[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Reinigungsanordnung zum Reinigen einer
mit Schadstoff kontaminierten Bohrstange.
[0002] In bestimmten Fällen ist es erforderlich, Bohrungen in mit Schadstoff kontaminierten
Böden niederzubringen. Dies kann beispielsweise erforderlich sein, wenn etwa Gründungspfähle,
insbesondere Bohrpfähle, auf alten Industriegeländen, Hafenbereichen, aufgelassenen
Deponien, etc. erstellt werden müssen. Derartige Bohrungen können Tiefen von 5 m bis
30 m oder tiefer erreichen. Hierzu wird eine Bohrstange verwendet, welche selbst am
unteren Ende ein Bohrwerkzeug umfasst oder damit versehen ist. Die Bohrstange ist
an einem außerhalb des Bohrlochs angeordneten Trägergerät vertikal verfahrbar angeordnet
und in der Regel drehend angetrieben. Das abgetragene Bodenmaterial wird in der Regel
beim Bohren aus dem Bohrloch abtransportiert. Nach Abschluss der Bohrung wird die
Bohrstange wieder aus dem Bohrloch entfernt, wobei jedoch mit Schadstoff kontaminiertes
Bodenmaterial an der Bohrstange anhaften kann.
[0003] Abhängig vom Grad der Kontaminierung des zu bearbeitenden Bodens kann es vorgeschrieben
sein, die Bohrstange von dem kontaminierten Bodenmaterial zu reinigen, so dass kein
Schadstoff über die Bohrstange in die Umwelt gelangen kann. Es kann daher erforderlich
sein, eine Bohrstange nach jeder Bohrung oder zumindest bei Abschluss der Arbeiten
in einem kontaminierten Bereich zu reinigen.
[0004] Eine Schadstoffbelastung kann sich auch dadurch ergeben, dass die Bohrstange in eine
belastete Bohr- oder Betonsuspension eintaucht.
[0005] Aufgrund der Länge einer Bohrstange von 10 m und mehr ist es dabei in der Regel erforderlich,
die Bohrstange von dem Trägergerät aus der vertikalen Arbeitsposition zu demontieren
und in eine horizontale Reinigungsposition am Boden zu verbringen. In dieser horizontalen
Position kann die Bohrstange beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger von anhaftendem
Bodenmaterial befreit werden. Das abgespülte Bodenmaterial kann aufgefangen und entsorgt
werden. Abschließend kann die gereinigte Bohrstange wieder am Mast des Bohrgeräts
montiert werden.
[0006] Allerdings sind die Montagearbeiten der mehrere Tonnen schweren Bohrstange zeit-
und arbeitsintensiv. Auch ist das Reinigen einer liegenden Bohrstange mittels eines
Hochdruckreinigers von einer Person problematisch, insbesondere wenn eine rohrförmige
Bohrstange mit einem inneren Hohlraum zu reinigen ist. Innenbereiche einer rohrförmigen
Bohrstange sind nur schwer und mit einem erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand von
anhaftendem Bodenmaterial zu reinigen. Zudem ist ein entsprechender Platzbedarf für
die Lagerung der Bohrstange notwendig.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Reinigungsanordnung zum Reinigen einer mit Schadstoff
kontaminierten Bohrstange anzugeben, mit welchem eine Bohrstange besonders effizient
gereinigt werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und zum anderen durch eine Reinigungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0009] Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen einer mit Schadstoff kontaminierten
Bohrstange vorgesehen, bei dem die Bohrstange in einer vertikalen Position angeordnet
wird, ein Spülstutzen an einer Oberseite der Bohrstange angebracht wird und die Bohrstange
mit einer Reinigungsflüssigkeit abgespült wird, welche über den Spülstutzen zugeführt
wird.
[0010] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Bohrstange nicht in
einer horizontalen Position zu reinigen, sondern in einer vertikalen Position. Um
diese Bohrstangen mit einer Länge von bis zu 10 m und mehr zu erreichen, kann nach
der Erfindung an einer Oberseite einer im Wesentlichen vertikalen Bohrstange ein Spülstutzen
angebracht werden, durch welchen Reinigungsflüssigkeit zugeführt werden kann. Die
Reinigungsflüssigkeit kann vorzugsweise Wasser oder ein auf Wasser basierendes Fluid
sein. Es können gegebenenfalls Tenside oder andere Zusätze vorgesehen sein, welche
das Ablösen von Bodenmaterial unterstützen oder zur Behandlung und insbesondere Neutralisierung
von Schadstoffen geeignet sind.
[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann so die Bohrstange in einer im Wesentlichen
vertikalen Betriebsposition an dem Trägergerät verbleiben. Über den Spülstutzen, welcher
auch als Spülglocke bezeichnet werden kann, erfolgt ein Abspülen des anhaftenden Schadstoffs,
etwa aus dem Boden, der Stütz- oder Bohrsuspension oder einer abbindenden Suspension
zum Bilden eines Gründungselements. Ein Abspülen der Innen- und/oder Außenseite der
Bohrstange kann durch eine Zuführung von Reinigungsflüssigkeit durch eine Spülvorrichtung
erfolgen. Hierdurch kann eine ausreichende Dekontamination bei geringem Personal-
und Zeitaufwand erfolgen.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass ein Reinigungsloch
im Boden vorgesehen wird und die kontaminierte Bohrstange zum Abspülen des anhaftenden
Schadstoffs in das Reinigungsloch eingefahren wird. Das Reinigungsloch im Boden kann
dabei zum Auffangen des abgespülten Bodenmaterials dienen. Vorzugsweise befindet sich
das Reinigungsloch im kontaminierten Bereich, so dass ein Einsickern von Reinigungsflüssigkeit
mit Schadstoffen in den bereits kontaminierten Boden nicht weiter umweltbelastend
ist. Das Reinigungsloch kann eine Tiefe von einigen Metern bis zu einer Tiefe entsprechend
der Länge der Bohrstange und darüber hinaus aufweisen. Vorzugsweise kann das Reinigungsloch
ein Bohrloch sein, welches mit einem Stützrohr ausgekleidet ist. Insbesondere kann
das Reinigungsloch mit Reinigungsflüssigkeit gefüllt sein. Dabei kann die Bohrstange
mittels des Bohrgerätes entlang des Mastes vertikal verfahren und in das Reinigungsloch
eingefahren werden. Durch eine vertikale Auf- und Abwärtsbewegung der Bohrstange kann
so ein zusätzlicher Spüleffekt erzeugt werden. Am unteren Ende des Reinigungslochs
kann ein Absetzbereich zum Aufnehmen des abgespülten Bodenmaterials vorgesehen sein.
[0013] Grundsätzlich kann die Reinigungsflüssigkeit nach dem Abspülen mit dem abgespülten
Bodenmaterial im Boden versickern, sofern sich der Reinigungsbereich in einem kontaminierten
Bereich befindet. Insbesondere bei Verwendung eines Reinigungsloches ist es nach einer
Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, dass Reinigungsflüssigkeit, vorzugsweise
kontinuierlich, abgeführt wird.
[0014] Insbesondere besteht eine Weiterbildung der Erfindung darin, dass die abgeführte
Reinigungsflüssigkeit einer Entsorgungseinrichtung und/oder einer Wiederaufbereitungseinrichtung
zugeführt wird. Hierdurch kann auch insgesamt eine Schadstoffreduktion der Umwelt
erreicht werden.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft,
dass der Spülstutzen mittels eines Hubseils entlang des Mastes eines Trägergeräts
zur Oberseite der Bohrstange gefördert wird. Somit kann die Bohrstange insbesondere
in der montierten Position am Mast des Bohrgerätes verbleiben. An dem Spülstutzen
kann insbesondere eine Hakeneinrichtung angeordnet sein, mit welcher der Spülstutzen
an einer Oberseite der Bohrstange lösbar befestigt werden kann. Insbesondere kann
an der Oberseite der Bohrstange eine entsprechende Einrichtung zum Verhaken des Spülstutzens
angebracht sein. Der Spülstutzen ist dabei mit einer Auslassöffnung so ausgebildet,
dass die Reinigungsflüssigkeit möglichst großflächig über die Bohrstange strömt, so
dass eine gute Abspülwirkung erreicht wird.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass die Reinigungsflüssigkeit einem Innenraum
der Bohrstange zugeführt wird. Somit kann insbesondere ein schwer zu reinigender Innenraum
bei einer rohrförmigen Bohrstange zuverlässig von oben gespült werden.
[0017] Im Sinne der Erfindung ist eine Bohrstange allgemein als im Tiefbau eingesetzte Arbeits-
oder Führungsstange bei Baumaschinen zu verstehen, wobei keine Beschränkung auf ein
Bohren gegeben sein muss.
[0018] Grundsätzlich kann die Bohrstange eine starre Führungsstange sein, welche einstückig
oder aus mehreren Stangenelementen zusammengesetzt ist. Eine besonders vorteilhafte
Verfahrensvariante besteht nach der Erfindung darin, dass als Bohrstange eine Kellystange
vorgesehen wird, welche aus mindestens zwei rohrförmigen Kellystangenelementen zusammengesetzt
ist. Eine Kellystange ist dabei eine austeleskopierbare Bohrstange, welche ein Außenkellystangenelement
und mindestens ein Innenkellystangenelement aufweist. Durch eine Spülung von oben
können diese ineinander angeordneten Kellystangenelemente besonderes gut gereinigt
werden.
[0019] Besonders zweckmäßig ist es dabei, dass zum Reinigen die Kellystangenelemente zumindest
teilweise austeleskopiert werden. Hierdurch entsteht ein größerer Frei- oder Aufnahmeraum
zum Aufnehmen der Reinigungsflüssigkeit innerhalb der Kellystange. Vorzugsweise können
die Kellystangenelemente auch insgesamt austeleskopiert sein, wobei dann die austeleskopierten
Kellystangenelemente in einem Reinigungsloch eingefahren sind.
[0020] Hinsichtlich einer Reinigungsanordnung wird die eingangs genannte Aufgabe dadurch
gelöst, dass eine Spülvorrichtung mit einem Spülstutzen vorgesehen ist, der Spülstutzen
bei vertikaler Bohrstange an einer Oberseite der Bohrstange angebracht ist und durch
die Spülvorrichtung über den Spülstutzen Reinigungsflüssigkeit zuführbar ist, durch
welche die Bohrstange von oben spülbar ist.
[0021] Die erfindungsgemäße Reinigungsanordnung ist insbesondere zum Durchführen des zuvor
beschriebenen Verfahrens ausgebildet. Es können somit die zuvor beschriebenen Vorteile
entsprechend erzielt werden.
[0022] Eine bevorzugte Reinigungsanordnung besteht darin, dass ein Reinigungsloch im Boden
vorgesehen ist, in welches die Bohrstange zumindest mit einem Teil einfahrbar ist,
und dass die Bohrstange in dem Reinigungsloch mit Reinigungsflüssigkeit spülbar ist.
Die Spülwirkung in dem Reinigungsloch kann noch dadurch verstärkt werden, dass die
Bohrstange in dem mit Reinigungsflüssigkeit gefüllten Reinigungsloch auf und ab bewegt
wird.
[0023] Weiterhin ist es nach einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Reinigungsanordnung
vorteilhaft, dass die Spülvorrichtung und/oder eine Abführeinrichtung zum Abführen
von Reinigungsflüssigkeit jeweils mindestens eine Pumpe aufweist. Insgesamt kann aber
auch nur eine Spülvorrichtung mit einer Pumpe vorgesehen sein, wobei nach dem Spülen
die Reinigungsflüssigkeit mit dem abgespülten kontaminierten Bodenmaterial im umgebenden
Boden oder in dem Reinigungsloch versickert, wenn sich der Ort der Reinigung in einem
kontaminierten Bereich befindet.
[0024] Grundsätzlich kann der Spülstutzen für die erfindungsgemäße Reinigungsanordnung in
einer beliebigen Weise ausgebildet sein, vorzugsweise mit mehreren Auslassöffnungen
oder verstellbaren Austrittsdüsen. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Weiterbildung
der Erfindung, dass der Spülstutzen bogenförmig mit einem Auslass und einem Einlass
ausgebildet ist, an welchem ein Spülschlauch angeschlossen ist. Der Spülschlauch ist
dabei vorzugsweise mit der Spülvorrichtung mit der mindestens einen Pumpe verbunden.
Gegebenenfalls kann auch eine Kreislaufführung, gegebenenfalls mit einer Zwischenspeicherung,
etwa in einem Tank oder Becken, für die Reinigungsflüssigkeit vorgesehen sein, wobei
wieder aufbereitete Reinigungsflüssigkeit für einen weiteren Spülvorgang, insbesondere
für eine Vorspülung genutzt wird. Eine abschließende Endspülung der Bohrstange kann
dann mit einer frischen Reinigungsflüssigkeit erfolgen.
[0025] Weiterhin ist es besonders zweckmäßig, dass an dem Spülstutzen ein Verbindungselement
für ein Hubseil angebracht ist. Somit kann der Spülstutzen mittels eines Hubseiles,
etwa mittels einer Hilfsseilwinde am Mast eines Bohrgerätes, bis zur Oberseite einer
Bohrstange am Mast gefördert werden. Das Hubseil kann auch als ein Sicherungsseil
sowie zum Lösen des Spülstutzens nach Abschluss des Spülvorganges dienen.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Reinigungsanordnung;
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Spülstutzens; und
- Fig. 3:
- eine Ausschnittsdarstellung zu einer Bohrstange mit angehängtem Spülstutzen.
[0027] Eine erfindungsgemäße Reinigungsanordnung 10 zum Reinigen einer kontaminierten Bohrstange
20 an einer Baumaschine 2 ist schematisch der Fig. 1 zu entnehmen. Die Baumaschine
2 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Bohrgerät ausgeführt. Dieses weist
ein Trägergerät 3 mit einem Raupenfahrwerk auf. An dem Trägergerät 3 ist ein vertikal
gerichteter Mast 4 angebracht, an dessen Vorderseite mittels eines Schlittens verfahrbar
ein Bohrantrieb 7, auch Kraftdrehkopf genannt, vertikal verstellbar gelagert ist.
In den ringförmigen Bohrantrieb 7 ist in grundsätzlich bekannter Weise eine Bohrstange
20 eingesetzt und daran gelagert. Die Bohrstange 20 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als eine Kellystange mit drei zueinander teleskopierbar angeordneten Kellystangenelementen
27a, 27b und 27c ausgeführt. Die Bohrstange 20 ist über ein Hauptseil 5 relativ zum
Mast 4 und dem Bohrantrieb 7 verfahrbar aufgehängt. An der Unterseite der Bohrstange
20 ist im Betrieb ein Bohrwerkzeug angebracht, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel
bei der Reinigung der Bohrstange 20 demontiert ist.
[0028] Bei der dargestellten Reinigungsanordnung 10 ist die Baumaschine 2 an ein vorgesehenes
Reinigungsloch 12 gefahren, in welches die Bohrstange 20 zumindest teilweise eingefahren
ist. Hierzu hat der Bohrantrieb 7 seine untere Stellung am Mast 4 eingenommen. Die
Kellystangenelemente 27a, 27b und 27c sind austeleskopiert. Das Reinigungsloch 12
kann leer oder bereits mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllt sein.
[0029] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist an dem Reinigungsloch 12
eine Spülvorrichtung 40 mit einer Pumpe zum Zuführen einer Reinigungsflüssigkeit vorgesehen.
Die Spülvorrichtung 40 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel kastenförmig ausgebildet
und kann so gleichzeitig als eine Hebebühne für eine Bedienperson dienen. Dabei befindet
sich eine Arbeitsfläche auf der Spülvorrichtung 40 für die Bedienperson etwa auf Höhe
einer Oberseite der Bohrstange 20, um einen Spülstutzen 30, welcher nachfolgend in
Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 beschrieben wird, an der Oberseite der Bohrstange
20 anzubringen. Hierzu kann ein Hilfs- oder Hubseil 6 verwendet werden, welches am
Mast 4 der Baumaschine 2 vorgesehen ist.
[0030] Der in Fig. 1 nicht dargestellte Spülstutzen 30 ist in den Figuren 2 und 3 näher
gezeigt. Dieser weist einen gebogenen Rohrkörper 32 mit einem Auslass 34 und einem
Einlass 33 auf. An dem Einlass 33 ist ein Flansch zum Befestigen eines nicht dargestellten
Zuführschlauches für die Reinigungsflüssigkeit vorgesehen. Die Reinigungsflüssigkeit
wird von der Pumpe der Spülvorrichtung 40 über den Zuführschlauch zu dem Spülstutzen
30 geleitet.
[0031] Der bogenförmige Spülstutzen 30 wird an einer offenen Oberseite der rohrförmigen
Bohrstange 20 eingehakt, wie anschaulich in Fig. 3 dargestellt ist. Hierzu weist der
Spülstutzen 30 eine plattenförmige Auflage 38 auf, mit welcher der Spülstutzen 30
an einer oberen Kante der Bohrstange 20 aufgesetzt werden kann. Über ein Befestigungselement
37 kann der Spülstutzen 30 an einer nicht dargestellten Halteeinrichtung an der Bohrstange
20 oder dem Bohrantrieb 7 befestigt werden, so dass er im Spülbetrieb eine Lagefixierung
besitzt. Für ein Handhaben des Spülstutzens 30 mittels des Hubseiles 6 ist an einer
Oberseite des Rohrkörpers 32 ein ösenartiges Verbindungselement 36 vorgesehen, in
welches in Kranhaken des Hubseiles 6 eingehakt werden kann.
[0032] Bei der in Fig. 3 dargestellten Anordnungsvariante dient der Spülstutzen 30 zum Spülen
eines Innenraumes 22 der rohrförmigen Bohrstange 20. Durch eine entsprechende glockenartige
Ausgestaltung des Spülstutzens 30 oder durch die Anordnung mehrerer Spülstutzen 30
oder mehrerer Austrittsdüsen kann grundsätzlich auch eine Außenseite 24 der Bohrstange
20 von oben gespült werden. Alternativ oder ergänzend kann ein Spülen der Außenseite
der Bohrstange 20 auch beim nach oben Ziehen der Bohrstange 20 von der Hebebühne an
der Spülvorrichtung 40 aus über eine Bedienperson mit einem Schlauch oder einem entsprechenden
Hochdruckreiniger erfolgen. Ein Reinigen der Außenseite 24 ist auch ohne weiteres
im Anschluss nach einem Spülen des Innenraums 22 in einer horizontalen Position der
Bohrstange 20 möglich.
[0033] Die erfindungsgemäße Reinigungsanordnung 10 und das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren
können auch bei anderen Baumaschinen 2 für den Tiefbau mit vergleichbaren stangenförmigen
Anordnungen eingesetzt werden, so etwa bei Führungsstangen für Schlitzwandfräsen.
Diese Führungsstangen sind teilweise nur für geringe oder überhaupt keine Drehbewegungen
ausgelegt und können einen runden oder eckigen Querschnitt aufweisen.
1. Verfahren zum Reinigen einer mit Schadstoff kontaminierten Bohrstange (20), bei dem
- die Bohrstange (20) in einer vertikalen Position angeordnet wird,
- ein Spülstutzen (30) an einer Oberseite der Bohrstange (20) angebracht wird und
- die Bohrstange (20) mit einer Reinigungsflüssigkeit abgespült wird, welche über
den Spülstutzen (30) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Reinigungsloch im Boden (12) vorgesehen wird und
dass die kontaminierte Bohrstange (20) zum Abspülen des anhaftenden Schadstoffs in das
Reinigungsloch (12) eingefahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Reinigungsflüssigkeit, vorzugsweise kontinuierlich, abgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die abgeführte Reinigungsflüssigkeit einer Entsorgungseinrichtung und/oder einer
Wiederaufbereitungseinrichtung zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülstutzen (30) mittels eines Hubseils (6) entlang des Mastes (4) eines Trägergeräts
(3) zur Oberseite der Bohrstange (20) gefördert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsflüssigkeit einem Innenraum (22) der Bohrstange (20) zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Bohrstange (20) eine Kellystange vorgesehen wird, welche aus mindestens zwei
rohrförmigen Kellystangenelementen (27) zusammengesetzt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Reinigen die Kellystangenelemente (27) zumindest teilweise austeleskopiert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülstutzen (30) über einen Zufuhrschlauch mit einer Spülvorrichtung (40) verbunden
ist, durch welche Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird.
10. Reinigungsanordnung zum Reinigen einer mit Schadstoff kontaminierten Bohrstange (20),
insbesondere zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
- eine Spülvorrichtung (40) mit einem Spülstutzen (30) vorgesehen ist,
- der Spülstutzen (30) bei vertikaler Bohrstange (20) an einer Oberseite der Bohrstange
(20) angebracht ist und
- durch die Spülvorrichtung (40) über den Spülstutzen (30) Reinigungsflüssigkeit zuführbar
ist, durch welche die Bohrstange (20) von oben spülbar ist.
11. Reinigungsanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Reinigungsloch (12) im Boden vorgesehen ist, in welches die Bohrstange (20) zumindest
mit einem Teil einfahrbar ist, und
dass die Bohrstange (20) in dem Reinigungsloch (12) mit Reinigungsflüssigkeit spülbar
ist.
12. Reinigungsanordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spülvorrichtung (40) und/oder eine Abführeinrichtung zum Abführen von Reinigungsflüssigkeit
jeweils mindestens eine Pumpe aufweist.
13. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülstutzen (30) bogenförmig mit einem Auslass (34) und einem Einlass (33) ausgebildet
ist, an welchem ein Spülschlauch angeschlossen ist.
14. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Spülstutzen (30) ein Verbindungselement (36) für ein Hubseil (6) angebracht
ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Reinigen einer mit Schadstoff kontaminierten Bohrstange (20), bei dem
- die Bohrstange (20) in einer vertikalen Position angeordnet wird,
- ein Spülstutzen (30) an einer Oberseite der Bohrstange (20) angebracht wird und
- die Bohrstange (20) mit einer Reinigungsflüssigkeit abgespült wird, welche über
den Spülstutzen (30) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Reinigungsloch im Boden (12) vorgesehen wird und
dass die kontaminierte Bohrstange (20) zum Abspülen des anhaftenden Schadstoffs in das
Reinigungsloch (12) eingefahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Reinigungsflüssigkeit, vorzugsweise kontinuierlich, abgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die abgeführte Reinigungsflüssigkeit einer Entsorgungseinrichtung und/oder einer
Wiederaufbereitungseinrichtung zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülstutzen (30) mittels eines Hubseils (6) entlang des Mastes (4) eines Trägergeräts
(3) zur Oberseite der Bohrstange (20) gefördert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reinigungsflüssigkeit einem Innenraum (22) der Bohrstange (20) zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Bohrstange (20) eine Kellystange vorgesehen wird, welche aus mindestens zwei
rohrförmigen Kellystangenelementen (27) zusammengesetzt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Reinigen die Kellystangenelemente (27) zumindest teilweise austeleskopiert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülstutzen (30) über einen Zufuhrschlauch mit einer Spülvorrichtung (40) verbunden
ist, durch welche Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird.
10. Reinigungsanordnung zum Reinigen einer mit Schadstoff kontaminierten Bohrstange (20),
insbesondere zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
- ein Reinigungsloch (12) im Boden vorgesehen ist, in welches die Bohrstange (20)
zumindest mit einem Teil einfahrbar ist,
- eine Spülvorrichtung (40) mit einem Spülstutzen (30) vorgesehen ist,
- der Spülstutzen (30) bei vertikaler Bohrstange (20) an einer Oberseite der Bohrstange
(20) angebracht ist und
- durch die Spülvorrichtung (40) über den Spülstutzen (30) Reinigungsflüssigkeit mit
Tensiden zuführbar ist, durch welche die Bohrstange (20) in dem Reinigungsloch (12)
mit Reinigungsflüssigkeit von oben spülbar ist.
11. Reinigungsanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spülvorrichtung (40) und/oder eine Abführeinrichtung zum Abführen von Reinigungsflüssigkeit
jeweils mindestens eine Pumpe aufweist.
12. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülstutzen (30) bogenförmig mit einem Auslass (34) und einem Einlass (33) ausgebildet
ist, an welchem ein Spülschlauch angeschlossen ist.
13. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Spülstutzen (30) ein Verbindungselement (36) für ein Hubseil (6) angebracht
ist.