[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydraulische Pumpe, insbesondere Plungerpumpe,
mit einem Pumpengehäuse, welches einen Arbeitsraum aufweist, der mit einem Einlassventil
und einem Auslassventil kommuniziert, und mit einem in den Arbeitsraum eintauchenden
und gegenüber diesem gedichteten Kolben, der beim Eintauchen Hydraulikmittel aus dem
Arbeitsraum verdrängt und über das Auslassventil ausstößt und bei einer Auswärtsbewegung
Hydraulikmittel über das Einlassventil ansaugt.
[0002] Eine Tauchkolbenpumpe, häufig auch als Plungerpumpe bezeichnet, ist beispielsweise
aus der Druckschrift
DE 1850291 U bekannt. Es handelt sich hierbei um eine Kolbenpumpe, die anstelle eines scheibenartigen
Kolbens einen langgestreckten Kolben aufweist, der der Pumpe den Namen gibt (engl.
Plunger = Tauchkolben, Ventilkolben).
[0003] Weiterhin sind auch durch eine Schwenkbewegung angetriebene Hydraulikpumpen im Stand
der Technik bekannt, beispielsweise aus der Druckschrift
EP 0953763A2.
[0004] Durch eine Schwenkbewegung angetriebene hydraulische Handpumpen sind universell einsetzbar
und finden beispielsweise zum Betätigen von Fahrerhauskippzylindern, aber auch bei
handbetriebenen Stellfunktionen an landwirtschaftlichen Maschinen Anwendung. Typisch
bei solchen Anwendungen sind einerseits ein relativ hohes Druckniveau von etwa 200
bis 350 bar (20 bis 35 MPa) bei einem vergleichsweise geringen Volumenstrombedarf
von weniger als etwa 1 l/min.
[0005] Bei derartigen handbetätigten Pumpen wird im Stand der Technik die Schwenkbewegung
eines Pumphebels mithilfe einer Antriebskinematik in eine Translationsbewegung eines
Pumpkolbens umgesetzt. Die Hubbewegung des Pumpkolbens im Zusammenspiel mit Saug-
und Druckventil ermöglicht letztlich die Erzeugung eines Hydraulikölstroms.
[0006] Bei derartigen Hydraulikpumpen sind zumeist mehrere, aber stets mindestens zwei bewegte
Bauteile vorhanden, um die Schwenkbewegung des Pumphebels in eine Hubbewegung des
Kolbens umzuwandeln. Hierbei sind vor allem die Funktionskontakte zwischen den Bauteilen
und die Lagerstellen im Gehäuse hoch belastet und stellen erhöhte Anforderungen an
Fertigungsgenauigkeit, Oberflächenqualität und Materialfestigkeit. Aus diesen Gründen
hat die Komplexität der Antriebskinematik großen Einfluss auf den Konstruktions-,
Material-, Fertigungs- und Montageaufwand und stellt somit einen Nachteil im Sinne
der Produktkosten dar.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfache, robuste und
zuverlässige Hydraulikpumpe anzugeben.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0009] Bei einer Pumpe der eingangs genannten Art wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
der Kolben in oder an dem Pumpengehäuse über ein Gewinde oder eine schiefe Ebene gelagert
ist, sodass eine Rotationsbewegung des Kolbens in eine bezüglich des Pumpengehäuses
translatorische Eintauchbewegung umgesetzt wird.
[0010] Erfindungsgemäß kann daher bei einer hydraulischen Handpumpe, insbesondere Plungerpumpe,
der Pumpkolben und die Antriebskinematik mit nur einem Bauteil realisiert werden,
wodurch die Komplexität der Antriebskinematik deutlich reduziert wird. Insbesondere
werden die Funktionen des Pumpkolbens und der Antriebswelle mit nur einem Bauteil
erfüllt.
