[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung für Kletterwände gemäss dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Kletterwänden ist eine Vielzahl von Griffen an einer Wand festgeschraubt. Durch
die Anordnung der Griffe an der Wand können eine oder mehrere Kletterrouten festgelegt
werden. In der Regel sind die Griffe jeder Route in einer bestimmten Farbe eingefärbt.
Für jede dieser Routen kann zusätzlich der jeweilige Schwierigkeitsgrad angegeben
sein. Bei solchen Kletterwänden ist es üblich, die Anordnung der Griffe von Zeit zu
Zeit zu ändern, um die Attraktivität der Kletterwand für die Benutzer zu erhöhen.
Solche Änderungen sind relativ aufwändig. Insbesondere ist es manchmal erforderlich,
Griffe allein wegen ihrer Farbe auszutauschen, wenn diese nicht mehr mit der neuen
Konfiguration der Routen übereinstimmt.
[0003] Aus der
US 2010/0004098 A1 ist ein teilweise oder vollständig aus einem transparenten Material gefertigter Klettergriff
mit einer Ausnehmung zum Einsetzen einer Leuchtdiode bekannt. Zum Festschrauben an
einer Wand umfasst der Klettergriff oberhalb dieser Ausnehmung eine durchgehende Bohrung.
[0004] Bei einer Vielzahl solcher Griffe können in die Ausnehmungen eingesetzte Leuchtdioden
von einer Steuerung einzeln ein- und ausgeschaltet werden. Anstelle der Grifffarbe
können die Leuchtdioden zum Markieren von Kletterrouten benutzt werden. Bei einer
vorgegebenen Anordnung der Griffe an der Kletterwand können demnach unterschiedliche
Kletterrouten individuell konfiguriert und durch Aktivierung der zugehörigen Leuchtdioden
angezeigt werden.
[0005] Ein Nachteil dieser beleuchtbaren Klettergriffe besteht darin, dass aufgrund der
erforderlichen Transparenz Einschränkungen beim Material der Klettergriffe in Kauf
genommen werden müssen, und dass für die Stromversorgung der Leuchtioden zusätzliche
Löcher in die Wand gebohrt werden müssen, durch welche die Kabel hindurchgezogen werden
können. Es ist auch bekannt, alternativ die Stromversorgung einer Leuchtdiode im Klettergriff
durch eine in diesen Klettergriff eingebaute Batterie sicherzustellen. Diese Lösung
hat aber den Nachteil, dass die Batterien regelmässig ersetzt oder nachgeladen werden
müssen, dass bei jedem Griff zusätzlich ein Schalter eingebaut werden muss, und dass
die einzelnen Leuchtdioden nicht von einer gemeinsamen übergeordneten Steuerung kontrolliert
werden können.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anzeigevorrichtung für
Klettergriffe zu schaffen, die vergleichsweise einfach montierbar ist und von einer
Steuerung kontrolliert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anzeigevorrichtung für Klettergriffe gemäss
den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Anzeigevorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Anhand einiger Figuren wird die Erfindung nachfolgend näher beschrieben. Dabei zeigen
- Figur 1
- einen Längsschnitt einer Anordnung mit einer ersten Anzeigevorrichtung bei einem an
einer Wand befestigten Klettergriff,
- Figur 2
- einen Längsschnitt einer Anordnung mit einer weiteren Anzeigevorrichtung bei dem an
der Wand befestigten Klettergriff,
- Figur 3
- einen Längsschnitt einer weiteren Anordnung mit einem bereichsweise lichtdurchlässigen
Klettergriff und mit in diesem lichtdurchlässigen Bereich angeordnetem Leuchtmittel.
[0009] Figur 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt einer Anordnung mit einem Klettergriff
(fortan kurz Griff 1 genannt), der mittels einer Befestigungshülse 3 an einer Grundplatte
5 einer Kletterwand befestigt ist. Im Bereich des rückseitigen Endes einer die Grundplatte
5 durchdringenden Montagebohrung 7 ist eine Einpressmutter 9 drehfest mit der Grundplatte
5 verbunden. Die
[0010] Befestigungshülse 3 umfasst ein Aussengewinde und ist soweit in die Einpressmutter
9 eingeschraubt, dass ihr vorderster Abschnitt die Grundplatte 5 überragt. Der Griff
1 umfasst ebenfalls eine durchgehende Bohrung 11. Er ist so auf die Befestigungshülse
3 aufgeschoben, dass seine Rückseite 13 an der Grundplatte 5 anliegt, und dass der
vorderste Abschnitt der Befestigungshülse 3 axial über das vordere Ende der Bohrung
11 hinausragt. Durch Aufschrauben und Festziehen einer Mutter 15 von vorne her auf
die Befestigungshülse 3 wird der Griff 1 an der Grundplatte 5 befestigt. Selbstverständlich
können dabei in üblicher Weise zwischen dem Griff 1 und der Mutter 15 zusätzlich eine
Unterlagscheibe und/oder zuvorderst zusätzlich eine Sicherungsmutter verwendet werden
(nicht dargestellt). Vorzugsweise ist koaxial zur Bohrung 11 von der Frontseite her
eine Ausnehmung im Griff 1 ausgebildet, derart, dass die Mutter 15 - wie in Figur
1 dargestellt - am vorderen Ende der Bohrung 11 an einem ringförmigen Absatz 17 ansteht.
[0011] Alternativ zu einer Schraubverbindung könnten auch andere Mittel zum Befestigen der
Befestigungshülse 3 an der Grundplatte 5 und zum Befestigen des Griffs 1 an der Befestigungshülse
3 vorgesehen sein, beispielsweise ein Spannschloss oder eine andere über Hebel aktivierbare
Spreizvorrichtung (nicht dargestellt). Bei einer kraft- bzw. reibschlüssigen Verbindung
des Griffs 1 in der genannten Art mit nur einer Befestigungsachse kann der Griff 1
vor dem Festziehen der Mutter 15 in jede gewünschte Lage gedreht und dann fixiert
werden.
[0012] Im rohrartigen Innenraum der Befestigungshülse 3 ist mindestens ein Teil einer Beleuchtungseinrichtung
19 angeordnet. Die Beleuchtungseinrichtung 19 umfasst ein Leuchtmittel 21, vorzugsweise
eine Leuchtdiode, und ist Bestandteil einer Anzeigevorrichtung zum Markieren von Griffen
1 bei einer Kletterwand. Die Beleuchtungseinrichtungen 19 können über eine Schnittstelle,
vorzugsweise über einen Anschlussstecker 23, mit einer übergeordneten Steuerung (nicht
dargestellt) verbunden werden. Jedes der Leuchtmittel 21 kann von dieser Steuerung
aus kontrolliert ein- und ausgeschaltet werden. Die Speisung des Leuchtmittels 21
erfolgt vorzugsweise über die Kontakte der Anschlussschnittstelle direkt von der Steuerung
aus. Alternativ könnte jede der Beleuchtungseinrichtungen 19 auch je eine autonome
Stromquelle umfassen, beispielsweise eine austauschbare oder wieder aufladbare Batterie
(nicht dargestellt).
[0013] Bei der Ausführungsform gemäss Figur 1 umfasst die Beleuchtungseinrichtung 19 eine
Lichtleiteranordnung 25 mit mindestens einem Lichtleiter oder einem Bündel lichtleitender
Fasern, die innerhalb des rohrartigen Mantels der Befestigungshülse 3 angeordnet sind.
Das hintere Ende der Lichtleiter grenzt so an das Leuchtmittel 21, dass das Licht
dieses Leuchtmittels 21 möglichst optimal in die Lichtleiter eingekoppelt werden kann.
Das Leuchtmittel 21 ist in einem hülsenartigen Leuchtmittelhalter 22 mit einem Innengewinde
am hinteren Ende der Befestigungshülse 3 aufgeschraubt oder in sonstiger Weise befestigt.
Die vorderen Enden der Lichtleiter überragen das vordere Ende der Befestigungshülse
3. Vorzugsweise ist das vordere Ende des Lichtleiters oder der Lichtleiter angefast
oder konvex oder konkav gewölbt, sodass Licht in einen grossen Raumwinkel ausgekoppelt
werden kann und aus verschiedenen Blickrichtungen sichtbar ist. Alternativ können
die vorderen Stirnseiten der Lichtleiter oder ein diesen vorgelagertes Streumittel
(nicht dargestellt) auch opak ausgebildet sein, sodass das vom Leuchtmittel 21 auftreffende
Licht in einen grossen Raumwinkel gestreut wird.
[0014] Bei einer alternativen Ausführungsform der Beleuchtungseinrichtung 19 gemäss Figur
2 ist eine Leuchtdiode bzw. allgemein das Leuchtmittel 21 am vorderen Ende der Befestigungshülse
3 angeordnet. Die Leuchtdiode kann z.B. von der Vorderseite her in eine stirnseitig
Ausfräsung an der Befestigungshülse 3 eingesetzt und mittels eines eingepressten Klemmrings
27 an dieser festgehalten werden. Die Kontakte der Leuchtdiode sind über ein Verbindungskabel
bzw. über eine Leiteranordnung 29 direkt mit dem Anschlussstecker 23 verbunden, wobei
das Kabel durch eine auf das hintere Ende der Befestigungshülse 3 aufgeschraubte Abschlusskappe
31 mit einer Kabeldurchführung hindurchgeführt ist.
[0015] Bei alternativen Ausführungsformen kann zwischen dem Anschlussstecker 23 und dem
Leuchtmittel 21 eine Leuchtenelektronik (nicht dargestellt) ausgebildet sein. Vorzugsweise
ist diese Leuchtenelektronik so ausgebildet, dass eine Vielzahl von Beleuchtungseinrichtungen
19 über einen Bus mit der übergeordneten Steuerung verbunden werden kann. Dadurch
ist der Installationsaufwand bei der Einrichtung einer Kletterwand minimal. Die einzelnen
Beleuchtungseinrichtungen 19 können über den Bus direkt adressiert werden. Neu hinzugefügte
Beleuchtungseinrichtungen können von der Steuerung automatisch erkannt werden. Die
Konfiguration neuer Kletterrouten sowie die Erkennung allfälliger Defekte werden dadurch
stark vereinfacht.
[0016] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt einer weiteren Anordnung, wobei der Griff 1 einen
im montierten Zustand von aussen her sichtbaren lichtdurchlässigen Bereich 33 mit
einer nach hinten offenen Ausnehmung 35 zum Einsetzen der LED bzw. des Leuchtmittels
21 umfasst. Die Ausnehmung 35 ist durch einen von der Rückseite her in den Griff 1
eingelassenen Verbindungskanal 37 mit der Bohrung 11 verbunden. Die Befestigungshülse
3 umfasst einen zum frontseitigen Ende hin offenen Längsschlitz 39, dessen Tiefe z.B.
etwa 1cm bis etwa die Hälfte der Gesamtlänge der Befestigungshülse 3 betragen kann.
Bei der Montage des Griffs 1 an der Grundplatte 5 wird zuerst die Befestigungshülse
3 bis zur gewünschten Tiefe in die Einpressmutter 9 an der Grundplatte 5 eingeschraubt.
Die Beleuchtungseinrichtung 19, welche die Leiteranordnung 29 mit dem Leuchtmittel
21 und dem Anschlussstecker 23 umfasst, ist vorzugsweise bereits mit der Abschlusskappe
31 an der Befestigungshülse 3 montiert. Danach wird das Verbindungskabel bzw. die
Leiteranordnung 29 so durch den Längsschlitz 39 geführt, dass das Leuchtmittel 21
beim Aufsetzen des Griffs 1 auf die Befestigungshülse 3 in die Ausnehmung 35 des Griffs
1 zu liegen kommt. Vor oder nach dem Festschrauben des Griffs 1 an der Befestigungshülse
3 mit der Mutter 15 wird die frontseitige Öffnung der Befestigungshülse 3 durch einen
Stopfen oder Abschlussdeckel 41 verschlossen. Die Verbindung kann z.B. durch einen
Schraubverschluss erfolgen. Alternativ sind beliebige andere Verbindungsmittel möglich.
1. Anzeigevorrichtung zum Markieren von Griffen (1) bei einer Kletterwand, umfassend
für jeden Griff (1) eine Beleuchtungseinrichtung (19) mit einem Leuchtmittel (21)
zum Markieren dieses Griffs (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (19) mindestens teilweise in einer Befestigungshülse
(3) zum Befestigen des Griffs (1) an einer Grundplatte (5) angeordnet ist.
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtmittel (21) das vordere Ende der Befestigungshülse (3) überragt.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Leuchtmittel (21) nachgelagerte, mindestens einen Lichtleiter umfassende
Lichtleiteranordnung (25) mindestens teilweise in der Befestigungshülse (3) angeordnet
ist.
4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiteranordnung (25) über das vordere Ende der Befestigungshülse (3) hinausragt.
5. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der die Befestigungshülse (3) überragende Teil der Lichtleiteranordnung (25) Mittel
zum diffusen Streuen des vom Leuchtmittel (21) emittierten Lichts umfasst.
6. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiteranordnung (25) am vorderen Ende angefast oder konvex oder konkav gewölbt
ist.
7. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtmittel (21) in einem am hinteren Ende der Befestigungshülse (3) befestigbaren
Leuchtmittelhalter (22) angeordnet ist.
8. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Griff (1) mindestens einen von aussen
sichtbaren lichtdurchlässigen Bereich umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtmittel (21) innerhalb dieses lichtdurchlässigen Bereichs oder angrenzend
an diesen lichtdurchlässigen Bereich angeordnet ist, und dass die Energieversorgung
des Leuchtmittels (21) über eine Leiteranordnung (29) erfolgt, die mindestens auf
einem Abschnitt innerhalb der Befestigungshülse (3) verläuft.
9. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (19) einen Steckverbinder (23) zum Verbinden mit einer
übergeordneten Steuereinrichtung umfasst, und dass Kontakte dieses Steckverbinders
(23) direkt mit dem Leuchtmittel (21) oder mit einer dem Leuchtmittel (21) vorgelagerten
Ansteuerschaltung verbunden sind.
10. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagehülse (3) ein Aussengewinde umfasst, derart, dass die axiale Lage der
Montagehülse (3) relativ zur Grundplatte (5) durch Einschrauben in eine an der Rückseite
der Grundplatte (5) anliegende erste Mutter bzw. Einpressmutter (9) vorgebbar ist,
und dass die Montagehülse (3) sowie ein auf die Montagehülse (3) aufgeschobener Griff
(1) durch eine Mutter (15) in der jeweiligen Lage fixierbar sind.