(19) |
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(11) |
EP 3 262 726 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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16.10.2019 Patentblatt 2019/42 |
(22) |
Anmeldetag: 25.02.2016 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2016/053953 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2016/135230 (01.09.2016 Gazette 2016/35) |
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(54) |
HV-KABELSATZ
HIGH-VOLTAGE CABLE SET
FAISCEAU DE CÂBLES HAUTE TENSION
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
27.02.2015 DE 202015100962 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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03.01.2018 Patentblatt 2018/01 |
(73) |
Patentinhaber: LEONI Bordnetz-Systeme GmbH |
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97318 Kitzingen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- ALBERT, Volker
97337 Dettelbach (DE)
- HAUSCHILD, Wolfgang
90513 Zirndorf (DE)
- KETT, Alexander
92706 Luhe-Wildenau (DE)
- URSPRUNG, Felix
97359 Schwarzach am Main (DE)
- WOLF, Sascha
96050 Bamberg (DE)
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(74) |
Vertreter: FDST Patentanwälte |
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Nordostpark 16 90411 Nürnberg 90411 Nürnberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 1 164 664 US-A1- 2008 207 054
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US-A- 5 618 190
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen HV-Kabelsatz.
[0002] Ein solcher HV-Kabelsatz, das heißt Hochspannungs-Kabelsatz findet beispielsweise
Verwendung in einem Fahrzeugbordnetz, insbesondere bei einem Elektrofahrzeug, zur
Anbindung einer HV-Komponente, das heißt Hochspannungskomponente. Eine übliche Verwendung
ist das Verbinden einer elektrischen Antriebseinheit eines Elektrofahrzeugs mit einer
Hochspannungsversorgung im Fahrzeugbordnetz. Unter Hochspannung wird hierbei insbesondere
eine Spannung im Bereich von etwa 60 V bis 1000 V verstanden. Der HV-Kabelsatz umfasst
endseitig typsicherweise einen Verbinder oder Anschluss, mittels dessen ein Anschließen
an die jeweilige HV-Komponente erfolgt.
[0003] Zur Übertragung der elektrischen Leistung umfasst der HV-Kabelsatz ein oder mehrere
Kabel. Um die Komponenten des Fahrzeuges vor elektromagnetische Störeinflüssen aus
der Umwelt und vor systembedingten eigenen Störspannungen zu schützen, sind die Kabel
häufig mit einem gemeinsamen Schirm, insbesondere Summenschirm umgeben. Dieser ist
wiederum endseitig des HV-Kabelsatzes üblicherweise an ein elektrisches Massepotential
angeschlossen, beispielsweise mittelbar über einen mit dem Massepotential verbundenen
Verbinder, z.B. Hochvolt-Stecker, in welchen die einzelnen Kabel einlaufen. Der Schirm
ist dann beispielsweise an ein Anschlussstück des Verbinders angecrimpt oder an diesem
mittels eines Kabelbinders fixiert.
[0004] Für eine durchgängig optimale Schirmung muss der Schirm dauerhaft elektrisch kontaktiert
und befestigt werden. Insbesondere aufgrund der mechanischen Beanspruchungen sowie
wechselnden Witterungseinflüsse im Fahrzeugbereich ist eine möglichst haltbare Anbindung
nötig. Problematisch ist hierbei insbesondere ein hoher Kontaktwiderstand, auch als
Kontaktübergangswiderstand bezeichnet, aufgrund einer unzureichenden Anpresskraft,
auch als Kontaktkraft bezeichnet. Ein hoher Kontaktwiderstand ergibt sich nachteilig
insbesondere auch dann, wenn das Anschlussstück aus Aluminium gefertigt ist auf dessen
Oberfläche eine entsprechende Oxidschicht ausgebildet ist. Zudem besteht am Übergang
zwischen dem Schirm und dem Anschlussstück, welche häufig aus unterschiedlichen Materialien
gefertigt sind, die Gefahr einer Kontaktkorrosion und einer damit einhergehenden Verschlechterung
der Anbindung.
[0005] In der
EP 1 164 664 A2 wird eine Anbindung eines Kabels an einen Flansch beschrieben, wobei der Flansch
einen Kragen aufweist, auf welchen ein Geflechtschirm aufgesetzt ist. Der Geflechtschirm
ist wiederum an einer Schirmung des Kabels befestigt.
[0006] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen HV-Kabelsatz anzugeben,
mit einem Summenschirm, dessen elektrische Anbindung insbesondere an eine Hochvolt-Komponenten
verbessert ist. Dabei soll insbesondere die Gefahr einer Kontaktkorrosion reduziert
oder gänzlich vermieden sein.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen HV-Kabelsatz mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Der HV-Kabelsatz ist insbesondere zur Verwendung in einem Fahrzeugbordnetz vorgesehen
sowie ausgelegt und umfasst eine Anzahl von Kabeln, die von einem gemeinsamen Schirm,
insbesondere Masseschirm umgeben sind. Weiterhin umfasst der HV-Kabelsatz ein Anschlussstück
aus einem leitenden Material, welches mit dem Schirm elektrisch verbunden ist, indem
in das Anschlussstück eine Kontaktmanschette integriert ist, an welcher der Schirm
befestigt ist.
[0009] Ein wesentlicher mit der Erfindung erzielter Vorteil besteht insbesondere darin,
dass der Schirm und das Anschlussstück lediglich mittelbar über die Kontaktmanschette
verbunden sind und auf diese Weise ein direkter Kontakt zwischen Schirm und Anschlussstück
vermieden wird. Der Schirm und das Anschlussstück sind dabei räumlich voneinander
getrennt, insbesondere in Längsrichtung beabstandet, eine vollständige, d. h. lückenlose
Schirmung ist jedoch durch die Kontaktmanschette weiterhin gewährleistet. Insbesondere
wird im Falle von aus unterschiedlichen Materialien gefertigtem Schirm und Anschlussstück
auf vorteilhafte Weise eine Kontaktkorrosion zwischen diesen beiden Bauteilen vermieden.
Ein weiterer Vorteil besteht daher insbesondere darin, dass die Materialien zur Fertigung
des Anschlussstücks und des Schirms ohne Rücksicht auf deren elektrochemisches Zusammenwirken
auswählbar sind. Dadurch ergibt sich ein besonders hoher Freiheitsgrad in der Auswahl
der Materialien und somit auch in der Ausgestaltung des HV-Kabelsatzes.
[0010] Eine Kontaktkorrosion zwischen der Kontaktmanschette und dem Anschlussstück wird
dann vorteilhaft dadurch vermieden, dass die Kontaktmanschette in das Anschlussstück
integriert ist. Dadurch ist ein Eindringen von Feuchtigkeit in einem Berührungsbereich,
in welchem sich die Kontaktmanschette und das Anschlussstück berühren, effizient verhindert.
Mit anderen Worten: ein Eindringen eines Elektrolyts zur Bildung eines Lokalelements
zwischen der Kontaktmanschette und dem Anschlussstück ist unterbunden. Dadurch ergibt
sich ein vorteilhaft erhöhter Freiheitsgrad bei der Wahl der Materialien von Kontaktmanschette
und Anschlussstück.
[0011] Die Kabel des HV-Kabelsatzes sind insbesondere Hochspannungskabel, zur Übertragung
von elektrischen Leistung. Insbesondere ist der HV-Kabelsatz derart ausgebildet, dass
diese Hochspannung mehrphasig übertragen wird, wobei jeweils eine Phase von einem
Kabel übertragen wird. Beispielsweise ist der HV-Kabelsatz dann dreiphasig ausgebildet
und umfasst entsprechend drei Kabel. Diese umfassen jeweils einen Leiter, welcher
von einer geeigneten Isolierung umgeben ist. In Anbetracht des gemeinsamen Schirms
wird auf eine separate Schirmung, d.h. insbesondere Einzelschirmung der Kabel insbesondere
verzichtet.
[0012] Das Anschlussstück in Kombination mit der Kontaktmanschette dient dem Anschluss des
Schirms sowie insbesondere dessen Anbindung an ein elektrisches Massepotential. Das
Anschlussstück ist dann beispielsweise ein Teil eines Verbinders, insbesondere Steckverbinders,
eines Anschlussteils oder einer Durchführung, welcher entsprechend mit dem Massepotential
verbunden ist. Dabei stellt das Anschlussstück mit der Kontaktmanschette insbesondere
eine endseitige Begrenzung des Schirms dar. Der Schirm umgibt dann die Kabel bis zur
Kontaktmanschette, in welche die Kabel entsprechend einlaufen. Hinter dem Anschlussstück
erfolgt dann insbesondere eine Kontaktierung der Kabelenden mit entsprechenden Anschlüssen.
Die auf diese Weise gebildete Anschlussstelle wird dann beispielsweise von einem Gehäuseteil
umgeben, welches das Anschlussstück umfasst. Zum Einlaufen der Kabel umfasst das Anschlussstück
insbesondere eine Durchführung, durch welche hindurch die Kabel verlaufen. Das Anschlussstück
umläuft somit die Kabel. Ähnlich dem Anschlussstück umläuft insbesondere auch die
Kontaktmanschette die Kabel, d.h. die Kabel laufen durch eine Durchführung der Kontaktmanschette
hindurch. Dabei ist es möglich, dass die Kontaktmanschette einen Längsschlitz aufweist,
um insbesondere Materialverspannungen zu vermeiden.
[0013] Der Schirm ist aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt und beispielsweise
als Geflecht ausgebildet, um eine besonders lückenlose und biegeflexible Schirmung
der Kabel zur realisieren. Insbesondere ist der Schirm dabei nach Art eines Schlauches
ausgebildet, welcher die Kabel umgibt. Endseitig ist der Schirm dann an der Kontaktmanschette
angebracht, insbesondere auf eine Kontaktfläche aufgeschoben. In radialer Richtung,
d.h. senkrecht zur Längsrichtung, ist dann der Schirm um die Kontaktmanschette herum
angeordnet. Mit anderen Worten: in radialer Richtung überlappt der Schirm endseitig
mit der Kontaktmanschette.
[0014] Bevorzugterweise ist die Kontaktmanschette aus einem Material gefertigt, dessen elektrochemisches
Standardpotential sich möglichst wenig, insbesondere um nicht mehr als 0,05 V, von
dem des Materials des Schirms unterscheidet. Da der Schirm insbesondere unmittelbar
mit der Kontaktmanschette verbunden ist, wird durch zumindest ähnliche Standardpotentiale
der verwendeten Materialien eine Kontaktkorrosion besonders stark reduziert. In einer
geeigneten Ausgestaltung sind die beiden Materialien gleich und weisen entsprechend
das gleiche Standardpotential auf, wodurch eine Kontaktkorrosion besonders effizient
vermieden wird. Die Kontaktmanschette wirkt somit insbesondere vermittelnd zwischen
dem Schirm und dem Anschlussstück, welche nicht direkt miteinander verbunden sind.
[0015] Insgesamt wird dann eine Kontaktkorrosion im Bereich der Kontaktmanschette besonders
optimal dadurch vermeiden, dass die Kontaktmanschette und der Schirm aus elektrochemisch
zumindest ähnlichen Materialien gefertigt sind und die Kontaktmanschette gegen das
Eindringen eines Elektrolyts besonders dicht in das Anschlussstück integriert ist.
[0016] Vorzugsweise ist das Anschlussstück aus Aluminium gefertigt und dadurch besonders
kostengünstig in der Fertigung. Zudem weist das Anschlussstück dann insbesondere eine
äußere Oxidschicht auf, welches das Anschlussstück zusätzlich schützt.
[0017] Der Schirm ist vorzugsweise als Geflecht aus einer Vielzahl von verzinkten Kupferdrähten
gefertigt und dadurch besonders flexibel, d.h. insbesondere, der Schirm weist ein
hohes Maß an Bewegungsfreiheit auf. Zudem eignet sich Kupfer als Material für den
Schirm besonders aufgrund dessen hoher elektrischer Leitfähigkeit. Die Vielzahl von
Drähten ermöglicht insbesondere aufgrund der dadurch vergrößerten Fläche eine besonders
gute Kontaktierung zur Kontaktmanschette. Auf diese Weise ist insbesondere auch der
Kontaktwiderstand zwischen Kontaktmanschette und Schirm besonders gering.
[0018] Bevorzugter Weise ist die Kontaktmanschette aus Messing gefertigt. Insbesondere in
Kombination mit einem aus Kupfer gefertigten Schirm ergibt sich hierbei eine besonders
geringe Differenz der elektrochemischen Standardpotentiale der beiden Materialien.
Dadurch ist die Gefahr einer Kontaktkorrosion besonders reduziert.
[0019] Das Anschlussstück ist als Gussteil ausgebildet und die Kontaktmanschette teilweise
von dem Anschlussstück umgossen. Dadurch wird eine Kontaktkorrosion besonders effizient
vermieden. Beim Umgießen der Kontaktmanschette ergibt sich ein Berührungsbereich,
in welchem sich das Anschlussstück und die Kontaktmanschette berühren. Durch das Umgießen
sind das Anschlussstück und die Kontaktmanschette in diesem Berührungsbereich besonders
dicht miteinander verbunden, d.h. ein Eindringen eines Elektrolyts wird optimal vermieden.
Zudem wird im Berührungsbereich auch die Bildung einer Oxidschicht, insbesondere am
Anschlussstück, vermieden, so dass zwischen der Kontaktmanschette und dem Anschlussstück
zusätzlich ein besonders geringer Kontaktwiderstand vorliegt.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Schirm mit der Kontaktmanschette stoffschlüssig
verbunden, insbesondere verlötet oder verschweißt. Auf diese Weise ist eine besonders
feste Verbindung mit insbesondere gleichzeitig besonders geringem Kontaktwiderstand
zwischen Schirm und Kontaktmanschette hergestellt. Insbesondere im Falle eines als
Geflecht ausgebildeten Schirms, ergibt sich eine besonders große Verbindungsfläche,
durch welche die Verbindung besonders fest ist.
[0021] In einer besonders einfach zu fertigenden Ausführungsform sitzt die Kontaktmanschette
in einer Längsrichtung im Anschlussstück ein. Hierbei entspricht die Längsrichtung
insbesondere der Längsrichtung des HV-Kabelsatzes. Durch das Einsetzen in Längsrichtung
ist zudem ein optimaler Halt der Kontaktmanschette am Anschlussstück realisiert. Dabei
weist die Kontaktmanschette in Längsrichtung eine Länge auf und sitzt vorzugsweise
wenigstens zu einem Viertel dieser Länge und höchstens zur Hälfte in dem Anschlussstück
ein. Auf diese Weise wird insbesondere gleichzeitig eine geeignete mechanische Stabilität
erzielt sowie eine hinreichend große Kontaktfläche zum Anbringen des Schirms an der
Kontaktmanschette bereitgestellt.
[0022] Insbesondere da der Schirm und das Anschlussstück räumlich voneinander getrennt sind,
weist die Kontaktmanschette einen, insbesondere in radialer Richtung nach außen weisenden,
umlaufenden Freibereich auf. In einer bevorzugten Weiterbildung ist dieser Freibereich
mit einem Dichtmaterial umgossen. Dadurch wird auf vorteilhafte Weise die Dichtigkeit
der gesamten Anordnung verbessert und eine Kontaktkorrosion zwischen dem Anschlussstück
und der Kontaktmanschette in der Nähe des Freibereichs vermieden. Durch das Dichtmaterial
wird dann nämlich ein mögliches Eindringen eines Elektrolyts über den Freibereich
verhindert. Dabei bildet das Dichtmaterial insbesondere eine Umschalung, in welcher
das Anschlussstück zumindest teilweise und die Kontaktmanschette insbesondere vollständig
eingefasst sind. In dem auf diese Weise umschalten Freibereich ist dann auf effiziente
Weise eine Oxidbildung sowie eine Korrosion unterbunden.
[0023] Unter Umgossen wird hier insbesondere auch umschäumt oder umspritzt verstanden. Das
Dichtmaterial wird demnach beispielsweise als aushärtende Schaummasse um die Kontaktmanschette
herum angebracht. Insbesondere bildet das Dichtmaterial dabei eine Gehäuseschale aus.
Um insbesondere die Stabilität der Verbindung von Dichtmaterial, d.h. Gehäuseschale
und Kontaktmanschette zu verbessern, weist letztere eine Anzahl von Ausnehmungen auf,
durch welche hindurch sich das Dichtmaterial erstreckt. Auf diese Weise greift das
Dichtmaterial in die Kontaktmanschette ein und durch die Ausnehmungen hindurch in
einen Innenraum der Kontaktmanschette. Dadurch ist eine besonders hohe Stabilität
insbesondere in Längsrichtung erzielt, zudem ist auf vorteilhafte Weise auch der Innenraum
mit Dichtmaterial ausgefüllt, so dass auch hier die Gefahr einer Kontaktkorrosion
vorteilhaft reduziert ist. Insgesamt dient das Dichtmaterial somit insbesondere zur
Abdeckung von freistehenden Flächen der Gesamtanordnung sowie zur Ausfüllung von Hohlräumen.
[0024] Die durch das Dichtmaterial gebildete Gehäuseschale weist vorzugsweise außenseitig
eine Umlaufnut auf, zur Aufnahme eines Kabelbinders. Mittels diesem ist insbesondere
eine weitere Fixierung der Gehäuseschale möglich, sowie eine zusätzliche Klemmwirkung
realisierbar, insbesondere in radialer Richtung. Die Umlaufnut ist vorzugsweise vollständig
umlaufend ausgebildet und zweckmäßigerweise in radialer Richtung in die Gehäuseschale
eingebracht. Dadurch wird insbesondere ein versehentliches Verschieben des Kabelbinders
in Längsrichtung verhindert. Die Umlaufnut ist geeigneterweise um die Kontaktmanschette
herum angeordnet, sodass die Klemmkraft vorteilhaft auch direkt auf den Kontaktbereich
wirkt.
[0025] Im Innenraum der Kontaktmanschette ist geeigneterweise eine Zugentlastung angeordnet,
durch welche auf besonders einfache Weise eine Sicherung der Kabel gegen Auszug in
Längsrichtung gewährleistet ist.
[0026] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist der HV-Kabelsatz über ein Anschlussteil an
einer elektrischen HV-Komponente eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs
angeschlossen. Das Anschlussteil dient hierbei insbesondere der Verbindung des HV-Kabelsatzes
mit einem Gehäuse der HV-Komponente. Entsprechend bildet das Anschlussteil dann eine
Durchführung für die Kabel des HV-Kabelsatzes in oder zur HV-Komponente. Dazu ist
das Anschlussteil vorzugsweise dicht, sowie insbesondere auch elektrisch leitend mit
dem Gehäuse der HV-Komponente verbunden. Die HV-Komponente ist beispielsweise ein
Hochvoltspeicher oder eine Batterie des Fahrzeugs, eine elektrische Antriebsmaschine,
ein Hochspannungsverteiler oder ein Hochvolt-Steckverbinder. Das Gehäuse der HV-Komponente
ist dann mit dem Anschlussteil sowie mit dem Schirm mit einem gemeinsamen Potential,
insbesondere einem Massepotential verbunden.
[0027] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ausschnittsweise einen HV-Kabelsatz,
- Fig. 2
- die Anordnung gem. Fig. 1 ohne Gehäuseschale,
- Fig. 3
- die Anordnung gem. Fig. 2 in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 4
- die Anordnung gem. Fig. 1 in einer Schnittansicht und
- Fig. 5
- den HV-Kabelsatz in einer Gesamtansicht.
[0028] Fig. 1 zeigt ausschnittsweise einen HV-Kabelsatz 2 in einer Schrägansicht. Der HV-Kabelsatz
2 umfasst eine Anzahl von Kabeln 4, welche hier drei Phasen einer Hochspannungsverbindung
sind. Die Kabel 4 sind jeweils ohne separate Schirmung ausgeführt, d.h. ohne Einzelschirmung,
vielmehr sind die Kabel 4 von einem gemeinsamen Schirm 6 umgeben. Dieser ist hier
als Geflecht aus verzinnten Kupferdrähten ausgebildet. Die Kabel 4 sind hier in einer
Zugentlastung 8 gehaltert und laufen durch ein Anschlussstück 10 hindurch, welches
beispielsweise ein Teil eines hier nicht näher dargestellten Verbindergehäuses ist.
Zusätzlich ist ein Dichtmaterial 12 angeordnet, das hier zusätzliche eine Gehäuseschale
bildet, welche die Zugentlastung 8, die Kabel 4, den Schirm 6 und das Anschlussstück
10 umläuft. In diese Gehäuseschale ist in radialer Richtung R eine vollständig umlaufende
Umlaufnut 14 eingebracht, die zur Aufnahme eines hier nicht näher dargestellten Kabelverbinders
dient.
[0029] In Fig. 2 ist die Anordnung aus Fig. 1 ohne das Dichtmaterial 12 dargestellt. Deutlich
erkennbar ist hierbei eine von dem Dichtmaterial 12 eingeschlossene Kontaktmanschette
16, welche in Längsrichtung L in das Anschlussstück 10 integriert ist. In der hier
gezeigten Ausführungsform ist auch das Anschlussstück 10 nach Art einer Manschette
ausgebildet und weist in Längsrichtung L eine Frontfläche auf, in welcher die Kontaktmanschette
16 in Längsrichtung L hineingesetzt ist. Dabei ist die Anordnung aus Kontaktmanschette
16 und Anschlussstück 10 insbesondere durch endseitiges Umgießen der Kontaktmanschette
16 mit Material zur Ausbildung des Anschlussstücks 10 hergestellt. In der hier gezeigten
Ausführungsform weist die Kontaktmanschette 16 weiterhin einen Längsschlitz 17 auf.
In einer nicht gezeigten Alternative ist die Kontaktmanschette 16 z.B. durch Verformung
eines Rohrabschnittes hergestellt und weist dann keinen Längsschlitz 17 auf.
[0030] Der Aufbau wird weiter verdeutlich durch die Explosionsdarstellung in Fig. 3, sowie
durch die Schnittdarstellung in Fig. 4. So ist zu erkennen, dass die Kontaktmanschette
16 einen Innenraum 18 aufweist, in welchem die Zugentlastung 8 einsitzt. Der Schirm
6 ist dann in Längsrichtung L auf die Kontaktmanschette 16 aufgeschoben und zwar derart,
dass diese endseitig in den Schirm 6 einsitzt und von diesem umgeben ist. Die Kontaktmanschette
16 weist somit eine in radialer Richtung R nach außen weisende Kontaktfläche 20 auf,
zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit dem Schirm 6. Insbesondere ist dieser
mit der Kontaktfläche 20 verlötet oder verschweißt.
[0031] Wie insbesondere aus Fig. 4 deutlich ist, ergibt sich an der Kontaktmanschette 16
ein Freibereich 22, der in radialer Richtung R weder vom Schirm 6 noch vom Anschlussstück
10 überdeckt ist. Dieser Freibereich 22 ist jedoch durch das Dichtmaterial der Gehäuseschale
12 optimal verdeckt, so dass ein Eindringen von Feuchtigkeit vermieden wird. Dadurch
ist auch eine Kontaktkorrosion zwischen Anschlussstück 10 und Kontaktmanschette 16
am Rand des Freibereichs 22 verhindert.
[0032] Deutlich erkennbar ist weiterhin, dass die Kontaktmanschette 16 in Längsrichtung
L eine Länge L1 aufweist und zu etwa einem Drittel dieser Länge L1 in dem Anschlussstück
10 einsitzt. Dadurch ist zwischen Anschlussstück 10 und Kontaktmanschette 16 ein Berührungsbereich
24 gebildet, in welchem hier herstellungsbedingt keine Lufteinschlüsse vorhanden sind
sowie eine Oxidierung des Materials des Anschlussstücks 10 vermieden ist. Auf diese
Weise ist im Berührungsbereich 24 ein besonders geringer Kontaktwiderstand realisiert
sowie eine Kontaktkorrosion, d.h. die Bildung eines Lokalelements effizient verhindert.
[0033] Wie beispielsweise in Fig. 3 gezeigt, ist in die Kontaktmanschette 16 in radialer
Richtung R eine Anzahl von Ausnehmungen 26 eingebracht, durch welches das Dichtmaterial
12 in den Innenraum 18 der Kontaktmanschette 16 eindringt. Dies ist auch deutlich
aus Fig. 4 entnehmbar. Auf diese Weise wird insbesondere schon während der Herstellung
jegliche Luft und Feuchtigkeit aus dem Inneren der Anordnung verdrängt und dadurch
die Gefahr einer Kontaktkorrosion durch Eindringen eines Elektrolyts verhindert.
[0034] In Fig. 5 ist eine Komplettansicht des HV-Kabelsatzes 2 gezeigt. Deutlich erkennbar
sind hier die drei von dem Schirm 6 umgebenen Kabel 4. Endseitig laufen die Kabel
in eine HV-Komponente 30 ein. Von dieser ausgehend erstreckt sich das Anschlussstück
10, auf welches der Schirm 6 und die Kontaktmanschette 16 aufgesetzt sind.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 2
- HV-Kabelsatz
- 4
- Kabel
- 6
- Schirm
- 8
- Zugentlastung
- 10
- Anschlussstück
- 12
- Dichtmaterial
- 14
- Umlaufnut
- 16
- Kontaktmanschette
- 17
- Längsschlitz
- 18
- Innenraum
- 20
- Kontaktfläche
- 22
- Freibereich
- 24
- Berührungsbereich
- 26
- Ausnehmung
- 30
- HV-Komponente
- R
- radiale Richtung
- L
- Längsrichtung
- L1
- Länge
1. HV-Kabelsatz (2), insbesondere für ein Fahrzeugbordnetz, mit einer Anzahl von Kabeln
(4), die von einem gemeinsamen Schirm (6) umgeben sind, und mit einem Anschlussstück
(10) aus einem leitenden Material, welches mit dem Schirm (6) elektrisch verbunden
ist, indem in das Anschlussstück (10) eine Kontaktmanschette (16) integriert ist,
an welcher der Schirm (6) befestigt ist
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlussstück (10) als Gussteil ausgebildet ist und die Kontaktmanschette (16)
teilweise von dem Anschlussstück (10) umgossen ist.
2. HV-Kabelsatz (2) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktmanschette (16) aus einem Material gefertigt ist, dessen elektrochemisches
Standardpotential sich möglichst wenig, insbesondere um nicht mehr als 0,05 V, von
dem des Materials des Schirms (6) unterscheidet.
3. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlussstück (10) aus Aluminium gefertigt ist.
4. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schirm (6) als Geflecht aus einer Vielzahl von verzinnten Kupferdrähten gefertigt
ist.
5. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktmanschette (16) aus Messing gefertigt ist.
6. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schirm (6) mit der Kontaktmanschette (16) stoffschlüssig verbunden ist, insbesondere
verlötet oder verschweißt.
7. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktmanschette (16) in einer Längsrichtung (L) im Anschlussstück (10) einsitzt.
8. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktmanschette (16) einen umlaufenden Freibereich (22) aufweist, der mit einem
Dichtmaterial (12) umgossen ist.
9. HV-Kabelsatz (2) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktmanschette (16) eine Anzahl von Ausnehmungen (26) aufweist, durch welche
hindurch sich das Dichtmaterial (12) erstreckt.
10. HV-Kabelsatz (2) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtmaterial (12) eine Gehäuseschale bildet, die außenseitig eine Umlaufnut
(14) aufweist, zur Aufnahme eines Kabelbinders.
11. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktmanschette (16) einen Innenraum (18) aufweist, in welchem eine Zugentlastung
(8) angeordnet ist.
12. HV-Kabelsatz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser über ein Anschlussteil (30) an einer elektrischen HV-Komponente eines Fahrzeugs
angeschlossen ist.
1. HV cable set (2), in particular for a vehicle on-board electrical system, having a
number of cables (4) which are surrounded by a common shield (6), and having a connection
piece (10) composed of a conductive material, which connection piece is electrically
connected to the shield (6) by virtue of the fact that a contact sleeve (16) is integrated
into the connection piece (10), to which contact sleeve the shield (6) is fastened,
characterized
in that the connection piece (10) is formed as a cast part and the contact sleeve (16) is
partially encapsulated by casting in the connection piece (10) .
2. HV cable set (2) according to the preceding claim,
characterized
in that the contact sleeve (16) is manufactured from material whose electrochemical standard
potential differs as little as possible, in particular by no more than 0.05 V, from
that of the material of the shield (6).
3. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the connection piece (10) is manufactured from aluminum.
4. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the shield (6) is manufactured as a braid composed of a multiplicity of tin-plated
copper wires.
5. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the contact sleeve (16) is manufactured from brass.
6. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the shield (6) is cohesively connected to the contact sleeve (16), in particular
by soldering or welding.
7. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the contact sleeve (16) is seated in a longitudinal direction (L) in the connection
piece (10) .
8. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the contact sleeve (16) has an encircling free region (22) which is encapsulated
by casting in a sealing material (12).
9. HV cable set (2) according to the preceding claim,
characterized
in that the contact sleeve (16) has a number of recesses (26) through which the sealing material
(12) extends.
10. HV cable set (2) according to one of the two preceding claims,
characterized
in that the sealing material (12) forms a housing shell which, on the outside, has an encircling
groove (14) for receiving a cable tie.
11. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that the contact sleeve (16) has an interior space (18) in which a tension relief means
(8) is arranged.
12. HV cable set (2) according to one of the preceding claims,
characterized
in that said HV cable set is connected by means of a connection part (30) to an electrical
HV component of a vehicle.
1. Jeu de câbles HT (2), notamment pour un réseau de bord de véhicule, comprenant un
certain nombre de câbles (4) qui sont entourés par un blindage (6) commun, et comprenant
une pièce de raccordement (10) en un matériau conducteur, laquelle est reliée électriquement
au blindage (6) en intégrant, dans la pièce de raccordement (10), une manchette de
contact (16) à laquelle est fixé le blindage (6),
caractérisé en ce que
la pièce de raccordement (10) est réalisée sous la forme d'une pièce coulée et la
manchette de contact (16) est partiellement surmoulée par la pièce de raccordement
(10).
2. Jeu de câbles HT (2) selon la revendication précédente, caractérisé en ce que la manchette de contact (16) est fabriquée dans un matériau dont le potentiel de
référence électrochimique se différencie aussi peu que possible, notamment pas plus
de 0,05 V, de celui du matériau du blindage (6).
3. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la pièce de raccordement (10) est fabriquée en aluminium.
4. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le blindage (6) est fabriqué sous la forme d'une natte composée d'une pluralité de
fils en cuivre étamés.
5. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la manchette de contact (16) est fabriquée en laiton.
6. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le blindage (6) est relié à la manchette de contact (16) par fusion de matières,
notamment brasé ou soudé.
7. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la manchette de contact (16) repose dans la pièce de raccordement (10) dans une direction
longitudinale (L).
8. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la manchette de contact (16) possède une zone libre périphérique (22) qui est surmoulée
par un matériau d'étanchéité (12).
9. Jeu de câbles HT (2) selon la revendication précédente, caractérisé en ce que la manchette de contact (16) possède une pluralité de cavités (26) à travers lesquelles
s'étend le matériau d'étanchéité (12) .
10. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des deux revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau d'étanchéité (12) forme une coque de boîtier qui possède du côté extérieur
une rainure périphérique (14) destinée à accueillir un collier de câblage.
11. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la manchette de contact (16) possède un espacé intérieur (18) dans lequel est disposé
un dispositif antitraction (8) .
12. Jeu de câbles HT (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que celui-ci est raccordé à un composant HT d'un véhicule par le biais d'une partie de
raccordement (30).
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