[0001] Die Erfindung betrifft eine Bügelmaschine nach Art einer Mangel umfassend eine in
einem Muldenbereich drehbar gelagerte Walze zur Bildung eines schalenförmigen Glättungsraumes
für Textilien, wobei der Muldenbereich mit einer über die Muldenfläche wirkenden Heizeinrichtung
versehen ist, die aus an der Rückseite der Muldenfläche angeordnetem Kanal oder Kanälen
besteht, durch die ein aus Heißgas bestehendes Heizmedium strömt, wobei der Kanal
oder die Kanäle mit einem für den Zustrom des Heizmediums gemeinsamen Eingangskanal
verbunden sind sowie mit wenigstem einem Ausgangskanal für den Abluftstrom oder Abgas.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Bügelmaschinen nach Art einer Mangel bekannt, wobei
in einem Muldenbereich eine Walze drehbar gelagert ist. Zwischen dem Muldenbereich
und der Walze wird ein Glättungsraum für Textilien gebildet, wobei dieser mittels
einer Heizeinrichtung erwärmt wird. Die Heizeinrichtung befindet sich hierbei an der
Rückseite der Muldenaußenfläche, wo ein Kanalraum mit einem Kanal oder mehreren Kanälen
vorgesehen ist, durch die das Heißgas strömt, um auf diese Weise die Glättungsfläche
am Muldenbereich zu erwärmen.
[0003] In der
DE 89 05 552 U1 oder der
US 3 191 325 A ist eine durch Heißgas beheizte Muldenmangel in der dafür geeigneten konstruktiven
Ausführung offenbart. Die hier offenbarte Muldenmangel umfasst einen Muldenbereich
zur Bildung eines schalenförmigen Glättungsraumes für Textilien, welcher mit einer
über die Muldenfläche wirkenden Heizeinrichtung versehen ist, die aus an der Rückseite
der Muldenaußenfläche angeordneten Kanal oder Kanälen besteht, durch die ein aus Heißgas
bestehendes Heizmedium strömt. Der Kanal oder die Kanäle sind mit einem für den Zustrom
des Heizmediums gemeinsamen Eingangskanal verbunden, sowie mit wenigstens einem Ausgangskanal
für den Abgasstrom.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind auch Bügelmaschinen bekannt, welche eine leistungsstarke
elektrische Heizeinrichtung aufweisen, die bauseitig nicht immer eine ausreichend
dimensionierte elektrische Absicherung aufweist.
[0005] Die
DE 36 43 901 A1 offenbart eine rein elektrisch beheizte Mulde für eine Mangel, bei der an der Muldenaußenseite
Heizelemente angebracht sind. Um die Wärmeübertragung zu optimieren, sind die Heizelemente
außenseitig in blockartigen Wärmeverteilungselementen eingebettet, die wiederrum flächig
an der Muldenaußenseite anliegen. Die Blöcke sind außenseitig mit einer Wärmeisolierung
versehen, um eine gute und gleichmäßige Wärmeübertragung nur zum Muldeninneren zu
bewirken und Wärmeverluste zu vermeiden. Somit wird aufgrund des Nachteils der notwendigen
elektrischen Absicherung oftmals auf gasbeheizte Mangeln zurückgegriffen. Diese haben
trotz deutlich höherer installierter Heizleistung eine erheblich geringere Mangelleistung,
das heißt, der Durchsatz der Wäsche pro Zeit ist gering, da die gasbeheizte Mangel
einen erheblich schlechteren Gesamtwirkungsgrad besitzt als elektrisch beheizte Mangeln.
[0006] Gasbeheizte Muldenmangeln haben in der Regel das Problem, dass die Temperatur im
Muldeneinlauf stark absinkt, sobald Wäsche eingegeben wird. Die Mangelleistung sinkt
dann, wobei die Wäsche feucht aus der Mangel kommt, so dass gegebenenfalls dabei das
Finish der Wäsche leidet. Ursache dafür ist der schlechte Temperaturübergang von den
heißen Rauchgasen, die etwa 450° C aufweisen, auf die Muldenfläche. Eine Aluminiummulde
gibt dabei nur zwischen 100° und 200°C an die im Glättungsbereich befindlichen Textilien
ab. Um hier eine effiziente Mangelung vorzunehmen, damit die Wäsche nicht feucht aus
der Mangel kommt, wird die Mangelgeschwindigkeit dabei entsprechend heruntergeregelt.
Bezüglich des Temperaturübergangs wird versucht, die heißen Gase über eine möglichst
lange Strecke im Bereich des Muldeneinlaufs und auf der gesamten Mulde zu leiten.
Hier werden viele Wirbelbleche eingesetzt, um auf diese Weise den Temperaturübergang
zu verbessern. Wie bereits schon gesagt, wird durch das notwendige Herunterregeln
der Mangelgeschwindigkeit entsprechend die Mangelleistung minimiert. Der Muldeneinlauf
wird relativ im Vergleich zu einer rein elektrisch beheizten Mulde kühl und es kann
zu Finish-Problemen kommen.
[0007] Bei der rein elektrisch beheizten Mulde haben die Heizkörper im Bereich des Muldeneinlaufs
eine höhere Dichte als am Rest des Umfangs. Dadurch steigt auch die Elektrofläche
oder die übertragene Energie zum Trockenen und Glätten des Mangelgutes. Bei der rein
gasbeheizten Mulde sieht die Situation anders aus. Hier herrscht im Muldeneinlauf
ein höheres Temperaturgefälle zwischen den Rauchgasen, die die Energie in die Mulde
übertragen. Die Temperatur nimmt aber beim Mangeln trotzdem viel stärker ab als bei
einer elektrisch beheizten Mulde.
[0008] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine gasbeheizte Bügelmaschine derart
weiterzubilden, die die geschilderten Nachteile überwindet, wobei insbesondere gewährleistet
werden soll, dass eine bessere Mangelleistung der Bügelmaschine bereitgestellt werden
soll.
[0009] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Bügelmaschine mit den Merkmalen des
unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
[0010] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen darin, dass in Folge einer elektrischen
Zusatzheizung des Muldeneinlaufs, ohne dass die elektrische Absicherung der Bügelmaschine
erhöht werden muss, die Temperatur im Muldeneinlauf bei gleicher Mangelgeschwindigkeit
deutlich höher als ohne elektrische Zusatzheizung ist. Die Mangelgeschwindigkeit muss
weniger reduziert werden, so dass die Mangelleistung der Bügelmaschine deutlich steigt
im Vergleich zu rein gasbeheizten Varianten. Daraus folgernd ergibt sich eine Steigerung
der Leistungsdaten bei gleicher elektrischer Anschlussleistung.
[0011] Durch den Einsatz von zusätzlichen Heizstäben im Muldeneinlauf kann diese Temperatur
bei gleicher Mangelgeschwindigkeit und damit auch die Mangelleistung merklich angehoben
werden. Der Einbau einer zusätzlichen Heizeinrichtung ist besonders einfach umzusetzen,
da die elektrobeheizte Mulde und die gasbeheizte Mulde im Aufbau identisch sind. Ein
Nachrüsten ist daher durchaus denkbar. Die Aufnahmen für die Heizkörper sind also
schon vorhanden. Prinzipiell ist es auch möglich, die elektrische Zusatzheizung nur
im Bedarfsfall durch den Nutzer handgesteuert oder manuell beziehungsweise durch die
Maschinensteuerung automatisch zu aktivieren. Im Leerlauf, wenn der Leistungsbedarf
nicht so hoch wird, wird nur mit Gas beheizt, sobald Leistung abgefordert wird, schaltet
sich die elektrische Zusatzheizung ein. Da Gas günstiger als elektrische Energie ist,
wird hier noch eine Kostenoptimierung durchgeführt.
