schlagbacken
24 von den Schlagbacken 34 kommt, bei gleichzeitigem Stauchen der Feder 30 und zu
einer Speicherung der Energie in der Feder 30. Nach dem Trennen der Schlagbacken 24
von den Schlagbacken 34 kommt es dann zu einer Entspannung der Feder 30 und zu einer
weiteren Bewegung in den V-Nuten 14, wobei die gespeicherte Energie der Feder 30 sich
dann durch einen Schlag der Schlagbacken 24 gegen die Schlagbacken 34 entlädt. Bei
der rotatorischen Bewegung wird darüber hinaus die Schwungmasse 22 mitgenommen, die
jedoch keine axiale Bewegung durchführt, so dass die Schlagenergie durch die im Vergleich
zum Steuerteil 20 größere Schwungmasse 22 bereitgestellt werden kann.
[0037] Figur 3 zeigt nun eine Gestaltung wiederum ohne Amboss, jedoch mit montierter Schwungmasse
22, wobei zu ersehen ist, dass der Steuerteil 20 vollständig in axialer sowie in radialer
Richtung durch die Schwungmasse 22 umschlossen ist, wobei die Schwungmasse 22 hier
eine Lauf- oder Führungsfläche für die Kugeln 18, die in den V-Nuten 14 geführt sind,
aufweist. Nicht dargestellt ist in der vorliegenden Schnittebene die axiale Führung
über die Schlagbacken 24 in den Nuten der Schwungmasse 22.
[0038] Figur 4 zeigt schließlich ein vollständig montiertes Schlagwerk umfassend eine Abtriebswelle
38 mit dem Amboss 36, wobei im vorliegenden Schnitt die Schlagbacken 34 nicht gesehen
werden können, sondern vielmehr die Schlagbacken 24 des Steuerteils 20 geschnitten
gezeigt sind, die in Nuten 28 der Schwungmasse 22 geführt sind und mit den in die
Schwungmasse 22 ebenfalls eintauchenden Schlagbacken 34 des Ambosses 36 zusammenwirken,
zur Übertragung von Drehenergie.
[0039] Zwischen der Schwungmasse 22 und der Antriebswelle 10 ist das Axiallager 32 vorgesehen,
um eine rein rotatorische Relativbewegung der Schwungmasse 22 sicherzustellen. Durch
die Anordnung der Schlagbacken 24 in der Schwungmasse 22 und damit das Eingreifen
der Schlagbacken 34 in die Schwungmasse 22 liegen die Schlagbacken 24 auf voller Länge
innerhalb der Nuten 28 der Schwungmasse 22. Dadurch vergrößert sich die Fläche, über
die der Impuls von der Schwungmasse 22 auf den Steuerteil 20 übertragen wird. Außerdem
liegen die Übertragungsflächen auf diese Weise näher am Trägheitsmittelpunkt der Schwungmasse
22.
[0040] Besonders bevorzugt sind die Übertragungsflächen zwischen den Schlagbacken des Steuerteils
20 und des Ambosses 36 so ausgeführt, dass diese flächig gegeneinander anliegen. Alternativ
können sie auch, wie in Figur 1 und 2 gezeigt, so ausgebildet werden, dass lediglich
ein Linienkontakt stattfindet.
[0041] Sofern nun gegenüber dem Stand der Technik die Schlagbacken 34 des Ambosses 36 hinsichtlich
ihrer Länge in radialer Richtung verkürzt werden müssen, da sie nun innerhalb der
Schwungmasse 22 zu liegen kommen, können diese entsprechend verbreitert werden, um
die notwendige Steifigkeit bereitzustellen.
[0042] Weitere Vorteile und Merkmale lassen sich den übrigen Unterlagen entnehmen.
1. Schlagschrauber mit einem Antriebsmotor zum Antrieb einer Antriebswelle (10) und einer
mit einer Werkzeugaufnahme koppelbare Abtriebswelle (38) sowie einem Schlagwerk, wobei
das Schlagwerk einen mit der Abtriebswelle (38) gekoppelten erste Schlagbacken (34)
aufweisenden Amboss (36) umfasst sowie einem Hammer, der auf der Antriebswelle (10)
geführt ist, wobei der Hammer zweite Schlagbacken (24) aufweist, die mit den ersten
Schlagbacken (34) zur Drehübertragung im Eingriff stehen, bei dem der Hammer eine
Schwungmasse (22) und einen Steuerteil (20) umfasst, wobei der Steuerteil (20) die
zweiten Schlagbacken (24) trägt und mit der Antriebswelle (10) im Nichtschlagfall
rotiert und relativ zur Antriebswelle (10) im Schlagfall eine axiale und vorzugsweise
eine zusätzliche rotatorische Oszillation durchführt, wobei der Steuerteil (20) die
Rotation der Antriebswelle (10) auf die Schwungmasse (22) überträgt und in der Schwungmasse
(22) in axialer Richtung beweglich geführt ist zur Verwirklichung der Schlagfunktion
und wobei die Schwungmasse (22) keine axiale Bewegung durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagbacken (24) des Steuerteils (20) in axialer Richtung nicht über die Schwungmasse
(22) hinausragen.
2. Schlagschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Schlagbacken (34) des Ambosses (36) ganz oder teilweise in axialer Richtung in
die Schwungmasse (22) eintauchen.
3. Schlagschrauber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwungmasse (22) drehfest mit dem Steuerteil (20) verbunden ist.
4. Schlagschrauber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwungmasse (22) eine hohlzylindrische Form aufweist.
5. Schlagschrauber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schwungmasse (22) eine Feder zur Speicherung und Freigabe der Schlagenergie
geführt ist und sich die Feder gegen die Schwungmasse (22) und den Steuerteil (20)
abstützt.
6. Schlagschrauber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagwerk als V-Nutenschlagwerk ausgebildet ist, wobei in der Antriebswelle
(10) und im Steuerteil V-Nuten (14) ausgebildet sind, mittels derer der Steuerteil
(20) auf der Antriebswelle (10) über Kugeln (18), die in den Nuten (14) geführt sind,
bewegt wird.
7. Schlagschrauber nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwungmasse (22) Nuten aufweist in die Rippen, die insbesondere durch die Schlagbacken
(24) des Steuerteils (20) gebildet sind, eingreifen.
8. Schlagschrauber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen des Steuerteils (20) mit ihrer Umfangsfläche die Umfangsfläche der Schwungmasse
(22) ergänzen.
9. Schlagschrauber nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerteil (20) in radialer Richtung in der Schwungmasse (22) aufgenommen und
von dieser umschlossen ist.
10. Schlagschrauber nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schwungmasse (22) und Antriebswelle (10) ein Axiallager (32) vorgesehen
ist.
11. Schlagschrauber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagbacken (34) des Ambosses (36) und/oder des Steuerteils (20) in radialer
Richtung nur ein geringes Spiel zur Wandung der Schwungmasse (22) aufweisen.
12. Schlagschrauber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagschrauber ein Akkugerät ist.