[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Reinigung von Oberflächen, insbesondere
Textilien. Speziell ist die Erfindung auf die Entfernung enzymsensitiver Anschmutzungen
gerichtet.
[0002] Der Einsatz von Enzymen in Wasch- und Reinigungsmitteln ist im Stand der Technik
etabliert. Sie dienen dazu, das Leistungsspektrum der betreffenden Mittel entsprechend
ihren speziellen Aktivitäten zu erweitern. Hierzu gehören insbesondere Enzyme wie
Proteasen, Amylasen, Lipasen und Cellulasen. Die ersten drei genannten hydrolysieren
Proteine, Stärke und Fette und tragen somit unmittelbar zur Schmutzentfernung bei.
Hydrolytische Enzyme sind erfindungsgemäß Enzyme, die die hydrolytische Bindungsspaltung
des Enzymsubstrats katalysieren.
[0003] Die am längsten etablierten und in praktisch allen modernen, leistungsfähigen Wasch-
und Reinigungsmitteln enthaltenen Enzyme sind Proteasen und hierunter insbesondere
Serin-Proteasen, zu denen auch die Subtilasen zählen. Sie bewirken den Abbau proteinhaltiger
Anschmutzungen auf dem Reinigungsgut. Hierunter sind wiederum Proteasen vom Subtilisin-Typ
(Subtilasen, Subtilopeptidasen, EC 3.4.21.62) besonders wichtig, welche aufgrund der
katalytisch wirksamen Aminosäuren den Serin-Proteasen zugerechnet werden. Sie wirken
als unspezifische Endopeptidasen, das heißt, sie hydrolysieren beliebige Säureamidbindungen,
die im Inneren von Peptiden oder Proteinen liegen.
[0004] Ein Nachteil dieser bevorzugt in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Enzyme,
insbesondere Proteasen, aus dem Stand der Technik ist, dass sie insbesondere bei niedrigen
Temperaturen, beispielsweise zwischen 10°C und 40°C, insbesondere zwischen 10°C und
30°C oder gar zwischen 10°C und 25°C, eine verbesserungswürdige hydrolytische Aktivität,
insbesondere proteolytische Aktivität, aufweisen und daher insbesondere in Waschmitteln
und Geschirrspülmitteln in diesem Temperaturbereich keine optimale Reinigungsleistung
zeigen.
[0005] Überraschenderweise wurde festgestellt, dass der Zusatz bestimmter Steroidsäuren
die Reinigungsleistung von Wasch- und Reinigungsmitteln, welche hydrolytische Enzyme,
insbesondere Proteasen und/oder Amylasen, enthalten, erheblich verbessert, insbesondere
bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen, insbesondere zwischen 10°C und 50°C, zwischen
10°C und 40°C und bevorzugt zwischen 10°C und 30°C bzw. 10°C und 25°C.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Reinigungsleistung
(Waschkraft) von Wasch- oder Reinigungsmitteln zu verbessern, insbesondere hinsichtlich
Anschmutzungen, die sensitiv sind für den Abbau durch hydrolytische Enzyme, insbesondere
durch Proteasen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Reinigungsleistung
von hydrolytischen Enzymen, insbesondere Proteasen, in Wasch- oder Reinigungsmitteln
bzw. der durch die Wasch- bzw. Reinigungsmittel gebildeten Waschflotte zu verbessern,
insbesondere hinsichtlich Anschmutzungen, die sensitiv sind für den Abbau durch hydrolytische
Enzyme, insbesondere durch Proteasen und/oder Amylasen, und insbesondere in einem
Temperaturbereich zwischen 10°C und 50°C, zwischen 10°C und 40°C und bevorzugt zwischen
10°C und 30°C bzw. 10°C und 25°C.
[0007] Die Aufgabe wurde gelöst durch den Einsatz mindestens eines hydrolytischen Enzyms
in Kombination mit mindestens einer speziellen Steroidsäure.
[0008] Ein erster Gegenstand der Erfindung ist ein Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend
- mindestens ein hydrolytisches Enzym und
- mindestens eine Steroidsäure der Formel (I) oder deren Salz

worin
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe stehen,
R4 für eine Hydroxylgruppe, eine Gruppe *-NH-CH2-COOH oder eine Gruppe *-NH-CH2-CH2-SO3H steht.
[0009] Ein * neben einer Bindung einer chemischen Gruppierung bedeutet, dass es sich um
eine freie Valenz handelt, die beispielsweise an den Grundkörper der entsprechenden
Formel bindet.
[0010] Das erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittel eignet sich bevorzugt für Textilien.
[0011] Bevorzugt verwendbare hydrolytische Enzyme umfassen insbesondere Proteasen, Amylasen,
(insbesondere α-Amylasen), Cellulasen, Lipasen, Hemicellulasen (insbesondere Pectinasen,
Mannanasen, ß-Glucanasen), sowie deren Gemische. Besonders bevorzugt wird das hydrolytische
Enzym ausgewählt aus mindestens einer Protease, Amylase oder Lipase sowie Mischungen
daraus und ganz besonders bevorzugt aus mindestens einer Protease und/oder mindestens
einer Amylase. Am bevorzugtesten enthält das erfindungsgemäße Mittel als hydrolytisches
Enzym mindestens eine Protease und mindestens eine Amylase. Diese Enzyme sind im Prinzip
natürlichen Ursprungs; ausgehend von den natürlichen Molekülen stehen für den Einsatz
in Wasch- oder Reinigungsmitteln verbesserte Varianten zur Verfügung, die entsprechend
bevorzugt eingesetzt werden.
[0012] Eine Protease ist ein Enzym, das Peptidbindungen mittels Hydrolyse spaltet. Jedes
der Enzyme aus der Klasse E.C. 3.4 fällt erfindungsgemäß darunter (umfassend jede
der darunterfallenden dreizehn Unterklassen). Die EC-Nummer entspricht der
Enzyme Nomenklatur 1992 der NC-IUBMB, Academic Press, San Diego, California, eingeschlossen
der Ergänzungen 1 bis 5, publiziert in
Eur. J. Biochem. 1994, 223, 1-5;
Eur. J. Biochem. 1995, 232, 1-6;
Eur. J. Biochem. 1996, 237, 1-5;
Eur. J. Biochem. 1997, 250, 1-6; and
Eur. J. Biochem. 1999, 264, 610-650.