[0012] Erfindungsgemäß ist hierbei die Muldenfläche mit einer lokal wirkenden zusätzlichen
Heizeinrichtung versehen zum Ausgleich von über die Glättungsfläche auftretenden Temperaturdifferenzen
beim Mangelvorgang. Die Heizeinrichtung ist im Bereich des Einzugs beziehungsweise
des Einlaufs in der Mulde angeordnet. Hierbei besteht die Heizeinrichtung aus bereichsweise
segmentierten Elementen. Die Heizeinrichtung besteht weiterhin aus wenigstens einem
elektrisch beheizbaren Heizstab, vorzugsweise wenigstens zwei Heizstäben. Dabei sind
die einzelnen Heizstäbe mittels einer Steuerung im Bedarfsfall aktivierbar beziehungsweise
deaktivierbar. Die Heizstäbe als solches sind an der Rückseite der Mulde am Muldeneinlauf
angeordnet. Dabei liegen die Heizstäbe in an der Rückseite der Muldenfläche bzw. der
Wangenteils vorhandenen rippenartigen Kanälen, wobei zumindest zwei Heizstäbe in jeweils
einer Rippe angeordnet sind. Die Heizstäbe können hierbei im Bedarfsfall auch manuell
zugeschaltet werden.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer Bügelmaschine nach Art einer Mangel,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung der Walze mit dem Muldenbereich und einem eingeführten
Textil, und
- Figur 3
- eine Seitenansicht in geschnittener Darstellung der Bügelmaschine gemäß Fig.1.
[0014] Die Figur 1 zeigt eine Bügelmaschine 1 nach Art einer Mangel, wobei die Bügelmaschine
1 ein Gestell 2 umfasst, in dem eine Walze 3 drehbar gelagert ist. Die Walze 3 dreht
sich dabei in einem Muldenbereich 4, zur Bildung eines schalenförmigen Glättungsraumes
5, wie er beispielsweise in der Figur 2 angedeutet ist. Durch den Glättungsraum 5
wird ein Textil 6 über eine Eingabe 7 eingezogen, so dass dann über den Teilumfang
der Walze 3 die Wäsche geglättet wird. Der Muldenbereich bzw. die Muldenwange 4 ist
hierbei mit einer über die Muldenfläche 8 wirkenden Heizeinrichtung 9 versehen, die
aus an der Rückseite der Muldenaußenfläche angeordneten Kanal oder Kanälen 10 besteht.
Durch den Kanal oder die Kanäle 10 strömt ein aus Heißgas bestehendes Heizmedium H,
wobei der Kanal oder die Kanäle 10 mit einem für den Zustrom des Heizmediums H gemeinsamen
Eingangskanal 11 verbunden sind sowie mit wenigstens einem Ausgangskanal 12 für den
Abluftstrom oder den Abgasstrom A.
[0015] Wie insbesondere aus der Figur 3 zu erkennen ist, ist die Muldenfläche 8 mit einer
lokal wirkenden zusätzlichen Heizeinrichtung 13 versehen zum Ausgleich von über die
Muldenfläche 8 auftretenden Temperaturdifferenzen beim Mangelvorgang. Dabei ist die
zusätzliche Heizeinrichtung 13 im Bereich des Einzugs 7 des Muldenbereichs 4 angeordnet,
wie dies deutlich aus der Figur 3 zu erkennen ist.
[0016] Die Heizeinrichtung 13 besteht hierbei aus bereichsweise segmentierten Elementen,
welche aus wenigstens zwei elektrisch beheizbaren Heizstäben 14 und 15 besteht. Dabei
sind die einzelnen Heizstäbe 14 und 15 mittels einer Steuerung im Bedarfsfall aktivierbar
beziehungsweise deaktivierbar.
