[0001] Die Erfindung betrifft einen insbesondere ölfreien Kolbenkompressor zum Verdichten
von gasförmigen Medien in Tauchkolbenkompressor-Bauweise gemäss dem Oberbegriff von
Anspruch 1. Derartige Tauchkolbenkompressoren zeichnen sich dadurch aus, dass Kolben
und Kurbelwelle direkt miteinander verbunden sind. Die über die Pleuel angetriebenen,
hin und her bewegbaren Führungskolben von Tauchkolbenkompressoren können gleichzeitig
Druckkolben bilden.
[0002] Tauchkolbenkompressoren sind seit längerer Zeit bekannt und gebräuchlich. Ein gattungsmässig
vergleichbarer Kolbenkompressor ist beispielsweise aus der
WO 02/068822 A1 bekannt geworden. Dieses Dokument beschreibt einen ölfreien Tauchkolbenkompressor
mit einem einfachwirkenden Tauchkolben. Eine Verdichtung erfolgt nur auf eine Seite
des Hubes (i.c. im Aufwärtshub). Ein Nachteil dieser Bauart ist, dass die Liefermenge
pro Hub begrenzt ist. In der Praxis werden zur Steigerung der Liefermenge darum mehrere
einfachwirkende Tauchkolben parallel geschaltet. Ein wesentlicher Nachteil dieser
mehrzylindrigen Bauart ist der grössere Platzbedarf sowie die grösseren Herstellungskosten.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden und insbesondere einen Kolbenkompressor der eingangs genannten Art zu
schaffen, welcher sich durch gute Leistungsdaten auszeichnet. Weiterhin soll der Kompressor
einfach und günstig herstellbar sein und insbesondere ölfrei ausgeführt werden können.
Der Kolbenkompressor soll kompakt sein und insbesondere für den Einsatz in Schienenfahrzeugen
geeignet sein.
[0004] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einem Kolbenkompressor mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Ein Kolbenkompressor zum Verdichten von gasförmigen Medien
in Tauchkolbenkompressor-Bauweise weist wenigstens einen Kolben, eine Kurbelwelle
zum Antreiben des Kolbens und einen vorzugsweise im Wesentlichen einteiligen Pleuel
auf, der den Kolben direkt mit der Kurbelwelle verbindet. Der Kolbenkompressor ist
bevorzugt ölfrei. Mit dem Pleuel ist die Drehbewegung der Kurbelwelle in eine lineare
Bewegung für den Kolben umwandelbar. Der Kolben ist als Stufenkolben ausgebildet,
der wenigstens zwei Kolbenteile aufweist. Der zweite Kolbenteil oder die weiteren
Kolbenteile weisen einen kleineren Durchmesser als der erste Kolbenteil auf. Jedem
Kolbenteil ist ein Arbeitsraum zugeordnet, wobei vorzugsweise einer der Arbeitsräume
zylindrisch und der andere Arbeitsraum oder die übrigen Arbeitsräume ringförmig ausgebildet
sind. Bevorzugt ist der erfindungsgemässe Kolbenkompressor als ölfreier Tauchkolbenkompressor
ausgestaltet. Durch die Verwendung eines Stufenkolbens kann mit einer Umdrehung der
Kurbelwelle eine zweistufige Verdichtung erreicht werden, wodurch der Verdichtungswirkungsgrad
erheblich verbessert werden kann. Ein solcher Tauchkolbenkompressor eignet sich aufgrund
der geringen Abmessung insbesondere auch für den Einsatz in Schienenfahrzeugen. Selbstverständlich
sind aber auch andere Einsatzgebiete denkbar.
[0005] Der Kolbenkompressor kann als Einzylinder mit einem einzigen Stufenkolben ausgestaltet
sein. Selbstverständlich ist es aber auch vorstellbar, mit der einen Kurbelwelle zwei
gegenüberliegende oder mehrere nebeneinander liegende Stufenkolben anzutreiben. Im
erstgenannten Fall kann der Kolbenkompressor beispielsweise also in Boxer-Bauweise
ausgeführt sein, bei der die jeweiligen Stufenkolben auf gegenüberliegenden Seiten
des Kompressors angeordnet sind.
[0006] In einer ersten Ausführungsform kann der erste Kolbenteil und der zweite Kolbenteil
jeweils in einem Zylinder aufgenommen sein, wobei zum Vorgeben der Arbeitsräume wenigstens
einer der Zylinder und vorzugsweise jeder der Zylinder jeweils durch eine Platte mit
einer Ventilanordnung (nachfolgend auch abgekürzt "Ventilplatte" genannt) verschlossen
ist. Eine derartige Platte ist beispielsweise in der
WO 2005/059362 beschrieben worden.
[0007] Der erste Kolbenteil, d.h. der Kolbenteil mit dem grössten Durchmesser, kann das
vordere Ende des Stufenkolbens bilden. Damit ergibt sich ein doppeltwirkender Tauchkolbenkompressor
für eine Kompression im Gegentakt. Selbstverständlich ist es aber auch denkbar, dass
der zweite Kolbenteil das vordere Ende des Stufenkolbens bildet. Im diesen Fall läge
ein Kompressor vor, bei dem die Kompression in den Arbeitsräumen im Gleichtakt erfolgen
würde.
[0008] Der an den Pleuel anschliessende Kolbenteil kann zum Führen im Zylinder einen ersten
Führungsring aufweisen. Der Führungsring ist gleitend im Zylinder gelagert und gewährleistet
eine lange Lebensdauer des Kompressors. Der Führungsring kann aus einem hochtemperaturfesten
Kunststoff mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten, beispielsweise ein Kunststoff
auf Basis von PTFE, bestehen.
[0009] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn der an den Pleuel anschliessende Kolbenteil
einen zweiten Führungsring aufweist, welcher in den Arbeitsraum reicht und dort das
sogenannte Schadvolumen minimiert. Dadurch lässt sich die Führung und Stabilität verbessern,
sowie der Verdichtungswirkungsgrad verbessern. Der Führungsring soll aus einem hochtemperaturfesten
Kunststoff mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten, beispielsweise ein Kunststoff
auf Basis von PTFE, bestehen.
[0010] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn der erste Führungsring und der zweite Führungsring
in einem Abstand voneinander auf dem Kolbenteil angeordnet sind. Zwischen den beiden
Führungsringen kann wenigstens ein Kolbenring, vorzugsweise zwei Kolbenringe zum Abdichten
des jeweiligen Arbeitsraumes angeordnet sein. Derartige Kolbenringe können beispielsweise
aus einem Kunststoff auf Basis von PTFE bestehen.
[0011] Eine vorteilhafte Abdichtung und Führung kann sich dadurch ergeben, wenn die Länge
des ersten Führungsrings und gegebenenfalls des zweiten Führungsringes gemessen in
axialer Richtung des Kolbens im Vergleich zur Länge des wenigstens einen Kolbenrings
ein Vielfaches beträgt. Ein Vielfaches bedeutet, dass die Führungsringe wenigstens
doppelt so lang wie die Kolbenringe sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Länge
des ersten Führungsrings und gegebenenfalls des zweiten Führungsrings im Vergleich
zur Länge des Kolbenrings jeweils wenigstens das fünffache und besonders bevorzugt
etwa das zehnfache beträgt.
[0012] Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn der auf der dem Pleuel abgewandten Seite des
Kolbenteils angeordnete zweite Führungsring aus Kunststoff besteht und in einer Ausgangsstellung
nach einer ersten Montage gegenüber dem Innendurchmesser des jeweiligen Zylinders
und/oder gegenüber der Platte mit der Ventilanordnung, durch welche der jeweilige
Kolbenteil durchgeführt oder durchführbar ist, ein Untermass aufweist. Dadurch ist
nach einer ersten Inbetriebnahme (Einlaufvorgang) der zweite Führungsring genau auf
den Innendurchmesser des Zylinders und/oder der Platte durch Abnützung anpassbar.
Diese Ausgestaltung kann zu einer weiteren Optimierung der Führungseigenschaften des
Stufenkolbens in den Zylindern führen und das Schadvolumen reduzieren.
[0013] An einer obersten Ventilplatte, die den Arbeitsraum am Ende des Stufenkolbens verschliesst,
kann ein Zylinderkopf anschliessen, der mit Kanälen zum Zu- und Abführen des Mediums
aus dem zugehörigen Arbeitsraum versehen ist.
