[0001] Die Erfindung betrifft substituierte Heterocyclylverbindungen, insbesondere benz-substituierte
Benzimidazol-2-derivate der Formel

worin R eine gegebenenfalls veresterte oder amidierte Carboxygruppe oder eine gegebenenfalls
verätherte oder veresterte Hydroxymethylgruppe ist, R
1 einen aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, araliphatischen, heterocyclischen
oder heterocyclisch-aliphatischen Rest darstellt, R
2 für Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest steht, und Ph eine den Rest R
1-X enthaltende 1,2-Phenylengruppe darstellt, X Niederalkyliden oder eine direkte Bindung
bedeutet, und pharmazeutisch verwendbare Salze von Verbindungen der Formel I mit salzbildenden
Eigenschaften als Arzneimittel,.diese enthaltende pharmazeutische Präparate, ihre
Verwenaung als Arzneimittel sowie neue Verbindungen der Formel I und Salze von Verbindungen
der Formel I mit salzbildenden Eigenschaften, mit der Massgabe, dass R
1-X-Ph von in 4- und/oder 5-Stellung durch Methyl substituiertem 1,2-Phenylen verschieden
ist, wenn R Carboxy, Carbamyl oder Hydroxymethyl darstellt und R
2 Wasserstoff bedeutet, und Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] Die Erfindung betrifft beispielsweise Verbindungen der Formel I, worin R, R
1, Ph und R
2 die angegebenen Bedeutungen haben und entweder X Methylen bedeutet, wobei R
1 mindestens 2 Kohlenstoffatome aufweist, wenn Ph ansonsten unsubstituiert ist, R
2 Aethyl bedeutet und R Acetoxymethyl darstellt, oder X eine direkte Bindung bedeutet,
wobei R
1 mindestens 2 Kohlenstoffatome aufweist, wenn Ph ansonsten unsubstituiert ist, und
R
1-X-Ph- von in 4- und/ oder 5-Stellung durch Methyl substituiertem 1,2-Phenylen verschieden
ist, wenn R Carboxy, Carbamyl oder Hydroxymethyl und R
2 Wasserstoff bedeutet, und Salze solcher Verbindungen mit salzbildenden Eigenschaften,
Verfahren zu ihrer Herstellung, diese enthaltende pharmazeutische Präparate und ihre
Verwendung als Arzneimittel.
[0003] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung enthalten mit "nieder" bezeichnete
organische Reste und Verbindungen insbesondere bis und mit 7, vorzugsweise bis und
mit 4 Kohlenstoffatome.
[0004] In verestertem Carboxy und veräthertem Hydroxymethyl R bedeutet die verätherte Hydroxygruppe
beispielsweise eine durch einen aliphatischen oder araliphatischen Rest, wie einen
gegebenenfalls substituierten aliphatischen oder araliphatischen Kohlenwasserstoffrest,verätherte
Hydroxygruppe, z.B. entsprechendes Niederalkoxy oder Phenylniederalkoxy. Substituenten
von Niederalkoxy sind u.a. Hydroxy, Niederalkoxy und/oder Diniederalkylamino, und
solche von Phenylniederalkoxy, z.B Niederalkyl, Niederalkoxy und/ oder Halogen, wobei
einer oder mehrere Substituenten vorhanden sein können.
[0005] In amidiertem Carboxy bedeutet die Aminogruppe beispielsweise gegebenenfalls durch
Hydroxy monosubstituiertes, durch Niederalkyl mono- oder disubstituiertes oder durch
Niederalkylen disubstituiertes Amino.
[0006] In verestertem Hydroxymethyl R bedeutet die veresterte Hydroxygruppe beispielsweise
mit einer Carbonsäure, wie einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure verestertes
Hydroxy, z.B. entsprechendes Niederalkanoyloxy oder gegebenenfalls durch Niederalkyl,
Niederalkoxy und/ oder Halogen substituiertes Benzoyloxy. Niederalkanoyloxy ist z.B.
Acetoxy, Propionyloxy, Butyryloxy, Isobutyryloxy, Valeroyloxy, Caproyloxy oder Pivaloyloxy.
[0007] Aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und araliphatische Reste R
l bzw. R
2 sind in erster Linie gegebenenfalls substituierte aliphatische, cycloaliphatische,
aromatische oder araliphatische Kohlenwasserstoffreste, wie entsprechendes Niederalkyl,
Niederalkenyl, Cycloalkyl, Phenyl, Naphthyl oder Phenylniederalkyl. Substituenten
sind z.B. Hydroxy, Niederalkoxy, Niederalkyl- oder Phenylthio, Niederalkan- oder Benzolsulfinyl,
oder Niederalkan- oder Benzolsulfonyl, insbesondere von Niederalkyl R
1 sowie Niederalkyl R
2, ferner Niederalkyl, Niederalkoxy und/oder Halogen, insbesondere von Phenyl oder
Phenylniederalkyl R
1. Heterocyclyl in einem heterocyclischen oder heterocyclisch-aliphatischen Rest R
1 ist in erster Linie monocyclisches Heterocyclyl aromatischen Charakters mit einem
Heteroatom, wie Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff, als Ringglied, wie Furyl, Thienyl
oder Pyridyl. In einem heterocyclisch-aliphatischen Rest R
1 ist der aliphatische Teil z.B. ein entsprechender aliphatischer Kohlenwasserstoffrest,
insbesondere Niederalkyl.
[0008] Niederalkyliden X ist beispielsweise Methylen.
[0009] Ausser durch den.Rest R
1-X- kaml,2-Phenylen zusätzlich, u.a. durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Hydroxy und/oder
Halogen, einfach oder mehrfach substituiert sein.
[0010] Niederalkoxy bedeutet z.B. Methoxy, Aethoxy, n-Propyloxy, Isopropyloxy, n-Butyloxy,
Isobutyloxy, tert.-Butyloxy, n-Pentyloxy oder n-Hexyloxy.
[0011] Phenylniederalkoxy ist z.B. Benzyloxy oder 1-oder 2-Phenyläthoxy.
[0012] Hydroxy-, Niederalkoxy- bzw. Diniederalkylaminoniederalkoxy ist insbesondere 2- und/oder
3-Hydroxy-niederalkoxy, z.B. 2-Hydroxyäthoxy, 3-Hydroxypropyloxy oder 2,3-Dihydroxy-propyloxy,
sowie 2- oder 3-Niederalkoxy-niederalkoxy, z.B. 2-Methoxyäthoxy, 2-Aethoxyäthoxy oder
3-Methoxypropyloxy, bzw. Diniederalkylaminoniederalkoxy, z.B. Dimethylamino- oder
Diäthylaminoäthoxy.
[0013] Niederalkyl ist z.B. Methyl, Aethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, n-Hexyl oder n-Heptyl.
[0014] Halogen ist insbesondere Halogen mit Atomnummer bis und mit 35, d.h. Fluor, Chlor
oder Brom.
[0015] Niederalkylen ist z.B. 1,4-Butylen, 1,5-Pentylen oder 1,6-Hexylen.
[0016] Niederalkenyl ist z.B. Vinyl, 1-Methyl-vinyl, 1-Aethyl-vinyl, Allyl, 2- oder 3-Methyl-allyl
oder 3,3-Dimethyl-allyl.
[0017] Cycloalkyl enthält vorzugsweise 3 bis 8 Ringatome und ist z.B. Cyclopropyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder Cyclooctyl.
[0018] . Niederalkylthio ist z.B. Methylthio oder Aethylthio, während Niederalkansulfinyl
und Niederalkansulfonyl z.B. Methansulfinyl, Aethansulfinyl, Methansulfonyl oder Aethansulfonyl
bedeuten.
[0019] Durch Niederalkylthio, Niederalkansulfinyl oder Niederalkansulfonyl substituiertes
Niederalkyl ist z.B. Methylthio- oder Aethylthiomethyl, 1- oder 2-Methylthio-oder
1- oder 2-Aethylthioäthyl, oder 2- oder 3-Methylthio-oder 2- oder 3-Aethylthiopropyl,
Methansulfinyl- oder Aethansulfinylmethyl, 1- oder 2-Metbansulfonyl- oder 1-oder 2-Aethansulfonyl-äthyl,
oder 2- oder 3-Methansulfonyl oder 2- oder 3-Aethansulfonylpropyl. Durch Phenylthio,
Benzolsulfinyl oder Benzolsulfonyl substituiertes Niederalkyl ist z.B. Phenylthio-,
Benzolsulfinyl- oder Benzolsulfonylmethyl, oder 1- oder 2-Phenylthio-, 1- oder 2-Benzolsulfinyl-,
oder 1- oder 2-Benzolsulfonyläthyl.
[0020] Phenylniederalkyl ist z.B. Benzyl, 1- oder 2-Phenyläthyl oder 1-, 2- oder 3-Phenylpropyl.
[0021] Furyl ist z.B. 2-Furyl, und Thienyl z.B. 2-Thienyl, während Pyridyl 2-, 3- oder 4-Pyridyl
sein kann.
[0022] Furylniederalkyl, Thienylniederalkyl und Pyridylniederalkyl sind insbesondere entsprechend
substituierte Methylreste, wie Furfuryl, 2-Thenyl oder Picolyl, z.B. 2- oder 4-Pyridylmethyl.
