[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sternsieb gemäss dem unabhängigen Anspruch
1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Um Wertstoffe, wie Haus- oder Industriemüll sowie organische Materialien, wie Kompost,
Erde, Holz und dergleichen oder auch Kies zu fördern, aufzulockern und gegebenenfalls
zu klassieren, sind verschiedene Vorrichtungen bekannt. Derartige Vorrichtungen finden
vielfach beispielsweise im Bergbau, in der Landwirtschaft oder in der Recyclingindustrie
Verwendung.
[0003] Hervorzuheben sind hierbei insbesondere Sternsiebe. Letztere sind geeignet, zu behandelnde
Güter gleichzeitig zu transportieren, aufzulockern, zu zerkleinern und zu klassieren.
[0004] Ein Sternsieb umfasst im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Sternsiebwellen,
die hintereinander in Form eines Förderbandes angeordnet sind. Auf den Sternsiebwellen
sind Siebsterne angeordnet. Angepasst an die jeweiligen Anforderungen können Siebsterne
aus einem flexiblen Material, wie Kunststoff, oder aus im Wesentlichen nicht verformbarem
Material, wie Stahl, gefertigt sein. Weiterhin ist eine Kontur- und Oberflächenbeschaffenheit
von Siebsternen gemäss dem Stand der Technik ebenfalls den Anforderungen an sie angepasst.
Bekannte Siebsterne, auch Siebsternscheiben genannt, sind im einfachsten Fall in Wesentlichen
zylindrische Scheiben mit im Wesentlichen radial von der Mitte des Siebsterns sich
erstreckenden Fingern bzw. Zinken und dazwischenliegenden Vertiefungen, wobei die
Siebsterne in der Regel koaxial und verdrehsicher auf der Siebwelle angeordnet sind.
[0005] Je nach Ausgestaltung des Sternsiebs und insbesondere abhängig von der Ausgestaltung
hierbei verwendeter Siebsterne können eine oder mehrere der vorstehend genannten Funktionen
Güter gleichzeitig zu transportieren, aufzulockern, zu zerkleinern und zu klassieren
im Vordergrund stehen.
[0006] Sind die Siebsterne beispielsweise ausgebildet, um eine Zerkleinerung des zu transportierenden
Guts, z.B. von Wertstoffen, durchzuführen, können hierfür beispielsweise Spitzen oder
scharfe Kanten an den Siebsternen vorgesehen sein.
[0007] Abstände bzw. Hohlräume zwischen den Siebsternen und Wellen bestimmen weiterhin die
minimal für einen Transport durch das Sternsieb notwendige Partikelgrösse. Eine kleinste
im Sternsieb vorhandene lichte Weite bzw. der kleinste im Sternsieb vorhandene Abstand
zwischen den einzelnen Komponenten des Sternsiebs wird Trennabstand genannt. Er gibt
den maximalen Durchmesser eines kugelförmigen Partikels vor, welches nicht vom Sternsieb
transportiert wird, sondern stattdessen durch dieses hindurchfällt bzw. hindurchrutscht.
[0008] Kugelförmige Partikel mit einem grösseren Durchmesser bzw. im Allgemeinen beliebig
geformte Partikel, deren kleinster Durchmesser grösser ist als der Trennabstand, fallen
nicht durch die zwischen den Siebwellen und den Siebsternen vorhandenen Öffnungen
und können weitertransportiert werden. Partikel, deren grösster Durchmesser kleiner
ist als der Trennabstand, fallen durch die zwischen den Siebwellen und den Siebsternen
vorhandenen Öffnungen und können beispielsweise von einem unterhalb des Sternsiebes
befindlichen Transportband aufgefangen oder schlicht auf diese Art und Weise aussortiert
werden.
