[0001] Die Erfindung betrifft ein Textilbehandlungsmittel, enthaltend eine spezielle biozide
Verbindung, eine Parfümzusammensetzung und ein nichtionisches Tensid in einer Menge
zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-%, wobei das nichtionische Tensid einen HLB-Wert zwischen
10,5 und 15 und eine Trübungstemperatur von mindestens 50 °C aufweist. Die Erfindung
betrifft auch die Verwendung des Textilbehandlungsmittels sowie ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
[0002] Die Anhaftung von Mikroorganismen an Oberflächen ist, insbesondere bei pathogenen
Mikroorganismen, unerwünscht. Anhaftende Mikroorganismen führen häufig zu Infektionen
bzw. zur Reinfektion bei Mensch, Tier und Pflanzen.
[0003] Immer häufiger werden empfindliche Textilien, wie zum Beispiel Seide oder Mikrofaser,
zu Kleidungsstücken verarbeitet, die nur bei 30 oder 40 °C gewaschen werden können.
Dadurch werden Pilze, wie beispielsweise die humanpathogene
Candida albicans, nicht abgetötet.
[0004] Neben der niedrigeren Waschtemperatur ist jedoch heutzutage auch die Verwendung flüssiger
Waschmittel üblich, die in der Regel frei von Bleichmitteln sind. Bei einer 60 °C-Wäsche,
wie sie früher die Regel war, wurden zuverlässig nahezu alle Keime vernichtet, zum
einen durch die höhere Temperatur, zum anderen durch die in den üblicherweise verwendeten
Universalwaschmitteln enthaltenen Bleichmittel.
[0005] Somit können durch das veränderte Waschverhalten mit Viren, Bakterien, Schimmel-
oder Hefepilzen verunreinigte Textilien nicht im erforderlichen Maße keimfrei gemacht
werden, so dass unter Umständen eine (Re-)Infektion beim erneuten Kontakt des Verbrauchers
mit der vermeintlich reinen Wäsche erfolgen kann.
[0006] Antimikrobiell wirksame Zusammensetzungen und ihr Einsatz in Wasch- oder Reinigungsmitteln
sind im Stand der Technik bekannt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Textilbehandlungsmittel,
die ein oder mehr biozide Mittel enthalten und dem Spülgang zugesetzt werden.
[0007] Die eingesetzten bioziden Verbindungen bzw. deren im Handel erhältlichen Angebotsformen
weisen oft einen stechenden Geruch auf, den Verbraucher am Produkt selber, aber auch
an den damit behandelten Textilien, oft negativ bewerten. Die Zugabe einer Parfümzusammensetzung
führt allerdings insbesondere bei niedrigen Lagertemperaturen zu instabilen Produkten.
[0008] So beschreibt die internationale Anmeldung
WO 99/27050 A1 Weichspüler, enthaltend eine Parfümzusammensetzung, ein nichtionisches Tensid und
eine biozide Verbindung in Form von Ethanol. Ein Textilbehandlungsmittel mit den speziellen
bioziden Verbindungen der vorliegenden Erfindung wird jedoch nicht beschrieben.
[0009] Die internationale Anmeldung
WO 99/55813 A1 beschreibt ein Textilbehandlungsmittel, das ein Parfüm, ein biozides Mittel und ein
Tensid enthält, jedoch sind diese Textilbehandlungsmittel im Gegensatz zu den Mitteln
der vorliegenden Erfindung nicht lagerstabil.
[0010] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein stabiles Textilbehandlungsmittel
bereitzustellen, welches eine biozide Verbindung und eine Parfümzusammensetzung umfasst.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein biozides Textilbehandlungsmittel, enthaltend
eine biozide, quaternäre Ammoniumverbindung, eine Parfümzusammensetzung und ein nichtionisches
Tensid, wobei das nichtionische Tensid einen HLB-Wert (nach Griffin) zwischen 10,5
und 15 und eine Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917)
aufweist und in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-%enthalten ist und wobei die
biozide, quaternäre Ammoniumverbindung
- (i) ein Dialkyldimethylammoniumchlorid oder
- (ii) ein Benzalkoniumchlorid mit C8-C18-Alkylresten ist.
[0012] Es hat sich jetzt überraschenderweise gezeigt, dass die Zugabe eines nichtionisches
Tensids in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-%, welches einen HLB-Wert (nach
Griffin) zwischen 10,5 und 15 und eine bestimmte Trübungstemperatur von mindestens
50 °C (bestimmt nach DIN 53917) aufweist, ein Textilbehandlungsmittel, welches eine
bestimmte biozide, quaternäre Ammoniumverbindung und eine Parfümzusammensetzung enthält,
effektiv stabilisieren kann. Es hat sich herausgestellt, dass die Stabilisierung nicht
eintritt, wenn das nichtionische Tensid nur eine der beiden Eigenschaften aufweist.
[0013] Es ist bevorzugt, dass das nichtionische Tensid einen HLB-Wert (nach Griffin) zwischen
11 und 14 und mehr bevorzugt zwischen 11 und 13 aufweist.
[0014] Nichtionische Tenside mit einem HLB-Wert (nach Griffin) in diesem Bereich und einer
Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917) stabilisieren Textilbehandlungsmittel
mit einer bestimmten bioziden, quaternären Ammoniumverbindung und einer Parfümzusammensetzung
besonders effektiv.
[0015] Es ist ganz besonders bevorzugt, dass das nichtionische Tensid ein alkoxylierter
Fettalkohol ist. Am meisten bevorzugt ist das nichtionische Tensid ein ethoxylierter
und/oder propoxylierter C
12-C
18-Fettalkohol.
[0016] Alkoxylierte Fettalkohole können nicht nur das Textilbehandlungsmittel, welches eine
biozide Verbindung und eine Parfümzusammensetzung umfasst, besonders effektiv stabilisieren,
sondern sind breit kommerziell erhältlich und somit in vielen Fällen auch preiswert.
[0017] Es ist bevorzugt, dass das Verhältnis nichtionisches Tensid zu Parfüm größer oder
gleich 5 : 1 ist. Es ist mehr bevorzugt, dass das Verhältnis nichtionisches Tensid
zu Parfüm größer 6 : 1, mehr bevorzugt zwischen 15 : 1 und 8 : 1 und noch mehr bevorzugt
zwischen 12 : 1 und 9 : 1 beträgt.
[0018] Besonders vorteilhafte Textilbehandlungsmittel werden erhalten, wenn das Verhältnis
nichtionisches Tensid zu Parfümzusammensetzung in einem bestimmten Bereich liegt.
Die erhaltenen Textilbehandlungsmittel sind ausreichend stabil, weisen aber kein ungünstiges
Schaumverhalten auf.
[0019] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass das Textilbehandlungsmittel ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Weichspülern, Waschhilfsmitteln und Nachbehandlungsmitteln.