[0023] Salze sind z.B. solche von Verbindungen der Formel I, worin R für Carboxy steht,
mit Basen. Solche Salze sind insbesondere pharmazeutisch verwendbare, nicht-toxische
Salze, wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-, z.B. Natrium-, Kalium-, Magnesium-
oder Calciumsalze, ferner Ammoniumsalze mit Ammoniak oder Aminen, wie Niederalkylaminen,
z.B. Trimethylamin oder Triäthylamin, oder mineralsaure Salze von Verbindungen der
Formel I mit basischer Seitenkette, z.B. entsprechende Hydrohalogenide, wie -chloride.
[0024] Die neuen Verbindungen zeigen wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Insbesondere
weisen sie antiallergische Wirkungen auf, die z.B. an der Ratte in Dosen von etwa
10 bis etwa 100 mg/kg bei oraler Verabreichung im passiven kutanen Anaphylaxie-Test
(PCA-Reaktion), der analog der von Goose und Blair, Immunology, Bd. 16, S. 749 (1959)
beschriebenen Methode durchgeführt wird, nachgewiesen werden können, wobei die passive
kutane Anaphylaxie nach dem von avary, Prog. Allergy, Bd. 5, S. 459 (1958), beschriebenen
Verfahren erzeugt wird. Die antiallergische, insbesondere die degranulationshemmende
Wirkung kann in einem in vitro-Versuch auch anhand der Histaminfreisetzung aus Peritonealzellen
der Ratte bei immunblogisch induzierter Freisetzung (wobei z.B. mit Nippostrongylus
brasiliensis infestierte Ratten verwendet werden) und bei chemisch induzierten Freisetzung
(wobei diese z.B. mit einem Polymeren von N-4-Methoxy-phenyläthyl-N-methyl-amin bewirkt
wird) festgestellt werden. Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind deshalb
als Hemmer von allergischen Reaktionen, z.B. in der Behandlung und Prophylaxe von
allergischen Erkrankungen, wie Asthma, sowohl extrinsic als auch intrinsic Asthma,
oder anderen allergischen Erkrankungen, wie allergischer Rhinitis, z.B. Heufieber,
Konjunktivitis, oder allergischer Dermatis, z.B. Urticaria oder Ekzeme verwendbar.
[0025] Die Erfindung betrifft insbesondere Verbindungen der Formel I, worin R für freies
Carboxy oder Hydroxymethyl, als verätherte Hydroxygruppe Niederalkoxy, Hydroxyniederalkoxy,
Niederalkoxyniederalkoxy oder Diniederalkylaminoniederalkoxy aufweisendes verestertes
Carboxy oder veräthertes Hydroxymethyl, als Aminogruppe Amino, Hydroxyamino, Niederalkylamino,
Diniederalkylamino oder Niederalkylenamino aufweisendes amidiertes Carboxy oder als
veresterte Hydroxygruppe Niederalkanoyloxy oder gegebenenfalls durch Niederalkyl,
Niederalkoxy und/oder Halogen substituiertes Benzoyloxy aufweisendes verestertes Hydroxymethyl
steht, R
l gegebenenfalls durch Niederalkoxy, Niederalkylthio, Niederalkansulfinyl, Niederalkansulfonyl,
Phenylthio, Benzolsulfinyl oder Benzolsulfonyl substituiertes Niederalkyl, Niederalkenyl,
Cycloalkyl, gegebenenfalls im Phenylteil durch Niederalkyl, Niederalkoxy oder Halogen
substituiertes Phenyl oder Phenylniederalkyl, Furyl, Thienyl oder Pyridyl, oder Furylniederalkyl,
Thienylniederalkyl oder Pyridylniederalkyl bedeutet, X Methylen bedeutet, R
2 Wasserstoff oder Niederalkyl darstellt, und Ph fUr den Rest R
1-X- enthaltende und gegebenenfalls durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Hydroxy und/oder
Halogen substituiertes 1,2-Phenylen steht, z.B. solche, in denen R
1 mindestens 2 Kohlenstoffatome aufweist, wenn Ph ansonsten unsubstituiert ist, R
2 Aethyl bedeutet und R Acetoxymethyl darstellt, und pharmazeutisch verwendbare Salze
der genannten Verbindungen, worin R für Carboxy steht, Verfahren zu ihrer Herstellung,
diese enthaltende pharmazeutische Präparate und ihre Verwendung als Arzneimittel.
[0026] Die Erfindung betrifft insbesondere Verbindungen der Formel I, worin R für freies
Carboxy, als verätherte Hydroxygruppe Niederalkoxy oder Hydroxyniederalkoxy mit bis
und mit 4.Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy, Aethoxy, 2-Hydroxyäthoxy oder 2,3-Dihydroxypropyloxy,
aufweisendes verestertes Carboxy, oder als Aminogruppe Amino oder Hydroxyamino, Niederalkylamino
oder Diniederalkylamino, worin Niederalkyl bis und mit 4 Kohlenstoffatome enthält,
z.B. Methylamino, Aethylamino, Dimethylamino oder Diäthylamino, aufweisendes amidiertes
Carboxy steht oder Hydroxymethyl, als verätherte Hydroxygruppe Niederalkoxy mit bis
zu 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy oder Aethoxy, oder Diniederalkylaminoniederalkoxy
mit jeweils bis zu
.4 Kohlenstoffatomen im Alkyl- bzw. Alkoxyteil, wie Dimethylamino- äthoxy, aufweisendes
veräthertes Hydroxymethyl oder als veresterte Hydroxygruppe Niederalkanoyloxy mit
bis zu 7 Kohlenstoffatomen, z.B. Acetoxy, Propionyloxy oder Pivaloyloxy, oder gegebenenfalls
durch-Niederalkyl, z.B. Methyl, Niederalkoxy, z.B. Methoxy und/oder Halogen, z.B.
Chlor substituiertes Benzoyloxy aufweisendes verestertes Hydroxymethyl bedeutet, R
1 Niederalkyl mit bis und mit 7 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Aethyl, n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl., tert.-Butyl, n-Pentyl, Neopentyl, n-Hexyl oder n-Heptyl, Niederalkoxy-,
Niederalkylthio-, Niederalkansulfinyl- oder Niederalkansulfonyl-niederalkyl, worin
die einzelnen Niederalkylreste bis und mit 4 Kohlenstoffatome enthalten, z.B. Methoxy-,
Aethoxy-, Methylthio-, Aethylthio-, Methansulfinyl-, Aethansulfinyl-, Methansulfonyl-
oder Aethansulfonylmethyl, 1- oder 2-Methoxy-, 1-oder 2-Aethoxy-, 1- oder 2-Methylthio-,
1- oder 2-Aethylthio-, 1- oder 2-Methansulfinyl-, 1- oder 2-Aethansulfinyl-, 1- oder
2-Methansulfonyl- oder 1- oder 2- Aethansulfonyläthyl, oder 1-, 2- oder 3-Methoxy-,
1-, 2- oder 3-Aethoxy-, 1-, '2- oder 3-Methylthio-, 1-, 2- oder 3-Aethylthio-, 1-,
2- oder 3-Methansulfinyl-, 1-, 2- oder 3-Aethansulfinyl-, 1-, 2- oder 3-Methansulfonyl-
oder 1-, 2- oder 3-Aethansulfonylpropyl, Phenylthio-, Benzolsulfinyl- oder Benzolsulfonyl-niederalkyl,
worin der Niederalkylrest bis und mit 4 Kohlenstoffatome enthält, z.B. Phenylthio-,
Benzolsulfinyl- oder Benzolsulfonylmethyl, 1- oder 2-Phenylthio-, 1- oder 2-Benzolsulfinyl-
oder 1- oder 2-Benzolsulfonyläthyl, oder 1-, 2- oder 3-Phenylthio-, 1-, 2- oder 3-Benzolsulfinyl-
oder 1-, 2- oder 3-Benzolsulfonylpropyl, Niederalkenyl mit bis und mit 5 Kohlenstoffatomen,
z.B. 1-Methyl- oder I-Aethyl-vinyl oder Allyl, Cycloalkyl mit bis und mit 7 Kohlenstoffatomen,
z.B. Cyclopropyl oder Cyclohexyl, gegebenenfalls durch Niederalkyl mit bis und mit
4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Niederalkoxy mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen,
z.B. Methoxy, und/oder Halogen mit Atomnummer bis und mit 35, z.B. Chlor oder Brom,
substituiertes Phenyl oder Phenylniederalkyl mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen im
Niederalkylrest, z.B. Benzyl oder 1- oder 2-Phenyläthyl, Furyl, Thienyl oder Pyridyl,
z.B. 2-Furyl, 2-Thienyl oder 2-, 3- oder 4-Pyridyl, oder Furyl-, Thienyl- oder Pyridyl-niederalkyl
mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen im Niederalkylrest, z.B. Furfuryl, 2-Thenyl oder
2- oder 4-Picolyl, bedeutet, X Methylen bedeutet, R
2 Wasserstoff oder Niederalkyl mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, darstellt,
und Ph das den Rest der Formel R
i-X- enthaltende, gegebenenfalls durch Niederalkyl mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen,.
z.B. Methyl, Niederalkoxy mit bis zu und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy, Hydroxy
und/oder Halogen mit Atomnummer bis und mit 35, z.B. Chlor oder Brom, substituiertes
1,2-Phenylen darstellt, wobei der Rest der Formel R
1-X-irgendeine zur Substitution geeignete Stellung, vorzugsweise die 4- oder 5-Stellung
des 1,2-Phenylenrestes einnimmt, z.B. solche, in denen R
1 mindestens 2 Kohlenstoffatome aufweist, wenn Ph ansonsten unsubstituiert ist, R
2 Aethyl bedeutet und R Acetoxymethyl darstellt, und pharmazeutisch verwendbare Salze
der genannten Verbindungen, worin R für Carboxy steht, mit Basen, Verfahren zu ihrer
Herstellung, diese enthaltende pharmazeutische Präparate und ihre Verwendung als Arzneimittel.