[0014] Sodann kann es vorteilhaft sein, wenn wenigstens eine der Ventilplatten und vorzugsweise
jede der Ventilplatten als Lamellenventil ausgebildet ist bzw. sind. Das Lamellenventil
kann dabei im Wesentlichen aus zwei Scheibenkörpern und einem sandwichartig dazwischen
angeordneten Lamellenteil aufgebaut sein. Das Lamellenteil kann feststehende und für
einen Ansaugvorgang beweglichen Abschnitte aufweisen. Die beweglichen Abschnitte können
beispielsweise als zungenförmige Lamellenabschnitte ("Zungenabschnitte") ausgebildet
sein, die durch entsprechend geformte Schnitte im Lamellenteil vorgeben sein können.
[0015] Für eine einfache und günstige Herstellbarkeit und Handhabbarkeit bei der Montage
oder Demontage kann es schliesslich vorteilhaft sein, wenn Kurbelwelle, der Stufenkolben
und Pleuel wenigstens in der Endstellung (in dieser Endstellung ist der Kompressor
betriebsbereit) eine Einheit bilden, die als Ganzes von Aussen bis zur Endstellung
durch gezieltes Bewegen nach wenigstens einem vorbestimmten Bewegungsablauf in ein
vorzugsweise einteiliges Gehäuseteil einbringbar ist. Die Kurbelwelle kann dabei über
Wellenlager im Gehäuseteil in einer Endstellung drehbar gelagert sein. Zur Demontage
kann die Einheit als Ganzes ausgehend von der Endstellung aus dem Gehäuseteil entfernbar
sein. Vorzugsweise sind für die drehbare Lagerung der Kurbelwelle keine zusätzlichen
Deckteile oder andere Kurbelgehäuseteile nötig. Ein Vorteil dieser Anordnung besteht
darin, dass die Anzahl Schnittstellen, die eine hohe Passgenauigkeit erfordern, erheblich
reduziert werden kann. Ein Austauschen der Kurbeltrieb-Einheit kann auch von einem
Mechaniker ohne Spezialkenntnisse einfach und schnell erfolgen. Aufgrund der vorteilhaften
Kompaktheit des Kolbenkompressors eignet sich dieser auch speziell für den Einsatz
in Schienenfahrzeugen.
[0016] Wenn der erste Kolbenteil das vordere Ende des Stufenkolbens bildet, kann es vorteilhaft
sein, wenn der erste Kolbenteil am benachbarten, zweiten Kolbenteil mittels einer
Schraube (z.B. eine Senkschraube) befestigt ist. Dank der lösbaren Verbindungsanordnung
kann der erste Kolbenteil von der vorgenannten Einheit entfernt werden, wodurch eine
Demontage von Ventilplatte und Zylinder ermöglicht werden kann, um dann die ganze
Kurbeltrieb-Einheit über die Öffnung am Kurbelgehäuse auszubauen.
[0017] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1:
- Einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Tauchkolbenkompressor,
- Figur 2:
- Eine Kurbeltrieb-Einheit mit Stufenkolben, Pleuel und Kurbelwelle des Tauchkolbenkompressors
gemäss Figur 1,
- Figur 3:
- Ein Kurbelgehäuse mit ausgebautem Deckelteil des Tauchkolbenkompressors gemäss Figur
1
- Figur 4:
- Das Kurbelgehäuse mit einer darin angeordneten Kurbelwelle in einer Ruhestellung (Schnittlinie
B-B gemäss Figur 1), und
- Figur 5:
- Das Kurbelgehäuse mit der Kurbelwelle in einer Entnahmestellung.
[0018] Figur 1 zeigt einen mit 1 bezeichneten Tauchkolbenkompressor mit einem in Zylinder
20, 21 beweglich angeordneten Stufenkolben 2. Der Stufenkolben ist im Zylinder 21
geführt. Für diese Bauweise ist der Stufenkolben 2 über einen Pleuel 3 direkt mit
der Kurbelwelle 4 verbunden. Kolbenseitig werden für die Verbindung des Stufenkolbens
2 mit der Kurbelwelle 4 ein Kolbenbolzen 28 und ein Kolbenbolzenlager 29 verwendet.