[0013] Subtilase benennt eine Untergruppe der Serinproteasen. Die Serinproteasen oder Serinpeptidasen
sind eine Untergruppe der Proteasen, die Serin im aktiven Zentrums des Enzyms besitzen,
das ein kovalentes Addukt mit dem Substrat bildet. Weiterhin sind die Subtilasen (und
die Serineproteasen) dadurch charakterisiert, dass sie neben besagtem Serin mit Histidin
und Aspartam zwei weitere Aminosäurereste im aktiven Zentrum aufweisen. Die Subtilasen
können in 6 Unterklassen, nämlich die Subtilisin Familie, die Thermitase Familie,
die Proteinase K Familie, die Familie der lantibiotischen Peptidasen, die Kexin Familie
und die Pyrolysin Familie. Die als Bestandteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bevorzugt enthaltenen Proteasen sind Endopeptidasen (EC 3.4.21).
[0014] "Proteaseaktivität" liegt erfindungsgemäß vor, wenn das Enzym proteolytische Aktivität
besitzt (EC 3.4). Verschiedenartige Proteaseaktivitäts-Typen sind bekannt: Die drei
Haupttypen sind: Trypsin-artig, wobei eine Spaltung des Amidesubstrates nach den Aminosäuren
Arg oder Lys bei P1 erfolgt; Chymotrypsin-artig, wobei eine Spaltung nach einer der
hydrophoben Aminosäuren bei P1 erfolgt; und Elastase-artig, wobei eine Spaltung des
Amidsubstrates nach Ala bei P1 erfolgt.
[0015] Die Proteaseaktivität kann nach der in
Tenside, Band 7 (1970), S. 125-132 beschriebenen Methode ermittelt werden. Sie wird dementsprechend in PE (Protease-Einheiten)
angegeben. Die Proteaseaktivität eines Enzyms lässt sich gemäß gängigen Standardmethoden,
wie insbesondere unter Einsatz von BSA als Substrat (Rinderalbumin) und/oder mit der
AAPF-Methode.
[0016] Unter den Proteasen sind solche vom Subtilisin-Typ bevorzugt. Beispiele hierfür sind
die Subtilisine BPN' und Carlsberg, die Protease PB92, die Subtilisine 147 und 309,
die Alkalische Protease aus Bacillus lentus, Subtilisin DY und die den Subtilasen,
nicht mehr jedoch den Subtilisinen im engeren Sinne zuzuordnenden Enzyme Thermitase,
Proteinase K und die Proteasen TW3 und TW7. Subtilisin Carlsberg ist in weiterentwickelter
Form unter dem Handelsnamen Alcalase® von der Firma Novozymes A/S, Bagsværd, Dänemark,
erhältlich. Die Subtilisine 147 und 309 werden unter den Handelsnamen Esperase®, beziehungsweise
Savinase® von der Firma Novozymes vertrieben. Von der Protease aus Bacillus lentus
DSM 5483 leiten sich die unter der Bezeichnung BLAP® geführten Protease-Varianten
ab. Weitere brauchbare Proteasen sind beispielsweise die unter den Handelsnamen Durazym®,
Relase®, Everlase®, Nafizym®, Natalase®, Kannase® und Ovozyme® von der Firma Novozymes,
die unter den Handelsnamen, Purafect®, Purafect® OxP, Purafect® Prime, Excellase®
und Properase® von der Firma Genencor, das unter dem Handelsnamen Protosol® von der
Firma Advanced Biochemicals Ltd., Thane, Indien, das unter dem Handelsnamen Wuxi®
von der Firma Wuxi Snyder Bioproducts Ltd., China, die unter den Handelsnamen Proleather®
und Protease P® von der Firma Amano Pharmaceuticals Ltd., Nagoya, Japan, und das unter
der Bezeichnung Proteinase K-16 von der Firma Kao Corp., Tokyo, Japan, erhältlichen
Enzyme. Besonders bevorzugt eingesetzt werden auch die Proteasen aus Bacillus gibsonii
und Bacillus pumilus, die offenbart sind in den internationalen Patentanmeldungen
WO2008/086916 und
WO2007/131656.
[0017] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten als hydrolytisches Enzym bevorzugt mindestens
eine α-Amylase. α-Amylasen (E.C. 3.2.1.1) hydrolysieren als Enzym interne α-1,4-glycosidische
Bindungen von Stärke und stärkeähnlichen Polymeren. Diese α-Amylase-Aktivität wird
beispielsweise den Anmeldungen
WO 97/03160 A1 und
GB 1296839 zufolge in KNU (Kilo Novo Units) gemessen. Dabei steht 1 KNU für die Enzymmenge,
die 5,25 g Stärke (erhältlich von der Fa. Merck, Darmstadt, Deutschland) pro Stunde
bei 37°C, pH 5,6 und in Gegenwart von 0,0043 M Calciumionen hydrolysiert. Eine alternative
Aktivitäts-Bestimmungsmethode ist die sogenannte DNS-Methode, die beispielsweise in
der Anmeldung
WO 02/10356 A2 beschrieben wird. Danach werden die durch das Enzym bei der Hydrolyse von Stärke
freigesetzten Oligosaccharide, Disaccharide und Glucoseeinheiten durch Oxidation der
reduzierenden Enden mit Dinitrosalicysäure (DNS) nachgewiesen. Die Aktivität wird
in µmol reduzierende Zucker (bezogen auf Maltose) pro min und ml erhalten; hierdurch
ergeben sich Aktivitätswerte in TAU. Dasselbe Enzym kann über verschiedene Methoden
bestimmt werden, wobei die jeweiligen Umrechungsfaktoren je nach Enzym variieren können
und somit anhand eines Standards festgelegt werden müssen. Näherungsweise kann man
kalkulieren, daß 1 KNU ca. 50 TAU entspricht. Eine weitere Aktivitätsbestimmungsmethode
ist die Messung mithilfe des Quick-Start
®-Testkits der Fa. Abbott, Abott Park, Illinois, USA.
[0018] Das erfindungsgemäß bevorzugte Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Mittel ist die
Reinigung von Textilien. Weil Wasch- und Reinigungsmittel für Textilien überwiegend
alkalische pH-Werte aufweisen, werden hierfür insbesondere α-Amylasen eingesetzt,
die im alkalischen Medium aktiv sind. Solche werden von Mikroorganismen, das heißt
Pilzen oder Bakterien, vor allem denen der Gattungen Aspergillus und Bacillus produziert
und sekretiert. Ausgehend von diesen natürlichen Enzymen steht weiterhin eine nahezu
unüberschaubare Fülle von Varianten zur Verfügung, die über Mutagenese abgeleitet
worden sind und je nach Einsatzgebiet spezifische Vorteile aufweisen.
[0019] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Amylasen sind die α-Amylasen aus Bacillus
licheniformis, aus B. amyloliquefaciens oder aus B. stearothermophilus sowie deren
für den Einsatz in Wasch- oder Reinigungsmitteln verbesserte Weiterentwicklungen.
Das Enzym aus B. licheniformis ist von der Firma Novozymes unter dem Namen Termamyl®
und von der Firma Genencor unter dem Namen Purastar®ST erhältlich. Weiterentwicklungsprodukte
dieser α-Amylase sind von der Firma Novozymes unter den Handelsnamen Duramyl® und
Termamyl®ultra, von der Firma Genencor unter dem Namen Purastar®OxAm und von der Firma
Daiwa Seiko Inc., Tokyo, Japan, als Keistase® erhältlich. Die α-Amylase von B. amyloliquefaciens
wird von der Firma Novozymes unter dem Namen BAN® vertrieben, und abgeleitete Varianten
von der α-Amylase aus B. stearothermophilus unter den Namen BSG® und Novamyl®, ebenfalls
von der Firma Novozymes. Desweiteren sind für diesen Zweck die α-Amylase aus Bacillus
sp. A 7-7 (DSM 12368) und die Cyclodextrin-Glucanotransferase (CGTase) aus B. agaradherens
(DSM 9948) hervorzuheben. Ferner sind die amylolytischen Enzyme einsetzbar, die dem
Sequenzraum von α-Amylasen angehören, der in der internationalen Patentanmeldung
WO 03/002711 A2 definiert wird, und die, die in der Anmeldung
WO 03/054177 A2 beschrieben werden. Ebenso sind Fusionsprodukte der genannten Moleküle einsetzbar.
Darüber hinaus sind die unter den Handelsnamen Fungamyl® von der Firma Novozymes erhältlichen
Weiterentwicklungen der α-Amylase aus Aspergillus niger und A. oryzae geeignet.
[0020] Weitere bevorzugt einsetzbare Handelsprodukte sind ausgewählt aus Amylase-LT®, Stainzyme®,
Stainzyme ultra®, Stainzyme plus® (letztere ebenfalls von der Firma Novozymes) oder
Mischungen davon. Auch durch Punktmutationen erhältliche Varianten dieser Enzyme können
erfindungsgemäß eingesetzt werden.
[0021] Ganz besonders bevorzugt erweist sich ein erfindungsgemäßes Mittel, das als hydrolytisches
Enzym mindestens ein Serinprotease als Protease und mindestens eine α-Amylase als
Amylase enthält.
[0022] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können als hydrolytisches Enzym bevorzugt
mindestens eine Lipase enthalten. Eine in der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel
enthaltene Lipase weist eine lipolytische Aktivität auf, das heißt, sie ist zur Hydrolyse
(Lipolyse) von Lipiden wie Glyceriden oder Cholesterinestern befähigt. Diese Lipaseaktivität
wird in fachüblicher Weise bestimmt, und zwar vorzugsweise wie beschrieben in
Bruno Stellmach, "Bestimmungsmethoden Enzyme für Pharmazie, Lebensmittelchemie, Technik,
Biochemie, Biologie, Medizin" (Steinkopff Verlag Darmstadt, 1988, S. 172 ff). Hierbei werden Lipase-haltige Proben zu einer Olivenölemulsion in emulgatorhaltigem
Wasser gegeben und bei 30 °C und pH 9,0 inkubiert. Dabei werden Fettsäuren freigesetzt.
Diese werden mit einem Autotitrator über 20 min. laufend mit 0,01 N Natronlauge titriert,
so dass der pH-Wert konstant bleibt ("pH-stat-Titration"). Anhand des Natronlauge-Verbrauchs
erfolgt mittels Bezug auf eine Referenzlipaseprobe die Bestimmung der Lipaseaktivität.
Eine weitere geeignete Methode zur Messung der Lipaseaktivität ist die Freisetzung
eines Farbstoff aus einem geeigneten pNP-gelabelten Substrat. Erfindungsgemäß bevorzugte
Lipase-Enzyme werden ausgewählt aus mindestens einem Enzym der Gruppe, die gebildet
wird aus Triacylglycerol-Lipase (E.C. 3.1.1.3) und Lipoprotein-Lipase (E.C. 3.1.1.34)
und Monoglycerid-Lipase (E.C. 3.1.1.23).
[0023] Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Lipasen oder Cutinasen, die insbesondere
wegen ihrer Triglycerid-spaltenden Aktivitäten enthalten sind, aber auch, um aus geeigneten
Vorstufen in situ Persäuren zu erzeugen, sind die ursprünglich aus Humicola lanuginosa
(Thermomyces lanuginosus) erhältlichen, beziehungsweise weiterentwickelten Lipasen,
insbesondere solche mit dem Aminosäureaustausch D96L. Sie werden beispielsweise von
der Firma Novozymes unter den Handelsnamen Lipolase®, Lipolase®Ultra, LipoPrime®,
Lipozyme® und Lipex® vertrieben. Desweiteren sind beispielsweise die Cutinasen einsetzbar,
die ursprünglich aus Fusarium solani pisi und Humicola insolens isoliert worden sind.
Ebenso brauchbare Lipasen sind von der Firma Amano unter den Bezeichnungen Lipase
CE®, Lipase P®, Lipase B®, beziehungsweise Lipase CES®, Lipase AKG®, Bacillis sp.
Lipase®, Lipase AP®, Lipase M-AP® und Lipase AML® erhältlich. Von der Firma Genencor
sind beispielsweise die Lipasen beziehungsweise Cutinasen einsetzbar, deren Ausgangsenzyme
ursprünglich aus Pseudomonas mendocina und Fusarium solanii isoliert worden sind.
Als weitere wichtige Handelsprodukte sind die ursprünglich von der Firma Gist-Brocades
vertriebenen Präparationen M1 Lipase® und Lipomax® und die von der Firma Meito Sangyo
KK, Japan, unter den Namen Lipase MY-30®, Lipase OF® und Lipase PL® vertriebenen Enzyme
zu erwähnen, ferner das Produkt Lumafast® von der Firma Genencor.
[0024] Eine höchst bevorzugte Lipase ist kommerziell unter dem Handelsnamen Lipex® von dem
Unternehmen Novozymes (Dänemark) zu beziehen und vorteilhaft in den erfindungsgemäßen
Reinigungszusammensetzungen einsetzbar. Besonders bevorzugt ist hierbei die Lipase
Lipex® 100 L (ex Novozymes A/S, Dänemark).
[0025] Ferner können als hydrolytisches Enzym solche eingesetzt sein, die unter dem Begriff
Hemicellulasen zusammengefasst werden. Hierzu gehören beispielsweise Mannanasen, Xanthanlyasen,
Pektinlyasen (=Pektinasen), Pektinesterasen, Pektatlyasen, Xyloglucanasen (=Xylanasen),
Pullulanasen und ß-Glucanasen. Diesbezüglich geeignete Enzyme sind beispielsweise
unter den Namen Gamanase® und Pektinex AR® von der Firma Novozymes, unter dem Namen
Rohapec® B1L von der Firma AB Enzymes und unter dem Namen Pyrolase® von der Firma
Diversa Corp., San Diego, CA, USA erhältlich. Die aus Bacillus subtilis gewonnene
ß-Glucanase ist unter dem Namen Cereflo® von der Firma Novozymes erhältlich. Erfindungsgemäß
besonders bevorzugte Hemicellulasen sind Mannanasen, welche beispielsweise unter den
Handelsnamen Mannaway(R) von dem Unternehmen Novozymes oder Purabrite® von dem Unternehmen
Genencor vertrieben werden.
[0026] Ferner können die Enzyme im Rahmen der Erfindung zusammen mit Begleitstoffen, etwa
aus der Fermentation oder mit Stabilisatoren, konfektioniert sein.
[0027] Das erfindungsgemäße Mittel enthält bezogen auf das Gewicht des Mittels hydrolytische
Enzyme vorzugsweise in eine Gesamtmenge von 1 x 10
-8 bis 5 Gewichts-Prozent bezogen auf aktives Protein. Bevorzugt sind bezogen auf das
Gewicht des Mittels die Enzyme in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 5 Gew.-%, weiter
bevorzugt von 0,01 bis 5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,05 bis 4 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 0,075 bis 3,5 Gew.-% in diesen Mitteln enthalten.
[0029] Neben mindestens einem hydrolytischen Enzym enthält das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich
zwingend mindestens eine Steroidsäure der obigen Formel (I).
[0030] Vorteilhafterweise enthält das erfindungsgemäße Mittel bevorzugt besagte Steroidsäure
oder deren Salz in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von
1,0 bis 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Mittels.
[0031] Es hat sich erfindungsgemäß als besonders geeignet herausgestellt, wenn die Steroidsäure
gemäß Formel (I) aus einer oder mehrerer Verbindungen gemäß Formel (I) ausgewählt
wird, die als mögliche Kombination aus R
1, R
2 und R
3 eine der folgenden Kombinationen aufweist:
R1 |
R2 |
R3 |
OH |
H |
OH |
OH |
H |
H |
H |
H |
OH |
H |
H |
H |
H |
OH |
OH |
H |
OH |
H |
[0032] Ferner sind Verbindungen der Formel (I) besonders bevorzugt, in denen der Rest R
4 für eine Gruppe *-NH-CH
2-CH
2-SO
3H steht.
[0033] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die besagten Steroidsäuren in Salzform in
dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sind. Die besagte Steroidsäure wird - wie allgemein
üblich - durch Neutralisation der Carboxylgruppe bzw. der Sulfonsäuregruppe der Struktureinheit
*-C(=O)-R
4 der Formel (I) mit einem Alkalisierungsmittel deprotoniert und in die Salzform umgewandelt.
Als bevorzugte Alkalisierungsmittel eignen sich erfindungsgemäß die weiter unten als
erfindungsgemäß bevorzugte Alkalisierungsmittel genannten Stoffe (
vide infra). In der Salzform stehen die Reste R
4 der Formel (I) für *-O
-, eine Gruppe *-NH-CH
2-COO oder eine Gruppe *-NH-CH
2-CH
2-SO
3-, wobei jeweils ein 1/n Äquivalent eines Gegenions M
n+ mit n = Ladungszahl die negative Ladung kompensiert. Als Gegenionen sind korrespondierend
zum Alkalisierungsmittel Natrium, Kalium, Magnesium oder Alkanolammonium besonders
bevorzugt.
[0034] Die Verbindungen der Formel (I) können in allen stereoisomeren Formen, insbesondere
allen enantiomeren Formen, vorliegen. Die in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten
Steroidsäuren basieren jedoch bevorzugt auf dem Grundkörper des 5β-Cholans. Mit Blick
auf Stereozentren wird daher die Steroidsäure gemäß Formel (I) bevorzugt ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung der Formel (I-a) oder deren Salz,

worin
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe stehen,
R
4 für eine Hydroxylgruppe, eine Gruppe *-NH-CH
2-COOH oder eine Gruppe *-NH-CH
2-CH
2-SO
3H steht.
[0035] Für die bevorzugten Vertreter der Formel (I-a) gelten die gleichen bevorzugten Ausführungsformen,
wie sie zuvor für die Formel (I) definiert wurden (
vide supra).
[0036] Es ist besonders bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Mittel als Steroidsäure zumindest
Taurocholsäure (in Formeln (I) oder (I-a): R
1 = OH, R
2 = H, R
3 = OH, R
4 = *-NH-CH
2-CH
2-SO
3H) oder deren Salz enthält.
[0037] Bevorzugte Mittel sind flüssig und enthalten vorzugsweise Wasser als Hauptlösungsmittel.
Dabei ist es bevorzugt, dass das Mittel mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt mehr als 15 Gew.-%
und insbesondere bevorzugt mehr als 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
an Mittel, Wasser enthält. Besonders bevorzugte flüssige Mittel enthalten - bezogen
auf ihr Gewicht - 5 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt
25 bis 75 Gew.-% und insbesondere 35 bis 65 Gew.-% Wasser. Alternativ kann es sich
bei den Mitteln um wasserarme bis wasserfreie Mittel handeln, wobei der Gehalt an
Wasser in einer bevorzugten Ausführungsform weniger als 10 Gew.-% und mehr bevorzugt
weniger als 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte flüssige Mittel, beträgt.
[0038] Daneben können dem Mittel nichtwässrige Lösungsmittel zugesetzt werden. Geeignete
nichtwässrige Lösungsmittel umfassen ein- oder mehrwertige Alkohole, Alkanolamine
oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar
sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol,
Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol, Glycerin, Diglykol, Propyldiglycol,
Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether,
Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether,
Propylenglykolmethylether, Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol,
1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether,
Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Es ist allerdings bevorzugt,
dass das Mittel einen Alkohol, insbesondere Ethanol und/oder Glycerin, in Mengen zwischen
0,5 und 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel enthält.
[0039] Die hierin beschriebenen (insbesondere flüssigen) Mittel, insbesondere die beschriebenen
wasserarmen bis wasserfreien Mittel, können in eine wasserlösliche Umhüllung gefüllt
werden und somit Bestandteil einer wasserlöslichen Verpackung sein. Ist das flüssige
Mittel in einer wasserlöslichen Umhüllung verpackt, ist es bevorzugt, dass der Gehalt
an Wasser weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte flüssige Mittel, beträgt
und dass anionischen Tenside, falls vorhanden, in Form ihrer Ammoniumsalze vorliegen.
[0040] Die Neutralisation mit Aminen führt, anders als bei Basen wie NaOH oder KOH, nicht
zu Bildung von Wasser. Somit können wasserarme flüssige Waschmittel hergestellt werden,
die direkt für die Verwendung in wasserlöslichen Umhüllungen geeignet sind.
[0041] Eine wasserlösliche Verpackung enthält neben dem (flüssigen) Waschmittel eine wasserlösliche
Umhüllung. Die wasserlösliche Umhüllung wird vorzugsweise durch ein wasserlösliches
Folienmaterial gebildet.
[0042] Solche wasserlöslichen Verpackungen können entweder durch Verfahren des vertikalen
Formfüllversiegelns (VFFS) oder Warmformverfahren hergestellt werden.
[0043] Das Warmformverfahren schließt im Allgemeinen das Formen einer ersten Lage aus einem
wasserlöslichen Folienmaterial zum Bilden von Ausbuchtungen zum Aufnehmen einer Zusammensetzung
darin, Einfüllen der Zusammensetzung in die Ausbuchtungen, Bedecken der mit der Zusammensetzung
gefüllten Ausbuchtungen mit einer zweiten Lage aus einem wasserlöslichen Folienmaterial
und Versiegeln der ersten und zweiten Lagen miteinander zumindest um die Ausbuchtungen
herum ein.
[0044] Die wasserlösliche Umhüllung wird vorzugsweise aus einem wasserlöslichen Folienmaterial
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polymeren oder Polymergemischen gebildet.
Die Umhüllung kann aus einer oder aus zwei oder mehr Lagen aus dem wasserlöslichen
Folienmaterial gebildet werden. Das wasserlösliche Folienmaterial der ersten Lage
und der weiteren Lagen, falls vorhanden, kann gleich oder unterschiedlich sein.
[0045] Die wasserlösliche Verpackung, umfassend ein (flüssiges) erfindungsgemäßes Mittel
und die wasserlösliche Umhüllung, kann eine oder mehr Kammern aufweisen. Das (flüssige)
Mittel kann in einer oder mehreren Kammern, falls vorhanden, der wasserlöslichen Umhüllung
enthalten sein. Die Menge an (flüssigem) Waschmittel entspricht vorzugsweise der vollen
oder halben Dosis, die für einen Waschgang benötigt wird.
[0046] Es ist bevorzugt, dass die wasserlösliche Umhüllung Polyvinylalkohol oder ein Polyvinylalkoholcopolymer
enthält.
[0047] Geeignete wasserlösliche Folien zur Herstellung der wasserlöslichen Umhüllung basieren
bevorzugt auf einem Polyvinylalkohol oder einem Polyvinylalkoholcopolymer, dessen
Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 1.000.000 gmol-1, vorzugsweise von 20.000
bis 500.000 gmol-1, besonders bevorzugt von 30.000 bis 100.000 gmol-1 und insbesondere
von 40.000 bis 80.000 gmol-1 liegt.
[0048] Ein zur Herstellung der wasserlöslichen Umhüllung geeignetes Folienmaterial kann
zusätzlich Polymere, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Acrylsäure-haltige Polymere,
Polyacrylamide, Oxazolin-Polymere, Polystyrolsulfonate, Polyurethane, Polyester, Polyether
Polymilchsäure, und/oder Mischungen der vorstehenden Polymere, zugesetzt sein.
[0049] Bevorzugte Polyvinylalkoholcopolymere umfassen neben Vinylalkohol Dicarbonsäuren
als weitere Monomere. Geeignete Dicarbonsäure sind Itaconsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure
und Mischungen daraus, wobei Itaconsäure bevorzugt ist.
[0050] Ebenso bevorzugte Polyvinylalkoholcopolymere umfassen neben Vinylalkohol eine ethylenisch
ungesättige Carbonsäure, deren Salz oder deren Ester. Besonders bevorzugt enthalten
solche Polyvinylalkoholcopolymere neben Vinylalkohol Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureester,
Methacrylsäureester oder Mischungen daraus.
[0051] Geeignete wasserlösliche Folien zum Einsatz in den Umhüllungen der wasserlöslichen
Verpackungen gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung sind Folien, die von der Firma
MonoSol LLC beispielsweise unter der Bezeichnung M8630, C8400 oder M8900 vertrieben
werden. Andere geeignete Folien umfassen Folien mit der Bezeichnung Solublon® PT,
Solublon® GA, Solublon® KC oder Solublon® KL von der Aicello Chemical Europe GmbH
oder die Folien VF-HP von Kuraray.
[0052] Die wasserlöslichen Verpackungen können eine im Wesentlichen formstabile kugelförmige
und kissenförmige Ausgestaltung mit einer kreisförmigen, elliptischen, quadratischen
oder rechteckigen Grundform aufweisen.
[0053] Die wasserlösliche Verpackung kann eine oder mehrere Kammern zur Bevorratung eines
oder mehrerer Mittel aufweisen. Weist die wasserlösliche Verpackung zwei oder mehr
Kammern auf, enthält mindestens eine Kammer ein flüssiges erfindungsgemäßes Mittel.
Die weiteren Kammern können jeweils ein weiteres festes oder ein weiteres flüssiges
Mittel enthalten.
[0054] Das erfindungsgemäße Mittel enthält zusätzlich zu hydrolytischem Enzym und besagter
Steroidsäure bevorzugt mindestens ein Alkalisierungsmittel. Bevorzugte Alkalisierungsmittel
werden ausgewählt aus Alkalimetallhydroxiden (beispielsweise Natriumhydroxid oder
Kaliumhydroxid), Alkanolaminen (wie beispielsweise 2-Aminoethanol, Diethanolamin,
Triethanolamin oder eine Mischung daraus, wobei Monoethanolamin bevorzugt ist.
[0055] Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten zusätzlich zu den zuvor genannten
zwingend enthaltenen Inhaltsstoffen mindestens ein Tensid. Die beschriebenen erfindungsgemäßen
Mittel können insbesondere vorteilhafterweise zusätzlich mindestens ein anionisches
und/oder mindestens ein nichtionisches Tensid enthalten.
[0056] Geeignete zusätzliche anionische Tenside sind von den Verbindungen der Formel (I)
(
vide supra) verschieden und umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Alkylbenzolsulfonate,
Olefinsulfonate, Alkansulfonate, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate oder
eine Mischung aus zwei oder mehr dieser anionischen Tenside. Von diesen anionischen
Tensiden sind Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholethersulfate und Mischungen daraus
besonders bevorzugt. Weitere geeignete anionische Tenside sind Seifen, d.h. Salze
von Fettsäuren, insbesondere die Na- oder K-Salze von C
12-18 Fettsäuren.
[0057] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate,
d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie
beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C
12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel
die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0058] Alkylbenzolsulfonate sind vorzugsweise ausgewählt aus linearen oder verzweigten Alkylbenzolsulfonaten
der Formel

in der R' und R" unabhängig H oder Alkyl sind und zusammen 9 bis 19, vorzugsweise
9 bis 15 und insbesondere 9 bis 13 C-Atome enthalten. Ein ganz besonders bevorzugter
Vertreter ist Natriumdodecylbenzylsulfonat.
[0059] Als Alk(en)ylsulfate werden die Salze der Schwefelsäurehalbester der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxo-Alkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
[0060] Auch Alkylethersulfate mit der Formel
R
1-O-(AO)
n-SO
3- X
+
sind geeignet. In dieser Formel steht R
1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
1 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxoalkoholen.
[0061] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50,
vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X steht für ein einwertiges Kation
oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen
und darunter Na
+ oder K
+, wobei Na
+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH
4+, ½ Zn
2+,½ Mg
2+,½ Ca
2+,½ Mn
2+, und deren Mischungen.
[0062] Besonders bevorzugte Waschmittel enthalten ein Alkylethersulfat ausgewählt aus Fettalkoholethersulfaten
der Formel

mit k = 11 bis 19, n = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. Ganz besonders bevorzugte Vertreter
sind Na-C
12-14 Fettalkoholethersulfate mit 2 EO (k = 11-13, n = 2 in Formel A-1). Der angegebenen
Ethoxylierungsgrad stellt einen statistischen Mittelwert dar, der für ein spezielles
Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein kann. Die angegebenen Alkoxylierungsgrade
stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder
eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoxylate/Ethoxylate weisen eine eingeengte
Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE).
[0063] Seifen sind erfindungsgemäß die wasserlöslichen Natrium- oder Kaliumsalze der gesättigten
und ungesättigten Fettsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, der Harzsäuren des Kolophoniums
(gelbe Harzseifen) und der Naphthensäuren, die als feste oder halbfeste Gemische in
der Hauptsache für Wasch- und Reinigungszwecke verwendet werden. Natrium- oder Kaliumsalze
der gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, sind gemäß Erfindung bevorzugte Seifen. Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dabei dadurch gekennzeichnet, dass sie - bezogen
auf ihr Gewicht - 0,1 bis 15,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,0 bis 10,0 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt 3,0 bis 8,0 Gew.-% Seife(n) enthalten.
[0064] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Magnesium- oder Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen
Tenside in Form ihrer Natriumsalze und/oder Ammoniumsalze vor. Zur Neutralisation
einsetzbare Amine sind vorzugsweise Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin, Diethanolamin,
Triethanolamin, Methylethylamin oder eine Mischung daraus, wobei Monoethanolamin bevorzugt
ist.
[0065] In verschiedenen Ausführungsformen enthält das erfindungsgemäße Mittel als zusätzliches
Tensid mindestens ein nichtionisches Tensid. Geeignete nichtionische Tenside umfassen
alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Oxo-Alkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester,
Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglycolether,
Aminoxide, Alkyl(poly)glucoside und Mischungen daraus.
[0066] Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten zusätzlich mindestens ein Fettalkoholalkoxylat
der Formel
R
2-O-(AO)
m-H,
in der
- R2
- für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
- AO
- für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung,
- m
- für ganze Zahlen von 1 bis 50 stehen.
[0067] In der vorstehend genannten Formel steht R
2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
2 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
2 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxoalkoholen.
[0068] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index m steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50,
vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht m für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
[0069] Zusammenfassend sind besonders bevorzugte Fettalkoholalkoxylate solche der Formel

mit k = 11 bis 19, m = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. Ganz besonders bevorzugte Vertreter
sind C
12-18 Fettalkohole mit 7 EO (k = 11-17, m = 7 in Formel C-1).
[0070] Als Aminoxid sind prinzipiell alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten
Aminoxide also Verbindungen, die die Formel R
1R
2R
3NO aufweisen, worin jedes R
1, R
2 und R
3 unabhängig von den anderen eine gegebenenfalls substituierte C
1-C
30 Kohlenwasserstoffkette ist, einsetzbar. Besonders bevorzugt eingesetzte Aminoxide
sind solche in denen R
1 C
12-C
18 Alkyl und R
2 und R
3 jeweils unabhängig C
1-C
4 Alkyl sind, insbesondere C
12-C
18 Alkyldimethylaminoxide. Beispielhafte Vertreter geeigneter Aminoxide sind N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid,
N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, Myristyl-/Cetyldimethylaminoxid oder Lauryldimethylaminoxid.
[0071] In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung enthält das erfindungsgemäße Mittel
zusätzlich mindestens ein anionisches Tensid, insbesondere ein Alkylbenzolsulfonat
und/oder ein Alkylethersulfat, und mindestens ein weiteres nichtionisches Tensid,
insbesondere ein Fettalkoholethoxylat.
