[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag, insbesondere einen verdeckt liegenden Beschlag,
für einen Rahmen und mindestens einen Flügel aufweisende Fenster und Türen, umfassend
einen aus mindestens einem Ecklager und mindestens einem Scherenlager bestehenden
Bandbeschlag, mindestens eine in einem oberen, horizontalen Holm des mindestens einen
Flügels angeordnete, mit dem mindestens einen Scherenlager gekoppelte Schere, mindestens
einen die Ent- und Verriegelung des Flügels ermöglichenden Verriegelungsbeschlag und
mindestens eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Verriegelungsbeschlags,
wobei das Ecklager ein rahmenseitiges Winkelstück und ein flügelseitiges Winkelstück
aufweist und wobei das flügelseitige Winkelstück eine Lagerstelle für einen Ecklagerbolzen
aufweist.
[0002] Bei derartigen Beschlägen muss im aufgeschwenkten Zustand des Flügels das Ecklager
die Gewichtskraft des Flügels aufnehmen. Das Flügelgewicht ist heute teilweise sehr
hoch, zum einen durch architektonisch gewünschte große Glasflächen und zum anderen
durch einen damit einhergehenden Trend zu dreifachen Verglasungen um bei großen Glasflächen
dennoch annehmbare thermische und schallisolierende Dämmwerte erreichen zu können.
[0003] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass das Ecklager erhöhte Gewichtskräfte
aufnehmen kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Die Erfindung geht vor allem von dem Gedanken aus, dass das Ecklager mit höheren
Gewichtskräften belastet werden kann, wenn dessen Lagerflächen, das heißt diejenigen
Flächen, über die der Kraftfluss vom Flügel in den Rahmen stattfindet, vergrößert
werden können. Da die Ausmaße des Ecklagers nicht beliebig vergrößert werden können,
da sie im Wesentlichen von den Profilmaßen abhängig sind und gewisse Standardwerte
einhalten müssen, muss eine Vergrößerung der Belastungsfähigkeit auf andere Weise
hergestellt werden. Bisher war der primäre Krafteinleitungspunkt bzw. die primäre
Krafteinleitungsstelle der Ecklagerbolzen, der den primären Schnittpunkt für den Flügel
darstellt. Die erfindungsgemäße Lösung sieht nun vor, dass das flügelseitige Winkelstück
in einem seitlichen Abstand zur Lagerstelle für den Ecklagerbolzen ein weiteres Lager
aufweist, das zweckmäßig als sich auf einem Laschenelement des Ecklagers abstützendes
Drucklager ausgebildet ist. Die Lagerstelle für den Ecklagerbolzen kann durch eine
in dem flügelseitigen Winkelstück angeordnete Lagerbüchse gebildet sein, insbesondere
eine Lagerbüchse aus einem Kunststoff oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff,
der mit dem Metall des Ecklagerbolzens einen schmiermittelfreien Einsatz erlaubt.
Das weitere Lager ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einstückig
mit der Lagerbüchse ausgebildet. Die das weitere Lager bildende Partie der Lagerbüchse
ragt geringfügig über dem entsprechenden Schenkel des flügelseitigen Winkelstücks
hinaus um eine sichere Auflage auf dem Abstützpartner zu gewährleisten, In weiter
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das flügelseitige Winkelstück einen
Höhenverstellmechanismus für die Lagerbüchse auf, der bevorzugt eine auf die dem rahmenseitigen
Winkelstück abgewandte Seite der Lagerbüchse einwirkende Stellschraube umfasst.
[0006] Das Ecklager weist in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung zwei miteinander
gelenkig verbundene, zwischen dem flügelseitigen Winkelstück und dem rahmenseitigen
Winkelstück angeordnete flügelseitige und rahmenseitige Steuerungslaschen auf, die
zusammen einen scherenartigen Ausstellmechanismus bilden. Dabei stützt sich die weitere
Lagerstelle gleitend auf einer dem flügelseitigen Winkelstück zugewandten Oberfläche
der flügelseitigen Steuerungslasche ab.
[0007] Zur weiteren Verbesserung der Kraftableitung von dem flügelseitigen Winkelstück auf
das rahmenseitige Winkelstück kann zwischen den zwei Steuerungslaschen ein Gleitkörper,
vorzugsweise aus Kunststoff oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff, angeordnet
sein. In weiterer Folge des Kraftflusses kann auch ein erstes Drehgelenk, dass die
rahmenseitige Steuerungslasche und das rahmenseitige Winkelstück miteinander verbindet
mit einer zwischen diesen Teilen angeordneten Scheibe, vorzugsweise aus Kunststoff,
versehen sein. Es ergibt sich so eine kraftleitende Abfolge von Kunststoff-Metallpaarungen,
die in der Lage sind, Flügelgewichte bis 200 kg oder mehr aufzunehmen.
[0008] Der mit Hilfe der Steuerungslaschen gebildete scherenartige Aufstellmechanismus weist
zweckmäßig ein im Abstand von dem ersten Drehgelenk angeordnetes zweites Drehgelenk
auf. Die Steuerungslaschen weisen zweckmäßig an dem ersten Drehgelenk gegenüberliegenden
Endbereichen angeordnete, durch Niete gebildete Lagerbolzen auf, die in langlochartigen
Ausnehmungen in den flügelseitigen Winkelstück und dem rahmenseitigen Winkelstück
verschiebbar angeordnet sind.
[0009] In weiter bevorzugter Ausgestaltung des Beschlags ist die Schere als getrennte Baueinheit
von dem Scherenlager ausgebildet. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Lagerhaltung
aus, da dann lediglich jeweils spiegelsymmetrisch ausgebildete Scherenlager für einen
Rechts- oder Linksanschlag sowie drei Varianten von Scheren, die sich hinsichtlich
ihrer Länge unterscheiden, vorgehalten werden müssen. Für die sechs denkbaren Variationen
aus zwei Scherenlagern und drei Scheren werden damit lediglich fünf Komponenten benötigt.
Bei den bekannten einteiligen Scheren und Scherenlagern werden hingegen sechs unterschiedliche
Bauteile gebraucht. Die erforderliche Verbindung zwischen dem Scherenlager und der
Schere erfolgt vorteilhaft über einen Rastmechanismus.
[0010] Eine vorteilhafte Vereinfachung beim Zusammenbau des Beschlags wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung dadurch erreicht, dass Nietbolzen, die die Steuerungslaschen miteinander
und mit den Winkelstücken verbindende Lagerbolzen bilden, sämtlich von einer Richtung
her vernietet werden. Ein Umspannen des Beschlags in der Nietmaschine ist damit nicht
erforderlich.
[0011] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der Beschlag einen Stellkeil
auf, der eine Horizontaljustierung des Flügels des Fensters oder der Tür ermöglicht
und der reversibel zwischen einem Vertikalschenkel des flügelseitigen Winkelstücks
und einem an den Flügel angeordneten Kernstück angeordnet ist. Eine erste Position
der Horizontaljustierung wird durch gänzliches Weglassen des Stellkeils erreicht,
zwei weitere Positionen der Horizontaljustierung die sich beispielsweise von der ersten
Position um jeweils 1 mm unterscheiden, werden durch Einsetzen des Stellkeils in den
zwei möglichen unterschiedlichen Orientierungen erreicht.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Scherenlager und ein Ecklager eines verdeckt angeordneten Beschlags als Explosionsdarstellung;
- Fig. 2a
- und b das Ecklager im Schnitt und in Seitenansicht im geschlossenen Zustand;
- Fig. 3a
- bis c die Horizontaleinstellung des Flügels mittels eines Verstellungskeils;
- Fig. 4
- die Horizontaleinstellung des Flügels gemäß Fig. 3 als Explosionsdarstellung,
- Fig. 5a
- und b ein Scherenlager und eine Schere des Beschlags.
[0013] Der in der Zeichnung dargestellte Beschlag umfasst ein in Fig. 1 dargestelltes Ecklager
10, das im unteren Bereich eines Fenster- oder Türrahmens zu montieren ist, und ein
Scherenlager 12, das auf der gleichen Rahmenseite in dessen oberem Bereich zu montieren
ist.
[0014] Das Ecklager 10 besteht im Wesentlichen aus einem ersten, rahmenseitigen Winkelstück
14 und einem zweiten, flügelseitigen Winkelstück 16, die über einen Gelenkmechanismus
miteinander verbunden sind. Die Winkelstücke 14 und 16 dienen zur Befestigung des
Ecklagers 10 in den Profilen des Flügels und des Rahmens. Das Winkelstück 14 ist als
Blechbiegeteil aus Stahl gefertigt, während das Winkelstück 16 ein Gussteil aus Zink
oder einem anderen Metall ist. Der Gelenkmechanismus umfasst ein erstes Laschenelement
18, dessen eines Ende mittels eines als Drehgelenk fungierenden Niets 20 mit dem Winkelstück
14 verbunden. Das andere Ende des Laschenelements 18 ist mittels eines Kopfniets 22
in einem Langloch 24 in einem Horizontalschenkel 26 des Winkelstücks 16 verschieblich
geführt. Ein zweites Laschenelement 28 ist an einer Lagerstelle 30 mittels eines als
Drehgelenk fungierenden Niets 32 mit dem ersten Laschenelement 18 drehbar verbunden.
Die Lagerstelle 30 ist zwischen den Nieten 20 und 22 angeordnet. Das zweite Laschenelement
28 ist an einem Endbereich mittels eines Niets 34 drehbar und verschieblich in einem
Langloch 40 in einem horizontal ausgerichteten Schenkel 36 des Winkelstücks 14 geführt,
während der andere Endbereich des Laschenelements 28 einen im Wesentlichen senkrecht
nach oben über das Laschenelement 28 überstehenden Ecklagerbolzen 38 trägt. Der Ecklagerbolzen
38 greift in eine nach unten weisende, ein Gleitlager bildende Öffnung 42 (Fig. 2a)
ein und ist das primäre Kraftübertragungselement zwischen dem Flügel und dem Rahmen.
[0015] Da das Ecklager 10 für besonders schwere Flügelvarianten ausgelegt ist, sind weitere
Maßnahmen für die Kraftübertragung getroffen, die den Kern der vorliegenden Erfindung
darstellen. So ist in eine Ausnehmung 44 (Fig. 2a) im unteren Bereich des vertikal
ausgerichteten Schenkels 46 eine Lagerbüchse 48 aus einem Gleitlagerwerkstoff wie
Kunststoff oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff angeordnet, die einerseits
die Öffnung 42 zur Aufnahme des Ecklagerbolzens 38 aufweist, die andererseits dazu
eine über das Ende des Schenkels 46 überstehende Gleitfläche 50 (Fig. 2a) aufweist,
die auf der glatten Oberfläche des Laschenelements 28 aufliegt und so neben dem Ecklagerbolzen
38 ein weiteres, kraftübertragendes Lager bildet. Dieses Lager gleitet beim schwenkenden
Öffnen und Schließen des Flügels (nicht beim Kippen) auf einem Kreisbogen um die Vertikalachse
des Ecklagerbolzens 38 auf der Oberfläche des Laschenelements 28.
[0016] Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Kraftübertragung zwischen dem Flügel und
dem Rahmen wird durch einen Gleitkörper 52 erreicht, der mittels einer Mehrzahl von
Vorsprüngen in komplementären Vertiefungen an der Oberseite des Laschenelements 18
verdrehsicher angeordnet ist. Die glatte Oberfläche des Gleitkörpers 52 steht geringfügig,
weniger als etwa 1 mm, über die Oberfläche des Laschenelements 18 über und bildet
eine Auflagerfläche für die Unterseite des zweiten Laschenelements 28, so dass dieses
spaltfrei mit dem Gleitkörper 52 in Gleitkontakt steht und darüber mit dem ersten
Laschenelement 18 einem Kraftübertragungspfad bildet. Der Gleitkörper 52 besteht wie
die Lagerbüchse 48 aus einem Kunststoff oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff.
Sowohl die Lagerbüchse 48 als auch der Gleitkörper 52 ermöglichen damit eine langandauernde,
schmiermittelfreie oder -arme Verwendung des Ecklagers 10.
[0017] Als dritte Maßnahme zur Verbesserung der Kraftübertragung zwischen dem Flügel und
dem Rahmen im Schwenkbetrieb des Flügels ist zwischen der Unterseite des ersten Laschenelements
18 und der Oberseite des horizontal ausgerichteten Schenkels 36 des Winkelstücks 14
eine Scheibe 54 angeordnet, die als Lochscheibe ausgebildet ist und den als Drehgelenk
fungierenden Niet 20 ringartig umschließt. Die Scheibe 54 besteht wie die Lagerbüchse
48 und der Gleitkörper 52 aus einem Kunststoff oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff.
Die Scheibe 54 ermöglicht ein reibungsarmes, an dieser Stelle spaltfreies Verschwenken
der zwei Laschenelemente 18, 28 gegeneinander und bildet damit einen weiteren Kraftübertragungspfad
zwischen dem Flügel und dem Rahmen.
[0018] Die Anordnung und Befestigung der Winkelstücke 14, 16 an bzw. in den zugeordneten
Profilen des Flügels und des Rahmens erfolgt mit den allseits bekannten Mitteln und
Bauteilen und braucht daher hier nicht näher erläutert werden. Neu ist jedoch, dass
sämtliche Nietverbindungen werkzeugmäßig in einer Ecklagerlage ausgeführt werden,
so dass das Ecklager 10 während des Nietvorgangs nicht bezüglich des Werkzeugs in
seiner Orientierung verändert werden muss, wodurch dieser Herstellungsvorgang effizienter
und präziser als bisher ausgeführt wird.
[0019] Das im oberen Teil der Fig. 1 dargestellte Scherenlager 12 ist von der Schere getrennt
ausgebildet. Das Scherenlager zusammen mit der Schere ist in Fig. 6 dargestellt. Das
Scherenlager 12 umfasst ein Winkelstück 56 zur Montage am Rahmen und einen Schwenkmechanismus
zur Kopplung mit der am Flügel angeordneten Schere. Der Schwenkmechanismus weist zwei
Laschenelemente 58 und 60 und ein Koppelelement 62 (zur Verbindung mit der Schere)
auf, sämtlich vorzugsweise als Blechbiegeteile aus Stahl gefertigt, die ähnlich wie
beim Ecklager 10 über Niete 64, 66, 68, 70 und 72 die jeweiligen Teile drehgelenkig
und/oder verschieblich miteinander verbinden. Beachtenswert ist hier, dass sämtliche
Vernietungen von der gleichen Seite her vorgenommen werden, also derart, dass das
Scherenlager 12 beim Nietvorgang nicht im Werkzeug umgespannt werden muss. Die Wirtschaftlichkeit
sowie die Präzision der Herstellung des Scherenlagers 12 wird dadurch erhöht.
[0020] Fig. 2a und b zeigen eine Schnittdarstellung bzw. Seitenansicht des Ecklagers 10.
Insbesondere aus Fig. 2b mit den herausgezogen dargestellten Komponenten Gleitkörper
52 und Scheibe 54 ist zusammen mit der Lagerbüchse 48 gut zu erkennen, dass mit den
erfindungsrelevanten Maßnahmen ein ununterbrochener Kraftübertragungspfad zwischen
den Winkelstücken 14 und 16 und somit zwischen dem Flügel und dem Rahmen geschaffen
wird. Das Ecklager 10 ist damit hoch belastbar.
[0021] Da eine toleranzfreie Herstellung und Montage des Flügels nicht wirtschaftlich möglich
ist, ist in den Fig. 3 und 4 eine Anordnung zur Horizontalverstellung des Flügels
gegenüber dem Rahmen dargestellt. Flügel und Rahmen sind dort mit 74 bzw. 76 bezeichnet.
Die Verstellung wird über einen Verstellungskeil 78 bewerkstelligt, der in zwei um
180° gegeneinander verdrehten Stellungen zwischen Ecklager 10 und Flügel 74 eingesetzt
werden kann und so ausgebildet ist, dass er in der in Fig. 3b gezeigten Einbauorientierung
eine Nullstellung definiert gegenüber der der Flügel 74 durch die andere Orientierung
des Verstellungskeils 78 (Fig. 3c) um 1 mm in die eine Richtung und durch Weglassen
des Verstellungskeils 78 (Fig. 3a) um 1 mm in die entgegengesetzte Richtung verstellt
werden kann. Derartige Verstellungskeile sind zwar grundsätzlich bekannt, wiesen früher
jedoch zu Lasten der Stärke des vertikalen Schenkels 46 des Winkelstücks 16 eine Dicke
von etwa 5 mm auf. Durch die besondere geometrische Gestaltung des hier gezeigten
Verstellungskeils 78 ist dessen Dicke auf etwa 2 mm reduziert, so dass der Schenkel
46 entsprechend massiver ausgeführt werden kann, was wiederum der Belastbarkeit des
Ecklagers 10 förderlich ist. In Fig. 4 ist der Verstellungskeil 78 lediglich zur Veranschaulichung
in den zwei um 180° verdrehten Einbaustellungen gezeigt. Selbstverständlich wird zur
Verstellung des Flügels 74 jeweils nur ein Exemplar des Verstellungskeils 78 verwendet.
[0022] Fig. 5a zeigt das Scherenlager 12 und die Schere 80, die im Unterschied zu herkömmlichen
Konstruktionen als separate Bauteile ausgebildet sind. Wie eingangs beschrieben wird
hierdurch eine Teileredundanz im Umfang der mit symmetrischen Scherenlagern verwendbaren
Scheren in drei Längenausführungen geschaffen. Die Wirkverbindung zwischen Scherenlager
12 und Schere 80 wird, wie aus Fig. 5b ersichtlich, durch Haken 82, 82' am Scherenarm
84 geschaffen, die in entsprechende Durchbrechungen 86, 86' am Koppelelement 62 des
Scherenlagers 12 eingehängt werden. Um ein ungewolltes Lösen dieser Verbindung zu
verhindern, ist zusätzlich eine am Scherenarm 84 angeordnete Sicherungsklammer 88
vorgesehen, die bei korrekter Verbindung zwischen dem Scherenlager 12 und der Schere
80 hör- und sichtbar jenseits vom freien Ende der Scherenlagerverbindungslasche einrastet,
zur Demontage jedoch leicht mit einfachem Werkzeug, beispielsweise einem Schraubendreher,
ausgehebelt werden kann.
[0023] Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft einen Beschlag,
insbesondere einen verdeckt liegenden Beschlag, für einen Rahmen 76 und mindestens
einen Flügel 74 aufweisende Fenster und Türen, umfassend einen aus mindestens einem
Ecklager 10 und mindestens einem Scherenlager 12 bestehenden Bandbeschlag, mindestens
eine in einem oberen, horizontalen Holm des mindestens einen Flügels 74 angeordnete,
mit dem mindestens einen Scherenlager 12 gekoppelte Schere 80, mindestens einen die
Ent- und Verriegelung des Flügels 74 ermöglichenden Verriegelungsbeschlag und mindestens
eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung des Verriegelungsbeschlags, wobei das Ecklager
10 ein rahmenseitiges Winkelstück 14 und ein flügelseitiges Winkelstück 16 aufweist
und wobei das flügelseitige Winkelstück 16 eine Lagerstelle für einen Ecklagerbolzen
38 aufweist. Um die Belastbarkeit des Ecklagers 10 durch besonders schwere Flügel
74 zu erhöhen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass das flügelseitige Winkelstück
16 in einem seitlichen Abstand zur Lagerstelle für den Ecklagerbolzen 38 ein weiteres
Lager 50 aufweist.