[0017] Wie aus der Figur 3 zu erkennen ist, sind die Heizstäbe 14 und 15 an der Rückseite
der Muldenfläche 8 am Muldeneinlauf 7 angeordnet. Die Heizstäbe 14 und 15 selbst sind
in an der Rückseite der Muldenfläche 8 vorhandenen rippenartigen Kanälen 16 angeordnet.
Dabei können die Heizstäbe 14, 15 in jeweils einem Kanal 16, der von zwei benachbarten
Rippen 16a hinsichtlich seiner Breite begrenzt ist, eingesetzt bzw. eingepresst sein.
Die Heizstäbe sind dabei automatsch durch die Steuerung 17 oder manuell mittels einer
Bedienhandlung durch den Benutzer im Bedarfsfall einschaltbar. Die elektrische Heizeinrichtung
13 kann auch separat ohne die Beheizung durch Heißgas aktiviert bzw. betrieben werden,
beispielsweise wenn ein kurzer Mangelvorgang mit geringer Heizleistung durchgeführt
werden soll. Dann würde das Hochfahren der Heizeinrichtung 9 zu viel Zeit und Energie
verbrauchen.
[0018] Es versteht sich nun von selbst, dass, wenn Wäsche in die Bügelmaschine 1 eingeführt
wird und in Folge der abnehmenden Temperatur im Einzugsbereich 7 die Heizleistung
nachlässt, dann die zusätzliche Heizeinrichtung 13 zuschaltbar ist, so dass die Mangelgeschwindigkeit
beibehalten werden kann, um auf diese Weise einen besseren Mangeldurchsatz zu erzielen.
1. Bügelmaschine (1) nach Art einer Mangel umfassend eine in einem Muldenbereich (4)
drehbar gelagerte Walze (3) zur Bildung eines schalenförmigen Glättungsraumes (5)
für Textilien, wobei der Muldenbereich (4) mit einer über die Muldenfläche (8) wirkenden
Heizeinrichtung (9) versehen ist, die aus an der Rückseite der Muldenaußenfläche angeordneten
Kanal oder Kanälen (10) besteht, durch die ein aus Heißgas bestehendes Heizmedium
(H) strömt, wobei der Kanal oder die Kanäle (10) mit einem für den Zustrom des Heizmediums
(H) gemeinsamen Eingangskanal (11) verbunden sind, sowie mit wenigstens einem Ausgangskanal
(12) für den Abluftstrom oder Abgasstrom (A),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Muldenfläche (8) mit einer lokal wirkenden zusätzlichen elektrischen Heizeinrichtung
(13) versehen ist, welche durch den Nutzer handgesteuert oder manuell beziehungsweise
durch eine Maschinensteuerung (17) automatisch aktiviert oder deaktiviert werden kann.
2. Bügelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizeinrichtung (13) im Bereich des Einzugs bzw. des Einlaufs der Mulde angeordnet
ist.
3. Bügelmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizeinrichtung (13) aus bereichsweise segmentierten Elementen besteht.
4. Bügelmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizeinrichtung (13) aus wenigstens zwei elektrisch beheizbaren Heizstäben (14)
und (15) besteht.
5. Bügelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Heizstäbe (14, 15) mittels einer Steuerung (17) im Bedarfsfall aktivierbar
bzw. deaktivierbar sind.
6. Bügelmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizstäbe (14, 15) an der Rückseite bzw. Außenseite der Muldenwange (4) am Muldeneinlauf
(7) angeordnet sind.
7. Bügelmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizstäbe (14, 15) in an der Rückseite bzw. Außenseite der Muldenwange (4) vorhandenen
rippenartigen Kanälen (16) angeordnet sind.
8. Bügelmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei Heizstäbe (14) und (15) in jeweils einer Rippe angeordnet sind.
9. Bügelmaschine nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizstäbe (14, 15) im Bedarfsfall manuell zuschaltbar sind