Der Stufenkolben 2 besteht aus zwei Kolbenteilen, nämlich einem ersten Kolbenteil
5 und einem zweiten Kolbenteil 6. Der Kolbenteil 5 ist mittels einer Senkschraube
am unteren Kolbenteil 6 befestigt. Sowohl Pleuel 3 als auch Kurbelwelle 4 sind einteilig
ausgeführt. Der zweite Kolbenteil 6, der einen Führungskolben bildet, verfügt ersichtlicherweise
über eine kleineren Durchmesser als der erste Kolbenteil 5, der das vordere Ende des
Stufenkolbens bildet. Somit erfolgt die Kompression in den jeweiligen Arbeitsräumen
17, 18 des doppeltwirkenden Tauchkolbenkompressors im Gegentakt.
[0019] Der erste Kolbenteil 5 und der zweite Kolbenteil 6 sind jeweils in einem Zylinder
20, 21 aufgenommen. Die Arbeitsachse des Stufenkolbens ist mit A bezeichnet. Zum Vorgeben
von Arbeitsräumen 17 und 18 ist jeder der Zylinder 20, 21 durch eine in Figur 1 nur
schematisch dargestellte Platte 22, 23 mit einer Ventilanordnung verschlossen. Eine
solche Ventilplatte 22, 23 enthält (nicht dargestellte) Ventile zum Zu- und Abführen
von Luft oder eines anderen gasförmigen Mediums. An der obersten Ventilplatte 22 schliesst
ein Zylinderkopf 10 an, der mit Kanälen zum Zu- und Abführen von Luft oder eines anderen
gasförmigen Mediums aus dem zugehörigen Arbeitsraum 17 versehen ist (die Luftzu- und
-abfuhr ist mit Pfeilen angedeutet). Die Ventilplatte 23 ist zwischen den Zylindern
20, 21 eingeklemmt. Der Zylinder 21 ist mit Kanälen zum Zu- und Abführen von Luft
aus dem Arbeitsraum 18 versehen (siehe Pfeile).
[0020] Aus Figur 1 ist weiter erkennbar, dass die Kurbelwelle 4 in einem einteiligen Gehäuseteil
7 gelagert ist. Die Längsrichtung, in der sich die Kurbelwelle 4 erstreckt ist mit
einem Pfeil x angedeutet. Das Kurbelgehäuse weist weiterhin eine Öffnung 15 und ein
als Abdeckblech ausgebildetes Deckelteil 16 auf, das auf der dem Stufenkolben gegenüberliegenden
Seite des Gehäuseteils 7 lösbar angebracht ist.
[0021] Figur 2 zeigt einen ausgebauten Kurbeltrieb für den Tauchkolbenkompressor. Der Kurbeltrieb
bildet eine Einheit, die - wie nachfolgend anhand der Figuren 4 bis 6 erläutert -
als Ganzes in das Kurbelgehäuse einbaubar oder entfernbar ist. Die Einheit besteht
im Wesentlichen aus den drei Komponenten: Stufenkolben 2, Pleuel 3 sowie Kurbelwelle
4. In Figur 2 sind weiter zwei am Kolbenteil 6 angebrachte Führungsringe 24 und 25
erkennbar, die aus einem Kunststoff auf PTFE-Basis bestehen. Zwischen diesen voneinander
beabstandenden Führungsringen 24 und 25 befindet sich ein Kolbenring-Paar 26 das zum
Abdichten des unteren, ringförmigen Arbeitsraumes dient. Die Kolbenringe bestehen
ebenfalls aus einem Kunststoff auf PTFE-Basis. Die Länge L1 und L2 des ersten Führungsrings
24 und des zweiten Führungsrings 25 gemessen in axialer Richtung A des Stufenkolbens
beträgt im Vergleich zur mit L3 bezeichneten Länge der Kolbenringe 26 in etwa das
Zehnfache, wodurch eine optimale Führungs- und Dichtwirkung erzielt werden kann. Der
zweite Führungsring 25 weist in einer Ausgangsstellung nach einer ersten Montage gegenüber
dem Innendurchmesser der Ventilplatte 23 ein Untermass auf, wodurch nach einer ersten
Inbetriebnahme (Einlaufvorgang) der Führungsring 25 genau auf den Innendurchmesser
der Ventilplatte 23 durch Abnützung anpassbar ist. Der obere Kolbenteil 5 ist mit
zwei Kolbenringen 27 zum Abdichten des zylindrischen Arbeitsraums bestückt.