1. Beschlag, insbesondere verdeckt liegender Beschlag, für einen Rahmen (76) und mindestens
einen Flügel (74) aufweisende Fenster und Türen, umfassend einen aus mindestens einem
Ecklager (10) und mindestens einem Scherenlager (12) bestehenden Bandbeschlag, mindestens
eine in einem oberen, horizontalen Holm des Flügels (74) angeordnete, mit dem Scherenlager
(12) verbundene Schere (80), mindestens einen die Ent- und Verriegelung des Flügels
(74) ermöglichenden Verriegelungsbeschlag und mindestens einer Betätigungsvorrichtung
zur Betätigung des Verriegelungsbeschlags, wobei das Ecklager (10) ein rahmenseitiges
Winkelstück (14) und ein flügelseitiges Winkelstück (16) aufweist und wobei das flügelseitige
Winkelstück (16) eine Lagerstelle für einen Ecklagerbolzen (38) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das flügelseitige Winkelstück (16) in einem seitlichen Abstand zur Lagerstelle für
den Ecklagerbolzen (38) ein weiteres Lager (50) aufweist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstelle für den Ecklagerbolzen (38) durch eine in dem flügelseitigen Winkelstück
(16) angeordnete Lagerbüchse (48) gebildet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Lager (50) einstückig mit der Lagerbüchse (48) ausgebildet ist.
4. Beschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerbüchse (48) aus einem Kunststoff oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff
besteht.
5. Beschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das flügelseitige Winkelstück (16) einen Höhenverstellmechanismus für die Lagerbüchse
(48) aufweist.
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Höhenverstellmechanismus eine auf die dem rahmenseitigen Winkelstück (14) abgewandte
Seite der Lagerbüchse (48) einwirkende Stellschraube umfasst.
7. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ecklager (10) zwei miteinander gelenkig verbundene, zwischen dem flügelseitigen
Winkelstück (16) und dem rahmenseitigen Winkelstück (14) angeordnete, flügelseitige
und rahmenseitige Steuerungslaschen (18, 28) aufweist, die zusammen einen scherenartigen
Ausstellmechanismus bilden.
8. Beschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich das weitere Lager (50) gleitend auf einer dem flügelseitigen Winkelstück (16)
zugewandten Oberfläche der flügelseitigen Steuerungslasche (28) abstützt.
9. Beschlag nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den zwei Steuerungslaschen (18, 28) ein Gleitkörper (52) aus Kunststoff
oder einem metallischen Gleitlagerwerkstoff angeordnet ist.
10. Beschlag nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die rahmenseitige Steuerungslasche (18) mit einem ersten Drehgelenk an dem rahmenseitigen
Winkelstück (14) angeordnet ist und dass zwischen der rahmenseitigen Steuerungslasche
(18) und dem rahmenseitigen Winkelstück (14) eine Scheibe (54) aus Kunststoff oder
einem metallischen Gleitlagerwerkstoff angeordnet ist.
11. Beschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungslaschen (18, 28) über ein im Abstand von dem ersten Drehgelenk angeordnetes
zweites Drehgelenk miteinander verbunden sind.
12. Beschlag nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungslaschen (18, 28) an dem ersten Drehgelenk gegenüberliegenden Endbereichen
angeordnete Lagerbolzen (22, 34) aufweisen und die Lagerbolzen (22, 34) in langlochartigen
Ausnehmungen (24, 40) in dem flügelseitigen Winkelstück (16) und dem rahmenseitigen
Winkelstück (14) verschiebbar angeordnet sind.
13. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schere (80) als getrennte Baueinheit von dem Scherenlager (12) ausgebildet ist.
14. Beschlag nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schere (80) über einen Rastmechanismus (82, 82'; 86, 86'; 88) mit dem Scherenlager
(12) lösbar verbunden ist.
15. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Steuerungslaschen (18, 28) des Ecklagers (10) miteinander und mit den Winkelstücken
(14, 16) verbindende Lagerbolzen als Niete (20, 22, 32, 34) ausgebildet sind und dass
sämtliche Vernietungen beim Zusammenbau des Ecklagers (10) von einer Richtung her
erfolgt sind.
16. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Horizontaljustierung des mindestens einen Flügels (74) des Fensters oder der
Tür ein reversibel zwischen einem Vertikalschenkel (46) des flügelseitigen Winkelstücks
(16) und einem an dem Flügel (74) angeordneten Klemmstück anordbarer, dabei unterschiedliche
Abstandsmaße bewirkender Verstellungskeil (78) vorgesehen ist.