[0020] Im Fall, dass das Textilbehandlungsmittel ein Weichspüler ist, ist es bevorzugt,
dass es eine weichmachende Komponente enthält.
[0021] Es ist ganz besonders bevorzugt, dass die weichmachende Komponente eine alkylierte,
quaternäre Ammoniumverbindung ist, wobei mindestens eine Alkylkette durch eine Ester-
oder Amidogruppe unterbrochen ist.
[0022] Weichspüler und Nachbehandlungsmittel sind als Textilbehandlungsmittel bevorzugt,
da sie erst im letzten Schritt eines konventionellen Textilwaschvorgangs, dem Spülgang,
in Kontakt mit den Textilien kommen.
[0023] Die biozide Verbindung ist ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus quaternären
Ammoniumverbindungen.
[0024] Diese bioziden Verbindungen wirken effektiv gegen Viren, Bakterien, Schimmel- oder
Hefepilze.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform enthält das Textilbehandlungsmittel zusätzlich
0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 2,5 Gew.-%, Ethanol und/oder Isopropanol.
[0026] Ethanol und Isopropanol selber besitzen eine antimikrobielle Wirkung und erweitern
somit das Wirkungsspektrum des Textilbehandlungsmittels. Zusätzlich wirken sie auch
als Emulgator für das Parfüm und unterstützen das nichtionische Tensid bei der Stabilisierung
des Textilbehandlungsmittels.
[0027] Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittels
zur Reduktion der Zahl an Mikroorganismen auf damit behandelten textilen Flächengebilden.
[0028] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittels
zur Reduktion der Zahl an Mikroorganismen in einer Wasch- oder Spülflotte.
[0029] Ferner betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines nichtionischen Tensids mit
einem HLB-Wert (nach Griffin) zwischen 10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur von
mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917) in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-%
zur Stabilisierung eines Textilbehandlungsmittels, welches eine biozide, quaternäre
Ammoniumverbindung und eine Parfümzusammensetzung enthält, wobei die biozide quaternäre
Ammoniumverbindung
- (i) Ein Dialkyldimethylammoniumchlorid oder
- (ii) Ein Benzalkoniumchlorid mit C8-bis C18-Alkylresten ist.
[0030] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines nichtionischen Tensids mit einem
HLB-Wert (nach Griffin) zwischen 10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur von mindestens
50 °C (bestimmt nach DIN 53917) in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-% zur Stabilisierung
eines Textilbehandlungsmittels, welches eine biozide, quaternäre Ammoniumverbindung
und eine Parfümzusammensetzung enthält, wobei die biozide, quaternäre Ammoniumverbindung
- (i) Ein Dialkyldimehtylammoniumchlorid oder
- (ii) Ein Benzalkoniumchlorid mit C8-C18-Alkylresten ist, bei Lagerung des Textilbehandlungsmittels bei 0 bis 10 °C.
[0031] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines klaren Textilbehandlungsmittels,
umfassend eine biozide, quaternäre Ammoniumverbindung und eine Parfümzusammensetzung,
wobei die biozide, quaternäre Ammoniumverbindung
- (i) Ein Dialkyldimehtylammoniumchlorid oder
- (ii) Ein Benzalkoniumchlorid mit C8-C18-Alkylresten ist, bei dem ein nichtionisches Tensid mit einem HLB-Wert (nach Griffin)
zwischen 10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt nach
DIN 53917) in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-% zugefügt wird.
[0032] Im Folgenden werden die erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittel, unter anderem
anhand von Beispielen, eingehend beschrieben.
[0033] Die Textilbehandlungsmittel enthalten zwingend eine biozide, quaternäre Ammoniumverbindung,
eine Parfümzusammensetzung und ein nichtionisches Tensid mit einem HLB-Wert (nach
Griffin) zwischen 10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt
nach DIN 53917) in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5 Gew.-%, wobei die biozide, quaternäre
Ammoniumverbindung
- (i) ein Dialkyldimethylammoniumchlorid oder
- (ii) ein Benzalkoniumchlorid mit C8-C18-Alkylresten ist.
[0034] Als biozide Verbindung werden im Rahmen dieser Anmeldung Verbindung verstanden, die
eine antimikrobielle Wirkung besitzen und die Zahl an Mikroorganismen auf damit behandelten
textilen Flächengebilden sowie in der Spülflotte reduzieren.
[0035] Je nach antimikrobiellem Spektrum und Wirkungsmechanismus werden biozide Verbindungen
nach Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und Fungiziden usw. unterschieden.
Geeignete biozide Verbindungen sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der quaternären
Ammoniumverbindungen.
[0036] Die biozide Verbindung ist eine quaternäre Ammoniumverbindung. Die als biozide Wirkstoffe
geeigneten quaternären Ammoniumverbindungen (QAV) weisen die allgemeine Formel (R
1)(R
2)(R
3)(R
4)N
+X
- auf, in der R
1 bis R
4 gleiche oder verschiedene C
1-C
22-Alkylreste, C
7-C
28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer aromatischen
Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem Stickstoffatom den Heterozyklus,
zum Beispiel eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung, bilden, darstellen und
X- Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen sind.
[0037] QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie zum Beispiel
Methylchlorid, Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid
herstellbar. Die Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und
zwei Methyl-Gruppen gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären
Aminen mit zwei langen Resten und einer Methyl-Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid
unter milden Bedingungen durchgeführt werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste
oder Hydroxy-substituierte Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt
mit Dimethylsulfat quaterniert.
[0038] Geeignete QAV sind beispielsweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid,
CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (
m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl-C
12-alkylammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl-dodecyl-bis-(2-hydroxyethyl)-ammonium-chlorid),
Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl-N,N,N-trimethyl-ammoniumbromid, CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid
(N,N-Dimethyl-N-[2-[2-[p-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenoxy]ethoxy]ethyl]-benzylammoniumchlorid,
CAS No. 121-54-0), Dialkyldimethylammoniumchloride wie Di-
n-decyl-dimethyl-ammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldimethylammoniumbromid
(CAS No. 2390-68-3), Dioctyldimethylammoniumchlorid, 1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS
No. 123-03-5) und Thiazoliniodid (CAS No. 15764-48-1) sowie deren Mischungen. Besonders
bevorzugte QAV sind Dialkyldimethylammoniumchloride, insbesondere Di-n-decyl-dimethylammoniumchlorid,
N-Octadecyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, N-Hexadecyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
sowie die Benzalkoniumchloride mit C
8-C
18-Alkylresten, insbesondere C
12-C
14-Alkylbenzyl-dimethylammoniumchlorid. Eine weitere bevorzugte biozide Verbindung ist
Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(caproyloxyethyl)ammonium-methosulfat. Abgesehen davon,
dass diese bioziden Verbindungen effektiv gegen zahlreiche Mikrorganismen wirken,
ziehen die kationischen Verbindungen besonders gut auf Baumwoll-haltige Gewebe und
Mischgewebe auf.