[0022] Wie Figur 3 zeigt, ist das Kurbelgehäuse im Wesentlichen in einer Draufsicht rechteckig
ausgestaltet. Das Gehäuseteil 7 weist somit also zwei etwa quaderförmige Hohlräume
auf, die durch einen Wandabschnitt voneinander getrennt sind. In den jeweiligen Hohlräumen
sind jeweils die (hier nicht erkennbaren) Kurbelwelle und Kupplung zu einem Antrieb
aufgenommen.
[0023] Aus den Figuren 4 und 5 geht hervor, wie die Einheit aus Stufenkolben, Pleuel und
Kurbelwelle demontiert werden kann, wobei der Einfachheit halber in den Figuren 4
und 5 jeweils nur die Kurbelwelle 4 dargestellt ist. Figur 4 zeigt den Kolbenkompressor
in einer für die Demontage vorbereiteten Position (oder umgekehrt: Montageposition),
bei der die antriebseitigen Komponenten (insbesondere die Kupplung) sowie die Zylinder
mit Zylinderkopf und Ventilplatten entfernt wurden. Weiterhin wurde das in Figur 1
mit 16 bezeichnete Abdeckblech des Kurbelgehäuses entfernt, wodurch eine Montageöffnung
entsteht. Die Montageöffnung ist in den Figuren 4 und 5 mit einem mit 15 gekennzeichneten
Rechteck angedeutet. Die Arbeitsachse A befindet sich im Hohlraum in der Mitte. Figur
4 zeigt weiterhin, dass das Gehäuseteil 7 grundsätzlich etwa rechteckig und insbesondere
auch die jeweiligen Hohlräume für die Kurbelwelle 4 einerseits und für eine Kupplung
zum Anschliessen an einen Antrieb anderseits rechteckig ausgestaltet sind. Durch den
Ausbau der Wellenlager entstehen Öffnungen 8 und 9. Die Entfernung E zwischen einander
diagonal gegenüberliegenden Kanten 11 und 12 bei den Gehäuseöffnungen 8 und 9 beträgt
2R. Bei einer Drehung der Kurbelwelle 4 um die Achse A definieren die Wellenenden
13 und 14 der Kurbelwelle 4 einen Kreis. Dieser Kreis ist durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet (Kreiszentrum: A, Kreisradius: E/2). Die Kurbelwelle und das Gehäuseteil
sind derart ausgestaltet, dass der Durchmesser dieses Kreises (2R) etwas kleiner als
die erwähnte Entfernung E ist (z.B. E - 2R = 0,5 ... 5mm). Aus Figur 4 erschliesst
sich weiterhin, dass das Gehäuseteil 7 etwa quaderförmig ausgestaltet ist.
[0024] Nach einer Drehung um die A-Achse um 90° befindet sich die Kurbelwelle 4 (zusammen
mit den nicht dargestellten Pleueln und Kolben) in einer Entnahmestellung. Diese Stellung
ist in Figur 5 dargestellt. Aus der Entnahmestellung wird die Kurbelwelle 4 ohne weitere
Veränderung ihrer Winkellage bezogen auf die Achse A in Abhängigkeit der (nicht dargestellten)
Form der Montageöffnung soweit verschoben, dass sie widerstandsfrei durch die Montageöffnung
15 herausgezogen werden kann.
1. Kolbenkompressor (1) zum Verdichten von gasförmigen Medien in Tauchkolbenkompressor-Bauweise,
insbesondere ölfreier Kolbenkompressor mit wenigstens einem Kolben (2), einer Kurbelwelle
(4) zum Antreiben des Kolbens (2) und einem Pleuel (3), der den Kolben (2) direkt
mit der Kurbelwelle (4) verbindet und mit dem die Drehbewegung der Kurbelwelle in
eine lineare Bewegung für den Kolben umwandelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (2) als Stufenkolben enthaltend einen ersten Kolbenteil (5) und wenigstens
einen zweiten Kolbenteil (6) ausgebildet ist, wobei der zweite Kolbenteil (6) einen
kleineren Durchmesser als der erste Kolbenteil (5) aufweist und wobei jedem Kolbenteil
(5, 6) ein Arbeitsraum (17, 18) zugeordnet ist.