[0011] Durch diese signifikante Vereinfachung der Antriebskinematik, insbesondere durch
Minimierung der bewegten Bauteile, können also Bauteile, Lagerstellen und/oder Funktionskontakte
eingespart werden, was nicht nur zu einer Reduzierung des Konstruktions-, Material-,
Fertigungs- und Montageaufwands führt, sondern auch eine deutliche Senkung der Produktionskosten
bewirkt.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der hydraulischen Pumpe sind Kolben und Pumpengehäuse
über einen Gewindetrieb miteinander gekoppelt. Insbesondere kann vorgesehen sein,
dass der Kolben als Pumpwelle dient und an dem Kolben ein Außengewinde ausgeformt
ist, welches in ein im oder an dem Pumpengehäuse angeordnetes Innengewinde, beispielsweise
eine Gewindebuchse, greift. Da sich bei einem Gewindetrieb die aufgrund des hohen
Drucks auftretenden großen Kräfte über die ganze Länge der Gewindegänge verteilen,
ist eine solche Konstruktion besonders robust und langlebig.
[0013] Von besonderem Vorteil ist es hierbei, wenn Gewindetriebe bzw. Innengewinde innerhalb
des mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Arbeitsraums angeordnet sind. Der Gewindetrieb
wird hierbei automatisch durch die Hydraulikflüssigkeit geschmiert, sodass Reibung
und Verschleiß an den Lagerstellen vermindert wird. Das von dem in den Arbeitsraum
eintauchenden Kolben verdrängte Hydraulikmittel kann beispielsweise über die Gewindegänge
aus/in einen hinter dem Kolben befindlichen Totraum strömen oder es kann in das Gewinde
eine axial verlaufende Nut als Strömungsweg eingebracht werden. Ebenfalls möglich
wäre eine Verbindungsbohrung, die den Totraum mit dem vorderen Bereich des Arbeitsraums
verbindet.
[0014] Eine besonders einfach zu fertigende und kostengünstige Bauform ergibt sich, wenn
das Innengewinde aus Kunststoff, der Kolben vorzugsweise aus Stahl oder Edelstahl
und das Pumpengehäuse weiter vorzugsweise aus Aluminium gefertigt sind.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Kolben an seinem in den Arbeitsraum eintauchenden
Ende das Außengewinde trägt und dieses in eine innerhalb oder am vom Kolben entfernten
Ende des Arbeitsraums angeordnete Gewindebuchse eingreift.
[0016] Die genannte Gewindebuchse kann vorzugsweise als Kunststoffspritzgussteil ausgeführt
werden. Um der Gewindebuchse die nötige Stabilität zu verleihen, kann insbesondere
eine metallische Außenhülse vorgesehen sein, in welche im Spritzgussverfahren das
Innengewinde angespritzt wird. Durch die Herstellung im Spritzgussverfahren kann die
Pumpe in großen Stückzahlen und bei niedrigen Produktionskosten hergestellt werden.
[0017] Eine hydraulische Pumpe der vorstehend beschriebenen Bauform kann insbesondere als
Handpumpe ausgebildet sein, bei der das aus dem Pumpengehäuse herausragende Ende des
Kolbens als Pumpwelle dient, an der ein schwenkbarer Pumphebel angeordnet oder anordenbar
ist. Hierbei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass am Ende der Pumpwelle ein Außensechskant
angebracht ist, auf den bei Bedarf ein abnehmbarer Pumphebel aufgesteckt wird. Dies
führt zu einer besonders kompakten Bauform der Pumpe.
[0018] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass an dem Pumpengehäuse ein Hydraulikmitteltank
angeordnet und mit diesem verbunden ist. Somit können Pumpe und Hydraulikmitteltank
als kompakte Einheit, beispielsweise zur Verwendung bei einer Fahrerhauskippanlage
eines Lastkraftwagens, ausgeführt werden.
[0019] Außerdem kann an oder in dem Pumpengehäuse vorzugsweise ein Wegeventil angeordnet
sein, welches zur Umschaltung zwischen zwei druckseitigen Anschlüssen dient. Mit einem
solchen Wegeventil kann beispielsweise eine Stellrichtung einer angeschlossenen Kippvorrichtung
umgeschaltet werden.
[0020] An oder in dem Pumpengehäuse kann darüber hinaus ein vorzugsweise einstellbares Druckbegrenzungsventil
angeordnet sein, welches bei einem Überdruck hinter dem Auslassventil öffnet. Das
Druckbegrenzungsventil kann dabei vorzugsweise mit dem zuvor erwähnten Wegeventil
kommunizieren. Das Druckbegrenzungsventil schützt die angeschlossenen Leitungen und
Hydraulikbauteile vor Beschädigung im Falle eines Überdrucks, beispielsweise aufgrund
einer Fehlfunktion oder Blockierung einer angeschlossenen Kippvorrichtung.
[0021] Das Gewinde einer Hydraulikpumpe der vorgenannten Art kann, um einen entsprechend
großen Hub bei kleinen Drehwinkeln zu erzeugen, vorzugsweise als Steilgewinde ausgeführt
sein und beispielsweise eine Steigung zwischen 30 mm und 80 mm, vorzugsweise zwischen
50 mm und 60 mm aufweisen. Hierbei ist es ausreichend, wenn der Kolben eine Axialbewegung
von 5 mm bis 20 mm, vorzugsweise 8 mm bis 15 mm ausführt und der Kolben eine Winkeldrehung
um einen Drehwinkel von 30° bis 120°, vorzugsweise 45° - 90° ausführt.
[0022] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird außerdem eine hydraulische Kippvorrichtung,
insbesondere Fahrerhauskippanlage, mit einem hydraulischen Kippzylinder, insbesondere
Fahrerhauskippzylinder, und einer mit diesem verbundenen hydraulischen Pumpe der vorstehend
genannten Art angegeben.
[0023] Mögliche technische Anwendungs- und Einsatzgebiete der im Rahmen der vorliegenden
Erfindung angegebenen hydraulischen Pumpe sind insbesondere hydraulische Handpumpen
für diverse Einsatzbereiche, sowie hydraulische Plungerpumpen mit direktem Antrieb
des Pumpkolbens durch eine Schwenkbewegung. Neben einem Einsatz in einer Fahrerhauskippanlage
kann die erfindungsgemäße Pumpe beispielsweise als Kippvorrichtung bei einem Kippanhänger,
für hydraulische Stützen oder für Wagenheber verwendet werden.
[0024] Weitere Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung der nachfolgenden Ausführungsbeispiele anhand der Figuren, dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Prinzipzeichnung einer hydraulischen Handpumpe gemäß der vorliegenden Erfindung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht einer hydraulischen Handpumpe mit integriertem Hydraulikmitteltank,
- Figur 3
- eine Frontalansicht der Handpumpe aus Figur 2 und
- Figur 4
- zeigt einen Längsschnitt durch die Handpumpe aus Figur 2.
[0025] Die in Figur 1 schematisch abgebildete hydraulische Handpumpe besitzt ein zylinderförmiges
Pumpengehäuse 1 mit einem inneren Arbeitsraum 2, in welchen auf der in Figur 1 oberen
Seite des Pumpengehäuses 1 ein Einlassventil 3 und an der unteren Seite ein Auslassventil
4 mündet. In dem zylinderförmigen Pumpengehäuse 1 befindet sich ein Kolben 5, der
als sogenannter Tauchkolben, auch Plungerkolben genannt, ausgebildet ist. Am Kopf
des Pumpengehäuses, also der stirnseitigen Austrittsöffnung des Kolbens 5, ist der
Kolben 5 mittels eines in eine Nut eingesetzten Radialdichtrings 11 und eines Abstreiferrings
12 hydraulisch gedichtet. Als Dichtung kann an dieser Stelle aber beispielsweise auch
eine sogenannte Stopfbuchsendichtung vorgesehen werden. Bei den Einlass- und Auslassventilen
3, 4 handelt es sich um herkömmliche, beispielsweise kugelgedichtete Rückschlagventile.
Als Hydraulikmittel kommt vorzugsweise Hydrauliköl auf Mineralölbasis zum Einsatz.
[0026] Die Pfeile A geben die Richtung des Ölflusses durch die Pumpe an: Wird der Tauchkolben
5 tiefer in das Pumpengehäuse 1 eingeführt, so verdrängt er beim Eintauchen Hydraulikmittel
aus dem Totraum 9, welches über den Arbeitsraum 2 und das Auslassventil 4 in eine
angeschlossene Hydraulikleitung (nicht gezeigt) gepumpt wird. Umgekehrt wird bei einer
Auswärtsbewegung des Tauchkolbens 5 Hydraulikmittel über das Einlassventil 3 und eine
angeschlossene Ansaugleitung (nicht gezeigt) aus einem Hydraulikmitteltank angesaugt.
[0027] Auf der in der Figur 1 linken Seite ist am Pumpengehäuse eine Gewindebuchse 6 angeordnet
und mit dem Pumpengehäuse fluiddicht verbunden. Ein am Ende des Tauchkolbens 5 angeordnetes
Außengewinde 7 greift in ein Innengewinde 8 der Gewindebuchse 6 und bildet mit diesem
zusammen einen Gewindetrieb, über den der Tauchkolben 5 an dem Pumpengehäuse 1 gelagert
ist.
[0028] Das aus dem Pumpengehäuse 1 ragende Ende des Tauchkolbens 5 dient gleichzeitig als
Pumpwelle 10, auf die ein Pumphebel aufgesteckt werden kann. Bei einer Schwenkbetätigung
des Pumphebels wird die Pumpwelle in Betätigungsrichtung gedreht, wobei die Rotationsbewegung
der Pumpwelle über den Gewindetrieb 7, 8 direkt in eine Linearbewegung des Tauchkolbens
5 umgesetzt wird. Indem die Pumpwelle gleichzeitig als Plungerkolben 5 dient, wird
bei einer Linearbewegung in Eintauchrichtung Hydraulikmittel aus dem Arbeitsraum 2
des Pumpengehäuses 1 verdrängt und über das Austrittsventil 4 ausgestoßen. Hydraulikmittel
aus dem Totraum 9 am Ende der Gewindebuchse 6 kann entweder über die Gewindegänge
oder eine zu diesem Zweck in das Gewinde eingebrachte axiale Nut oder Bohrung in den
Arbeitsraum 2 des Pumpengehäuses 1 zurückströmen.
[0029] In den Figuren 2 bis 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Handpumpe
gezeigt. Hierbei sind gleiche und gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Pumpe dient zur manuellen Betätigung einer Fahrerhauskippanlage mit
einem doppeltwirkenden Fahrerhauskippzylinders, der in der Kippmechanik des Fahrerhauses
eines Lastkraftwagens verbaut ist.
[0030] Die Handpumpe umfasst ein Pumpengehäuse 1, aus welchem eine Pumpwelle 10 herausragt.
Die Pumpwelle 10 hat endseitig einen Außensechskant, auf den zum Zwecke der Betätigung
der Pumpe ein Pumphebel (nicht gezeigt) aufgesetzt werden kann. In Figur 3 erkennt
man unterhalb der Pumpwelle 10 jeweils links und rechts zwei seitliche Anschlüsse
13, 14, an die Druckleitungen angeschlossen werden.
[0031] An den Anschluss 13 wird eine Hydraulikleitung angeschlossen, die zum Anschlussstutzen
an der Kolbenseite eines Fahrerhauskippzylinders führt. An den Anschluss 14 wird eine
Hydraulikleitung angeschlossen, die zum Anschlussstutzen an der Stangenseite des Fahrerhauskippzylinders
führt. Das Bezugszeichen 15 bezeichnet ein handbetätigtes 4/2-Wegeventil als Umschaltventil
zur Umschaltung der an die Anschlüsse 13 und 14 angeschlossenen Hydraulikleitungen
zum Zwecke des Hoch- bzw. Rückkippens des Fahrerhauses.
[0032] Oben am Pumpengehäuse 1 befindet sich ein Anschluss 16, der über eine Bohrung 2'
im Pumpengehäuse mit der Saugseite der Pumpe korrespondiert. Der Anschluss 16 wird
entweder druckdicht verschlossen oder er dient als Anschlussstutzen für eine elektrische
Hilfspumpe (nicht gezeigt).
[0033] Die Pumpe ist außerdem mit einem Hydraulikmitteltank 17 verbunden, und zwar im Ausführungsbeispiel
mittels einer Befestigungsschelle. An der Oberseite des Hydraulikmitteltanks 17 befindet
sich ein Einfüllstutzen 18, welcher mit einem Verschlussdeckel 18' verschlossen ist.
Dieser kann mit einer Entlüftungsöffnung bzw. einem Über- und/oder Unterdruckventil
versehen sein, so dass bei temperaturbedingten Druckschwankungen oder aufgrund von
Hydraulikmittelverlusts entstehender Unter- oder Überdruck im Tank 17 abgebaut werden
kann.
[0034] Wird zum Betrieb der Pumpe der Betätigungshebel des 4/2-Wegeventil 15 in die in Figur
3 linke Betriebsstellung geschwenkt, so wird Hydrauliköl von der Pumpe über den Anschluss
13 in den kolbenseitigen Hydraulikraum des Fahrerhauskippzylinders gepumpt, so dass
dessen Kolbenstange ausfährt. Auf der Stangenseite verdrängtes Hydrauliköl fließt
über die betreffende Hydraulikleitung zurück zu dem Anschluss 14 und von dort in den
Öltank 17. Umgekehrt wird, wenn der Betätigungshebel des 4/2-Wegeventil 15 in seine
in Figur 3 rechte Stellung umgeschaltet wird, Hydrauliköl über den Anschluss 14 zur
Kolbenstangenseite des Fahrerhauskippzylinders gepumpt, so dass die Kolbenstange zum
Zurückkippen des Fahrerhauses einfährt. Auf der Kolbenseite verdrängtes Hydraulikmittel
kann dabei über den Anschluss 13 zurück in den Hydraulikmitteltank 17 fließen.
[0035] In der in Figur 4 gezeigten Schnittzeichnung lässt sich die Funktion der Pumpe erkennen,
die grundsätzlich der in Figur 1 entspricht. Das Pumpengehäuse 1 weise einen Arbeitsraum
2 in Form einer zylindrischen Längsbohrung auf. Die Pumpwelle 10 erstreckt sich in
den Arbeitsraum 2 hinein und bildet dort den Tauchkolben 5. Dieser trägt an seinem
inneren Ende ein Außengewinde 7, welches in ein Innengewinde 8 einer an dem Pumpengehäuse
1 angebrachten und von diesem in den Tank 17 hineinragenden Gewindebuchse 6 eingreift.
Am Pumpengehäuse 1 ist der Tauchkolben 5 bzw. die Pumpwelle 10 über mittels des inneren
Radialdichtrings 11 (auch als Radial-Wellendichtring bezeichnet) und des äußeren Abstreiferrings
12, die in entsprechende Nuten im Pumpengehäuse eingesetzt sind, gedichtet.