[0039] Die Dialkyldimethylammoniumhalogenide, die Benzalkoniumhalogenide und/oder substituierten
Benzalkoniumhalogenide sind beispielsweise kommerziell erhältlich als Barquat® ex
Lonza, Marquat® ex Mason, Variquat® ex Evonik Industries und Hyamine® ex Lonza.
[0040] Die biozide, quaternäre Ammoniumverbindung wird in einer Menge von 0,1 Gew.-% bis
20 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 Gew.-%
bis 5 Gew.-% eingesetzt. Es ist aus toxikologischer und ökologischer Sicht insbesondere
bevorzugt, dass die Menge an biozider Verbindung kleiner 2,5 Gew.-% beträgt.
[0041] Das Textilbehandlungsmittel enthält zwingend eine Parfümzusammensetzung, um der damit
behandelten Wäsche und dem Textilbehandlungsmittel selber einen angenehmen Duft zu
verleihen.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Textilbehandlungsmittel die Parfümzusammensetzung
in einer Menge von üblicherweise bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, insbesondere
0,02 bis 0,75 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,04 bis 0,4 Gew.-%.
[0043] Die Parfümzusammensetzung kann einzelne Riechstoffverbindungen, zum Beispiel die
synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe
enthalten. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet,
die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Die Parfümzusammensetzung kann
auch natürliche Riechstoffverbindungen enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen
zugänglich sind.
[0044] Die Parfümzusammensetzung des Textilbehandlungsmittels kann ferner wenigstens eine
Aromatherapiekomponente enthalten. Als Aromatherapiekomponente ist bevorzugt ein ätherisches
Öl einsetzbar.
[0045] Ätherische Öle werden beispielsweise aus Blumen, Gewürzen, Kräutern, Hölzern oder
Fasern extrahiert und sind komplexe Mischungen aus verschiedenen organischen Molekülen
wie Terpenen, Ethern, Cumarinen, Estern, Aldehyden, Phenylestern, Monoterpenole, Phenolen,
Monoterpenen, Oxiden, Sesquiterpenketonen, Sesquiterpenen und Sesquiterpenolen. Durch
ihre kleine Molekularstruktur gelangen ätherische Öle über die Haut und/oder die Schleimhaut
in den Blutkreislauf und das Gewebe. Auf diesem Weg können sie den gesamten Organismus
beeinflussen.
[0046] Eine Vielzahl an ätherischen Ölen kann in den erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmitteln
eingesetzt werden. Geeignete ätherische Öle umfassen beispielsweise Öle von Abies
Sibirica, Amyris Balsamifera, Anis (Illicium Verum), Zitronenmelisse (Melissa Officinalis),
Basilikum (Ocimum Basilicum), Pimenta Acris, Bienenbalsam (Monarda Didyma), Bergamotte
(Citrus Aurantium Bergamia), Birke (Betula Aba), Bitterorange (Citrus Aurantium Amara),
Hibiskus, hundertblättrige Rose (Rosa Centifolia), Calendula Officinalis, Kalifornische
Nusseibe (Torreya Californica), Camellia Sinensis, Capsicum Frutescers Oleoresin,
Kümmel (Carum Carvi ), Kardamon ( Elettaria Cardamomum), Zedernholz (Cedrus Atlantica),
Chamaecyparis Obtusa, Kamille (Anthemis Nobilis), Zimt (Cinnamomum Cassia), Zitronengras
(Cymbopogon Nardus), Muskatellersalbei (Salvia Sclarea), Nelke (Eugenia Caryophyllus),
Koriander (Coriandrum Sativum), Koriandersamen, Cyperus Esculentus, Zypresse (Cupressus
Sempervirens), Eucalyptus Citriodora, Eucalyptus Globulus, Fenchel (Foeniculum Vulgare),
Gardenia Florida, Geranium Maculatum, Ingwer (Zingiber Officinale), Leindotter (Camelina
Sativa), Grapefrucht (Citrus Grandis), Hopfen (Humulus Lupulus), Hypericum Perforatum,
Hyptis Suaveolens, Indigo-Strauch (Dalea Spinosa), Jasmin (Jasminum Officinale), Juniperus
Communis, Juniperus Virginiana, Labdanum (Cistus Labdaniferus), Lorbeer (Laurus Nobilis),
Lavandin (Lavandula Hybrida), Lavendel (Lavandula Angustifolia), Zitrone (Citrus Medica
Limonum), Zitronengras (Cymbopogon Schoenanthus), Leptospermum Scoparium, Limette
(Citrus Aurantifolia), Linde (Tilia Cordata), Litsea Cubeba, Liebstöckel (Levisticum
Officinale), Citrus Nobilis, Massoyrinde, Echte Kamille (Chamomilla Recutita), Marrokanische
Kamille, Moschusrose (Rosa Moschata), Myrrhe (Commiphora Myrrha), Myrthe (Myrtus Communis),
Picea Excelsa, Muskat (Myristica Fragrans), Olax Dissitiflora, Olibanum, Opoponax,
Orange (Citrus Aurantium Dulcis), Palmarosa (Cymbopogon Martini), Petersiliensamen
(Carum Petroselinum), Passionsblume (Passiflora Incarnata), Patchouli (Pogcstemon
Cablin), Pelargonium Graveolens, Poleiminze (Mentha Pulegium), Pfefferminz (Mentha
Piperita), Kiefer (Pinus Palustris ), Pinus Pinea, Pinus Pumiho, Pinus Sylvestris,
Rosemarin (Rosmarinus Officinalis), Rose, Rosenholz (Aniba Rosseodora), Weinraute
(Ruta Graveolens), Salbei (Salvia Officinalis), Sambucus Nigra, Sandelholz (Santalum
Album), Sandarak (Callitris Quadrivalvis), Sassafras Officinale, Sisymbrium Ino, Spearmint
(Mentha Viridis), Marjoram (Origanum Majorana), Märzveilchen (Viola Odorata), Holzteer,
Thuja Occidentalis, Thymian (Thymus Vulgaris), Vetiveria Zizanoides, Wild Minze (Mentha
Arvensis), Ximenia Americana, Schafgarbe (Achillea Millefolium), Ylang Ylang (Cananga
Odorata) sowie Mischungen daraus.
[0047] Das Textilbehandlungsmittel enthält als weitere essentielle Komponente ein nichtionisches
Tensid mit einem HLB-Wert (nach Griffin) zwischen 10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur
von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917) in einer Menge zwischen 0.75 und 1.5
Gew.-%.
[0048] Der HLB-Wert (englische Abkürzung für "hydrophilic-lipophilic-balance") beschreibt
den hydrophilen und lipophilen Anteil von hauptsächlich nichtionischen Tensiden und
wurde 1954 von W. C. Griffin vorgeschlagen.
[0049] Der HLB-Wert für nichtionische Tenside kann folgendermaßen berechnet werden:

wobei M
l die Molmasse des hydrophilen Anteils eines Moleküls ist und M die Molmasse des gesamten
Moleküls. Der Faktor 20 ist ein von Griffin frei ausgewählter Skalierungsfaktor. Es
ergibt sich damit in der Regel eine Skala von 1 bis 20. Ein HLB-Wert von 1 spricht
für eine lipophile Verbindung, eine chemische Verbindung mit einem HLB-Wert von 20
hat einen hohen hydrophilen Anteil.
[0050] Durch steigende Temperaturen wird die Wasserlöslichkeit von Tensiden herabgesetzt.
Dabei wird die lockere Komplexbindung zwischen den hydrophilen Bereichen des Tensids
(beispielsweise die Polyglycoletherkette bei einem ethoxylierten Tensid) und den Wassermolekülen,
wodurch die Wasserlöslichkeit zustande kommt, in mehr oder weniger großem Umfang durch
die stärker werdende Molekularbewegung aufgelöst. Dieser Vorgang ist reversibel. Die
Trübungstemperatur ist diejenige Temperatur, bei der eine wässrige Lösung eines Tensids
beim Erhitzen plötzlich trüb wird. Die Bestimmung erfolgt nach DIN 53917.
[0051] Bei wasserlöslichen Tensiden wird die Trübungstemperatur von einer 1%igen wässrigen
Lösung ermittelt. Bei sehr hohem Alkoxylierungsgrad muss die Bestimmung der Trübungstemperatur
in einer NaCl-Lösung durchgeführt werden.
[0052] Als nichtionische Tenside mit einem HLB-Wert (nach Griffin) zwischen 10,5 und 15
und einer Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN53917) werden
vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole
mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 3 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO)
pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung
methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten
kann. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen
nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett-
oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 4 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Die
angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein
spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate
weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Ein
besonders bevorzugtes nichtionisches Tensid ist ein C
12-18-Alkohol mit 7 EO. Dieser ethoxylierte Fettalkohol weist einen HLB-Wert von 11,9 und
eine Trübungstemperatur im Bereich von 50 bis 56 °C auf.
[0053] Die Menge an nichtionischem Tensid mit einem HLB-Wert (nach Griffin) von zwischen
10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917)
beträgt in einem Textilbehandlungsmittel zwischen 0,75 und 1.5 Gew.-%. Ein nichtionisches
Tensid mit einem HLB-Wert (nach Griffin) zwischen 10,5 und 15 und einer Trübungstemperatur
von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917) ist in der Lage ein parfümiertes, biozides
Textilbehandlungsmittel so effektiv zu stabilisieren, dass es in niedrigen, absoluten
Menge eingesetzt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Gefahr gering ist, dass
sich im Spülgang durch die Anwesenheit der schaumbildenden nichtionischen Tenside
zu viel Schaum bildet, der auf der Wäsche verbleibt.
[0054] In bevorzugten Textilbehandlungsmitteln beträgt deshalb das Verhältnis nichtionisches
Tensid zu Parfüm größer oder gleich 5 : 1, vorzugsweise größer 6 : 1, mehr bevorzugt
zwischen 15 : 1 und 8 : 1 und besonders bevorzugt zwischen 12 : 1 und 9 : 1.
[0055] Es hat sich insbesondere gezeigt, dass bei einem Verhältnis nichtionisches Tensid
zu Parfüm von größer 6 : 1, mehr bevorzugt zwischen 15 : 1 und 8 : 1 und besonders
bevorzugt zwischen 12 : 1 und 9 : 1 eine besonders gute Stabilisierung des Textilbehandlungsmittels
bei Lagertemperaturen zwischen 0 und 10 °C und insbesondere bei 0 °C auftritt.
[0056] Zusätzlich zu der bioziden, quaternären Ammoniumverbindung, der Parfümzusammensetzung
und dem nichtionischen Tensid können die Textilbehandlungsmittel weitere Inhaltsstoffe
enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Textilbehandlungsmittels
weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugte Textilbehandlungsmittel
zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der weichmachenden Komponenten,
Verdicker, Gerüststoffe, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel,
Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel,
optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren,
Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell-
und Schiebefestmittel, hautpflegende Verbindungen sowie UV-Absorber.
[0057] Beispielsweise enthalten Textilbehandlungsmittel in Form von Weichspülern neben der
bioziden, quaternären Ammoniumverbindung, dem nichtionischen Tensid und der Parfümzusammensetzung
eine weichmachende Komponente.
[0058] Die weichmachende Komponente umfasst beispielsweise quaternäre Ammoniumverbindungen
wie Monoalk(en)yltrimethylammonium-Verbindungen, Dialk(en)yldimethylammonium-Verbindungen,
Mono-, Di- oder Triester von Fettsäuren mit Alkanolaminen.
[0059] Geeignete Beispiele für quaternäre Ammoniumverbindungen sind beispielsweise in den
Formeln (I) und (II) gezeigt:

wobei in (I) R für einen acyclischen Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, R
1 für einen gesättigten C
1-C
4 Alkyl- oder Hydroxyalkylrest steht, R
2 und R
3 entweder gleich R oder R
1 sind oder für einen aromatischen Rest stehen. X- steht entweder für ein Halogenid-,
Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen. Beispiele
für kationische Verbindungen der Formel (I) sind Monotalgtrimethylammoniumchlorid,
Monostearyltrimethylammoniumchlorid, Didecyldimethylammonium-chlorid, Ditalgdimethylammoniumchlorid
oder Dihexadecylammoniumchlorid.
[0060] Verbindungen der Formel (II), (III) und (IV) sind so genannte Esterquats. Esterquats
zeichnen sich durch eine hervorragende biologische Abbaubarkeit aus. In Formel (II)
steht R
4 für einen aliphatischen Alk(en)ylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2
oder 3 Doppelbindungen und/oder gegebenenfalls mit Substituenten; R
5 steht für H, OH oder O(CO)R
7, R
6 steht unabhängig von R
5 für H, OH oder O(CO)R
8, wobei R
7 und R
8 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Alk(en)ylrest mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. m, n und p können jeweils
unabhängig voneinander den Wert 1, 2 oder 3 haben. X- kann entweder ein Halogenid-,
Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen Anionen
sein. Bevorzugt sind Verbindungen, bei denen R
5 die Gruppe O(CO)R
7 darstellt. Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen R
5 die Gruppe O(CO)R
7 darstellt und R
4 und R
7 Alk(en)ylreste mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen sind. Insbesondere bevorzugt sind
Verbindungen, bei denen R
6 zudem für OH steht. Beispiele für Verbindungen der Formel (I) sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat,
Bis-(palmitoyloxyethyl)-hydroxyethyl-methyl-ammonium-methosulfat, 1,2-Bis-[talgacyloxy]-3-trimethylammoniumpropanchlorid
oder Methyl-N,N-bis(stearoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-methosulfat.
[0061] Werden quaternierte Verbindungen der Formel (II) eingesetzt, die ungesättigte Alkylketten
aufweisen, sind die Acylgruppen bevorzugt, deren korrespondierenden Fettsäuren eine
Jodzahl zwischen 1 und 100, bevorzugt zwischen 5 und 80, mehr bevorzugt zwischen 10
und 60 und insbesondere zwischen 15 und 45 aufweisen und die ein cis/trans-Isomerenverhältnis
(in Gew.-%) von größer als 30 : 70, vorzugsweise größer als 50 : 50 und insbesondere
gleich oder größer als 60 : 40 haben. Handelsübliche Beispiele sind die von Stepan
unter dem Warenzeichen Stepantex
® vertriebenen Methylhydroxyalkyldialkoyloxyalkylammoniummethosulfate oder die unter
Dehyquart
® bekannten Produkte von Cognis, die unter Rewoquat
® bekannten Produkte von Degussa bzw. die unter Tetranyl® bekannten Produkte von Kao.
Weitere bevorzugte Verbindungen sind die Diesterquats der Formel (III), die unter
dem Namen Rewoquat® W 222 LM bzw. CR 3099 erhältlich sind.

[0062] R
21 und R
22 stehen dabei unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Rest mit 12 bis
22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen.
[0063] Anstelle der Estergruppe O(CO)R, wobei R für einen langkettigen Alk(en)ylrest steht,
können weichmachende Verbindungen eingesetzt werden, die folgende Gruppen aufweisen:
RO(CO), N(CO)R oder RN(CO) weisen, wobei von diesen Gruppen N(CO)R-Gruppen bevorzugt
sind.
[0064] Neben den oben beschriebenen quaternären Verbindungen können auch andere Verbindungen
als weichmachende Komponente eingesetzt werden, wie beispielsweise quaternäre Imidazoliniumverbindungen
der Formel (IV),

wobei R
9 für H oder einen gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
10 und R
11 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten
Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
10 alternativ auch für O(CO)R
20 stehen kann, wobei R
20 einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeutet, und Z eine NH-Gruppe oder Sauerstoff bedeutet und X
- ein Anion ist. q kann ganzzahlige Werte zwischen 1 und 4 annehmen.
[0065] Weitere besonders bevorzugte weichmachende Verbindungen sind durch Formel (V) beschrieben,

wobei R
12, R
13 und R
14 unabhängig voneinander für eine C
1-4-Alkyl-, Alkenyl- oder Hydroxyalkylgruppe steht, R
15 und R
16 jeweils unabhängig ausgewählt eine C
8-28-Alkylgruppe darstellt, X- ein Anion ist und r eine Zahl zwischen 0 und 5 ist. Ein
bevorzugtes Beispiel einer kationischen Abscheidungshilfe gemäß Formel (V) ist 2,3-Bis[talgacyloxy]-3-trimethylammoniumpropanchlorid.
[0066] Weitere erfindungsgemäß verwendbare weichmachende Komponenten stellen quaternisierten
Proteinhydrolysate oder protonierte Amine dar.
[0067] Weiterhin sind auch kationische Polymere geeignete weichmachende Komponente. Zu den
geeigneten kationischen Polymeren zählen die Polyquaternium-Polymere, wie sie im CTFA
Cosmetic Ingredient Dictionary (The Cosmetic, Toiletry and Fragrance, Inc., 1997),
insbesondere die auch als Merquats bezeichneten Polyquaternium-6-, Polyquaternium-7-,
Polyquaternium-10-Polymere (Polymer JR, LR und KG Reihe von Amerchol), Polyquaternium-4-Copolymere,
wie Pfropfcopolymere mit einen Cellulosegerüst und quartären Ammoniumgruppen, die
über Allyldimethylammoniumchlorid gebunden sind, kationische Cellulosederivate, wie
kationisches Guar, wie Guarhydroxypropyltriammoniumchlorid, und ähnliche quaternierte
Guar-Derivate (z.B. Cosmedia Guar von Cognis oder die Jaguar Reihe von Rhodia), kationische
quaternäre Zuckerderivate (kationische Alkylpolyglucoside), z.B. das Handelsprodukt
Glucquat® 100, gemäß CTFA-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl
Dimonium Chloride", Copolymere von PVP und Dimethylaminomethacrylat, Copolymere von
Vinylimidazol und Vinylpyrrolidon, Aminosiliconpolymere und Copolymere.
[0068] Ebenfalls einsetzbar sind polyquaternierte Polymere (z.B. Luviquat® Care von BASF)
und auch kationische Biopolymere auf Chitinbasis und deren Derivate, beispielsweise
das unter der Handelsbezeichnung Chitosan® (Hersteller: Cognis) erhältliche Polymer.
[0069] Einige der genannten kationischen Polymere weisen zusätzlich haut- und/oder textilpflegende
Eigenschaften auf.
[0070] Ebenfalls einsetzbar sind Verbindungen der Formel (VI),

[0071] R
17 kann ein aliphatischer Alk(en)ylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2
oder 3 Doppelbindungen sein. s kann Werte zwischen 0 und 5 annehmen. R
18 und R
19 stehen unabhängig voneinander jeweils für H, C
1-4-Alkyl oder Hydroxyalkyl und X
- ist ein Anion.
[0072] Weitere geeignete weichmachende Komponenten umfassen protonierte oder quaternierte
Polyamine.
[0073] Besonders bevorzugte weichmachende Komponenten sind alkylierte quaternäre Ammoniumverbindungen,
von denen mindestens eine Alkylkette durch eine Estergruppe und/oder Amidogruppe unterbrochen
ist. Ganz besonders bevorzugt sind N-Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)ammoniummethosulfat
oder Bis-(palmitoyloxyethyl)-hydroxyethyl-methyl-ammonium-methosulfat.
[0074] In einem Weichspüler als erfindungsgemäßes Textilbehandlungsmittel ist die weichmachende
Komponente in Mengen von 0,1 bis 80 Gew.-%, üblicherweise 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
2 bis 20 Gew.-% und insbesondere 3 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
Textilbehandlungsmittel, enthalten.
[0075] Als Gerüststoffe, die in den Textilbehandlungsmitteln enthalten sein können, sind
insbesondere Carbonate und Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen
dieser Stoffe zu nennen. Letztere umfassen beispielsweise Polyacrylate und Acrylsäure/Maleinsäure-Copolymere,
Polyaspartate und monomere Polycarboxylate wie Citrate, Gluconate, Succinate oder
Malonate, die bevorzugt als Natriumsalze eingesetzt werden.
[0076] Das Textilbehandlungsmittel kann ein Verdickungsmittel enthalten. Das Verdickungsmittel
kann beispielsweise einen Polyacrylat-Verdicker, Xanthan Gum, Gellan Gum, Guarkernmehl,
Alginat, Carrageenan, Carboxymethylcellulose, Bentonite, Wellan Gum, Johannisbrotkernmehl,
Agar-Agar, Tragant, Gummi arabicum, Pektine, Polyosen, Stärke, Dextrine, Gelatine
und Casein umfassen. Aber auch abgewandelte Naturstoffe wie modifizierten Stärken
und Cellulosen, beispielhaft seien hier Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether,
Hydroxyethyl- und -propylcellulose sowie Kernmehlether genannt, können als Verdickungsmittel
eingesetzt werden.
[0077] Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verdickern zählen beispielsweise die hochmolekularen
mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit
oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI- Bezeichnung gemäß "International
Dictionary of Cosmetic Ingredients" der "The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association
(CTFA)": Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren
sind u.a. von der Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z.B. Polygel DA, und
von der Fa. B.F. Goodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z.B. Carbopol
940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000)
oder Carbopol 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende
Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe
der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere
von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS- Bezeichnung gemäß Chemical
Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3)
gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn®
und Acusol® sowie von der Firma Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego®
Polymer erhältlich sind, z.B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn 22,
Aculyn 28, Aculyn 33 (vernetzt), Acusol 810, Acusol 820, Acusol 823 und Acusol 830
(CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa
die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere
von C
10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure
und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. B.F. Goodrich
unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z.B. das hydrophobierte Carbopol
ETD 2623 und Carbopol 1382 (INCI Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol Aqua 30 (früher Carbopol EX 473). Insbesondere
bevorzugt werden kationische Poly(meth)acrylverdicker eingesetzt.
[0078] Bevorzugte Textilbehandlungsmittel enthalten bezogen auf das gesamte Textilbehandlungsmittel
0,01 bis 3 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-% Verdickungsmittel. Die Menge an
eingesetztem Verdickungsmittel ist dabei abhängig von der Art des Verdickungsmittels
und dem gewünschten Grad der Verdickung.
[0079] Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCl oder MgCl
2 in den Textilbehandlungsmitteln bevorzugt. Der Anteil an Elektrolyten in den Textilbehandlungsmittel
beträgt üblicherweise 0,01 bis 2 Gew.-%.
[0080] Nichtwässrige Lösungsmittel, die in den Textilbehandlungsmitteln eingesetzt werden
können, stammen beispielsweise aus der Gruppe der ein- oder mehrwertigen Alkohole,
Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit
Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol,
n- oder i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propan- oder Butandiol, Glycerin, Diglykol,
Propyl- oder Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether,
Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmethylether,
Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, -ethyl- oder -propylether, Dipropylenglykolmonomethyl-
oder -ethylether, Di-isopropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy-
oder Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether
sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Nichtwässrige Lösungsmittel können in den Textilbehandlungsmitteln
in Mengen zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, bevorzugt aber unter 9 Gew.-% und insbesondere
unterhalb von 5 Gew.-% eingesetzt werden.
[0081] In einer weiteren Ausführungsform enthält das Textilbehandlungsmittel zusätzlich
0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 2,5 Gew.-% Ethanol und/oder Isopropanol. Ethanol
und Isopropanol unterstützen nicht nur die Stabilisierung der Parfümzusammensetzung,
sondern weisen selber auch eine biozide Wirkung auf. So wird nicht nur die Stabilität
des Textilbehandlungsmittels verbessert, sondern auch das Wirkungsspektrum des Textilbehandlungsmittels
erweitert.
[0082] Die Viskosität der Textilbehandlungsmittel kann mit üblichen Standardmethoden (beispielsweise
Brookfield-Viskosimeter LVT-II bei 20 U/min und 20 °C, Spindel 2) gemessen werden
und beträgt für vorzugsweise 5 bis 4000 mPas, wobei Werte zwischen 10 und 2000 mPas
besonders bevorzugt sind. Insbesondere bevorzugt liegt die Viskosität von Weichspülern
als von 10 bis 1000 mPas.
[0083] Um den pH-Wert der Textilbehandlungsmittel in den gewünschten Bereich zu bringen,
kann der Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier sämtliche
bekannten Säuren bzw. Laugen, sofern sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen
oder ökologischen Gründen bzw. aus Gründen des Verbraucherschutzes verbietet.
[0084] Um den ästhetischen Eindruck der Textilbehandlungsmittel zu verbessern, können sie
mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl
dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität
und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Textilbehandlungsmittel
und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um
diese nicht anzufärben.
[0085] Als Schauminhibitoren, die in den Textilbehandlungsmitteln eingesetzt werden können,
kommen beispielsweise Seifen, Paraffine oder Silikonöle in Betracht, die gegebenenfalls
auf Trägermaterialien aufgebracht sein können.
[0086] Geeignete Soil-Release-Polymere, die auch als "Antiredepositionsmittel" bezeichnet
werden, sind beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose
mit einem Anteil an Methoxygruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropylgruppen
von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether sowie die
aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylen- und/oder Polypropylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch
modifizierten Derivaten von diesen. Geeignete Derivate umfassen die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.
[0087] Optische Aufheller (so genannte "Weißtöner") können den Textilbehandlungsmitteln
zugesetzt werden, um Vergrauungen und Vergilbungen der behandelten Textilen Flächengebilden
zu beseitigen. Diese Stoffe ziehen auf die Faser auf und bewirken eine Aufhellung
und vorgetäuschte Bleichwirkung, indem sie unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares
längerwelliges Licht umwandeln, wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte ultraviolette
Licht als schwach bläuliche Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem Gelbton der vergrauten
bzw. vergilbten Wäsche reines Weiß ergibt. Geeignete Verbindungen stammen beispielsweise
aus den Substanzklassen der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren (Flavonsäuren),
4,4'-Distyryl-biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone, 1,3-Diarylpyrazoline,
Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme sowie der
durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Die optischen Aufheller werden üblicherweise
in Mengen zwischen 0% und 0,3 Gew.-%, bezogen auf das fertige Wasch- und Reinigungsmittel,
eingesetzt.
[0088] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in
der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise
Leim, Gelatine, Salze von Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze
von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche,
saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen
sich lösliche Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
zum Beispiel abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar.
Bevorzugt werden jedoch Celluloseether wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose und Mischether wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose,
Methylcarboxymethylcellulose und deren Gemische in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Textilbehandlungsmittel, eingesetzt.
[0089] Um während der Behandlung von gefärbten Textilien die Farbstoffablösung und/oder
die Farbstoffübertragung auf andere Textilien wirksam zu unterdrücken, kann das Textilbehandlungsmittel
einen Farbübertragungsinhibitor enthalten. Es ist bevorzugt, dass der Farbübertragungsinhibitor
ein Polymer oder Copolymer von cyclischen Aminen wie beispielsweise Vinylpyrrolidon
und/oder Vinylimidazol ist. Als Farbübertragungsinhibitor geeignete Polymere umfassen
Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol (PVI), Copolymere von Vinylpyrrolidon
und Vinylimidazol (PVP/PVI), Polyvinylpyridin-N-oxid, Poly-N-carboxymethyl-4-vinylpyridiumchlorid
sowie Mischungen daraus. Besonders bevorzugt werden Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol
(PVI) oder Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI) als Farbübertragungsinhibitor
eingesetzt. Die eingesetzten Polyvinylpyrrolidone (PVP) besitzen bevorzugt ein mittleres
Molekular gewicht von 2.500 bis 400.000 und sind kommerziell von ISP Chemicals als
PVP K 15, PVP K 30, PVP K 60 oder PVP K 90 oder von der BASF als Sokalan® HP 50 oder
Sokalan® HP 53 erhältlich. Die eingesetzten Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol
(PVP/PVI) weisen vorzugsweise ein Molekulargewicht im Bereich von 5.000 bis 100.000
auf. Kommerziell erhältlich ist ein PVP/PVI-Copolymer beispielsweise von der BASF
unter der Bezeichnung Sokalan® HP 56.
[0090] Die Menge an Farbübertragungsinhibitor bezogen auf die Gesamtmenge des Textilbehandlungsmittels
liegt bevorzugt von 0,01 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 1 Gew.-% und mehr
bevorzugt von 0,1 bis 0,5 Gew.-%.
[0091] Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den Textilbehandlungsmitteln und/oder den behandelten textilen Flächengebilden
zu verhindern, können die Wasch- und Reinigungsmittel Antioxidantien enthalten. Zu
dieser Verbindungsklasse gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone,
Brenzcatechine und aromatische Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate,
Phosphite, Phosphonate und Vitamin E.
[0092] Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren,
die den Textilbehandlungsmitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern
die Oberflächenleitfähigkeit und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter
Ladungen. Äußere Antistatika sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen
Molekülliganden und geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen
Film. Diese zumeist grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige
(Amine, Amide, quartäre Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester)
und schwefelhaltige (Alkylsulfonate, Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Lauryl-
(bzw. Stearyl-)dimethylbenzylammoniumchloride eignen sich als Antistatika für textile
Flächengebilde bzw. als Zusatz zu Textilbehandlungsmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt
erzielt wird.
[0093] Zur Verbesserung des der Wiederbenetzbarkeit der behandelten textilen Flächengebilde
und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten textilen Flächengebilde können in
den Textilbehandlungsmitteln beispielsweise Silikonderivate eingesetzt werden. Diese
verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten der Wasch- und Reinigungsmittel durch ihre
schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate sind beispielsweise
Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome
aufweisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte Silikone sind Polydimethylsiloxane,
die gegebenenfalls derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder quaterniert
sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si-Cl-Bindungen aufweisen.
[0094] Weiterhin kann das Textilbehandlungsmittel eine hautpflegende Verbindung umfassen.
[0095] Unter einer hautpflegenden Verbindung wird eine Verbindung oder eine Mischung aus
Verbindungen verstanden, die bei Kontakt eines Textils mit dem Waschmittel auf das
Textil aufziehen und bei Kontakt des Textils mit Haut der Haut einen Vorteil verleihen
verglichen mit einem Textil, welches nicht mit dem erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittel
behandelt wurde. Dieser Vorteil kann beispielsweise den Transfer der hautpflegenden
Verbindung vom Textil auf die Haut, einen geringeren Wassertransfer von der Haut auf
das Textil oder eine geringere Reibung auf der Hautoberfläche durch das Textil umfassen.
[0096] Die hautpflegende Verbindung ist vorzugsweise hydrophob, kann flüssig oder fest sein
und muss kompatibel mit den anderen Inhaltsstoffen des Textilbehandlungsmittels sein.
Die hautpflegende Verbindung kann beispielsweise
- a) Wachse wie Carnauba, Spermaceti, Bienenwachs, Lanolin, Derivate davon sowie Mischungen
daraus;
- b) Pflanzenextrakte, zum Beispiel pflanzliche Öle wie Avokadoöl, Olivenöl, Palmöl,
Palmenkernöl, Rapsöl, Leinöl, Sojaöl, Erdnussöl, Korianderöl, Ricinusöl, Mohnöl, Kakaoöl,
Kokosnussöl, Kürbiskernöl, Weizenkeimöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl, Macadamianussöl,
Aprikosenkernöl, Haselnussöl, Jojobaöl oder Canolaöl, Kamille, Aloe Vera sowie Mischungen
daraus;
- c) höhere Fettsäuren wie Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
Behensäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Isostearinsäure oder mehrfach ungesättigte
Fettsäuren;
- d) höhere Fettalkohole wie Laurylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol,
Behenylalkohol oder 2-Hexadecanol,
- e) Ester wie Cetyloctanoat, Lauryllactat, Myristyllactat, Cetyllactat, Isopropylmyristat,
Myristylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropyladipat, Butylstearat, Decyloleat, Cholesterolisostearat,
Glycerolmonostearat, Glyceroldistearat, Glyceroltristearat, Alkyllactat, Alkylcitrat
oder Alkyltartrat;
- f) Kohlenwasserstoffe wie Paraffine, Mineralöle, Squalan oder Squalen;
- g) Lipide;
- h) Vitamine wie Vitamin A, C oder E oder Vitaminalkylester;
- i) Phospholipide;
- j) Sonnenschutzmittel wie Octylmethoxylcinnamat und Butylmethoxybenzoylmethan;
- k) Silikonöle wie lineare oder cyclische Polydimethylsiloxane, Amino-, Alkyl-, Alkylaryl-
oder Aryl-substituierte Silikonöle und
- l) Mischungen daraus
umfassen.
[0097] Die Menge an hautpflegender Verbindung beträgt vorzugsweise zwischen 0,01 und 10
Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen
0,3 und 3 Gew.-% bezogen auf das Textilbehandlungsmittel.
[0098] Schließlich können die Textilbehandlungsmittel auch UV-Absorber enthalten, die auf
die behandelten textilen Flächengebilde aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern
verbessern. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise
die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des Benzophenons
mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte Benzotriazole,
in 3-Stellung Phenyl-substituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenenfalls mit
Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie
Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet.
[0099] Die Herstellung der Textilbehandlungsmittel kann nach dem Fachmann geläufigen Techniken
zur Herstellung von Weichspülern, Waschhilfsmitteln und Nachbehandlungsmitteln erhalten
werden. Dies kann beispielsweise durch Aufmischen der Rohstoffe, gegebenenfalls unter
Einsatz von hochscherenden Mischapparaturen, geschehen. Bei Weichspülern als Textilbehandlungsmittel
empfiehlt sich ein Aufschmelzen der weichmachenden Komponente(n) und ein nachfolgendes
Dispergieren der Schmelze in einem Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser. Die weiteren
Inhaltsstoffe können durch einfaches Zumischen in die Weichspüler integriert werden.
[0100] In Tabelle 1 sind verschiedene Textilbehandlungsmittel gezeigt (alle Mengen sind
in Gew.-% Aktivstoff, bezogen auf das Mittel, angegeben).
Tabelle 1:
|
E1 |
E2 |
E3 |
E4 |
E5 |
E6 |
V1 |
V2 |
V3 |
V4 |
Didecyldimethylammoniumchlorid |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
C12-18-Fettalkohol mit 7 EO |
1,50 |
1,20 |
1,00 |
0,90 |
0,90 |
1,00 |
-- |
-- |
-- |
-- |
C12-18-Fettalkohol mit 5 EO |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
C3-15-Oxofettalkohol mit 7 EO |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
hydriertes Rhizinusöl mit 40 EO |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,10 |
0,10 |
Parfümzusammensetzung |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,05 |
0,10 |
-- |
0,10 |
Kationischer Polyacrylatverdicker |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
-- |
-- |
-- |
-- |
Esterquat* |
-- |
-- |
-- |
-- |
10 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
Ethanol |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
1,00 |
-- |
-- |
-- |
-- |
Isopropanol |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
Farbstoff |
-- |
-- |
+ |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Stabilität bei 0 °C |
Klar |
Klar |
Klar |
Klar |
Stabil |
Klar |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Klar |
Phasentrennung |
|
V5 |
V6 |
V7 |
V8 |
V9 |
V10 |
V11 |
V12 |
V13 |
V14 |
Didecyldimethylammoniumchlorid |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
2,40 |
C12-18-Fettalkohol mit 7 EO |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,60 |
-- |
-- |
C12-18-Fettalkohol mit 5 EO |
-- |
-- |
0,60 |
0,90 |
1,20 |
1,50 |
0,50 |
-- |
-- |
-- |
C13-15-Oxofettalkohol mit 7 EO |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,60 |
0,80 |
hydriertes Rhizinusöl mit 40 EO |
1,50 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,30 |
-- |
-- |
-- |
Parfümzusammensetzung |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
0,10 |
Kationischer Polyacrylatverdicker |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,15 |
-- |
0,15 |
0,15 |
Esterquat* |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
Ethanol |
1,00 |
4,0 |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
Isopropanol |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
Farbstoff |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
-- |
+ |
-- |
+ |
+ |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Stabilität bei 0 °C |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
Trüb |
Phasentrennung |
Phasentrennung |
* N-Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditafgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat |
[0101] In Tabelle 2 sind die HLB-Werte (nach Griffin) und Trübungstemperaturen (bestimmt
nach DIN 53917) der eingesetzten nichtionischen Tenside gezeigt.
Tabelle 2
Nichtionisches Tensid |
HLB-Wert |
Trübungspunkt [°C] |
C12-18-Fettalkohol mit 7 EO |
11,9 |
50 - 56*** |
C12-18-Fettalkohol mit 5 EO |
10,3 |
-- |
C13-15-Oxofettalkohol mit 7 EO |
11,8 |
43*** |
hydriertes Rhizinusöl mit 40 EO** |
17,1 |
76 - 82**** |
** Eumulgin HRE 40 (ex Cognis)
*** 1%ig in H2O
**** 1%ig in 5% NaCl-Lösung |
[0102] Die erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittel
E1 bis
E6 waren bei einer Lagertemperatur von 0 °C über 4 Wochen klar bzw. stabil.
[0103] Ein Vergleich der erfindungsgemäßen Rezepturen
E1 bis
E4 mit den Vergleichsrezepturen
V7 bis
V10 und
V14 zeigt deutlich, dass das nichtionische Tensid einen HLB-Wert (nach Griffin) zwischen
10,5 und 15 und eine Trübungstemperatur von mindestens 50 °C (bestimmt nach DIN 53917)
aufweisen muss, damit die bioziden Textilbehandlungsmittel effektiv gegen Phasentrennung
stabilisiert werden.
[0104] Das erfindungsgemäße Textilbehandlungsmittel
E3 wurde mehreren mikrobiologischen Untersuchungen unterzogen:
1. Ermittlung der "begrenzten" viruziden Wirksamkeit in Anlehnung an die Leitlinie
der DVV (Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 2005 48 :1420 - 1426)
[0105] Die Untersuchung ergab, dass das Textilbehandlungsmittel
E3 ohne Belastungssubstanz innerhalb von 5 Minuten Einwirkungszeit und einer Anwendungskonzentration
von 0,53 Gew.-% eine Abtötung von mehr als 10
4 gegenüber den eingesetzten Prüfviren (
Vacciniavirus, Stamm Elstree und
Bovine Viral Diarrhea Virus (BVDV), Stamm NADL) in Anlehnung an die DVV-Leitlinie erbringt.
2. Ermittlung der bakteriostatischen Wirksamkeit gemäß EN 1276
[0106] Die Untersuchung ergab, dass das Textilbehandlungsmittel
E3 innerhalb von 5 Minuten Einwirkungszeit und einer Anwendungskonzentration von 0,53
Gew.-% eine Reduktion der Lebensfähigkeit von mehr als 10
5 gegenüber den eingesetzten Referenzstämmen
Staphylococcus aureus, Escherichia coli und
Enterococcus hirae sowie eine Reduktion der Lebensfähigkeit von mehr als 10
4 gegenüber dem Prüfstamm
Pseudomonas aeruginosa bewirkt.
3. Ermittlung der fungiziden Wirksamkeit gemäß EN 1650
[0107] Die Untersuchung ergab, dass das Textilbehandlungsmittel
E3 bei 20 °C innerhalb von 15 Minuten Einwirkungszeit und einer Anwendungskonzentration
von 0,53 Gew.-% eine Reduktion der Lebensfähigkeit von mehr als 10
4 gegenüber dem eingesetzten Referenzstamm
Candida albicans bewirkt.
[0108] Zusätzlich vermittelt das Textilbehandlungsmittel
E3 beim Einsatz im Spülgang eines automatischen Waschverfahrens damit behandelten Frottee-Handtücher
einen angenehmen Duft sowie einen Weichgriff von 3,3 auf einer Skala von 0 (hart)
bis 6 (weich). Ein Spülgang ohne Textilbehandlungsmittel
E3 und lediglich mit Wasser ergab einen Weichgriff von 0,6. Die Bestimmung des Weichgriffs
erfolgte durch ein Expertenpanel.