[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter nach dem Oberbegriff von Anspruch
1, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 5 und ein Verfahren zur Herstellung
des Behälters nach dem Oberbegriff von Anspruch 7.
[0002] Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Laborzentrifugen, d.h. Zentrifugen,
die beispielsweise in chemischen, biologischen, biochemischen oder biotechnologischen
Laboren Verwendung finden. Andererseits kann die vorliegende Erfindung vorteilhaft
auch bei großtechnischen Zentrifugen und mechanischen Rührvorrichtungen eingesetzt
werden und allen Vorrichtungen, bei denen ein Gut zumindest mittelbar gekühlt werden
soll. Damit ist die Erfindung aber auch bei reinen Kühlvorrichtungen, wie Kühl- und
Gefrierschränken und insbesondere Laborkühl- und Laborgefrierschränken, bei denen
eine sehr tiefe Auskühlung erreicht werden soll, einsetzbar. In solchen Reinen Kühlvorrichtungen
bildet der Behälter die Umhausung des Innenraums der Vorrichtung in den das Gut eingebracht
wird.
[0003] Die Erfindung betrifft insbesondere keine Kochgeschirre, Bratpfannen oder dergleichen
Behälter, die der Erwärmung eines in dem Behälter anordenbaren Gutes dienen.
Hintergrund der Erfindung
[0004] Bei der Zentrifugation entsteht während der Drehung des Zentrifugenrotors im Zentrifugenkessel
Wärme durch Luftreibung und elektrische Verlustleistung. Da der Zentrifugenkessel
zum Verhindern eines Austritts von Zentrifugiergut mit einem Deckel verschlossen ist,
kann dieser Wärmeeintrag nicht ohne weiteres abgeführt werden und führt zur Erhöhung
der Temperatur des Zentrifugiergutes.
[0005] Diese Temperaturerhöhung ist jedoch zumeist unerwünscht. Daher wurden schon in der
Vergangenheit Vorkehrungen zur Vermeidung einer Erhöhung der Zentrifugierguttemperatur
getroffen. Dies kann zum einen durch direkt Kühlung erfolgen oder durch indirekte
Kühlung mittels Wärmetauscherprinzip. Bei der indirekten Kühlung (mittelbare Kühlung)
besteht also kein direkter Kontakt zwischen Kühlmedium und zu kühlendem Gut bzw. Umhüllung
des zu kühlenden Gutes.
[0006] Bei der direkten Kühlung wird die Umgebungsluft unmittelbar am Zentrifugenrotor durch
den Zentrifugenkessel geleitet, wobei der Rotor als eine Art Radiallüfter wirkt. Dazu
weist der Zentrifugendeckel und/oder Zentrifugekessel achsennah eine Einlassöffnung
und eine in Bezug auf die Rotationsachse entfernter angeordnete Auslassöffnung auf.
Eine solche direkte Kühlung hat sich zwar bewährt, jedoch muss der Zentrifugenkessel
dazu eine Auslassöffnung aufweisen, die allerdings auch einen Materialaustritt gestattet.
Solche Kessel sind damit auch nicht für Rührvorrichtungen oder dergleichen verwendbar,
in denen Materialien direkt vermengt werden sollen und die damit ringsum geschlossen
ausgebildet sein müssen. Ein Nachteil der direkten Kühlung ergibt sich aus der Verwendung
der Umgebungsluft als Kühlmittel: das Gut kann maximal nur auf die Temperatur der
Umgebungsluft abgekühlt werden.
[0007] Bei der mittelbaren Kühlung ist der Rotor im Zentrifugenkessel unter dem Zentrifugendeckel
eingeschlossen und es ist kein Kühlkanal oder dergleichen vorgesehen. Die Luft zirkuliert
daher nur innerhalb des Zentrifugenkessels. Eine Kühlung wird nun durch ein zweites
Medium erreicht, das an der Außenseite des Kessels vorbeigeführt wird. Dabei kann
es sich entweder um Umgebungsluft handeln, die am Kesseläußeren vorbeigeleitet wird,
wie es z.B. bei der Zentrifuge 5424 der Eppendorf AG verwirklicht ist. Alternativ
wird ein spezielles Kühlmittel über Rohrleitungen, die spiralförmig an dem Kessel,
d.h. den Seitenwänden und der Bodenplatte des Kessels, anliegen, an dem Kessel vorbeigeführt,
um Wärme abzutransportieren. Bei letzterer Variante der mittelbaren Kühlung ist auch
eine Abkühlung des Guts auf eine Temperatur unter die Temperatur der Umgebungsluft
möglich. Ein Vorteil der mittelbaren Kühlung ist die bessere Regelbarkeit der einzustellenden
Temperatur im Vergleich zur direkten Kühlung.
[0008] Der mit der mittelbaren Kühlung erzielte Kühleffekt ist jedoch bisher noch nicht
so effizient, wie bei der direkten Kühlung, weshalb der Energieaufwand bei gleicher
Kühlleistung entsprechend hoch ist. Dies ist eine Folge des flächenmäßig begrenzten
Kontakts des Kühlmediums, das an der Außenseite des Kessels vorbeigeführt wird.
[0009] Bereits aus dem Stand der Technik sind Bemühungen bekannt, die mittelbare Kühlung
zu verbessern. So beschreibt die
US 5,477,704 A einen Zentrifugenkessel, an dessen äußeren Seitenwänden und der Bodenplatte Kühlschlangen
aus Kupfer mittels eines Aluminium-gefüllten Epoxidharzes geklebt sind. Das Aluminium-gefüllte
Epoxidharz weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf und dient der Unterstützung der
Wärmeableitung aus dem Zentrifugenkessel. Die in der
US 5,477,704 A offenbarten Kühlschlangen, die an den Kessel geklebt werden, zeichnen sich durch
ihre besondere Ausgestaltung aus: die an der Kesselseitenwand bzw. and der Bodenplatte
anliegende Seite der Kühlschlange ist abgeflacht, um so die Kontaktfläche zwischen
Kühlschlange und Kessel zu vergrößern. Ein Epoxidharz ist allerdings schwierig auf
Kupferrohre aufzubringen und es bedarf einer gewissen Aushärtezeit, bevor ein solcher
Kessel nutzbar bzw. weiter verarbeitet werden kann. Dazu kommt, dass der Kessel und
der Verbund Epoxidharz/Kupfer unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen.
Das führt dazu, dass bei einer Temperaturveränderung Knackgeräusche auftreten können,
die beim Benutzer ein Unsicherheitsgefühl hinsichtlich der Betriebssicherheit der
Zentrifuge hinterlassen können.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen Behälter bereit
zu stellen, der eine effiziente mittelbare Kühlung erlaubt und einfach und möglichst
kostengünstig herzustellen ist. Außerdem soll auch eine mit dem Behälter zusammenwirkende
Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung des Behälters bereit gestellt werden.
Dabei soll der Behälter nicht nur Anwendung in Zentrifugen, sondern auch Rührvorrichtungen,
Kühlvorrichtungen und dergleichen finden können.
[0011] Behälter im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle Einrichtungen, in denen ein
zu kühlendes Gut direkt oder über eine gesonderte Umhüllung indirekt angeordnet werden
kann und der mittels mittelbarer Kühlung über eine im Wärme leitenden Kontakt stehende
Kühleinrichtung gekühlt werden kann. Der erfindungsgemäße Behälter kann bezüglich
der äußeren Form verschiedenartig ausgestaltet sein. Er kann rund bzw. kesselförmig
sein. In einem solchen Falle weist der Behälter eine runde Bodenplatte auf, von der
sich am äußeren Rand eine Seitenwand hochzieht. Die Oberseite des Behälters ist verschließbar
durch einen öffenbaren Deckel. In einer alternativen Ausgestaltung ist der Behälter
eckig, d.h. rechteckig bzw. quadratisch ausgestaltet. Er besitzt dann eine rechteckige
bzw. quadratische Bodenplatte, von deren äußeren Rand sich jeweils vier Seitenwände
erstrecken. Die Oberseite des Behälters ist mit einer oberen Platte verschlossen.
Je nach Verwendung des Behälters ist entweder wenigstens eine der Seitenwände als
öffenbare Tür ausgestaltet oder die Oberseite des Behälters, d.h. die obere Platte
ist als öffenbarer Deckel ausgebildet. Wenn im Weiteren von "Seitenwand" die Rede
ist, umfasst dieser Begriff auch den Plural, d.h. "Seitenwände".
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0012] Überraschenderweise wurde gefunden, dass diese Aufgabe gelöst wird durch einen zumindest
zweischichtigen Behälter gemäß Anspruch 1. Ebenso überraschend sind die Ergebnisse,
die mit einer Vorrichtung, insbesondere Zentrifuge gemäß Anspruch 5 erzielt werden.
Diese Ergebnisse sind deswegen überraschend, weil bisher keinerlei Hinweise vorlagen,
dass ein zumindest zweischichtiger Zentrifugenkessel eine solche enorme Verbesserung
der mittelbaren Kühlung bei einer Zentrifuge erbringen kann.
[0013] Die Erfindung betrifft somit
- (1) einen Behälter zur mittelbaren Kühlung von Gut in einer Vorrichtung, wie Zentrifugen,
Rührvorrichtungen, Kühlvorrichtungen, wie Kühlschränken, und dergleichen, wobei der
Behälter mit einer Kühleinrichtung der Vorrichtung in Wärme leitenden Kontakt bringbar
ist und einen Behälterkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterkörper zumindest zwei in Wärme leitendem Kontakt stehende Behälterschichten
(10, 11) mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit aufweist, wobei die Schicht mit
höherer Wärmeleitfähigkeit (11) an der durch die Kühleinrichtung zu kühlenden Behälteraußenseite
angeordnet ist;
- (2) eine Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Zentrifugieren, Rühren, Kühlen oder
dergleichen., eines Gutes, insbesondere eine Laborzentrifuge, ein Kühlschrank, ein
Gefrierschrank, insbesondere ein Laborkühlschrank- und/oder Laborgefrierschrank oder
dergleichen., mit einem Behälter und einer nur bereichsweise mit einer gekühlten Außenfläche
des Behälters in Wärme leitendem Kontakt stehenden Kühleinrichtung zur mittelbaren
Kühlung des im Inneren des Behälters angeordnetes Gutes, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter als Behälter gemäß (1) ausgebildet ist; und
- (3) ein Verfahren zur Herstellung des Behälters gemäß (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit (11) auf der Schicht mit geringerer Wärmeleitfähigkeit
(10) angeordnet wird oder umgekehrt.
[0014] "Wärme leitender Kontakt" heißt im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, dass
der Kontakt so beschaffen sein muss, dass die Wärmeübertragung durch Wärmeleitung
erfolgen kann. Es muss also ein stofflicher Kontakt vorhanden sein, was jedoch nicht
bedeutet, dass dieser Kontakt unmittelbar bestehen muss - zwischen den beiden Schichten
können also auch noch ein oder mehrere Zwischenschichten angeordnet sein. "Wärme übertragender
Kontakt" heißt dagegen im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, dass der Kontakt
so beschaffen sein muss, dass eine Wärmeübertragung zumindest durch eine der drei
prinzipiellen Wärmeübertragungsmechanismen, Wärmeleitung, -strahlung oder -konvektion,
erfolgen kann. Es muss dabei also nicht zwingend ein stofflicher Kontakt bestehen.
"Direkter Kontakt" zwischen zwei Objekten heißt im Rahmen der vorliegenden Erfindung,
dass zwei Objekte zumindest bereichsweise direkt aneinander anliegen und sich somit
berühren. Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung allgemein von "Kontakt" oder "Kontaktstelle"
die Rede ist, d.h. ohne die voranstehenden Worte "Wärme leitend" bzw. "Wärme übertragend",
ist damit immer ein direkter Kontakt gemeint.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0016] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren illustriert, die zusätzlich auch
in der detaillierten Beschreibung der Erfindung näher erläutert sind. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine schematische, ausschnittsweise Darstellung eines herkömmlichen Zentrifugenkessel
in Kontakt mit einer Kühlleitung und
- Fig. 2
- eine schematische, ausschnittsweise Darstellung eines erfindungsgemäßen Zentrifugenkessel
in Kontakt mit einer Kühlleitung.
[0017] Der erfindungsgemäße Behälter umfasst einen Behälterkörper, der zumindest zwei in
Wärme leitendem Kontakt stehende Behälterschichten mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit
aufweist. Durch die zwei Behälterschichten wird eine große Kontaktfläche geschaffen,
die die Wärmeübertragung bei der Kühlung verbessert. Dadurch, dass die Schicht mit
höherer Wärmeleitfähigkeit an der zu kühlenden Behälteraußenseite angeordnet ist,
wird der Wärmestrom in Richtung zu der nur bereichsweise in Wärme leitendem Kontakt
mit der zu kühlenden Behälterfläche stehenden Kühleinrichtung erhöht. Dadurch ergibt
sich insgesamt eine erhöhte Kühleffizienz.
[0018] Um eine besonders effiziente Kühlung zu ermöglichen, sollen sich die Wärmeleitfähigkeiten
um einen Faktor größer 10, bevorzugt größer 20, insbesondere größer 100 unterscheiden.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit
aus einem Material umfassend Edelstahl, Stahl, Keramik, Glas und/oder Kunststoff gebildet
und die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit ist aus einem Material Aluminium, Gold,
Kohlenstoff, einschließlich dessen Modifikationen Graphit, Diamant, diamantähnlicher
Kohlenstoff und Kohlenstoff-Nanoröhrchen, Kupfer, Magnesium, Messing, Silber und/oder
Silizium oder deren Legierungen umfassend gebildet. Dann lässt sich eine besonders
effiziente Wärmeübertragung sicherstellen und der Kessel ist auch leicht herstellbar.
Insbesondere ist auch eine Ausgestaltung der Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit
als Folie vorteilhaft, beispielsweise als pyrolytische Graphitfolie (PGS), da diese
fertigungstechnisch einfach auf die Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit aufbringbar
ist. Als Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit können alternativ auch sogenannte
Nanoschichten verwendet werden, also eine Schicht, die mit Nanotechnologie erzeugt
wurde. Im weiteren wird eine solche Schicht aus einem "Nanomaterial" bestehend aufgefasst.
[0020] Die Herstellungskosten lassen sich bei guter Effizienz dadurch reduzieren, dass die
Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit eine geringe Dicke von weniger als 1 mm, bevorzugt
weniger als 0,5 mm und insbesondere weniger als 0,2 mm aufweist. Dabei ist zu beachten,
dass in Abhängigkeit vom Schichtmaterial der Wärmestrom bei zu dicken Schichten abnimmt
und der Wärmetransport bei zu dünnen Schichten möglicherweise gestört ist, so dass
bezüglich der minimalen Dicke für jedes Schichtmaterial ein Optimum besteht, das der
Fachmann anhand von Versuchen und Berechnungen routiniert herausfinden wird.
[0021] Unabhängiger Schutz wird beansprucht für eine Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere
Zentrifugieren, Rühren, Kühlen oder dergleichen, eines Gutes, insbesondere eine Laborzentrifuge,
ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, ein Laborkühlschrank, ein Laborgefrierschrank,
oder dergleichen, mit einem Behälter und einer nur bereichsweise mit einer gekühlten
Außenfläche des Behälters in Wärme leitendem Kontakt stehenden Kühleinrichtung zur
mittelbaren Kühlung des im Inneren des Behälters angeordnetes Gutes, wobei der Behälter
als der erfindungsgemäße Behälter ausgebildet ist.
[0022] Vorteilhafterweise ist dabei der Behälter von einer rohrförmigen Leitung umgeben,
die vorzugsweise spiralförmigen um den Behälter gewickelt ist. Der Begriff "rohrförmig"
umfasst runde Rohre sowie auch Rohre mit zumindest einer abgeflachten Seite, insbesondere
auch Rechteckrohre.
[0023] "Nur bereichsweise" bedeutet im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, dass die
Kontaktfläche zwischen der Kühleinrichtung und der gekühlten Außenfläche des Behälters
kleiner ist als die gekühlte Außenfläche des Behälters. Die Kühleinrichtung kann dabei
auch durch mehrere getrennt arbeitende Einrichtungen gebildet sein, wobei jedoch deren
gesamte Kontaktfläche kleiner sein soll als die gekühlte Behälteraußenfläche.
[0024] Aufgrund der Effizienz der ermöglichten mittelbaren Kühlung kann auf die Vorsehung
von Kühlleitungen am Boden des Behälters verzichtet werden. Allerdings steigt die
Temperatur beispielsweise in einem Zentrifugenkessel in Abhängigkeit von der Rotationsgeschwindigkeit
exponentiell an, so dass für sehr hohe Drehzahlen und/oder angestrebte sehr tiefe
Auskühlungen zusätzliche Kühlleitungen am Kesselboden vorgesehen werden können.
[0025] Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße mittelbare Wärmeübertragung auch mit
einer direkten Wärmeübertragung, beispielsweise die bekannte Rotorluft gestützte Zentrifugenkühlung
gekoppelt werden.
[0026] Weiterhin wird selbständiger Schutz für das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Behälters beansprucht, bei dem die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit auf der
Schicht mit geringerer Wärmeleitfähigkeit angeordnet wird oder umgekehrt. Beispielsweise
kann dies dadurch erfolgen, dass die eine Schicht, bevorzugt die mit der höheren Wärmeleitfähigkeit
auf der anderen Schicht aufplatiert und dann der Behälter geformt wird oder zwei von
einander getrennte Schichten werden beispielsweise als Folien oder Bleche aufeinander
gelegt und der Behälter beispielsweise durch gleichzeitiges Umformen, beispielsweise
Tiefziehen, der Schichten geformt.
[0027] Allerdings wird bevorzugt, wenn die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit auf der
Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit aufgebracht wird nachdem die Schicht mit
niedrigerer Wärmeleitfähigkeit im Wesentlichen die Form des Behälters erhalten hat
oder umgekehrt wird die Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit auf der Schicht
mit höherer Wärmeleitfähigkeit aufgebracht wird nachdem die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit
im Wesentlichen die Form des Behälters erhalten hat. Dann lässt sich das Herstellungsverfahren
kostengünstiger gestalten, wobei beispielsweise die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit
galvanotechnisch auf der Schicht mit niedriger Wärmeleitfähigkeit aufgebracht wird
oder umgekehrt.
[0028] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Erfinder erkannt haben, dass bei
der mittelbaren Kühlung die Effektivität ganz wesentlich von der Wärmeübertragung
zwischen den Elementen des Wärmetauschers abhängt, wie im Folgenden dargelegt wird.
Dabei wird zur Beschreibung der Vorgänge bei der Wärmeübertragung nur die Wärmeleitung
berücksichtigt und die Wärmestrahlung und Wärmekonvektion werden außer Acht gelassen.
[0029] Der Wärmestroms innerhalb eines Festkörpers ist definiert als:

wobei
Q̇ der Wärmestrom durch den Festkörper, λ die Wärmeleitfähigkeit, die eine Materialkonstante
ist,
A die Größe der Querschnittsfläche des Festkörpers,
s die Dicke des Festkörpers und Δ
T die Temperaturdifferenz zwischen der Eingangs- und Ausgangsseite des Wärmestroms
sind.
[0030] Das erfindungsgemäße Prinzip mit seinen Vorteilen wird im Folgenden anhand der Zeichnung
am Beispiel von Zentrifugenkesseln näher erläutert.
[0031] Anhand von Fig. 1 wird dieses Prinzip rein schematisch für einen nach Stand der Technik
bekannten und ausschnittsweise dargestellten Zentrifugenkessel mit einer Kesselwand
1, der mit einer Kühlleitung 2 in Kontakt steht, erläutert. Dabei fließt der anhand
der Pfeile verdeutlichte Wärmestrom von der Kesselinnenseite 3 mit einer Temperatur
T
1 durch die Kesselwand 1, die eine Wandstärke s
1 aufweist, über die Kontaktfläche A zwischen Kesselwand 1 und Kühlleitung 2 mit einer
Temperatur T
A durch das Kühlmedium führende Material der Kühlleitung 2, die eine Wandstärke s
2 besitzt, wobei das Kühlmedium die Temperatur T
2 aufweist.
[0032] Zur Vereinfachung werden weiterhin die Annahmen getroffen, dass die Wandstärken s
1 und s
2 gleich sind, und zwar s = 1 mm, der Querschnitt der Kontaktfläche A = 1 mm
2 beträgt und der Wärmestrom außerhalb der Kontaktfläche A gleich Null ist, dort also
ein Luftspalt vorliegt. Damit kann der Wärmestrom durch die Kesselwand 1 nur durch
die Kontaktfläche A erfolgen und für den Wärmestrom durch die Kesselwand 1 ergibt
sich dann:

und für den Wärmestrom durch das Kühlmedium führende Material der Kühlleitung 2:

[0033] Nach dem Kontinuitätsprinzip ist

[0034] Nach dem Einsetzen ergibt sich:

[0035] Mit
T1-TA=Δ
T1 und
TA-T2=Δ
T2 folgt schließlich:

[0036] Wenn λ
1 < λ
2 gewählt wird, muss folglich Δ
T1>Δ
T2 sein.
[0037] Im Anwendungsfall einer Zentrifuge wird T
2 mittels Kühlmittel konstant niedrig gehalten. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass
die Temperatur im Kesselinneren T
1 einen wesentlich höheren Temperaturabstand zur Temperatur der Kontaktstelle T
A haben wird.
[0038] Um nun die Temperatur im Kesselinneren T
1 noch weiter absenken zu können, stehen zwar prinzipiell auch die Möglichkeiten zur
Verfügung, die Wandstärken s
1 und s
2 zu verringern und/oder die Kesselwand 1 aus einem Material mit sehr hoher Wärmeleitfähigkeit
λ (z.B. aus Kupfer oder Silber) zu fertigen, jedoch ist die erste Möglichkeit technisch
durch die funktionelle Auslegung der Bauteile begrenzt und wird in der Regel auch
ausgeschöpft und die zweite Möglichkeit ist zumeist aus anwendungstechnischen Gründen
und dem vorgesehenen Einsatzbereich nicht möglich, da z.B. Kupfer oder Silber nicht
chemisch inert sind.
[0039] Damit verbleibt die praktikable Möglichkeit, die Kontaktfläche A zu vergrößern. Dazu
können Rechteckrohre an Stelle von Rundrohren verwendet werden, denn üblicherweise
wird rundes Kupferrohr für die Kühlmittel führenden Bauteile verwendet und bei der
Verwendung von Rechteckrohr erfolgt eine wesentliche Vergrößerung der Kontaktfläche
A. Allerdings ist es in der praktischen Ausführung jedoch derzeit technologisch nicht
möglich, einen vollständigen Kontakt der eckigen Rohrwandung mit dem Zentrifugenkessel
herzustellen. Es bleiben immer Spalte, an denen effektiv gesehen kein Wärmeübergang
stattfindet.
[0040] Als erfindungsgemäße Lösung wird durch die Erfinder eine zusätzliche Wärmeleitschicht
an der Kesselaußenwand vorgesehen, wie in Fig. 2 wiederum rein schematisch für den
sich ergebenden und anhand der Pfeile verdeutlichten Wärmestrom ausschnittsweise dargestellt
ist. Hierdurch wird eine zusätzliche Kotaktstelle mit großer Kontaktfläche eingefügt.
[0041] Im Unterschied zum Zentrifugenkessel nach Fig. 1 ist hier also neben der das Kesselinnere
begrenzenden inneren Kesselschicht 10 mit der Dicke s
10 eine zusätzliche äußere Kesselschicht 11 mit der Dicke s
11 aus gut Wärme leitendem Material als Kesselaußenwand aufgebracht. Die Kühlleitung
12 weist die Dicke s
12 auf.
[0042] Zur Vereinfachung gelten auch hier die Annahmen von Fig. 1, dass die Wandstärken
alle gleich s = 1 mm sind, der Querschnitt der zwischen der äußeren Kesselschicht
11 und der Kühlleitung 12 angeordneten Kontaktfläche A = 1 mm
2 beträgt und der Wärmestrom außerhalb der Kontaktfläche A gleich Null ist, also dort
ein Luftspalt vorliegt.
[0043] Zusätzlich ergibt sich hier jedoch eine Kontaktfläche B zwischen den Kesselschichten
10, 11, die sehr viel größer ist als die andere Kontaktfläche A. Der Wärmestrom geht
jetzt durch die drei Materialien der inneren Kesselschicht 10, der äußeren Kesselschicht
11 und der Kühlleitung 12 sowie durch die zwei dazwischen liegenden Kontaktstellen
A, B, die sich von ihrer Größe erheblich unterscheiden.
[0044] Nach dem Kontinuitätsprinzip gilt auch hier:
Q̇1 =
Q̇B-A =
Q̇2.
[0045] Mit dem Einsetzten der Formel für den Wärmestrom ergibt sich:

[0046] Unter der weiteren Vereinfachung, dass die Materialien der äußeren Kesselschicht
11 und der Kühlleitung 12 dieselben sind und daher λ
A-B = λ
2 gilt, vereinfacht sich der Zusammenhang zu:

und mit
T1-TB=Δ
T1 und
TB-T2=Δ
T2 zu:

[0047] D.h. wenn wiederum λ
1<λ
2 gewählt wird, muss folglich wiederum Δ
T1>Δ
T2 sein. Allerdings wird hier ein Teil der erforderlichen Temperaturdifferenz durch
die wesentlich größere Kontaktfläche B abgefangen. Oder anders formuliert ist

[0048] Im Anwendungsfall einer Zentrifuge mit Kühlung wird T
2 mittels Kühlmittel konstant niedrig gehalten. Das bedeutet aber im Umkehrschluss,
dass die Temperatur im Kesselinneren T
1 zwar einen höheren Temperaturabstand zur Temperatur der Kontaktstelle T
B haben muss, jedoch ist der wiederum geringer als im Zusammenhang mit Fig.1 beschrieben,
da B >> A.
[0049] Auch wenn das erfindungsgemäße Prinzip vorliegend anhand von zwei Behälterschichten
mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit beschrieben wurde, ist doch klar, dass auch
drei oder mehr Schichten verwendet werden können. Dabei kann es sich insbesondere
um Korrosionsschutz-, Verschmutzungsschutz- oder dergleichen Schichten handeln. Wichtig
ist nur, dass die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit an der zu kühlenden Behälteraußenfläche
angeordnet ist. Es können aber sowohl zwischen der Schicht mit höherer und der Schicht
mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit als auch auf der Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit
noch ein oder mehrere weitere Schichten angeordnet sein, um den Behälter an besondere
Einsatzbedingungen anzupassen.
Beispiel
[0050] Nachfolgend werden die Wirkungen der Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
verglichen mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Vergleichsbeispiel geschildert.
[0051] Es wurde eine Laborzentrifuge 5415R der Firma Eppendorf AG verwendet, die als Kühlleitung
2, 12 ein spiralförmiges Rechteckrohr mit einer Breite von 9,5 mm, einer Höhe von
5,5 mm und einer Materialstärke von 0,5 mm aufweist. Dazu wurde ein serienmäßiger
Zentrifugenkessel 1 mit 185 mm Durchmesser, 70 mm Höhe und einer Wandstärke von 1
mm (Art.-Nr. 5426 123.101-00) der Firma Eppendorf AG verwendet, der aus V2A-Edelstahl
(Wärmeleitfähigkeit ca. 15 W/m*K) besteht und mit Wärmeleitpaste (Wärmeleitfähigkeit
ca. 15 W/m*K) versehen in der Kühlleitung 2 angeordnet wurde, um das Vergleichsbeispiel
zu bilden. Für das Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel wurde der serienmäßige Edelstahl-Zentrifugenkessel
10 (Art.-Nr. 5426 123.101-00) der Firma Eppendorf AG mit einer 0,1 mm dicken Kupferbeschichtung
11 (Wärmeleitfähigkeit ca. 350 W/m*K) versehen, ansonsten war der Versuchsaufbau gleich,
d.h. der Zentrifugenkessel wurde mittels Wärmeleitpaste (Wärmeleitfähigkeit ebenfalls
ca. 15 W/m*K) mit der rechteckigen Kühlleitung 12 verbunden.
[0052] In beiden Fällen wurde die Zentrifuge 5415R mit einem gebräuchlichen Rotor F45-24-11
der Firma Eppendorf AG für eine Stunde bei maximal 13200 U/min betrieben. Die minimal
erreichbare Probentemperatur wurde jeweils mit dem Temperaturmesser gemessen. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle festgehalten.
Tabelle:
|
5415R mit Zentrifugenkessel ohne Cu-Beschichtung |
5415R mit Zentrifugenkessel mit Cu-Beschichtung |
Raumtemperatur [°C] |
25 |
26 |
Probentemperatur [°C] |
3,9 |
0,4 |
[0053] Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Kupferbeschichtung 11 des Zentrifugenkessels
10 bei gleicher Kühlleistung eine wesentlich niedrigere Probentemperatur erreicht
wird. Durch die Kupferbeschichtung 11 wird die Wärmeleitfähigkeit des Zentrifugenkessels
10 und damit der Wirkungsgrad der Kühlanlage verbessert. Es wird bei gleichem elektrischen
Energieverbrauch eine geringere Probentemperatur erreicht.
[0054] Somit wurde gezeigt, dass die vorliegende Erfindung eine wesentlich effizientere
mittelbare Kühlung vom Behälteräußeren in das Behälterinnere erlaubt. Die Verbesserung
der Wärmeleitung und des Wärmeübergangs von Zentrifugenkesseln ergibt bei gekühlten
Zentrifugen eine Verminderung der notwendigen Leistung der Kälteanlage. Durch die
höhere Leistungsfähigkeit der Zentrifuge kann für gleiche Zentrifugierguttemperaturen
eine höhere Drehzahl gefahren und/oder bei gleicher Zentrifugierguttemperatur und
gleicher Drehzahl die aufgenommene Leistung des Kühlaggregats reduziert werden.
[0055] Das erfindungsgemäße Prinzip beruht auf der Erkenntnis, dass bei mittelbarer Kühlung
einer Behälterfläche, die größer ist als die Kontaktfläche zwischen dem Behälter und
der Kühleinrichtung, die Kühlwirkung dann erhöht werden kann, wenn der Behälter neben
der Schicht mit niedriger Wärmeleitfähigkeit eine Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit
aufweist und dabei die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit an der zu kühlenden
Behälteraußenfläche angeordnet ist und mit der Kühleinrichtung in Wäre leitendem Kontakt
steht. So wird die Kühlleistung besser in das Behälterinnere auf das dort zu kühlende
Gut übertragen.
[0056] Eine alternative Lösung besteht darin, die Kontaktfläche zwischen der Kühleinrichtung
und der gekühlten Fläche des Behälters zumindest gleich groß der gekühlten Behälterfläche
zu machen. Dies kann dadurch verwirklicht werden, dass die Kühleinrichtung ein Teil
der Schicht des Behälters mit größerer Wärmeleitfähigkeit ist.
[0057] Dazu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die zweite Schicht aus einem Feststoff,
wie Kupfer oder dergleichen besteht und die Kühleinrichtung direkt in dieser Schicht
angeordnet ist.
[0058] Andererseits kann die Kühleinrichtung auch in einer Flüssigkeit, Gel oder dergleichen
angeordnet sein, die mit der Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit in Wärme leitendem
Kontakt steht und selbst eine höhere Wärmeleitfähigkeit aufweist. Dazu weist entweder
der Behälter eine Schicht auf, die zwischen sich und der Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit
einen mit einer Flüssigkeit, Gel oder dergleichen füllbaren Hohlraum aufweist, in
dem die Kühleinrichtung angeordnet ist (die Wärmeleitfähigkeit dieser weiteren Schicht
ist unerheblich, da sie in Bezug auf die Kühleinrichtung außerhalb liegt). Oder der
Behälter weist nicht selbst die Flüssigkeit, Gel oder dergleichen auf, sondern diese
ist mit der darin aufgenommenen Kühleinrichtung in einer Vorrichtung vorgesehen, in
der der Behälter so anordenbar ist, dass die Flüssigkeit, Gel oder dergleichen mit
der Schicht mit niedriger Wärmeleitfähigkeit in Wärme leitendem Kontakt steht. Dazu
kann beispielsweise der Behälter im Sinne eines Bades selbst, bevorzugt bis zum Rand
vollständig, in die Flüssigkeit, Gel oder dergleichen eingetaucht werden oder die
Flüssigkeit, Gel oder dergleichen steht nur mit einem Teil der Behälteraußenfläche
in Kontakt. Für einen Transport sollte bevorzugt darauf geachtet werden, dass eine
ausreichende Abdichtung der Flüssigkeit, Gel oder dergleichen erfolgt.
[0059] Zwischen der Flüssigkeit, Gel oder dergleichen und der Schicht mit niedriger Wärmeleitfähigkeit
kann auch eine weitere Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit angeordnet sein. Beispielsweise
kann die Flüssigkeit, Gel oder dergleichen mit der Kühleinrichtung innerhalb einer
Kupferumhüllung angeordnet sein, die entweder direkt in den Behälter integriert ist
oder in der Vorrichtung vorgesehen wird, wo dann der Behälter mit dieser Kupferumhüllung
in direkten Kontakt bringbar ist. Dadurch lässt sich auch die Abdichtung erzielen.
Unter die Begriffe "Flüssigkeiten" bzw. "Gele" fallen sowohl Newtonsche Flüssigkeiten
wie auch Nicht-Newtonsche Flüssigkeiten, Sole, Dispersionen, Suspensionen, so wie
auch jegliche Kombination von zwei oder mehr dieser aufgeführten Substanzen. Insbesondere
kann eine Flüssigkeit bzw. Gel ausgewählt sein aus nachstehender Gruppe: Wasser, ionische
Flüssigkeiten, Suspensionen von Kohlenstoff-Nanoröhrchen" Kühlsole, Eutektika bzw.
eutektische Gemische und ähnliche Materialien. Insbesondere kommen in Frage Antifrogene,
d.h. Wärmeträger-Flüssigkeiten auf Basis von Glykolen (Antifrogen N, Antifrogen L
und Antifrogen SOL) bzw. Kaliumformiat (Antifrogen KF). Weiterhin finden ionische
Flüssigkeiten, wie beispielsweise 1-Ethyl-3-methylimidazolium chloride, 1-Ethyl-3-methylimidazolium
methanesulfonate, 1-Butyl-3-methylimidazolium chloride, 1-Butyl-3-methylimidazolium
methanesulfonate, 1-Ethyl-2,3-di-methylimidazolium ethylsulfate (vertrieben unter
der Marke Basionics® der BASF SE, 67063 Ludwigshafen, DE) Anwendung. Ebenfalls eingesetzt
werden können Polyalkylenglykol-Derivate.
[0060] Der Vorteil dieser alternativen Lösung liegt darin, dass die Kühleinrichtung nicht
mehr selbst in direktem Kontakt, der ggf. durch Vermittlung einer Wärmeleitpaste vermittelt
wird, mit der zu kühlenden Behälterfläche stehen muss. Dadurch bestehen keine so großen
Anforderungen an die Genauigkeit beispielsweise der Wicklungsgeometrie eines Kühlrohrs
bezüglich der Behälteraußenkontur, was die Kosten reduziert.
1. Behälter zur mittelbaren Kühlung von Gut in einer Vorrichtung, wie Zentrifugen, Rührvorrichtungen,
Kühlvorrichtungen, wie Kühlschränken, Gefrierschränken und dergleichen, wobei der
Behälter mit einer Kühleinrichtung der Vorrichtung in Wärme leitenden Kontakt bringbar
ist und einen Behälterkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterkörper zumindest zwei in Wärme leitendem Kontakt stehende Behälterschichten
(10, 11) mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit aufweist, wobei die Schicht mit
höherer Wärmeleitfähigkeit (11) an der durch die Kühleinrichtung zu kühlenden Behälteraußenseite
angeordnet ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitfähigkeiten sich um einen Faktor größer 10, bevorzugt größer 20, insbesondere
größer 100 unterscheiden.
3. Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit (10) aus einem Material umfassend
Edelstahl, Stahl, Keramik, Glas, Nanomaterial und/oder Kunststoff gebildet ist und
die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit (11) aus einem Material unfassend Aluminium,
Gold, Kohlenstoff, Kupfer, Magnesium, Messing, Silber und/oder Silizium oder deren
Legierungen gebildet ist.
4. Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit (11) eine Dicke von weniger als 1 mm,
bevorzugt weniger als 0,5 mm und insbesondere weniger als 0,2 mm.
5. Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Zentrifugieren, Rühren, Kühlen oder dergleichen,
eines Gutes, insbesondere eine Laborzentrifuge, ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank,
ein Laborkühlschrank, ein Laborgefrierschrank oder dergleichen, mit einem Behälter
und einer nur bereichsweise mit einer gekühlten Außenfläche des Behälters in Wärme
leitendem Kontakt stehenden Kühleinrichtung zur mittelbaren Kühlung des im Inneren
des Behälters angeordnetes Gutes, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter an seiner Seitenwand und/oder seinem Boden von einer rohrförmigen, ein
Kühlmedium führenden Kühlleitung (12) umgeben ist, die vorzugsweise spiralförmig um
die Seitenwand und/oder auf den Boden gewickelt ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit (11) auf der Schicht mit geringerer Wärmeleitfähigkeit
(10) angeordnet wird oder umgekehrt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht mit höherer Wärmeleitfähigkeit (11) auf der Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit
(10) aufgebracht wird nachdem die Schicht mit niedrigerer Wärmeleitfähigkeit (10)
im Wesentlichen die Form des Behälters erhalten hat oder umgekehrt.