[0001] Die Erfindung betrifft eine Sichtermühle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Wirbelstrommühlen sind bekannt, beispielsweise aus dem eigenen Patent
EP 0 787 528 B1 und weisen einen zwischen einem Stator und einem Rotor definierten Mahlspalt auf.
Wirbelstrommühlen arbeiten nach dem Prinzip der Prallmühle mit einem stehend angeordneten
Rotor und einem den Rotor radialseitig umgebenden Stator. Dabei hat der Stator meist
eine kegelstumpfförmige Mahlbahn mit einer nach innen gerichteten, in Axialrichtung,
also vertikal verlaufenden Riffelung, welche zumeist in einem Gehäuse der Wirbelstrommühle
befestigt ist. Auf der anderen Seite des Mahlspalts innenliegend ist dagegen der mit
hoher Drehzahl antreibbare Rotor vorgesehen, welcher entlang der Axialrichtung mit
einem oder meist mehreren sogenannten Mahlringen bestückt ist, das sind Trägerelemente
für die Mahlwerkzeuge. Die Mahlringe sind wiederum entlang der Umfangsrichtung mit
einer Mehrzahl von Mahlwerkzeugen bestückt. Dreht sich der Rotor nun mit hoher Geschwindigkeit
in dem Stator, wobei die Drehachse in Vertikalrichtung verläuft, und wird Mahlgut
von oben aufgegeben und in einem Spalt zwischen dem Rotor und einem Deckel des Gehäuses
nach außen und von dort in den Mahlspalt zentrifugiert, so wird dieses Mahlgut zwischen
der Riffelung der Mahlbahn und den Mahlwerkzeugen zermahlen, indem die einzelnen Teilchen
je nach Materialdichte und Korngröße mehr oder weniger oft zwischen Mahlbahn und Mahlwerkzeugen
hin und her geschleudert werden und beim Aufprall zerbrochen bzw. zerschlagen werden.
[0003] Weiterhin bekannt sind Strahlmühlen, bei denen Teilchen in einem Gasstrom vermahlen
werden, ohne dass hierbei mechanische Werkzeuge wie z. B. schnelllaufende Rotoren
eingesetzt werden. Die Zerkleinerung der Partikel erfolgt über die durch das Mahlgas
eingebrachte Energie. Im Regelfall ist nach der Mühle ein Zyklonabscheider vorgesehen,
um das Mahlgas vom Mahlstaub zu trennen. Bei Strahlmühlen bzw. Fließbett-Gegenstrahlmühlen,
einer Unterart von Strahlmühlen wird das zu mahlende Schüttgut an einer Mahlgutaufgabe
aufgegeben und gelangt von dort in einen Mahlbereich, um den herum Druckluftdüsen
angeordnet sind, deren Druckluftstrahlen die aufgegebenen Schüttgut-Teilchen erfassen
und in konzentrischer Richtung beschleunigen, so dass sie gegeneinander prallen und
dabei zermahlen werden.
[0004] Weiterhin bekannt sind sog. Windsichter. Beispiele dafür finden sich in der deutschen
Patentschrift
DE 330 307 8C1 sowie der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2005 001 542. Windsichter dienen dazu, aus einem heterogenen Gemisch unterschiedlicher Korngröße
einen Grobgutanteil von einem Feingutanteil zu trennen. Voraussetzung ist es jedoch,
dass es sich bei dem aufgegebenen Schüttgut schon um ein relativ fein gemahlenes Gemisch
handelt, d.h. um ein u. U. in einem weiteren Verfahrensschritt vorgemahlenes Gemisch.
Windsichter haben ein oder mehrere oberhalb eines Sichterraums angeordnete Sichterräder,
wobei die Teilchen des zu sichtenden Guts durch einen nach oben gerichteten Luftstrom
im Sichterraum mitgenommen oder, falls das Teilchen zu schwer ist, nicht mitgenommen
werden. Von den leichten Teilchen, die das Sichterrad erreichen, können nur diejenigen
Teilchen das Sichterrad passieren, die kleiner als die durch das Sichterrad definierte
Kornobergrenze sind. Die anderen fallen zurück.
[0005] Zur Trennung verschiedener Bestandteile in einem Mahlgut voneinander ist es ferner
bekannt, dem Windsichter, welcher eine relativ unscharfe Trenngrenze hat, eine Strahlmühle
vorzuschalten. Auch solche Strahlmühlen-Sichter-Kombinationen werden allgemein als
Strahlmühle oder Fließbett-Gegenstrahlmühle bezeichnet. Eine solche Fließbett-Gegenstrahlmühle
ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 101 164 83 A1 bekannt. Die Verwendung einer solchen Fließbett-Gegenstrahlmühle zum Trennen verschiedener
Bestandteile des Mahlguts ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2006 001 937 A1 bekannt. Dabei schließt an den Mahlbereich der Fließbett-Gegenstrahlmühle ein als
Sichterraum dienender Steigbereich an, wobei oberhalb des Steigbereichs ein Windsichterrad
angeordnet ist. Fein zermahlene Teilchen mit einer großen massebezogenen Oberfläche
werden über einen an den Windsichter anschließenden Feingutaustrag im oberen Bereich
der Strahlmühle entlassen, wohingegen Teilchen mit einer geringeren Feinheit auf einer
ihrem Gewicht bzw. ihrer massenbezogenen Oberfläche entsprechenden Höhe des Steigbereichs
anfangen, wieder in den Mahlbereich abzusinken. Im Mühlensumpf unter dem Mahlbereich
ist dabei eine als Grobgutaustrag dienende Zellenradschleuse angeordnet, an der von
Zeit zu Zeit besonders schwere Teilchen einer anderen Materialfraktion, also z.B.
schleißende Bestandteile wie Quarz aus einem Bentonit-Mahlgut ausgetragen werden können,
ohne immer wieder dem Mahlprozess unterzogen zu werden.
[0006] Weiterhin bekannt sind sogenannte Sichtermühlen der Firma Alpine, Typ ZPS oder Typ
Mikropul ACM, der Firma Altenberger Rotor, von denen hier als gattungsbildender Stand
der Technik ausgegangen wird. Diese Sichtermühlen basieren ebenfalls auf einer Kombination
aus einem Windsichter und einer dem Windsichter strömungsmäßig vorgeschalteten, unterhalb
des Sichters angeordneten Mühle. Anstatt einer Strahlmühle kommt hier jedoch eine
Art Hammermühle mit einer rotierenden Scheibe zum Einsatz, auf der als Hämmer wirkende
Finger nach oben abstehen. Das Mahlgut wird an einer oberhalb der Rotorscheibe der
Hammermühle angeordneten Mahlgutaufgabe aufgegeben und fällt dann schwerkraftinduziert
auf die mit den Fingern versehenene Rotorscheibe der Mühle, wo eine Zerkleinerung,
also Zermahlung stattfindet. Oberhalb der rotierenden Scheibe schließt der Steigbereich
bzw. Sichterraum des Sichters an, wobei ein Gebläse zusammen mit dem Windsichter in
dem Sichterraum einen aufwärtsgerichteten Luftstrom erzeugt, der das an der Hammerplatte
gemahlene Mahlgut nach oben führt und durch den darüber angeordneten Sichter ins Freie
gelangt. Teilchen, die leicht genug sind, also gut genug zermahlen sind, gelangen
im Luftstrom nach oben. Schwere Teilchen werden zunächst weiter vermahlen und steigen
erst dann auf oder fallen wieder auf die Mühle herab, bevor sie den Sichter erreichen.
Am Sichterrad selbst erfolgt dann noch eine Trennung der das Sichterrad erreichenden,
relativ leichten Teilchen, wobei nur Teilchen durch das Sichterrad hindurch gelangen,
welche kleiner als die durch das Sicherrad vorgegebene Kornobergrenze sind.
[0007] In der europäischen Patentanmeldung
EP 0 118 782 A2 ist ebenfalls eine solche Sichtermühle mit einer dem Windsichter vorgeschalteten
Fingerscheiben-Hammermühle gezeigt. Das an einem Aufgabetrichter aufgegebenen Aufgabegut
wird dabei über eine Schnecke von unten her der Fingerscheibenmühle zugeführt und
dann per Druckluft nach oben durch die Mühle geblasen. An die Mühle schließt sich
oberseitig ein Steigbereich an, der durch ein in den Sichterraum unterhalb des Sichters
mündendes Rohr und den Sichterraum gebildet ist, wobei Teilchen, die zu groß oder
zu schwer sind, um durch den Sichter zu gelangen, erneut absinken und in einen das
Rohr radialseitig umgebenden Bereich gelangen. Dort wird durch einen weiteren Stutzen
ein Luftstrom eingeblasen, der nach oben durch ein Sieb strömt und die absinkenden
Teilchen erneut anhebt. An einem Wandbereich oberhalb des Siebs ist dabei eine Auslassöffnung
in dem Mühlengehäuse vorgesehen, die in einen Rückführkanal mündet, der zu der Eintragschnecke
führt, über die die Mühle beschickt wird. Ein Teil des Grobguts wird somit aus dem
Sichterraum ausgetragen dann erneut von unten her der Mühle zugeführt. Dabei kann
über eine Klappe festgelegt werden, wie viel Grobgut ausgetragen wird.
[0008] Die in der
EP 0 118 782 A2 gezeigte Sichtermühle erfüllt somit neben der Vormahlung und der endgültigen Sichtung
am Windsichter die Funktion einer Schwerkraft-Vorsichtung im Steigbereich und Rücktragung
des dabei ausgesichteten Grobguts zum Mühleneingang.
[0009] Wie bei den Sichtermühlen der Firma Alpine, Typ ZPS oder Typ Mikropul ACM, der Firma
Altenberger Rotor bietet die Fingerscheiben-Hammermühle jedoch eine relativ schwache
Mahlwirkung, so dass viele Teilchen des zu zerkleinernden und zu klassierenden Mahlguts
in mehreren Iterationen aufsteigen und wieder absinken und erneut gemahlen werden
müssen, bevor sie durch das Sichterrad passen. Es kann somit nur eine relativ geringe
Menge Mahlgut pro Zeiteinheit verarbeitet werden. Die pro Zeiteinheit an der Mahlgut-
bzw. Grobgutaufgabe aufgebbare Menge Mahlgut ist somit beschränkt.
[0010] Die mahlbare Menge an Mahlgut wird bei der in der
EP 0 118 782 A2 gezeigten Sichtermühle zusätzlich durch den die austragbare Grobgutmenge limitierenden
Grobgutauslass beschränkt, der entweder eine in relativ kleinen Intervallen nötige
Säuberung der Mühle von oberhalb des Siebs enthaltenem Grobgut erforderlich macht
oder eine so lange Betriebsdauer bzw. einen so langen Nachlauf nach der Aufgabe des
Mahlguts, bis das dort angelangte Grobgut durch den Rückführkanal erneut zur Mühle
gelangt und zermahlen wird.
[0011] Schließlich wird in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 91 09 608 U1 eine Sichtermühle mit einer Wirbelstrommühle und einem vertikal darüber angeordneten
Sichterrad gezeigt. Eine ähnliche Mühle zeigt die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 90 12 238 U1. Bei der in der
DE 91 09 608 U1 gezeigten Sichtermühle wird das Aufgabegut an einem Aufgabestutzen aufgegeben und
durch eine Vorsichterstufe hindurch von oben in die Wirbelstrommühle eingefüllt. Dort
durchläuft es den konischen Mahlspalt der Mühle nach unten und tritt in einen Ringkanal
unterhalb der Mühle aus, von wo es über spiralförmige Kanäle im Mühlengehäuse mittels
zusätzlicher Luft aus einem Stutzen unter seitlicher Umgehung der Mühle nach oben
zum Sichterrad befördert wird. Die spiralförmig ansteigenden Kanäle münden mit ihrem
oberen Ende in den Sichterraum, der sich in dem Mühlengehäuse rings um das Sichterrad
und unterhalb des Sichterrads bis zum oberseitigen Einlass der Mühle erstreckt.
[0012] Der Sichterraum bildet somit zwar einen Fallbereich, durch den das am Sichterrad
abgewiesene Grobgut wieder in die Mühle zurück fällt. Da sich der Eintritt der Spiralkanäle
in den Sichterraum am oberen Ende des Sichteraums befindet findet im Sichterraum selbst
keine Schwerkraft-Vorsichtung statt. Vielmehr muss dem durch die Schwerkraft bewirkten
Absinken von Grobgutteilchen in den aufssteigenden Spiralkanälen durch das Einblasen
eines erhöhten Luftstroms und durch häufiges Reinigen begegnet werden, soll der Durchsatz
nicht sinken oder gar ein Verstopfen der Spiralkanäle auftreten. Insgesamt ist die
Wirtschaftlichkeit der Sichtermühle daher gering.
[0013] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sichtermühle zu
schaffen, bei der ein verbesserter Durchsatz erzielt werden kann.
[0014] Sichtermühlen der gattungsgemäßen Art basieren auf der an sich bekannten Kombination
einer Wirbelstrommühle mit einem Windsichter. Weiterhin gattungsgemäßen wird dabei
durch eine Strömungsumlenkungsvorrichtung die in der Wirbelstrommühle nach unten gerichtete
und meist in horizontale Richtung oder nach unten gerichtet aus der Wirbelstrommühle
abgeführte Strömung in einen Steigbereich umgelenkt, und zwar in eine dort benötigte
aufsteigende Strömungsrichtung.
[0015] Bei der Wirbelstrommühle wird der Mahlbereich durch einen Mahlspalt zwischen einem
Rotor und einem Stator der Wirbelstrommühle gebildet, wobei der Rotor bevorzugt mit
senkrechter oder nahezu senkrechter Drehachse angeordnet ist. Das an der Mahlgutaufgabe
oberhalb der Wirbelstrommühle aufgegebene Mahlgut wird also zunächst per Schwerkraft
und den durch den Rotor der Mühle erzeugten Sog nach unten durch die Mühle hindurch
zum Strömungs- bzw. Mahlgutauslass unterhalb des durch den Mahlspalt definierten Mahlbereichs
befördert.
[0016] Die Strömungsumlenkeinrichtung verbindet den Strömungsauslass der Wirbelstrommühle
strömungsmäßig mit einem Strömungseintritt des Steigbereichs. Der Strömungseintritt
mündet mit vertikalem Abstand zum Sichterrad in den Steigbereich. Der Strömungseintritt
des Steigbereichs muss dabei soweit vertikal vom Sichterrad beabstandet sein, dass
der Steigbereich seine Funktion als Sichterraum erfüllen kann. Erfindungsgemäß hat
die Strömungsumlenkeinrichtung die Funktion, den Steigbereicheinlass bzw. -strömungseintritt
mit dem Mühlenauslass strömungsmäßig zu verbinden und die aus dem Strömungsauslass
der Wirbelstrommühle austretende Strömung so umzulenken, dass im Steigbereich eine
nach oben gerichtete Strömungsrichtung herrscht und zwar bevorzugt vertikal nach oben
gerichtet.
[0017] Erfindungsgemäß befindet sich der Steigbereich des Windsichters nicht nur unterhalb
des Sichterrads und weist in vertikalem Abstand zum Sichterrad einen mit dem Mühlenauslass
verbundenen Strömungseintritt auf, sondern befindet sich auch oberhalb der Wirbelstrommühle,
wobei unterseitig an den Steigbereich ein Fallbereich anschließt, welcher in den oberseitig
an der Wirbelstrommühle vorgesehenen Einlass mündet, über welchen aus dem Steigbereich
absinkende Mahlgutteilchen in den Mahlbereich der Wirbelstrommühle rückführbar sind.
[0018] Durch den Fallbereich treffen die absinkenden Teilchen erneut auf die oberseitige
Mühleneinlassseite und gelangen erneut in den Mahlspalt. Dies geschieht so oft, bis
eine so weitgehende Zermahlung stattgefunden hat, dass die Teilchen durch das Sichterrad
ausgeführt werden können. Das ist in vielen Anwendungsfällen vorteilhaft, in denen
eine möglichst vollständige Vermahlung eines Mahlguts gewünscht ist.
[0019] Der Steigbereich bzw. Sichterraum erfüllt dabei seine Funktion als Sichterraum, nämlich
dass die vom im Steigbereich aufsteigenden Luftstrom mitgeführten Teilchen, je nach
Teilchengröße, zum Sichterrad geführt werden oder erneut absinken. Mit anderen Worten,
der Sichterraum, dessen Funktion es ist, dass nur Teilchen, die leicht genug sind,
im nach oben gerichteten Luftstrom bis zum Sichterrad oberhalb des Sichterraums mitgenommen
werden, kann als Steigbereich dienen, wenn der Strömungseintritt des Steigbereichs
soweit vertikal vom Sichterrad beabstandet ist, dass der Steigbereich bzw. Sichterraum
seine Funktion als Sichterraum erfüllt.
[0020] Durch den unterseitig an den Steigbereich anschließenden Fallbereich oberhalb des
Mühleneinlasses wird dabei eine Beabstandung des Mühleneinlasses vom Sichteraumeinlass
erreicht, so dass der auf den Einlass der Mühle wirkende Sog die Sichtung nicht verfälscht
und die in den Sichterraum eingeblasenen Teilchen nicht gleich wieder einlassseitig
in die Mühle saugt.
[0021] Der Steigbereich des Windsichters kann sich dabei direkt also vertikal oberhalb der
Wirbelstrommühle befinden. Wegen des vorgesehen Fallbereichs kann der Sichteraum aber
auch etwas zur Vertikalen versetzt oberhalb der Mühle angeordnet werden.
[0022] Der Strömungseintritt des Steigbereichs kann dazu bevorzugt von unten her vertikal
oder zumindest mit einem aufwärts gerichteten Winkel in den Steigbereich münden und
somit einen Teil der Strömungsumlenkeinrichtung bilden. Der Strömungseintritt des
Steigbereichs könnte aber auch von der Seite her horizontal oder mit einem aufwärts
gerichteten Winkel in den Sicherraum geführt sein, beispielsweise wenn es bauliche
Gegebenheiten erfordern. In diesem Fall müssen im Sichterraum bzw. im Steigbereich
als Teil der Strömungsumlenkeinrichtung entsprechende Maßnahmen zum Umlenken der Strömung
aus der Eintrittsrichtung in die Vertikalrichtung getroffen sein, etwa Leitbleche
oder Rohrabschnitte vorgesehen sein oder ein die Strömung nach oben hin bewegendes
Zusatzgebläse. Falls das Sichterrad und dessen Antrieb dazu ausgelegt sind, ein entsprechend
starken Sog zu erzeugen können auch das Sichterrad und dessen Antrieb alleine oder
in Kombination mit anderen Strömungslenkmaßnahmen den sichterrauminternen Anteil der
Strömungsumlenkeinrichtung bilden, solange die Strömungsumlenkeinrichtung insgesamt
ihre Funktion erfüllt, den unterseitig aus der Mühle austretenden Gasstrom mit den
mitgeführten Mahlgutpartikeln in eine vorzugsweise horizontal aufsteigende Strömung
im Sichterraum zu überführen.
[0023] Der Steigbereich kann dabei als vertikal ausgerichteter Schacht mit kreisrundem oder
viereckigem Querschnitt ausgebildet sein. Der Fallbereich kann beispielsweise die
Form eines sich vom Strömungsquerschnitt des Steigbereichs nach unten hin zum Mühleneinlass
passend verjüngenden Kanals haben.
[0024] Die Strömungsumlenkeinrichtung könnte theoretisch vollständig in das Gehäuse der
Wirbelstrommühle integriert sein, insbesondere wenn der Steigbereich des Windsichters
direkt oberhalb der Wirbelstrommühle angeordnet ist, was in vielen Fällen ja auch
schon aus baulichen Gründen, aber auch zur Erzielung weiter unten näher erläuterter
Vorteile bevorzugt ist.
[0025] Vorteilhaft wird die Strömungsumlenkeinrichtung jedoch eine mühlenexterne und sichterraumexterne
Verbindung zwischen Mühlenauslass und Sichterraumeinlass umfassen, wobei in dieser
Verbindung zumindest ein gewisser Teil der Strömungsumlenkung bewirkt werden kann.
Die Strömungsumlenkeinrichtung kann sowohl einen solchen externe Anteil, als auch
weitere Maßnahmen im Sichterraum und/oder im Mühlengehäuse umfassen.
[0026] Weil man vorhandene Wirbelstrommühlen und Windsichter möglichst ohne große konstruktive
Änderungen verwenden will ist die Strömungsumlenkeinrichtung bevorzugt als zumindest
ein mit Krümmungsradien verlaufendes Mahlgutleitungsrohr zwischen dem Mühlenauslass
und dem Sichterraumeinlass ausgebildet oder umfasst zumindest ein solches.
[0027] Weist die Mühle beispielsweise eine in Horizontalrichtung weisende Auslassöffnung
auf, und ist der Windsichter und sein Steigbereich vertikal über der Wirbelstrommühle
angeordnet, so kann das Mahlgutleitungsrohr in einem 180°-Bogen oder mit zwei 90°-Kurvenabschnitten
bis kurz unterhalb des Sichterraumeintritts geführt sein und dort über einen weiteren
90°-Kurvenabschnitt aus der Horizontalen in den in Vertikalrichtung weisenden Sichterraumeintritt.
[0028] Besonders vorteilhaft ist das Mahlgutleitungsrohr zwischen dem Mühlenauslass und
dem Sichterraumeinlass bzw. die mühlenexterne und sichterraumexterne Verbindung zwischen
Mühlenauslass und Sichterraumeinlass dabei abnehmbar und kann somit auf einfache Weise
gereinigt werden. Denn in vielen anderen Anwendungsfällen ist auch nur eine Mahlung
oder nur eine Sichtung des Aufgabeguts gewünscht. Nimmt man die Verbindung zwischen
dem Mühlenauslass und dem Sichterraumeinlass weg kann die erfindungsgemäße Sichtermühle
auch zum bloßen Mahlen oder zum bloßen Sichten verwendet werden, indem man das Mahlgut
am freigelegten Mühlenauslass abgreift bzw. das Sichtgut am freigelegten Sichterraum-
bzw. Steigbereichseinlass aufgibt.
[0029] Für diese Betriebsweise ist es darüberhinaus besonders vorteilhaft, wenn zumindest
die Wirbelstrommühle, bevorzugt auch das zumindest eine Sichterrad unabhängig voneinander
antreibbar sind.
[0030] Als Wirbelstrommühle könnte beispielsweise die in der vorstehend angesprochenen
EP 0 787 528 B1 offenbarte Wirbelstrommühle zum Einsatz kommen. Die
EP 0 787 528 B1 wird deshalb bezüglich des Aufbaus der Wirbelstrommühle hier vollumfänglich miteinbezogen.
Insbesondere kann die Wirbelstrommühle einen breitenverstellbaren konischer Mahlspalt
aufweisen, also eine kegelstumpfförmige Mahlbahn und einen höhenverstellbar angeordneten
Rotor, der mit seinen Mahlwerkzeugen eine kegelstumpfförmige Bahn abstreift, welche
die Innenseite des Mahlspalts bildet. Dabei trägt der Rotor auf sogenannten Mahlringen
den Mahlspalt radial innenseitig definierende Mahlwerkzeuge. Bezüglich der Gestaltung
dieser Mahlwerkzeuge wird die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2009 053 150 A1 hier vollumfänglich miteinbezogen.
[0031] Mit der erfindungsgemäßen Sichtermühle werden dabei deutlich höhere Durchsätze erzielt
als mit den bekannten, auf Basis von Fingerplatten aufgebauten Sichtermühlen, oder
gar mit Strahlmühlen-Sichter-Kombinationen. Dabei kann man die Wirbelstrommühle als
eine Art Pumpe nutzen, um die zermahlenen Teilchen von der Mühle in den Sichterraum
zu fördern. Denn die Mühle erzeugt einen auf ihren Einlass wirkenden Sog (Saugseite)
und stößt die Teilchen/Gasgemischströmung an ihrem Auslass mit einem bestimmten Druck
wieder aus (Druckseite), welcher zumindest anteilig als Förderdruck verwendet werden
kann. Von Vorteil ist dabei, dass ein separates Gebläse in vielen Fällen nicht notwendig
ist.
[0032] Es existieren ferner viele weitere Anwendungsfälle, in denen eine selektive Mahlung
gewünscht ist, also ein Austrag der aus dem Sichterraum absinkenden Teilchen separat
von den am Sichterrad ausgetragenen Feingut. Dafür ist vorteilhaft eine Grobgutaustragsvorrichtung
unterhalb des Steigbereichs vorgesehen, über welche aus dem Steigbereich absinkende
Mahlgutteilchen aus der Sichtermühle austragbar sind. Bevorzugt gegenüber in Intervallen
arbeitenden Austragvorrichtungen wie z.B. Zellenradschleusen sind dabei kontinuierlich
arbeitende Austragvorrichtungen, wie z.B. eine vorteilhaft horizontal oder mit überwiegender
Richtungskomponente in Horizontalrichtung durch den Steig- oder bevorzugt Fallbereich
geführte Grobgutaustragsschnecke. Der Fallbereich kann dann als sich von oben her
zur Grobgutaustragsschnecke hin verjüngendes Trichterelement ausgebildet sein.
[0033] Bevorzugt ist die Grobgutaustragsvorrichtung jedoch oberhalb der Wirbelstrommühle
angeordnet, d.h. dem Einlass der Wirbelstrommühle und dem unterseitigen Austritt für
die schweren Teilchen am Steigbereich strömungsmäßig zwischengeordnet im Fallbereich.
Ist die Grobgutaustragsvorrichtung dort entnehmbar montiert, so kann durch die Entnahme
oder das Anbringen der Grobgutaustragsvorrichtung am vorgesehen Platz die Sichtermühle
wahlweise in der Betriebsart "vollständiges Vermahlen" oder "selektive Mahlung" betrieben
werden.
[0034] Noch vorteilhafter in diesem Sinne ist es jedoch, wenn eine Fallgutlenkvorrichtung
vorgesehen ist, welche die aus dem Steigbereich absinkenden Teilchen wahlweise der
Grobgutaustragsvorrichtung zuführt oder in die Mühle rückführt. Es wäre auch denkbar,
die Fallgutlenkvorrichtung so auszubilden, dass ein bestimmter, einstellbarer Anteil
der absinkenden Teilchen in die Grobgutaustragsvorrichtung geführt und der Rest in
die Mühle rückgeführt wird.
[0035] Die Fallgutlenkvorrichtung kann beispielsweise als in seiner Neigung verstellbares
Leitblech ausgebildet sein, welches die Grobgutaustragsschnecke entweder verdeckt
oder mit seiner Unterkante über die Grobgutaustragsschnecke geführt werden kann, so
dass absinkende Teilchen am Leitblech nach unten in die Grobgutaustragsschnecke rutschen
können. Vorzugsweise ist ein sich von oben her zu einer längserstrecken Trichterauslassöffnung
verjüngendes Trichterelement als Fallgutlenkvorrichtung vorgesehen, welches zu beiden
Seiten längs der Trichterauslassöffnung jeweils eine Trichterwand aufweist, wobei
zumindest eine der beiden Trichterwände beweglich ist, so dass die Trichterauslassöffnung
entweder in die Grobgutaustragsschnecke oder daneben in den Fallbereich, also letzlich
zum Mühleneinlass geführt werden können.
[0036] Die Vorteile der Erfindung treten besonders deutlich im Bereich der kryogenen Mahlung
zu Tage. Viele Mahlgüter erfodern eine Kühlung der Wirbelstrommühle während des Mahlvorgangs,
um das Mahlgut durch Kühlung soweit zu verspröden, dass es überhaupt mahlbar ist.
So wird z.B. zur Altreifenaufbereitung der Gummianteil der Reifen zwecks Aufbereitung
als Füllstoff auf Wirbelstrommühlen zermahlen, welche durch Flüssiggas, aus Kostengründen
meist flüssigem Stickstoff kryogen gekühlt werden, um den Gummi zu verspröden. Auch
bei der Mahlung von Kunststoffen kommt häufig eine kryogene Kühlung zum Einsatz. Der
aufgegebene Gummi selbst kann auch schon vorgekühlt aufgegeben werden. Während des
Mahlvorgangs kommt es jedoch zu einer starken Wärmeentwicklung und damit dazu, dass
der am Mühlenauslass ausströmende Mahlstrom und die darin mitgeführten Teilchen stark
erwärmt sind. Entsprechend kann ein Rücktrag der im Steigbereich absinkenden, warmen
Teilchen zum Versagen der Mühle oder zumindest zu einer schlechten Mahlqualität führen,
weil dadurch ein Temperaturanstieg in der Mühle einhergeht.
[0037] Führt man die absinkenden Teilchen über den vorteilhaft vorgesehenen Grobgutaustrag
vollständig oder zumindest teilweise aus, kann dieser Temperaturanstieg in der Mühle
ganz oder zumindest insoweit vermieden werden, dass der Temperaturanstieg unkritisch
für den Mahlprozess ist. Um auch die ausgeführten Grobgutteilchen zu vermahlen ist
weiter vorteilhaft eine vorzugsweise kryogene Kühleinrichtung zur Nachbehandlung des
am Grobgutaustrag ausgetragenen Grobguts vorgesehen, sowie eine Rückführvorrichtung
zur Rückführung des am Grobgutaustrag ausgetragenen und in der Nachbehandlungseinrichtung
nachbehandelten Grobguts in den Mahlbereich der Wirbelstrommühle. Alternativ dazu
kann auch eine Leitung vorgesehen sein, durch die das ausgeschleuste Grobgut dem Aufgabegut
zugeführt wird, und zwar vor einer Kühleinrichtung, welche das Aufgabegut mit dem
zugegebenen Grobgut auf Aufgabetemperatur herunter kühlt.
[0038] Für bestimmte andere Anwendungsfälle wäre jedoch auch eine andere Nachbehandlungseinrichtung
anstatt oder ergänzend zu der Kühleinrichtung denkbar.
[0039] Weist die kryogen kühlbare Sichtermühle ferner auch noch die vorstehend erläuterte
Fallgutlenkvorrichtung auf, sind mehrere Betriebsweisen möglich: Einerseits eine selektive
Mahlung mit zwei getrennt ausgetragenen Fraktionen, dem am Sichterrad ausgetragenen
Feingut und dem am Grobgutaustrag ausgetragenen Grobgut. Andererseits eine kryogene
Kaltmahlung, bei der das am Grobgutaustrag ausgetragene Grobgut bzw. der am Grobgutaustrag
ausgetragene Grobgutanteil in kaltem und damit sprödem Zustand erneut der Mühle zugeführt
und vermahlen wird. Ferner eine Mahlung, bei der durch entsprechende Stellung der
Fallgutlenkvorrichtung der Grobgutaustrag, also beispielsweise die Grobgutaustragsschnecke
abgedeckt wird, so dass die absinkenden Grobgutteilchen direkt wieder zurück in den
Mahlbereich der Wirbelstrommühle fallen.
[0040] Vorteilhaft ist ferner eine Steuereinrichtung zum Steuern der Stellung der Fallgutlenkvorrichtung
vorgesehen, oder in Weiterbildung davon eine Regeleinrichtung zum Regeln der Stellung
der Fallgutlenkvorrichtung im Ansprechen auf z.B. die in oder an der Wirbelstrommühle
abgegriffene Temperatur.
[0041] Weiterhin vorteilhaft haben die Wirbelstrommühle und das Sichterrad getrennte Antriebe
und sind unabhängig voneinander steuer- oder regelbar.
[0042] Nachfolgend wird anhand schematischer Zeichnungen eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht längs einer vertikalen Ebene durch eine Sichtermühle gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 2 eine dazu um 90° versetzte Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Sichtermühle.
[0043] Mit 1 ist dabei eine Mahlgutaufgabe bezeichnet, mit 2 eine Wirbelstrommühle, mit
3 ein Steigbereich eines Windsichters, mit 4 ein Sichterrad des Windsichters, mit
5 ein den Auslass der Wirbelstrommühle 2 mit dem Steigbereich 3 verbindendes Mahlgutleitungsrohr,
mit 6 eine Grobgutaustragsschnecke, mit 7 ein den Steigbereich 3 mit einem Einlass
der Wirbelstrommühle 2 verbindende Fallbereich, und mit 8 und 9 die Seitenwände eines
Trichters, von denen die Seitenwand 8 beweglich ist und welche zusammen eine Fallgutlenkvorrichtung
8, 9 bilden.
[0044] Das Produkt wird zunächst an der Mahlgutaufgabe 1 dosiert gravimetrisch aufgegeben.
Von dort gelangt das Material oberseitig in die Wirbelstrommühle 2 und wird von einem
rotierendem konischen Rotor der Wirbelstrommühle 2 erfasst und vertikal nach unten
durch einen zwischen dem Rotor und einem Stator ausgebildeten, kegelstumpfförmigen
Mahlspalt gefördert, gemahlen und dann im Luftstrom ausgetragen. Der Rotor kann höhenverstellbar
angeordnet sein, so dass der Mahlspalt verstellbar ist.
[0045] Anschließend wird das Material in der Mahlgutleitung 5 vom Mühlenauslass in den oberhalb
des Mahlteils und unterhalb des Sichterrads 4 angeordneten Steigbereich 3 bzw. Sichterraum
3 eingeblasen. Der Mahlgut-Luftstrom wird nun entgegengesetzt der anfänglichen Strömungsrichtung
in der Wirbelstrommühle 2 in Richtung des Sichterrads 4 vertikal nach oben gefördert.
Das Sichterrad 4 kann horizontal oder vertikal eingebaut sein, sinnvoll ist es mit
horizontaler Drehachse. An dem sich drehenden Sichterrad 4 wird das Feingut vom Grobgut
getrennt und am daran angebauten Fertiggut- bzw. Feingutaustrag in einem Abscheider
z.B. Zykon oder Filter oder ähnliches abgeschieden. Die Trenngrenze Feingut/Grobgut
kann stufenlos über die Sichterdrehzahl eingestellt werden.
[0046] Das Grobgut wird vom Sichterrad 4 abgewiesen und fällt nun in gegengesetzte Richtung
nach unten durch den Steigbereich 3. Je nach Stellung der Umlenkplatte 8 fällt das
abgewiesene Grobgut wieder auf den Mahlrotor der Wirbelstrommühle 2 oder in die integrierte
Grobgutaustragsschnecke 6 und kann von dort aus der Sichtermühle ausgetragen werden.
[0047] Diese Platte 8 kann je nach Bedarf fest installiert sein oder beweglich ausgeführt
werden. Je nach gewünschtem Feinheitsbereich kann der Mahlspalt durch einfache Veränderung
der vertikalen Lage des Rotors gegenüber dem Stator eingestellt werden, indem der
Rotor mittels Abstandselementen gehoben oder gesenkt wird. Die Wirbelstrommühle 2
und das Sichterrad 4 haben getrennte Antriebe und sind unabhängig voneinander steuer-
oder regelbar.
[0048] Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform ist die Möglichkeit, je nach Bedarf
das Grobgut direkt aufzumahlen oder auch auszuschleusen. Die Ausschleusung kann erforderlich
sein wenn z.B. Gummi kaltgemahlen wird.
[0049] Da das gemahlene Gummigranulat einen wesentlich höhere Temperatur aufweist als für
die Mahlung erforderlich kann man das Grobgut ausschleusen und wieder separat dem
zu kühlenden Aufgabegut aufgegeben werden oder direkt heruntergekühlt werden, um dann
wieder in den Mahlkreis zurückgeführt zu werden.
[0050] In ersterem Fall kann das ausgetragene Grobgut beispielsweise mittels externer Siebmaschinen
oder über andere externe Maschinen klassiert und dann mittels Förderorganen wieder
in das Aufgabesilo transportiert werden, wo es mit dem Aufgabegut vermengt um dann
wieder an der Mahlgutaufgabe 1 aufgegeben wird.
[0051] Die Fertiggutfeinheit kann stufenlos eingestellt werden, außerdem entfallen externe
Ausrüstungsgegenstände. Bei Absiebung mit der damit verbundenen Möglichkeit der Siebverstopfung
kann dagegen jeweils nur eine feste Maschenweite gewählt werden.
[0052] Bei anderen Anwendungen kann eine sogenannte selektive Mahlung durchgeführt werden.
Z.B. beinhalten viele Mineralien ungewünschte Beimengungen wie schleißende, schwer
aufmahlbare Bestandteile, wie beispielsweise Quarzsplitter. Diese würden den internen
Mahlkreislauf negativ beinflußen, bzw. einen erhöhten Verschleiß oder eine verringerte
Mahlleistung verursachen, wenn sie in den Mahlkreislauf rückgeführt werden würden.
Durch Einstellung der Umlenkplatte 8 auf die Grobgutaustragsschnecke 6 können diese
unerwünschten Bestandteile ausgeschleust und damit dem Mahlkreislauf entnommen werden,
ohne rückgeführt zu werden.
[0053] Soll dagegen ein Gut gemahlen werden, welches nicht gekühlt werden muss, kann die
Umlenkplatte 8 auf Überdeckung der Grobgutaustragsschnecke 6 gestellt werden, so dass
die am Sichterrad 4 abgewiesenen Grobgutteilchen direkt in den Mahlbereich der Wirbelstrommühle
2 rückgeführt werden.
[0054] Auch Zwischenstellungen der Umlenkplatte 8 wären denkbar, so dass von den Grobgutteilchen
so viel wie für die Mahlprozess möglich direkt rückgeführt werden und so viel wie
für die Mahlprozess nötig ausgetragen und erst nach externer Kühlung wieder dem Mühleneinlass
zugeführt werden.
[0055] Selbstverständlich sind Abweichungen von der gezeigten Variante möglich, ohne den
Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
[0056] So wäre es bespielsweise denkbar, den Windsichter oberhalb neben der Wirbelstrommühle
anzuordnen und die Grobgutaustragsschnecke durch eine Kühleinrichtung zu führen und
an der Mahlgutaufgabe enden zu lassen.
1. Sichtermühle, mit
einer Mahlgutaufgabe (1), einer Wirbelstrommühle (2), und einem Windsichter (3, 4),
welcher zumindest ein oberhalb eines Steigbereichs (3) angeordnetes Sichterrad (4)
aufweist, wobei
die Mahlgutaufgabe (1) oberhalb der Wirbelstrommühle (2) angeordnet ist, so dass aufgegebenes
Mahlgut in einen Mahlbereich der Mühle (2) fällt, und wobei
der Steigbereich (3) der Wirbelstrommühle (2) strömungsmäßig nachgeordnet ist, so
dass ein im Steigbereich (3) nach oben gerichteter Luftstrom Teilchen von der Wirbelstrommühle
(2) in Richtung zum Sichterrad (4) hin mitführt, und wobei
der Steigbereich (3) mit vertikalem Abstand zum Sichterrad (4) einen Strömungseintritt
aufweist, und wobei
der Strömungseintritt über eine Strömungsumlenkeinrichtung (5) mit einem Strömungsauslass
der Wirbelstrommühle (2) unterhalb des Mahlbereichs der Wirbelstrommühle (2) verbunden
ist, welche Strömungsumlenkeinrichtung (5) die aus dem Strömungsauslass der Wirbelstrommühle
(2) austretende Strömung in den Strömungseintritt des Steigbereichs (3) umlenkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steigbereich (3) oberhalb der Wirbelstrommühle (2) angeordnet ist und unterseitig
an den Steigbereich (3) ein Fallbereich (7) anschließt, welcher in einen oberseitig
an der Wirbelstrommühle (2) vorgesehenen Mühleneinlass mündet, über welchen aus dem
Steigbereich absinkende Mahlgutteilchen in den Mahlbereich der Wirbelstrommühle (2)
rückführbar sind.
2. Sichtermühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsumlenkeinrichtung (5) die aus dem Strömungsauslass der Wirbelstrommühle
(2) austretende Strömung mit vertikal nach oben gerichteter Strömungsrichtung in den
Strömungseintritt des Steigbereichs (3) umlenkt.
3. Sichtermühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigbereich (3) vertikal oberhalb der Wirbelstrommühle (2) angeordnet ist.
4. Sichtermühle nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsumlenkeinrichtung (5) eine mühlenexterne und sichterraumexterne Verbindung
von Mühlenauslass und dem den Strömungseintritt des Steigbereich (3) bildenden Sichterraumeinlass
umfasst.
5. Sichtermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsumlenkeinrichtung (5) zumindest ein mit Krümmungsradien verlaufendes
Mahlgutleitungsrohr (5) zwischen dem Mühlenauslass und einem den Strömungseintritt
des Steigbereichs (3) bildenden Sichterraumeinlass umfasst.
6. Sichtermühle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mühlenexterne und sichterraumexterne Verbindung des Mühlenauslasses und des Sichterraumeinlasses
abnehmbar und zumindest die Wirbelstrommühle (2), bevorzugt auch das zumindest eine
Sichterrad (4) unabhängig voneinander antreibbar sind.
7. Sichtermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigbereich (3) als vertikal ausgerichteter Schacht mit kreisrundem oder viereckigem
Querschnitt ausgebildet ist, wobei der Fallbereich (7) die Form eines sich vom Strömungsquerschnitt
des Steigbereichs (3) nach unten hin zum Mühleneinlass passend verjüngenden Kanals
hat.
8. Sichtermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirbelstrommühle (2) einen auf ihren Mühleneinlass (Saugseite) wirkenden Sog
erzeugt und die Teilchen/Gasgemischströmung an ihrem Mühlenauslass mit einem solchen
Druck (Druckseite) wieder ausstößt, dass der Druck zumindest anteilig einen Förderdruck
bildet, so dass dort kein separates Gebläse vorgesehen ist.
9. Sichtermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Grobgutaustragsvorrichtung (6), insbesondere eine Grobgutaustragsschnecke (6)
unterhalb des Steigbereichs (3) und bevorzugt oberhalb der Wirbelstrommühle (2) angeordnet
ist.
10. Sichtermühle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Grobgutaustragsvorrichtung (6) im Fallbereich (7) angeordnet ist.
11. Sichtermühle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fallgutlenkvorrichtung (8, 9) vorgesehen ist, mit der die aus dem Steigbereich
absinkenden Mahlgutteilchen ganz oder jeweils zu einem vorgebbaren Anteil wahlweise
in die Wirbelstrommühle (2) rückführbar und/oder der Grobgutaustragsvorrichtung (6)
zum Austrag aus der Sichtermühle zuführbar sind.
12. Sichtermühle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Grobgutaustragsvorrichtung entnehmbar montiert ist.
13. Sichtermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zum vorzugsweise kryogenen Kühlen zumindest der Wirbelstrommühle
(2) vorgesehen ist.
14. Sichtermühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nachbehandlungseinrichtung, insbesondere eine vorzugsweise kryogene Kühleinrichtung
zur Nachbehandlung des am Grobgutaustrag (6) ausgetragenen Grobguts vorgesehen ist.
15. Sichtermühle nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückführvorrichtung zur Rückführung des am Grobgutaustrag (6) ausgetragenen
und in der Nachbehandlungseinrichtung nachbehandelten Grobguts in den Mahlbereich
der Wirbelstrommühle (2) vorgesehen ist.
1. A sifter mill comprising
a mill material feed (1), a whirlwind mill (2) and an air classifier (3, 4) comprising
at least one classifier wheel (4) located above an ascending area (3), with
the mill material feed (1) being located above the whirlwind mill (2) in order that
mill material fed falls into a grinding zone of the mill (2), and with
the ascending area (3) of the whirlwind mill (2) being located downstream with respect
to flows so that an air flow directed upwards in the ascending area (3) carries along
particles from the whirlwind mill (2) towards the classifier wheel (4), and with
the ascending area (3) with vertical distance to the classifier wheel (4) comprising
a flow entrance, and with
the flow entrance via a flow deflecting means (5) being connected with a flow outlet
of the whirlwind mill (2) below the grinding zone of the whirlwind mill (2), which
flow deflecting means (5) deflects the flow leaving the flow outlet of the whirlwind
mill (2) into the flow entrance of the ascending area (3),
characterised in that
the ascending area (3) is located above the whirlwind mill (2) and from below a falling
zone (7) connects to the ascending area (3) opening out into a mill inlet provided
on the upper side of the whirlwind mill (2), via which mill inlet mill material particles
falling down from the ascending area (3) can be returned into the grinding zone of
the whirlwind mill (2).
2. The sifter mill according to claim 1, characterised in that the flow deflecting means (5) deflects the flow leaving the flow outlet of the whirlwind
mill (2) with flow direction directed vertically upwards into the flow entrance of
the ascending area (3).
3. The sifter mill according to claim 1 or 2, characterised in that the ascending area (3) is located vertically above the whirlwind mill (2).
4. The sifter mill according to claim 1, 2 or 3, characterised in that the flow deflecting means (5) comprises a connection external to the mill and external
to the classifier zone from the mill outlet and the classifier zone inlet forming
the flow entrance of the ascending area (3).
5. The sifter mill according to any one of the preceding claims, characterised in that the flow deflecting means (5) comprises at least a mill material conduit (5) with
bending radii extending between the mill outlet and a classifier zone inlet forming
the flow entrance of the ascending area (3).
6. The sifter mill according to claim 3 or 4, characterised in that the connection external to the mill and external to the classifier zone of the mill
outlet and the classifier zone inlet is removable, and at least the whirlwind mill
(2), preferably also the at least one classifier wheel (4), are driveable independent
of each other.
7. The sifter mill according to any one of the preceding claims, characterised in that the ascending area (3) is formed as a vertically aligned shaft with circular or square
cross-section, with the falling zone (7) having the shape of a duct suitably tapering
from the flow area of the ascending area (3) towards the mill inlet on the bottom.
8. The sifter mill according to any one of the preceding claims, characterised in that the whirlwind mill (2) creates a suction acting on its mill inlet (suction side),
and ejects the particles / gas mixture flow on its mill outlet again with such a pressure
(pressure side) that the pressure at least pro rata forms a delivery pressure so that
no separate fan is provided there.
9. The sifter mill according to any one of the preceding claims, characterised in that a coarse material discharge means (6), in particular a coarse material screw conveyor
(6) is located below the ascending area (3), and preferably above the whirlwind mill
(2).
10. The sifter mill according to claim 9, characterised in that the coarse material discharge means (6) is located in the falling zone (7).
11. The sifter mill according to claim 10, characterised in that a falling material guidance device (8, 9) is provided by means of which the mill
material particles falling down from the ascending area wholly or with a portion to
be predetermined in each case optionally can be returned into the whirlwind mill (2)
and/or fed to the coarse material discharge means (6) for discharge from the sifter
mill.
12. The sifter mill according to claim 10, characterised in that the coarse material discharge means is mounted in a removable manner.
13. The sifter mill according to any one of the preceding claims, characterised in that a device for preferably cryogenic cooling of at least the whirlwind mill (2) is provided.
14. The sifter mill according to any one of the preceding claims 9 to 13, characterised in that a post-treatment device, in particular a preferably cryogenic cooling device, for
post-treatment of the coarse material discharged at the coarse material discharge
(6) is provided.
15. The sifter mill according to claim 14, characterised in that a return device for return of the coarse material, discharged at the coarse material
discharge (6) and retreated in the post-treatment device, into the grinding zone of
the whirlwind mill (2) is provided.
1. Broyeur classificateur comprenant
une alimentation de matière à broyer (1), un broyeur à tourbillonnement (2) et un
séparateur à air (3, 4) qui présente au moins une roue de séparateur (4) disposée
au-dessus d'une zone ascendante (3), dans lequel
ladite alimentation de matière à broyer (1) est disposée au-dessus du broyeur à tourbillonnement
(2) de sorte que de la matière à broyer amenée tombe dans une zone de broyage du broyeur
(2), et dans lequel
ladite zone ascendante (3) du broyeur à tourbillonnement (2) est montée en aval en
termes d'écoulement de sorte qu'un courant d'air dirigé vers le haut dans la zone
ascendante (3) entraîne des particules depuis le broyeur à tourbillonnement (2) vers
ladite roue de séparateur (4), et dans lequel
ladite zone ascendante (3) présente, à distance verticale de la roue de séparateur
(4), une entrée de courant, et dans lequel
ladite entrée de courant est reliée, via un dispositif de déviation de courant (5),
à une sortie de courant du broyeur à tourbillonnement (2) au-dessous de la zone de
broyage du broyeur à tourbillonnement (2), ledit dispositif de déviation de courant
(5) déviant le courant sortant de ladite sortie de courant du broyeur à tourbillonnement
(2), dans ladite entrée de courant de la zone ascendante (3),
caractérisé par le fait que
la zone ascendante (3) est disposée au-dessus du broyeur à tourbillonnement (2) et
qu'une zone descendante (7) suit ladite zone ascendante (3) sur la face inférieure,
qui débouche dans une entrée de broyeur laquelle est prévue face supérieure sur le
broyeur à tourbillonnement (2) et par laquelle des particules de matière à broyer
descendant de la zone ascendante peuvent être recyclées dans la zone de broyage du
broyeur à tourbillonnement (2).
2. Broyeur classificateur selon la revendication 1, caractérisé par le fait que ledit dispositif de déviation de courant (5) dévie le courant sortant de ladite sortie
de courant du broyeur à tourbillonnement (2), avec une direction d'écoulement dirigée
verticalement vers le haut, dans ladite entrée de courant de la zone ascendante (3).
3. Broyeur classificateur selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que ladite zone ascendante (3) est disposée verticalement au-dessus du broyeur à tourbillonnement
(2).
4. Broyeur classificateur selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé par le fait que ledit dispositif de déviation de courant (5) comprend une liaison externe au broyeur
et externe à l'espace classificateur de la sortie de broyeur et de l'entrée d'espace
classificateur formant l'entrée de courant de la zone ascendante (3).
5. Broyeur classificateur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par le fait que ledit dispositif de déviation de courant (5) comprend au moins un conduit de matière
à broyer (5) s'étendant à rayons de courbure, entre ladite sortie de broyeur et une
entrée d'espace classificateur formant l'entrée de courant de la zone ascendante (3).
6. Broyeur classificateur selon la revendication 3 ou 4, caractérisé par le fait que la liaison externe au broyeur et externe à l'espace classificateur de ladite sortie
de broyeur et de ladite entrée d'espace classificateur est détachable et qu'au moins
le broyeur à tourbillonnement (2), de préférence également ladite au moins une roue
de séparateur (4) peuvent être entraînés indépendamment l'un de l'autre.
7. Broyeur classificateur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par le fait que ladite zone ascendante (3) est réalisée en tant que puits orienté verticalement et
ayant une section transversale ronde ou carrée, dans lequel la zone descendante (7)
présente la forme d'un canal se rétrécissant de manière ajustée à partir de la section
de passage de la zone ascendante (3) vers le bas en direction de ladite entrée de
broyeur.
8. Broyeur classificateur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par le fait que le broyeur à tourbillonnement (2) génère une aspiration agissant sur son entrée de
broyeur (côté aspiration) et expulse les particules/courant de mélange gazeux sur
sa sortie de broyeur à une pression (côté refoulement) telle que la pression, au moins
proportionnellement, forme une pression de refoulement de sorte qu'aucun ventilateur
séparé n'y est prévu.
9. Broyeur classificateur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'un dispositif de décharge de particules grosses (6), en particulier une vis sans fin
de décharge de particules grosses (6), est disposé(e) au-dessous de la zone ascendante
(3) et de préférence au-dessus du broyeur à tourbillonnement (2).
10. Broyeur classificateur selon la revendication 9, caractérisé par le fait que ledit dispositif de décharge de particules grosses (6) est disposé dans la zone descendante
(7).
11. Broyeur classificateur selon la revendication 10, caractérisé par le fait qu'un dispositif de guidage de matière tombée (8, 9) est prévu par le biais duquel les
particules de matière à broyer descendant de ladite zone ascendante peuvent être,
complètement ou respectivement en une proportion prédéterminable, au choix recyclées
dans le broyeur à tourbillonnement (2) et/ou amenées au dispositif de décharge de
particules grosses (6) pour les décharger du broyeur classificateur.
12. Broyeur classificateur selon la revendication 10, caractérisé par le fait que ledit dispositif de décharge de particules grosses est monté de manière à pouvoir
être retiré.
13. Broyeur classificateur selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'un dispositif de refroidissement de préférence cryogénique au moins du broyeur à tourbillonnement
(2) est prévu.
14. Broyeur classificateur selon l'une quelconque des revendications précédentes 9 à 13,
caractérisé par le fait qu'un dispositif de traitement ultérieur, en particulier un dispositif de refroidissement
de préférence cryogénique pour le traitement ultérieur des particules grosses déchargées
sur la sortie de décharge de particules grosses (6) est prévu.
15. Broyeur classificateur selon la revendication 14, caractérisé par le fait qu'un dispositif de recyclage est prévu pour faire recycler, dans la zone de broyage
du broyeur à tourbillonnement (2), les particules grosses déchargées sur la sortie
de décharge de particules grosses (6) et traitées ultérieurement dans ledit dispositif
de traitement ultérieur.