[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür mit einem Blend- und
Flügelrahmen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Fenster oder Türen sind in vielfältigen Ausführungen bereits bekannt geworden.
Aus der
DE 201 05 296 U1 ist eine Lüftungsvorrichtung für ein Fenster oder eine Tür bekannt geworden, die
in einem zwischen dem Blendrahmen und Flügelrahmen angeordneten Falzraum angeordnet
ist, der zur Lüftung über Öffnungen mit einem Innenraum und einer Umgebung verbindbar
ist, um einen begrenzten Luftaustausch zwischen Innenraum und Umgebung zu ermöglichen.
Dazu ist ein Kasten der Lüftungsvorrichtung an dem Blendrahmen befestigt, der die
Anschlagdichtung am Flügelrahmen soweit zusammendrückt, dass ein Öffnungsspalt entsteht,
oder dass die Anschlagdichtung im Bereich des Kastens ausgespart ist. Um den Luftaustausch
zwischen Innenraum und Umgebung zu verschließen, ist an der raumseitigen Stirnfläche
des Flügelrahmens ein Schieber angeordnet.
[0003] Nach der
DE 199 29 133 C2 ist ein Kunststofffenster bekannt geworden, bei dem im Falzraum wenigstens ein Falzlüfter
vorgesehen ist, der eine Luftführungskammer und einen Volumenstrombegrenzer aufweist,
und dass der Falzlüfter am Blendrahmen befestigt ist. Im Bereich des Falzlüfters,
ist auf der gegenüberliegenden Seite am Flügelrahmen eine Lüfterdichtung vorgesehen,
die als Scheindichtung ausgeführt und entsprechend schmaler ausgebildet ist, als die
an den jeweiligen Enden des Falzlüfters auf der Flügelrahmenseite der Scheindichtung
anschließende Flügeldichtung.
[0004] Nachteilig bei dem voran beschriebenen Kunststofffenster ist, dass bei einer Relativverschiebung
des Flügelrahmens zum Blendrahmen der Falzlüfter an die Flügeldichtung und nicht an
die Scheindichtung anstößt, was zu einer Beeinträchtigung beim Schließen des Fensters
oder der Tür führen kann. Des Weiteren ist der Falzlüfter im Falzraum angeordnet.
Mit Anordnung der Funktionsbeschlagbauteile zum Verschließen oder Kippen des Fensters
oder der Tür, die den Bereich des Falzraums allein für sich in Anspruch nehmen, ist
die Lage des Falzlüfters im Fenster oder der Tür bereits eingeschränkt vorgegeben.
Die Ausgestaltung der Lüftungsvorrichtung nach der
DE 201 05 296 U1 weist zum Verschließen des Luftstroms einen an der raumseitigen Stirnfläche des Flügelrahmens
verstellbaren Schieber auf. Nachteilig dabei ist, dass es beim Lagern, beim Transport
oder beim Reinigen von Fenster oder Türen durch an der raumseitigen Stirnfläche des
Flügelrahmens überstehende Bauteile zu möglichen Beschädigungen oder Verletzungen
kommen kann. Des Weiteren ist der Schieber dem Flügelüberschlag masslich anzupassen.
Demnach ist die Lüftungsvorrichtung in nachteiliger Art und Weise für unterschiedliche
Flügelrahmen anzupassen, was auch mehrere Ausführungen ausmacht.
[0005] Aus der
DE 20 2005 002 132 U1 ist eine Lüftungsvorrichtung zu entnehmen, mit einem Flügelrahmen und einem Blendrahmen
und mindestens einem Lüftungskanal zwischen einer Außenseite und einer Innenseite
der Rahmen-Baugruppe. Mit einer Luftstrombegrenzungseinrichtung, welche ein Begrenzungselement
aufweist, wobei das Begrenzungselement in einer Offenstellung den Lüftungskanal freigibt
und in einer Schließstellung den Lüftungskanal teilweise verschließt.