[0072] Bevorzugte Waschmittel enthalten bezogen auf die Gesamtmenge des Waschmittels 2 bis
25 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt 3 bis 17,5 Gew.-% und
insbesondere 5 bis 12,5 Gew.-% Alkylethersulfat(e), insbesondere Fettalkoholethersulfat(e).
[0073] Weiter bevorzugte Waschmittel enthalten bezogen auf die Gesamtmenge des Waschmittels
2,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 18 Gew.-%, weiter bevorzugt 3,5 bis 17 Gew.-%,
noch weiter bevorzugt 4 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Alkylbenzolsulfonat(e),
insbesondere C
9-13-Alkylbenzolsulfonat(e).
[0074] Weiter bevorzugte Waschmittel enthalten bezogen auf die Gesamtmenge des Waschmittels
1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 14 Gew.-%, weiter bevorzugt 2,5 bis 13 Gew.-%,
noch weiter bevorzugt 3 bis 10 Gew.-% und insbesondere 4 bis 9 Gew.-% Fettalkoholethoxylat(e).
[0075] Zusätzlich zu den zwingend enthaltenen Inhaltsstoffen kann das erfindungsgemäße Mittel
weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen
Eigenschaften des Mittels weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
enthält das erfindungsgemäße Mittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe
aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichkatalysatoren, Bleichaktivatoren,
Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfümzusammensetzungen,
Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Soil-Release-Polymere, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, weitere antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide,
Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel,
Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden
Komponenten, hautpflegenden Mittel, Waschkraftverstärkenden Polymer ("Booster-Polymere")
sowie UV-Absorber.
[0076] Besonders bevorzugte zusätzliche Inhaltsstoffe sind Gerüststoffe, Enzyme, Elektrolyte,
nichtwässrige Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfümzusammensetzungen, Fluoreszenzmittel,
Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Soil-Release-Polymere, Vergrauungsinhibitoren,
Farbübertragungsinhibitoren, weichmachenden Komponenten, UV-Absorber sowie Mischungen
daraus.
[0077] Als Gerüststoffe, die in dem Mittel enthalten sein können, sind insbesondere Silikate,
Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren
sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0078] Organische Gerüststoffe, welche in dem Mittel vorhanden sein können, sind beispielsweise
die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren
solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise
sind dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA),
Methylglycindiessigsäure (MGDA) und deren Abkömmlinge sowie Mischungen aus diesen.
Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
[0079] Als Gerüststoffe sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet. Dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, zum Beispiel
solche mit einer relativen Molekülmasse von 600 bis 750.000 g / mol.
[0080] Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse
von 1.000 bis 15.000 g / mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 1.000
bis 10.000 g / mol, und besonders bevorzugt von 1.000 bis 5.000 g / mol, aufweisen,
bevorzugt sein.
[0081] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Zur Verbesserung
der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie Allyloxybenzolsulfonsäure
und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
[0082] Bevorzugt werden allerdings lösliche Gerüststoffe, wie beispielsweise Citronensäure,
oder Acrylpolymere mit einer Molmasse von 1.000 bis 5.000 g / mol in den flüssigen
Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt.
[0083] Ein erfindungsgemäßes Mittel kann als zusätzlichen Inhaltsstoff dispergierte Partikel,
deren Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung vorzugsweise 1 bis 2000
µm beträgt, enthalten. Partikel können im Sinne dieser Erfindung Kapseln, Abrasivstoffe
als auch Pulver, Granulate oder Compounds von in dem Mittel unlöslichen Verbindungen
sein, wobei Kapseln bevorzugt sind.
[0084] Unter dem Begriff "Kapsel" werden einerseits Aggregate mit einer Kern-Hülle-Struktur
und andererseits Aggregate mit einer Matrix verstanden. Kern-Hülle-Kapseln enthalten
mindestens einen festen oder flüssigen Kern, der von mindestens einer kontinuierlichen
Hülle, insbesondere einer Hülle aus Polymer(en), umschlossen ist.
[0085] Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich zu erfindungsgemäß zwingend enthaltenem
hydrolytischen Enzym ein davon verschiedenes Enzym oder eine Mischung aus solchen
Enzymen enthalten. Geeignet sind insbesondere solche aus der Klasse der Oxidasen,
Peroxidasen, Mannanasen, Perhydrolasen, Oxireduktasen und/oder Laccasen. Die Menge
an Enzym bzw. an den Enzymen beträgt vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,12 bis etwa 3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel. Die Enzyme werden bevorzugt
als Enzymflüssigformulierung(en) eingesetzt.
[0086] Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Mittels erfolgt mittels üblicher und bekannter
Methoden und Verfahren. So können beispielsweise die Bestandteile der Mittel einfach
in Rührkesseln vermischt werden, wobei Wasser, nicht-wässriges Lösungsmittel, saure
Komponenten, wie beispielsweise Alkylarylsulfonsäure, Citronensäure, Borsäure oder
Phosphonsäure, Fettalkoholethersulfate, falls jeweils vorhanden, sowie das erfindungsgemäße
nichtionische Tensid zweckmäßigerweise vorgelegt werden. Anschließend wird die Fettsäure,
falls vorhanden, zugegeben und es erfolgt die Verseifung des Fettsäureanteils bei
50 bis 60 °C. Anschließend werden die weiteren Bestandteile, vorzugsweise portionsweise,
hinzugefügt.
[0087] Ein zweiter Erfindungsgegenstand betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Mittels des ersten Erfindungsgegenstandes zum Waschen, Reinigen und/oder Vorbehandeln
von Textilien. Bei Textilien im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich insbesondere
um textile Flächengebilde, wie beispielsweise Bekleidungsstücke, Bad- oder Wäschetextilien.
Diese können natürliche und/oder synthetische Fasern, wie beispielsweise Seide, Leinen,
Baumwolle, Polyester, Polyamid oder Acetatefasen umfassen. Die Fasern können behandelt
oder unbehandelt sein. Es sind weiterhin solche textile Flächengebilde umfasst, die
aus gewebten oder nicht gewebten Materialien, wie beispielsweise Vliesstoffen, bestehen.
[0088] Ein dritter Erfindungsgegenstand betrifft die Verwendung mindestens einer Steroidsäure
der Formel (I) oder deren Salz zur Steigerung der Reinigungsleistung (Waschkraft)
eines Mittels, insbesondere Textilwaschmittels, enthaltend mindestens ein hydrolytisches
Enzym.
[0089] Ein vierter Erfindungsgegenstand betrifft die Verwendung mindestens einer Steroidsäure
der Formel (I) des ersten Erfindungsgegenstandes (
vide supra) oder deren Salz zur Steigerung der Reinigungsleistung (Waschkraft) eines Mittels,
insbesondere Textilwaschmittels, enthaltend mindestens ein hydrolytisches Enzym, in
einem Temperaturbereich zwischen 10°C und 50°C, zwischen 10°C und 40°C und bevorzugt
zwischen 10°C und 30°C bzw. 10°C und 25°C.
[0090] Ein fünfter Erfindungsgegenstand betrifft ein Verfahren umfassend die Verfahrensschritte
- a) Bereitstellen einer Waschlösung umfassend ein Mittel des ersten Erfindungsgegenstandes,
und
- b) In Kontakt bringen eines Textils mit der Waschlösung gemäß (a).
Beispiele:
[0091] Es wurden unterschiedliche Mittel hergestellt, in denen falls Taurocholsäure, Natriumsalz
zugesetzt wurde, eine äquivalente Gewichtsmenge Alkylbenzolsulfonat entfernt wurde,
um die Menge an anionischem Tensid konstant zu halten. Es wurde die erfindungsgemäße
Zusammensetzung E1 (Steroidsäure und hydrolytisches Enzym), die Zusammensetzungen
V1 (Steroidsäure aber kein hydrolytisches Enzym) und V2 (keine Steroidsäure aber hydrolytisches
Enzym) jeweils mit der Referenzzusammensetzung V3 (keine Steroidsäure und kein hydrolytisches
Enzym) verglichen.

[0092] Für die Waschversuche wurden Haushaltswaschmaschinen (Miele W1514 Novotronic) mit
3,5 kg Begleitwäsche sowie den angeschmutzten Stofflappen beladen. Zusätzlich wurden
80g / 75ml des zu prüfenden Waschmittels zudosiert und bei 20°C im Baumwollprogramm
gewaschen.
[0093] Nach hängender Trocknung und Mangeln der Stofflappen wurde deren Weißgrad spektralphotometrisch
(Minolta CR400-1) bestimmt.
[0094] Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben und sind Mittelwerte von 5 Bestimmungen.
Die Messwerte sind als Differenz zur Referenzformulierung V3 angegeben. Gezeigt sind
demnach die Differenzen der Remissionswerte. Positive Werte zeigen eine Verbesserung
der Waschleistung und eine stärkere Auswaschung des Flecks.
[0095] Die angeschmutzten Textilien wurden gekauft bzw. selbst hergestellt.
Tabelle 2: Vergleich der Waschkraft mit Zusammensetzung V3
|
Waschmittel E1 |
Waschmittel V1 |
Waschmittel V2 |
Schafsblut |
4,5 |
2,7 |
0,4 |
[0096] Tabelle 2 ist eindeutig zu entnehmen, dass die die Kombination von Taurocholsäure-Salz
und hydrolytischem Enzym zu einer synergistischen Verbesserung führt.
1. Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend
- mindestens ein hydrolytisches Enzym und
- mindestens eine Steroidsäure der Formel (I) oder deren Salz

worin
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe stehen,
R4 für eine Hydroxylgruppe, eine Gruppe *-NH-CH2-COOH oder eine Gruppe *-NH-CH2-CH2-SO3H steht.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrolytische Enzym ausgewählt aus mindestens einer Protease, Amylase oder Lipase
sowie Mischungen daraus, bevorzugt aus mindestens einer Protease und/oder mindestens
einer Amylase, besonders bevorzugt aus mindestens einer Protease und mindestens einer
Amylase.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das als hydrolytisches Enzym mindestens eine Endopeptidase (EC 3.4.21), insbesondere
mindestens eine Protease vom Subtilisin-Typ, als Protease enthalten ist
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als hydrolytisches Enzym mindestens eine α-Amylase enthalten ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrolytische Enzym bezogen auf das Gewicht des Mittels in einer Gesamtmenge
von 0,001 bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,01 bis 5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt
von 0,05 bis 4 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,075 bis 3,5 Gew.-%.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass besagte Steroidsäure oder deren Salz in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 5,0 Gew.-%,
besonders bevorzugt von 1,0 bis 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Mittels
enthalten ist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steroidsäure gemäß Formel (I) aus einer oder mehrerer Verbindungen gemäß Formel
(I) ausgewählt wird, die als mögliche Kombination aus R
1, R
2 und R
3 eine der folgenden Kombinationen aufweist:
R1 |
R2 |
R3 |
OH |
H |
OH |
OH |
H |
H |
H |
H |
OH |
H |
H |
H |
H |
OH |
OH |
H |
OH |
H |
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest R4 gemäß Formel (I) für eine Gruppe *-NH-CH2-CH2-SO3H steht.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Steroidsäure zumindest Taurocholsäure (in Formeln (I) oder (I-a): R1 = OH, R2 = H, R3 = OH, R4 = *-NH-CH2-CH2-SO3H) oder deren Salz enthalten ist.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mindestens ein anionisches und/oder mindestens ein nichtionisches Tensid
enthalten.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es flüssig ist.
12. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zum Waschen, Reinigen und/oder
Vorbehandeln von Textilien.
13. Verwendung mindestens einer Steroidsäure der Formel (I) oder deren Salz

worin
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe stehen,
R
4 für eine Hydroxylgruppe, eine Gruppe *-NH-CH
2-COOH oder eine Gruppe *-NH-CH
2-CH
2-SO
3H steht,
zur Steigerung der Reinigungsleistung eines Mittels, insbesondere Textilwaschmittels,
enthaltend mindestens ein hydrolytisches Enzym.
14. Verwendung gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsleistungssteigerung bei Temperaturen zwischen 10°C und 50°C, insbesondere
zwischen 10°C und 40°C, bevorzugt zwischen 10°C und 30°C, besonders bevorzugt zwischen
10°C und 25°C, erfolgt.
15. Verfahren umfassend die Verfahrensschritte
a) Bereitstellen einer Waschlösung umfassend ein Mittel nach einem der Ansprüche 1
bis 11, und
b) In Kontakt bringen eines Textils mit der Waschlösung gemäß (a).