[0001] Die Erfindung betrifft eine induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung beinhaltend
einen von einer Wechselspannungsquelle gespeisten Generator, welcher über eine Leitungsverbindung
wenigstens einen wenigstens eine Induktionsspule enthaltenden, zur Befestigung an
der Schiene oder an der Weiche vorgesehenen Induktor mit Wechselstrom versorgt, wobei
aufgrund der mit dem Wechselstrom gespeisten Induktionsspule des Induktors in der
Schiene oder in der Weiche durch elektromagnetische Induktion ein Strom induziert
wird, welcher die Schiene oder die Weiche erwärmt, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung gemäß Anspruch 20 auch ein Schienennetz für Schienenfahrzeuge,
beinhaltend wenigstens eine Schiene und/oder eine Weiche, welches eine induktive Weichen-
und/oder Schienenheizvorrichtung beinhaltet.
[0003] Nicht zuletzt betrifft die Erfindung auch die Verwendung einer Induktionseinrichtung
mit
- a) einem von einer Wechselspannungsquelle gespeisten Generator,
- b) einer Leitungsverbindung zwischen dem Generator und wenigstens einem wenigstens
eine Induktionsspule enthaltenden Induktor zur Versorgung der wenigstens einen Induktionsspule
mit von dem Generator erzeugten Wechselstrom, und mit
- c) einer Steuerungs- oder Regelungseinrichtung zur Steuerung oder Regelung der elektrischen
Leistung des Generators durch Variieren der Frequenz und/oder der Pulsweite des in
den wenigstens einen Induktor eingespeisten Wechselstroms.
gemäß Anspruch 23.
[0004] Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung dienen dazu, wenigstens einen Abschnitt
einer Schiene oder eines aus zwei parallelen Schienen bestehenden Schienenstrangs
und/oder eine Weiche frei von Eis und Schnee zu halten, um eine Eisbildung auf Oberflächen
von Schienen oder Weichen generell zu vermeiden oder ein Festfrieren von beweglichen
Elementen einer Weiche zu verhindern. Am weitesten verbreitet sind heutzutage Weichen-
und/oder Schienenheizvorrichtungen beispielsweise gemäß
US 6 727 470 B2, welche auf Basis von Widerstandselementen (Heizpatronen) arbeiten, die auf dem Prinzip
der ohmschen Energieerzeugung durch elektrischen Widerstand beruhen. Aufgrund dieses
Funktionsprinzips ist jedoch eine relativ hohe elektrische Leistung notwendig. Die
Oberflächentemperaturen von durch solchermaßen Weichen- oder Schienenheizungsvorrichtungen
erwärmten Schienen oder Weichen erreichen relativ hohe Werte. Jedoch wird nur ein
kleiner Teil der von den Heizpatronen erzeugten Wärme auf die Schiene bzw. auf die
Weiche übertragen. Der größere Rest wird indes über Strahlung im infraroten Bereich
an die Umgebung abgegeben. Damit geht aber ein großer Anteil der eingesetzten Energie
verloren.
[0005] Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtungen nutzen dagegen Effekte der
elektromagnetischen Induktion, wonach durch Wechselbestromung einer oder mehrerer
Spulen eines Induktors in der Schiene oder Weiche elektrische Ströme induziert werden,
durch welche sich die betreffende Schiene oder Weiche aufheizen und damit von Eis
und Schnee befreien oder befreit halten.
[0006] Da, wie oben bereits erwähnt, die Oberflächentemperatur der Widerstandselemente (Heizpatronen)
relativ hoch ist und die Kontaktfläche zur Schiene oder Weiche hin begrenzt ist, geht
die meiste Wärme durch Strahlung verloren. Dagegen gibt ein Induktor seine relativ
niedrige Verlustwärme nahezu im vollen Umfang an die Schiene oder Weiche ab, was zur
Einsparung von elektrischer Energie beiträgt. Für die Wirkung ist daher kein direkter
oder enger Kontakt des Induktors mit der Schiene oder Weiche notwendig.
[0007] Eine gattungsgemäße induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung ist beispielsweise
aus der
DE 43 38 750 A1 bekannt. Dort wird ein Generator verwendet, der ausschließlich einen in seiner Frequenz
unveränderlichen, insbesondere hochfrequenten Wechselstrom für den Induktor erzeugt,
welcher durch Löcher in den Seitenwänden von Schienen erstreckende einfache Drahtwindung
ausgebildet ist.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
der eingangs erwähnten Art derart fortzubilden, dass sie auf einfache Weise an die
Dimensionen der zu beheizenden Schiene/Weiche anpassbar ist und zudem einen hohen
Wirkungsgrad gewährleistet.
[0009] Weiterhin soll ein Schienennetz für Schienenfahrzeuge, beinhaltend wenigstens eine
Schiene und/oder eine Weiche derart weiter entwickelt werden, dass auf einfache und
kostengünstige Weise eine Eis- oder Schneebildung auf Schienen und/oder Weichen verhindert
wird
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Patentanspruch 1 und Patentanspruch
20 gelöst.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Die Erfindung basiert auf dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion, wobei in
der Umgebung eines mit Wechselstrom durchflossenen Leiters, hier insbesondere Leitungsdrahtwindungen
eines Induktors, ein elektromagnetisches Feld entsteht, das in anderen elektrischen
Leitern, hier eine Schiene oder Weiche bzw. Weichenbauteile, die sich innerhalb dieses
elektromagnetischen Felds befinden bzw. von den magnetischen Feldlinien dieses elektromagnetischen
Felds erfasst werden, elektrische Ströme hervorruft. Diese in der Schiene oder in
den Weichenbauteilen induzierten Ströme verursachen eine Erwärmung der Schiene bzw.
der Weichenbauteile. Es handelt sich dabei um das bekannte Transformatorprinzip.
[0012] Je enger die Kopplung zwischen dem Induktor und der Schiene, desto weniger streuen
die induzierten Potenziale und die induzierten Ströme haben klar definierte Bahnen.
Der Wirkungsgrad ist dabei umso höher, desto enger die Koppelung zwischen dem Induktor
und der Schiene bzw. den Weichenbauteilen ist.
[0013] Bei einer lockeren Kopplung zwischen Induktor und Schiene kommt es zu einer Streuung,
die Bahnen der induzierten Ströme sind dann nicht mehr klar definiert und es entstehen
Wirbelströme. Bei größerem Abstand ist die induzierte Stromdichte kleiner und damit
die Erwärmung geringer und zusätzlich geht ein Teil des Feldes durch die Streuung
verloren. Die Erwärmung der Schiene bzw. der Weichenbauteile erfolgt dann auf der
Basis der Joule'schen Verluste.
[0014] Erfindungsgemäß ist eine Steuerungseinrichtung oder eine Regelungseinrichtung zur
Steuerung oder Regelung der elektrischen Leistung des Generators durch Variieren der
Frequenz und/oder der Pulsweite des in den wenigstens einen Induktor eingespeisten
Wechselstroms vorgesehen.
[0015] Diese Steuerung oder Regelung findet zumindest während des Betriebs der induktiven
Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung statt, wahlweise auch bereits vor einer
Inbetriebnahme der induktiven Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung durch Voreinstellung
von Frequenz und/oder der Pulsweite durch entsprechende zur variablen Einstellung
wenigstens einer dieser Größen vorgesehene Mittel.
[0016] Damit sind die Betriebsparameter Frequenz und/oder Pulsbreite des vom Generator ausgesteuerten
und in den wenigstens einen Induktor eingespeisten Wechselstroms an den jeweiligen
Induktor oder an die jeweiligen Induktoren hinsichtlich deren Einbaulage, Anzahl und
Größe anpassbar.
[0017] Eine Steuerung durch die Steuereinrichtung kann dabei beispielsweise durch eine rein
manuelle Eingabe von Frequenz und/oder Pulsweite oder aber auch kennfeldabhängig erfolgen,
d.h. einer bestimmten gemessenen Umgebungstemperatur oder gemessenen Schienen-/Weichentemperatur
wird ein bestimmter Wert für die Frequenz und/oder für die Pulsweite zugeordnet.
[0018] Beispielsweise wird die Frequenz durch die Steuerung oder Regelung bevorzugt umso
niedriger eingestellt, desto größer die zu erwärmende Länge der Schienen/Weichenbauteile
bzw. die Länge der Induktionsspulen der eingesetzten Induktoren und gegebenenfalls
auch der Verbindungsleitungen der Induktoren untereinander bzw. zum Generator sind.
Denn je größer die Länge des Leiterdrahts der Induktionsspulen ist, desto niedriger
ist die Frequenz des Erreger-Wechselstroms einzustellen, der notwendig ist, um ein
zur Erzeugung einer gewünschten Temperatur in der Schiene bzw. in den Weichenbauteilen
notwendiges Magnetfeld und damit den dafür notwendigen Induktionsstrom in der Schiene
bzw. in den Weichenbauteilen zur Verfügung zu haben.
[0019] Die Frequenz dient daher zur Anpassung der Leistung des Generators an die Gesamtinduktivität
des elektrischen Kreises und damit an die Länge der Induktionsspulen. Umgekehrt gilt,
dass je kürzer die zu erwärmende Länge der Schiene bzw. der Weichenbauteile bzw. die
Länge der Induktionsspulen der Induktoren und gegebenenfalls der Verbindungsleitungen
der Induktoren untereinander bzw. zum Generator sind, desto höher ist die Frequenz
der Erreger-Wechselstroms einzustellen, um ein zur Erzeugung einer gewünschten Temperatur
in der Schiene bzw. in den Weichenbauteilen notwendiges Magnetfeld und damit den dafür
notwendigen Induktionsstrom in der Schiene bzw. in den Weichenbauteilen zur Verfügung
zu haben.
[0020] Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass mit größer werdender zu erwärmender Länge
der Schienen bzw. Weichenbauteile und damit mit größer werdender Länge der Induktionsspulen
die Impedanz steigt.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht daher durch Steuerung oder Regelung der
Leistung des Generators durch Variation von Frequenz und/oder Pulsweite des in die
Induktoren eingesteuerten Wechselstroms gleichzeitig eine Steuerung oder Regelung
der von den Induktoren erzeugten elektromagnetischen Felder zu schaffen. Insbesondere
sind bei der angestrebten elektromagnetischen Induktion unter Verwendung periodischer
oder auch aperiodischer Steuer- oder Regelfunktionen Impulse erzeugbar. Ferner sind
Kombinationen aus stationären Magnetfeldern und Impulsen darstellbar.
[0022] Durch die Möglichkeit der Anpassung der elektrischen Leistung des Generators hinsichtlich
Frequenz und/oder Pulsweite des Erreger-Wechselstroms für den wenigstens einen Induktor
ist gegenüber dem Stand der Technik eine erhebliche Energieeinsparung möglich, weil
bedingt durch eine mögliche individuelle Anpassung des Erreger-Wechselstroms an die
jeweilige Ausführung des Induktors oder der Induktoren die Impedanz, d.h. der Widerstand
reduzierbar ist.
[0023] Dies ist vor allem im Hinblick auf die hohe Anzahl von Weichen und Schienen lediglich
im deutschsprachigen Raum (ca. 200.000) vorteilhaft, die es in der kalten Jahreszeit
zu beheizen gilt. Heizsysteme auf rein Joule'scher Basis verbrauchen 600 W bis 700
W pro Meter Draht- oder Leitungslänge. Bei einer angenommenen 6-monatigen Heizperiode
und durchschnittlich 12 Metern Länge an zu erwärmender Schiene/Weiche ergibt sich
ein Energieverbrauch von

[0024] Die Induktoren werden an den Schienen bzw. Weichenbauteile vorzugsweise so angebracht,
dass die erzeugten elektromagnetischen Felder und damit auch die induzierten Ströme
auf den zu erwärmenden Bereich konzentriert sind. Diese Konzentration kann durch wechselnde
Polarität und/oder beidseitige Anbringung verstärkt werden.
[0025] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0026] Besonders bevorzugt ist der Generator durch die Steuerungseinrichtung oder die Regelungseinrichtung
derart gesteuert oder geregelt, dass die Frequenz des in den wenigstens einen Induktor
eingespeisten Wechselstroms innerhalb eines Bereich von 5 kHz bis 15 kHz variierbar
oder einstellbar ist. Es wurde festgestellt, dass ein besonders hoher Wirkungsgrad
in diesem mittelfrequenten Bereich erzielt wird.
[0027] Ganz besonders bevorzugt ist der Generator ohne Schwingkreis oder ohne Resonanzkreis
ausgebildet. Dies vereinfacht den Aufbau des Generators.
[0028] Gemäß einer Weiterbildung beinhaltet die Steuerungseinrichtung oder die Regelungseinrichtung
wenigstens einen Mikroprozessor, der über Treiber die Frequenz und/oder die Pulsweite
des in den wenigstens einen Induktor eingespeisten Wechselstroms variiert oder einstellt.
[0029] Die Steuerungseinrichtung oder die Regelungseinrichtung kann weiterhin eine Bedieneinrichtung
beinhalten, über welche Betriebsparameter des Generators durch den Mikroprozessor
einstellbar sind.
[0030] In dem Mikroprozessor können Algorithmen für eine Steuerung oder Regelung der Leistung
des Generators durch Variation von Pulsweite und/oder Frequenz des in den wenigstens
einen Induktor eingespeisten Wechselstroms implementiert sein, wobei die Steuerung
oder Regelung der Leistung des Generators abhängig von wenigstens einer Führungsgröße
erfolgt.
[0031] Die wenigstens eine Führungsgröße für die Steuerung oder die Regelung der Leistung
des Generators beinhaltet bevorzugt wenigstens die Umgebungstemperatur oder die Schienen/Weichentemperatur,
jeweils alleine oder in Kombination mit der Luftfeuchtigkeit.
[0032] Zudem ist vorzugsweise wenigstens ein Sensor zur Messung der Führungsgröße vorgesehen
und mit dem Mikroprozessor signalleitend verbunden.
[0033] Gemäß einer besonders zu bevorzugenden Maßnahme ist den in dem Mikroprozessor implementierten
Algorithmen für die Steuerung oder die Regelung der Leistung des Generators ein Temperaturbereich
zwischen einem unteren Temperaturgrenzwert und einem oberen Temperaturgrenzwert für
die Umgebungstemperatur und/oder für die Schienen-/Weichentemperatur vorgebbar, wobei
- a) bei einer von dem wenigstens einen Sensor gemessenen Umgebungstemperatur und/oder
Schienen/Weichentemperatur, welche in dem Bereich zwischen dem oberen Temperaturgrenzwert
und dem unteren Temperaturgrenzwert liegt, durch den Mikroprozessor eine Steuerung
oder eine Regelung der elektrischen Leistung des Generators abhängig von der Umgebungstemperatur
und/oder abhängig von der Schienen/Weichentemperatur als Führungsgröße erfolgt, und
- b) bei einer gemessenen Umgebungstemperatur und/oder Schienen/Weichentemperatur, welche
größer gleich dem oberen Temperaturgrenzwert ist, die elektrische Leistung des Generators
auf Null oder einen Minimalwert gesetzt wird, und
- c) bei einer gemessenen Umgebungstemperatur oder Schienen/Weichentemperatur, welche
kleiner gleich dem unteren Temperaturgrenzwert ist, die elektrische Leistung des Generators
einen konstanten Maximalwert gesetzt wird.
[0034] Gemäß einer Weiterbildung dieser Maßnahme können in dem Mikroprozessor ausgehend
von einer mittleren Temperatur , welche eine Mitte des Bereichs zwischen dem oberen
Temperaturgrenzwert und dem unteren Temperaturgrenzwert darstellt, entweder in Richtung
des oberen Temperaturgrenzwerts oder in Richtung des unteren Temperaturgrenzwerts
unterschiedliche Algorithmen für die Steuerung oder Regelung der Leistung des Generators
implementiert sein.
[0035] Die Regelungseinrichtung kann beispielsweise einen P-Regler, einen PI- Regeler oder
einen PID-Regler beinhalten.
[0036] Zudem kann wenigstens ein Display zur Darstellung von Betriebsparametern vorgesehen
sein.
[0037] Die Betriebsparameter beinhalten bevorzugt die Pulsweite und/oder Frequenz des in
den wenigstens einen Induktor eingespeisten Wechselstroms und/oder den oberen Temperaturgrenzwert
und den unteren Temperaturgrenzwert und/oder die mittlere Temperatur.
[0038] Der wenigstens eine Induktor ist bevorzugt plattenförmig ausgebildet, mit einer relativ
zur Dimension seiner Seitenflächen geringen Dicke. Dabei sind die Windungen der Induktionsspule
des wenigstens einen Induktors bevorzugt in einer einzigen Ebene angeordnet.
[0039] Die Windungen des Leitungsdrahts der Induktionsspule oder der Induktionsspule des
wenigstens einen Induktors sind beispielsweise in oder von einem plattenförmigen Trägerkörper
aufgenommen, welcher mit einer seiner Seitenflächen zur Befestigung an einer inneren
Seitenfläche oder an einer äußeren Seitenfläche einer Schiene vorgesehen ist.
[0040] Die Induktoren können gemäß einer Ausführungsform derart in den elektrischen Kreis
geschaltet sein (seriell oder parallel), dass ihre magnetischen Felder in gleicher
Richtung verlaufen. Alternativ können im elektrischen Kreis oder an einer Schiene
oder Weichenteil benachbart angeordnete Induktoren derart verschaltet sein, dass ihre
magnetische Felder entgegen gesetzte Richtungen aufweisen. Mit anderen Worten können
benachbart an einer Schiene oder einem Weichenteil angeordnete Induktoren im elektrischen
Kreis derart verschaltet sein, dass ihre magnetische Polarität abwechselt.
[0041] Der wenigstens eine Induktor kann mittels einer Befestigungsvorrichtung an der Schiene
befestigt sein, wobei der Befestigungsvorrichtung und dem Induktor bevorzugt wenigstens
ein Abschirmkörper aus elektrisch nicht leitendem, aber magnetisch leitendem Material
wie Ferrit zwischengeordnet ist.
[0042] Der wenigstens eine Induktor ist bevorzugt mittels einer L-förmigen Klammer an der
Schiene befestigbar, wobei die L-förmige Klammer einen einen Schienenfuß wenigstens
teilweise umgreifenden ersten Schenkel und einen den Induktor an einer Seitenfläche
der Schiene haltenden zweiten Schenkel aufweist, wobei dem zweiten Schenkel der Klammer
und dem Induktor wenigstens ein Abschirmkörper aus elektrisch nicht leitendem, aber
magnetisch leitendem Material wie Ferrit zwischengeordnet ist.
[0043] Bevorzugt wird der Generator gemäß eines Startmoduls derart gesteuert, dass nach
dem Einschalten des Generators die Pulsweite bei konstanter Frequenz ausgehend von
einem Startwert für die Pulsweite über eine bestimmte Zeitspanne rampenartig auf einen
gegenüber einer einem Dauerleistungswert des Generators entsprechenden Pulsweite höheren
Wert erhöht, danach für eine weitere Zeitspanne auf diesem erhöhten Wert konstant
gehalten und nach Ablauf der weiteren Zeitspanne auf die dem Dauerleistungswert des
Generators entsprechende Pulsweite abgesenkt wird. Dies bringt zwei Vorteile: Zum
einen wird eine schnelle Anfangserwärmung erreicht und zum andern ermöglicht die Absenkung
der anfänglich erhöhten Leistung auf die demgegenüber niedrigere Dauerleistung eine
Energieeinsparung.
[0044] Die Erfindung umfasst auch ein Schienennetz mit wenigstens einer Schiene und/oder
eine Weiche, welches eine oben beschriebene induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
beinhaltet. Dabei ist bevorzugt wenigstens ein Induktor an einer oder an beiden Seitenflächen
wenigstens einer Schiene angeordnet, wobei der wenigstens eine Induktor bevorzugt
in einem sich im Bereich einer Weiche befindlichen Schienenabschnitt angeordnet ist.
[0045] Nicht zuletzt umfasst die Erfindung auch eine Verwendung einer Induktionseinrichtung
mit wenigstens
- a) einem von einer Wechselspannungsquelle gespeisten Generator,
- b) einer Leitungsverbindung zwischen dem Generator und wenigstens einem wenigstens
eine Induktionsspule enthaltenden Induktor zur Versorgung der wenigstens einen Induktionsspule
mit von dem Generator erzeugten Wechselstrom, und mit
- c) einer Steuerungs- oder Regelungseinrichtung zur Steuerung oder Regelung der elektrischen
Leistung des Generators durch Variieren der Frequenz und/oder der Pulsweite des in
die Induktionsspule eingespeisten Wechselstroms
- d) für eine Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung, bei welcher der wenigstens
eine Induktor an einer Schiene und/oder an einer Weiche eines Schienennetzes angeordnet
ist und bei welcher aufgrund der mit dem Wechselstrom gespeisten Induktionsspule in
der Schiene und/oder in der Weiche durch elektromagnetische Induktion ein Strom induziert
wird, welcher die Schiene und/oder die Weiche erwärmt.
[0046] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
- Fig.1
- eine schematische Draufsicht auf eine induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig.2
- eine schematische Querschnittsansicht einer Schiene mit seitlich angebrachten Induktoren
der erfindungsgemäßen induktiven Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung;
- Fig.3
- eine schematische Seitenansicht von Windurigen eines Induktors der erfindungsgemäßen
induktiven Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung;
- Fig.4
- eine schematische Querschnittsansicht eines an einer Seitenfläche einer Schiene mittels
einer abgeschirmten Befestigungsvorrichtung angebrachten Induktors der erfindungsgemäßen
induktiven Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung;
- Fig.5.1
- ein Temperatur-Leistungs-Diagramm, welches sich anhand einer bevorzugten Ausführung
einer Steuerung oder Regelung eines Generators der erfindungsgemäßen induktiven Weichen-
und/oder Schienenheizvorrichtung ergibt;
- Fig.5.2
- ein Temperatur-Leistungs-Diagramm, welches sich anhand einer weiteren Ausführung einer
Steuerung oder Regelung eines Generators der erfindungsgemäßen induktiven Weichen-
und/oder Schienenheizvorrichtung ergibt;
- Fig.5.3
- ein Temperatur-Leistungs-Diagramm, welches sich anhand einer weiteren Ausführung einer
Steuerung oder Regelung eines Generators der erfindungsgemäßen induktiven Weichen-
und/oder Schienenheizvorrichtung ergibt;
- Fig.6
- eine graphische Veranschaulichung des magnetischen Flusses, welcher mittels eines
Induktors der erfindungsgemäßen induktiven Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
in einer Schiene erzeugt wird;
- Fig.7a bis d
- Beispiele von Impulsfunktionen für eine beliebige zeitabhängige physikalische Größe
g, die überwiegend als Hüllkurve mehrerer Pulse entstehen, worin T die Periode der
jeweiligen Impulsfunktion darstellt;
- Fig.8a
- eine schematische Gesamtdarstellung einer Induktionseinrichtung für eine induktive
Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig.8b
- eine mit einem Spannungszwischenkreis arbeitende und als H-Brücke verschaltete Endstufe
des Generators;
- Fig.9a bis c
- Beispiele periodischer Schwingfunktionen in Form von symmetrischen oder asymmetrischen
Sägezähnen als Einzelwelle mit einer Periode und einer Wiederholungsrate;
- Fig.10a
- rechteckförmige Spannungspulse mit einer Pulsweite von 100 %;
- Fig.10b
- rechteckförmige Spannungspulse mit einer Pulsweite von 50 %;
- Fig.11a/b
- trapezförmige Funktionsverläufe ohne Pulsunterbrechung, die bei einer Begrenzung der
maximal zulässigen Pulsweite in den Fig.10a und 10b nach oben bei sowohl den Größen
Strom als auch magnetischem Fluss entstehen;
- Fig.12
- einen symmetrischen Spannungsverlauf, der ein periodisches bzw. aperiodisches Durchlaufen
eines beliebigen, frei wählbaren Frequenzbereichs bei einer Frequenzmodulation mit
gleichbleibender Pulsweite in einer ersten Betriebsart des Generators darstellt;
- Fig.13
- einen symmetrischen Spannungsverlauf, der ein periodisches bzw. aperiodisches Durchlaufen
eines beliebigen Pulsweitenbereichs bei einer Pulsweitenmodulation mit gleichbleibender
Frequenz in einer zweiten Betriebsart des Generators darstellt;
- Fig.14
- einen asymmetrischen Spannungsverlauf, der ein periodisches bzw. aperiodisches Durchlaufen
eines beliebigen, frei wählbaren Frequenzbereichs bei einer Frequenzmodulation mit
gleichbleibender Pulsweite in der ersten Betriebsart darstellt; und
- Fig.15
- einen asymmetrischen Spannungsverlauf, der ein periodisches bzw. aperiodisches Durchlaufen
eines beliebigen Pulsweitenbereichs bei einer Pulsweitenmodulation mit gleichbleibender
Frequenz in der zweiten Betriebsart darstellt;
- Fig.16
- ein Zeit-Leistungsdiagramm des Generators nach dem Einschalten, wobei die Frequenz
f konstant und die Pulsweite PW variiert wird;
- Fig.17
- eine schematische Ansicht von Induktoren, welche im elektrischen Kreis derart verschaltet
sind, dass sie magnetische Felder gleicher Richtung erzeugen;
- Fig.18
- eine schematische Ansicht von Induktoren, welche im elektrischen Kreis derart verschaltet
sind, dass sie magnetische Felder von entgegen gesetzter Richtung erzeugen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0047] Fig.1 stellt eine schematische Draufsicht auf eine induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dar. Diese Vorrichtung beinhaltet
einen elektrischen Generator 2, der beispielsweise von einem üblichen Wechselstromnetz
(50 Hz) mit Wechselstrom versorgt wird. Der Generator 2 ist Bestandteil eines elektrischen
Kreises 4, welcher bevorzugt in Serie geschaltete Induktoren 6 beinhaltet.
[0048] Die Induktoren 6 sind bevorzugt jeweils an einer äußeren Seitenfläche 12 von zwei
parallel verlaufenden Schienen 8 im Bereich einer Weiche 10 angeordnet, wie insbesondere
aus Fig.1, Fig.2 und Fig.4 hervorgeht. Alternativ können die Induktoren 6 auch sowohl
an der inneren Seitenfläche 14 der Schienen 8 als auch an den äußeren Seitenflächen
12 der Schienen 8 angeordnet sein, wie in Fig.2 angedeutet ist. Im vorliegenden Fall
wird die Gängigkeit der Weiche 10 durch eine Beheizung von zwei parallelen Schienen
8 eines Schienenstrangs im Bereich der Weiche 10 durch die induktive Weichen- und/oder
Schienenheizvorrichtung 1 auch bei niedrigen Temperaturen bzw. Vereisungsgefahr erhalten.
Alternativ oder zusätzlich könnten aber auch Weichenbauteile der Weiche 10 beheizt
werden.
[0049] Zur Beheizung der Schienen 8 sind bevorzugt an deren Seitenflächen 12 und/oder 14
Induktoren 6 angebracht. Die Seitenflächen 12, 14 sind bevorzugt Seitenflächen eines
Schienen-Mittelteils 16, welches sich in Vertikalrichtung oder im Querschnitt gesehen
zwischen einem unteren Schienenfuß 18, der meist auf einem Schweller aufliegt und
einem oberen Schienenkopf 20 befindet, auf dem die Lauf- und Spurkränze der Laufräder
von Schienenfahrzeugen abrollen und auch seitlich geführt werden.
Induktoren
[0050] Die Induktoren 6 sind dabei bevorzugt plattenförmig ausgebildet, d.h., dass sie gemessen
an der Dimension oder Ausdehnung ihrer Seitenflächen eine relativ geringe Dicke aufweisen.
Die Induktoren 6 sind bezogen auf die Länge der Schiene oder der Schienen 8 beispielsweise
äquidistant an deren Seitenflächen 12, 14 angeordnet. Untereinander sind die Induktoren
6 durch elektrische Verbindungsleitungen 22 des elektrischen Kreises 4 bevorzugt seriell
miteinander verbunden.
[0051] Durch die plattenförmige flache Ausbildung der Induktoren 6 in Kombination mit ihrer
Anbringung an den Seitenflächen 12, 14 der Schienen 8 ist gewährleistet, dass die
Induktoren 6 nicht von den Spurkränzen der Räder der Schienenfahrzeuge erfasst werden
können.
[0052] Wie aus Fig.3 hervorgeht, beinhaltet ein solcher Induktor 8 eine Induktionsspule
56 mit Windungen 24 eines Leiterdrahts, die innerhalb einer einzigen Ebene, insbesondere
in der Plattenebene angeordnet sind. Die Anzahl der hier beispielsweise spiralförmig
ausgeführten Windungen 24 kann der Fachmann bei Bedarf anpassen. Die Windungen 24
sind bevorzugt in einen plattenförmigen Trägerkörper 26 beispielsweise eingegossen,
wobei jeweils ein Ende des Leiterdrahts der Windungen 24 aus dem Formkörper 26 herausragt,
um an den elektrischen Kreis 4 angeschlossen werden zu können und um den elektrischen
Kreis 4 zu schließen.
[0053] Die Ebene der Windungen 24 des Leiterdrahts der Induktionsspule 56 ist dabei im Wesentlichen
parallel zu der zugeordneten Seitenfläche 12 oder 14 der Schiene 8 angeordnet. Wie
durch Fig.6 veranschaulicht, bildet sich bei Wechselbestromung des Leiterdrahts der
Windungen 24 eines Induktors 6 in einer bestimmten Richtung (Punkte im Kreis symbolisieren
einen aus der Zeichenebene heraus fließenden Strom und ein Kreuz im Kreis einen in
die Zeichenebene hinein fließenden Strom) ein Magnetfeld 28 aus, welches auch die
betreffende, elektrisch leitende Schiene 8 erfasst und in diese bevorzugt im Wesentlichen
senkrecht zur Seitenfläche 12 und/oder 14 eindringt, um dort durch Induktion einen
Strom zu induzieren.
[0054] Der Induktor 6 ist bevorzugt derart angeordnet, dass der durch seine Induktionsspule
24 erzeugte magnetische Fluss bzw. die Magnetfeldlinien 28 vorzugsweise senkrecht
zu einer Oberfläche 12 bzw. 14 einer Schiene 8 bzw. eines Weichenbauteils einer Weiche
10 verlaufen (Fig.6).
[0055] Der in der Schiene 8 induzierte Strom verursacht eine Erwärmung der Schiene 8 im
Bereich der Weiche 10. Die Erwärmung der Schiene oder der Schienen 8 im Bereich der
Weiche 10 bewirkt, dass sich zwischen den Schienen und den Führungen der Weiche für
die Schienen keine Eis- oder Schneeschicht ausbilden kann, welche eine Bewegung der
durch die Weiche 10 bewegten Schienen 8 blockieren könnte.
[0056] Alternativ oder zusätzlich zu den Schienen 8 könnten auch Weichenbauteile der Weiche
10 durch Induktoren 6 induktiv beheizt werden, welche hierzu entsprechend angeordnet
werden, so dass die Magnetfeldlinien annährend senkrecht in Flächen der Weichenbauteile
eindringen können, an denen die Induktoren 6 angeordnet sind..
[0057] Der Magnetfelderzeuger setzt sich daher bevorzugt aus mehreren, bevorzugt in Serie
geschalteten einzelnen Induktoren 6 zusammen, die eine jeweils identische oder unterschiedliche
Länge ihres Leiterdrahts bzw. identische oder unterschiedliche physikalische Eigenschaften
hinsichtlich ihres Leiterdrahts (Induktivität, Material, Durchmesser, Anzahl der Windungen
24 etc.) besitzen. Um eine gleiche Energieerzeugung je Länge zu gewährleisten, werden
die einzelnen Induktoren 6 in dem elektrischen Kreis 4 bevorzugt seriell geschaltet.
[0058] Alternativ können bei Teil- oder Gesamtübereinstimmung der physikalischen Eigenschaften
der einzelnen Induktoren 6 diese auch teilweise oder insgesamt parallel in den elektrischen
Kreis 4 geschaltet werden. Denkbar ist aber auch eine Kombination von Serien- und
Parallelschaltung der einzelnen Induktoren 6.
[0059] Bei serieller Schaltung können die einzelnen Induktoren 6 an die örtlichen Schienenverhältnisse
bestens angepasst werden, indem sie in variablen Längen bezogen auf die Schienenlängsrichtung
hergestellt werden. Sie können auch abwechselnd linksseitig und rechtsseitig an der
betreffenden Schiene 8, dann insbesondere auch in Längsrichtung der Schiene 8 gesehen
überlappend angebracht werden.
[0060] Die Induktoren 6 können so in den elektrischen Kreis 4 verschaltet werden, dass sie
das magnetische Feld nicht nur in gleicher Richtung bevorzugt senkrecht zur Seitenfläche
12, 14 der Schiene 8 erzeugen, sondern beispielsweise auch in entgegen gesetzter Richtung,
jedoch wiederum bevorzugt senkrecht zur Seitenfläche 12, 14 der Schiene 8.
[0061] In Fig.17 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem an einer Schiene 8 angeordnete
Induktoren 6 bevorzugt derart in den elektrischen Kreis 4 geschaltet sind (seriell
oder parallel), dass ihre magnetischen Felder in gleicher Richtung verlaufen, dort
symbolisiert jeweils durch das "+" im Kreis.
[0062] Fig.18 zeigt indes eine Ausführung, bei welcher zwei im elektrischen Kreis 4 benachbart
angeordnete Induktoren 6 magnetische Felder entgegen gesetzter Richtungen erzeugen,
was dort durch das "+" im Kreis bzw. das "-" im Kreis symbolisiert wird. Insbesondere
sind nach der Ausführungsform von Fig.18 die Induktoren 6 derart in dem elektrischen
Kreis 4 verschaltet, dass entlang einer Schiene 8 ihre magnetische Polarität abwechselt.
Durch die gegenläufige Polarität der Induktoren 6 entstehen höhere Temperaturen in
den Schienen 8, so dass diese Maßnahme eine weitere Energieersparnis mit sich bringt.
[0063] Die Induktoren 6 werden mit einer Außenfläche ihres Trägerkörpers 26 bevorzugt direkt
oder mit einem minimalen Abstand bevorzugt seitlich an den Schienen 8 befestigt. Hierzu
kann der die Windungen 24 des Leiterdrahts tragende Trägerkörper 26 so ausgeformt
sein, dass sich seine zur Seitenfläche 12, bzw. 14 der betreffenden Schiene gewandte
Seitenfläche an die Seitenfläche 12 bzw. 14 der Schiene 8 lückenlos anschmiegt.
[0064] Die Eigenwärme der Induktoren 6 wird auf diese Weise direkt auf die Schienen 8 durch
kontaktierenden Wärmeübergang übertragen, wobei die Induktoren 6 auch durch Schienen
8 gekühlt werden. Die Befestigung der Induktoren 6 an den Schienen 8 erfolgt durch
beliebige Befestigungsvorrichtungen, vorzugsweise durch Schrauben, Kleben, Permanentmagnete
oder durch mechanische Klemmsysteme. Die Befestigung der Induktoren 6 an den Schienen
8 muss so ausgelegt sein, dass sie gegen den Witterung und mechanische Belastung wie
Vibrationen ausreichend widerstandsfähig ist.
[0065] Eine bevorzugte Befestigungsvorrichtung zur Befestigung eines plattenförmigen Induktors
an einer Seitenfläche einer Schiene besteht beispielsweise in einer L-förmigen elastischen
Klammer 30, mit einem den Schienenfuß wenigstens teilweise umgreifenden ersten Schenkel
32 und einen den Induktor 6 an der Seitenfläche 12 bzw. 14 der Schiene 8 haltenden
zweiten Schenkel 34, wie in Fig.4 gezeigt ist.
[0066] Der erste Schenkel 32 umgreift dabei den Schienenfuß 18 von unten. Der zweite Schenkel
34 übt dann eine seitliche Vorspannung auf den Induktor 6 aus, so dass dieser gegen
die Seitenfläche 12 bzw. 14 der Schiene 8 gedrängt wird. Mithin basiert die Befestigung
der Induktoren 6 an den Seitenflächen 12 bzw. 14 der Schienen 8 auf Reibschluss, der
von der Vorpsnanung der Schenkel 32, 34 der Klammer 30 ausgeübt wird. Der zweite Schenkel
34 einer solchen Klammer 30 kann dabei derart ausgebildet sein, dass die Enden des
zweiten Schenkels 34 jeweils abgebogen an den Stirnflächen der plattenförmigen Induktoren
6 angreifen und diese dadurch in vertikaler Richtung fixieren.
[0067] In einem Mittelteil kann der zweite Schenkel 34 zudem eine vom Induktor 6 aus gesehen
konvexe Ausbauchung 36 aufweisen, um den Induktor 6 bzw. einen Abschirmkörper 38 zu
kontaktieren, damit eine seitliche Anpresskraft auf den Induktor 6 bzw. den Abschirmkörper
38 ausgeübt wird, die vom ersten Schenkel 32 dann am Schienenfuß 18 abgestützt wird.
Die Klammer 30 wird dann im Querschnitt von Fig.4 gesehen auf Biegung belastet. Die
Klammer 30 ist bevorzugt aus einem elektrisch leitfähigen Metall gefertigt.
[0068] Wie aus Fig.4 auch hervorgeht, ist dem zweiten Schenkel 34 der Klammer 30 und dem
Induktor 6 wenigstens ein bevorzugt plattenförmiger Abschirmkörper 38 aus elektrisch
nicht leitendem, aber magnetisch leitendem Material wie Ferrit zwischengeordnet. Dieser
Abschirmkörper 38 sorgt dafür, dass sich die Klammer 30 nicht erwärmt, wenn die Windungen
24 des Induktors 6 von Wechselstrom durchflossen werden. Um eine Erwärmung der Klammer
30 zu verhindern oder mindestens zu begrenzen, wird diese daher bevorzugt durch einen
ferromagnetisch und nicht leitenden Abschirmkörper 38 von den elektromagnetischen
Primärfeldern abgeschirmt.
Manuelle Einstellung des Generators
[0069] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, in welcher die Betriebsparameter Frequenz
und/oder Pulsweite des Generators 2 manuell einstellbar sind, ist eine in Fig.8a dargestellte
Bedieneinrichtung 40 mit Einstellmitteln 42 zum manuellen und separaten Einstellen
der Frequenz und/oder der Pulsbreite des in den elektrischen Kreis 4 und insbesondere
in die Induktoren 6 eingespeisten Wechselstroms vorgesehen. Bevorzugt kann hier sowohl
die Frequenz als auch die Pulsweite des Erreger-Wechselstroms durch die Einstellmittel
variiert werden. Alternativ könnte auch lediglich einer dieser Betriebsgrößen oder
Parameter variiert werden.
[0070] Wie in Fig.8a schematisch darstellt, steuert die Bedieneinrichtung 40 mit den Einstellmitteln
42 die eingestellten Werte für die Frequenz und/oder die Pulsweite in einen Mikroprozessor
44 ein, der wiederum den Generator 2 steuert, welcher dann über Treiber die genannten
Größen im elektrischen Kreis einstellt. Dabei kann auch ein Display 46 vorhanden sein,
auf dem die eingestellten Werte für Frequenz und Pulsweite dargestellt werden können.
[0071] Die manuelle Einstellung der Frequenz und/oder der Pulsweite kann dann selbstverständlich
vor dem Betrieb der Vorrichtung 1 erfolgen oder auch während des laufenden Betriebs.
Leistungsregelung
[0072] Gemäß einer weiteren, ebenfalls in Fig.8a gezeigten Ausführungsform könnte der Mikroprozessor
44 die Pulsweite und/oder die Frequenz des vom Generator 2 ausgesteuerten Erreger-Wechselstroms
auch abhängig von wenigstens einer Führungsgröße wie der Umgebungstemperatur oder
der Schienen-/Weichentemperatur oder auch abhängig von einer dieser Temperaturen in
Kombination mit der Luftfeuchtigkeit regeln. Denkbar ist als zusätzliche Führungsgröße
auch eine Detektion weiterer Umweltparameter wie Schneefall. Die Luftfeuchtigkeit
oder Schneefall sind deshalb von Bedeutung, weil sie einen Einfluss auf die Ausbildung
von Eis im Bereich von Weichen haben.
[0073] Zur Sensierung der Führungsgröße oder der Führungsgrößen ist eine entsprechende Sensorik
48 vorgesehen, die in Fig.8a durch eine in strichpunktierter Linie symbolisierte Signalleitung
48 mit dem Generator 2 in Verbindung steht, um bei dieser geregelten Ausführungsform
die Sensorik 48 als gegenüber einer Steuerung oder manuellen Einstellung der Leistung
des Generators 2 zusätzliche Baugruppe zu symbolisieren.
[0074] Geregelt wird die elektrische Ausgangsleistung des Generators 2, welche dem oder
den Induktoren 6 zugeführt wird, abhängig von der Führungsgröße oder von den Führungsgrößen
wiederum durch Änderung der Pulsweite und/oder der Frequenz des Erreger-Wechselstroms,
welcher den oder die Induktoren 6 durchfließt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Sensorik 48 wenigstens einen Umgebungstemperatursensor zur Messung der
Umgebungstemperatur und/oder wenigstens einen an der Schiene/Weiche 8, 10 verbauten
Temperatursensor (Messung der Temperatur wenigstens einer Schiene 8 oder von Weichenbauteilen
im Bereich einer Weiche 10), wobei Temperatursignale für die Ist-Umgebungstemperatur
bzw. für die Ist-Schienen-/Weichentemperatur in den Mikroprozessor 44 eingesteuert
werden, in welchem die Steuer- oder Regelalgorithmen implementiert sind.
[0075] Die Leistungsregelung des Generators 2 wird bevorzugt durch eine kontinuierliche
Veränderung der Pulsweite bewerkstelligt. Es ist auch möglich, die Leistungsregelung
durch Frequenzmodulation vorzunehmen. Allerdings fällt dann der Wirkungsgrad etwas
schlechter aus.
[0076] Ein Beispiel für einen Leistungsregelvorgang ist in Fig.5.1 dargestellt, wo die elektrische
Leistung des Generators 2 (in kW), welche proportional der Pulsweite ist, abhängig
von der Umgebungstemperatur (in °C) dargestellt ist. Wie zu sehen ist, wird hier die
Leistungsabgabe des Generators 2 in Abhängigkeit von einer Führungsgröße, hier beispielsweise
der Umgebungstemperatur linear zwischen zwei frei einstellbaren Umgebungstemperaturgrenzwerten
geregelt, nämlich zwischen einem unteren Temperaturgrenzwert (hier z.B. -15°C) und
einem oberen Temperaturgrenzwert (hier z.B. +5°C) für die Umgebungstemperatur.
[0077] Ist daher bei dem Beispiel von Fig.5.1 die Umgebungstemperatur kleiner gleich dem
unteren Temperaturgrenzwert Tu (hier z.B. -15°C) oder größer gleich dem oberen Temperaturgrenzwert
To (hier z.B. +5°C), so wird jeweils eine konstante, aber unterschiedliche elektrische
Leistung bzw. Pulsweite eingestellt. Zwischen den beiden Temperaturgrenzwerten To
und Tu verläuft die Leistungsabgabe bzw. die Änderung der Pulsweite beispielsweise
linear abhängig von der Führungsgröße (P-Regler).
[0078] Gemäß eines weiteren, in Fig.5.2 und Fig.5.3 veranschaulichten Modus kann eine mittlere
Temperatur Tav (hier (hier z.B. -5°C), herangezogen werden, welche genau in der Mitte
des Bereichs zwischen dem oberen Temperaturgrenzwert To (hier z.B. +5°C) und dem unteren
Temperaturgrenzwert Tu (hier z.B. -15°C) liegt. Auf der Abszisse ist wiederum die
Umgebungstemperatur und auf der Ordinate die elektrische Leistung des Generators 2
(in kW) aufgetragen. Bei diesem Modus werden abhängig von der Änderung der Umgebungstemperatur
ausgehend von der mittleren Temperatur Tav entweder in Richtung des oberen Temperaturgrenzwerts
To oder des unteren Temperaturgrenzwerts Tu unterschiedliche Steuer- oder Regelalgorithmen
für die Leistungsabgabe des Generators 2 festgelegt.
[0079] Über das Display 46 der Bedieneinrichtung 40 können die unteren und oberen Temperaturgrenzwerte
To, Tu wie auch die mittlere Temperatur Tav eingegeben werden. Es handelt sich dabei
um Erfahrungswerte, diese können aber bei Bedarf den Verhältnissen vor Ort angepasst
werden.
[0080] Alle Regelvorgänge können linear verlaufen (P-Regelung). Es ist aber auch möglich
die Regelvorgänge als PI- oder als PID-Regelung auszuführen oder untereinander zu
kombinieren. Mithin sind beliebige Regelalgorithmen möglich.
[0081] Im Beispiel von Fig.5.1 ist eine P-Regelung realisiert, bei der ein linearer Bereich
zwischen dem oberen Temperaturgrenzwert To (hier: +5°C) und dem unteren Temperaturgrenzwert
Tu (hier: -15°C) vorliegt. Bei Umgebungstemperaturen größer gleich dem oberen Temperaturgrenzwert
(hier+5°C) arbeitet der Generator 2 hingegen mit konstanter minimaler Leistungsabgabe,
die Pulsweite kann bis auf Null abgesenkt werden. Bei einer Umgebungstemperatur kleiner
gleich dem unteren Temperaturgrenzwert (hier -15 °C) arbeitet der Generator 2 dagegen
mit maximaler elektrischer Leistung.
[0082] Es ist aber auch möglich, über die Bedieneinrichtung 40 einen frei wählbaren temperaturabhängigen
Korrekturfaktor festzulegen. Beispielsweise gibt der Korrekturfaktor einen Prozentsatz
der für die mittlere Temperatur Tav festgelegten Leistungsabgabe je °C an. Die Regelung
bezieht sich dann auf die mittlere Temperatur Tav und verändert die Leistungsabgabe
z.B. zwischen Null und zulässiger maximaler elektrischer Leistung. Auch hier können
vorteilhaft zwei unterschiedliche Korrekturfaktoren für beide Richtungen, ausgehend
von der mittleren Temperatur Tav nach oben bis zum oberen Temperaturgrenzwert und
nach unten bis zum unteren Temperaturgrenzwert festgelegt werden.
Leitungssteuerung
[0083] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Leistung des Generators 2 mittels des
Mikroprozessors 44 durch Änderung der Pulsweite und/oder der Frequenz des vom Generator
2 ausgesteuerten Erreger-Wechselstroms abhängig von der Umgebungstemperatur und/oder
von der Schienen-/Weichentemperatur nach wenigstens einem vorgegebenen Kennfeld gesteuert.
Diese Temperaturen werden wiederum von entsprechenden Sensoren dem Mikroprozessor
44 gemeldet, in dem das Kennfeld gespeichert ist.
[0084] In einem frei bestimmbaren Umgebungstemperaturbereich, insbesondere in einem Temperaturbereich
von +5 °C bis - 15 °C wird die Abgabe von elektrischer Energie beispielsweise über
die Pulsweite des Erreger-Wechselstroms nach einem bestimmten Algorithmus, beispielsweise
linear wie in Fig.5.1 gesteuert. Beispielsweise wird bei einer Außentemperatur von
+ 5 °C und darüber die durch den Generator 2 abgegebene elektrische Leistung durch
Steuerung der Pulsweite gegen Null gefahren, bei -15 °C und weniger wird hingegen
die maximale elektrische Leistung am Generator 2 eingestellt, wie auch in Fig.5.1
dargestellt.
[0085] Da der Generator 2 bevorzugt keinen Resonanz- oder Schwingkreis aufweist und daher
resonanzfrei arbeitet, ist weiterhin die Frequenz des Erreger-Wechselstroms im Hinblick
auf die physikalischen Eigenschaften der Induktoren 6 frei einstellbar. Die Höhe der
induzierten Ströme ist frequenz- und feldstärkeabhängig. Die Feldstärke ist bei gegebenen
Verhältnissen direkt proportional zu dem Erreger-Wechselstrom, der den Induktor 6
oder die Induktoren 6 durchfließt.
[0086] Das Optimum für die Energieübertragung, insbesondere für den Wert der Frequenz des
Erreger-Wechselstroms wird deshalb durch die physikalischen Eigenschaften des Induktors
6 oder der Induktoren 6 bestimmt. Es wurde festgestellt, dass ein besonders hoher
Wirkungsgrad in einem mittelfrequenten Bereich von 5 kHz bis 15 kHz erzielt wird.
Der elektrische Energiebedarf der Vorrichtung liegt dann durchschnittlich unter 250
W/m was ungefähr einer magnetischen Feldstärke H von 200 A/m. Dieser Wert ist induktorabhängig,
er kann auch unter 100 A/m liegen) entspricht. Die Temperaturerhöhung dT in der Schiene
8/Weiche 10 bei einer konstanten Zufuhr elektrischer Energie liegt bei ungefähr 20
K.
Betriebsarten der Vorrichtung
[0087] Gemäß einer Betriebsart wird die induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
1 beispielsweise von einer Bahnzentrale aus bei Bedarf aus der Ferne ein- oder ausgeschaltet,
wobei dann ein Betrieb beispielsweise mit zuvor eingestellten konstanten Betriebsparametern
(Frequenz, Pulsweite), mit während des Betriebs kennfeldgesteuert oder manuell variierten
Betriebsparametern (Frequenz, Pulsweite) wie auch geregelt möglich ist.
[0088] Gemäß einer weiteren Betriebsart wird die induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
1 kontinuierlich über eine vorgegebene Heizperiode (z.B. von Oktober bis März eines
jeden Jahres auf der nördlichen Halbkugel) mit konstant eingestellter elektrischer
Leistung, mit variabel manuell oder kennfeldgesteuerter Leistung oder mit geregelter
Leistung betrieben.
[0089] Da die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit in der Schiene 8/Weiche 10 direkt von der
abgegebenen elektrischen Leitung des Generators 2 abhängt, kann die elektrische Leistung
des Generators 2 gemäß einer weiteren Betriebsart unmittelbar nach dem Einschalten
des Generators 2 oder unmittelbar nach einer Aktivierung der Vorrichtung 1 für eine
bestimmte Zeitspanne erhöht und danach auf einen Betriebswert zurück gefahren werden.
Wenn der Mikroprozessor, der den Generator 2 steuert im Regelmodus arbeitet, wird
für diese Zeitspanne die Regelung ausgesetzt. Allerdings kann die Regelung auch so
eingestellt werden, dass sich diese Betriebsart nach dem Einschalten der Vorrichtung
1 oder des Generators 2 automatisch einstellt.
Betriebsarten des Generators
[0090] Für die Erzeugung des elektromagnetischen Felds durch die Induktoren 6 werden diese
vorzugsweise ausschließlich durch periodische Schwingfunktionen des Erreger-Wechselstroms
erregt. Mittels viereckigen Spannungspulsen werden bevorzugt symmetrische trapezförmige
Strompulse mit frei einstellbarem Verhältnis zwischen einem dynamischen und einem
statischen Anteil erzeugt. Für einen Prozessablauf kann mittels der Bedieneinrichtung
40, welche den Mikroprozessor 44 steuert, zwischen Betriebsarten eines Konstantmodus,
eines Frequenzmodus, eines Pulsweitenmodus und eines den Frequenzmodus und den Pulsweitenmodus
kombinierenden Magnetflussmodus gewählt werden. Weiterhin existiert auch ein Basismodus,
gemäß welchem die Eigenschaften des Erreger-Wechselstroms nicht verändert werden.
Diese Betriebsarten bzw. Modi des Generators 2 sind als Steuerungssoftware im Mikroprozessor
44 gespeichert und können über die Bedieneinrichtung 40 eingestellt werden.
[0091] Die im Mikroprozessor 44 implementierte Steuerungssoftware für den Generator 2 zur
Erzeugung von Magnet-Wechselfeldern beinhaltet bevorzugt eine Kombination höherer
Frequenzen, bevorzugt Frequenzen im kHz-Bereich, mit einer überlagerten Modulation
im niederfrequenten Bereich derart, dass bevorzugt ausschließlich Schwing- oder Wechselfunktionen
(und damit keine Impuls- bzw. Pulsfunktionen) mit einem rechteckförmigen Spannungsverlauf
und trapezförmigen Stromverlauf entstehen.
[0092] Damit lassen sich diese Verläufe aus einem Frequenzbereich von beispielsweise 5 kHz
bis 60 kHz, bevorzugt 5 kHz bis 15 kHz durch frei wählbare Zeitabschnitte kontinuierlich
übergeordnet modulieren, wobei die übergeordnete Modulation vorzugsweise in einem
Bereich zwischen 0,1 bis 10 Hz liegt. Technisch möglich wäre auch ein Bereich zwischen
0 Hz (kein Wechselfeld) und 50 Hz, sofern eine Kontinuität bei Frequenzen höher 10
Hz darstellbar ist. Praktisch betrachtet ergibt sich dadurch bei einer Abschnittszeit
von einer Sekunde eine übergeordnete Modulation von 0,5 Hz, bei einer Abschnittszeit
von 100 ms eine übergeordnete Modulation von 5 Hz, und so weiter. Die Frequenzwerte
werden entsprechend dem Takt des Mikroprozessors 44 geändert, beispielsweise tausendmal
pro Sekunde. Diese Vorgehensweise ist auf alle oben genannten Betriebsarten anwendbar.
Der niederfrequente Bereich von vorzugsweise 0,1 Hz bis 10 Hz, indem die übergeordnete
Modulation liegt, kann vorteilhaft die Wirkungen der resultierenden Änderungen des
elektromagnetischen Felds auf die Schiene/Weiche verstärken.
[0093] Gemäß einer Basisbetriebsart des Generators 2 werden die Frequenz wie auch die Pulsweite
des Erreger-Wechselstroms konstant gehalten.
[0094] Gemäß einer ersten Betriebsart des Generators 2 wird die Frequenz des Erreger-Wechselstroms
kontinuierlich verändert, während die Pulsweite konstant bleibt. Zusätzlich zu den
allgemein bekannten Vorteilen einer Frequenzmodulation lässt sich eine kontinuierliche
Frequenzveränderung günstig in einer Steuerungssoftware realisieren.
[0095] Gemäß einer zweiten Betriebsart des Generators 2 wird die Pulsweite des Erreger-Wechselstroms
kontinuierlich verändert, während die Frequenz des Erreger-Wechselstroms konstant
bleibt. Bei der Realisierung der kontinuierlichen Pulsweitenänderung beispielsweise
beispielsweise mittels MOSFETs oder IGBTs können diese vorteilhaft im verlustarmen
Schaltbetrieb arbeiten. Weiterhin vorteilhaft ist die darzustellende Information anstatt
in binären Weise in einem kontinuierlichen Pulsbreitenverhältnis enthalten.
[0096] Weiterhin existiert eine dritte Betriebsart des Generators 2, welche eine Kombination
aus der ersten und zweiten Betriebsart darstellt, wobei sowohl die Frequenz als auch
die Pulsweite des Erreger-Wechselstroms kontinuierlich verändert werden. Diese dritte
Betriebsart verbindet besonders vorteilhaft die Vorteile der kontinuierlichen Pulsweitenänderung
und der kontinuierlichen Frequenzänderung. Hierbei werden sowohl die Frequenz als
auch die Pulsweite kontinuierlich bevorzugt derart verändert, dass der magnetische
Fluss konstant bleibt.
[0097] Die Generatorsteuerung im Mikroprozessor 44 ist so aufgebaut, dass die genannten
Betriebsarten frei programmier- und speicherbar sind.
[0098] Die Endstufe 52 des Generators 2 arbeitet mit einem Spannungszwischenkreis und ist,
wie in Fig.8b gezeigt, bevorzugt ausschließlich als H-Brücke geschaltet. Die Leistungselemente,
beispielsweise MOSFETs oder IGBTs, sind in Fig.8b als Schalter 54 mit zugehörigen
Freilaufdioden dargestellt. Diese Schaltung ermöglicht die Ausnutzung der in den Induktionsspulen
56 gespeicherten Energie für die Erzeugung von trapezförmigen Pulsen ohne zusätzliche
Frequenz- oder Pulsweitenmodulation.
[0099] Vorteilhaft ist das zeitliche Verhältnis zwischen einem dynamischen und einem statischen
Verlauf des sich am Induktor 6 einstellenden magnetischen Felds frei einstellbar.
Aufgrund der unterschiedlichen Wirkungen dynamischer und statischer magnetischer Felder
kann hierdurch eine gewünschte Gesamtwirkung abgestimmt werden. Bei elektrisch leitenden
Lasten gibt es keine statischen Verläufe, bei ferromagnetischen Lasten sind sie unmöglich,
bei paramagnetischen oder diamagnetischen Lasten sind sie übertragungsabhängig , je
mehr induziert wird desto entfernter ist die "Statik".
[0100] Auch vorteilhaft ist es, wenn Grenzwerte für alle Betriebsarten frei einstellbar
sind. Dies stellt sicher, dass anwendungsbezogene gegebenenfalls vorhandene Grenzwerte
sicher eingehalten werden können.
[0101] Ferner vorteilhaft ist es, wenn für die einzelnen Betriebsarten benötigte Zeitkonstanten
sämtlich frei einstellbar sind. Dies verbessert die Steuerbarkeit des Generators 2
und damit des zu erzeugenden elektromagnetischen Felds.
[0102] Bevorzugt weisen die erste, zweite und dritte Betriebsart Signalverläufe mit variabler
Periodenzahl auf. Dies verbessert ebenfalls vorteilhaft die Steuerbarkeit des zu erzeugenden
elektromagnetischen Felds. Alternativ können die erste, zweite und dritte Betriebsart
Signalverläufe mit konstanter Periodenzahl aufweisen. Dies verbessert ebenfalls vorteilhaft
die Steuerbarkeit des zu erzeugenden elektromagnetischen Felds.
[0103] Wie oben ausführlich dargestellt, wird für die Leistungssteuerung oder Leistungsregelung
des Generators 2 eine Frequenz- und/oder Pulsweitenmodulation durchgeführt.
[0104] Bei im Freien angeordneten Generatoren 2 kann es aus thermischen Gründen nicht ratsam
sein, während einer sehr kalten Periode beispielsweise bei Umgebungstemperaturen von
-20 °C und weniger die volle Generatorleistung schlagartig einzuschalten. Vorteilhafter
ist es dann, die Leistung des Generators 2 rampenartig hochzufahren. Im Rahmen eines
Startmodus des Generators 2 wird bei konstanter Frequenz f die Generatorleistung durch
Variieren der Pulsweite PW eingestellt, bzw. gesteuert oder geregelt.
[0105] Das Diagramm von Fig.16 zeigt den Leistungsverlauf des Generators im Startmodus nach
dem Einschalten des Generators bei konstanter Frequenz f und variabler Pulsbreite
PW. Nach dem Einschaltzeitpunkt bei t=0 wird die Leistung oder die Pulsweite PW des
Generators 2 bei konstanter Frequenz f von einem Startwert PW
0 für die Pulsweite bevorzugt über einen bestimmten Zeitraum tr beispielsweise rampenartig
auf einen Wert PW
1 erhöht, der größer als ein Dauerleistungswert PW
2 ist, welcher notwendig ist, um das gewünschte Ergebnis der Induktion (z.B. eine gewünschte
Schienentemperatur) zu erhalten. Über einen dem Zeitraum tr nachfolgenden Zeitraum
t1 wird dann dieser erhöhte Wert PW
1 bevorzugt konstant aufrecht erhalten, bevor der demgegenüber niedrigere Dauerleistungswert
PW
2 ab einem Zeitpunkt t2 eingestellt wird. Vorzugsweise ist die Zeitspanne tr, während
der der Generator 2 nach dem Einschalten rampenartig von Null auf die erhöhte Leistung
bzw. erhöhte Pulsweite PW
1 gebracht wird und die Zeitspanne t1, während der der Generator 2 mit der erhöhten
Leistung PW
1 betrieben wird, einstellbar, z.B. über die Bedieneinrichtung 40. Dies bringt zwei
Vorteile: Zum einen wird eine schnelle Anfangserwärmung erreicht und zum andern ermöglicht
die Absenkung der Leistung von PW
1 auf PW
2 eine Energieeinsparung. Dieser Startmodus ist insbesondere unabhängig von den weiteren
Betriebsarten des Generators.
Physikalischer Hintergrund
[0106] Einige Beispiele von Impulsfunktionen für eine beliebige zeitabhängige physikalische
Größe g, hier der Erreger-Wechselstrom der Induktionsspulen 56, die überwiegend als
Hüllkurve mehrerer Pulse entstehen, sind in den Figuren 7a bis 7d gezeigt, worin T
die Periode der jeweiligen Impulsfunktion darstellt.
[0107] Des Weiteren sind Verfahren bekannt, bei den periodische Schwingfunktionen in Form
von symmetrischen oder asymmetrischen Sägezähnen als Einzelwelle mit einer Periode
von z.B. 10 ms (T1, entsprechend 100 Hz) mit einer Wiederholungsrate von 100 ms (T2,
entsprechend 10 Hz) angewendet werden. Beispiele solcher periodischer Schwingfunktionen
sind in den Figuren 9a bis 9c gezeigt.
[0108] Wird im Weiteren eine Funktion als "Impuls" oder "Puls" bezeichnet, handelt es sich
immer um einen Funktionsverlauf während einer Halbperiode. Danach folgt immer ein
Puls mit umgekehrtem Vorzeichen. Bei einem Spannungsverlauf erfolgen die positiven
und negativen Pulse mit einer Nullphase zwischen den beiden Halbwellen, bei einem
Stromverlauf und/oder einem Feldverlauf ist diese Folge lückenlos. In diesem Fall
bilden die beiden Halbwellen eine periodische Wechselfunktion.
[0109] Der magnetische Fluss Φ ist direkt proportional zu dem elektrischen Strom I, der
ihn verursacht. Die Proportionalkonstante heißt Induktivität L und stellt die charakteristische
Größe eines Induktors dar:

[0110] Die vorstehende Gleichung besagt gleichzeitig, dass der Verlauf des magnetischen
Flusses in linearen Systemen dem Stromverlauf treu folgt. Steigt der Strom i linear,
steigt auch der Fluss Φ linear, ist der Strom i konstant, nimmt auch der Fluss Φ einen
konstanten Wert an.
[0111] Da es sich in diesen Fällen um lineare Systeme und zeitabhängige Verläufe, d.h. um
Wechselströme handelt, kann die Gleichung nach der Zeit differenziert werden:

wobei die induzierte Spannung

ist. Je höher die Frequenz f ist, desto höher ist auch die induzierte Spannung u.
Allerdings ist auch eine hohe Feldstärke Φ notwendig, d.h. es wird dazu ein größerer
Strom i benötigt. Strom i und Feldstärke Φ zusammen bestimmen den Arbeitsbereich (Spannung
und Frequenz) am Generatorausgang.
[0112] Als besonders vorteilhaft hat sich eine senkrecht zu einer Fläche der Schiene, insbesondere
zu einer Seitenfläche der Schiene verlaufende Richtung der Feldlinien gezeigt (siehe
Fig.6). Die Magnetfeldstärke bzw. die Induktion des durch die Induktionsspule 56 produzierten
Magnetfeldes wird mittels einer Frequenz- und/oder einer Pulsweitenmodulation gesteuert.
[0113] Wie oben erläutert, wird eine Steuerung oder Regelung der Leistung des Generators
2 mittels einer Frequenzmodulation als eine erste Betriebsart bezeichnet, eine Steuerung
oder Regelung mittels einer Pulsweitenmodulation als eine zweite Betriebsart bezeichnet,
und eine Steuerung oder Regelung mittels einer Kombination aus einer Frequenzmodulation
und einer Pulsweitenmodulation als eine dritte Betriebsart bezeichnet.
[0114] Es werden bevorzugt ausschließlich periodische Schwingfunktionen angewendet, die
sowohl positive als auch negative Werte annehmen, ohne dass diese in einem definierten
Verhältnis zueinander stehen müssen. Eine periodische Funktion erfüllt die Gleichung:

[0115] Im Grenzfall gehen die Schwingfunktionen in Wechselfunktionen über, wobei die positiven
und negativen, durch die Spannungskurve begrenzten Flächen innerhalb einer Periode
identisch sind.
[0116] Sowohl die positiven als auch die negativen Spannungspulse sind rechteckig. In Fig.10a
ist die Pulsweite PW mit 100 %, in Fig.10b mit 50 % dargestellt. Die Steuersignale
für den Strom- und damit auch für den Flussverlauf werden so erzeugt, dass es bei
beiden unabhängig von der jeweiligen Pulsweite zu keiner Unterbrechung kommt. Wird
die maximal zulässige Pulsweite nach oben begrenzt - z.B. mit 75 % - entstehen bei
beiden Größen - Strom und Fluss - unterbrechungsfreie trapezförmige Funktionsverläufe
ohne Pulsunterbrechung, wie in den Figuren 11 a und 11 b dargestellt.
[0117] Gemäß einer Basisbetriebsart des Generators wird eine konstante Frequenz f und eine
konstante Pulsweite PW beibehalten. Der Generator 2 arbeitet dann in einem so genannten

[0118] Die erste Betriebsart oder Frequenzmodus ermöglicht über entsprechende Steuerungsvorgaben
ein periodisches bzw. aperiodisches Durchlaufen eines beliebigen frei wählbaren Frequenzbereichs,
wobei die Frequenz f über entsprechende frei wählbare Zeitkonstanten erhöht oder abgesenkt
wird. Die Pulsweite PW bleibt dabei konstant. Dies entspricht einer in Fig.12 gezeigten
Frequenzmodulation:

[0119] Besonders dieser Modus ist vorteilhaft, weil aus einer höheren Frequenz f ein niedrigerer
Strom i resultiert und somit der Energieverbrauch sinkt und sich zugleich die Übertragung
verbessert, d.h. die induzierte Spannung u und damit die induzierten Ströme i werden
größer.
[0120] In Fig.12 wurde die Pulsweite PW = 50 % gewählt. Die einzelnen Pulsweiten PW sind
stellvertretend für ein Paket von gleichen Pulsen. Entspricht der erste positive Puls
z.B. einer Frequenz f von 10 kHz und wird die Frequenz f entsprechend der Zykluszeit
einer Mikroprozessorsteuerung von 1 ms stufenweise erhöht, ergeben sich nebeneinander
10 Pulse mit der gleichen Pulsweite - sowohl in positiver als auch in negativer Richtung.
Die Schrittgröße für die Erhöhung bzw. Absenkung der Frequenz f ergibt sich automatisch
aus den vorgewählten Grenzwerten und aus der Zeit für einen Frequenzzyklus.
[0121] Die zweite Betriebsart oder Pulsweitenmodus ermöglicht über entsprechende Steuerungsvorgaben
ein periodisches bzw. aperiodisches Durchlaufen eines beliebigen Pulsweitenbereiches
bei konstanter Frequenz. Dies entspricht einer in Fig.13 gezeigten Pulsweitenmodulation:

[0122] Die Vorgehensweise bei dieser zweiten Betriebsart ergibt sich analog zur ersten Betriebsart
f_mode.
[0123] Beide Betriebsarten, die erste Betriebsart (Frequenzmodus) und die zweite Betriebsart
(Pulsweitenmodus) haben gleichzeitig eine Stromänderung und damit auch eine Flussänderung
zur Folge. Beide Größen können kontinuierlich, d.h. rampenförmig, oder sprunghaft
zwischen zwei frei wählbaren Grenzwerten verändert werden.
[0124] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass alle Änderungen symmetrisch oder asymmetrisch
vorgenommen werden können. Alternativ kann der Ablauf der ersten und der zweiten Betriebsart
nur in einer Richtung erfolgen, z.B. in einem Frequenzzyklus beispielsweise von 10
kHz bis 30 kHz. Nach Erreichen der 30 kHz Grenze erfolgt automatisch ein Sprung zurück
auf 10 kHz, wonach die Frequenz wieder auf 30 kHz ansteigt. Der Frequenzzyklus kann
mit variabler Pulszahl und gleicher Zeit für alle Frequenzen, d.h. mit steigender
Frequenz mit höherer Pulszahl oder mit gleicher Schrittgröße, z.B. 1 kHz und gleicher
Pulszahl, z.B. 10 für alle Frequenzen erfolgen. Die zweite Einstellung ergibt dann
einen Frequenzzyklus von 13,3 s. Sowohl die Schrittgröße als auch die Pulszahl sind
wieder frei wählbare Größen. Diese Ausführungen gelten analog auch für den Pulsweitenmodus
oder für die zweite Betriebsart.
[0125] In Fig.12 und Fig.13 sind symmetrische Spannungsverläufe dargestellt. Die entsprechenden
Strom- und Flussverläufe ergeben sich dann analog zu Fig.11b.
[0126] In Fig.14 und Fig.15 sind asymmetrische Spannungsverläufe dargestellt. Die entsprechenden
Strom- und Flussverläufe ergeben sich erneut ebenfalls analog zu Fig.11b.
[0127] Die dritte Betriebsart beinhaltet in Form eines Magnetflussmodus die Kombination
der beiden vorstehend erwähnten ersten und zweiten Betriebsarten (Frequenzmodus und
Pulsweitenmodus) mit dem Ziel, den magnetischen Fluss Φ konstant zu halten:

[0128] Mit steigender Frequenz und konstanter Pulsweite nimmt der Strom durch die Induktionsspule
56 und damit auch der Magnetfluss ab. Um den Magnetfluss konstant zu halten, wird
daher bei steigender Frequenz die Pulsbreite oder Pulsweite so erhöht, dass der durch
die Induktionsspule 56 fließende Strom konstant bleibt.
[0129] Alle Vorgaben können über beliebige, frei wählbare Zeit- oder Pulszahl-Konstanten
entweder manuell (mittels beispielsweise einer Tastatur) oder automatisiert (beispielsweise
mittels der Steuerung oder der Regelung) eingestellt werden.
[0130] Wie vorstehend beschrieben wurde, beinhaltet die Vorrichtung 1 einen Generator 2
mit zumindest einer Induktionsspule 56 zur Erzeugung eines elektromagnetischen Felds
mit Wechselstrom in Form von bevorzugt periodischen Schwingfunktionen, wobei vorzugsweise
periodische Schwingfunktionen mit trapezförmigem Stromverlauf erzeugt und angewendet
werden.
[0131] Positive und negative Werte der Schwingfunktionen über die jeweilige Halbperiode
stehen bevorzugt in keinem definierten Verhältnis zueinander. Die am Ausgang des Generators
2 anstehende Spannung wird bevorzugt in Form von viereckigen Pulsen erzeugt. Der durch
die Induktionsspule 56 fließende Strom nimmt bevorzugt eine symmetrische Trapezform
an. Das zeitliche Verhältnis zwischen dem dynamischen Pulsverlauf (abfallende und
ansteigende Flanke) und dem statischen Pulsverlauf (parallel zur Zeitachse) ist frei
einstellbar. Die trapezförmigen Strompulse werden bevorzugt als Einzelpulse ohne zusätzliche
Frequenzmodulation erzeugt. Der frei einstellbare Frequenzbereich liegt vorzugsweise
zwischen 5 kHz und 15 kHz.
[0132] Der Generator 2 arbeitet in der ersten Betriebsart "Frequenzmodus" bei konstanter
Pulsweite und gemäß der zweiten Betriebsart "Pulsweitenmodus" bei konstanter Frequenz.
Die Frequenz und die Pulsweite können gemäß der dritten Betriebsart in gegenseitiger
Abhängigkeit so verändert werden, dass der Magnetfluss konstant bleibt. Die Grenzwerte
für alle Betriebsarten sind über die Bedieneinrichtung 40 frei einstellbar. Alle.
für die einzelnen Betriebsarten benötigten Zeitkonstanten sind ebenfalls über die
Bedieneinrichtung 40 frei einstellbar. Die Signalverläufe sind dabei symmetrisch oder
asymmetrisch. Die Abläufe können mit variabler Pulszahl oder mit konstanter Pulszahl
erfolgen. Der Generator 2 weist hierzu eine durch die Bedieneinrichtung 40 frei programmierbare
Steuerung auf. Die freiprogrammierbare Steuerung ist in einem Mikroprozessor 44 implementiert.
[0133] Ein durch den Mikroprozessor 44 wie oben beschrieben gesteuerter Generator 2 wird
daher verwendet, um in einer induktiven Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung
1 zur Befestigung an einer Schiene 8 oder an einer Weiche 10 vorgesehene Induktoren
6 mit Wechselstrom zu versorgen, wobei der durch den Mikroprozessor 44 gesteuerte
oder geregelte Generator 2 die Frequenz f und/oder die Pulsweite PW des Erreger-Wechselstroms
der Induktoren 6 verändert.
[0134] Mit anderen Worten wird eine in Fig.8a in Gesamtübersicht gezeigte Induktionseinrichtung
mit wenigstens
- a) einem von einer Wechselspannungsquelle gespeisten Generator 2,
- b) einer Leitungsverbindung 22 zwischen dem Generator 2 und wenigstens einem wenigstens
eine Induktionsspule 56 enthaltenden Induktor 6 zur Versorgung der wenigstens einen
Induktionsspule 56 mit von dem Generator 2 erzeugten Wechselstrom, und mit
- c) einer Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 40, 44, 48 zur Steuerung oder Regelung
der elektrischen Leistung des Generators 2 durch Variieren der Frequenz f und/oder
der Pulsweite PW des in die Induktionsspule 56 eingespeisten Wechselstroms
- d) für eine Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung 1 verwendet, bei welcher
der wenigstens eine Induktor 6 an einer Schiene 8 und/oder an einer Weiche 10 eines
Schienennetzes angeordnet ist und bei welcher aufgrund der mit dem Wechselstrom gespeisten
Induktionsspule 56 in der Schiene 8 und/oder in der Weiche 10 durch elektromagnetische
Induktion ein Strom induziert wird, welcher die Schiene 8 und/oder die Weiche 10 erwärmt.
Bezugszahlenliste
[0135]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Generator
- 4
- elektrischer Kreis
- 6
- Induktor
- 8
- Schiene
- 10
- Weiche
- 12
- äußere Seitenfläche
- 14
- innere Seitenfläche
- 16
- Schienenmittelteil
- 18
- Schienenfuß
- 20
- Schienenkopf
- 22
- Verbindungsleitungen
- 24
- Windungen
- 26
- Trägerkörper
- 28
- Magnetfeldlinien
- 30
- Klammer
- 32
- erster Schenkel
- 34
- zweiter Schenkel
- 36
- Ausbauchung
- 38
- Abschirmkörper
- 40
- Bedieneinrichtung
- 42
- Einstellmittel
- 44
- Mikroprozessor
- 46
- Display
- 48
- Sensorik
- 50
- Signalleitung
- 52
- Endstufe
- 56
- Induktionsspule
1. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung (1) beinhaltend wenigstens einen
von einer Wechselspannungsquelle gespeisten Generator (2), welcher über eine Leitungsverbindung
(22) wenigstens einen wenigstens eine Induktionsspule (56) enthaltenden, zur Befestigung
an der Schiene (8) oder an der Weiche (10) vorgesehenen Induktor (6) mit Wechselstrom
versorgt, wobei aufgrund der mit dem Wechselstrom gespeisten Induktionsspule (56)
des Induktors (6) in der Schiene oder in der Weiche durch elektromagnetische Induktion
ein Strom induziert wird, welcher die Schiene (8) oder die Weiche (10) erwärmt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinrichtung (40, 44) oder eine Regelungseinrichtung (40, 44, 48) zur
Steuerung oder Regelung der elektrischen Leistung des Generators (2) durch Variieren
der Frequenz (f) und/oder der Pulsweite (PW) des in den wenigstens einen Induktor
(6) eingespeisten Wechselstroms vorgesehen ist.
2. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator (2) durch die Steuerungseinrichtung (40, 44) oder die Regelungseinrichtung
(40, 44, 48) derart gesteuert oder geregelt ist, dass die Frequenz (f) des in den
wenigstens einen Induktor (6) eingespeisten Wechselstroms innerhalb eines Bereich
von 5 kHz bis 15 kHz variierbar oder einstellbar ist.
3. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator (2) ohne Schwingkreis oder ohne Resonanzkreis ausgebildet ist.
4. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (40, 44) oder die Regelungseinrichtung (40, 44, 48) wenigstens
einen Mikroprozessor (44) beinhaltet, der über Treiber die Frequenz (f) und/oder die
Pulsweite (PW) des in den wenigstens einen Induktor (6) eingespeisten Wechselstroms
variiert oder einstellt.
5. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (40, 44) oder die Regelungseinrichtung (40, 44, 48) eine
Bedieneinrichtung (40) beinhalten, über welche Betriebsparameter des Generators (2)
durch den Mikroprozessor (44) einstellbar sind.
6. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Mikroprozessor (44) Algorithmen für eine Steuerung oder Regelung der Leistung
des Generators (2) durch Variation von Pulsweite (PW) und/oder Frequenz (f) des in
den wenigstens einen Induktor (6) eingespeisten Wechselstroms implementiert sind,
wobei die Steuerung oder Regelung abhängig von wenigstens einer Führungsgröße erfolgt.
7. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Führungsgröße für die Steuerung oder die Regelung der Leistung
des Generators (2) wenigstens die Umgebungstemperatur oder die Schienen/Weichentemperatur,
jeweils alleine oder in Kombination mit der Luftfeuchtigkeit beinhaltet.
8. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor (48) zur Messung der Führungsgröße vorgesehen und mit dem Mikroprozessor
(44) signalleitend verbunden ist.
9. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass den in dem Mikroprozessor (44) implementierten Algorithmen für die Steuerung oder
die Regelung der Leistung des Generators (2) ein Temperaturbereich zwischen einem
unteren Temperaturgrenzwert (Tu) und einem oberen Temperaturgrenzwert (To) für die
Umgebungstemperatur und/oder für die Schienen-/Weichentemperatur vorgebbar ist, wobei
d) bei einer von dem wenigstens einen Sensor (48) gemessenen Umgebungstemperatur und/oder
Schienen/Weichentemperatur, welche in dem Bereich zwischen dem oberen Temperaturgrenzwert
(To) und dem unteren Temperaturgrenzwert (Tu) liegt, durch den Mikroprozessor (44)
eine Steuerung oder eine Regelung der elektrischen Leistung des Generators (2) abhängig
von der Umgebungstemperatur und/oder abhängig von der Schienen/Weichentemperatur als
Führungsgröße erfolgt, und
e) bei einer gemessenen Umgebungstemperatur und/oder Schienen/Weichentemperatur, welche
größer gleich dem oberen Temperaturgrenzwert (To) ist, die elektrische Leistung des
Generators (2) auf Null oder einen Minimalwert gesetzt wird, und
f) bei einer gemessenen Umgebungstemperatur oder Schienen/Weichentemperatur, welche
kleiner gleich dem unteren Temperaturgrenzwert (Tu) ist, die elektrische Leistung
des Generators (2) einen konstanten Maximalwert gesetzt wird.
10. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Mikroprozessor (44) ausgehend von einer mittleren Temperatur (Tav), welche
eine Mitte des Bereichs zwischen dem oberen Temperaturgrenzwert (To) und dem unteren
Temperaturgrenzwert (Tu) darstellt, entweder in Richtung des oberen Temperaturgrenzwerts
(To) oder in Richtung des unteren Temperaturgrenzwerts (Tu) unterschiedliche Algorithmen
für die Steuerung oder Regelung der Leistung des Generators (2) implementiert sind.
11. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinrichtung (40, 44, 48) einen im Mikroprozessor (44) implementierten
P-Regler, einen PI- Regeler oder einen PID-Regler beinhaltet.
12. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Display (46) zur Darstellung von Betriebsparametern vorgesehen ist.
13. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 5, 9,
10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter die Pulsweite (PW) und/oder Frequenz (f) des in den wenigstens
einen Induktor (6) eingespeisten Wechselstroms und/oder den oberen Temperaturgrenzwert
(To) und den unteren Temperaturgrenzwert (Tu) und/oder die mittlere Temperatur (Tav)
beinhalten.
14. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor (6) plattenförmig ausgebildet ist, mit einer relativ zur Dimension seiner
Seitenflächen geringen Dicke.
15. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen (24) einer Induktionsspule (56) des wenigstens einen Induktors (6)
in einer einzigen Ebene angeordnet sind.
16. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen (24) der Induktionsspule (6) des wenigstens einen Induktors (6) in
oder von einem plattenförmigen Trägerkörper (26) aufgenommen sind, welcher mit einer
seiner Seitenflächen zur Befestigung an einer inneren Seitenfläche (14) oder an einer
äußeren Seitenfläche (12) eines Mittelteils (16) einer Schiene (8) vorgesehen ist.
17. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis
16, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Induktor (6) mittels einer Befestigungsvorrichtung (30) an der
Schiene(8) befestigt ist, wobei der Befestigungsvorrichtung (30) und dem Induktor
(6) wenigstens ein Abschirmkörper (38) aus elektrisch nicht leitendem, aber magnetisch
leitendem Material wie Ferrit zwischengeordnet ist.
18. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis
17, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Induktor (6) mittels einer L-förmigen Klammer (30) an der Schiene
(8) befestigt ist, wobei die L-förmige Klammer (30) einen einen Schienenfuß (18) wenigstens
teilweise umgreifenden ersten Schenkel (32) und einen den Induktor (6) an einer Seitenfläche
(12, 14) der Schiene (8) haltenden zweiten Schenkel (34) aufweist, wobei dem zweiten
Schenkel (34) der Klammer (30) und dem Induktor (6) wenigstens ein Abschirmkörper
(38) aus elektrisch leitendem, aber magnetisch nicht leitendem Material wie Ferrit
zwischengeordnet ist.
19. Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator (2) derart gesteuert ist, dass nach dem Einschalten des Generators
(2) die Pulsweite (PW) bei konstanter Frequenz (f) ausgehend von einem Startwert (PW0) für die Pulsweite (PW) über eine bestimmte Zeitspanne (tr) rampenartig auf einen
gegenüber einer einem Dauerleistungswert des Generators (2) entsprechenden Pulsweite
(PW2) höheren Wert (PW1) erhöht, danach für eine weitere Zeitspanne (t1) auf diesem erhöhten Wert (PW1) konstant gehalten und nach Ablauf der weiteren Zeitspanne (t1) auf die dem Dauerleistungswert
des Generators (2) entsprechende Pulsweite (PW2) abgesenkt wird.
20. Schienennetz für Schienenfahrzeuge, beinhaltend wenigstens eine Schiene und/oder eine
Weiche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche beinhaltet.
21. Schienennetz nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Induktor (6) an einer oder an beiden Seitenflächen (12, 14) wenigstens
einer Schiene (8) angeordnet ist.
22. Schienennetz nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Induktor (6) an der Schiene (8) in einem sich im Bereich einer
Weiche (10) befindlichen Schienenabschnitt angeordnet ist.
23. Verwendung einer Induktionseinrichtung mit wenigstens
a) einem von einer Wechselspannungsquelle gespeisten Generator (2),
b) einer Leitungsverbindung (22) zwischen dem Generator (2) und wenigstens einem wenigstens
eine Induktionsspule (56) enthaltenden Induktor (6) zur Versorgung der wenigstens
einen Induktionsspule (56) mit von dem Generator (2) erzeugtem Wechselstrom, und mit
c) einer Steuerungs- oder Regelungseinrichtung (40, 44, 48) zur Steuerung oder Regelung
der elektrischen Leistung des Generators (2) durch Variieren der Frequenz (f) und/oder
der Pulsweite (PW) des in die Induktionsspule (56) eingespeisten Wechselstroms
d) für eine Induktive Weichen- und/oder Schienenheizvorrichtung (1), bei welcher der
wenigstens eine Induktor (6) an einer Schiene (8) und/oder an einer Weiche (10) eines
Schienennetzes angeordnet ist und bei welcher aufgrund der mit dem Wechselstrom gespeisten
Induktionsspule (56) in der Schiene (8) und/oder in der Weiche (10) durch elektromagnetische
Induktion ein Strom induziert wird, welcher die Schiene (8) und/oder die Weiche (10)
erwärmt.