Die Lüftungsvorrichtung ist dabei an dem Flügelrahmen befestigt, wobei das Kanalelement
auch in einen Abschnitt der Beschlagaufnahmenut des Flügelrahmens für die innere Anschlagdichtung
einrasten kann.
[0006] Nachteilig bei diesen bekannten Ausgestaltungen ist, insbesondere bei der
DE 20 2005 002 132 U1 mit der Anordnung der Lüftungsvorrichtung am Flügelrahmen, dass durch die Nutzung
der Höhe des gesamten Falzbereiches es beim Schließen oder beim Öffnen des Fensters
oder der Tür zu Schleifgeräuschen kommen kann, beispielsweise bei Maßungenauigkeiten
des Flügelrahmens zum Blendrahmen. Aber auch bei dieser Ausführung ist der Luftaustausch
zwischen Innenraum und Umgebung durch einen an der raumseitigen Stirnfläche angeordneten
Schieber einstellbar.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster oder Tür mit einer einfach
aufgebauten und funktionssicheren Lüftungsvorrichtung bereitzustellen, die sich besonders
leicht montieren lässt und alle voran beschriebenen Nachteile beseitigt.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Mitteln des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
[0009] Die Anordnung bewirkt, dass die Lüftungsvorrichtung im geschlossenen Zustand des
Fensters oder der Tür mit einem Stellglied einen Luftstrom zu regulieren bzw. gegebenenfalls
zu Öffnen oder zu Schließen. Außerdem ist die Lüftungsvorrichtung einfach aufgebaut
und lässt sich nur durch wenige Bauteile herstellen und einfach montieren. Besonders
vorteilhaft ist, dass die Lüftungsvorrichtung in zwei Abschnitte aufgeteilt ist. Der
erste Abschnitt besteht aus einem Gehäuseteil, welches die Lüftungsvorrichtung mit
dem Blendrahmen oder Flügelrahmen verbindet. Der zweite Abschnitt ist ein Stellglied,
welches drehbar in dem Gehäuseteil gehalten ist, wobei die Drehachse in Längsrichtung
zum Luftführungskanal gerichtet ist. Selbst bei einer Verstellung der Lüftungsvorrichtung
zur Regulierung des Luftstroms verändern sich nicht die Größe und die äußere Ausgestaltung
der Lüftungsvorrichtung. Durch die Flügelüberschlag und Blendrahmen unabhängige Anordnung
der Lüftungsvorrichtung, lässt sich die Lüftungsvorrichtung sowohl in Geschlossenstellung
als auch mit Öffnen des Flügelrahmens in Drehstellung auch im bereits eingebauten
Zustand nachträglich problemlos Montieren als auch Demontieren. Durch Unterbrechung
der Dichtung und Anbringung der Lüftungsvorrichtung am Flügelrahmen, ist das Schließen
des Fensters oder der Tür funktionssicher, da die Dichtung mit der Anordnung der Lüftungsvorrichtung
sich als nicht störend auswirkt.
[0010] Es hat sich außerdem als vorteilhaft erwiesen, dass das Stellglied im Querschnitt
eine Kreisbogenform aufweist und das Gehäuseteil an seinen den tragenden Enden der
Kreisbogenform des Stellglieds angepasst ist. Mit der abgerundeten Form erhält die
Lüftungsvorrichtung eine optisch vorteilhafte Ausgestaltung, die den sichtbaren Bauteilen
beispielweise den Bändern bzw. Scharnieren des Fensters oder der Tür anpasst ist.
Des Weiteren passt sich die Kreisbogenform der Dreh- oder Kippachse des Flügelrahmens
an, d.h. dass auch die Drehachse der Kreisbogenform mit der Dreh- oder Kippachse des
Fensters oder der Tür deckungsgleich ist, so dass die Lüftungsvorrichtung ohne weitere
Bearbeitung am Flügel- oder Blendrahmen auch auf den Dreh- oder Kippachsenseiten montiert
werden kann.
