[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Befestigungsbügel zum Herstellen einer kraftübertragenden
Verbindung zwischen einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz, sowie einen Rollladenkasten,
der einen solchen Befestigungsbügel aufweist.
[0002] Fenster- und Türrahmen (Im Folgenden kurz: "Rahmen") sind umlaufend an dem sie jeweils
umgebenden Mauer- bzw. Bauwerk zu befestigen. Der besseren Lesbarkeit wegen werden
nachfolgend die Begriffe "Wand" oder "Mauerwerk" für eine beliebige den Rahmen umgebende
Einfassung verwendet, selbst wenn diese nicht gemauert sondern aus einem anderen Material,
wie z.B. Holz, gefertigt sein sollte oder wenn die Einfassung bereits Teil einer Geschossdecke
ist. Der Wandabschnitt oberhalb eines Fenster- oder Türrahmens wird hier zur einfachen
Unterscheidung von anderen Wandabschnitten als "Sturz" bezeichnet, was auch einen
tragenden Deckenabschnitt oder -rand einschließt.
[0003] Die Befestigung der Rahmen an dem seitlich und bodenseitig angeordneten Mauerwerk
kann in der Regel direkt, d.h. ohne die Verwendung von Zwischenstücken erfolgen. Hierzu
werden beispielsweise Schrauben von der Rahmeninnenseite durch den Rahmen in das umliegende
Mauerwerk getrieben. Ein zwischen dem Rahmen und dem Mauerwerk befindlicher Spalt
kann zur Ausrichtung und Justierung mit schmalen Holzstücken oder ähnlichen Abstandhaltern
überbrückt werden. Der übrige Spalt wird mit einem Bauschaum verschlossen. Ist oberhalb
des Rahmens ein Rollladenkasten angeordnet, wird herkömmlich der Rahmen an dem Rollladenkasten
befestigt, wobei der Rollladenkasten wiederum mit einem darüber liegenden Sturz verbunden
ist, der zumeist als Betonsturz auf dem insoweit als Schalung dienenden Rollladenkasten
gegossen wird und bei einigen Varianten beispielsweise in hinterschnittene (Schwalbenschwanz)nuten
an der Oberseite des Rollladenkastens eingreift. Die Länge des Rollladenkastens ist
größer als die Breite der darunter liegenden Fenster- oder Türöffnung, so dass der
Rollladenkasten mit einem entsprechenden Überstand auf den seitlichen Wandabschnitten
aufliegt, die die Gebäudeöffnung begrenzen. Eine derartige Befestigung des Rahmens
belastet jedoch den weitgehend aus Isoliermaterial hergestellten Rollladenkasten und
genügt in vielen Anwendungen nicht mehr den aktuellen Erfordernissen und Baurechtsvorschriften.
Außerdem schränkt das Erfordernis einer Befestigung des Rahmens am Rollladenkasten,
die Freiheit in der Materialwahl und Gestaltung des Rollladenkastens vor allem in
Bezug auf eine optimierte Wärmedämmung ein. Das Isoliermaterial aus welchem Rollladenkästen
typischerweise hergestellt werden umfasst typische Isoliermaterialien, die als EPS,
XPS, Mineralwolle, Steinwolle, organisches oder anorganisches Polymer bekannt, oder
wie sie unter den Handelsnamen Neopor oder Styrodur im Handel erhältlich sind.
[0004] Als "Rollladenkästen" im Sinne der vorliegenden Erfindung werden auch Raffstorekästen
oder sonstige, kastenförmige Hohlräume angesehen, die sich unmittelbar oberhalb von
Fenster- oder Türrahmen im Allgemeinen über deren gesamte Breite erstrecken, und die
beispielsweis Raffstores, Rollos, Rollläden oder sonstige Einrichtungen, beispielsweise
für den Sonnenschutz, aufnehmen können und die ganz oder überwiegend aus den oben
genannten Materialien hergestellt sind. Der Lambda-Wert der Wärmeleitfähigkeit des
Isoliermaterials aus welchem die Rollladenkästen hergestellt sind, liegt generell
unter 0,04 W/(m · K).
[0005] Da Fenster und Türen bei neuen Gebäuden zunehmend höher und breiter konzipiert werden
und der anstehende Klimawandel auch höhere Spitzenwindgeschwindigkeiten befürchten
lässt, werden die Bauvorschriften hinsichtlich der Befestigung von Fenster- und Türrahmen
an den die Rahmen umgebenden Wänden und Decken zunehmend strenger. Dies gilt nicht
nur wegen der häufig mehrfach verglasten Fenster und Türen, deren Verglasung ein Gewicht
von bis zu 30 kg/m
2 haben kann, sondern vor allem auch wegen der auf Fenster und Türen wirkenden Windlasten,
die mit der Größe von Fenstern und Türen zunehmen. Moderne Baustoffe mit sehr guten
Wärmedämmeigenschaften weisen häufig eine große Vielzahl von Lufteinschlüssen auf,
sodass ein aus einem solchen Material hergestellter Rollladenkasten unter Umständen
nicht die erforderliche Festigkeit aufweist, um die auf ihn wirkenden Kräfte aufnehmen
zu können.
[0006] Ein Problem stellt in diesem Zusammenhang auch die Tatsache dar, dass unter anderem
zum Zweck der besseren Wärmeisolierung auch das Mauerwerk von modernen Gebäuden oft
aus sehr filigran aufgebauten Ziegeln oder anderen für Befestigungselemente nur wenig
mechanischen Halt bietendem Material hergestellt sind. Wenn dann auch entlang der
Oberseite eines breiten Fensters der Rahmen nur unzureichend befestigt ist bzw. großes
Bewegungsspiel hat, werden die Verankerungen in den seitlichen Wänden sehr schnell
überlastet, so dass es zu Aus- und Abbrüchen von Mauerwerk bzw. Wandmaterial an den
Seiten von Gebäudeöffnungen kommen kann.
[0007] Die herkömmliche Befestigung des oberen Holmes von Fenster- oder Türrahmen an einem
Rollladenkasten genügt daher den gestiegenen Anforderungen nicht.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei unterhalb eines Sturzes in ein
Bauwerk integrierten Rollladenkästen eine verbesserte kraftschlüssige Verbindung zwischen
einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz zu ermöglichen, ohne dass nennenswerte
Kräfte zwischen Rahmen und Sturz über das wärmeisolierende Material des Rollladenkasten
eingeleitet werden, aus welchem der Rollladenkasten überwiegend besteht.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch einen Befestigungsbügel zum Herstellen einer kraftübertragenden
Verbindung zwischen einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz, wobei der Befestigungsbügel
einen Verbindungssteg aufweist, an dessen einem Ende ein rahmenseitiges Anschlusselement
und an dessen anderem Ende ein wandseitiges Anschlusselement angeordnet ist, wobei
das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem wandseitigen Anschlusselement,
gemessen zwischen ihren einem Rahmen bzw. einem Sturz zugewandten Seiten mindestens
10 cm, vorzugsweise mindestens 15 cm und insbesondere mindestens 20 cm beträgt.
[0010] Der Abstand zwischen den Anschlusselementen dient dazu, mindestens einen Teil der
Höhe und vorzugsweise die gesamte Höhe eines Rollladenkastens zwischen Rahmen und
Sturz zu überbrücken.
[0011] Durch Befestigen des wandseitigen Anschlusselements an einem Sturz und des rahmenseitigen
Anschlusselements an einem Rahmen können auf den Rahmen wirkende Kräfte direkt über
den Befestigungsbügel in den Sturz eingeleitet werden. Dadurch wird auch eine Überlastung
der Rahmenbefestigungen entlang der seitlichen Wandabschnitte einer Gebäudeöffnung
vermieden.
[0012] In einer Variante der Erfindung ist das wandseitige mit einem Fenster- oder Türsturz
verklebt.
[0013] Je nach der Oberflächenstruktur und Ebenheit der unteren Sturzfläche kann die Klebeschicht
entweder sehr dünn (z. B. weniger als 1 mm dicke, homogene Klebeschicht bei glatten,
ebenen Sturzflächen) oder bewusst als dicke Klebeschicht (mehrere mm bis z. B. 2 cm)
ausgeführt werden, wofür sich insbesondere ein spezieller, fester und stabiler Montageschaum
mit hoher Klebekraft eignet, der z. B. unter dem Handelsnamen Cosmopur 1716, 2-K-PUR
Klebstoff erhältlich ist.
[0014] Dabei sind das rahmenseitige Anschlusselement und das wandseitige Anschlusselement
derart voneinander beabstandet, dass zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement
und dem wandseitigen Anschlusselement mindestens ein Teil eines Rollladenkasten angeordnet
werden kann. Da die auf das Fenster oder die Tür wirkenden Kräfte (teilweise) über
den oberen Holm des Rahmens und den Befestigungsbügel in den Sturz übertragen werden,
wird der Rollladenkasten hierbei nicht, zumindest aber erheblich weniger belastet
als bei der Verwendung des Rollladenkastens als kraftübertragendes Verbindungselement
zwischen Rahmen und Sturz.
[0015] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden die Begriffe "oben", "unten", "innen"
und "außen" so verwendet wie sie bei einem eingebauten Fenster definiert sind.
[0016] Das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem wandseitigen Anschlusselement,
gemessen zwischen ihren einem Rahmen bzw. einem Sturz zugewandten Seiten, kann im
Bereich von 100 cm bis 50 cm, bevorzugt im Bereich von 15 cm bis 35 cm, und bevorzugt
im Bereich von 20 cm bis 30 cm liegen. In der Praxis liegt die Höhe des Befestigungsbügels
eher bei 25 bis 30 cm oder auch noch darüber und ist im Allgemeinen der Höhe des verwendeten
Rollladenkastens angepasst.
[0017] Damit der Befestigungsbügel an das Höhenmaß unterschiedlicher Rollladenkastens anpassbar
ist, kann das Höhenmaß des Befestigungsbügels in einer Ausführungsform einstellbar
sein. Beispielsweise kann der Verbindungssteg des Befestigungsbügels zwei- oder mehrteilig
ausgeführt sein, wobei die Teile des Verbindungsstegs in vorbestimmten Positionen,
die vorbestimmten Höhenmaßen entsprechen, lösbar miteinander verbunden sind. Die Teile
des Verbindungsstegs können u.a. als U-Profile ausgestaltet sein, wobei die U-Profile
in vorbestimmten Abständen Aussparungen aufweisen, durch die ein Befestigungsmittel
geführt werden kann, sodass die U-Profile in vorbestimmten Positionen lösbar miteinander
verbunden werden können. Der Befestigungsbügel kann dann für Rollladenkasten mit unterschiedlichen
Höhenmaßen verwendet werden.
[0018] Das obere und das untere Anschlusselement können unabhängig voneinander jeweils einen
Befestigungsflansch aufweisen, der auch in Form eines Befestigungsbleches vorliegen
kann, das gegebenenfalls Verstärkungssicken aufweist. Der Flansch kann mit seiner
Flachseite an den Sturz bzw. den Rahmen angelegt und an diesem befestigt, beispielsweise
verklebt und/oder verschraubt werden. Praktischerweise kann der Flansch hierfür eine
entsprechende Anzahl von Bohrungen aufweisen.
[0019] In einer Ausführungsform ist mindestens das wandseitige Anschlusselement für das
Verkleben mit der Unterseite eines Sturzes ausgelegt, insbesondere zum Beispiel als
horizontaler Flansch ausgebildet.
[0020] Für ein Verkleben kann der Flansch insbesondere Aussparungen und/oder Hinterschneidungen
aufweisen, in die Klebstoff eindringen und so eine besonders haltbare Verbindung bereitstellen
kann. Weiterhin sollte ein solcher Flansch für eine Klebeverbindung in der Draufsicht
vom Sturz her eine Fläche von mindestens 50 cm
2 vorzugsweise mindestens 80 cm
2 haben.
[0021] Befindet sich in der Oberseite des zu befestigenden Rahmens eine passende Aussparung,
kann der rahmenseitige Flansch auch ganz oder teilweise in diese Aussparung eingesetzt
werden, sodass die Verbindung zwischen Rahmen und Befestigungsbügel als Formschluss
ausgeführt ist. Eine Verrastung zwischen dem rahmenseitigen Flansch und dem Rahmen
ist ebenso möglich.
[0022] In einer Ausführungsform ist der minimale Abstand zwischen den Flachseiten der Flansche
derart gewählt, dass ein vorbestimmter Rollladenkasten passgenau zwischen den Anschlusstücken
einsetzbar ist, wozu gegebenenfalls auch Aussparungen im Rollladenkasten vorgesehen
sein oder hergestellt werden können.
[0023] Denkbar ist aber auch, dass ein Teil des oberen Holmes des Fensterrahmens in die
Unterseite eines Rollladenkastens eingelassen ist, so dass der Befestigungsbügel nicht
zwingend und in allen Fällen die gesamte Höhe des Rollladenkastens überbrücken muss.
Ebenso könnte die Oberseite des Rollladenkastens eine Aussparung aufweisen, in der
ein Abschnitt eines Sturzes aufgenommen ist.
[0024] Das Anschlusselement bzw. der Flansch kann sich in einer anderen Ausführungsform
auch im Wesentlichen vertikal erstrecken und für eine Befestigung an der Innenfläche
eines Fensterrahmens ausgelegt sein.
[0025] In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Befestigungsbügel in einer Seitenansicht,
entsprechend einer Querschnittansicht durch den überbrückten Rollladenkasten, Z-,
C- oder L-förmig ausgebildet. Auch andere Formen oder Ergänzungen der Z-, C- oder
L-Form sind denkbar, wobei es wesentlich auf die Grundform eines vertikalen Verbindungssteges
und eines im Wesentlichen horizontalen unteren Schenkels mit Anschlusselementen am
oberen Ende des vertikalen Schenkels, sowie am unteren horizontalen Schenkel ankommt.
Die Anschlusselemente können ihrerseits die Form von Schenkeln oder Flanschen, Winkelstücken
etc. annehmen, wodurch die Grundform des "L" oder "C" oder (wenn auch weniger bevorzugt)
des "Z" zu entsprechend komplexeren oder abgewandelten Formen ergänzt wird. Insbesondere
können die Anschlusselemente mit den horizontalen unteren und/oder oberen horizontalen
Stegen der L- bzw. C- oder Z- Form identisch sein.
[0026] Diese Grundform ermöglicht die Anordnung des Befestigungsbügels mit seinem vertikalen
Schenkel vertikal entlang einer Innenseite eines Rollladenkastens, wobei sich ein
unterer Schenkel der Z-, C- oder L-Form unterhalb des Rollladenkastens von innen nach
außen bis über den oberen Holm eines Rahmens erstreckt um dort mit diesem fest verbunden
zu werden. Dies trägt dem üblicherweise vorhandenen Versatz des Fensterrahmens gegenüber
der Innenfläche des Rollladenkastens nach außen Rechnung, wobei der vertikale Schenkel
des Befestigungsbügels nicht entsprechend tief im Inneren des Rollladenkastens verlaufen
kann, weil er dort mit dem aufgewickelten Rollladenpanzer oder der Rollladenwelle
kollidieren würde. Auch an der Oberseite des Rollladenkastens ist ein entlang der
Oberseite ein nach außen (C-Form) oder innen (Z-Form) verlaufender Schenkel des Befestigungsbügels
zur Verbesserung der Stabilität vorgesehen, wobei wiederum die C-Form gegenüber der
Z-Form bevorzugt ist, weil der obere Schenkel dann durch den Rollladenkasten verdeckt
ist und nicht die Optik des Sturzes bzw. einer Decke des Raumes stört.
[0027] Die horizontalen Schenkel, insbesondere der untere Schenkel, können eine variabel
einstellbare Länge aufweisen. Dementsprechend kann die relative Anordnung eines zu
befestigenden Rahmens relativ zu dem Sturz in horizontaler Richtung innerhalb der
Maueröffnung und somit auch relativ zu einem unterhalb des Sturzes befindlichen Rollladenkasten
angepasst werden.
[0028] Beispielsweise kann in einer Ausführungsform ein rahmenseitiger Flansch entlang des
ersten Schenkels stufenlos oder diskret an verschiedenen vorbestimmten Positionen,
beispielsweise mittels einer Nut-Nutstein-Verbindung, befestigbar sein.
[0029] Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem wandseitigen Anschlusselement des Befestigungsbügels
und einem Sturz kann eventuell dadurch verbessert werden, dass die Flachseite der
wandseitigen Flansch ein Profil, bevorzugt in der Form von pyramidenförmigen Erhebungen,
einer Wellenform und/oder in der Form von dornenartigen Erhebungen, aufweist. Durch
das Profil kann die Reibung zwischen der wandseitigen Flansch und dem Sturz erhöht
werden. Bei dünnen Flanschen (Blechen) dient die Profilierung auch der Erhöhung der
Stabilität
[0030] Vorgesehen ist in einer Ausführungsform, dass der rahmenseitige Flansch gegenüber
dem Anschlusselement in Richtung des wandseitigen Anschlusselements, d. h. nach oben
versetzt ist. Ein an einem Rahmen befindlicher Vorsprung kann so in eine Vertiefung
zwischen der rahmenseitigen Flansch und dem rahmenseitigen Anschlusselement eingreifen.
[0031] In einer Ausführungsform sind die mit einem Sturz in Eingriff bringbare Flachseite
des wandseitigen Flansches und die mit einem Rahmen in Eingriff bringbare Flachseite
des rahmenseitigen Flansches im Wesentlichen parallel zueinander und im Wesentlichen
senkrecht zu dem Verbindungssteg ausgerichtet..
[0032] Das wandseitige Anschlusselement kann gegenüber dem Verbindungssteg, beispielsweise
mit einem Winkelblech, abgestützt sein. Das Winkelblech versteift die Verbindung zwischen
dem Anschlusselement und dem Verbindungssteg, sodass insgesamt die Befestigung zwischen
einem Sturz und dem wandseitigen Anschlusselement belastbarer ist - vor allem gegenüber
auf den Befestigungsbügel wirkenden Querkräften und Momenten.
[0033] Für die stabile und weitgehend starre Verbindung zwischen dem vertikalen Verbindungssteg
und einem oder beiden oder horizontalen Schenkeln, die die Anschlusselemente aufweisen,
können einen Eckenverstärkung oder eine Verstrebung vorgesehen sein. In einer Ausführungsform
ist hierfür ein aus miteinander verschweißten Blechstreifen bestehender Fachwerkknoten
vorgesehen.
[0034] Vorteilhaft ist es, wenn zumindest der wandseitige Verbindungssteg bzw. -Flansch
in etwa bündig mit der Oberseite des Rollladenkastens abschließt. Insbesondere beim
Verkleben eines solchen Flansches kann dann auch die Oberseite des Rollladenkastens
mindestens in der näheren Umgebung des Flansches oder auch vollflächig mit der unteren
Fläche eines Sturzes verklebt werden, so dass sich eine sichere und dichte Verbindung
zwischen der Unterseite des Sturzes und der Oberseite des Rollladenkastens ergibt,
bei der aber Kräfte durch Windlasten vornehmlich durch den im Vergleich zum Rollladenkasten
formstabileren Befestigungsbügel übertragen und stärkere Verformungen oder Belastungen
des Rollladenkastens verhindert werden. Dabei kann jedoch für die Verbindung der Oberseite
des Rollladenkastens mit dem Sturz der für die Verbindung des Flansches verwendete
Klebstoff durch einen anderen Klebstoff, durch Dichtbänder oder durch Montageschaum
ersetzt sein, sofern die Oberseite des Rollladenkastens nicht hinreichend dicht mit
der Unterseite des Sturzes abschließt.
[0035] Der Befestigungsbügel kann aus mehreren kraft- und formschlüssig stabil miteinander
verbindbaren Teilen bestehen. Beispielsweise kann ein oberes Anschlusselement an einem
Sturz befestigt sein, dass seinerseits mit dem übrigen Teil des Befestigungsbügels
starr verbindbar ist, oder ein unteres Anschlusselement ist zum Beispiel mit einer
Revisionsklappe des Rollladenkastens fest verbunden und kann bei Bedarf mit dieser
vom Rollladenkasten und dem übrigen Teil des Verbindungsbügels abgenommen und wieder
kraftschlüssig und vorzugsweise starr mit diesen Teilen verbunden werden. Gegebenenfalls
kann auch die Revisionsklappe bzw. ein unterer Verschlussdeckel des Rollladenkastens
selbst aus einem hinreichend stabilen Material gefertigt sein, dass er gleichzeitig
das untere Anschlusselement des Befestigungsbügel bildet
[0036] Der Befestigungsbügel kann auch integraler Bestandteil eines Rollladenkastens sein,
wie es weiter unten ebenfalls beschrieben ist. Das Winkelblech oder ein Fachwerkknoten
werden beim Ausschäumen der Form für den Rollladenkasten von dem Material des Rollladenkatens
umschlossen und stellen eine sichere Verbindung mit dem Befestigungsbügel her. Die
Anschlusselemente bleiben durch die Wände des Rollladenkastens hindurch zugänglich.
Gegebenenfalls können Aussparungen in den Wänden des Rollladenkastens einen direkten
Zugang zu Befestigungsbohrungen in den Anschlusstücken bereitstellen. Diese Aussparungen
können nach der Montage des Befestigungsbügels durch Dübel oder Stopfen aus dem Material
des Rollladenkastens verschlossen werden.
[0037] In einer Ausführungsform weist der Verbindungssteg ein thermisches Trennelement auf,
welches das wandseitige Anschlusselement und das rahmenseitige Anschlusselement thermisch
voneinander trennt. Das thermische Trennelement kann insbesondere auch den gesamten
unteren horizontalen Schenkel oder Teile hiervon und/oder das rahmenseitige Anschlusselements
umfassen um eine Wärmebrücke zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem
Innenraum zu vermeiden.
[0038] In einer Ausführungsform erstreckt sich das Trennelement über den unteren Schenkel
bis zu dem oberen C-Schenkel bzw. wandseitigen Anschlusselement, umfasst dessen Schenkel
bzw. dieses Anschlusselement jedoch nicht. In noch einer anderen Ausführungsform besteht
der gesamte Verbindungssteg aus einem schlecht wärmeleitenden Material.
[0039] In einer Ausführungsform ist das thermische Trennelement aus einem Material mit einer
spezifischen Wärmeleitfähigkeit im Bereich von 0,001 W/(m*K) bis 0,6 W/(m*K), vorzugsweise
im Bereich von 0,02 W/(m*K) bis 0,3 W/(m*K) und besonders bevorzugt im Bereich von
0,03 W/(m*K) bis 0,18 W/(m*K) gefertigt. Materialien mit einer solchen spezifischen
Wärmeleitfähigkeit sind mit ausreichender Stabilität verfügbar und verhindern die
Ausbildung von Wärmebrücken.
[0040] Das thermische Trennelement kann ganz oder überwiegend aus einem Verbundfaserstoff
bestehen.
[0041] Ausreichende Stabilität vorausgesetzt, kann der Befestigungsbügel aus den unterschiedlichsten
Materialien und Kombinationen hieraus bestehen, wie zum Beispiel aus Stahl, Kunststoff,
GFK, Aluminium, Holz, Holzverbundwerkstoffe, stabilisierte Pappe und Kartonagen, Mineralfasern
und PVC-Gittergewebe, ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0042] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem einen Rollladenkasten aus Isoliermaterial,
mit einer Oberseite, einer mindestens teilweise offenen Unterseite und einer Innenseite,
wobei der Rollladenkasten mindestens einen Befestigungsbügel aufweist, der seinerseits
einen vertikalen Verbindungssteg, einen horizontalen Verbindungssteg mit einem rahmenseitiges
Anschlusselement am unteren Ende des Verbindungsstegs und ein wandseitiges Anschlusselement
am oberen Ende des Verbindungsstegs aufweist, wobei der Verbindungssteg sich zwischen
Oberseite und Unterseite des Rollladenkastens in der Weise erstreckt, dass das wandseitige
Anschlusselement (4) mit einem Sturz oberhalb des Rollladenkastens und das rahmenseitige
Anschlusselement mit einem Rahmen unterhalb des Rollladenkastens verbindbar ist.
[0043] Im Allgemeinen erstreckt der Verbindungssteg sich entlang der Innenseite (10d) des
Rollladenkastens. Wenn jedoch ein Rollladen oder ein Sonnenschutzelement auf der Innenseite
eines Fensters aus dem Rollladenkasten abgesenkt werden soll, müssen Außen und Innenwand
des Rollladenkastens ihre Rolle vertauschen, so dass der Verbindungssteg dann entlang
der Außenseite verlaufen würde.
[0044] Der Befestigungsbügel kann insbesondere integraler Bestandteil eines Rollladenkastens
sein, wie es weiter unten genauer beschrieben ist.
[0045] In einer Ausführungsform können das wandseitige Anschlusselement an der Oberseite
des Rollladenkastens und das rahmenseitige Anschlusselement an der Unterseite des
Rollladenkastens anliegen. Der Befestigungsbügel kann so den Rollladenkasten zumindest
teilweise derart umgreifen, dass der Rollladenkasten passgenau zwischen dem wandseitigen
Anschlusselement und dem rahmenseitigen Anschlusselement angeordnet werden kann.
[0046] Zweckmäßig ist auch, wenn der Befestigungsbügel derart in den Rollladenkasten integriert
ist, dass mindestens der Verbindungssteg, vorzugsweise auch eines oder beide Anschlusselemente,
nicht von der Außenfläche des Rollladenkastens hervorstehen. Der Rollladenkasten und
der integrierte Befestigungsbügel können so bündig mit der Innenfläche und vorzugsweise
auch der Unterseite des Rollladenkastens abschließen, ohne dass Erhebungen in den
Raum vorstehen, die eine anschließende Bearbeitung der Innenwand, z.B. Tapezieren
und Streichen, erschweren.
[0047] Der Befestigungsbügel kann beispielsweise während der Herstellung des Rollladenkastens
vor dem Ausschäumen in die Form für den Rollladenkasten eingelegt werden, sodass der
Befestigungsbügel durch das Ausschäumen der Form integraler Bestandteil des Rollladenkastens
wird.
[0048] Der Rollladenkasten kann beispielsweise auch zusätzliche Aussparungen aufweisen,
die den Zugang zu den Anschlusselementen erleichtern. Solche Aussparungen können nach
der Montage beispielsweise durch passende Dübel oder Stopfen verschlossen werden.
[0049] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
und der dazugehörigen Figuren.
[0050] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungsbügels,
- Figur 2
- eine Querschnittsansicht eines Befestigungsbügels gemäß Figur 1 in Eingriff mit einem
Rahmen und einem Sturz,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Rollladenkasten mit einem integrierten
Befestigungsbügel gemäß der vorliegenden Erfindung.
- Figur 4
- eine Variante des Befestigungsbügels nach Figur 1 mit einem weiter ausladenden Flansch
4'
- Figur 5
- Einen Schnitt durch einen montierten Rollladenkasten mit dem Befestigungsbügel 1'
nach Figur 4
- Figur 6
- eine weitere, alternative Ausführungsform eines Befestigungsbügels 101, hergestellt
aus Profilblechen
- Figur 7
- Einen Schnitt durch einen montierten Rollladenkasten mit dem Befestigungsbügel 101
nach Figur 6
- Figur 8
- die Ausführungsform eines Befestigungsbügels nach Figur 4 jedoch mit einer anderen
Art der Befestigung über eine Profilschiene,
- Figur 9
- eine ähnliche Ausführungsform wie Figur 8, bei welcher die Rolle von Flansch und Profilschiene
vertauscht ist,
- Figur 10
- eine Ansicht einer Ausführungsform ähnlich Figur 7 mit einem an einen Fenstersturz
angeklebten Verbindungsflansch,
- Figur 11
- eine Ansicht von der Vorder- bzw. Rückseite eines Rollladenkastens auf eine Variante
gemäß Figur 8, wobei die Profilschiene 25 an einen Sturz angeklebt ist,
- Figuren 12 bis 16
- weitere Varianten eines Befestigungsbügels mit einem an einen Fenstersturz angeklebten
Befestigungsflansch.
[0051] Der in der Figur 1 in perspektivischer Ansicht dargestellte Befestigungsbügel 1,
der auch in den Figuren 2 und 3 mit weiteren Details zu erkennen ist, ist gemäß der
vorliegenden Erfindung zum Herstellen einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen einem
Fenster- oder Türrahmen 14 und einem Sturz 15 vorgesehen, wobei letzterer auch durch
einen Deckenabschnitt gebildet sein kann (wie in den Figuren 2, 4 und 5 dargestellt).
Der Befestigungsbügel 1 hat einen sich vertikal erstreckenden Verbindungssteg 2. An
dem einen Ende des Verbindungsstegs 2 ist ein rahmenseitiges Anschlusselement 3 angeordnet,
dass sich in etwa senkrecht zu dem Verbindungssteg 2 erstreckt und einen Flansch 3a
aufweist, der mit seiner unteren Flachseite 5 auf den oberen Holm 14 eines Rahmens
aufzulegen und mit diesem zu verbinden ist.
[0052] Diese Ausgestaltung verleiht dem Befestigungsbügel im Wesentlichen eine L-Form. Ein
wandseitiges Anschlusselement 4 mit einem Flansch 4a zum Anlegen und Befestigen an
einem Sturz befindet sich an dem anderen Ende des Verbindungsstegs 2. Das wandseitige
Anschlusselement 4 erstreckt sich bei dieser Ausführungsform gegenüber dem vertikalen
Verbindungssteg 2 nur relativ wenig in horizontaler Richtung, so dass der Befestigungsbügel
1 in der Seitenansicht im Wesentlichen als L-förmig erscheint. Insbesondere bei weiter
horizontal ausladenden Anschlusselementen 4 bzw. Flanschen 4a geht diese L-Form in
eine C-Form über.
[0053] Zum Anbringen des Befestigungsbügels 1 an einem Sturz (in der Figur 1 nicht dargestellt)
wird der wandseitige Flansch 4a mit seiner oberen Flachseite 6 an die Unterseite eines
Sturzes 15 gedrückt. Durch die in dem Flansch 4a vorgesehenen Bohrungen 16 kann anschließend
je eine Schraube hindurchgeführt und beispielsweise unter Verwendung eines Dübels
in den Sturz eingeschraubt werden.
[0054] Das Einschrauben kann dabei, anders als in Figur 2 dargestellt, schräg in die Decke
bzw. in einen Sturz 15 oberhalb des Rollladenkastens 100 von der Innenseite des Rollladenkastens
aus erfolgen. Soweit das wandseitige Anschlusselement sich bis in den Bereich oberhalb
des Hohlraumes des Rollladenkastens erstreckt, können Schrauben oder andere Befestigungselemente
auch von dem Hohlraum des Rollladenkastens aus durch dessen obere Wand hindurch in
den Sturz eingebracht werden.
[0055] Um die Stabilität der Befestigung zu erhöhen, geht der wandseitige Flansch 4a in
ein nach unten abgewinkeltes Winkelblech 7 über, welches den wandseitigen Flansch
4a an dem Verbindungssteg 2 abstützt.
[0056] Der rahmenseitige Flansch 3a ist mit einem Rahmen 14 (in Figur 2 und 3 dargestellt)
verbindbar. In der gezeigten Ausführungsform ist der Flansch 3a wahlweise für ein
Verkleben, Verschrauben oder wechselseitig formschlüssiges Eingreifen mit einem oberen
Holm des Rahmens geeignet. Die einem Sturz zugewandte Flachseite 6 des wandseitigen
Flansches 4a und die einem Rahmen zugewandte Flachseite 5 des rahmenseitigen Flansches
3a erstrecken sich im Wesentlichen parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht
zu dem Verbindungssteg 2. Somit können die Unterseite des Sturzes und die Rahmenoberseite,
die sich ebenfalls in Wesentlichen senkrecht zu dem Verbindungssteg 2 erstrecken,
auf einfache Weise mit den Flanschen 3a bzw. 4a verbunden werden.
[0057] Das rahmenseitige Anschlusselement 3, insbesondere dessen mit dem Rahmen verbundener
Flansch 3a und das wandseitige Anschlusselement 4und damit auch der Innenraum hinter
dem Rollladenkasten sind thermisch voneinander getrennt, wobei der Verbindungssteg
2 hierzu ein thermisches Trennelement 9 aufweist, das je einen Teil des vertikalen
L-Schenkels und des unteren L-Schenkels umfasst. Dabei ist das thermische Trennelement
9 zum Beispiel überwiegend aus einem Verbundfaserstoff mit einer spezifischen Wärmeleitfähigkeit
im Bereich von 0,02 W/(m*K) bis 0,3 W/(m*K) hergestellt. Der vertikale Schenkel 2
besteht somit aus einem oberen geraden Abschnitt und dem als thermisches Trennelement
9 ausgebildete Winkelabschnitt, die in dem Bereich 19 zum Beispiel mittels einer formschlüssigen
Steckverbindung, vorzugsweise in Presspassung, zusammengefügt sind. Ebenso ist das
Anschlusselement 3 bei 20 mittels einer entsprechenden Steckverbindung zusammengefügt.
Es versteht sich, dass der L-Schenkel 2 einschließlich des Winkelabschnittes 9 zusammen
mit dem Anschlusselement 3 (und ohne oder mit dem Flansch 3a) auch in einem Stück
aus einem schlecht wärmeleitenden, aber stabilen Material, wie zum Beispiel einem
Glasfaserkunststoff (GFK), in einem Stück hergestellt sein könnte
[0058] Das thermische Trennelement 9 verhindert das Ausbilden einer Wärmebrücke zwischen
dem gegebenenfalls relativ nahe an der Außenseite des oberen Rahmenholmes angebrachten
Flansch 3a und dem Innenraum des entsprechenden Gebäudes.
[0059] Das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement 3 und dem wandseitigen
Anschlusselement 4, gemessen zwischen den einem Rahmen 14 bzw. einem Sturz 15 zugewandten
Seiten 5,6, liegt im Bereich von 20 cm bis 35 cm, sodass oberhalb des Rahmens 11 und
unterhalb des Sturzes 15 ein Rollladenkasten 100 angeordnet werden kann. Kräfte, die
auf den Fenster- oder Türrahmen wirken, werden jedoch nicht in den Rollladenkasten
100 eingeleitet, da der Befestigungsbügel auf den Rahmen 14 bzw. dessen oberen Holm
wirkende Kräfte in den Sturz 15 einleitet, ohne dass der Rollladenkasten 100 dabei
nennenswert belastet wird.
[0060] Der im Zusammenhang mit der Figur 1 beschriebene Befestigungsbügel 1 ist in Figur
2 als integraler Bestandteil in der Querschnittszeichnung eines erfindungsgemäßen
Rollladenkastens 100 in Eingriff mit einem Sturz 15 und einem Rahmen 14, dargestellt..
[0061] In Figur 2 erkennt man demnach einen Schnitt durch einen Rollladenkasten 100 mit
dem vorstehend beschriebenen, integrierten Befestigungsbügel 1 im montierten Zustand,
d.h. zusammen mit einem Schnitt durch einen Sturz 15 bzw. eine entsprechende Gebäudedecke
und mit einem Fenster- oder Türrahmen 14.
[0062] Eine teilweise weggebrochene perspektivische Ansicht dieser Ausführungsform ist in
der Figur 3 wiedergegeben
[0063] Der Rollladenkasten 100 besteht im Wesentlichen aus vier sich in ihrer Längsausdehnung
senkrecht zur Papierebene erstreckenden Wänden, die einen Hohlraum zur Aufnahme einer
hier nicht dargestellten Wickelwelle und eines ebenfalls nicht dargestellten Rollladenpanzers
bilden. Der Rollladenkasten weist eine obere Wand 10 mit einer Oberseite 10a, eine
innere Wand 11 mit einer Innenseite 11a und eine untere Wand 12 mit einer Unterseite
12a auf, wobei die Unterseite 12 hier als separat anbringbarer Verschlussdeckel ausgestaltet
ist, der den Zugang zu den im Inneren des Rollladenkastens aufgenommenen Teilen erleichtert.
Parallel zur Innenwand 11 erstreckt sich auf der Außenseite von der oberen Wand 10
aus eine Außenwand 13 mit einer Außenfläche 13a. Die untere Wand 12 verschließt die
untere Kastenöffnung nur teilweise und lässt insbesondere einen Schlitz für das Aus-
und Einfahren eines Rollladenpanzers frei. An den nicht dargestellten Stirnseiten
des Rollladenkastens befindet sich ein Lager zur Aufnahme einer Wickelwelle, wobei
entsprechende Raffstorekästen, die ebenso Gegenstand der Erfindung sind, selbstverständlich
keine Wickelwelle und entsprechende Lager aufweisen,
[0064] Der hier ebenfalls im Schnitt dargestellte Befestigungsbügel 1 besteht im Wesentlichen
aus einem vertikalen Schenkel 2, einem unteren, horizontalen Schenkel mit dem Anschlusselement
3 und einem am oberen Ende des vertikalen Verbindungsstegs 2 angebrachten abgewinkelten
Blech, das aus einem sich horizontal erstreckenden Flansch 4a und einem abgewinkelten
Ende 7 besteht, dessen vom Flansch 4a abgewandtes Ende umgebogen und mit dem Verbindungssteg
2 verbunden ist und so den Flansch 4a zusätzlich abstützt.
[0065] Der in Figur 2 im Schnitt dargestellte Befestigungsbügel entspricht genau dem auch
in Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellten Befestigungsbügel 1 und
der in Figur 5 im Schnitt bzw. von der Seite her dargestellte. Befestigungsbügel entspricht
dem in Figur 4 in einer perspektivischen Ansicht dargestellten Befestigungsbügel 1'.
[0066] Die Figur 3 zeigt eine entsprechende perspektivische Ansicht, wobei der Rollladenkasten
nur schemenhaft dargestellt ist und sich in der Realität in Längsrichtung zu beiden
Seiten über den Befestigungsbügel 1 hinaus erstreckt. Die Zahl der Befestigungsbügel
entlang eines Rollladenkastens hängt selbstverständlich von der Gesamtlänge des Rollladenkastens
ab, genauer gesagt von der Gesamtlänge des sich unterhalb des Rollladenkastens erstreckenden
Rahmens bzw. oberen Holmes 14 des Rahmens ab.
[0067] Zweckmäßigerweise sind Befestigungsbügel generell in maximalen Abständen zur nächsten
Seitenwand oder zueinander von etwa 1 m bis 1,5 m angeordnet.
[0068] Der Flansch 3a, der an dem horizontalen Schenkel 3 angebracht ist, wird mit dem oberen
Holm 14 eines Fenster- oder Türrahmens verbunden. Hierzu kann der Flansch beispielsweise
Befestigungsbohrungen aufweisen, die in den Holm 14 eingeschraubt werden. Der Flansch
3a kann aber an seiner Unterseite auch Vorsprünge oder Aussparungen aufweisen, die
in komplementäre Aussparungen oder Vorsprünge an der Oberseite des Rahmens eingreifen.
[0069] Die untere Wand 12 kann gegebenenfalls auch getrennt hergestellt werden, insbesondere
kann der Befestigungsbügel 1 bzw. dessen horizontaler Schenkel 3 bei der Position
20 eine Trennstelle, beispielsweise eine stabile Steckverbindung, aufweisen, sodass
der Endabschnitt des horizontalen Schenkels 3 zusammen mit dem Flansch 3a in eine
entsprechende Form zur Herstellung der unteren Wand 12 eingelegt werden kann, sodass
diese Teile gegebenenfalls getrennt hergestellt und erst bei der Montage des Rollladenkastens
und des Befestigungsbügels zusammengefügt werden.
[0070] Da in der Praxis die auftretenden Kräfte (insbesondere Windlasten) überwiegend horizontale
Kräfte sind, deren Richtung einer horizontalen Linie innerhalb der Papierebene der
Figur 2 entspricht, kommt es im Wesentlichen darauf an, dass der Befestigungsbügel
1 gerade solche in der Figur entweder nach links oder nach rechts auf den Rahmen 14
wirkenden Kräfte aufnimmt und über den horizontalen Schenkel 3 und den vertikalen
Schenkel 4 sowie den Flansch 4a in die Decke oder den Sturz 15 abträgt.
[0071] Daraus ergibt sich, dass zur wirksamen Übertragung solcher Kräfte und entsprechender
Momente vor allem der Übergang von dem vertikalen Schenkel 2 zu dem oberen Anschlusselement
3 bzw. dem oberen Schenkel 4 besonders winkelsteif sein sollte, und dass auch die
Verbindung des Anschlusselementes 4 mit dem Sturz 15 bzw. der Decke besonders winkelsteif
sein sollte. Hierauf sind die bevorzugten Ausführungsformen gemäß den meisten der
dargestellten Figuren ausgerichtet.
[0072] In der Ausführungsform gemäß Figuren 4 und 5 hat der Flansch 4' eine wesentlich größere
Ausladung und erstreckt sich im montierten Zustand weiter nach außen entlang der Oberseite
10a der oberen Wand 10. Die Grundform des Befestigungsbügels 1' in der Seitenansicht
ist somit im Wesentlichen C-förmig, wobei der länger ausgebildete Flansch 4' den oberen
C-Schenkel bildet.
[0073] In allen hier dargestellten Ausführungsformen schließen die Außenseite des Befestigungsbügels,
d.h. die untere Fläche des horizontalen Schenkels 3 einschließlich des Flansches 3a,
die Innenseite des vertikalen Verbindungssteges 2 und die Oberseite des Flansches
4a bündig mit der Kontur bzw. den entsprechenden Außenflächen des Rollladenkastens
ab. Dies erreicht man beispielsweise dadurch, dass einer oder mehrere über die Länge
des Rollladenkastens verteilte Befestigungsbügel mit den passenden Maßen in eine entsprechende
Form zum Ausschäumen und Herstellen des Rollladenkastens eingelegt werden.
[0074] Bei einer hier nicht dargestellten Variante eines erfindungsgemäßen Befestigungsbügels,
ist anstelle eines oberen Befestigungsflansches 4a bzw. 4' oder an einem solchen Flansch
ein Befestigungsanker vorgesehen, der in die Decke bzw. einen Sturz oberhalb des Rollladenkastens
einbetoniert ist. Dies ergibt eine besonders stabile Verbindung zwischen dem Befestigungsbügel
1 und dem Sturz 15. Bei einer solchen Variante kann ein in der Länge einstellbarer
horizontaler unterer Schenkel bzw. ein entsprechendes Anschlusselement für die Befestigung
des Rahmens besonders zweckmäßig sein, insbesondere wenn die genaue Ausführung des
Rahmens zum Zeitpunkt des Einbetonierens des Befestigungsbügels noch nicht feststeht.
[0075] Die Ausführungsform gemäß Figur 6 zeigt einen in der Seiten- bzw. Schnittansicht
im Wesentlichen ebenfalls C-förmigen Befestigungsbügel 101, wobei allerdings der vertikale
Schenkel 102 und die horizontalen Schenkel 103 und 104 aus Profilblechen hergestellt
sind und der obere C-Schenkel 104 deutlich länger ausgeführt ist als der Flansch 4a
in der ersten Ausführungsform.
[0076] Zur Versteifung des Winkels zwischen dem vertikalen Schenkel 102 und dem oberen Schenkel
104 ist bei dieser Ausführungsform mindestens ein Fachwerkknoten 107a, 107b (im konkreten
Fall zwei Fachwerkknoten) aus Streben vorgesehen. In diesem Fall bestehen die Streben
aus einfachen Blechstreifen, die an einem zentralen Punkt miteinander verbunden sind
und sich von dort aus sternförmig derart in drei Richtungen erstrecken, dass das freie
Ende eines der drei den Fachwerkknoten bildenden Bleche genau mit dem Eckübergang
zwischen dem vertikalen Schenkel 102 und dem horizontalen Schenkel 104 verbunden ist
und die freien Enden der beiden anderen Bleche im Abstand zu diesem Eckpunkt mit dem
vertikalen Schenkel 102 bzw. dem horizontalen Schenkel 104 verbunden sind.
[0077] Dies ergibt bei minimalem Materialeinsatz eine extrem steife Winkelverbindung zwischen
dem vertikalen Schenkel 102 und dem horizontalen Schenkel 104. Die einzelnen Verbindungen
zwischen den Blechen 107a, 107b, dem Verbindungssteg bzw. Schenkel 102 und dem Flansch
104 können insbesondere durch Verschweißen hergestellt werden. Anstelle der Bleche
kann man selbstverständlich auch Rundstäbe oder Stäbe mit anderen Querschnittsformen
zur Herstellung der Fachwerkknoten verwenden.
[0078] Gleichzeitig weisen die Ausführungsformen der Figuren 4 bis 7 an Ihren oberen Schenkeln
4' bzw. 104 Befestigungsmöglichkeiten an dem Sturz 15 oder einer Decke in relativ
großem Abstand, gemessen entlang der Längserstreckung des Schenkels bzw. Flansches
4' bzw. 104 auf, was effektiv eine besonders winkelsteife Halterung des vertikalen
Schenkels 2 bzw. 102 bewirkt, so dass auch dessen unteres Ende in horizontaler Richtung
(von innen nach außen und umgekehrt) kaum ausgelenkt werden kann. Dies stellt die
Übertragung entsprechender Kräfte und Momente von dem Rahmen 14 auf den Sturz 15 sicher.
[0079] In der vorliegenden Ausführungsform sind rechts und links neben einer zentralen Profilsicke
der Blechprofile, aus welchen der vertikale Schenkel 102 und der horizontale Schenkel
104 hergestellt sind, zwei entsprechende Fachwerkknoten mit den entsprechenden Abschnitten
der Schenkel 102, 104 verbunden.
[0080] Figur 7 zeigt nochmals die Ausführungsform gemäß Figur 6 zusammen mit dem unteren,
vor der Montage von dem vertikalen Schenkel getrennten unteren Schenkel 103, der in
diesem Fall zusammen mit der unteren Wand 112 des Rollladenkastens hergestellt ist.
Mit dem Schließen der Unterseite des Rollladenkastens durch den Verschlussdeckel 112
(wobei selbstverständlich der Austrittsschlitz für den Rollladen freibleibt) werden
die beiden Schenkel 102 und 103 vorzugsweise im Bereich ihrer Endabschnitte miteinander
verbunden, wobei die Verbindung eine einfache Nut-Feder-Verbindung, eine Schraubverbindung
oder auch eine sonstige formschlüssige Verbindung und/oder Klebeverbindung sein kann.
[0081] Auf eine Winkelsteifigkeit kommt es an diesem unteren Verbindungspunkt praktisch
nicht an, da jegliche horizontalen Lasten, die durch Winddruck bzw. durch von Windströmung
hervorgerufenen Unterdruck auf das Fenster bzw. eine Tür und den oberen Holm 14 wirken,
ausschließlich in Längsrichtung des unteren Schenkels 103 auf den Verbindungsbügel
übertragen werden, wobei der vertikale Schenkel 102 diese Kraft aufgrund der winkelsteifen
Verbindung mit dem oberen Schenkel 104 ohne nennenswerte Horizontalbewegung des unteren
Endes des Verbindungsteges 102 in die Decke bzw. den Sturz 15 einleitet.
[0082] Wesentlich ist nur die kraft- und vorzugsweise formschlüssige Verbindung zwischen
dem horizontalen Schenkel 103 und dem unteren Ende des vertikalen Schenkels 102 in
horizontaler Richtung, was aber auch eine winkelsteife Verbindung in diesem Bereich
keineswegs ausschließt. Vertikale Relativbewegungen zwischen dem Rahmen 14 und der
Decke bzw. dem Sturz 15 treten in der Praxis (wenn man von Erdbeben absieht) nur in
wesentlich geringerem Maße auf und können auch ohne Weiteres durch entsprechende leichte
Verformung des Rollladenkastens und/oder des Befestigungsbügels kompensiert werden,
ohne dass dabei irgendwelche Kräfte zu übertragen sind, da entsprechende Kraftübertragungen
in vertikaler Richtung zwischen den Wänden und einem Sturz oder einer Decke ausreichend
sicher übertragen werden. Alternativ können zur Übertragung horizontaler und vertikaler
Kräfte selbstverständlich auch beide Eckübergänge zwischen dem vertikalen Schenkel
und den beiden horizontalen Schenkeln in gleicher Weise winkelsteif ausgestaltet werden.
[0083] In den Figur 8 ist eine weitere Variante dargestellt, bei welcher der obere Flansch
4' eines Befestigungsbügels beispielsweise gemäß Figur 4 in eine Profilschiene 25
mit seitlichen Hinterschneidungen eingeschoben und beispielsweise mit Hilfe von einer
oder mehreren Feststellschrauben fixiert werden kann. Das Profil der Schiene lässt
sich beschreiben als ein ebenes Rechteckprofil mit U-förmig umgebogenen Seitenkanten,
deren offene U-Seiten aufeinander zu gerichtet sind. Diese U-Form ist so bemessen,
dass die Seitenkanten des Flansches (vorzugsweise mit geringem Spiel) darin aufgenommen
werden können, wobei der Flansch breiter ist als der lichte Abstand zwischen den gegenüberliegenden
U-Profilformen, aber auch schmaler als der lichte Abstand zwischen dem Grund der durch
die U-Profilform gebildeten Nuten. Die Profilschiene 25 kann ihrerseits mittels Schrauben
oder durch Kleben am Sturz 15 bzw. der Decke befestigt oder gemäß einer Variante in
den Sturz 15 oder die Decke einbetoniert sein und ausreichend von dieser hervorstehen,
so dass der Flansch 4' von einer Stirnseite der Profilschiene her eingeschoben werden
kann. Figur 9 zeigt eine Variante, bei der die Rolle von Profilschiene und Flansch
gegenüber der Ausführungsform nach Figur 8 vertauscht ist, d. h. der Flansch 25' ist
an einer Decke bzw. einem Sturz 15 befestigt (z. B. mit einem angeformten Anker einbetoniert),
während das Anschlusselement 4 als zu dem Flansch 25' passende Profilschiene ausgebildet
ist.
[0084] Figur 10 zeigt nochmals einen zwischen einem Rahmen 14 und einem Sturz 15 befestigten
Rollladenkasten 100, bei welchem für die Befestigung und Fixierung der Befestigungsbügel
101 aus Figur 6 verwendet wurde. In diesem Fall ist der obere Flansch 104 des Befestigungsbügels
101 jedoch über eine Klebeschicht 30 mit dem Sturz 15 verklebt. Auch die Oberseite
des Rollladenkastens 100 kann mit dem Sturz 15 verklebt sein oder aber der Spalt zwischen
der Oberseite des Rollladenkastens 100 und der Unterseite des Sturzes 15 ist mit einem
anderen Material, zum Beispiel einem Montageschaum 31, ausgefüllt, der im Vergleich
zu der Klebeschicht 30 nicht notwendigerweise die gleichen Hafteigenschaften aufweisen
muss.
[0085] Auch die übrigen in den Figuren 11 bis 16 dargestellten Varianten zeigen allesamt
Befestigungsbügel, die direkt oder indirekt mit dem Sturz 15 verklebt sind. In der
Ausführungsform gemäß Figur 11 wurde dabei ein Befestigungsbügel entsprechend der
Figur 8 verwendet, wobei eine Profilschiene 25 mit einer ebenen Oberseite mit dem
Sturz 15 verklebt ist. Bei allen verklebten Varianten sollte die Klebefläche in der
Draufsicht bzw. in dem Profilabdruck auf den Sturz 15 nach Möglichkeit 80 cm
2 oder mehr betragen.
[0086] In Figur 12 ist der obere Flansch 4b gegenüber dem Flansch 4a noch dadurch modifiziert,
dass er eine größere Fläche und seitliche Stege 24 aufweist, die einen Raum 26 für
die Aufnahme eines besonders gut haftenden Klebers beispielsweise in Form eines Schaumes
aufweist.
[0087] Figur 12-1 zeigt ein entsprechendes Detail des Befestigungsbügels 1 mit dem modifizierten
Flansch 4b und den Stegen 24.
[0088] In Figur 13 ist eine weitere Variante des Befestigungsbügels 1 mit einem wiederum
modifizierten Befestigungsflansch 4c dargestellt, der L-förmig abgewinkelte Stege
27 an seiner Oberseite aufweist, die hinterschnittene Aufnahmeräume 26' für einen
Kleber bilden, wie man in der Detailansicht gemäß Figur 13-1 genauer erkennt.
[0089] Eine weitere Variante eines Befestigungsbügels 101 a, der analog zu dem Befestigungsbügel
101 in Figur 6 ausgebildet ist, ist in Figur 14 dargestellt.
[0090] In diesem Fall weist der modifizierte Flansch 104a zusätzliche vertikale Stege 124
auf, die wiederum Aufnahmeräume 26 für einen Klebstoff bzw. Klebeschaum definieren,
wie wiederum in der Detailansicht gemäß Figur 14-1 deutlich erkennbar ist.
[0091] Eine weitere Variante 101 b eines Befestigungsbügels ähnlich dem in Figur 6 dargestellten
Befestigungsbügel 101 ist in Figur 15 erkennbar, wobei der Befestigungsflansch 104b
in diesem Fall mit dem Befestigungsflansch 104 aus Figur 6 im Wesentlichen übereinstimmt,
der jedoch mit zusätzlichen Kompressionsbändern oder Dichtstreifen 105 versehen ist,
die ebenfalls einen Aufnahmeraum 26 für Klebstoff definieren. Auch dies ist wiederum
in einer Detailansicht gemäß Figur 15-1 genauer dargestellt. Eine weitere Variante
101c eines Befestigungsbügels analog Figur 6 ist in Figur 16 dargestellt, wobei in
diesem Fall der Flansch 104c schwalbenschwanzförmige Aufnahmeräume 26 zeigt, die zur
Aufnahme eines Klebstoffs dienen und noch eine bessere Verankerung des Flansches 104c
mit einem Sturz 15 bewirken sollen. Auch hier ist wiederum eine Klebeschicht 30 dargestellt,
wobei die Lücke zwischen der Oberseite des Rollladenkastens 100 und der Unterseite
des Sturzes 15 mit demselben Klebstoff 30 oder aber einem einfacheren und weniger
gut haftenden Montageschaum ausgefüllt sein kann.
[0092] Dies gilt selbstverständlich ebenso auch für die übrigen Ausführungsformen, die in
den Figuren 10 bis 15 dargestellt sind.
[0093] Für Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen, dass sämtliche
Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den
Ansprüchen für einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang
mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen
kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder technische
Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder sinnlos machen. Auf die umfassende,
explizite Darstellung sämtlicher denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der
Kürze und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
Bezugszeichenliste
[0094]
- 1, 1', 101
- Befestigungsbügel
- 2, 102
- Verbindungssteg
- 3, 103
- rahmenseitiges Anschlusselement
- 3a
- rahmenseitiger Flansch
- 4,
- wandseitiges Anschlusselement
- 4a, 4', 104
- wandseitiger Flansch
- 5
- dem Rahmen zugewandte Seite
- 6
- dem Sturz zugewandte Seite
- 7
- Winkelblech
- 8
- vertikaler Abschnitt
- 9
- thermisches Trennelement
- 100
- Rollladenkasten
- 105
- Lichtstreifen
- 10a
- Oberseite des Rollladenkastens
- 11a
- Innenseite des Rollladenkastens
- 12a
- Unterseite des Rollladenkastens
- 13a
- Außenseite des Rollladenkastens
- 14
- Rahmen
- 15
- Sturz
- 16
- Bohrung
- 17
- Schraube
- 18
- Dübel
- 24
- Stege
- 25
- Profilschiene
- 26, 26'
- Aufnahmeräume
- 27
- Stege
- 30
- Klebeschicht
1. Befestigungsbügel (1) zum Herstellen einer kraftübertragenden Verbindung zwischen
einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz, wobei der Befestigungsbügel (1) einen
vertikalen Verbindungssteg (2) aufweist, an dessen einem Ende ein rahmenseitiges Anschlusselement
(3) und an dessen anderem Ende ein wandseitiges Anschlusselement (4) angeordnet ist,
wobei das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement (3) und dem wandseitigen
Anschlusselement (4), gemessen zwischen ihren voneinander abgewandten Seiten (5,6),
mindestens 10 cm, vorzugsweise mindestens 15 cm und besonders bevorzugt mindestens
20 cm beträgt.
2. Befestigungsbügel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er in einer Seitenansicht in etwa Z-, C- oder L-förmig ist, wobei der Verbindungssteg
den vertikalen Z-, C- oder L-Schenkel umfasst, der untere Z-, C- oder L-Schenkel das
rahmenseitige Anschlusselement und der obere Z- oder C-Schenkel oder ein oberes Ende
des vertikalen L-Schenkels das wandseitige Anschlusselement aufweist.
3. Befestigungsbügel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das wandseitige Anschlusselement für das Verkleben mit der Unterseite
eines Sturzes ausgelegt ist.
4. Befestigungsbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eines oder beide Anschlusselemente einen Flansch (4a) mit einer Flachseite (6) zum
Anlegen und Befestigen an einem Sturz bzw. an einem Rahmen aufweisen.
5. Befestigungsbügel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Flansche (4a, 3a) einen nicht rechteckigen Profilquerschnitt
und/oder auf seiner Flachseite Vorsprünge und/oder Vertiefungen aufweist.
6. Befestigungsbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die voneinander abgewandten Seiten (6) der Anschlusselemente im Wesentlichen flach
und parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu dem Verbindungssteg (2) ausgerichtet
sind.
7. Befestigungsbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der Verbindungssteg (2) ein thermisches Trennelement (9) aufweist, welches
das wandseitige Anschlusselement (4) und das rahmenseitige Anschlusselement (3) thermisch
trennt.
8. Befestigungsbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er ganz oder teilweise aus einer stabilen, kraftübertragungsfähigen Form eines oder
mehrerer Materialien besteht, das bzw. die ausgewählt sind aus der Gruppe, die Stahl,
Kunststoff, GFK, Aluminium, Holz, Holzverbundwerkstoffe, stabilisierte Pappe und Kartonagen,
Mineralfasern und PVC-Gittergewebe umfasst, ohne hierauf beschränkt zu sein.
9. Befestigungsbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem vertikalen Verbindungssteg bzw. Schenkel und einem oberen oder unteren
horizontalen Schenkel durch einen Fachwerkknoten in dem Eckbereich zwischen dem vertikalen
Schenkel und dem horizontalen Schenkel eine winkelsteife Verbindung erzeugt wird.
10. Befestigungsbügel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mehreren kraft- und formschlüssig stabil miteinander verbindbaren Teilen besteht
11. Rollladenkasten (100) mit einer Oberseite (10a), einer mindestens teilweise offenen
Unterseite (10b) und einer Innenseite (10d), dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen mit dem Rollladenkasten verbundenen Befestigungsbügel (1) aufweist,
der seinerseits einen vertikalen Verbindungssteg, ein rahmenseitiges Anschlusselement
am unteren Ende des Verbindungsstegs und ein wandseitiges Anschlusselement am oberen
Ende des Verbindungsstegs aufweist, wobei der Verbindungssteg sich entlang der Innenseite
(10d) und zwischen Oberseite und Unterseite des Rollladenkastens in der Weise erstreckt,
dass das wandseitige Anschlusselement (4) mit einem Sturz oberhalb des Rollladenkastens
und das rahmenseitige Anschlusselement mit einem Rahmen unterhalb des Rollladenkastens
verbindbar ist.
12. Rollladenkasten (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass er aus Isoliermaterial besteht und mindestens einen Befestigungsbügel nach einem
der Ansprüche 1 - 10 aufweist.
13. Rollladenkasten (100) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbügel (1) derart in den Rollladenkasten (100) integriert ist, dass
der Verbindungssteg nicht von der Innenfläche des Rollladenkastens hervorsteht.
14. Rollladenkasten (100) nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbügel (1) derart in den Rollladenkasten (100) integriert ist, dass
das Wandseitige Anschlusselement bündig mit der Oberseite des Rollladenkastens abschließt
15. Rollladenkasten (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollladenkasten und der Befestigungsbügel zweiteilig ausgebildet sind, indem
der Rollladenkasten einen lösbaren unteren Verschlussdeckel aufweist und der untere
Schenkel des Befestigungsbügels mit dem unteren, lösbaren Verschlussdeckel des Rollladenkastens
fest verbunden oder mit diesem identisch und mit dem vertikalen Verbindungsteg kraftschlüssig
verbindbar ist.