2. Kolbenkompressor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kolbenteil (5) und der zweite Kolbenteil (6) jeweils in einem Zylinder
(20, 21) aufgenommen sind, wobei zum Vorgeben der Arbeitsräume (17, 18) wenigstens
einer der Zylinder und vorzugsweise jeder der Zylinder (17, 18) jeweils durch eine
Platte (22, 23) mit einer Ventilanordnung verschlossen ist.
3. Kolbenkompressor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kolbenteil (5) das vordere Ende des Stufenkolbens (2) bildet.
4. Kolbenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der an den Pleuel (3) anschliessende Kolbenteil (6) zum Führen im Zylinder (21) einen
ersten Führungsring (24) aufweist.
5. Kolbenkompressor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der an den Pleuel (3) anschliessende Kolbenteil (6) einen zweiten Führungsring (25)
aufweist.
6. Kolbenkompressor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Führungsring (24) und der zweite Führungsring (25) in einem Abstand voneinander
auf dem Kolbenteil (6) angeordnet sind und dass zwischen den beiden Führungsringen
(24, 25) wenigstens ein Kolbenring (26) zum Abdichten des jeweiligen Arbeitsraumes
(18) angeordnet ist.
7. Kolbenkompressor nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L1, L2) des ersten Führungsrings (24) und gegebenenfalls des zweiten Führungsrings
(25) gemessen in axialer Richtung des Kolbens im Vergleich zur Länge des wenigstens
einen Kolbenrings (26) ein Vielfaches beträgt.
8. Kolbenkompressor nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der auf der dem Pleuel (3) abgewandten Seite des Kolbenteils (6) angeordnete, zweite
Führungsring (25) aus Kunststoff besteht und in einer Ausgangsstellung nach einer
ersten Montage gegenüber dem Innendurchmesser des jeweiligen Zylinders (21) und/oder
gegenüber der Platte (23) mit der Ventilanordnung, durch welche der jeweilige Kolbenteil
(6) durchgeführt ist, ein Untermass aufweist, wodurch nach einer ersten Inbetriebnahme
(Einlaufvorgang) der zweite Führungsring (25) genau auf den Innendurchmesser des Zylinders
(21) und/oder der Platte (23) durch Abnützung anpassbar ist.
9. Kolbenkompressor nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an einer obersten Platte (22) mit einer Ventilanordnung, die den Arbeitsraum (17)
am Ende des Stufenkolbens (2) verschliesst, ein Zylinderkopf (10) anschliesst, der
mit Kanälen zum Zu- und Abführen des Mediums aus dem zugehörigen Arbeitsraum (17)
versehen ist.
10. Kolbenkompressor nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Platten (22, 23) mit einer Ventilanordnung und vorzugsweise jede
der Platten (22, 23) mit einer Ventilanordnung als Lamellenventile ausgebildet ist
oder sind.
11. Kolbenkompressor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Kurbelwelle (4), Stufenkolben (2) und Pleuel (3) eine Einheit bilden und dass die
Kurbelwelle (4) über Wellenlager in einem vorzugsweise einteiligen Gehäuseteil (7)
in einer Endstellung drehbar gelagert ist, wobei das Gehäuseteil (7) derart ausgebildet
ist, dass die Einheit aus Kurbelwelle (4), Stufenkolben (2) und Pleuel (3) als Ganzes
von aussen bis zur Endstellung in das Gehäuseteil (7) einbringbar ist oder ausgehend
von der Endstellung aus dem Gehäuseteil (7) durch gezieltes Bewegen nach wenigstens
einem vorbestimmten Bewegungsablauf der Einheit entfernbar ist.
12. Kolbenkompressor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (7) zwei einander gegenüberliegende Öffnungen (8, 9) aufweist, in
die Wellenlager (5, 6) einbaubar oder eingebaut sind, wobei die Öffnungen (8, 9) und
die Kurbelwelle (4) derart dimensioniert sind, dass die Kurbelwelle (4) um eine im
rechten Winkel zur Längsrichtung verlaufende zentrale Achse (z) im Gehäuseteil (7)
um einen Drehwinkel bis zu 90° in eine Entnahmestellung drehbar ist.