[0001] Die Erfindung betrifft ein fahrradähnliches Zweiradfahrzeug mit Kettentrieb zum Hinterrad,
einem Sattel und einer am Rahmen drehbar gelagerten und mit einer Lenkstange verbundenen
Vorderradgabel.
[0002] Normalerweise sind bei Fahrrädern die Rahmenteile untereinander und mit den Streben
der Hinterradgabel fest verschweißt oder verschraubt. Der Antrieb erfolgt in bekannter
Weise mittels Fußkraft über mit dem treibenden Kettenrad verbundene Pedale. Der Sattel
und das Lager der Vorderradgabel sind relativ zueinander und zum Rahmen fest.
[0003] Es sind auch zahlreiche fahrradähnliche Zweiradfahrzeuge bekannt geworden, bei denen
Sattel, Lenkerachse und Tretlager relativ zueinander beweglich sind und die Füße des
Fahrers parallel zueinander bewegt werden. Dabei sollen z.B. durch geeignete Hebelübersetzungen
und andere Getriebe Arm- und Beinbewegungen des Fahrers, ähnlich wie beim Rudern,
in ein Antriebsdrehmoment umgesetzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein insbesondere als Spielzeug oder Trainingsgerät
geeignetes Fahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, auf welchem der Fahrer
eine den gesamten Körper erfassende, sehr harmonische Reitbewegung ausführt, während
die dabei stattfindende Gewichtsverlagerung in zwei Phasen zum Antrieb des treibenden
Kettenrades über 36o
0 ausgenutzt wird.
[0005] Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rahmen aus vier
gelenkig miteinander verbundenen Teilen besteht, von denen der obere Rahmenteil den
Sattel, der vordere Rahmenteil die Vorderradgabel und der untere Rahmenteil das Hinterrad
und das treibende Kettenrad des Kettentriebes trägt, am vorderen oder unteren Rahmenteil
Fußstützen angebracht sind und zwischen dem oberen Rahmenteil und einer mit dem treibenden
Kettenrad drehfest verbundenen Kurbel ein beidseitig gelenkig gelagertes Pleuel angeordnet
ist.
[0006] Die Funktionsweise des neuen Fahrzeugs läßt sich am besten verstehen, wenn man davon
ausgeht, daß die Achse des treibenden Kettenrades während der Fahrt eine kreisende
Bewegung um das untere Gelenk des Pleuels ausführt. In der einen Antriebsphase wird
durch Verlagerung des Gewichts des Fahrers auf die mit dem vorderen oder unteren Rahmenteil
verbundenen Fußstützen die Achse des treibenden Kettenrads mit Bezug auf das Gelenk
des Pleuels nach unten gedrückt, während in der anderen Antriebsphase durch Gewichtsverlagerung
auf den Sattel und Übertragung der Gewichtskraft über den hinteren auf den als zweiarmigen
Hebel wirkenden.unteren Rahmenteil die Achse des treibenden Kettenrads mit Bezug auf
das untere Gelenk des Pleuels wieder angehoben wird. Die genannten Kräfte werden noch
unterstützt durch Zug am Lenker während der ersten Phase und nach vorn gerichteten
Druck auf den Lenker während der zweiten Phase.
[0007] Die Drehung der Achse des treibenden Kettenrads um das untere Gelenk des Pleuels
erzeugt nicht nur die zum Antrieb des Hinterrads erforderliche Zugkraft in der Kette,
sondern bewirkt über das Pleuel und die anderen gelenkig miteinander verbundenen Teile
des Rahmens eine schwingende Auf- und Abbewegung des Sattels, eine gegenläufige Bewegung
der Fußstützen und eine Schwenkbewegung des Lenkers in Fahrtrichtung. Diese Bewegungen
vermitteln dem Fahrer den Eindruck des Reitens.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind die Anlenkpunkte des vorderen Rahmenteils,
des Pleuels und des hinteren Rahmenteils jeweils am oberen Rahmenteil verstellbar.
Dadurch ergeben sich je nach Lage dieser Gelenke unterschiedliche Hübe und, über den
Umfang einer Umdrehung des treibenden Kettenrads gesehen, unterschiedliche Drehmomentkurven.
Der Fahrer hat es somit in der Hand, sich eine bevorzugte Antriebscharakteristik selbst
einzustellen.
[0009] Auch der Sattel ist in bevorzugter Ausführung der Erfindung in Längsrichtung verstellbar
am oberen Rahmenteil befestigt.
[0010] Vorzugsweise ist das treibende Kettenrad mit zwei gleichgerichteten und gleichlangen
Kurbelarmen verbunden, die wiederum mit zwei parallelen Pleuelstangen gelenkig verbunden
sind. Auf diese Weise treten im Lager des treibenden Kettenrads wesentlich geringere
Kippkräfte auf als normalerweise bei einem Fahrrad. Wegen der gleichmäßigeren Lagerbelastung
können einfachere und billiere Lager, z.B. Buchsen aus Polyamid oder einem anderen
Kunststoff, Verwendung finden. Derartige einfache Lager eignen sich auch für andere
Gelenke des Rahmens.
[0011] Wegen der einfacheren und billigeren Ausbildung der Lager kann es auch zweckmäßig
sein, das Gelenk zwischen dem vorderen und dem unteren Rahmenteil vom Lager des treibenden
Kettenrads zu trennen. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, für das letztere ein
komplettes herkömmliches Lager zu verwenden.
[0012] Es ist zur Überwindung der Totpunkte der Antriebsbewegung zwischen den beiden abwechselnden
Bewegungsphasen vorteilhaft, wenn zwischen dem Hinterrad und dem treibenden Kettenrad
mittels der Kette eine dreh

[0013] Besondere Maßnahmen müssen getroffen werden, wenn das Hinterrad eine Freilaufnabe
hat, wie sie bei Fahrrädern mit und ohne Rücktritt sowie mit offenen oder Nabengangschaltung
oder auch chne Gangschaltung vorkommt. Da in allen diesen Fällen der Freilauf kein
ausreichend starkes Schleppmoment erzeugt, um die beiden Totlagen, in denen die Kurbel
und das Pleuel gleichgerichtet sind, zu überwinden, ist in diesem Anwendungsfall in
bevorzugter Ausführung der Erfindung ein zwischen dem Pleuel und einem Rahmenteil
wirkender Pedermechanismus vorgesehen, der vorzugsweise aus einer mit dem hinteren
Rahmenteil oder dem Pleuel gelenkig und mit dem jeweils anderen dieser beiden Teile
über wenigstens eine Feder verbundenen Stange besteht.
[0014] Indem das neue Gerät aufgebockt wird, kann es auch als sog. Home-Trainer verwendet
werden, wobei der Einfachheit halber das Hinterrad durch eine Schwungschelbe und das
Vorderrad durch eine den vorderen Rahmenteil unterstützende rollende, Gleit- oder
Gelenkführung ersetzt werden können.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 in Seitenansicht ein gegenüber Fig. 1 abgewandeltes Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 a, b einen Querschnitt und eine Seitenansicht eines Gelenks des Fahrzeugrahmens,
Fig. 4 einen Teilschnitt durch eine Hinterradnabe, die zur Verwendung bei den Fahrzeugen
nach Fig. 1 und 2 geeignet ist.
[0016] In den Zeichnungsfiguren sind sinngemäß übereinstimmende Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0017] Das als Ausführungsbeispiel in Fig. 1 dargestellte Fahrzeug entspricht hinsichtlich
der Räder 1
0,12, der Vorderradgabel 14 und des Lenkers 16 einem normalen Fahrrad. Auch der Sattel
18 sowie der Kettentrieb, bestehend aus einem vorderen, treibenden Kettenrad 2
0, einem auf der Achse des Hinterrads sitzenden getriebenen Kettenrad 22 und einer
Kette 24, sind handelsübliche Teile. Dasselbe gilt für das normale Fahrradzubehör,
wie z.B. Schutzbleche,
[0018] 
angebracht, so daß der Achsabstand zwischen den beiden Kettenrädern 2o, 22 konstant
ist. Mit dem Kettenrad 2o ist gemäß Fig. 1 zu beiden Seiten des Lagers 46 je eine
Kurbel 48 drehfest verbunden. Beide Kurbeln erstrecken sich vom Lager 46 aus in dieselbe
Richtung und sind gleich lang. Jede Kurbel 48 ist über ein an ihrem freien Ende angebrachtes
Gelenk So mit einer Pleuelstange 52 verbunden, welche am oberen Ende über ein Gelenk
54 am oberen Rahmenteil 26 angreift. Die Gelenke 36 und 54 sind im Beispielsfall mittels
Klemmschellen 56 bzw. 58 am oberen Rahmenteil 26 befestigt, so daß sie längs des Rohrs,
welches den oberen Rahmenteil 26 bildet, verstellt werden können. Auch der Sattel
18 ist in ähnlicher Weise längs des oberen Rahmenteils verstellbar. Das Gelenk 28
ist gleichfalls mittels einer Klemmschelle 62 verstellbar.
[0019] Am vorderen Rahmenteil 3o sind im unteren Bereich in ihrer Höhe einstellbare Fußstützen
60 angebracht. Wie ersichtlich, wird in derjenigen Bewegungsphase, in welcher der
Fahrer sein Gewicht auf den Fußstützen 60 abstützt, das Lager 46 des treibenden Kettenrads
2o zusammen mit dem vorderen Rahmenteil 3o mit Bezug auf das untere Gelenk 5o des
Pleuels 52 nach unten gedrückt. Nach Überschreiten des unteren Totpunktes wird dann
das Lager 46 mit Bezug auf das Gelenk 5
0 wieder angehoben, wenn der Fahrer in der nächsten Bewegungsphase sein Gewicht stärker
auf den Sattel verlagert.und dabei über den hinteren Rahmenteil 32 den unteren Rahmenteil
34 um dessen Abstützung an der Hinterradachse 4o mit Bezug auf die Zeichnung gegen
den
[0020] Uhrzeigersinn verschwenkt.
[0021] Die Drehung des Lagers 46 um das Gelenk 5o bedsntet wegen der drehfesten Verbindung
zwischen dem trei-benden Kettenrad 2o und den Kurbeln 48 gleichzeitig eine Drehung
des Kettenrads 2
0, wodurch der Antrieb auf das Hinterrad erfolgt. Weiterhin bringt die zyklische Bewegung
der Kurbel 48 und des Pleuels 52 eine abwechselnde Spreizung und Verengung des aus
den Rahmenteilen 26, 3
0, 32, 34
gebildeten Gelenk-Vierecks mit sich, was zu der erwünschten Relativbewegung zwischen
dem Sattel 18, dem Lenker 16 und den Fußstütsen 6
0 führt.
[0022] Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel mit 26-Zoll-Rädern kann der obere Rahmenteil
26 eine Länge von 85 cm und der vordere Rahmenteil 3o zwischen den Gelenken 28 und
38 eine Länge von 60 cm haben. Die Pleuelstangen 52 sind im Beispielsfall 38 cm,die
Kurbeln 48 sind 12 cm, die Streben des hinteren Rahmenteils 32 sind 4o cm und die
Streben des unteren Rahmenteils 34 sind zwischen dem Gelenk 38 und der Hinterradachse
4o 37cm und im hinteren Abschnitt 44 18 cm lang. Die Abstände zwischen den Gelenken
am oberen Rahmenteil 26 können z.B. so eingestellt werden, daß der Abstand zwischen
den Gelenken 28 und 54 5o cm und der Abstand zwischen den Gelenken 54 und 36 25 cm
beträgt. Die Gelenke 42 und 5o enthalten Kugellager, während die Gelenke 28,36, 38
und 54 gemäß Fig. 3 a, b ausgebildet sind. Darauf wird weiter unten noch eingegangen.
[0023] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 entspricht hinsichtlich des oberen Rahmenteils
26 und des vorderen Rahmenteils 3o im wesentlichen der Ausführung nach Fig. 1. Ein
Unterschied besteht jedoch darin, daß der untere Rahmenteil 34, 44 ein einziges zusammen-
hängendes Teil ist, denn die beiden Seitenteile sind hinter dem Hinterrad durch ein
sie verbindendes Stegteil miteinander vereinigt. Diese Konstruktion gibt dem Rahmen
eine größere Steifigkeit und gestattet, statt
2 Gelenke 42 mit Kugellagern ein einziges Gelenk mit einer Kunststoffbuchse gemäß Fig.
3 a zu verwenden. Außerdem führt die größere Länge des hinteren Teils 44 des unteren
Rahmenteils 34 im Vergleich zu Fig. 1 zu einem größeren Antriebs-Drehmoment in derjenigen
Bewegungsphase, wo das Gewicht auf dem Sattel ruht.
[0024] An seinem vorderen Ende ist der untere Rahmenteil 34 über das Gelenk 38 hinaus verlängert
und nach unten umgebogen. Dort sind bei dieser Ausführung die Fußstützen 60 angebracht.
Darin liegt im Vergleich zu Fig. 1 ebenso eine Verbesserung der beim Antrieb wirksamen
Hebelübersetzung wie in der Anordnung des Lagers des treibenden Kettenrads 2o vor
dem Gelenk 38, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
[0025] In einer praktischen Ausführung mit 26-Zoll-Rädern hat das Fahrzeug nach Fig. 2 folgende
Maße: der hintere Teil 44 des unteren Rahmenteils 34 ist 38 cm, die Kurbeln 48 sind
17 cm, die Pleuel 52 sind 46 cm und die übrigen Rahmenteile sind so lang, wie oben
zu Fig. 1 angegeben. Der mit α bezeichnete Knick
[0026] 
und das Lagergehäuse 64. Die Streben B
1, B
2 sind durch Schrauben 7
0, welche sich durch Löcher in den Streben B
1, B
2 erstrecken und in eine mittlere Gewindebohrung im Bolzen 68 eingeschraubt sind, fest
mit diesem verbunden.
[0027] Das durch den Gelenkrahmen, die Kurbeln 48 sowie die Pleuel 52 gebildete Hebelgetriebe
hat zwei Totlagen, die während der normalen Fahrt bei jeder Umdrehung des Kettenrads
2o überwunden werden müssen. Das ist kein Problem, wenn das hintere Kettenrad 22 drehfest
mit dem Hinterrad 12 verbunden ist, macht jedoch besondere Vorkehrungen erforderlich,
wenn es erwünscht ist, während der Fahrt, z.B. bergab, die Auf- und Abbewegung des
Sattels anzuhalten, jedoch mit dem Fahrzeug weiterzurollen. Nachstehend seien zunächst
zwei Lösungsmöglichkeiten dieses Problems an Hand F'ig. 4 erläutert. Fig. 2 zeigt
dann noch einen weiteren Vorschlag.
[0028] Um einerseits die Überwindung der Totlagen sicherzustellen, andererseits die Bewegungen
des Sattels, der Fußstützen und des Lenkers während der Fahrt anzuhalten, bedient
sich die Ausführung nach Fig. 4 einer aus zwei zusammenwirkenden Reibscheiben 76 und
78 bestehenden Reibungskupplung, welche während der normalen Fahrt das Schleppmoment
von der mit 72 bezeichneten Nabe des Hinterrads 12,von dem in Fig. 4 nur Speichen
74 angedeutet sind,auf das Kettenrad 22 - bei einem Fahrzeug mit offener Gangschaltung
wird das Kettenrad 22 durch einen Block von z.B. 3 oder 5 unterschiedlich großen Kettenrädern
ersetzt -

[0029] Die Reibung zwischen den beiden Reibscheiben 78 and 78 braucht nicht groß zu sein,
um die erwähnten Totlagen zu überwinden.Die Vorspannung der Tellerfeder 82 kann mit
Hilfe der Mutter 84 durch eine einmalige Einstellung für lange Zeit so eingestellt
werden, daß die beiden Reibscheiben 76, 78 inner dann gegenein- ander rutschen, wenn
der Fahrer dies wünscht und zu diesem Zweck sein Gewicht entgegengesetzt zur Bewegungsphase
des Sattals und der Pedale verlagert, also z.B. in einer Phase, wo er eigentlich sein
Gewicht auf den Sattel wirken lassen müßte, die Fußstützen belastet.
[0030] Anhand Fig. 4 läßt sich noch eine weitere alternative Ausführungsform der Erfindung
erläutern. Statt einer auf ein bestimmtes maximales Drehmoment fest eingestellten
Rutschkupplung kann nämlich auch eine lösbare Kupplung Verwendung finden. Zu diesem
Zweck kann vorgesehen werden, daß der Druck auf die Reibscheiben 76, 78 während der
Fahrt verändert werden kann, indem z.B. die Mutter 84 fest mit einem Hebel 85 verbunden
wird, an dem ein vom Fahrer zu betätigender Bowdenzug angreift. Der Zugdraht des Bowdenzuges
wirkt in der lösenden Drehrichtung auf den Hebel 85 und die Mutter 84, während in
entgegengesetzter Drehrichtung, also in Richtung stärkerer Vorspannung der Tellerfeder
81, eine zwischen dem Hebel 85 oder der Mutter 84 einerseits und dem hinteren Rahmenteil
34 andererseits eingespannte weitere Feder 83 wirkt. Die Vorspannung der Feder 83
wird so eingestellt, daß die Kupplung 76, 78 unabhängig davon, ob der Fahrer sein
Gewicht richtig oder falsch verlagert, niemals rutscht. Erst wenn der Fahrer mittels
das Bowdenzuges und des Hebels 85 die Mutter 84 entgegen der Wirkung der Feder 83
in Löserichtung aufdreht, können die Reibscheiben 76,78 gegeneinander rutschen, so
daß der Sattel während der Fahrt in seiner Auf- und Abbewegung anhält. Bei Verwendung
einer kräftigen lösbaren Kupplung kann evtl. statt eines fest auf der Radnabe sitzenden
Kettenrads mit Freilauf ein drehbar auf der Nabe sitzendes einfaches kettenrad benutzt
werden.
[0031] Die praktische Ausführung nach Fig. 2 enthält eine normale Freilaufnabe mit Rücktrittbremse.
Die Nabe kann wahlweise auch ein Dreigang-Getriebe enthalten. Alternativ kann auch
eine normale Freilaufnabe ohne Rücktrittbremse mit oder ohne Gangschaltung beliebiger
Ausführung Verwendung finden. Da normale Freilaufnaben nur ein minimales Schleppmoment
entwickeln, welches für die Überwindung der genannten Totlagen nicht ausreicht, zeigt
Fig. 2 eine Konstruktion, welche das Problem der Totlagen auf andere Weise löst. Hierbei
wird von der Tatsache ausgegangen, daß der Abstand zwischen zwei bestimmten Punkten
einerseits am hinteren Rahmenteil 32 und andererseits am Pleuel 52 in derjenigen Totlage
klein ist, in welcher sich der Sattel in seiner höchsten Stellung befindet, und in
derjenigen Totlage groß ist,. in welcher der Sattel die niedrigste Stellung hat. Wenn
unter diesen Voraussetzungen eine in Fig. 2 mit 86 bezeichnete Stange gelenkig am
hinteren Rahmenteil 32 angebracht und z.B. mittels einer am oberen Rahmenteil 26 gelagerten
Rolle 88 so geführt wird, daß sie sich wenigstens in der obersten Stellung des SaTtels
nach vorn bis über das Pleuel 52 hinaus erstreckt, besteht die Möglichkeit, zwei Zugfedern
9
0, 92 in der Weise zwischen der Stange 86 und dem Pleuel 52 aufzuspannen, daß z.B.
die Feder 92 stark gespannt und gleichzeitig die Feder 9o entspannt ist, wenn sich
der Sattel in seiner höchsten Stellung befindet, andererseits die Feder 9o unter starker
Spannung steht und die Feder 92 entlastet ist, während der Sattel die unterste Stellung
einnimmt. Bei dieser Konstruktion sorgt dann jeweils eine der beiden Federn dafür,
daß das Pleuel 52 wieder aus der Totlage bewegt wird.
[0032] Praktisch dasselbe Ergebnis kann auch mit nur eines einzigen Feder erreicht werden,
welche etwa eine mittlere Stellung zwischen den beiden Federn 9o und 92 einnimmt und
dann sowohl gespannt wird, wenn sich der Sattel in seine höchste Stellung bewegt als
auch dann, wenn er sich seiner untersten Stellung

.
[0033] Es versteht sich, daß eine große Gestaltungsfreihalt bei der Formgebung der einzelnen
Rahmenteile, der Gelenke und der Hinterradnabe besteht. Nur der Einfachheit halber
sind die Rahmenteile im wesentlichen als gerade Stahlrohre dargestellt und beschrieben.
Ebenso wie bei Fahrrädern sind selbstverständlich auch geschwungene Formen, Verkleidungen
usw. mögliche Maßliche Abweichungen von den vorstehend beispielhaft genannten Maßen
bringen gewisse Änderungen der relativen Bewegungen, Geschwindigkeiten und Besohleunigungen
mit sich, die sich jedoch in einem verhältnismäßig weiten Rahmen nicht auf die grundsätzliche
Funktionsfähigkeit auswirken. Nachdem einige Maße des Rahmens festgelegt worden sind,
findet man durch Verschiebung der Gelenkpunkte, z.B. mittels Klammschellen, wie im
Zusammenhang mit Fig. 1 besehrieben, jeweils sehr schnell die optimale Lage der Gelenke,
bei welcher der Kraftaufwand beim Fahren am geringsten und/oder die auf- und abschwingende
Belegung mit inren wechselnden Beschleunigungen am harmonischsten ist In der Serienfertigung
können dann die Kiemmschelier ersetzt werden durch fest angeschweißte Gelenkteile,
wie z.B. in Fig. 3 a gezeigt. Als Lampennalterung ein im wesentlichen U-förmiger,
elastischer ßügel vorge- sehen sein, der unmittelbar hinter dem Laget der Lentstang
mit seinem einen Schenkel am Teil 26 und unt dem dem anderen Schenkel am Teil 30 befestigt
ist.
1. Fahrradähnliches Zweiradfahrzeug mit Kettentrieb zum Hinterrad, einem Sattel und
einer am Rahmen drehbar gelagerten und mit einer Lenkstange verbundenen Vorderradgabel,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen aus vier gelenkig miteinander verbundenen Teilen
(26, 30, 32, 34) besteht, von denen der obere Rahmenteil (26) den Sattel (18), der vordere
Rahmenteil (3o) die Vorderradgabel (14) und der untere Rahmenteil (34) das Hinterrad
(12) und das treibende Kettenrad (20) des Kettentriebs (20, 22, 24) trägt, am vorderen oder unteren Rahmenteil (3o; 34) Fußstützen (60) angebracht sind und zwischen dem oberen Rahmenteil (26) und einer mit dem treibenden
Kettenrad (20) drehfest verbundenen Kurbel (48) ein beidseitig gelenkig gelagertes
Pleuel (52) angeordnet ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß axial zu beiden Seiten des
Lagers (46) des treibenden Kettenrads (20) in paralleler Anordnung je eine Kurbel
(48) und eine Pleuelstange (52) angebracht sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rahmenteil
(34) einstückig aus zwei am hinteren Ende durch einen Steg verbundenen parallelen
Streben besteht, zwischen denen das Hinterrad (12) geführt ist.
4, Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Gelenk (42) zwischen dem hinteren und dem unteren Rahmenteil (32, 34) radial außerhalb
des Hinterrads (12) befindet.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (46)
des treibenden Kettesreds (20) vor dem Gelenk (38) zwischen dem vcrderen und dem unteren
Rahmenteil (30, 34) am unteren Rahmenteil (34) angeordnet ist.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Rahmenteil (34) hinter der Hinterradachse (40) um ungefähr lo bis 60° nach oben abgebogen
oder abgewinkelt ist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis dadurch gekennzeichnet, daß in Kombination
mit einem Freilauf in der Antriebsverbindung (25, 23, 73) zwischen dem getriebenen
Kettenrad (22) des Kettentriebs (20, 22, 24) und der Nabe (72) des Hinyerrads
(12) in paralleler Anordnung zum Freilauf eine kraftschlüssige Kupplung (76, 78) angeordnet
ist, welche als Rutschkupplung oder als willkürlich lösbare Kupplung ausgebildet ist.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Kombination
mit einem Freilauf in der Antriebsverbindung (25, 23, 73) zwischen dem getriebenen
Kettenrad (22) und der Nabe (72) des Hinterrads (12) am Pleuel (52) eine Federkraft
(90, 92) angreift, welche das Pleuel (52) aus den zur Kurbel (48) parallelen Lagenzu
bewegen bestrebt ist.
10. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9 in Anwendung als Home-Trainer, dadurch
gekennzeichnet, daß anstatt des Hinterrads (12) eine Schwungscheibe vorgesehen.ist,
deren Achse in horizontaler Lage in einem standfesten Stativ gelagert ist, und der
vordere Rahmenteil (30) durch ein Rad (lo) oder über eine Führung am Stativ am Boden
abgestützt ist.