[0011] Vorteilhaft ist auch, dass das Stellglied der Lüftungsvorrichtung zwischen der Drehachse
und der raumseitigen Stirnfläche einen Lüftungskanal aufweist, der mit Drehen um die
Drehachse aus einer ersten überdeckenden Lage in eine zweite freigegebene Lage verlagerbar
ist und den Luftdurchtritt des Luftstroms in der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen
ermöglicht. Die Lüftungsvorrichtung erhält so eine größtmögliche Öffnung für den Luftstrom,
der in geöffneter Position ungehindert in das Rauminnere einströmen kann. Die Einstellung
des Luftstroms lässt sich einfach betätigen, da das Stellglied vorzugsweise auf der
freien Fläche zur Raumseite am Stellglied selbst zu Betätigen ist. Auch mit Verstellung
des Stellglieds durch Drehen um die Drehachse bleibt die Lüftungsvorrichtung in vorteilhafter
Weise in allen möglichen Schaltstellungen gemessen von der raumseitigen Stirnfläche
des Blendrahmens bis zum sichtbaren freien Ende sowohl optisch als auch von der Größe
unverändert gleich. Somit wird die Höhe des Flügelüberschlags selbst bei Verstellung
der Lüftungsvorrichtung nicht übergriffen.
[0012] Nach einem weiteren Vorteil weist das Gehäuseteil an den tragenden Enden und an den
freien Enden des Stellglieds eine Drehbegrenzung auf.
Mit Verstellung des Stellglieds um die Drehachse, wird der im Stellglied angeordnete
Lüftungskanal aus einer ersten überdeckenden Lage in eine zweite freigegebene Lage
verlagert, wobei der Luftdurchtritt des Luftstroms in der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen
ermöglicht wird. Die Drehbegrenzung bewirkt dabei eine optimale Lüftungs- und Lüftungssperrposition
in den Endstellungen. Eine Fehlschaltung ist damit ausgeschlossen.
[0013] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung, bildet die Lüftungsvorrichtung,
enthaltend zumindest ein Gehäuseteil und das Stellglied, ein Bauteil. Mit dieser Ausgestaltung
lässt sich die Lüftungsvorrichtung einfach montieren.
[0014] Der Aufbau der Lüftungsvorrichtung erstreckt sich ausgehend von der raumseitigen
Stirnfläche des Blendrahmens, den Flügelüberschlag umgreifend auf der Flügelüberschlag
Umfangsfläche und ist dabei geringer bemessen, als die Höhe des Flügelüberschlags.
Die Ausgestaltung der Lüftungsvorrichtung hat damit optische Vorteile, wodurch zugleich
mögliche Beschädigungen beim Lagern oder beim Transport von Fenster oder Türen ausgeschlossen
werden.
[0015] Es hat sich weiterhin als Vorteil erwiesen, dass das Gehäuseteil Bohrungen für den
Durchgriff einer Befestigungsschraube zur kraftschlüssigen Verbindung am Flügelrahmen
aufweist. So kann relativ einfach die Montage der Lüftungsvorrichtung am Flügelrahmen
oder am Blendrahmen des Fensters oder der Tür vorgenommen werden.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass sich mit Anlage des Gehäuseteils
zum Blendrahmen ein umschlossener Raum oder Ausnehmung mit einer Luftdurchtrittsöffnung
für den Luftstrom bildet, die mit ihrem freien Ende an den Luftführungskanal im Falzraum
heranreicht. Dabei ist das freie Ende des Gehäuseteils nicht breiter als der Abstand
im Bereich der Dichtung zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen. Der Querschnitt des
Luftführungskanals bleibt im Bereich der Lüftungsvorrichtung unverändert. Somit kann
der Luftstrom ungehindert in die Lüftungsvorrichtung strömen und die Lüftungsvorrichtung
selbst ohne Berücksichtigung der im Falzraum zum Verschließen oder Kippen des Fensters
oder der Tür angeordneten Funktionsbeschlagbauteile montiert werden. Der auf dem Flügelüberschlag
angeordnete Aufbau der Lüftungsvorrichtung ist so bemessen, dass mit Vorgabe der Abmaße
ein größtmöglicher Luftstrom erzielt werden kann.
[0017] Um ein Entweichen des Luftstroms zu verhindern, ist an der Ausnehmung auf der vom
Übergang des Gehäuseteils zum Stellglied weisenden Seite in Längsrichtung zur Drehachse
und damit zum Luftführungskanal eine Dichtung angeordnet. Die Dichtung umschließt
eine mögliche Freifläche oder den Spiel zwischen dem Gehäuseteil und dem Stellglied.
[0018] Um eine kostengünstige Herstellung als auch eine einfache und schnelle Montage der
Lüftungsvorrichtung zu realisieren, ist das Stellglied vorzugsweise zweiteilig und
Halbkreisförmig ausgebildet und durch Formschlusselemente verbindbar. Vereinfacht
wird die Herstellung dadurch, dass das Gehäuseteil und das Stellglied vorzugsweise
aus einem dünnwandigen Kunststoffmaterial gefertigt ist.
[0019] Besonders Vorteilhaft ist außerdem, dass die Lüftungsvorrichtung ohne weiteren Montageaufwand
oder Bearbeitung des Flügel- oder Blendrahmens an weitere beispielweise an den Luftführungskanal
im Falzraum angeordnete Lüftungsvorrichtungen koppelbar ist.
[0020] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht eines Fensters mit schematisch dargestellter Lüftungsvorrichtung;
- Fig.2
- eine perspektivische Darstellung der Lüftungsvorrichtung mit dem Flügel- und Blendrahmen
des Fensters oder der Tür,
- Fig.3
- die Lüftungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung in überdeckender Lage der
Öffnung für den Luftstrom,
- Fig.4
- die Lüftungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung nach Fig. 3 in freigegebener
Lage der Öffnung für den Luftdurchtritt des Luftstroms,
- Fig.5
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung in überdeckender Lage der Öffnung für den Luftstroms nach
Fig.3,
- Fig.6
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung in freigegebener Lage der Öffnung für den Luftdurchtritt des
Luftstroms nach Fig. 4,
- Fig.7
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung nach Fig. 5 und einer weiteren Lüftungsvorrichtung mit einem
Volumenstrombegrenzer,
- Fig.8
- eine Querschnittansicht durch das Fenster oder die Tür der Fig.1 mit Schnitt durch
die Lüftungsvorrichtung nach Fig. 6 und einer weiteren Lüftungsvorrichtung mit einem
Volumenstrombegrenzer,
- Fig.9
- eine Explosionsdarstellung der Lüftungsvorrichtung mit einem Gehäuse und dem Stellglied
in zweigeteilter Ausführung,
- Fig. 10
- eine Explosionsdarstellung der Lüftungsvorrichtung mit einem Gehäuse und dem Stellglied
nach Fig.9 in einer Formschlussverbindung,
- Fig.11
- eine Querschnittsansicht durch ein tragendes Ende des Gehäuseteils und einem freien
Ende des Stellglieds der Lüftungsvorrichtung mit einer Drehbegrenzung in überdeckender
Lage der Öffnung für den Luftstrom nach Fig.3 und Fig.5,
- Fig.12
- eine Querschnittsansicht durch ein tragendes Ende des Gehäuseteils und einem freien
Ende des Stellglieds der Lüftungsvorrichtung mit einer Drehbegrenzung in freigegebener
Lage der Öffnung für den Luftdurchtritt des Luftstroms nach Fig.4 und Fig.6.
[0021] In Fig.1 ist ein Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen 1 und einem Flügelrahmen
2 gezeigt, wobei der Blendrahmen 1 von dem Flügelrahmen 2 mit einem Flügelüberschlag
12 überdeckt. Zwischen Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 sind mehrere Luftdurchtrittsöffnungen
4 zur Zwangsbelüftung vorgesehen, wobei die Luftströmung 13 schematisch mit Pfeilen
dargestellt ist. Der Flügelrahmen 2 ist mittels nicht dargestellter Funktionsbeschlagbauteile
über einen Betätigungsgriff 3 ganz oder teilweise zu öffnen.
[0022] In Fig. 2 ist der Blendrahmen 1, der Flügelrahmen 2 und eine Lüftungsvorrichtung
10 in einer Perspektive dargestellt. Der Flügelrahmen 2 rahmt eine Glasscheibe 6,
die zwischen einer nicht dargestellten Dichtung und einer an einer Glashalteleiste
aufgenommenen Dichtung eingefügt ist.
[0023] Zwischen Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 ist im Falz ein Luftführungskanal 5 ausgebildet,
wobei an der nach außen gerichteten Seite eine Dichtung 7 und an der nach innen gerichteten
Seite eine an der Lüftungsvorrichtung 10 nach Fig.2 erkennbare Dichtung 9 vorgesehen
ist.
[0024] Je nach Auslegungsweise des Fensters oder der Tür, d.h. ob das Fenster oder die Tür
nach außen oder nach innen zu öffnen ist, können die Begriffe "außen liegend" oder
"innen liegend" auch entsprechend vertauscht werden.
[0025] In der Dichtung 7 und der Dichtung 9 sind jeweils nicht dargestellte Aussparungen
vorgesehen, so dass ein Luftstrom 13 von der äußeren zur inneren Seite erfolgen kann.
Der Falz bildet den hier angedeuteten Luftführungskanal 5, durch den der Luftstrom
13 in diesem Ausführungsbeispiel schließlich zu dem oberen horizontal verlaufenden
Fenster- oder Türschenkel geleitet und durch die Lüftungsvorrichtung 10 in das Rauminnere
geführt werden kann.
[0026] Nach Fig.2 bis Fig.12 besteht die Lüftungsvorrichtung 10 aus einem Gehäuseteil 20
und einem Stellglied 14, die zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Flügelüberschlag 12
nach Fig.2 und Fig.5 bis 8 angeordnet und befestigt ist.
Um ein einwandfreies Schließen des Fensters oder der Tür zu gewährleisten, ist es
besonders wichtig, dass das freie Ende 23 des Gehäuseteils 20 nicht breiter als der
Abstand 22 zwischen Flügelrahmen 2 und Blendrahmen 1 im Bereich der nicht dargestellten
Dichtung 9 ist. Mit Anlage des Gehäuseteils 20 zum Blendrahmen 1 bildet sich ein umschlossener
Raum oder Ausnehmung 21 mit einer Luftdurchtrittsöffnung 4 für den Luftstrom 13. Die
Ausnehmung 21 bildet mit Anlage zum Blendrahmen 1 im Bereich des Flügelüberschlags
einen umschlossenen Raum mit einer Luftdurchtrittsöffnung 4 für den Luftstrom 13.
Die Ausnehmung 21 kann so maßlich genau auf die Menge des Luftstroms 13 abgestimmt
werden. Um einen möglichst großen Luftaustausch bei einem kleinem Spalt zwischen Blendrahmen
1 und Flügelüberschlag 12 zu erreichen, ist eine zur raumseitigen Stirnfläche 17 weisende
Wand vorzugsweise entfallen. Somit kann die Ausnehmung 21 bei einer möglichen Demontage
der Lüftungsvorrichtung 10 einfach gereinigt werden. Ferner ist das Gehäuseteil 20
nach Fig.5 und Fig.6 so konzipiert, dass das freie Ende 23 an den Luftführungskanal
5 im Falzraum heranreicht, und somit eine Anbindung an den Luftführungskanal 5 erreicht,
der aufgrund der dort angeordneten Funktionsbeschlagbauteile des Fensters oder der
Tür und für den Luftstrom 13 bereits genutzt wird.
[0027] Nach Fig. 5 und Fig.6 ist an der Ausnehmung 21 auf der vom Übergang des Gehäuseteils
20 zum Stellglied 14 weisenden Seite in Längsrichtung zur Drehachse 8 und damit zum
Luftführungskanal 5 eine Dichtung 28 angeordnet. Die Dichtung 28 umschließt eine mögliche
Freifläche zwischen dem Gehäuseteil 20 und dem Stellglied 14 und verhindert ein Entweichen
des Luftstroms 13.
[0028] Die Lüftungsvorrichtung 10 bildenden Bauteile bestehend aus dem Gehäuseteil 20 und
einem Stellglied 14 umgreifen den Flügelüberschlag 12 nach Fig.2 und Fig.5 bis Fig.8,
ausgehend von einer raumseitigen Stirnfläche 17 des Blendrahmens 1, wobei die Höhe
18 des Flügelüberschlags 12 nicht überschritten wird. Dadurch das die Lüftungsvorrichtung
10 nicht über die Höhe 18 des Flügelüberschlags 12 herausragt also nicht übersteht,
sondern in einer Ebene liegend oder geringer bemessen ist, ergeben sich beim Transport,
beim Lagern und beim Reinigen der Fenster oder Türen keine Beschädigungen bzw. Verletzungen.
[0029] Das Stellglied 14 ist drehbar über eine Drehachse 8, die in Längsrichtung zum Luftführungskanal
5 gerichtet ist, in dem Gehäuseteil 20 begrenzt verstellbar gehalten. Um einen möglichst
großen Luftstrom 13 zur Verteilung in das Rauminnere zu erreichen, weist das Stellglied
14 nach Fig.2 bis Fig.8 sowie nach Fig.11 und Fig.12 einen Lüftungskanal 15 auf, der
mit Drehen um die Drehachse 8 in einer ersten überdeckenden Lage nach Fig.3 und Fig.5
in eine zweite freigegebene Lage nach Fig.4 und Fig.6 verlagerbar ist und den Luftdurchtritt
des Luftstroms 13 in der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen 4 und durch
den Lüftungskanal 15 des Stellglieds 14 ermöglicht. Die Luftdurchtrittsöffnungen 4
bestehend aus den Ausnehmungen 21 und dem Lüftungskanal 15 können so ausgelegt sein,
dass sie je nach Konzeption der Lüftungsvorrichtung 10 in der Anzahl variieren können.
[0030] Ferner ist nach Fig.2 bis Fig.4 das Stellglied 14 im Querschnitt Kreisbogenförmig
ausgebildet. Das Gehäuseteil 20 ist ebenfalls an seinen tragenden Enden 16 dem Stellglied
14 mit Ausbildung einer Kreisbogenform angepasst. Außerdem ist Einerseits die Formgebung
den Funktionsbauteilen beispielsweise den Scharnieren bzw. Bändern des Fensters oder
der Tür optisch angepasst, andererseits lässt sich der Luftstrom 13 durch die Lüftungsvorrichtung
10 einfach regulieren.
[0031] Da die Drehachse 8 die Achse der Kreisbogenform des Stellglieds 14 und des Gehäuseteils
20 bildet und gleichzeitig auch deckungsgleich mit der Dreh- oder Kippachse des Fensters
oder der Tür konzipiert ist, ist die Position der Lüftungsvorrichtung 10 an dem Fenster
oder der Tür frei wählbar.
[0032] Nach Fig. 9 bis Fig. 12 weist die Lüftungsvorrichtung 10 an den tragenden Enden 16
des Gehäuseteils 20 und an den freien Enden 19 des Stellglieds 14 eine Drehbegrenzung
11 auf. Bei manueller Betätigung der Lüftungsvorrichtung 10 über das Stellglied 14,
erhält die Lüftungsvorrichtung 10 über die Drehbegrenzung 11 eine optimale Position
in den Endanschlägen in der überdeckenden Lage, d.h. bis ein vollständiger Verschluss
des Luftstroms 13 erfolgt, oder in der freigegebenen Lage für den größtmöglichen Luftstrom
13. Innerhalb des Verstellweges kann der Luftstrom 13 je nach Lage des Stellgliedes
14 und damit der Position des Lüftungskanals 15 reguliert werden.
[0033] Zur Vereinfachung der Montage und als optischer Vorteil, bilden nach Fig.3 und Fig.4
das Gehäuseteil 20 und das Stellglied 14 ein Bauteil.
[0034] Nach Fig.9 und Fig.1 weist die erfindungsgemäße Lüftungsvorrichtung 10 am Gehäuseteil
20 zur Stirnfläche 17 des Blendrahmens 1 entsprechend Bohrungen 25 für den Durchgriff
einer Befestigungsschraube 26 auf, die an der Stirnfläche 17 die Lüftungsvorrichtung
10 mit dem Blendrahmen 1 kraftschlüssig verbindet. Die Dichtung 9 ist dabei im Bereich
der Anordnung der Lüftungsvorrichtung 10 in vorteilhafter Weise unterbrochen.
[0035] Zeichnerisch nicht dargestellt aber auch möglich ist, dass die Lüftungsvorrichtung
10 auf der zum Flügelüberschlag 12 gerichteten Seite befestigbar ist.
[0036] Um eine einfache Herstellung bei geringem Materialaufwand und genauen Funktionseigenschaften
zu erwirken, ist das Stellglied 14 nach Fig.9 und Fig.10 Halbkreisförmig ausgebildet.
Zur Verbindung sind entsprechende Formschlusselemente 24 vorgesehen, die die Formteile
miteinander verbinden. Eine kraftschlüssige Verbindung oder ein einteiliges Bauteil,
kann ebenfalls gewählt werden.
[0037] Zur Vereinfachung der Herstellung und eine kostengünstige Lüftungsvorrichtung 10
zu konzipieren, ist das Gehäuseteil 20 und das Stellglied 13 vorzugsweise aus einem
Kunststoffmaterial gefertigt.
[0038] Nach Fig.7 und Fig.8 ist die Lüftungsvorrichtung 10 mit einer oder mehreren beispielsweise
im Luftführungskanal 5 oder Falz angeordneten Lüftungsvorrichtungen 27 koppelbar,
die zusätzliche Volumenstrombegrenzer zur Regulierung des Luftstroms 13 aufweisen.
[0039] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Lüftungsvorrichtung 10 zwischen
einem Blendrahmen 1 und einem Flügelrahmen 2 moniert. Es ist auch möglich mehrere
Lüftungsvorrichtungen 10 pro Fenster oder Tür, je nach Volumenstrom zur Belüftung,
vorzusehen.
[0040] Ferner kann die erfindungsgemäße Lüftungsvorrichtung 10 auch bei anderen Hohlräumen
eines Fassadenelementes vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Blendrahmen
- 2
- Flügelrahmen
- 3
- Betätigungsgriff
- 4
- Luftdurchtrittsöffnung
- 5
- Luftführungskanal
- 6
- Glasscheibe
- 7
- Dichtung
- 8
- Drehachse
- 9
- Dichtung
- 10
- Lüftungsvorrichtung
- 11
- Drehbegrenzung
- 12
- Flügelüberschlag
- 13
- Luftstrom
- 14
- Stellglied
- 15
- Lüftungskanal
- 16
- Ende
- 17
- Stirnfläche
- 18
- Höhe
- 19
- Ende
- 20
- Gehäuseteil
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Abstand
- 23
- Freies Ende
- 24
- Formschlusselement
- 25
- Bohrung
- 26
- Befestigungsschraube
- 27
- Lüftungsvorrichtung
- 28
- Dichtung
1. Fenster oder Tür mit einem Blend- und Flügelrahmen (1,2), wobei der Flügelrahmen (2)
den Blendrahmen (1) mit einem Flügelüberschlag (12) überdeckt, und ein zwischen dem
Blend- und Flügelrahmen (1,2) liegender Falzraum einen umlaufenden Luftführungskanal
(5) bildet, der durch zumindest eine Dichtung, vorzugsweise zwei Dichtungen (7,9)
abgedichtet wird, wobei der Blendrahmen (1) und der Flügelrahmen (2) ausgehend von
dem Luftführungskanal (5) bis hin zur Außenseite und Innenseite des Fensters oder
der Tür Luftdurchtrittsöffnungen (4) für einen Luftstrom (13) aufweist, wobei für
den Luftdurchtritt des Luftstroms (13) eine am Blendrahmen (1) angeordnete Lüftungsvorrichtung
(10) vorgesehen ist, die ein Stellglied (14) umfasst, mit welchem der Luftstrom (13)
zwischen Blendrahmen (1) und Flügelrahmen (2) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10) aus einem Gehäuseteil (20) besteht, welches die Lüftungsvorrichtung
(10) mit dem Blendrahmen (1) oder Flügelrahmen (2) verbindet, und das Stellglied (14)
drehbar in dem Gehäuseteil (20) gehalten ist, wobei die Drehachse (8) in Längsrichtung
zum Luftführungskanal (5) gerichtet ist.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellglied (14) im Querschnitt eine Kreisbogenform aufweist und das Gehäuseteil
(20) an seinen den tragenden Enden (16) der Kreisbogenform des Stellglieds (14) angepasst
ist.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse (8) der Kreisbogenform mit der Dreh-/ oder Kippachse des Fensters oder
der Tür kongruent ist.
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellglied (14) der Lüftungsvorrichtung (10) zwischen der Drehachse (8) und der
raumseitigen Stirnfläche (17) einen Lüftungskanal (15) aufweist, der mit Drehen um
die Drehachse (8) aus einer ersten überdeckenden Lage in eine zweite freigegebene
Lage verlagerbar ist und den Luftdurchtritt des Luftstroms (13) in der zweiten Lage
durch die Luftdurchtrittsöffnungen (4) ermöglicht.
5. Fenster oder Tür nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den tragenden Enden (16) des Gehäuseteils (20) und an den freien Enden (19) des
Stellglieds (14) eine Drehbegrenzung (11) angeordnet ist.
6. Fenster oder Tür nach einem der vorangehenden Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10), enthaltend zumindest ein Gehäuseteil (20) und das Stellglied
(14), ein Bauteil bilden.
7. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10) ausgehend von der raumseitigen Stirnfläche (17) des
Blendrahmens (1) den Flügelüberschlag (12) umgreift und geringer bemessen ist, als
die Höhe (18) des Flügelüberschlags (12).
8. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuseteil (20) Bohrungen (25) für den Durchgriff einer Befestigungsschraube
(26) zur kraftschlüssigen Verbindung am Flügelrahmen (2) aufweist.
9. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich mit Anlage des Gehäuseteils (20) zum Blendrahmen (1) ein umschlossener Raum
oder Ausnehmung (21) mit einer Luftdurchtrittsöffnung (4) für den Luftstrom (13) bildet,
die mit ihrem freien Ende (23) an den Luftführungskanal (5) im Falzraum heranreicht.
10. Fenster oder Tür nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Ausnehmung (21) auf der vom Übergang des Gehäuseteils (20) zum Stellglied
(14) weisenden Seite in Längsrichtung zur Drehachse (8) und damit zum Luftführungskanal
(5) eine Dichtung (28) angeordnet ist.
11. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellglied (14) vorzugsweise zweiteilig und Halbkreisförmig ausgebildet ist und
durch Formschlusselemente (24) verbindbar ist.
12. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuseteil (20) und das Stellglied (14) aus einem Kunststoffmaterial gefertigt
sind.
13. Fenster oder Tür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lüftungsvorrichtung (10) an weitere beispielweise an den Luftführungskanal (5)
im Falzraum angeordnete Lüftungsvorrichtungen (27) koppelbar ist.