(19)
(11) EP 0 000 501 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.1979  Patentblatt  1979/03

(21) Anmeldenummer: 78100368.6

(22) Anmeldetag:  11.07.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2H01H 33/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB SE

(30) Priorität: 25.07.1977 DE 2733551

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hertz, Walter, Dr.
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Stroh, Jan
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Schwalme, Heinz
    D-8531 Markt Erlbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Druckgasschalter


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckgasschalter, insbesondere einen Blaskolbenschalter, mit einer beweglichen Isolierstoffdüse, welche die Löschstrecke umgibt und die mit Hilfe von Andruckfedern ein Verschlussorgan für den Gasströmungskanal bildet.
    Erfindungsgemäss ist wenigstens eine Andruckfeder (32) so mit der Relativbewegung der Kontakte (2,4) gekoppelt, dass ihre Wirkung auf den Isolierstoffkörper (6) aufgehoben wird, sobald beim Oeffnen des Schalters die Mindestlöschdistanz erreicht ist.
    Die Anordnung hat den Vorteil, dass die Beblasung des Lichtbogens nicht einsetzt, bevor die Schaltkontakte ihre Löschdistanz erreicht haben.




    Beschreibung


    [0001] 



    [0002] 



    [0003] In einer Ausführungsform des Druckgasschalters kann der Isolierstoffkörper beispielsweise mit wenigstens einer Andruckfeder ver sehen sein, deren Federkraft unwirksam wird, sobald die Mindestlöschdistanz der Kontakte erreicht ist.

    [0004] In einer besonderen Ausführungsform sind für die Relativbewegung des Isolierstoffkörpers Öffnungsfedern mit vorzugsweise wesentli geringerer Federkraft als die Kraft der Andruckfeder vorgesehen. Der verschiebbare Isolierstoffkörper wird dann von der starken Andruckfeder gegen die Kraft der schwächeren Öffnungsfedern und den Druck im Kompressionsraum auf die Öffnung des Strömungskanal gedrückt.

    [0005] Im Einschaltzustand des Schalters wird der Isolierstoffkörper vo der Andruckfeder entgegen der Kraft der Öffnungsfedern so gegen die Elektrode gedrückt, daß die Gasströmungskanäle verschlossen werden. Beim Öffnen des Schalters bleibt, unabhängig von dem im Kompressionsraum herrschenden Druck, der Gasströmungskanal so lange geschlossen, bis die sich trennenden Elektroden die Mindes löschdistanz erreicht haben. Erst dann setzt die Gasströmung zur Löschstrecke und damit die Beblasung des Lichtbogens ein. Die Ei wirkung der Andruckfeder kann beispielsweise durch einen Anschl begrenzt werden und die Öffnungsfedern schieben dann beim Weiter laufen der bewegten Elektrode den Isolierstoffkörper, unterstütz durch den Druck im Kompressionsraum, in die Öffnungsstellung. Di Öffnungsfedern halten dann, unabhängig von möglichen, durch den Lichtbogen verursachten Druckschwankungen im Kompressionsraum, d Isolierstoffkörper bis zum Ende des Ausschaltvorganges in dieser gewünschten Blasstellung.

    [0006] Zur Freigabe der Gasströmung in Abhängigkeit vom Öffnungsweg der Kontakte kann ferner beispielsweise eine Klinkenvorrichtung vorg sehen sein, die beim/Erreichen der Mindestlöschdistanz beispiels weise über eine Schaltnocke entklinkt wird, so deß die Öffnungsfedern dann den beweglichen Isolierstoffkörper in die Blasstellu schieben können.

    [0007] 



    [0008] Ist die wegabhängige Steuerung der Gasströmung bei Zweidruckschaltern vorgesehen, so kann die vom Hochdruckraum in bekannte Weise über ein Ventil zur Löschstrecke geleitete Löschmittelstr mung durch die Verschiebeeinrichtung bis zum Erreichen der Mind löschdistanz unterbunden und erst dann freigegeben werden.

    [0009] In einer weiteren Ausführungsform des Druckgasschalters kann di Andruckfeder zum Zuhalten auch im Innern des festen Kontaktes a gebracht sein. Ein Mitnehmer für den Isolierstoffkörper kann da: beispielsweise in Schlitzen verlaufen, die durch ihre Länge den Schubweg der Feder bestimmen.

    [0010] Zur weiteren Erläuterung der Erfinduag wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren Figuren 1 und 2 jeweils eine Ausführun form eines Druckgasschalters nach der Erfindung mit einer Andru feder zum Verschließen des Gasströmungskanals vorgesehen ist. Figur 3 zeigt einen Druckgasschalter, bei dem der Isolierstoffkörper in der geschlossenen Schalterstellung von einem Klinkensystem gehalten wird.

    [0011] 









    In der offenen Stellung der Kontakte 2 und 4 nach Fig. 2 hat die Beblasung eines Lichtbogens 28 eingesetzt, nachdem der Isolierstoffkörper 6 den Strömungskanal 10 unter der Wirkung der Öffnungsfedern 18 freigegeben hatte, wie es in der Figur durch die Bezugsziffer 30 angedeutet ist.

    [0012] In dieser Ausführungsform des Kontaktsystems ist eine Andruckfeder 32 innerhalb des hohlzylindrischen Kontaktes 2 angeordnet. Der Federweg der Andruckfeder 32 wird in diesem Falle durch den Stift 14 und durch das rechte Ende des Schlitzes im Kontakt 2 festgelegt.

    [0013] In der Ausführungsform des Kontaktsystems nach Fig. 3 wird die Bewegung des Isolierstoffkörpers 6 durch ein Klinkensystem 36 freigegeben, das beispielsweise eine Klinke 38 enthalten kann, die um eine Welle 39 schwenkbar ist. Die Klinke 38 ist mit einem Hebel 40 verbunden, in dessen Ende ein Rad 41 gelagert ist. Die Klinke 38 wird durch eine Klinkenfeder 42 bei geschlossenem Schalter in der dargestellten Lage gehalten. An der Innenwand des Blaskolbens 8 sind Nocken 43 vorgesehen, die mit der Bewegung des Blaskolbens 8 nach liks uber das Rad 41 die Klinke 38 auslösen. Sobald die Mündungen der Kontakte 2 und 4 die Mindestlöschdistanz erreichen, wird über die Nocken 43 die Verklinkung freigegeben und die Öffnungsfedern 18 schieben den Isolierstoffkörper 6 in die Löschstellung.

    [0014] Die Länge des festen Kontaktes 2, mit der er in den beweglichen Kontakt 4 ragt, muß in der Ausführungsform des Schalters nach der Erfindung nicht mehr nach Gesichtspunkten des gewünschten Vorkompressionsverhältnisses ausgelegt werden. Diese Länge ist deshalb ausschließlich so zu bemessen, daß nach der Kommutierung des Stromes auf die Kontakte 2 und 4 ein hinreichender Abstand des im Ausführungsbeispiel nicht dargestellten Dauerstromkontaktsystems erreicht wird. Dieser Abstand gewährleistet, daß der



    derartiger Schalter aus. Das gewünschte Vorkompressionsverhältnis erhält man über eine geeignete Wahl dei Gesamtlänge des Kompressionsraumes. Ferner kann es mit Hilfe von Überlatifventilen eingestellt werden.


    Ansprüche

    1. Druckgasschalter mit zwei Kontakten und einem düsenähnlichen Isolierstoffkörper, die koaxial angeordnet und in ihrer Achsrichtung relativ zueinander beweglich sind, und bei dem der Isolier-. stoffkörper mit Andruckfedern als Verschlußorgan für den Gasströ. mungskanal vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens eine Andruckfeder (22-, 32) so mit der Relativbewegung der Kontakte (2, 4) gekoppelt ist, daß ihre Wirkung auf den Isolierstoffkörper (6) aufgehoben.wird, sobald beim Öffnen des Druckgasschalters die Mindestlöschdistanz der Kontakte (2, 4) erreicht ist.
     
    2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft der Andruckfeder (22, 32) größer ist als der zum Verschließen des Gasströmungskanals (10) erforderliche Wert.
     
    3. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Relativbewegung des Isolierstoffkörpers (6) entgegen der Federkraft der Andruckfeder (22, 32) wirkende Öffnungsfedern (18 vorgesehen sind.
     
    4. Druckgasschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstofförper (6) mit einem Verriegelungs. system (36) versehen ist, das ihn freigibt, sobald die Mindest-Iöschdistanz der Kontakte (2, 4) erreicht ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht