[0001] 
[0002] 
auf das Halbleiterelement aufgebrachten Metallisierung liegen, zu tempern. Besonders
günstige Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn in sauerstoffhaltiger Atmosphäre getempert
wird.
[0003] Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Fig.
1 und 3 und an Hand eines Diagramms (Fig. 2) näher erläutert:
In Fig. 1 ist das Halbleiterelement eines Thyristors im Schnitt dargestellt. Es hat
vier Zonen, von denen die kathodenseitige Emitterzone mit 1, die kathodenseitige Basiszone
mit 2, die innere Basiszone mit 3 und die anodenseitige Emitterzone mit 4 bezeichnet
ist. Zwischen den genannten Zonen liegen pn-Übergänge 5, 6, 7. Das Halbleiterelement
besteht aus Silicium und die genannten Zonen sind in üblicher Weise je nach Verwendungszweck
des Halbleiterbauelements dotiert.
[0004] Auf den Rand des Halbleiterelements wird wenigstens an den Stellen, an denen die
pn-Übergänge an die Oberfläche treten, eine Schutzschicht 8 aus Silicium aufgedampft,
die beispielsweise 0,1
/um oder auch dicker sein kann, beispielsweise.
/um. Die nicht zu bedampfenden Flächen.des Halbleiterelements werden vor dem Bedampfen
abgedeckt. Zur Erhöhung der dielektrischen Überschlagsfastigkeit und zur Verbesserung
des mechanischen Schutzes kann auf die aufgedampfte Siliciumschicht 8 eine weitere
Schutzschicht 9 aufgebracht werden, die beispielsweise aus normalem Kautschuk oder
einem anderen Schutzlack bestehen kann.
[0005] Die aufgedampfte Siliciumschicht 8 kann zur Einstellung des spezifischen Widerstands
Dotierstoffe wie zum Beispiel Bor oder Phosphor enthalten. Einen Gehalt an den genannten
Dotierstoffen erhält man dadurch, daß mit dem Silicium einer oder mehrere dieser Stoffe
verdampft werden. Die Schicht 8 kann zur Einstellung des spezifischen Widerstands
auch ein oder mehrere Metalle wie zum Beispiel-Aluminium enthalten. Die Metalle können
ebenfalls durch Aufdampfen mit dem Silicium in dieses eingebaut werden. Mit Änderung
des spezifischen Widerstands der Schicht 8 lassen sich die Potentialverhältnisse am
Rand des Halbleiterelements einstellen. So kann die Schicht 8 beispielsweise mit Phosphor
dotiert sein und einen spezifischen Widerstand von 10
8 Ohm cm haben.
[0006] Die Siliciumschicht 8 wurde in einer Vakuum-Bedampfungsanlage bei einem Druck von
ca. 6,5 . 10-4 PA (5 . 10
-6 Torr) aufgedampft. Als Siliciumquelle kann beispielsweise ein Siliciumblock verwendet
werden. Das Silicium kann mittels eines Elektronenstrahls verdampft werden. Mit einer
Beschleunigungsspannung von 8 kV und einem Strom von rund 0,5 A wurde eine Aufdampfrate
von 0,25 µm/min erzielt. Sie läßt sich durch Erhöhung der Energie des Elektronenstrahls
auch beispielsweise auf 0,5 µm/min und darüber steigern.
[0007] Das Silicium kann auch durch einen Ionenstrahl, durch direkten Stromdurchfluß oder
durch induktive Erhitzung verdampft werden. Es ist auch möglich, das Silicium durch
Strahlungswärme zu verdampfen.
[0008] Die Schicht 8 kann auch aus mehreren nacheinander aufgedampften Schichten mit jeweils
verschiedenen Eigenschaften bestehen. Damit erhält man eine Änderung des spezifischen
Widerstands über die Dicke und eine Beeinflussung der Potentialverhältnisse an der
Randfläche des Halbleiterelements.
[0009] Anschließend an das Bedampfen des Halbleiterelements wird die aufgedampfte Siliciumschicht
getempert. Das Tempern findet bei einer Temperatur zwischen Zimmertemperatur und der
Kristallisationstemperatur des Siliciums statt. Die Kristallisationstemperatur des
Siliciums liegt nach Literaturangaben zwischen 700 und 900 K. Bei bereits kontaktierten
Halbleiterelementen wird das Tempern bei einer Temperatur vorgenommen, die unterhalb
der Schmelztemperatur des zum Kontaktieren verwendeten Materials, zum Beispiel Weichlot,
oder einer anderen Metallisierung liegt. Durch das Tempern lassen sich der Sperrstrom
in Sperrichtung und der Sperrstrom in Kipprichtung des Halbleiterelements drastisch
absenken. In Fig. 2 ist dargestellt, daß der Sperrstrom bei einem bestimmten Halbleitertyp
ohne das Tempern bei 2. 10
3 nA lag. Nach einer Temperzeit von drei Stunden bei 260 °C lag der Sperrstrom für
drei Meßexemplare bei 280 °C lag der Sperrstrom für drei Haßexemplare zwischen 3 und
5.10
1 nA. Nach 23 und 41 Stunden Temperzeit bei 280 °C wurden weitere Absenkungen der Sperrströme
beobachtet.
[0010] Das Aufdampfen das Siliciums selbst kann bei Zimmertemperatur durchgeführt werden.
Die Temperatur der anschließenden Wärmebehandlung kann dann so gewählt werden, daß
die gewünschte Absenkung der Sperrströme erreicht wird, ohne daß zum Beispiel bereits
kontaktierte Bauelemente in Mitleidenschaft gezogen werden. Damit ist es möglich,
bereits aufgelötete und kontaktierte Chips zu passivieren, so daß keine Maskierung
oder kein selektives Ätzen der Chips erforderlich ist.
[0011] Halbleiterelemente, die durch Aufdampfen einer Siliciumschicht und nachfolgendes
Tempern passiviert wurden, wiesen eine überraschend gute Stabilität der Kennlinien
bei niedrigem Stromniveau auf. Dies galt sowohl für die Sperrkennlinien in Rückwärtsrichtung
bei Dioden und Transistoren als auch für die Sperrkennlinien in Rückwärtsrichtung
und Kipprichtung bei Thyristoren. Bei Thyristoren trat auch der sogenannte Yoshida-Effekt
nicht mehr auf, der eine drastische Erhöhung der Sperrströme nach vorhergehender Durchlaßbelastung
bewirkt.
[0012] Die Stabilität der Kennlinien läßt sich anschaulich an Hand der Fig. 3 erklären,
in der die Gestalt der Raumladungszone dargestellt ist, wenn der pn-Übergang 7 in
Sperrichtung beansprucht ist. Zu Anfang der Sperrbelastung verlaufen die Grenzen 11,
12 der Raumladungszone 10 zum Beispiel parallel zu den pn-Übergängen. Liegt längere
Zeit Sperrbelastung an, so weitet sich die Raumladungszone dadurch auf, daß sich die
Grenze 12 der Raumladungszone 10 am Rand des Halbleiterelements in Richtung auf den
pn-Übergang 6 verschiebt. Gleichzeitig entfernt sich die Grenze 11 der Raumladungszone
10 vom pn-Übergang 7, jedoch nur in erheblich schwächerem Maße, da die Zone 4 stärker
als die Zone 3 dotiert ist. Die Aufweitung der Raumladungszone ist in der Fig. gestrichelt
dargestellt. Mit größer werdender Aufweitung der Raumladungszone nimmt der Sperrstrom
zu, bis mit Erreichen des pn-Ubergangs 6 am Rand der sogenannte Punch-Through-Effekt
eintritt, wo der pn-Übergang 7 seine Sperrfähigkeit verliert. Die Aufweitung findet
auch am pn-Übergang 6 statt, wenn das Halbleiterelement in der umgekehrten Richtung,
das heißt der Kipprichtung, mit einer Spannung belastet wird.
[0013] Mit der Passivierungsschicht-gemäß der Erfindung weitet sich die Raumladungszone
10 am Rand nicht mehr auf. Dies läßt sich beispielsweise mit der bekannten lichtelektrischen
Methode zur Untersuchung der Raumladungszonen am Rand eines Halbleiterelements feststellen.
Dies

tet, daß sich die Sperrströme nicht erhöhen, mit andsren Worten, daß die Kennlinien
in Sperrichtung stabil bleiben.
[0014] Die Erfindung wurde in Verbindung mit einem Halbleiterelement für einen Thyristor
beschrieben. Sie läßt sich jedoch auch bei Dioden, Transistoren und anderen Halbleiterbauelementen
verwenden. Sie ist gleichermaßen für Mesa- oder Planarstrukturen verwendbar. Wesentlich
ist, daß auf mindestens denjenigen Bereich, in dem die pn-Übergänge an die Oberfläche
des Halbleiterelements treten, Silicium aufgedampft wird.
1. Verfahren zum Passivieren von Halbleiterelementen durch Aufbringen einer Siliciumschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß das Siliciumaufgedampft wird und dann die aufgedampfte
Schicht (8) getem-. pert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e - kennzeichnet, daß die Schicht(8)bei Temperaturen
zwischen der Raumtemperatur und der Kristallisationstemperatur des aufgedampften Siliciums
getempert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht(8) bei
Temperaturen getempert wird, die unterhalb der Schmelztemperatur einer auf das Halbleiterelement
aufgebrachten Metallisierung liegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da- durch gekennzeichnet, daß in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre getempert wird.