[0009] Wird feuchtes oder klebriges Material bearbeitet bzw. transportiert, so haftet dieses
zumindest teilweise an den Siebwellen und Siebsternen an. Dies führt zum einen dazu,
dass die Zerkleinerungsfunktion durch entsprechend gestaltete Haken, Kanten und Abschnitte
der Siebsternfinger bzw. -zinken beeinträchtigt wird, andererseits wird auch die minimale
Grösse der Öffnungen, durch welche Partikel mit einem geringeren Durchmesser fallen
können, verkleinert, wodurch eben diese gerade nicht durch die Öffnungen zwischen
den Siebsternen und den Siebwellen hindurchfallen. In einer Draufsicht betrachtet
wirkt an den Siebsternen und Siebwellen anhaftendes Material als Hinterschneidung
der Öffnungen, welche zwischen den Siebsternen und Siebwellen vorhanden sind und die
minimale Grösse festlegen, die ein Partikels aufweisen muss, um gerade noch von dem
Sternsieb transportiert zu werden ohne durch die Öffnungen hindurchzurutschen. Somit
wird diese den Trennabstand bestimmende Öffnung verkleinert, wodurch sich eine Klassierungsfunktion
des Sternsiebs im Laufe eines Bearbeitungsprozesses verändert und nicht von einem
Benutzer exakt vorgegeben werden kann. Nachteilig an bekannten Sternsieben ist einerseits,
dass das Sternsieb nicht auf einfache Art und Weise zu reinigen ist. Andererseits
weisen bekannte Sternsiebe den Nachteil auf, dass eine Veränderung des Trennabstands
nicht ohne weiteres möglich ist.
AUFGABE
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden. Insbesondere soll ein Sternsieb bereitgestellt werden, welches auf
einfache Art und Weise eine Änderung des Trennabstands erlaubt und welches einfach
zu reinigen ist.
LÖSUNG DER AUFGABE
[0011] Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale des Anspruchs 1.
[0012] Erfindungsgemäss umfasst ein Sternsieb einen Antrieb, äussere Rahmenprofile und Siebwellen.
Die Siebwellen sind hierbei im Wesentlichen parallel zueinander und förderband-artig
angeordnet. Auf den Siebwellen sind Siebsterne angeordnet. Erfindungsgemäss ist ferner
vorgesehen, dass entlang einer Längsrichtung des Sternsiebs jede zweite Siebwelle
verschiebbar angeordnet ist. Eine Verschiebung der Siebwellen findet hierbei im Wesentlichen
orthogonal zur Längsrichtung statt.
[0013] Einem bevorzugten Ausführungsbeispiel folgend entspricht die orthogonal zur Längsrichtung
stattfindende Verschiebung der Siebwellen im Wesentlichen einer relativ zu einer gedachten
Mittel-Längsachse der Siebwellen verlaufenden axialen Verschiebung.
[0014] Vorzugsweise sind die verschiebbaren Siebwellen teleskopartig ausgestaltet. Hierbei
ist bevorzugt daran gedacht, die teleskopartig verschiebbaren Siebwellen in Form zweier
koaxial verlaufenden Wellen auszugestalten, welche gegeneinander verschieblich sind.
[0015] Jedoch kann auch daran gedacht sein, eine einzelne Siebwelle in einem Lager geführt
verschieblich auszugestalten, wobei keine koaxial einander zugeordneten Wellen nötig
sind.
[0016] Das Sternsieb ist mit einem Antrieb versehen, beispielsweise in Form eines Elektromotors.
Den Siebwellen können beispielsweise Zahnräder angeformt sein, welche von einer mittels
des Antriebes betriebenen Ketten angetrieben werden. Auch andere Antriebsarten, beispielsweise
Riemenantriebe und dergleichen, sollen von der vorliegenden Erfindung umfasst sein.
Es können weiterhin mehrere separate Antriebe für eine bestimmte Anzahl an Siebwellen
vorgesehen sein, beispielsweise, um die Siebwellen in unterschiedlicher Geschwindigkeit
zu betreiben, oder um eine ausreichende Kraft für die von einem einzelnen Antrieb
zu betreibenden Siebwellen zur Verfügung zu stellen.
[0017] Gemäss einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind die verschiebbaren
Siebwellen einends mit einer Schubhalterung in Wirkverbindung bringbar. Eine Schubhalterung
dient beispielsweise einem gleichzeitigen Bewegen jeder zweiten Welle, wodurch einzelne,
jeder zweiten Welle separat zugeordnete Mittel zur Bewegung bzw. Verschiebung eingespart
werden können. Vorteilhaft an einer Schubhalterung ist ferner, dass die Bewegung jeder
zweiten Welle des Sternsiebs synchronisiert, also gleichzeitig und gleichförmig ablaufen
kann.
[0018] Bei der Wirkverbindung kann beispielsweise daran gedacht sein, eine äussere von zwei
koaxial einander zugeordneten Wellen von Siebwellen stoff- oder formschlüssig mit
der Schubhalterung zu verbinden. Andererseits kann auch daran gedacht sein, Einrichtungen
vorzusehen, mittels welcher die Schubhalterung mit den verschiebbaren Wellen der einzelnen
Siebwelle in Wirkverbindung treten kann, wobei Schubhalterung und Wellen nicht dauerhaft
stoff- oder formschlüssig miteinander in Wirkverbindung stehen müssen.
[0019] Einem Ausführungsbeispiel folgend ist die Schubhalterung zumindest einem der Rahmenprofile
verschiebbar zugeordnet. Hierzu sind sämtliche Mittel geeignet, die eine verschiebbare
Zuordnung von Rahmenprofil(en) und Schubhalterung ermöglichen. Umfasst sein sollen
sämtliche Führungselemente, welche beispielsweise auf dem/den Rahmenprofil(en) und/oder
der Schubhalterung angebracht sind, und mit der Schubhalterung oder dem/den Rahmenprofil(en)
in Wirkverbindung stehen oder in Wirkverbindung bringbar sind. Zu nennen sind beispielsweise
Führungsschienen, Führungszapfen und dergleichen, wobei stets entsprechende korrespondierende
Mittel vorgesehen sein können, welche eine sichere Führung der Elemente gewährleisten.
Ist beispielsweise der Schubhalterung ein Führungszapfen zugeordnet, so weist das/die
Rahmenprofil(e) vorzugsweise ein entsprechendes Führungslager für den Führungszapfen
auf. Analoges gilt für eine an dem/den Rahmenprofil(en) vorgesehene Führungsschiene,
welche vorzugsweise mit einem in die Schiene eingreifenden Mittel der Schubhalterung
korrespondiert. Eine verschiebbare Zuordnung kann hierbei von sämtlichen im Wesentlichen
zueinander komplementären Mitteln oder Einrichtungen ermöglicht werden, welche relativ
zueinander im Wesentlichen in einer vorgegebenen Richtung verschiebbar sind.
[0020] Einem bevorzugten Ausführungsbeispiel folgend sollen die Führungselemente ausgestaltet
sein, um ausschliesslich eine in Bezug auf die Siebwellen axiale Verschiebung der
Schubhalterung zu erlauben.
[0021] Gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Schubhalterung mittels eines
Exzenters bewegbar. Vorzugsweise ist hierbei dem Exzenter ein Exzenterantrieb zugeordnet.
Ein solcher Antrieb kann jeder geeignete Motor, wie beispielsweise ein Elektromotor
sein.
[0022] Besonders bevorzugt ist hierbei eine Anordnung, gemäss der der Exzenter und der Exzenterantrieb
einem der Rahmenprofile zugeordnet sind, beispielsweise durch Anschrauben. Eine Verbindung
zwischen Exzenter und Schubhalterung kann hierbei über ein Pleuel oder dergleichen
erfolgen, welches sowohl dem Exzenter als auch der Schubhalterung zugeordnet ist und
somit eine Bewegung des Exzenters auf die Schubhalterung überträgt.
[0023] Von der vorliegenden Erfindung sollen weiterhin andere Mittel zur Bewegung bzw. Verschiebung
der Schubhalterung umfasst sein. In Frage kommen hierbei jegliche Einrichtungen, die
geeignet sind, um die Schubhalterung zu verschieben.
[0024] Von der vorliegenden Erfindung sollen somit neben Exzentern auch andere Einrichtungen
zur Bewegung bzw. Verschiebung der Schubhalterung umfasst sein, beispielsweise Kurbelgetriebe
wie Schubkurbelgetriebe, weiterhin Umschlingungsgetriebe, Stirnradgetriebe, magnetische,
hydraulische und pneumatische Antriebe und dergleichen.
[0025] Abhängig von der Länge des Sternsiebs können mehrere Mittel zur Bewegung bzw. Verschiebung
der Schubhalterung umfasst sein. Weiterhin kann vorgesehen sein, mehrere Schubhalterungen
mit jeweils einem oder mehreren Mitteln zur Bewegung vorzusehen. Somit können beispielsweise
über die Länge des Sternsiebs hinweg Zonen geschaffen werden, deren Siebwellen unabhängig
voneinander bewegt werden können.
[0026] Einem bevorzugten Ausführungsbeispiel folgend sind die Siebsterne äquidistant auf
den Siebwellen angeordnet, d.h., die Abstände zwischen zwei benachbarten Siebsternen
sind identisch. Gleiches gilt für die Abstände zweier benachbarter Siebwellen zueinander.
Der Trennabstand bzw. die grösste zwischen Siebsternen und Siebwellen vorhandene Öffnung
wird im Wesentlichen durch die Abstände zwischen den Siebsternen und Siebwellen vorgegeben.
Vorzugsweise sind die Abstände zwischen den Siebsternen so gewählt, dass bei einer
vom Exzenter durchgeführten vollen Umdrehung, welche mittels des Pleuels auf die Schubhalterung
und somit auf die verschiebbaren Siebwellen übertragen wird, sich die Siebsterne einander
annähern, sich aber nicht berühren. Ist durch eine entsprechende Dimensionierung von
Siebsternen und Siebwellen sowie eine Abstimmung der Dimensionierung von Exzenter,
Exzenterantrieb und Pleuel sowie Schubhalterung eine volle Umdrehung des Exzenters
ermöglicht, führt dies zum einen dazu, dass eine einfache Reinigung des Sternsiebs
durchgeführt werden kann. Vorteilhafterweise sind benachbarte Siebwellen derart beabstandet,
dass sich die Siebsterne benachbarter Siebwellen zumindest teilweise kämmen. Wird
durch die vorstehend beschriebene vom Exzenterantrieb ausgehende Bewegung nun alternierend
jede zweite Siebwelle axial verschoben, wobei im Falle einer vollen Umdrehung des
Exzenters eine Vor- und Zurück-Bewegung der Schubhalterung durchgeführt wird. So kommen
sich kämmende Siebsterne benachbarter Siebwellen derart nahe, um anhaftendes klebriges
Material, welches den Trennabstand beeinflusst, abzustreifen.
[0027] Von der vorliegenden Erfindung soll weiterhin umfasst sein, dass einerseits die Siebsterne
einer Siebwelle und andererseits benachbarte Siebwellen nicht äquidistant angeordnet
sind. Durch Anpassung der Auslenkung des Exzenters bzw. der Schubhalterung ist dennoch
die vorstehend beschriebene Reinigungsfunktion möglich.
[0028] Ferner ist eine Reinigungsfunktion auch möglich, wenn der Exzenter keine volle Umdrehung
ausführt. Es kommt für eine erfolgreiche Reinigung lediglich darauf an, dass sich
die Siebsterne benachbarter Siebwellen näher kommen, so dass ein Abstreifen anhaftenden
Materials ermöglicht wird.
[0029] Weiterhin vorteilhaft an der vom Exzenter ausgeführten Bewegung, insbesondere in
Form einer vollen Umdrehung, ist, dass sie eine Variation des Trennabstands ermöglicht.
Wie oben bereits ausgeführt sind bevorzugterweise die Siebsterne einer Welle untereinander
und benachbarte Wellen zueinander äquidistant angeordnet. Somit ist der Trennabstand
minimal. Werden nun durch Bewegung des Exzenters die Siebwellen alternierend, d. h.
in Längsrichtung jede zweite Siebwelle verschoben, so ändert sich der Abstand der
Siebsterne auf benachbarten Siebwellen. Da die verschiebbaren Siebwellen gleichzeitig
in die gleiche Richtung verschoben werden, entstehen im Vergleich zur ursprünglichen
Anordnung bzw. Konfiguration sowohl grössere als auch kleinere Abstände. Da der Trennabstand
jedoch durch die grössten vorhandenen Öffnungen bzw. Abstände von Siebwellen und Siebsternen
des Sternsiebs vorgegeben ist, wird der Trennabstand durch Verschiebung der Siebwellen
ausgehend von einer äquidistanten Anordnung stets grösser. Der maximale Trennabstand
ist erreicht bei voller Auslenkung des Exzenters, d.h., wenn der Abstand von benachbarten
Siebsternen bzw. Siebwellen zugleich einerseits minimal und andererseits maximal wird,
da der grösste vorhandene Abstand bei gegebener Konfiguration, d.h. bei gegebener
Stellung des Exzenters bzw. der Schubhalterung, den Trennabstand vorgibt.
[0030] Einem Ausführungsbeispiel folgend sind weiterhin ein oder mehrere Sensoren zur Überwachung
der Position bzw. Stellung der Schubhalterung und/oder der verschiebbaren Wellen der
Siebwellen vorgesehen. Hierbei sollen sämtliche geeigneten Sensoren, beispielsweise
kontaktlose Sensoren wie InfrarotSensoren, magnetische Sensoren und dergleichen umfasst
sein.
[0031] Es kann ferner an einen Rechner oder eine sonstige Regelungs- und Verarbeitungseinheit
gedacht sein, welche die Signale der Sensoren empfängt, verarbeitet und gegebenenfalls
in Steuerungssignale an beispielsweise einen, mehrere oder alle Exzenterantriebe und/oderoder
einen, mehrere oder alle Antriebe des Sternsiebs weitergibt.
[0032] Weiterhin kann daran gedacht sein, Sensoren vorzusehen, welche die Synchronizität
zumindest zweier oder mehrerer Antriebe überwachen. Dies gilt sowohl für die Antriebe
des Sternsiebs, die die Siebwellen antreiben, als auch für die Antriebe des Exzenters
bzw. der Einrichtung zur Bewegung bzw. Verschiebung. Sowohl die Verschiebung als auch
die Drehung der Wellen läuft einem Ausführungsbeispiel folgend möglichst synchron
ab, was mittels Sensoren, optional in Verbindung mit dem vorstehen beschriebenen Rechner,
überwacht bzw. gesteuert und reguliert werden kann.
Figurenbeschreibung
[0033] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
Figur 1 ein Sternsieb gemäss einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
in perspektivischer Ansicht von schräg unten;
Figur 2 das Sternsieb nach Figur 1 in perspektivischer Ansicht von schräg oben;
Figur 3 eine Seitenansicht auf das Sternsieb nach Figur 1;
Figuren 4 eine geschnittene Ansicht des Sternsiegs entlang der Linie IV - IV in Figur
3;
Figur 5 eine geschnittene Ansicht des Sternsiebs entlang der Linie V-V in Figur 3;
Figur 6 eine geschnittene Teilansicht des Sternsiebs entlang der Linie VI-VI in Figur
5;
Figur 7 eine Vorderansicht des Sternsiebs nach Figur 1;
Figur 8 eine Draufsicht auf das Sternsieb nach Figur 1;
Figur 9 eine Detailansicht des Sternsiebs entlang der gestrichelten Markierung in
Figur 1; und
Figur 10 eine Detailansicht des Sternsiebs nach Figur 2.
[0034] In Figur 1 ist ein Sternsieb 1 dargestellt. Das Sternsieb 1 umfasst zwei äussere
C-förmige Rahmenprofile 7.1 und 7.2, welche über Verbindungsstege 20 miteinander verbunden
sind. Zwischen den äusseren Rahmenprofilen 7.1 und 7.2 sind Siebwellen 2.1 und 2.2
angeordnet und über Lager 12 in den Rahmenprofilen 7.1 und 7.2 gelagert. Dies ist
in Figur 9 gut erkennbar. Auf den Siebwellen 2 sind Siebsterne 3 angeordnet, wie das
ebenfalls in Figur 9 erkennbar ist. Die Siebwellen 2.1 sind ferner verschiebbar ausgebildet
und umfassen daher innere Vierkantrohre 17.1 und äussere Vierkantrohre 17.2 sowie
Mitnehmerscheiben 18.