[0036] Die Gewindebuchse 6 besitzt im Ausführungsbeispiel, ohne dass die Erfindung hierauf
beschränkt wäre, eine metallische Außenhülse, in welche im Spritzgussverfahren ein
Innengewinde 8 ausgeformt ist. Das angespritzte Innengewinde 8 ist aus einem hochfesten
Kunststoff mit selbstschmierenden Eigenschaften gefertigt. Beispielsweise kann ein
Kunststoff auf Basis von PPS (Polyphenylensulfid) mit Zusätzen von PTFE (Polytetrafluorethylen)
und gegebenenfalls weiteren Schmier- und Zusatzstoffen verwendet werden. Die metallische
Außenhülse verleiht der Gewindebuchse die notwendige Stabilität und ermöglicht damit
die kostengünstige Herstellung des Gewindes im Spritzgussverfahren. Daneben ergibt
sich der Vorteil, dass die Gewindebuchse 6 an der Verbindungsstelle zum Gehäuse 1
mit einem Außengewinde versehen werden kann, so dass die Gewindebuchse in das Gehäuse
1 eingeschraubt werden kann.
[0037] Wird die Pumpwelle 10 über einen Pumphebel im Uhrzeigersinn gedreht, so dreht sich
das Außengewinde 7 weiter in die Gewindebuchse 6 hinein, so dass der Tauchkolben 5
weiter in den Arbeitsraum 2 des Pumpe hineingepresst wird. Dabei verdrängt er Hydrauliköl
aus dem Totraum 9, welches über den Arbeitsraum 2 und ein Auslassventil 4 in die daran
angeschlossene Hydraulikleitung und weiter zur Kolbenseite des Fahrerhauskippzylinders
gepumpt wird.
[0038] Saugseitig ist die Pumpe mit innerhalb des Tanks 17 angeordneten einem Ansaugschlauch
19 verbunden. Am Ende des Ansaugschlauchs 19 ist ein Sieb und Ansaugkopf angeordnet,
der für eine lageunabhängige Funktion der Pumpe sorgt.
[0039] Am pumpenseitigen Anschluss für den Ansaugschlauch 19 befindet sich ein Einlassventil
3, welches als federbelastetes Kugelrückschlagventil ausgebildet ist. Über eine Längsbohrung
20 ist das Einlassventil 3 mit der zum Anschluss 16 führenden Radialbohrung 2' und
über diese mit dem Arbeitsraum 2 verbunden. Ein in die Radialbohrung 2' eingesetzter
Hohlbolzen 2a dient als Anschlag bzw. Begrenzer für den Drehwinkel der Pumpwelle 10.
[0040] Bei einer Rückbewegung des Pumphebels dreht sich das Außengewinde 7 am Tauchkolben
5 aus der Gewindebuchse 6 heraus und der Tauchkolben 5 bewegt sich in Richtung aus
dem Arbeitsraum 2. Das Auslassventil 4 schließt und das Einlassventil 3 öffnet aufgrund
des entstehenden Unterdrucks, so dass Hydrauliköl über die Ansaugleitung 19 aus dem
Tank 17 nachströmen kann.
[0041] Auf der Druckseite der Pumpe befindet sich hinter dem Auslassventil 4 das 4/2-Wegeventil
15 zum Umschalten zwischen den Anschlüssen 13, 14. Innerhalb des betreffenden Stellelements
des 4/2-Wegeventil 15 führt eine Längsbohrung 15' zu einem federbelasteten Druckbegrenzungsventil
21. Die Vorspannung der Ventilfeder und damit der Druck, bei dem das Ventil 21 öffnet,
kann über eine Stellschraube 21' eingestellt werden. Der typische Betriebsdruck der
Pumpe beträgt hierbei etwa 200 bis 350 bar.
[0042] Ein von unten in eine entsprechende Radialbohrung eingesetzter Bolzen 15a dient als
Endanschlag für das Stellelement des 4/2-Wegeventils 15 und begrenzt den Drehwinkel,
um den der Bedienhebel des 4/2-Wegeventils 15 verstellt werden kann. Außerdem fixiert
der Bolzen 15a das Stellelement im Gehäuse gegen Herausfallen.
1. Hydraulische Pumpe, insbesondere Plungerpumpe, mit einem Pumpengehäuse (1), welches
einen Arbeitsraum (2) aufweist, der mit einem Einlassventil (3) und mit einem Auslassventil
(4) kommuniziert, und mit einem in den Arbeitsraum (2) eintauchenden und gegenüber
diesem gedichteten Kolben (5), der beim Eintauchen Hydraulikmittel aus dem Arbeitsraum
(2) verdrängt und über das Auslassventil (4) ausstößt und bei einer Auswärtsbewegung
Hydraulikmittel über das Einlassventil (3) ansaugt,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Kolben (5) in oder an dem Pumpengehäuse (1) über ein Gewinde (7, 8) oder eine
schiefe Ebene gelagert ist, sodass eine Rotationsbewegung des Kolbens (5) in eine
bezüglich des Pumpengehäuses (1) translatorische Eintauchbewegung umgesetzt wird.
2. Hydraulische Pumpe nach Anspruch 1, bei dem Kolben (5) und Pumpengehäuse (1) über
einen Gewindetrieb (7, 8) miteinander gekoppelt sind.
3. Hydraulische Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Kolben (5) als Pumpenwelle
(10) dient und an dem Kolben (5) ein Außengewinde (7) ausgeformt ist, welches in ein
in oder an dem Pumpengehäuse (1) angeordnetes Innengewinde (8) greift.
4. Hydraulische Pumpe nach einem der Ansprüche 2 oder 3, bei dem Gewindetrieb (7, 8)
bzw. Innengewinde (8) innerhalb des mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Arbeitsraums
(2) angeordnet sind.
5. Hydraulische Pumpe nach einem der Ansprüche 3 oder 4, bei der das Innengewinde (8)
aus Kunststoff, der Kolben (5) vorzugsweise aus Stahl oder Edelstahl und das Pumpengehäuse
(1) weiter vorzugsweise aus Aluminium gefertigt sind.
6. Hydraulische Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei der der Kolben (5) an seinem
in den Arbeitsraum (2) eintauchenden Ende das Außengewinde (7) trägt und dieses in
eine innerhalb oder am dem Kolben (5) entfernten Ende des Arbeitsraums (2) angeordnete
Gewindebuchse (6) eingreift.
7. Hydraulische Pumpe nach Anspruch 6, bei der die Gewindebuchse (6) als Kunststoffspritzgussteil
ausgeführt ist, vorzugsweise bei der die Gewindebuchse (6) eine metallische Außenhülse
aufweist, in welche im Spritzgussverfahren das Innengewinde (8) angespritzt ist.
8. Hydraulische Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche als Handpumpe ausgebildet
ist und bei welcher das aus dem Pumpengehäuse (1) herausragende Ende des Kolbens (5)
als Pumpwelle (10) dient, an der ein schwenkbarer Betätigungshebel angeordnet oder
anordenbar ist.
9. Hydraulische Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der an dem Pumpengehäuse
(1) ein Hydraulikmitteltank (17) angeordnet ist.
10. Hydraulische Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der an oder in dem
Pumpengehäuse (1) ein Wegeventil (15) angeordnet ist, welches zur Umschaltung zwischen
zwei druckseitigen Anschlüssen (13, 14) dient.
11. Hydraulische Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der an oder in dem
Pumpengehäuse (1) ein vorzugsweise einstellbares Druckbegrenzungsventil (21) angeordnet
ist, welches bei einem Überdruck hinter dem Auslassventil (4) öffnet.
12. Hydraulische Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das Gewinde (7,
8) eine Steigung zwischen 30 mm und 80 mm, vorzugsweise zwischen 50 und 60 mm aufweist,
bei dem der Kolben (5) eine Axialbewegung von 5 mm bis 20 mm, vorzugsweise 8 mm bis
15 mm ausführt und bei dem der Kolben (5) eine Winkeldrehung um einen Drehwinkel von
30° bis 90°, vorzugsweise 45° bis 70° ausführt.
13. Hydraulische Kippvorrichtung, insbesondere Fahrerhauskippanlage, mit einem hydraulischen
Kippzylinder, insbesondere Fahrerhauskippzylinder, und einer mit diesem verbundenen
hydraulischen Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche.