[0001] Die Erfindung betrifft wasserlösliche, vernetzte stickstoffhaltige Kondensationsprodukte,
deren Viskosität in wäßriger Lösung bei Temperaturerhöhung ansteigt und bei Temperaturerniedrigung
wieder abfällt.
[0002] Aus der US-PS 3 347 803 sind unvollständig kondensierte, in alkalischem Milieu härtbare
Harze bekannt, die durch Umsetzung von Polyätherchlorhydrinen, deren Polyätherkette
3 bis 70 Alkylenoxideinheiten aufweist, mit Polyaminen oder Ammoniak in bestimmten
Molverhältnisse hergestellt werden. Die Produkte werden als härtbare Überzüge für
Metall und Glas sowie als Textilausrüstungsmittel verwendet. Die Viskosität wäßriger
Lösungen der Kondensationsprodukte sinkt mit steigender Temperatur.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, wasserlösliche Harze zur Verfügung zu stellen, deren
Viskosität in wäßriger Lösung bei Temperaturerhöhung ansteigt und bei Temperaturerniedrigung
wieder abfällt.
[0004] Gegenstand der Erfindung sind wasserlösliche, vernetzte stickstoffhaltige Kondensationsprodukte,
deren Viskosität in wäßriger Lösung bei Temperaturerhöhung ansteigt und bei Temperaturerniedrigung
wieder abfällt, hergestellt durch Umsetzung eines Blockcopolymerisates der Formel

in der

und x = 50 bis 250, y = 2
0 bis 100 und das Verhältnis x : y ist 6,5 : 1 bis 1 : 15 ist, mit Verbindungen, die
mindestens vier basische NH-Gruppen enthalten, im Gewichtsverhältnis 0,8 : 1 bis 30
: 1 in einem polaren Lösungsmittel bei Temperaturen von 20 bis 180°C.
[0005] Die Verbindungen der Formel I werden durch Einführung von reaktiven Gruppen in Blockcopolyrmerisate
der Formel

wobei x = 50 bis 250, y = 20 bis 100 und das Verhältnis x : y = 6,5 : 1 bis 1 : 15
bedeutet, hergestellt.
[0006] Die Verbindungen der Formel II erhalt

indem man an Polypropylenglykol, das 20

oxideinheiten enthält, Äthylenoxid anlagert. Das Molvehältnis von Äthylenoxid zu
Propylenoxideinheiten im Blockmischpolymerisat wird bei der Umsetzung so gewählt,
daß es in dem Bereich von 6,5 : 1 bis 1 : 15 liegt und der Äthoxy- lierungsgrad pro
Hydroxylgruppe im Polypropylenglykol 50 bis 250, vorzugsweise 75 bis 150 beträgt.
Um in dieser Blockmischpolymerisat reaktive Gruppen einzuführen, kann man es beispielsweise
mit Epichlorhydrin im Molvenhältnis 1 : 1,5 bis 6 umsetzen. Diese Umsetzung wird in
Substanz oder in einem Lösungsmittel unter Verwendung von Lewissäuren vorgenommen.
Als Lewissäure werden vor allem Bor- trifluoridätherate,Komplexe von Bortrifluorid
mit Essigsäure, Phosphorsäure sowie AlCl
3, ZnCl
2, FeCl
3, SnCl
4, H
2S0
4 und HClO
4 verwendet. Bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel II mit Epichlorhydrin erhält
man Verbindungen der Formel I, bei denen der Substituent R =

Behandelt man die so hergestellten Produkte mit Basen wie Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid,
so erhält man die entsprechenden Diepoxide. In diesem Fall.ist der Substituent R in
Formel I gleich

[0007] Sofern jedoch der reaktive Rest R in Formel I für 2 bzw. 3 Epichlorhydrineinheiten
steht, erhält man bei der Umsetzung dieser Verbindungen mit Basen Reaktionsprodukte
der Formel I, in denen der Substituent R dann die Bedeutung

hat.
[0008] Außerdem können in Verbindungen der Formel II reaktive Gruppen dadurch eingeführt
werden, daß man sie mit Phosgen zur Reaktion bringt. In diesem Fall hat der Substituent
R in Formel I die Bedeutung

[0009] Bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel II mit Phosphortrichlorid erhält man
die entsprechenden Dichloride, in denen der Substituent R der Formel I die Bedeutung
Cl hat. Die Umsetzungen von Verbindungen der Formel II mit den genannten Verbindungsklassen
kann in einem weiten Temperaturbereich durchgeführt werden, z.B. in dem Bereich von
10 bis 120°C. In der Regel ist es vorteilhaft, ein polares Lösungsmittel zu verwenden,
man kann die Umsetzung jedoch auch in Abwesenheit von Lösungsmitteln durchführen.
[0010] Um die erdindungsgemäßen wasserlöslichen, vernetzten stickstoffhaltigen Kondensationsprodukte
herzustellen, werden die Verbindungen der Formel I mit Polyaminen oder solchen Verbindungen
umgesetzt, die mindestens vier basische NH-Gruppen enthalten. Von den Polyaminen kommen
ebenfalls nur diejenigen Verbindungen in Betracht, die mindestens vier basische NH-Gruppen
im Molekül aufweisen. Diese Verbindungen können beispielsweise mit Hilfe folgender
Formel charakterisiert werden

R = H, C
1- bis C
4-Alkyl, C
1- bis C
6-Alkylsulfonate und -CH
2-COOH n = 2 - 4.
[0011] Als Verbindungen, die vier basische NH-Gruppen enthalten, sind auch Kondensationsprodukte
von Ammoniak und Aminen mit Äthylenchlorid, Epichlorhydrin, kurzkettigen Dichlorhydrin-
äthern, geeignet, z.B. Kondensationsprodukte aus Ammiak und dem Dichlorhydrinäther
des Äthylenglykols, aus Äthylendiaminen und Äthylenchlorid bzw. aus Äthylendiamin
und Epichlorhydrin sowie auch Umsetzungsprodukte aus kurzkettigen Diepoxiden z.B.
Butadiol-1,4-bisglycidyläther oder Äthylenglykolbisglycidyläther mit Diäthylentriamin
oder Methylamin und Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Di- oder Polyaminen, z.B.
Äthylendiamin, Diäthylentriamin und Tris-3-aminopropylamin. Als Diepoxide kommen auch
kurzkettige Bisglycidylamine in Betracht. Die in Betracht kommenden Amine enthalten
mindestens eine NH-Gruppe. Zu den geeigneten Aminen gehören Mono- und Polyamine, die
jeweils eine NH-Gruppe enthalten, z.B. Methylamin, Äthylamin, Dimethylamin, Äthylendiamin,
Diäthylentriamin und Polyäthylenimin. Die Viskosität der Kondensationsprodukte von
Ammoniak und den in Betracht kommenden Aminen beträgt höchstens 2 500 mPas (gemessen
in 50 %iger wäßriger Lösung bei 20°C) und liegt im allgemeinen in dem Bereich von
30 bis 1 700 mPas.
[0012] Als Verbindungen, die mindestens vier basische NH-Gruppen enthalten, kommen auch
Kondensationsprodukte aus Polyaminen mit Dicarbonsäuren in Betracht, die 4 bis 10
Kohlenstoffatome enthalten, beispielsweise Bernsteinsäure, Maleinsäure, Adipinsäure,
Glutarsäure, Sebacinsäure und Terephthalsäure. Die geaigneoan Folyamine haben 2 bis
6 Alkylenbrücken zwischen den primären Aminogruppen. Vorzugsweise verwendet man für
die Kondensatin mit den genannten Dicarbonsäuren Polyamine, die 3 bis 10 basische
Stickstoffatome im Molekül aufweisen. Beispielsweise seien Diäthylentriamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylentetramin, Dipropylentriamin, Tripropylentetramin und Dihexamethylentriamin
genannt. Die Viskosität der Kondensationsprodukte aus Aminen und Dicarbonsäuren beträgt
40 bis 1 800 mPas und sollte nicht über 2 500 mPas (gemessen in 50 %iger wäßriger
Lösung bei 20°C) liegen.
[0013] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte werden die reaktive Endgruppen enthaltenden
Polyäther der Formel I mit den Verbindungen, die mindestens 4 basische NH-Gruppen
enthalten, im Gewichtsverhältnis 0,8 : 1 bis 30 : 1 umgesetzt. Dabei erhält man vernetzte
stickstoffhaltige Kondensationsprodukte, die in Wasser löslich sind und deren Viskosität
in wäßriger Lösung bei Temperaturerhöhung ansteigt und beim Abkühlen wieder sinkt.
Die Viskositätsänderungen in wäßriger Lösung sind also reversibel. Die Kondensation
der beiden Komponenten wird so geführte daß wasserlösliche Stoffe erhalten werden.
Die Umsetzung kann in Abwesenheit oder auch in einem polaren Lösungsmittel durchgeführt
werden. Man kann jedoch auch so verfahren, daß man die Polyamine in einem Reaktionsgefäß
vorlegt und die andere Komponente so lange zugibt, bis die Viskosität des Reaktionsgemisches
ansteigt. Dann verdünnt man das Reaktionsgemisch mit einem Lösungsmittel und gibt
weitere Mengen an Verbindungen der Formel I zu. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise
Wasser, Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Prcpanole, Äthylenglykol, Propylenglykol
sowie von den mehrwertigen Alkoholen abgeleitete Monoalkyläther, z.B. Monomethylglykoläther
sowie Di- und Triglykoläther. Als Lösungsmittel eignen sich außerdem Dioxan und Tetrahydrofuran
[0014] sowie Mischungen von polaren Lösungsmitteln mit Wasser, ' z.B. Mischungen aus Wasser
und Tetrahydrofuran im Verhältnis 1 : 1.
[0015] Die wasserlöslichen, vernetzten stickstoffhaltigen Kondensationsprodukte können auch
durch Umsetzung von Lösungen der Verbindungen der Formel I mit den NH-Gruppen haltigen
Verbindungen erhalten werden. Diejenige Komponente, die im Überschuß eingesetzt wird,
wird in der Regel im Reaktionsgefäß vorgelegt. Die Kondensationsreaktion kann diskontinuierlich
und auch kontinuierlich durchgeführt werden. Besonders einheitliche Produkte erhält
man, wenn man zunächst etwa 5 bis 15 % der umzusetzenden Stoffe in einem Reaktionsgefäß
kondensiert und die restlichen Einsatzstoffe absatzweise oder kontinuierlich zuführt.
Die Zugabe der Ausgangsstoffe wird dabei der Umsetzungsgeschwindigkeit angepaßt. Falls
die Viskosität zu stark im Verlaufe der fortschreitenden Reaktion ansteigen sollte,
empfiehlt es sich, die Feststoffkonzentration im Reaktionsgemisch durch Zugabe von
Lösungsmittel zu erniedrigen, damit eine gute Durchmischung :ler Reaktionspartner
gewährleistet ist. Die Reaktionstemperatur kann in einem weiten Bereich schwanken,
sie liegt im Allgemeinen zwischen Raumtemperatur und 160°C. Verwendet man Wasser als
alleiniges Lösungsmittel, so arbeitet man vorzugsweise bei einer Temperatur in dem
Bereich von 40 bis 80°C.
[0016] Die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte können nach dem Verfahren der umgekehrten
Suspensionspolymerisation hergestellt werden. In diesem Fall dispergiert man eine
wäßrige Lösung von Verbindungen der Formel I und den mindestens 4 NH-Gruppen enthaltenden
Verbindungen in einem mit Wasser licht mischbaren Lösungsmittel, z.B. aliphatischen
oder aromatischen Kohlenwasserstoffen bzw. Chlorkohlenwasserstoffen. Man erhält dann
Dispersionen der erfindungsgemäßen wasserlöslichen, vernetzten stickstoffhaltigen
Kondensationsprodukte.
[0017] Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte können einer Reihe von Anwendungen zugefünrt
werden. Sie verhindern beispielsweise beim Pigmentfärben und Ausrüsten von Geweben
die Farbstoffmigration und sine Belagsbildung auf den Walzen. Für diesen Anwendungszweck
werden die erfindungsgemäßen Stoffe in einer Menge von 0,05 bis 7 %, bezogen auf die
Druckpaste, eingesetzt. In der Galvanoindustrie bewerkt ein Zusatz von 0,01 bis 20
% zu elektrolytischen Vorbehandlungsbädern eine erhöhte Glanzbildung bei der elektrolytischen
Abscheidung von Metallen. Die Produkte können außerdem zur Verbesserung des Viskositätsverhaltens
wäßriger Systeme, wie Polymerlösungen und Polymerisatdispersionen eingesetzt werden.
So bewirkt beispielsweise ein Zusatz vor 1 bis 20 % eines erfindungsgemäßen Produkts
zu einer Polymerlösung oder -Dispersion, daß die Viskosider Lösungen bzw. Dispersionen
beim Erhitzen nicht sinkt.
[0018] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert. Die in den Beispiclen
angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht
der Stoffe.
Beisptle 1
[0019] 100 Teile einer 25 %igen wäßrigen Lösung eines Polyamins der Formel

versetzt man bei Raumtemperatur mit 480 Teilen einer 33 %igen wäßrigen Lösung eines
Vernetzers der Formel

und verdünnt die Mischung anschließend mit 280 Teilen Wasser. Die Mischung wird auf
eine Temperatur von 60 bis 70°C aufgeheizt und 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
Während der Kondensationsreaktion steigt die Viskosität der wäßrigen Lösung stark
an. Im Verlauf der Kondensation gibt man daher weitere 733 Teile Wasser zu, so daß
man eine 10 %ige wäßrige Lösung eines vernetzten stickstoffhaltigen Kondensationsproduktes
erhält. Eine 2,5 %ige wäßrige Lösung des Kondensationsprodukts hat bei einer Temperatur
von 20°C eine Viskosität von 5 mPas, bei 50°C eine Viskosität von 150 mPas und bei
einer Temperatur von 80°C eine Viskosität von 380 mPas.
[0020] Das Kondensationsprodukt eignet sich als Hilfsmittel beim Pigmentfärben und Ausrüsten
von Geweben. Gibt man beispielsweise dem Färbebad 1 % des erfindungsgemäß hergestellten
Kondensationsproduktes zu, so wird beim Aufbringen der Druckpaste auf das Gewebe eine
Belagsbildung auf den Walzen unterbunden und bei der Trocknung des Gewebes die Farbstoffmigration
verhindert.
[0021] In der Glavanotechnik bewirkt ein Zusatz von 0,01 bis 20 % zu Vorbehandlungsbädern
bei der elektrolytischen Metallabscheidung eine erhöhte Glanzbildung.
Beispiel 2 '
[0022] 400 Teile einer 50 %igen wäßrigen Lösung eines Dichlorhydrinäthers der allgemeinen
Formel

in der x = 75, y = 30 und das Verhältnis x : y = 2,5 : 1 ist, werden bei 35°C mit
4,6 Teilen konz. NaOH versetzt. Nach dreistündiger Reaktionszeit beträgt der Epoxid-Wert
des Reaktionsprodukts (Diepoxid) 0,19 mVal/g.
[0023] Zu 200 Teilen einer 20 %igen wäßrigen Lösung des im Beispiel 1 angegebenen Polyamins
gibt man 520 Teile der Diepoxidlösung und läßt bei 55° reagieren. Während der Reaktion
werden 1 040 Teile Wasser in drei Portionen zugegeben.
[0024] Die Lösung wird gerührt und auf eine Temperatur von 55°C erhitzt. Während der Reaktion
steigt die Viskosität der wäßrigen Lösung stark an. Um eine gute Durchmischung der
Komponenten zu gewährleisten, ist es erforderlich, Wasser zuzusetzen. Insgesamt wurden
1 040 Teile Wasser in drei Portionen zugegeben. Eine 17 %ige wäßrige Lösung des stickstoffhaltigen
Kcndensationsproduktes hatte bei einer Temperatur von 20°C eine Viskosität von 280
mPas und bei 80°C eine Viskosität von 36 000 m?as.
[0025] Das Reaktionsprodukt wird als Antimigrationsmittel in Pigmentdruckpasten verwendet.
Beispiel 3
[0026] 400 Teile einer 50.%igen wäßrigen Lösung des im Beispiel 1 bechriebenen Vernetzers
der Formel III werden mit 3 Teilen Natronlauge bei einer Temperatur von 30°C innerhalb
4 Stunden zu einem Diepoxid der Formel

[0027] umgesetzt. Der Epoxidwert der 40 %igen wäßrigen Lösung beträgt 0,055 mVal/g.
[0028] 300 Teile einer 33 %igen wäßrigen Lösung des Diepoxids werden mit 50 Teilen einer
20 %igen wäßrigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Polyamins versetzt. Die beiden
Reaktionspartner werden auf eine Temperatur von 50°C erhitzt. Nach 4 Stunden ist die
Reaktion beendet. Man gibt 200 Teile Wasser zu und erhält eine 20 %ige wäßrige Lösung
eines stickstoffhaltigen vernetzten Kondensationsprodukts. Viskositätsverhalten einer
5 %igen wäßrigen Lösung:

[0029] Imprägniert man ein Glasfaservlies mit einer Farbstoffdispersion, die 0,4 % des vernetzten
stickstoffhaltigen Kondensationsprodukts enthält, so zieht der Farbstoff
[0030] gleichmäßig auf. Nach dem Trocknen erhält man ein egal gefärbtes Vlies. Bindemittel
und Farbstoff sind im Vlies gleichmäßig verteilt.
Beispiel 4
[0031] 300 Teile eines Blockcopolymeren der Formel

werden in 300 Teilen Dioxan gelöst und auf eine Temperatur von 40°C erhitzt. Man leitet
dann 4 Stunden lang Phosgen in die Lösung ein. Danach treibt man das überschüssige
Phosgen mit Stickstoff aus und destilliert das Dioxan unter vermindertem Druck ab.
Zu 300 Teilen einer 33 %igen wäßrigen Lösung des so hergestellten Chlorkohlensäurediesters
werden 50 Teile einer 20 %igen wäßrigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Polyamins
gegeben. Die Mischung wird dann auf eine Temperatur von 70°C erhitzt. Innerhalb von
4 Stunden ist die Reaktion beendet. Man gibt 200 Teile Wasser zu und erhält eine 20
%ige Lösung eines vernetzten stickstoffhaltigen Xondensationsproduktes. Eine 10 %ige
wäßrige Lösung zeigt folgendes Viskositätsverhalten:

[0032] Das Produkt wird als Zusatz zu Papierstreichfarben in Mengen von 2 bis 10 Gew.%,
bezogen auf die Papierstreichfarbe, verwendet.
Beisoiel 5
[0033] 400 Teile des Blockcopolymerisates der Formel (V) (vgl. Beispiel 4) werden in 300
Teilen Dioxan gelöst, das drei Teile Pyridin enthält. Dann gibt man 6 Teile Phosphortrichlorid
hinzu und hydrolysiert die Reaktionsmischung nach 4 Stunden durch Zugabe von Wasser
und 3 Teilen 48 %iger Natronlauge. Bei einer Temperatur von 80°C werden 80 Teile der
erhaltenen Dihalogenverbindung in 237 Teilen Wasser gelöst, mit 50 Teilen einer 20
%igen wäßrigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen Polyamins umgesetzt. Nach einer
Reaktionszeit von 140 Minuten fügt man 3 Teile konzentrierte Natronlauge zu und erhitzt
das Reaktionsgemisch 3 Stunden auf eine Temperatur von 85
oC. Anschließend fügt man 15 Teile Ameisensäure zu und verdünnt die Mischung mit 145
Teilen Wasser auf einen Feststoffgehalt von 20 %. Eine 20 %ige wäßrige Lösung des
vernetzten stickstoffhaltigen Kondensationsprodukts zeigt folgendes Viskositätsverhalten:

Beispiel 6
[0034] In 500 Teilen einer 50 %igen wäßrigen Lösung eines Chlorhydrinäthers der allgemeinen
Formel

in der x = 75;
y = 30; n = 2,25, x : y = 2,5 : 1 bedeutet, werden 30 Teile einer 50 %igen Lösung von
Bis-(3-aminopropyl)-äthylendiamin gelöst. Bei pH 9 bis 10 und 80° reagieren die Substanzen.
Nach fünf Stunden gibt man nochmals 220 Teile des Chlorhydrinäthers zu und verdünnt
das Reaktionsgemisch anschließend mit 940 Teilen Wasser auf einen Gehalt von 20 %
an Kondensationsprodukt. Viskositätsverhalten einer 20 %igen wäßrigen Lösung:

Beispiel 7
[0035] 230 Teile eines Amingemisches aus 20 Teilen Äthylendiamin, 45 Teilen 3-Aminopropyl-äthylendiamin
und 35 Teilen Bis(3-aminopropyl)-äthylendiamin werden in 384 Teilen Wasser gelöst
und bei 95°C mit 382 Teilen eines Chlorhydrinäthers der Formel

innerhalb von 6 Stunden vernetzt. Der pH wird während der Reaktion durch Zugabe von
117 Teilen 48 %iger Natronlauge bei 10 gehalten. Die Viskosität einer 50 %igen Harzlösung
beträgt 320 mPas (20°C). Durch Verdünnen mit Wasser wird der Wirkstoffgehalt auf 20
% eingestellt. 50 Teile einer so erhaltenen 20 %igen Harzlösung werden bei einer Temperatur
von 75°C innerhalb von 8 Stunden mit 246 Teilen einer 50 %igen wäßrigen Lösung des
Vernetzers der Formel III (vgl. Beispiel 1) umgesetzt. Der Vernetzer wird innerhalb
der Reaktionszeit kontinuierlich zugesetzt. Außerdem wird die Reaktionsmischung mit
1 030 Teilen Wasser verdünnt, das in vier Portionen während der Kondensation zugefügt
wurde. Eine 10 %ige wäßrige Lösung zeigt folgenr des Viskositätsverhalten:

Tränkt man ein Flachvlies mit einem üblichen Bindemittel und einer üblichen Farbstoffdispersion,
die 0,3 % des oben beschriebenen, wasserlöslichen, stickstoffhaltigen Kondensationsproduktes
enthält, so erhält man nach dem Abquetschen und Trocknen des Vlieses eine egal gefärbte
und gleichmäßig verfestigte Ware.
Beispiel 8
[0036] 1 287 Teile des in Beispiel 7 beschriebenen Amingemisches werden mit 300 Teilen Wasser
und unter Rühren und EiskUhlung mit 533 Teilen Epichlorhydrin umgesetzt. Die Reaktionstemperatur
wird auf 90°C gehalten. Nach 5 Stunden gibt man 1 547 Teile Wasser zu.
[0037] 50 Teile einer 20 %igen wäßrigen Lösung dieses Harzes werden bei einem pH-Wert von
9 bis 10 mit 344 Teilen einer 50 %igen Vernetzerlösung umgesetzt, die im Beispiel
1 beschrieben ist. Der pH-Wert wird durch Zugabe von 6 Teilen konzentrierter Natronlauge
konstant gehalten. Da die Viskosität des Gemisches ständig ansteigt, gibt man während
der Reaktion kontinuierlich 1 420 Teile Wasser zu. Die Reaktionstemperatur liegt in
dem Bereich von 60 bis 85
0C. Man erhält eine 10 %ige wäßrige Lösung eines vernetzten, stickstoffhaltigen Kondensätionsproduktes.
Die 10 %ige wäßrige Lösung zeigt folgendes Viskositätsverhalten:
Btispiel 9
[0038] Zu 340 Teilen Diäthylentriamin werden unter guter Durchmischung 438 Teile Adipinsäure
bei einer Temperatur von 120°C zugegeben. Die Reaktionstemperatur wird dann auf 160
bis 180°C gesteigert und aus dem Reaktionsgemisch Wasser abdestilliert, bis die Säurezahl
des Reaktionsprodukts kleiner als 10 ist. Danach wird die Mischung abgekühlt und durch
Zugabe von 676 Teilen Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50 % verdünnt.
[0039] 60 Teile der 50 %igen Lösung des Polyamidoamins werden bei Raumtemperatur mit einer
Lösung, die aus 626 Teilen, 4 Teilen konzentrierter Natronlauge und 270 Teilen eines
Dichlorhydrinäthers gemäß Beispiel 1 besteht, versetzt. Nach einer Reaktionszeit von
4 Stunden bei einer Temperatur von 60 bis 70°C verdünnt man durch Zugabe von 530 Teilen
Wasser und stellt das Reaktionsgemisch durch Zusatz von 10 Teilen Ameisensäure auf
einen pH-Wert von 5 ein. Eine 10 %ige wäßrige Lösung zeigt folgendes Viskositätsverhalten:

Beispiel 10
[0040] 690 Teile des Dichlorhydrinäthers der Formel

werden in 296 Teilen Isopropanol gelöst und unter einem Druck von 20 bis 40 bar bei
120°C mit 118 Teilen Ammoniak umgesetzt. Nach 6 Stunden wird das Reaktionsgemisch
abge- kühlt und entspannt. Das überschüssige Ammoniak

bei vermindertem Druck ab. 7 Teile dieses Polyätheramine werden bei 70 bis 85°C mit
einer Lösung aus 100 Teilen des Dichlorhydrinäthers aus Beispiel 1, 200 Teilen Wasser
und 5 Teilen konzentrierter Natronlauge umgesetzt. Innerhalb von 4 Stunden bei 70
bis 850C ist die Vernetzungsreaktion beendet. Das Reaktionsgemisch wird dann mit 213
Teilen Wasser verdünnt und mit 10 Teilen Ameisensäure auf pH 4 eingestellt.
[0041] Viskositätsverhalten der 20 %igen Lösung:

[0042] Das Kondensationsprodukt kann als Kaltschmiermittel beim Schneiden von Metallen verwendet
werden.
Beispiel 11
[0043] 300 Teile einer 20 %igen Lösung eines Polyäthyleimins, das ein mittleres Molekulargewicht
von 21 000 hat, wurden bei einer Temperatur von 65 bis 80°C mit 270 Teilen einer 22
%igen wäßrigen Lösung des Dichlorhydrinäthers innerhalb von 7 Stunden vernetzt, der
im Beispiel 6 angegeben ist. Während der Reaktionszeit wurden 597 Teile Wasser zugegeben.
Nach dem Abkühlen wird der pH-Wert des Reaktionsgemisches durch Zugabe von 27 Teilen
Ameisensäure auf einen Wert von 8 eingestellt. Viskositätsverhalten einer 10 %igen
wäßrigen Lösung:

Beispiel 12
[0044] 370 Teile einer 46,5 %igen Lösung eines Polyäthylenimins gemäß Beispiel 1 wurden
bei 50°C unter Kühlung mit 126 Teilen Dimethylsulfat versetzt. Das Gemisch läßt man
zwei Stunden bei 50°C nochmals zwei Stunden bei 80°C reagieren. Zu 400 Teilen einer
20 %igen wäßrigen Lösung des methylierten Polyamins gibt man bei einer Temperatur
von 70 bis 85°C 586 Teile einer 50 %igen wäßrigen Lösung des Dichlorhydrinäthers der
allgemeinen Formel

in der x = 75; y = 30; n = 1,5 und das Verhältnis x : y = 2,5 : 1 ist, und 38 Teilen
konzentrierter Natronlauge. Während der vierstündigen Reaktionszeit verdünnt man die
Mischung kontinuierlich mit 634 Teilen Wasser auf 20 %. Viskositätsverhalten einer
10 %igen Lösung:

[0045] Das Kondensationsprodukt wird in Abschreckbädern eingesetzt.
Beispiel 13
[0046] 127 Teile eines Polyäthylenimins mit einem mittleren Molekulargewicht von 800 werden
in Form einer 50 %igen Lösung in einem Reaktionsgefäß vorgelegt und bei einer Temperatur
von 25°C langsam mit 520 Teilen einer 25 %igen wäßrigen
[0047] Lösung von Natriumvinylsulfonat versetzt. Nach einer Reak. tionszeit von 5 Stunden
bei einer Temperatur von 80°C ist das gesamte Vinylsulfonat an Polyäthylenimin addiert.
Der Anteil an tertiärem Amin hat sich um 30 % des Gesamtamingehaltes erhöht.
[0048] 90 Teile einer 30 %igen wäßrigen Lösung des oben genannten Reaktionsproduktes werden
mit 495 Teilen einer 33 %igen wäßrigen Lösung des Dichlorhydrinäthers gemäß Beispiel
1 innerhalb von 4 Stunden bei einer Temperatur von 80°C vernetzt. Während der Vernetzungsreaktion
gibt man kontinuierlich 280 Teile Wasser zu, die 5 Teile Natronlauge enthalten. Danach
kühlt man die Mischung ab und erhält durch Zugabe von 934 Teilen Wasser eine 10 %ige
wäßrige Lösung eines vernetzten, stickstoffhaltigen Kondensationsprodukts. Eine 5
%ige wäßrige Lösung dieses Kondensationsprodukts zeigt folgendes Viskositätsverhalten:

[0049] Das stickstoffhaltige, vernetzte Kondensationsprodukt bewirkt als Zusatz in Mengen
von 0,001 bis 5 % zu galvanischen Bädern eine Verbesserung der Glanzbildung der behandelten
Metalle.
BeisDiel 14
[0050] 212 Teile eines Polyäthylenimins mit einem mittleren Molekulargewicht von 800 werden
in einem mit Rührer versehenen Reaktionsgefäß als 50 %ige. wäßrige Lösung vorgelegt.
Bei 60°C gibt man unter Kühlung portionsweise 145 Teile Natriumchloracetat zu. Nach
etwa vier Stunden ist die Reaktion beendet. Es liegt die dem Natriumchloracetat entsprechende
Menge an freien Chlorid-Ionen vor (2,2 mVal/g). Von dem mit Carboxymethylgruppen substituierten
Polyäthylenimin werden 20,1 Teile als 50 %ige wäßrige Lösung mit 495 Teilen einer
33 %igen wäßrigen Lösung des Dichlorhydrinäthers gemäß Beispiel 1 versetzt. Zum Verdünnen
auf 20 % werden während der Reaktion bei 80°C 330 Teile Wasser zugefügt. Nach 4,5
Stunden kühlt man die Mischung ab und stellt durch weitere Wasserzugabe eine 10 %ige
Lösung her.
[0051] Viskositätsverhalten der 10 %igen Lösung:

[0052] Die Lösung eignet sich 5 %ig als Verdicker für Papierstreichfarben.
Beispiel 15
[0053] 14,4 Teile einer 20 %igen wäßrigen Lösung eines Polyäthylenimins mit einem mittleren
Molekulargewicht von 800 werden mit 38,4 Teilen einer 25 %igen Lösung des Vernetzers
gemäß Beispiel 6 auf 60°C erhitzt. Während 2,5 Stunden wird mit 36,3 Teilen Wasser
verdünnt. Man erhält eine 14 %ige wäßrige Lösung eines Kondensationsprodukts. 20 Teile
dieser Polyätheraminlösung versetzt man bei 60 bis 70°C mit 0,4 Teilen konzentrierter
Natronlauge. Danach läßt man die Lösung 5 Stunden mit 6,6 Teilen einer 18 %igen wäßrigen
Lösung eines Chlorhydrinäthers der allgemeinen Formel

mit n = 1,3 und x = 34 reagieren. Dabei wird kontinuierlich mit 61,3 Teilen Wasser
verdünnt. Nach der Reaktion stellt man die Lösung durch Zugabe von 0,4 Teilen Ameisen-
säure auf ein pH von 7.
[0054] Viskositätsverhalten der 4,5 %igen wäßrigen Lösung:

[0055] Das Produkt wird in Form einer 0,3 %igen wäßrigen Lösung als Abschreckbad für die
Härtung von Stählen verwendet. Beim Härten eines Stahles (K 8, 30 CrMo V 9) erhält
man eine Härtekurve, die der bei der Härtung mit Abschrecköl gleicht. Das Produkt
ist in der selben Konzentration auch als Abschreckmittel für induktive Härtung geeignet.
Beispiel 16
[0056] In einem Kolben werden 225,6 Teile Tris-(3-aminopropyl) amin vorgelegt. Bei Raumtemperatur
gibt man 60 Teile Harnstoff zu und erhöt die Temperatur der Mischung innerhalb von
45 Minuten auf 140°C. Dabei tritt eine starke AmmoniakEntwicklung ein. Nach 60 Minuten
Reaktionszeit wird mit 200 Teilen Wasser verdünnt und der Feststoffgehalt bestimmt
(52,3 %). Mit 71,4 Teilen Wasser wird auf einen Gehalt von 45 % Wirkstoffgehalt verdünnt
(Säurezahl 0,47 mVal/g; Aminzahl 11,9 mVal/g). 50 Teile der 45 %igen Lösung werden
mit 750 Teilen einer 15 %igen wäßrigen Lösung des Polyäthervernetzers gemäß Beispiel
1 versetzt. Anschließend erhitzt man die Mischung. Während der dreistündigen Reaktionszeit
bei 80°C gibt man noch 66,5 Teile Wasser, die 4 Teile konzentrierte NaOH enthalten,
zu. Anschließend kühlt man ab, stellt mit 20 Teilen Ameisensäure auf pH 4 und verdünnt
mit weiteren 238 Teilen Wasser auf 12 % Wirksubstanz.
[0057] Viskositätsverhalten einer 5 %igen Lösung:

[0058] Das Produkt eignet sich bei 3 %igem Zusatz als Verdicker für Druckpasten beim Textildruck.
Ein Durchschlagen des Farbstoffs wird dadurch verhindert, so daß die Drucke deutlich
brillanter wirken. Eine 0,4 %ige Lösung eignet sich als Abschreckmittel für Aluminium
und Aluminiumlegierungen.