Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenbremseinrichtung für eine motorbetriebene Kettensäge,
enthaltend
- a) eine Sägekette, welche in einer Kettenführung der Kettensäge beweglich geführt
wird,
- b) die Sägekette durch einen mit druckluftbetriebenen Kettenantrieb angetrieben wird,
- c) eine Bremstrommel, welche mit dem Kettenantrieb verbundenen ist und
- d) auslösbare Bremsmittel, welche durch Reibung zum Bremsen der Bremstrommel vorgesehen
sind.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine motorbetriebene Kettensäge, enthaltend
- a) eine Sägekette, welche in einer Kettenführung der Kettensäge beweglich geführt
wird,
- b) die Sägekette durch einen mit Druckluft betriebenen Kettenantrieb angetrieben wird.
[0003] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abbremsen einer motorbetriebene
Kettensäge, wobei der Antrieb der Sägekette mit Druckluft erfolgt.
Stand der Technik
[0004] Gefahrenstoffe, sei es fester, flüssiger oder gasförmiger Natur, die leicht entzündlich
sind, können durch Funkenflug schnell explodieren bzw. brennen. In solchen Bereichen,
wo solche Stoffe vorhanden sind, dürfen aufgrund von Funkenbildung keine elektrischen
Geräte oder Verbrennungsmaschinen verwendet werden. Zu diesen Bereichen zählen insbesondere
z.B. der Bergbaus oder die Petro- bzw. Chemieindustrie. Auch unter Wasser können solche
Werkzeuge nicht verwendet werden. Viele Werkzeuge arbeiten aber mit einem elektrischen
Antrieb oder Verbrennungsmotor, um entsprechende Leistung aufbringen zu können. Dazu
zählen auch Kettensägen. Kettensägen finden in vielen dieser industriellen Bereiche
ihr Anwendungsgebiet. Auch sie müssen so ausgestaltet sein, dass kein Funkenflug entsteht.
[0005] Es werden daher Kettensägen für die genannten Anwendungsgebiete eingesetzt, die keinen
elektrischen Antrieb oder Verbrennungsmotor benötigen. Diese Kettensägen benutzen
einen Druckluftantrieb. Mit Druckluft wird ein Druckluftmotor der Kettensäge angetrieben.
Zur Sicherheit verfügen die Kettensägen eine Bremseinrichtung, die bei Betätigung
eines Auslösemechanismus greift. Dazu ist der druckluftbetriebene Antrieb mit einer
Bremstrommel verbunden. Die Bremstrommel wird von einem Bremsband umschlungen. Wird
der Auslösemechanismus betätigt, so wird das Bremsband
[0006] Die
DE 3232775 A1 beschreibt beispielsweise eine Bremsvorrichtung zum Abbremsen der Sägekette einer
tragbaren Motorkettensäge. Hierzu verfügt die Motorkettensäge über einen Fühler, der
bei Auftreten eines Gefahrenzustandes anspricht. Dabei ist der Fühler als bei einer
Schleuderbewegung der Säge mit einer Hand des Sägenführers an dem Gehäuse der Kettensäge
drehbar gehaltener Handschutzhebel ausgebildet. Durch Bewegung des Handschutzhebel
wird eine Reibungsbremse betätigt, die auf eine mit dem Antriebskettenrad der Kettensäge
verbundene Trommel einwirkt. Die Reibungsbremse ist mit einer Sicherheitseinrichtung
versehen, die auch bei Auftreten einer unkontrollierten Beschleunigung der umlaufenden
Sägekette die Reibungsbandbremse betätigt.
[0007] Die
DE 3316899 A1 offenbart eine Kettensäge mit einem Gehäuse. Auf dem Gehäuse ist ein Handgriff montiert.
In dem Gehäuse ist ein Motor aufgenommenen, wobei eine Schneidkette, mit einer sich
vom Gehäuse nach vom erstreckenden Lagerschiene zur Lagerung der Schneidkette für
eine endlose Bewegung vorgesehen ist. Die Kettensäge verfügt ferner über eine Antriebsverbindung
mit dem Motor, welche mit einer Drehübertragungsvorrichtung für den Antrieb der Schneidkette
vorgesehen ist. Eine Sicherheits-Bremsvorrichtung dient zum Anhalten der Schneidkette.
Dabei weißt die Sicherheits-Bremsvorrichtung einen am Gehäuse schwenkbar gelagerten
Fühlerarm auf. Ein Teil des Fühlerarms liegt während des Betriebs der Kettensäge vor
dem Handgriff. Der Fühlerarm ist aus einer ersten Position in eine zweite Position
bewegbar. Ein flexibles Bremsband, das mit einem ersten Ende am Gehäuse befestigt
ist und mit einem zweiten Ende mit dem Vorsprung derart gekuppelt ist, dass bei einer
Bewegung des Fühlerarmes aus der ersten Position in die zweite Position das flexible
Bremsband aus einer von der Drehübertragungsvorrichtung freien Position in eine Reibungs-Bremsbeziehung
mit der Drehübertragungsvorrichtung bewegt wird.
[0008] Die
DE 3419152 A1 beschreibt eine Kettenbremsvorrichtung zum Betätigen einer federbelasteten Bremse
für Geräte mit einem Antriebsmotor, insbesondere Motorkettensäge. Die Kettenbremsvorrichtung
weist dabei einen Auslöser auf, der mit einem Spann- und Bremsglied verbunden ist,
wobei das Bremsglied an einem eine Bremstrommel umgebenden Bremsband angeordnet ist.
Eine Rasteinrichtung ist gegen die Kraft einer an ihn angreifenden Bremsfeder in einer
Bereitschaftsstellung gehalten, in der das Bremsband von der Bremstrommel abgehoben
ist, und bei der das Spannglied in Bremsstellung des Bremsgliedes in den Bewegungsweg
eines Mitnehmers bringbar ist.
[0009] In der
DE 000003427144 A1 wird ein Sicherheitsbremssystem für eine Kettensäge offenbart. Bei der Kettensäge
ist ein schwenkbares Organ vorgesehen, welches einen im Abstand zum unteren Endabschnitt
eines Bremshebels eines Bremshandgriffs angeordneten Arm aufweist. Der Handgriff ist
dabei schwenkbar an einem Frontgriff befestigt und wird durch den Bremshebel betätigt,
wenn dieser verschwenkt wird. Ein Arm einer Gabel des schwenkbaren Organs ist mit
einem Ende eines Bremsbandes verbunden, welches über den äußeren Umfang einer Kupplungstrommel
einer Zentrifugalkupplung geschlungen ist. Über die Zentrifugalkupplung wird die Kettensäge
angetrieben, während der andere Arm der Gabel durch einen Verriegelungshebel an einer
Schwenkbewegung gehindert ist.
[0010] Unter den Produktbezeichnungen Kettensäge 510210020, 510220020 und 510230020 der
Anmelderin werden bereits Kettensägen mit Druckluftantrieb vertrieben. Das Verwendungsgebiet
variiert dabei von Unterwassereinsatz, Kunststoff schneiden bis hin zum Bergbau. Diese
Kettensägen verfügen über ein Bremssystem, wie es beispielsweise oben beschrieben
wurde. Nachteil bei den bekannten Bremssystemen für druckluftbetriebene Kettensägen
ist, dass das Abbremsverhalten relativ langsam ist. Dadurch wird die Sicherheit des
Sagenführers unter unglücklichen Umständen gefährdet.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Probleme des Standes der Technik zu vermeiden
und eine Kettenbremseinrichtung für eine motorbetriebene Kettensäge zu schaffen, die
ein entsprechend schnelles Abbremsverhalten zeigt, um ein erhöhtes Maß an Sicherheit
zu erreichen. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung eine motorbetriebene Kettensäge
zu schaffen, welche ein erhöhtes Maß an Sicherheit beim Abbremsverhalten liefert.
Es ist auch als Aufgabe der Erfindung anzusehen, ein Verfahren für eine druckluftbetriebene
Kettensäge zu schaffen, welches die Sicherheit bezüglich des Bremsverhaltens verbessert.
[0012] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Kettenbremseinrichtung
für eine motorbetriebene Kettensäge der eingangs genannten Art
e) Druckluftsteuerungsmittel, welche den Bremsvorgang über den druckluftbetriebenen
Kettenantrieb unterstützen.
[0013] Weiterhin wird die Aufgabe durch eine motorbetriebene Kettensäge der eingangs genannten
Art gelöst, bei der
e) ein Druckluftsteuerungsmittel, welche den Bremsvorgang über den Druckluft betriebenen
Kettenantrieb zum Bremsen steuern.
[0014] Die Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren der eingangs genannten Art zum Abbremsen
einer motorbetriebene Kettensäge gelöst, bei dem die Druckluftzufuhr zum Bremsen gesteuert
wird.
[0015] Bei den Bremssystemen, wie sie im Stand der Technik für druckluftbetriebene Kettensägen
vorhanden sind, wird die Bremswirkung allein durch die Reibungsbremse bewirkt. Die
Reibungsbremse wirkt im Moment des Auslösens unmittelbar gegen den Druckluftantrieb.
Dadurch erhöht sich der Verschleiß der Bremse. Sie muss nämlich immer gegen den Antrieb
arbeiten. Bei vorliegender Erfindung wird die Druckluftzufuhr beim Auslösen gesteuert.
Beispielsweise kann die Druckluftzufuhr reduziert werden. Die geeignete Steuerung
des Druckluftstroms sowohl in Menge, als auch Strömungsrichtung kann die Bremswirkung
bei einer druckluftbetriebenen Kettensäge erheblich unterstützen.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kettenbremseinrichtung
für eine motorbetriebene Kettensäge sind die Druckluftsteuerungsmittel als Unterbrecherventil
ausgebildet. Oft reicht es bei den druckluftbetriebenen Kettensägen aus, die treibende
Druckluft mit einem Schlag zu unterbinden. Zwischen dem Druckluftantrieb und der Druckluftzufuhr
ist ein Unterbrecherventil angeordnet. Durch Auslösen des Unterbrecherventils wird
der weitere Zufluss von Druckluft unterbunden. Damit arbeitet die Reibungsbremse nicht
mehr gegen den Druckluftantrieb. Das zeitliche Abbremsverhalten der Kettensäge wird
erheblich verkürzt.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, dass die
Druckluftsteuerungsmittel eine Richtungsumkehr der Druckluftrichtung bewirken. Dabei
wird die Richtung der Druckluft gewechselt, so dass der druckluftbetriebene Antrieb
quasi eine Schubumkehr erfährt. Damit wird erreicht, dass die Reibungsbremse nicht
nur gegen die Druckluft arbeitet, sondern wird durch die Druckluft erheblich unterstützt.
Die Steuerungsmittel müssen somit so ausgelegt sein, dass der Antrieb seine Richtung
wechseln kann. Sowohl Richtungsumkehr als auch Unterbrechung der Druckluft können
kombiniert verwendet werden. Denn es kann erforderlich sein, die zunächst die Richtung
der Druckluft für den Antrieb umgekehrt wird. Um zu verhindern, dass die Kette sich
schließlich ebenfalls in die entgegengesetzte Richtung bewegt ist schließlich eine
Unterbrechung der Druckluftzufuhr mittels des Unterbrecherventils erforderlich. Die
Richtungsumkehr der Druckluft kann bzw. sollte demnach zeitlich begrenzt werden.
[0018] Eine bevorzugte Ausbildung der Erfindung besteht auch darin, dass die Druckluftsteuerungsmittel
durch eine Auslösevorrichtung betätigt werden. Gerade in Notfällen ist es erforderlich,
dass die Kette der Kettensäge unverzüglich stoppt, zur Vermeidung größerer Unfälle.
Hierfür muss ein System vorhanden seien, welches die Bremsmittel unmittelbar betätigt.
Dies wird mit einer Auslösevorrichtung realisiert. Dabei kann die Auslösevorrichtung
beispielsweise einen Sensor, wie einen Beschleunigungssensor, enthalten, der außergewöhnliche
Richtungsänderung registriert und die Bremseinrichtung der Kettensäge unmittelbar
betätigt.
[0019] Sofern die Druckluft betriebene Kettensäge in explosiven Bereichen beziehungsweise
unter Wasser verwendet wird, können nur mechanische Bauteile verwendet werden. In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Auslösevorrichtung daher mit
einem Auslösemechanismus zum Auslösen der Bremsmittel gekoppelt. Dabei ist der Auslösemechanismus
vorzugsweise mechanisch ausgebildet, um keine Gefährdung hervorzurufen. Vorzugsweise
enthält der Auslösemechanismus dann einen mechanischen Bremshebel, wobei der Bremshebel
als Handschutzbügel vorgesehen ist. So kann der Sägeführer im Notfall die Säge mit
der Hand abbremsen, indem er den Handschutzbügel zum auslösen der Bremse betätigt.
[0020] Um eine entsprechende Kraft und Geschwindigkeit beim Bremsvorgang zu erzeugen, sind
in einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kettenbremseinrichtung für
eine motorbetriebene Kettensäge die Bremsmittel vorgespannt. Durch die Vorspannung,
welche beispielsweise durch Federn erzeugt wird, wird die Reibbremse extrem schnell
auf die Bremstrommel aufgebracht.
[0021] In einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Kettenbremseinrichtung enthalten
die Bremsmittel ein Bremsband, welches die Bremstrommel umschlingt. Bremsbänder sind
nicht nur in der Montage und Herstellung einfach zu realisieren, sie sind auch extrem
leicht, unempfindlich und wartungsfreundlich.
[0022] In einer bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen motorbetriebenen Kettensäge nach
sind die die Druckluftsteuerungsmittel als Unterbrecherventil ausgebildet. Auch hier
gilt, dass die Unterbrechung der Zufuhr für die Druckluft verhindert, dass die Bremswirkung
der Reibbremse gegen die Druckluft arbeitet.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen motorbetriebene Kettensäge
besteht darin, dass die Druckluftsteuerungsmittel als eine Richtungsumkehr der Druckluftrichtung
bewirken. Hier wird Richtung der Druckluft gewechselt, um dem druckluftbetriebenen
Antrieb eine Kraft entgegen der bisherigen die Laufrichtung zu beaufschlagen. Dadurch
wird eine Bremswirkung über die Richtungsumkehr bewirkt. Eine Reibungsbremse wird
durch diese Maßnahme ggf erheblich unterstützt.
[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Druckluftzufuhr
unterbrochen. In dem Moment, wo die Druckluftzufuhr unterbrochen wird, wird der druckluftbetriebene
Motor der Kettensäge nicht mehr angetrieben. Damit werden die Reibbremsen nicht mehr
so stark beansprucht, weil sie nicht mehr gegen den Druckluftstrom arbeiten müssen.
Die Unterbrechung der Druckluftzufuhr kommt einem vollständigen Ausschalten des Antriebs
gleich.
[0025] Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgenmäßen Verfahrens zum Abbremsen
einer motorbetriebene Kettensäge ergibt sich dadurch, dass die Druckluftzufuhr umgekehrt
wird. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass eine Reibbremse erheblich über die
Bremsleistung des Antriebs unterstützt wird oder sogar eine Reibbremse entbehrlich
macht.
[0026] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel
ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0027]
- Fig.1
- zeigt in einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße druckluftbetriebene Kettensäge
mit einer Kettenbremseinrichtung im Schnitt.
- Fig.2
- zeigt in einer Prinzipskizze den schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Kettensäge
mit einer Kettenbremseinrichtung.
- Fig.3 3
- zeigt Schematisch zwei Einstellpositionen der Reibbremse der Kettenbremseinrichtung
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0028] Figur 1 zeigt in einer Prinzipskizze eine druckluftbetriebene Kettensäge 10 mit einer
Kettenbremseinrichtung 12 im Schnitt. Die druckluftbetriebene Kettensäge 10 weist
ein Gehäuse 14 auf. An dem Gehäuse 14 sind ein erster Griff- und Bedienungsbereich
16 und ein zweiter 18 vorgesehen. An dem Gehäuse 14 ist auf einer Stirnseite 20 ein
Schwert befestigt. Das Schwert ist in vorliegenden Figuren nicht dargestellt. Eine
ebenfalls nicht dargestellte Sägekette läuft um das Schwert in bekannter Weise herum.
Hierfür sind geeignete Führungsnuten vorgesehen.
[0029] In dem Gehäuse 14 befindet sich ein Kettenantrieb 22. Der Kettenantrieb 22 besteht
aus einem aus einem Druckluftmotor 24 (siehe Fig. 2), der mit einem ebenfalls nicht
dargestelltem Kettenantriebsrad gekoppelt ist. Der Druckluftmotor 24 besteht häufig
aus einem Lamellenmotor. Der Lamellenmotor verfügt über ein im Wesentlichen zylindrisches
Gehäuse, in dem Rotor mit einer Welle drehbar gelagert ist. An dem Rotor sind Lamellen
vorgesehen. Das zylindrische Gehäuse weist wenigstens eine Eingangs- und eine Ausgangsöffnung
auf. An der Welle des Rotors setzt ein Getriebe an, welches das Kettenantriebsrad
antreibt. Bei Bedarf kann auf ein Getriebe verzichtet werden. Dann befindet sich das
Kettenantriebsrad direkt auf der Welle des Rotors.
[0030] Die Druckluft wird mittels Kompressor erzeugt und über einen Druckluftschlauch an
die Kettensäge 10 geleitet. Die Eingangsöffnung des Druckluftmotors 24 ist mit einem
geeigneten Stutzen 25 versehen, an dem der Druckluftschlauch angeschlossen werden
kann. Durch den Druckluftstrom wird der Rotor zum Antrieb in Bewegung gesetzt.
[0031] Über das Getriebe, welches in den Figuren nicht dargestellt ist, ist ferner eine
Bremstrommel 28 mit dem Antrieb verbunden. Die Bremstrommel 28 ist Bestandteil der
Kettenbremseinrichtung 12. Auch die Bremstrommel 28 dreht sich entsprechend dem Rotor
des Kettenantriebs 22. Um die Bremstrommel 28 ist ein Bremsband 30 geschlungen. Bremstrommel
28 und Bremsband 30 bilden eine Reibbremse 31, welche den Kettenantrieb 22 durch Reibung
abzubremsen versucht.
[0032] Ein mechanischer Auslösemechanismus 32 ist an der Kettensäge 10 angeordnet. Der Auslösemechanismus
32 verfügt über eine Hebelkette 34 und einen Bremshebel 36, welcher als Handschutzbügel
38 ausgebildet ist. Die Hebelkette 34 weist ein Übertragungsglied 39 und einen Bremsbandhebel
41 auf. Der Bremshebel 36 ist über die Hebelkette 34 mit einer Zugfeder 45 vorgespannt.
Die Zugfeder 45 ist dazu an dem Bremsbandhebel 41 angebracht. An einem Haken 40, der
an dem Bremsbandhebel 41 der Hebelkette 34 vorgesehen ist, ist das Bremsband 30 befestigt.
Der Bremsbandhebel 41 lässt sich um eine Drehachse 43 schwenken. In einer ersten Position
des Bremshebels 36 ist das Bremsband 30 locker, so dass das Kettenantriebsrad und
die Bremstrommel 30 frei drehen können. In einer zweiten und bremsenden Position des
Bremshebels 36 wird das Bremsband zusammengezogen. Die Bremstrommel 28 wird durch
Reibung mit dem Bremsband 30 abgebremst. Durch Lösen des Auslösemechanismus 32 wird
die Kettenbremseinrichtung 12 von der frei laufenden ersten Position in eine bremsende
zweite Position übergeführt. Diese Auslösung des Bremsvorgangs wird manuell durch
Betätigung des Bremshebels 36 vorgenommen.
[0033] In Fig. 3 werden die beiden Einstellpositionen der Reibbremse schematisch dargestellt.
Wenn der Bremshebel 36 nach vorne gedrückt wird, wird das Bremsband 30 zusammengezogen
und die Bremstrommel 28 durch Reibung abgebremst. Wenn der Bremshebel 36 nach hinten
gezogen wird, ist das Bremsband 30 gelöst. Die Bremstrommel 28 und somit der mit der
Bremstrommel 28 gekoppelte Kettenantrieb 22 können frei laufen.
[0034] Wie aus der Prinzipskizze von Fig. 2 ersichtlich wird ist der Bremshebel 36 mit einem
ersten Druckluftventil 42 verbunden. Das Druckluftventil 42 ist ein Steuermittel 44,
welches im vorliegenden Ausftihrungsbeispiel zwei Zustände kennt: "Geöffnet" - für
den laufenden Betrieb und "abgesperrt" während des Bremsvorgangs. Das erste Druckluftventil
42 sperrt die Zufuhr der Druckluft ab, sobald der Bremshebel 36 aus der ersten in
die zweite bremsende Position betätigt wird. Ein Stellhebel 46 ist dazu mit dem Druckluftventil
42 zum manuellen Auslösen mit dem Bremshebel 36 verbunden. Der Bremshebel 36 und der
Stellhebel 46 bilden eine Auslösevorrichtung 48. Dadurch arbeitet Reibbremse 31, nicht
gegen den Kettenantrieb 22, der sonst weiter mit dem Druckluftstrom angetrieben wird.
Das Bremsverhalten wird durch das Absperren des ersten Druckluftventils 42 erheblich
verkürzt.
[0035] Neben dem ersten Druckluftventil 42 ist ein zweites Druckluftventil 50 vorgesehen.
Dieses zweite Druckluftventil 50 dient im normalen Betrieb zum Starten und Anhalten
des Kettenantriebs 22. Dieses Druckluftventil 50 ist nicht mit der Reibbremse verbunden.
[0036] Die Steuermittel 44 können zudem so ausgelegt sein, dass sie anstelle des völligen
Absperrens des Druckluftstroms eine zeitweilige Richtungsumkehr bewirken. Dadurch
wird der Bremsvorgang auch durch den Druckluftstrom noch zusätzlich unterstützt.
1. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10), enthaltend
a) eine Sägekette, welche in einer Kettenführung der Kettensäge beweglich geführt
wird,
b) die Sägekette durch einen mit druckluftbetriebenen Kettenantrieb (22) angetrieben
wird,
c) eine Bremstrommel (28), welche mit dem Kettenantrieb (22) verbundenen ist und
d) auslösbare Bremsmittel (30, 34, 36, 38), welche durch Reibung zum Bremsen der Bremstrommel
(28) vorgesehen sind,
gekennzeichnet durch
e) Druckluftsteuerungsmittel (44), welche den Bremsvorgang über den druckluftbetriebenen
Kettenantrieb (23) unterstützen.
2. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftsteuerungsmittel (44) als Unterbrecherventil (42) ausgebildet sind.
3. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftsteuerungsmittel (44) eine Richtungsumkehr der Druckluftrichtung bewirken.
4. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftsteuerungsmittel (44) durch eine Auslösevorrichtung (48) betätigt werden.
5. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung (48) mit einem Auslösemechanismus (32) zum Auslösen der Bremsmittel
(30, 34, 36, 38) gekoppelt ist.
6. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus (32) einen mechanischen Bremshebel (36) enthält, wobei der
Bremshebel (36) als Handschutzbügel (38) vorgesehen ist.
7. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsmittel (30, 34, 36, 45) vorgespannt sind.
8. Kettenbremseinrichtung (12) für eine motorbetriebene Kettensäge (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsmittel (30, 34, 36, 38) ein Bremsband (30) enthalten, welches die Bremstrommel
(28) umschlingt.
9. Motorbetriebene Kettensäge (10), enthaltend
a) eine Sägekette, welche in einer Kettenführung der Kettensäge (10) beweglich geführt
wird,
b) die Sägekette durch einen mit Druckluft betriebenen Kettenantrieb (22) angetrieben
wird,
gekennzeichnet durch
e) ein Druckluftsteuerungsmittel (44), welche den Bremsvorgang über den Druckluft
betriebenen Kettenantrieb (22) zum Bremsen steuern.
10. Motorbetriebene Kettensäge (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftsteuerungsmittel (44) als Unterbrecherventil (42) ausgebildet sind.
11. Motorbetriebene Kettensäge (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftsteuerungsmittel (44) als eine Richtungsumkehr der Druckluftrichtung
bewirken.
12. Verfahren zum Abbremsen einer motorbetriebene Kettensäge (10), wobei der Antrieb der
Sägekette mit Druckluft erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftzufuhr zum Bremsen gesteuert wird.
13. Verfahren zum Abbremsen einer motorbetriebene Kettensäge (10), wobei der Antrieb der
Sägekette mit Druckluft erfolgt nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftzufuhr unterbrochen wird.
14. Verfahren zum Abbremsen einer motorbetriebene Kettensäge (10), wobei der Antrieb der
Sägekette mit Druckluft erfolgt nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftzufuhr umgekehrt wird.
15. Verfahren zum Abbremsen einer motorbetriebene Kettensäge (10), wobei der Antrieb der
Sägekette mit Druckluft erfolgt nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftzufuhr zeitlich begrenzt wird.