[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eins keramische Innenisolierung für eine heiße Fluide
führende Transportleitung, die von einem den Strömungsraum des Fluids zumindest teilweise
umgebenden keramischen Hohlkörper gebildet wird, der mit geringem Abstand innerhalb
einer äußeren Wandung der Transportleitung angeordnet ist.
[0002] Innenisolierungen bei Transportlsitungen sind erforderlich, um die meist aus metallischen
Werkstoffen bestehenden äußeren Wandungen der Transportleitung vor einer Überhitzung
zu schützen. Dies ist vor allem dann erforderlich, wenn die heißen Fluide unter Druck
stehen und die hierdurch hervorgerufenen Belastungen der Transportleitung von den
äußeren Wandungen zu übernehmen sind. Zur Innenisolierung sind keramische Folien-oder
Faserwerkstoffe und Festkeramikisolierungen bekannt. Letztere haben sich insbesondere
für Spannbetonbehälter bewährt.
[0003] Bei einer keramischen Innenisolierung in einer Transportleitung für heiße Fluide
treten vor allem zwei Probleme auf: Durch den erwünschten Temperaturabbau in der Innenisolierung
zwischen Strömungsraum und äußerer Wandung treten an der äußeren kalten Seite der
Isolierung Zugspannungen auf, die das keramische Material nur in sehr begrenztem Umfang
aufnehmen kann. Die Rißgefahr bei keramischen Innenisolierungen ist infolgedessen
insbesondere bei hohen Temperaturgradienten zwischen Strömungsraum-und äußerer Wandung
außerordentlich hoch. Um dies zu vermeiden, wurde daher bereits vorgeschlagen, die
keramische Innenisolierung in mehrere Segmente zu unterteilen. Nachteilig ist dabei
jedoch, daß sich infolge der in Strömungsrichtung des Fluids bestehenden Druckgradienten
eine parasitäre Gasströmung in den Fugen zwischen aneinanderliegenden Isolierungssegmenten
sowie im Zwischenraum zwischen Innenisolierung und äußerer Wandung der Transportleitung
einstellt. Diese unerwünschte Gasströmung setzt die Isolierwirkung in häufig unkontrollierbarer
Weise stark herab, so daß örtlich für die Aufnahme der Kräfte in der Wandung unzulässig
hohe Temperaturen auftreten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung von Gasströmungen außerhalb des Strömungsraumes
eine auch für hohe Fluiddrucke und hohe axiale Strömungsdruckverluste geeignete keramische
Innenisolierung zu schaffen, die zugleich in einfacher Weise in die Transportleitungen
einsetzbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer keramischen Innenisolierung der oben genannten Art gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß der keramische Hohlkörper mittels Spannelementen,
die den Hohlkörper auf seiner der äußeren Wandung der Transportleitung zugewandten
Seite gasdicht umschließen, im unbelasteten Zustand auf Druck vorgespannt ist. Die
Vorspannung wird so gewählt, daß die Innenisolierung'im Betriebszustand nicht durch
Zugkräfte beansprucht wird, zumindest aber so, daß die aufzunehmenden Zugspannungen
auf ein zulässiges Maß beschränkt sind. Bei Betrieb dehnt sich die Innenisolierung
aus, so daß die durch die Spannelemente aufgebrachte Vorspannung während des Betriebes
noch erhöht wird. Die Spannelemente wirken zugleich als Dichtelemente. Das Auftreten
parasitärer Gasströmungen im Zwischenraum zwischen Innenisolierung und äußerer Wandung
läßt sich in vorteilhafter Weise weitgehend unterdrücken. Keramische Innenisolierungen
mit Spannelementen zeichnen sich daher zugleich auch durch eine höhere Isolierwirkung
aus.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß als Spannelemente auf
keramische Hohlkörper aufschrumpfbare Ringe oder Hülsen vorgesehen sind. In diesem
Falle lassen sich in vorteilhafter Weise auch den Formen der Transportleitungen besser
anpaßbare keramische Segmente einsetzen, ohne dabei das Auftreten parasitärer Gasströme
befürchten zu müssen. Um auch das Einströmen von Fluid in den Zwischenraum zwischen
Innenisolierung und äußerer Wandung an solchen Stellen zu vermeiden, an denen ein
RohranschluB erforderlich ist, sind zumindest im Bereich dieser Anschlußstellen Ring
und Hülse mit der äußeren Wandung gasdicht verbunden. Eine solche Verbindung wird
dadurch erleichtert, daß an der äußeren Wandung eine Zwischenwand befestigt ist, mit
der der Ring oder die Hülse verschweißbar sind. Als Zwischenwand sind dünnwandige
Rohrteile verwendbar, die vor dem Glühen der drucktragenden äußeren Wandungen mit
diesen verschweißt werden. Das spätere Einschweißen der Ringe oder Hülsen verursacht
so keine Verschlechterung der-erwünschten Festigkeitseigenschaften der äußeren Wandung.
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[0007] Bei mäßigen Drücken im Strömungsraum der Transportleitung bilden in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die Ringe oder Hülsen zugleich die äußere Wandung der Transportleitung.
Damit vereinfacht sich der Aufbau der Transportleitung erheblich. Da die Spannelemente
bei Betrieb der Transportleitung nur verhältnismäßig gering erhitzt werden, lassen
sich Ringe oder Hülsen an Anschlußstellen unmittelbar miteinander verschweißen oder
in sonst geeign.eter Weise gasdicht verbinden.
[0008] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung schematisch
wiedergegeben sind, näher erläutert. Die Figuren zeigen im einzelnen
Figur 1 Transportleitung mit keramischer Innenisolierung im Axialschnitt gemäß Schnittlinie
I/I nach Figur 2,
Figur 2 Querschnitt einer Transportleitung nach Figur 1 gemäß Schnittlinie II/II und
Figur 3 Transportleitung mit keramischer Innenisolierung für niederen Druck.
[0009] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, weist die Transportleitung innerhalb einer
äußeren Wandung 1 eine den Strömungsraum 2 des Fluids umgebende, als Hohlkörper 3
ausgebildete keramische Innenisolierung auf. Im Ausführungsbeispiel ist als-äußere
Wandung 1 ein Stahlrohr vorgesehen. Die Innenisolierung wird von mehreren Segmenten
gebildet, von denen in Figur 2 die ineinander verfugten Segmente 3a bis 3c wiedergegeben
sind. Zwischen Innenisolierung und äußerer Wandung ist ein Zwischenraum 4 vorhanden.
Der keramische Hohlkörper 3 wird auf seiner der äußeren Wandung 1 zugewandten Seite
von Spannelementen 5 umschlossen, die den Hohlkörper auf Druck vorspannen. Als Spannelemente
sind im einfachsten Falle Spanndrähte verwendbar. Ein Ausführungsbeispiel dieser Art
ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0010] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 und 2 sind als Spannelemente 5 Ringe vorgesehen,
die in üblicher Weise auf die miteinander verfugten Segmente des Hohlkörpers 3 zur
Erzielung der gewünschten Vorspannung aufgeschrumpft werden. Es entstehen so geschlossene
hohlzylindrische Isolierstücke, die in die Transportleitung axial einsetzbar sind.
Zentrierungen 6 sorgen für eine gegenseitige Ausrichtung der aneinandergereihten Hohlkörper.
[0011] Um eine axiale Gasströmung im Zwischenraum 4 zu vermeiden, sind die Spannelemente
5 mit der äußeren Wandung 1 gasdicht verschweißt. Um dies ohne Beeinträchtigung der
äußeren Wandung zu ermöglichen ist im dargestellten Ausführungsbeispiel die äußere
Wandung 1 mit einer weiteren inneren, dünnen Zwischenwand 8 verbunden. Mit der Zwischenwand
8 sind die Spannelemente 5 an Schweißstellen 7 verschweißt. Die Zwischenwand 8 wird
in der äußeren Wandung 1 an Schweißstellen 7'vor der Glühbehandlung eingeschweißt.
Die Zwischenwand 8 verringert in vorteilhafter Weise zugleich den Zwischenraum zwischen
Isolierung und äußerer Wandung, so daß Wärmeverluste - verursacht durch das Auftreten
freier Konvektion im Zwischenraum - vermindert werden.
[0012] Eine Transportleitung-für geringere Drücke ist in Figur 3 im Axialschnitt dargestellt.
Die auch in diesem Ausführungsbeispiel aus Segmenten bestehende Innenisolierung wird
von Hülsen 12 umspannt, die zugleich die äußere Wandung der Transportleitung bilden.
An Anschlußstellen werden die Hülsen 12 verschweißt.
1. Keramische Innenisolierung für eine heiße Fluide führende Transportleitung, die
von einem den Strömungsraum des Fluids zumindest teilweise umgebenden keramischen
Hohlkörper gebildet wird, der mit geringem Ab- . stand innerhalb einer äußeren Wandung
der Transportleitung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der keramische Hohlkörper (3) mittels Spannelementen (5, 12), die den Hohlkörper
auf seiner der äußeren Wandung (1) der Transportleitung zugewandten Seite umschließen,
im unbelasteten Zustand auf Druck vorgespannt ist.
2. Keramische Innenisolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Spannelemente (5) auf keramische Hohlkörper aufschrumpfbare Ringe (5) oder
Hülsen (12) vorgesehen sind.
3. Keramische Innenisolierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich von Anschlußstellen Ring oder Hülse mit der äußeren Wandung (1) gasdicht
verbunden sind.
Keramische Innenisolierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an der äußeren Wandung (1) eine Zwischenwand (8) befestigt ist, mit der die Ringe
oder Hülsen verschweißbar sind.
5. Keramische Innenisolierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringe (5) oder Hülsen (12) zugleich die äußere Wandung (1) der Transportleitung
bilden.