[0035] Dem Rahmenprofil 7.1 sind Exzenter 5 mit Exzenterantrieben 15 zugeordnet. Dem einzelnen
Exzenter 5 ist weiterhin ein Pleuel 13 zugeordnet, welcher durch das Rahmenprofil
7.1 hindurch mit einem Halteelement 21 (siehe Figur 9) einer Schubhalterung 4 drehbar
verbunden ist. Im Wesentlichen gegenüberliegend ist dem Rahmenprofil 7.2 ein Begrenzungsabschnitt
22 angeformt, welcher ähnlich geformt ist wie die Schubhalterung 4, im Gegensatz zur
Schubhalterung 4 jedoch mit dem Rahmenprofil 7.2 fest verbunden ist.
[0036] Ferner sind Führungszapfen 6 vorgesehen, welche in Führungslagern 19 geführt sind.
Führungszapfen 6 und Führungslager 19 ermöglichen eine verschiebbare Zuordnung von
Rahmenprofil(en) und Schubhalterung.
[0037] Dem Rahmenprofil 7.2 sind, gegenüber den Exzentern 5, Antriebe 8 zugeordnet, wie
in Figur 2 erkennbar. Die Antriebe 8 stehen mit Ketten 9 in Verbindung, welche um
Zahnräder 11 geführt sind. Diese wiederum sind einends verdrehsicher den Siebwellen
2 zugeordnet. Somit werden die Siebwellen 2 des Sternsiebs 1 angetrieben.
[0038] Bezugnehmend auf die Figuren 1 - 10 erklärt sich die Funktionsweise des erfindungsgemässen
Sternsiebs 1 folgendermassen:
[0039] Wie in den Figuren 4 und 5 erkennbar, sind die Siebwellen 2.1, 2.2 dem Rahmenprofil
7.1 zugeordnet bzw. über Lager 12 mit diesem verbunden. Das Rahmenprofil 7.1 und 7.2
und die Siebwellen 2 definieren im Wesentlichen eine Längsrichtung 14, entlang welcher
ein mit dem Sternsieb zu bearbeitendes Gut transportiert wird. Entlang der Längsrichtung
14 - siehe Figur 2 - betrachtet ist alternierend jede zweite Siebwelle eine verschiebbare
Siebwelle 2.1. Letztere sind teleskopartig verschiebbar, wobei die inneren Vierkantrohre
17.1 und die äusseren Vierkantrohre 17.2 gewährleisten, dass eine über die Ketten
9 an die Zahnräder 11 der verschiebbaren Siebwellen 2.1 übertragene Rotation auch
in einer Rotation der mit den äusseren Vierkantrohren 17.2 in Wirkverbindung stehenden
Siebsterne 3 resultiert. Das innere Vierkantrohr 17.1 steht als Aussenvierkant mit
dem angetriebenen Zahnrad 11 in Verbindung und überträgt die Rotation auf das die
Siebsterne 3 tragende äussere Vierkantrohr 17.2. Die Bewegung der verschiebbaren Siebwellen
2.1 wird durch die Bewegung der Exzenter 5 ermöglicht, welche mittels des Pleuels
13 auf die Schubhalterung 4 übertragen wird, die wiederum mit den verschiebbaren Siebwellen
2.1 in Wirkverbindung steht. Die in den Führungslagern 19 gelagerten Führungszapfen
6 gewährleisten hierbei, dass die Verschiebung der verschiebbaren Siebwellen 2.1 bzw.
der Schubhalterung 4 ausschliesslich in Richtung eines Pfeils 10 bzw. 16, also im
Wesentlichen axial in Bezug auf eine gedachte Mittellängsachse der Siebwellen 2.1,
verläuft.
[0040] In den Figuren 7 und 8 ist erkennbar, dass die verschiebbaren Siebwellen 2.1 und
die Schubhalterung 4 verschiedene Positionen bzw. Stellungen einnehmen können, während
das Rahmenprofil 7.2 und die nicht verschiebbaren Siebwellen 2.2 ihre Position nicht
verändern.
[0041] Durch die Verschiebung der verschiebbaren Siebwellen 2.1 kann zum einen ein Trennabstand
des Sternsiebs 1 eingestellt werden und zum anderen eine Reinigung des Sternsiebs
1, insbesondere der Siebwellen 2.1, 2.2 und der Siebsterne 3 erfolgen. Auf einfache
Weise, nämlich durch Vollführung einer vollen Umdrehung des Exzenters 5, kann somit
eine Reinigung des Sternsiebs 1 erfolgen, da sich kämmende Siebsterne 3 benachbarter
Siebwellen 2.1, 2.2 einander annähern und Material, welches an den Siebsternen 3 und
den Siebwellen 2.1, 2.2 anhaftet, automatisch entfernt bzw. abgeschabt wird.
[0042] Ferner sei erwähnt, dass die Mitnehmerscheibe 18 zugleich einen Eintrag von Material
bzw. eine Verschmutzung der gegeneinander verschiebbaren Vierkantrohre 17.1, 17.2
verhindern kann.
Bezugszeichenliste
1 |
Sternsieb |
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2.1 |
verschiebbare Siebwelle |
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2.2 |
feststehende Siebwelle |
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3 |
Siebstern |
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4 |
Schubhalterung |
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5 |
Exzenter |
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6 |
Führungszapfen |
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7 |
äusseres Rahmenprofil |
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8 |
Antrieb |
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9 |
Ketten |
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10 |
Pfeil |
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11 |
Zahnrad |
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12 |
Lager |
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13 |
Pleuel |
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14 |
Längsrichtung |
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15 |
Exzenterantrieb |
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16 |
axiale Richtung |
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17.1 |
inneres Vierkantrohr |
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17.2 |
äusseres Vierkantrohr |
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18 |
Mitnehmerscheibe |
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19 |
Führungslager |
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20 |
Verbindungssteg |
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21 |
Halteelement |
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22 |
Begrenzungsabschhnitt |
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1. Sternsieb umfassend einen Antrieb (8), Rahmenprofile (7.1, 7.2) sowie im Wesentlichen
parallel zueinander angeordnete Siebwellen (2.1, 2.2) mit darauf angeordneten Siebsternen
(3),
dadurch gekennzeichnet, dass
jede zweite Siebwelle (2.1) im Wesentlichen orthogonal zu zumindest einem der Rahmenprofile
(7.1, 7.2) mobilisierbar ist.
2. Sternsieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mobilisierbaren Siebwellen (2.1) teleskopartig mobilisierbar sind.
3. Sternsieb nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Längsrichtung (14) jede zweite Siebwelle (2.1) einends mit einer Schubhalterung
(4) in Wirkverbindung bringbar ist.
4. Sternsieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubhalterung (4) dem Rahmenprofil (7.1) verschiebbar zugeordnet ist.
5. Sternsieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubhalterung (4) mittels einer Einrichtung zum Verschieben (5) verschiebbar
ist.
6. Sternsieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Verschieben ein Exzenter (5) ist.
7. Sternsieb nach zumindest einem der Ansprüche 5 oder 6, gekennzeichnet durch Führungselemente (6), geeignet, um ausschliesslich eine in Bezug auf die Siebwellen
(2) axiale Verschiebung der Schubhalterung (4) in Richtung eines Pfeils (16) zu erlauben.
8. Sternsieb nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Exzenter (5) ein Exzenterantrieb (15) zugeordnet ist.
9. Sternsieb nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Anordnung der Siebsterne (3) auf den Siebwellen (2), die geeignet ist, eine
volle Umdrehung des Exzenters (5) zu ermöglichen.
10. Sternsieb nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Sensoren zur Erfassung und/oder Überwachung einer Position bzw. Stellung der Schubhalterung
(4) und/oder der mobilisierbaren Siebwellen (2.1).