[0027] Die Erfindung betrifft in erster Linie Verbindungen der Formel

worin R' einerseits in erster Linie für Carboxy oder ferner für als verätherte Hydroxygruppe
Niederalkoxy mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy oder Aethoxy, aufweisendes
verestertes Carboxy steht und andrerseits in erster Linie Hydroxymethyl oder ferner
als verätherte Hydroxygruppe Niederalkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy
oder Aethoxy,aufweisendes veräthertes Hydroxymethyl darstellt, und worin R'
1 Niederalkyl mit bis und mit 7 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Aethyl, n- Propyl,
n-Butyl, tert.-Butyl, Cycloalkyl mit bis und mit 6 Ringkohlenstoffatomen, z.B. Cyclopropyl
oder Cyclohexyl oder Phenyl darstellt, X' Methylen bedeutet, R'
2 für Wasserstoff oder Niederalkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, steht,
und R
3 Wasserstoff, Niederalkyl mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Niederalkoxy
mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy, oder Halogen mit Atomnummer bis
und mit 35, z.B. Chlor, bedeutet, wobei der Rest der Formel R'
1-X'- und die Gruppe R
3, falls diese von Wasserstoff verschieden ist, vorzugsweise die 5- und die 6-Stellung
des Benzimidazolrings einnehmen, und pharmazeutisch verwendbare Salze von Verbindungen
der Formel Ia, in denen R' für Carboxy steht, mit Basen als Arzneimittel, diese enthaltende
pharmazeutische Präparate, ihre Verwendung als Arzneimittel sowie Verbindungen der
Formel Ia und pharmazeutisch verwendbare Salze von Verbindungen der Formel Ia, worin
R' Carboxy bedeutet, mit Basen selbst und Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0028] Die Erfindung betrifft in erster Linie Verbindungen der Formel Ia, worin R' für Carboxy
oder für als verätherte Hydroxygruppe Niederalkoxy mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen,
z.B. Methoxy oder Aethoxy, aufweisendes verestertes Carboxy steht, und worin Ri-X'
Niederalkyl mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, z.B. Aethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
n-Pentyl oder n-Hexyl, Cycloalkylmethyl mit bis und mit 6 Ringkohlenstoffatomen, z.B.
Cyclopropyl- oder Cyclohexylmethyl, oder Benzyl bedeutet, R2 für Wasserstoff oder
insbesondere für Niederalkyl mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, steht,
R
3 Wasserstoff oder Niederalkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Niederalkoxy
mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy, oder Halogen mit Atomnummer bis
und mit 35, z.B. Chlor, bedeutet, wobei die Reste R'
1-X'- und R
3 vorzugsweise die 5- bzw. 6-Stellung des Benzimidazolrings einnehmen,und pharmazeutisch
verwendbare Salze von Verbindungen der Formel Ia in denen R' für Carboxy steht, mit
Basen als Arzneimittel, diese enthaltende pharmazeutische Präparate, ihre Verwendung
als Arzneimittel sowie Verbindungen der Formel la und pharmazeutisch verwendbare Salze
dieser Verbindungen mit salzbildenden Eigenschaften,und Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0029] Die Erfindung betrifft in allererster Linie Verbindungen der Formel Ia, worin R'
Carboxy, Hydroxymethyl oder Niederalkoxycarbonyl oder Niederalkoxymethyl mit insgesamt
bis zu 5 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy- oder Aethoxycarbonyl oder -methyl, bedeutet,
R'
1-X' Niederalkyl mit bis zu 8, beispielsweise mit bis zu 5, Kohlenstoffatomen, z.B.
Methyl, Aethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl oder n-Pentyl, bedeutet und
R2 und R
3 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Niederalkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen,
wie Methyl, darstellen, und pharmazeutisch verwendbare Salze von Verbindungen der
Formel Ia in denen R' für Carboxy steht, mit Basen als Arzneimittel, diese enthaltende
pharmazeutische Präparate, ihre Verwendung als Arzneimittel sowie Verbindungen der
Formel Ia und pharmazetisch verwendbare Salze dieser Verbindungen mit salzbildenden
Eigenschaften, worin R' Carboxy bedeutet, mit Basen selbst, mit der Massgabe, dass
eine Methylgruppe R'
1-X'- nicht die 5(6)-Stellung des Benzimidazolringes einnimmt, wenn R
3 Wasserstoff oder in 6(5)-Stellung gebundenes Methyl ist, R'
2 Wasserstoff und R' Carboxy oder Hydroxymethyl darstellt, und Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0030] Die Erfindung betrifft in allererster Linie z.B. Verbindungen der Formel Ia, worin
R' entweder für Carboxy oder für Niederalkoxycarbonyl mit insgesamt bis zu 5 Kohlenstoffatomen,
wie Methoxy- oder Aethoxycarbonyl, steht, und worin R'
1-X'- Niederalkyl mit bis und mit 7 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Aethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, n-Pentyl oder n-Hexyl, darstellt und R'
2 und R
3 Niederalkyl mit bis und mit 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, darstellen, wobei der
Rest R
i-X'- die 5- und der Niederalkylrest R
3 die 6-Stellung des Benzimidazolrings einnimmt, und Salze von solchen Verbindungen,
in denen R' Carboxy ist, mit Basen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung, die genannten
Verbindungen und pharmazeutisch verwendbare Salze solcher Verbindungen, in denen R'
Carboxy bedeutet, mit Basen als Arzneimittel, diese enthaltende pharmazeutische Präparate
und ihre Verwendung als Arzneimittel.
[0031] Die Erfindung betrifft in allerester Linie z.B. ferner Verbindungen der Formel Ia,
worin R' für Carboxy steht, R'
1 Niederalkyl mit bis zu 7, z.B. mit bis zu 4, Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Aethyl,
n-Propyl, Isopropyl oder n-Butyl, darstellt, X' Methylen bedeutet, R2 für Wasserstoff
steht und R
3 Wasserstoff oder Niederalkyl mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, darstellt,
wobei der Rest R'
1-X'- die 5- und ein Niederalkylrest R
3 die 6-Stellung des Benzimidazolringes einnimmt, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung,
die genannten Verbindungen und pharmazeutisch verwendbare Salze solcher Verbindungen,
in denen R' Carboxy bedeutet, mit Basen als Arzneimittel, diese enthaltende pharmazeutische
Präparate und ihre Verwendung als Arzneimittel.
[0032] Die Erfindung betrifft namentlich die in den Beispielen genannten Verbindungen der
Formel I.
[0033] Die neuen Verbindungen können in an sich bekannter Weise hergestellt werden. So kann
man sie z.B. erhalten, indem man eine Verbindung der Formel II

worin einer der Reste X
1 und X
2 eine Gruppe der Formel -C(=0)-R und der andere Wasserstoff bedeutet, oder ein Salz
davon cyclisiert, und, wenn erwünscht, eine so erhältliche Verbindung in eine andere
Verbindung der Formel I umwandelt und/oder eine erhaltene freie salzbildende Verbindung
in ein Salz oder ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung oder in ein anderes Salz
überführt.
[0034] Als Salze von Ausgangsstoffen der Formel II kommen beispielsweise Säureadditionssalze,
wie Hydrohalogenide, z.B. die Hydrochloride, von Verbindungen, in denen R gegebenenfalls
veräthertes oder verestertes Hydroxymethyl bedeutet, bzw. Alkalimetall- oder Ammoniumsalze,
z.B. die Natriumsalze, von Verbindungen, in denen R Carboxy bedeutet, in Betracht.
[0035] Die Cyclisierung erfolgt in üblicher Weise, bei normaler oder insbesondere zur Herstellung
von Verbindungen, in denen R gegebenenfalls veräthertes Hydroxymethyl bedeutet, erhöhter
Temperatur, z.B. bei etwa 50°C bis etwa 160°C, vor allem bei etwa 110°C bis 140°C,
erforderlichenfalls in Gegenwart eines sauren Kondensationsmittels, wie einer Halogenwasserstoffsäure,
z.B. von Salzsäure, und/ oder eines wasserbindenen Mittels, z.B. von Dicyclohexylcarbodiimid,
und vorteilhaft unter Inertgas, z.B. unter Stickstoff.
[0036] Die vorstehende Verfahrensvariante ist insbesondere geeignet zur Herstellung von
Verbindungen der Formel I, in denen R gegebenenfalls veräthertes Hydroxymethyl bedeutet,
die anschliessend bequem in üblicher Weise in andere Verbindungen der Formel I überführt
werden können.
[0037] Die Ausgangsstoffe der Formel II werden zweckmässigerweise in situ hergestellt, beispielsweise
indem man ein entsprechendes 1,2-Phenylendiamin, das durch den Rest R
1-X- substituiert ist und gegebenenfalls noch weitere Substituenten enthalten kann,
d.h. eine Verbindung der Formel

oder ein Säureadditionssalz davon, z.B. dessen Hydrochlorid, mit einer Säure der
Formel R-COOH (IIb) oder einem geeigneten reaktionsfähigen Derivat, vorzugsweise Ester,
wie Niederalkylester, Amid, Anhydrid, wie Säurehalogenid, Iminoäther, wie Iminoniederalkyläther
oder Iminoester, wie Iminochlorid, davon, z.B. mit der vorzugsweise verätherten Glykolsäure
oder mit Chlor- bzw. Bromoxalsäureäthylester, umsetzt, erforderlichenfalls in Gegenwart
eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels, wie eines Niederalkanols, z.B. von Methanol
oder Aethanol, und/oder unter Erwärmen auf etwa 50°C bis etwa 160°C, z.B. auf etwa
110°C bis etwa 140°C. Die dafür als Ausgangsstoffe zu verwendenden 1,2-Phenylendiamine
können beispielsweise durch Ubliche Reduktion, z.B. Umsetzung mit einem chemischen
Reduktionsmittel, wie Natriumdithionit, oder mit geeignet aktiviertem Wasserstoff,
wie durch einen Edelmetallkatalysator in basischem Milieu, z.B.durch Raney-Nickel
in Methanol oder Aethanol, katalytisch aktivierten Wasserstoff, der entsprechenden
1,2-Nitranilinverbindung erhalten werden. In einer Abwandlung dieser Methode kann
man auch dieses 1,2-Nitranilin-zwischenprodukt mit der oben erwähnten Säure, z.B.
mit Glykol- oder Oxalsäure, oder mit einem geeigenten Derivat davon, z.B. mit einem
Aethoxyessigsäure-oder Chloroxalsäureniederalkylester, umsetzen und anschliessend
die Nitrogruppe, z.B. mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel, reduzieren.
[0038] Die für die Herstellung der Ausgangsstoffe der Formel II zu verwendenden 1,2-Nitranilinverbindungen
können, sofern sie nicht bekannt sind, z.B. ausgehend von den entsprechenden Chlorbenzolen
der Formel H-PhH-Cl hergestellt werden, indem man diese in üblicher Weise, z.B. durch
Umsetzung mit einer Verbindung der Formel R
l-X-Hal oder R
1-X-OH bzw. mit einem entsprechenden Alken oder Cycloalken in Gegenwart von Aluminiumchlorid
substituiert, die so erhältliche Verbindung der Formel R
1-X-PhH-Cl mit Salpetersäure/Schwefelsäure nitriert und die so erhältliche Chlornitroverbindung
der Formel R
1-X-Ph(Cl)-NO
2 mit Ammoniak oder einem Amin der Formel R
2NH
2 umsetzt.
[0039] Eine bevorzugte Ausführungsform des vorstehend beschriebenen Verfahrens besteht darin,
dass man eine Verbindung der Formel

mit einer Säure der Formel R-COOH (IIb) oder einem geeigneten funktionellen Derivat
davon umsetzt, und, wenn erwünscht, eine so erhältliche Verbindung in eine andere
Verbindung der Formel I umwandelt und/oder eine erhaltene freie salzbildende Verbindung
in ein Salz oder ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung oder in ein anderes Salz
überführt.
[0040] Geeignete funktionelle Derivate von Säuren der Formel IIb sind dabei z.B. deren Ester,
wie Niederalkylester, Amide oder Anhydride, wie Säurehalogenide. Als in der vorstehenden
Verfahrensvariante einzusetzende Säuren der Formel IIb und deren funktionelle Derivate
kommen beispielsweise die gegebenenfalls verätherte Glyoxylsäure und Chlor- bzw. Bromoxalsäureäthylester
in Betracht.
[0041] Die Umsetzung erfolgt insbesondere in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels,
wie eines Niederalkanols, z .B. von Methanol oder Aethanol, erforderlichenfalls unter
Erwärmen auf etwa 50°C bis 160°C, z.B. auf etwa 110°C bis etwa 140°C..
[0042] Die neuen Verbindungen können ferner hergestellt werden, indem man in einer Verbindung
der Formel

worin X
3 einen in die Gruppe R UberfUhrbaren Rest darstellt, X
3 in die Gruppe R UberfUhrt, und, wenn erwünscht, eine so erhältliche Verbindung der
Formel I in eine andere Verbindung der Formel I umwandelt und/oder, wenn erwünscht,
ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung oder in ein anderes Salz und/oder eine
freie salzbildende Verbindung in ein Salz überführt.
[0043] Eine Gruppe X
3 ist in erster Linie ein oxydativ in die Carboxygruppe oder reduktiv in Hydroxymethyl
R überführbarer Rest, und insbesondere die Formylgruppe, wobei diese auch in situ
im Verlauf der Oxidationsreaktion, z.B. aus der Methyl- oder Aminomethylgruppe oder
einer mit einer anorganischen Säure, wie einer Halogenwasserstoffsäure, z.B. mit Chlorwasserstoffsäure,
veresterten oder mit einem cyclischen 2-Hydroxyäther, z.B. mit 2-Hydroxytetrahydropyran,
oder einem cyclischen 2- oder 4-Hydroxythioäther, z.B. mit 2-Hydroxytetrahydrothiopyran,
2-Hydroxytetrahydrothiophen oder 4-Hydroxy-4-methoxy-tetrahydrothiopyran, verätherten
Hydroxymethylgruppe, gebildet oder aus einem ihrer Derivate, wie einem Niederalkylen-
oder Diniederalkylacetal oder Imino, z.B. Benzylimin bzw. Imminiumsalz, wie N,N-Diniederalkyl-,
z.B. N,N-Dimethylimminiumsalz,z.B. -chlorid oder -methosulfat, in Freiheit gesetzt
werden lcann. Ferner kann auch gegebenenfalls substituiertes, z.B. in 5-Stellung Diniederalkoxymethyl,
enthaltendes, 2-Furyl oxidativ in die Carboxylgruppe übergeführt werden.
[0044] Die Oxidation kann in an sich bekannter Weise, z.B. durch Behandeln mit einer oxidierenden
Schwermetallverbindung, bei Ausgangsstoffen der Formel II, worin X
3 für die Formylgruppe oder einen oxidativ in diese überführbaren Rest, wie eine der
genannten veresterten oder verätherten Hydroxymethylgruppen, oder für gegebenenfalls
substituiertes 2-Furyl steht, vorzugsweise mit einer Chrom-VI- oder Mangan-VII-enthaltenden,
oxidierenden Verbindung, z.B. Chromtrioxid oder insbesondere Kaliumpermanganat, und
bei Ausgangsstoffen der Formel II, worin X
3 für eine der genannten verätherte Hydroxymethylgruppen steht, ferner. mit einer Mangan-IV-enthaltenden,
oxidierenden Verbindung, wie Mangandioxid, durchgeführt werden. Dabei arbeitet man
vorteilhafterweise in Gegenwart eines geeigneten Lösungs-oder Verdünnungsmittels,
z.B. von Aceton oder Pyridin, oder eines, vorzugsweise wässrigen, Gemisches davon,
wenn notwendig, unter KUhlen oder Erwärmen, z.B. in einem Temperaturenbereich von
etwa 0°C bis etwa 80°C.
[0045] Eine Formylgruppe kann z.B. auch durch Reduktion mit einem Leichtmetall- oder Dileichtmetallhydrid,
wie einem Bor-, Natriumbor- oder Lithiumaluminiumhydrid, z.B. mit Natriumborhydrid
oder mit Natriumcyanoborhydrid in einem Niederalkanol, Lithiumaluminiumhydrid in Aether,
oder Diisoamylboran in Tetrahydrofuran, erforderlichenfalls unter Kühlen oder gelindes
Erwärmen, z.B. bei etwa 0°C bis etwa 100°C, und/oder unter Inertgas, wie Stickstoff
zu Hydroxymethyl reduziert werden.
[0046] Weitere, in die Gruppen der Formel R UberfUhrbare Reste X
3 sind von der gegebenenfalls veresterten oder.. amidierten Carboxylgruppe der Formel
R verschiedene und in diese überführbare funktionell abgewandelte Carboxylgruppe,
wie Cyano, Halogen-, z.B. Chlorcarbonyl, reaktive veresterte Carboxylgruppen, wie
Mono-, Di- oder Trihalogen-, z.B. Chlor-, Di-chlor- oder Trichloräthoxycarbonyl, Phenoxy-
oder 4-Nitrophenoxy-bzw. 2,4-Dinitrophenoxycarbonyl, oder reaktive Carbamylgruppen,
wie Imidazolyl-2-carbonyl, offenkettige oder cyclische Iminoäthergruppen,z.B. Iminoniederalkyl-
äthergruppen oder 4,4- oder 5,5-Dimethyl-4,5-dihydrooxa- zolyl-(2), oder 4,4,6-Trimethyl-5,6-dihydro-oxazinyl-(2);
oder Triniederalkoxy- öder Trihalogenmethylgruppen, z.B. Trichlormethyl. Diese Gruppen
können solvolytsich, z.B. hydrolytisch, Üblicherweise in Gegenwart eines sauren oder
vorzugsweise alkalischen Hydrolysemittels, wie einer organischen Sulfonsäure, z.B.
p-Toluolsulfonsäure oder Mesitylensulfonsäure, oder einer Mineralsäure, z.B. Schwefelsäure,
oder eines Alkalimetallhydroxids, z.B. Natriumhydroxid, in die Carboxygruppe, eine
Triniederalkoxymethyl- oder Iminoäthergruppe auch in verestertes Carboxy oder eine
Cyanogruppe X
3 auch in die Carbamylgruppe Übergeführt werden. Bei der Hydrolyse von Cyano und Trihalogenmethyl
arbeitet man vorzugsweise basisch, bei der Hydrolyse von Iminoäthergruppen vorzugsweise
sauer. Durch Behandeln eines Ausgangsmaterials der Formel II, worin X
3 für Halogencarbonyl oder eine der genannten reaktiven veresterten Carboxygruppen,
mit einem Alkohol, z.B. einem Niederalkanol, Ammoniak oder einem entsprechenden Amin,
erforderlichenfalls in Gegenwart eines basischen Mittels, z.B. von Pyridin, gelangt
man zu Verbindungen der Formel I, worin R für eine veresterte oder amidierte Carboxygruppe,
z.B. Niederalkoxycarbonyl, steht. Setzt man ein Ausgangsmaterial der Formel II, worin
X
3 für Trihalogenmethyl, insbesondere Trichlormethyl steht, mit einem Alkohol, wie einem
Niederalkanol, oder mit Ammoniak, Hydroxylamin oder einem primären oder sekundären
Amin und anschliessend mit Wasser um, kann man direkt eine Verbindung der Formel I
bilden, worin R für verestertes oder amidiertes Carboxy steht. Die genannten reaktiven
veresterten Carboxylgruppen und Carbamylgruppen können ebenfalls durch Umsetzung mit
Ammoniak oder einem entsprechenden Amin zu amidierten Carboxygruppen solvolysiert
werden. Die obigen Reaktionen können nach an sich bekannten Methoden, üblicherweise
in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels oder eines Gemisches davon, und,
wenn notwendig, unter Kühlen oder Erwärmen, z.B. einem Temperaturenbereich von etwa
0°C bis etwa 120°C, durchgeführt werden.
[0047] Weitere solvolytisch in Gruppen der Formel R überführbare Reste X
3.sind beispielsweise von gegebenenfalls verestertem oder veräthertem Hydroxymethyl
verschiedene und solvolytisch in diese UberfUhrbare veresterte oder verätherte Hydroxymethylgruppen.
Derartige veresterte Hydroxymethylgruppen sind beispielsweise mit anorganischen Säuren,
wie Halogenwasserstoffsäuren veresterte Hydroxymethylgruppen, z.B. Chlor- oder Brommethyl.
Verätherte Hydroxymethylgruppen der vorstehend definierten Art sind beispielsweise
mit einem cyclischen, vorzugsweise 5- oder 6- gliedrigen 2- oder 4-Hydroxyäther oder
-thioäther, z.B. mit 2-Hydroxytetrahydropyran, 2-Hydroxytetrahydrothiopyran, 2- 'Hydroxytetrahydrothiophen
oder 4-Hydroxy-4-methoxy-tetrahy- drothiopyran, oder mit einem Silanol, wie einem
Triniederalkylsilanol, z.B. mit Trimethylsilanol, verätherte Hydroxymethylgruppen.
Die genannten Gruppen können in üblicher Weise, beispielsweise in Gegenwart eines
sauren oder vor allem basischen Hydrolysemittels, wie einer organischen Sulfonsäure,
z.B. von p-Toluolsulfonsäure oder Mesitylensulfonsäure, oder einer Mineralsäure, z.B.
von Schwefelsäure oder Chlorwasserstoffsäure, oder eines Alkalimetallhydroxides, z.B.
von Natriumhydroxid, zu Hydroxymethyl hydrolysiert werden. Bei der Hydrolyse von veresterten
Hydroxymethylgruppen arbeitet man vorzugsweise basisch, z.B. in Natronlauge. Die Hydrolyse
von mit Hydroxyäthern oder Hydroxythioäthern verätherten Hydroxymethylgruppen wird
vorzugsweise mild-sauer bewirkt, z.B. mittels p-Toluolsulfonsäure in Methanol oder
Toluol. Thioätherverbindungen können in Gegenwart von Silbersalze, wie Silbernitrat,
auch neutral hydrolysiert werden. Für die Hydrolyse von Silanyloxymethylgruppen sind
keine Hilfsmittel erforderlich. In der angegebenen Art veresterte Hydroxymethylgruppen
können ferner durch Umsetzung mit einem entsprechenden Alkohol, wie einem Niederalkanol,
oder vorzugsweise einem entsprechenden Metallalkoholat, wie einem Alkalimetall-, z.B.
dem Natriumniederalkanolat, zu verätherten Hydroxymethylgruppen R solvolysiert werden.
[0048] Die Ausgangsstoffe können in an sich bekannter Weise hergestellt werden.
[0049] Ausgangsstoffe der Formel II, in denen X
3 eine cyclische Iminoäthergruppe oder eine mit einem cyclischen 2- oder 4-Hydroxyäther
oder 2- oder 4-Hydroxythioäther verätherte Hydroxymethylgruppe bedeutet, können beispielsweise
hergestellt werden, indem man eine entsprechende Verbindung der Formel

worin Y eine Gruppe -M-Hal oder -M/2, Mein Metallatom der Gruppe II der periodischen
Systems der Elemente und Hal Chlor, Brom oder Jod bedeutet, mit einem Halogenid der
Formel R
1-X-Hal umsetzt und das Primärprodukt in Üblicher Weise hydrolysiert. Die dafür als
Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen der Formel IIIa werden vorteilhaft in situ
hergestellt, indem man in einer Verbindung der Formel

worin Ha1 Chlor, Brom oder Jod und Y
1 Carboxy, Cyano oder Hydroxymethyl bedeutet, zunächst die Gruppe Y
1 in einen Rest X
3 überführt und anschliesend Hal durch Umsetzung mit dem entsprechenden Metall, z.B.
mit Magnesium, in die. Gruppe Y, z.B. der Formel -MgHal, umwandelt. Verbindungen der
Formel IIIa in denen Y von Magnesium verschieden ist und z.B. eine Gruppe -Cd/2 bedeutet,
können ferner durch Umsetzung der entsprechenden Halogenmagnesiumverbindungen mit
einem Salz der Formel MHal
2, z.B. mit Cadmiumchlorid, hergestellt werden. Die Ueberführung von Y
1 in die genannten Gruppen erfolgt in üblicher Weise. Carboxy kann beispielsweise entweder
zunächst, z.B. mittels Thionylchlorid in Methylenchlorid, in Halogencarbonyl überführt
und anschliessend durch Umsetzung mit dem betreffenden Aminoalkanol, z.B. mit Aminoisobutanol,
oder durch Umsetzung mit dem betreffenden Aziridin, z.B. mit 2,2-Dimethylaziridin,
und anschliessende säurekatalysierte Ringerweiterung, in eine der genannten Iminoäthergruppen,
z.B. in 4,4- bzw. 5,5-Dimethyl-4,5-dihydro-oxazolyl-(2), überführt werden. Cyano kann
durch Umsetzung mit dem betreffenden Aminoalkanol oder Alkandiol, z.B. mit 4-Amino-2-methyl-pentan-2-ol
oder 2-Methyl-pentan-2,4-diol, unter Säurekatalyse ebenfalls in eine Iminoäthergruppe,
z.B. in 4,4,6-Trimethyl-5,6-dihydro-oxazinyl-(2), überführt werden. Hydroxymethyl
kann beispielsweise durch Umsetzung mit einem Chlorsilan, z.B. mit Trimethylchlorsilan
in Pyridin, veräthert oder mit einem entsprechenden ungesättigten cyclischen Aether
bzw. Thioäther, z.B. mit Dihydropyran, Dihydrothiopyran, 2,3-Dihydrothiophen oder
4-Methoxy-1,2-dihydro-γ-thiopy- ran, unter Säurekatalyse, z.B. mit p-Toluolsulfonsäure
in Toluol oder Aceton, in mit einem cyclischen 2- oder 4-Hydroxyäther oder -thioäther
veräthertes Hydroxymethyl, z.B. in 2-Tetrahydropyranyloxymethyl, 2-Tetrahydrothiopyranyloxymethyl,
2-Tetrahydrothienyloxymethyl oder 4-(4-Methoxy)-tetrahydropyranyloxymethyl, überführt
werden. Analog kann man auch Verbindungen der Formel III, in denen X
3 Formyl ist, herstellen, indem man in einer Verbindung der Formel IIIb, in der Y
1 acetalisiertes Formyl, wie Niederalkylendioxy- oder Diniedraldoxyethyl ist, Hal in
eine Gruppe Y und anschliessend in eine Gruppe R
1-X- überführt und die acetalisierte Formylgruppe, z.B. säurekatalytisch, hydrolysiert.
[0050] Andere Ausgangsstoffe der Formel III können ausgehend von den entsprechenden 1,2-Phenylendiäminen,
die durch den Rest der Formel R
1-X- substituiert sind und gegebenenfalls weitere Substituenten enthalten können und
die aus den entsprechenden Nitroanilinoverbindungen durch Reduktion der Nitrogruppe,
z.B. mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel, zugänglich sind, in analoger Weise
hergestellt werden, wie für ihre Behandlung mit Glykolsäure oder einem geeigneten
reaktionsfähigen Derivat davon beschrieben, z.B. durch Umsetzung mit einer Säure der
Formel X
3-COOH, wie einer Mono- oder Trihalogenessigsäure, Diniederalkoxyessigsäure oder 5-Diniederalkoxymethylfuran-2-carbonsäure,
oder einem reaktiven Derivat, wie einem Niederalkylester davon.
[0051] Ferner kann man Ausgangsstoffe der Formel III, worin X
3 für Formyl oder Cyan steht, auch erhalten, indem man ein in 1- und 2-Stellung unsubstituiertes,
im carbocylischen Ring die Gruppe R
1-X- enthaltendes und gegebenenfalls weiter substituiertes Benzimidazol mit 2-Chlor-1,1,2-trifluor-äthen
umsetzt, und das so erhältliche, in 2-Stellung unsubstituierte 1-(2-Chlor-1,1,2-trifluor-
äthyl)-benzimidazol, das im carbocyclischen Teil die Gruppe R
1 und gegebenenfalls weitere Substituenten enthält, mit einem Alkohol, wie einem Niederalkanol,
z.B. Aethanol, in Gegenwart einer Base, wie eines Alkalimetallhydroxids, z.B. Natriumhydroxid,
oder mit einem Hydroxylamin-säureadditionssalz, z.B. dem Hydrochlorid, in Gegenwart
einer Base, z.B. Pyridin, umsetzt. Man erhält so eine Verbindung der Formel III, worin
X
3 für eine acetalisierte Formylgruppe, wie Diniederalkoxymethyl, z.B. Diäthoxymethyl,
bzw. die Hydroximinomethylgruppe steht, die man in an sich bekannter Weise, z.B. durch
Hydrolyse in die Formylgruppe X
3 bzw. durch Dehydratisierung, z.B. mit Phosphorpentoxid oder 4-Methylphenylsulfonylchlorid,
in die Cyanogruppe X
3 umwandeln kann.
[0052] Ein Ausgangsmaterial der Formel III, worin X
3 für Cyano steht, kann z.B. auch durch Behandeln einer Verbindung der Formel III,
worin X
3 Trihalogenmethyl, z.B. Trichlormethyl, bedeutet, mit wässrigem Ammoniak erhalten
werden.
[0053] Die neuen Verbindungen, können ferner hergestellt werden, indem man eine Verbindung
der Formel

mit einem reaktionsfähigen Derivat der Kohlensäure, z.B. mit Kohlendioxid oder einer
Verbindung der Formel R-X
5 (V) umsetzt, worin
X4 ein
Metallradi
kal und
X5 ein Halogenatom bedeutet, und wenn erwünscht, eine so erhältliche Verbindung der
Formel I in eine andere Verbindung der Formel I umwandelt, und/oder, wenn erwünscht,
ein erhaltenes Salz in die freie Verbindung oder in ein anderes Salz und/ oder eine
freie salzbildende Verbindung in ein Salz überführt.
[0054] Metallradikale sind beispielsweise Gruppen
-MI, -M
II- Hal oder -M
II/2, worin ein Metallatom der Gruppe I, M
II ein Metallatom der Gruppe II des Periodischen Systems der Elemente und Hal Halogen,
wie Chlor, Brom oder Jod bedeutet. Bevorzugte Metallradikale der genannten Art sind
solche der Formeln -Li, -MgHal und-Cd/2.
[0055] Verbindungen der Formel V sind beispielsweise entsprechende Halogenameisensäureester,
z.B. Chlorameisensäureniederalkylester. Halogenatome sind beispielsweise Chlor-, Brom
oder Jodatome.
[0056] Die Umsetzung von Verbindungen der Formeln IV und V erfolgt in üblicher Weise, vorteilhaft
in einem inerten Lösungsmittel, wie einem Aether, z.B. in Diäthyläther oder Tetrahydrofuran,
einem Kohlenwasserstoff, z.B. Benzol, oder Gemischen derselben, erforderlichenfalls
unter Kühlen oder gelindem Erwärmen, z.B. bei etwa -30°C bis etwa 100°C, z.B. bei
Siedetemperatur, und/oder unter Inertgas, z.B. unter Stickstoff. Bevorzugte Ausführungsformen
dieses Verfahrens sind insbesondere die Umsetzung von Lithium- oder Halogenmagnesiumverbindungen
der Formel IV mit Kohlendioxid, einem Halogen-, z.B. Chlor- oder Bromameisensäureniederalkylester
oder einem Carbamylhalogenid, z.B. mit Carbamylchlorid oder N,N-Diniederalkyl- carbamylchloriden.
[0057] Die Ausgangsstoffe der Formeln IV und V sind bekannt oder können, soweit neu, nach
an sich bekannten Methoden hergestellt werden.
[0058] Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden metallorganischen Verbindungen der Formel
IV werden vorteilhaft in situ hergestellt, indem man eine entsprechende Halogen-,
z.B. Chlor-, Jod- oder vor allem Bromverbindung, vorzugsweise in einem Aether, z.B.
in Diäthyläther oder Tetrahydrofuran, mit Lithium oder vor allem Magnesium oder die
entsprechende 2-unsubstituierte Verbindung in üblicher Weise, mit einer Kohlenwasserstoffmetallverbindung,
wie Butyllithium, Butylmagnesiumbromid oder Phenyllithium, umsetzt. Andere metallorganische
Verbindungen können aus den so erhältlichen Halogen- vor allem Brommagnesiumverbindungen,
durch Umsetzung mit einem entsprechenen Metallhalogenid, z.B. mit Cadmiumchlorid,
Kupferchlorid oder Zinkchlorid, erhalten werden. Die dafür zu verwendenden Halogenverbindungen
können z.B. hergestellt werden, indem man ein entsprechendes, gegebenenfalls an einer
Aminogruppe durch einen Rest R
2 substituiertes R
1-X-1,2-phenylendiamin, zugänglich z.B. aus dem entsprechenden Halogendinitrobenzol
durch Reduktion der Nitrogruppen, z.B..mit Wasserstoff und Raney-Nickel, mit einem
reaktionsfähigen Derivat der Kohlensäure, z.B. mit einem Diniederalkylcarbonat oder
mit Phosgen umsetzt und die primär erhaltene 2-Hydroxyverbindung in üblicher Weise,
z.B. mit Phosphortri- oder -pentachlorid oder Thionylchlorid, halogeniert. In analoger
Weise können auch Ausgangsstoffen der Formel IV entsprechende 2-unsubstituierte Verbindungen
hergestellt werden, indem man einen entsprechenden 1,2-Dianinohalogenbenzol, Aminonitro-
oder R
2-Aminonitrohalogenbenzol mit Ameisensäure, oder einem Ester derselben umsetzt und
gegebenenfalls die Nitrogruppe reduziert, wobei Ringschluss eintritt.
[0059] Die neuen Verbindungen, in denen R
1-X- einen aliphatischen, cycloaliphatischen, cycloaliphatisch-aliphatischen, araliphatischen
oder heterocyclisch-aliphatischen Rest bedeutet, können ferner hergestellt werden,
indem man in einer entsprechenden Verbindung der Formel

worin X
6 einen zu der Gruppe der Formel R
1-X reduzierbaren Rest bedeutet, oder einem Salz davon die Gruppe X
6 zur gewünschten Gruppe der Formel R
1-X- reduziert, und wenn erwünscht, eine so erhältliche Verbindung der Formel I in
eine andere Verbindung der Formel I umwandelt, und/oder, wenn erwünscht, ein erhaltenes
Salz in die freie Verbindung oder in ein anderes Salz und/oder eine freie salzbildende
Verbindung in ein Salz überführt.
[0060] Zu den genannten Gruppen der Formel R
1-X- reduzierbare Reste sind beispielsweise im aliphatischen und/ oder cycloaliphatischen
Teil mindestens eine Doppel- oder Dreifachbindung aufweisende oder durch mindestens
einen reduktiv durch Wasserstoff ersetzbaren Rest X substituierte aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische, cycloaliphatisch-aliphatische oder heterocyclisch-aliphatische Reste.
Mindestens eine Doppel- oder Dreifachbindung aufweisende Reste der genannten Art sind
beispielsweise entsprechende Alkenyl- oder Alkinylreste, Cycloalkenyl-, Cycloalkenylalkyl-
oder Cycloalkenylalkenylreste, Aralkylreste oder Heteroarylalkenylreste. Durch mindestens
einen reduktiv durch Wasserstoff ersetzbaren Rest X
7, als welcher z.B. Hydroxy, Oxo und Halogen, wie Chlor, in Betracht kommt, substituierte
Reste der genannten Art sind beispielsweise X
7-Alkylreste, X
7-Cycloalkylalkyl- oder Cycloalkyl-X
7-alkylreste, Aryl-X
7-alkylreste oder Heteroaryl-X
7-arylreste, vorzugsweise der Formel R
1-CH(X
7)-, wie R
1-CH(OH)-.
[0061] Die Reduktion der Gruppe X
6, wobei eine Hydroxy X
7 aufweisende Gruppe X
6, z.B. der Formel R
1-CH(OH)-, auch in situ im Verlaufe der Oxydationsreaktion, z.B. aus der entsprechenden
Oxo als Substituenten aufweisenden Gruppe, z.B. der Formel R
1-C(=0), gebildet oder aus einem ihrer Derivate, wie Ester, z.B. Halogenwasserstoff-
oder Niederalkansäureester, in Freiheit gesetzt werden kann,erfolgt in üblicher Weise.
Als Reduktionsmittel kommt beispielsweise katalytisch erregter Wasserstoff, wie Wasserstoff
in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, z.B. eines Platin-, Palladium- oder Nickelkatalysators,z.B.
von Palladium auf Kohle, in Betracht. Dabei arbeitet man vorteilhafterweise in Gegenwart
eines geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittels, wie Aethanol,bei normaler Temperatur
oder, wenn notwendig, unter Kühlen oder Erwärmen, z.B: in einem Temperaturbereich
von etwa 0°C bis etwa 80°C.
[0062] Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Verbindungen der Formel: VI können z.B. hergestellt
werden, indem man in an sich bekannter Weise ein entsprechendes Chlorbenzol der Formel
H-PhH-Cl durch Umsetzung mit einer den Rest X
6 einführenden Verbindung, z.B. der Formel R
1-COHal oder (R
1CO)
2O in Gegenwart von Aluminiumtrichlorid acyliert, die so erhältliche Verbindung der
Formel X 6-PhH-Cl mit Salpetersäure/Schwefelsäure nitriert und die so erhältliche
Chlornitroverbindung der Formel X
6-Ph(Cl)-NO
2, z.B. der Formel R
1-CO-Ph(Cl)-NO
2, mit Ammoniak oder einem Amin der Formel R
2NH
2 umsetzt, die so erhältliche Verbindung der Formel X
6-Ph(NHR
2)-NO
2 unter milden Bedingungen, z.B. mit Wasserstoff in Gegenwart von Palladium auf Kohle,
vorteilhaft in einem inerten Lösungsmittel, wie Aethanol, gegebenenfalls in Gegenwart
von Chlorwasserstoff und unter normalen Temperatur- und Druckbedingungen reduziert
und die so erhältliche Verbindung X
6-Ph(NHR
2)-NH
2, z.B. der Formel R
1-CH(OH)-Ph(NHR
2)-NH
2, mit einer Säure der Formel R-COOH oder einem geeigneten funktionellen Derivat davon,
z.B. deren Niederalkylester kondensiert.
[0063] Eine erfindungsgemäss erhältliche Verbindung der Formel I kann in an sich bekannter
Weise in eine andere Verbindung der Formel I umgewandelt werden.
[0064] So kann man in einer Verbindung der Formel I, worin R für Carboxy steht, dieses nach
an sich bekannten Veresterungsverfahren in eine veresterte Carboxygruppe umwandeln.
So kann man z.B. durch Behandeln mit einer geeigneten Diazoverbindung, wie einem Diazoniederalkan,
mit einem geeigneten N,N-Diniederalkylformamidacetal, z.B. N,N-Dimethylformamiddiäthylacetal
oder N,N-Dimethylformamid-methosulfat, oder einem Oxoniumsalz, wie mit einem Triniederalkyloxonium-tetrafluoroborat
oder -hexafluorophosphat, mit einem Carbonat oder Pyrocarbonat, z.B. mit Diäthyl(pyro)carbonat,
oder mit organischem Sulfit oder Phosphit, wie Diniederalkylsulfit oder Triniederalkylphosphit,
in Gegenwart eines geeigneten sauren Mittels, wie p-Toluolsulfonsäure, oder mit einem
Alkohol in Gegenwart eines geeigneten Kondensationsmittels,wie eines dehydratisierenden
Mittels, z.B. Dicyclohexylcarbodiimid, oder, zur Bildung einer Hydroxyniederalkylgruppe.,
mit einem Epoxyniederalkan, z.B. Aethylenoxyd, verestern. Ferner kann man eine Verbindung
der Formel I, worin eine freie Carboxylgruppe R in Salzform, z.B. in der Alkalimetall-,
wie Natriumsalzform, vorliegt, mit einem reaktionsfähigen Ester eines Alkohols, z.B.
mit einer starken Säure, wie einem entsprechenden Halogenid, z.B. Chlorid, Bromid
oder Jodid, oder Schwefelsäureester, oder eine Verbindung der Formel I, worin eine
freie Carboxylgruppe R in einer Anhydridform, vorzugsweise als Halogencarbonyl-, z.B.
Chlorcarbonylgruppe, vorliegt, die man z.B. durch Behandeln einer Verbindung der Formel
I, worin R für Carboxy steht, mit einem Halogenierungsmittel, z.B. Thionylchlorid,
bilden kann, mit einem Metallalkoholat oder einem Alkohol in Gegenwart einer säurebindenden
Base umsetzen, und so zu einer Verbindung der Formel I gelangen, worin R für verestertes
Carboxy steht. Dabei können in einem Veresterungsreagens gegebenenfalls vorhandene
Substituenten in funktionell abgewandelter Form vorliegen und dann in einer Verbindung
der Formel I, worin R z.B. für substituiertes Niederalkoxycarbonyl steht, in welchem
Substituenten in funktionell abgewandelter Form vorliegen, freigesetzt werden. So
kann man als Veresterungsreagens z.B. das 2,3-Epoxy-propylchlorid verwenden und im
erhaltenen Ester eine 2,3-Epoxy-propyloxygruppierung R nachträglich zur gewünschten
2,3-Dihydroxy-propyloxygruppierung hydrolysieren.
[0065] In einer Verbindung der Formel I, worin R für verestertes Carboxy, z.B. auch p-Nitro+
bzw. 2,4-Dinitrophenoxy- oder -benzyloxycarbonyl steht, kann dieses durch Umesterung,
z.B. durch Behandeln mit einem Alkohol, erforderlichenfalls in Gegenwart eines geeigneten
Umesterungskatalysators, wie eines gegebenenfalls substituierten Alkalimetall-, z.B.
Natrium- oder Kaliumalkanolats, in eine andere veresterte Carboxygruppe umgewandelt
werden.
[0066] In einer erhaltenen Verbindung der Formel I, worin R für freies, anhydridisiertes
oder verestertes Carboxy steht, kann dieses in an sich bekannter Weise ferner in gegebenenfalls
substituiertes Carbamyl umgewandelt werden. So kann man eine Verbindung der Formel
I, worin eine Carboxylgruppe R in einer.Anhydridform, insbesondere als Halogencarbonyl-,
z.B. Chlorcarbonylgruppe, oder in veresterter Form vorliegt, mit Ammoniak, Hydroxylamin
oder einem primären oder sekundären Amin behandeln und so zu Verbindungen der Formel
I gelangen, worin R für gegebenenfalls substituiertes Carbamyl steht. Ferner kann
man das Ammoniumsalz oder ein Aminsalz einer Verbindung der Formel I, worin R für
Carboxy steht, durch Dehydratisieren mit einem geeigneten Dehydratisierungsmittel,
wie Schwefelsäure, in eine Verbindung der Formel I überführen, worin R gegebenenfalls
substituiertes Carbamyl bedeutet.
[0067] Die erwähnten Verbindungen, in denen R in Halogenidform vorliegendes Carboxy ist,
können ausgehend von Verbindungen der Formel I, worin R für Carboxy steht durch Behandeln
mit einem Thionylhalogenid, wie Thionylchlorid hergestellt werden. Ist R
2 Wasserstoff, können diese zu Verbindungen der Formel

dimerisieren. Ein solches Zwischenprodukt kann z.B. durch Behandeln mit einem geeigneten
Alkoholat, wie einem Alkalimetall-, z.B. Natrium- oder Kaliumalkoholat, oder mit einem
Alkohol in Gegenwart einer Mineralsäure, z.B. Chlorwasserstoff, oder mit Ammoniak,
Hydroxylamin oder einem primären oder sekundären Amin, in eine Verbindung der Formel
I übergeführt werden, worin R für verestertes Carboxy bzw. gegebenenfalls substituiertes
Carbamyl steht.
[0068] In einer Verbindung der Formel I kann man eine veresterte Carboxylgruppe oder eine
gegebenenfalls substituierte Carbamylgruppe R in üblicher Weise in die freie Carboxylgruppe
überführen, z.B. durch Hydrolyse, normalerweise in einem alkalischen Medium, wie durch
Behandeln mit Wasser in Gegenwart eines Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxids,
z.B. Natriumhydroxid.
[0069] In einer Verbindung der Formel I, worin R
2 für Wasserstoff steht, kann dieses, z.B. durch Behandeln mit einem reaktionsfähigen
Ester eines entsprechenden Alkohols, wie einem Halogenid, in Gegenwart einer Base,
z.B. eines Alkalimetallalkoholats, durch einen aliphatischen Rest ersetzt werden.
[0070] Eine gegebenenfalls veresterte oder in Halogenid-oder Salzform vorliegende Carboxygruppe
R kann ferner durch Umsetzung mit einem Leichtmetallborhydrid oder mit Wasserstoff
in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators zu Hydroxymethyl reduziert werden. Zur
Reduktion einer gegegbenenfalls veresterten oder als Alkalimetall-, wie Natriumsalz,
vorliegenden Carboxygruppe verwendet man vorzugsweise ein Leichtmetallhydrid, wie
ein Boran, z.B. Diboran oder den Borantetrahydrofurankomplex oder ein Dileichtmetallhydrid,
wie Lithiumaluminiumhydrid, Natriumborhydrid oder Natriumcyanoborhydrid. Halogencarbonylgruppen
wie Chlorcarbonyl, reduziert man vorzugsweise mit Wasserstoff in Gegenwart von Palladium,
vorzugsweise auf einem Träger, wie Bariumsulfat, und erforderlichenfalls eines schwefelhaltigen
Cokatalysators, z.B. von Thioharnstoff.
[0071] Ferner kann man in einer Verbindung der Formel I, worin R für Hydroxymethyl steht,
dieses in üblicher Weise, z.B. durch Umsetzung mit einem veräthernden Mittel, in eine
verätherte Hydroxymethylgruppe Überführen. Veräthernde Mittel sind beispielsweise
reaktive Ester entsprechender Alkohole, beispielsweise deren Ester mit anorganischen
Säuren, wie Chlor-, Brom- oder Jodwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, oder mit organischen
Sulfonsäuren, z.B. mit Methan-, Benzol-, p-Brombenzol- oder p-Toluolsulfonsäure, ferner
von entsprechenden 1,2-Diolen abgeleitete Epoxide. Die Umsetzung mit den genannten
veräthernden Mitteln kann in üblicher Weise erfolgen, bei- . spielsweise in Gegenwart
eines Alkalimetallhydrides oder -alkoholates, z.B. von Natriumhydrid oder Natriummethanolat,
oder indem man die zu veräthernde Verbindung als Salz, z.B. Natriumsalz, einsetzt.
Ferner kann man in einer Verbindung der Formel I, in der R Hydroxymethyl ist, dieses
in üblicher Weise verestern, z.B. durch direkte Veresterung mit einer entsprechenden
Carbonsäure in Gegenwart einer Mineralsäure, z.B. von Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure,
oder durch Umsetzung mit einem reaktiven Derivat, z.B. einem Anhydrid, wie dem Anhydrid
oder Chlorid, oder einem Ester, wie Niederalkyl- oder o-Nitrophenyl-, 2,4-Dinitrophenylester,
der Carbonsäure, erforderlichenfalls in Gegenwart eines sauren oder vor allem basischen
Kondensationsmittels, bei der Umsetzung mit einem Säureanhydrid, z.B. von Pyridin,
und bei der Umsetzung mit einem Ester, z.B. eines Alkalimetall-, wie Natrium- oder
Kaliumalkono0- lates, in eine veresterte Hydroxymethylgruppe R überführen. Die Verätherung
bzw. Veresterung einer Hydroxymethylgruppe kann aber auch so durchgeführt werden,
dass man diese zunächst in Ublicher Weise, z.B. mit Phosphortribromid oder Thionylchlorid
in eine Halogenmethylgruppe überführt und anschliessend mit einem Alkalimetall-, z.B.
dem Natriumalkoholat, des entsprechenden Alkohols, oder einem Alkalimetall-, z.B.
dem Natriumsalz der entsprechenden Carbonsäure umsetzt.
[0072] Gegebenenfalls veresterte Hydroxymethylgruppen R kann man weiterhin zu Carboxygruppen
und verätherte Hydroxymethylgruppen zu veresterten Carboxygruppen oxydieren. Die Oxydation
kann in an sich bekannter Weise, z.B. durch Umsetzung mit einer oxydierenden Schwermetallverbindung,
ausgehend von Hydroxymethyl vorzugsweise mit einer Chrom-VI- oder Mangan-VII- enthaltenden
oxydierenden Verbindung, z.B. mit Chromtrioxid oder insbesondere Kaliumpermanganat,
ausgehend von veräthertem Hydroxymethyl R ferner mit einer Mangan-IV- enthaltenden
Verbindung, wie Mangandioxid, durchgeführt werden. Dabei arbeitet man vorzugsweise
in Gegenwart eines geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittels, z.B. von Aceton oder
Pyridin, oder eines vorzugsweise wässrigen, Gemisches davon, wenn notwendig unter
Kühlen oder Erwärmen, z.B. in einem Temperaturenbereich von etwa 0°C bis etwa 80°C.
[0073] Erhaltene freie salzbildende Verbindungen der Formel I können in an sich bekannter
Weise in Salze übergeführt werden, Säuren z.B. mit einer Base oder mit einem geeigneten
Salz einer Carbonsäure und Basen mit einer Mineralsäure, üblicherweise in Gegenwart
eines Lösungs-oder Verdünnungsmittel.
[0074] Erhaltene Salze können in an sich bekannter Weise in die freien Verbindungen umgewandelt
werden, z.B. durch Behandeln mit einem sauren Reagens, wie einer Mineralsäure.
[0075] Die Verbindungen, inklusive ihre Salze können auch in Form ihrer Hydrate erhalten
werden oder das zur Kristallisation verwendete Lösungsmittel einschliessen.
[0076] Infolge der engen Beziehung zwischen den neuen Verbindungen in freier Form und in
Form ihrer Salze sind im vorausgegangenen und nachfolgend unter den freien Verbindungen
oder ihren Salzen sinn- und zweckgemäss gegebenenfalls auch die entsprechenden Salze
bzw. freien Verbindungen zu verstehen.
[0077] Die Erfindung betrifft auch diejenigen Ausführungsformen des Verfahrens, bei denen
man von einer auf beliebiger Verfahrensstufe als Zwischenprodukt erhältlichen Verbindung
ausgeht und die fehlenden Verfahrensschritte ausführt, oder einen Ausgangsstoff unter
den Reaktionsbedingungen gebildet oder in Form eines Derivates davon, gegebenenfalls
eines Salzes, verwendet.
[0078] Beim Verfahren der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise solche Ausgangsstoffe
verwendet, welche zu den eingangs als besonders wertvoll geschilderten Verbindungen
führen. Neue Ausgangsstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung bilden ebenfalls einen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0079] Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls pharmazeutische Präparate, welche Verbindungen
der Formel I oder pharmazeutisch verwendbare Salze davon enthalten. Bei den erfindungsgemässen
pharmazeutischen Präparaten handelt es sich um solche zur enteralen, wie oralen, nasalen
oder rektalen, sowie parenteralen oder topischen Verabreichung an WarmblUter, welche
den pharmakologischen Wirkstoff allein oder zusammen mit einem pharmazeutisch anwendbaren
Trägermaterial enthalten. Die Dosierung des Wirkstoffs hängt von der Warmblüter-Spezies,
dem Alter und dem individuellen Zustand, sowie von der Applikationsweise ab.
[0080] Die neuen pharmazeutischen Präparate enthalten z.B. bis etwa 95%, vorzugsweise von
etwa 5% bis etwa 90% des Wirkstoffs. Erfindungsgemässe pharmazeutische Präparate sind
z.B. solche in Dosiseinheitsformen, wie Dragees, Tabletten, Kapseln oder Suppositorien,
sowie Ampullen, ferner Inhalationspräparate, ferner topisch und lokal (z.B. zur Insufflation)
verwendbare pharmazeutische Zubereitungen.
[0081] Die pharmazeutischen Präparate der vorliegenden Erfindung werden in an sich bekannter
Weise, z.B. mittels konventioneller Misch-, Granulier-, Dragier-, Lösungs-oder Lyophilisierungsverfahren
hergestellt. So kann man pharmazeutische Präparate zur oralen Anwendung erhalten,
indem man den Wirkstoff mit festen Trägerstoffen kombiniert, ein erhaltenes Gemisch
gegebenenfalls granuliert, und das Gemisch bzw. Granulat, wenn erwünscht oder notwendig,
nach Zugabe von geeigneten Hilfsstoffen, zu Tabletten oder Dragee-Kernen verarbeitet.
[0082] Geeignete Trägerstoffe sind insbesondere FUllstoffe, wie Zucker, z.B. Lactose, Saccharose,
Mannit oder Sorbit, Cellulosepräparate und/oder Calciumphosphate, z.B. Tricalciumphosphat
oder Calciumhydrogenphosphat, ferner Bindemittel, wie Stärkekleister unter Verwendung
z.B. von Mais-, Weizen-, Reis- oder Kartoffelstärke, Gelatine, Tra- ganth,Methylcellulose
und/oder Polyvinylpyrrolidon, und/ oder, wenn erwünscht. Sprengmittel, wie die obgenannten
Stärken, ferner Carboxymethylstärke, quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Agar, Alginsäure
oder ein Salz davon, wie Natriumalginat. Hilfsmittel sind in erster Linie Fliessregulier-
und Schmiermittel, z.B. Kieselsäure, Talk, Stearinsäure oder Salze davon, wie Magnesium-
oder Calciumstearat, und/oder Polyäthylenglykol. Dragee-Kerne werden mit geeigneten,
gegebenenfalls Magensaft-resistenten Ueberzügen versehen, wobei man u.a. konzentrierte
Zuckerlösungen, welche gegebenenfalls arabischen Gummi, Talk, Polyvinylpyrrolidon,
Polyäthylenglycol und/oder Titandioxid enthalten, Lacklösungen in geeigneten organischen
Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen oder, zur Herstellung von Magensaft-resistenten
UeberzUgen, Lösungen von geeigneten Cellulosepräparaten, wie Acetylcellulosephthalat
oder Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, verwendet. Den Tabletten oder Dragée-Ueberzügen
können Farbstoffe oder Pigmente, z.B. zur Identifizierung oder zur Kennzeichnung verschiedener
Wirkstoffdosen, beigefügt werden.
[0083] Weitere, oral anwendbare pharmazeutische Präparate sind Steckkapseln aus Gelatine,
sowie weiche, geschlossene Kapseln aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin
oder Sorbitol. Die Steckkapseln können den Wirkstoff in Form eines Granulats, z.B.
im Gemisch mit Füllstoffen, wie Lactose, Bindemitteln, wie Stärken, und/oder Gleitmitteln,
wie Talk oder Magnesiumstearat, und gegebenenfalls von Stabilisatoren, enthalten.
In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten, wie
fetten Oelen, Paraffinöl oder flüssigen Polyäthylenglykolen, gelöst oder suspendiert,
wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein können.
[0084] Als rektal anwendbare pharmazeutische Präparate kommen z.B. Suppositorien in Betracht,
welche aus einer Kombination des Wirkstoffs mit einer Suppositoriengrundmasse bestehen.
Als Suppositoriengrundmasse eignen sich z.B. natürliche oder synthetische Triglyceride,
Paraffinkohlenwasserstoffe, Polyäthylenglykole oder höhere Alkanole. Ferner können
auch Gelatine-Rektalkapseln verwendet werden, die eine Kombination des Wirkstoffs
mit einer Grundmasse enthalten; als Grundmassenstoffe kommen z.B. flüssige Triglyceride,
Polyäthylenglykole oder Paraffinkohlenwasserstoffe in Frage.
[0085] Zur parenteralen Verabreichung eignen sich in erster Linie wässrige Lösungen eines
Wirkstoffs in wasserlöslicher Form, z.B. eines wasserlöslichen Salzes, ferner Suspensionen
des Wirkstoffs, wie entsprechende ölige Injektionssuspensionen, wobei man geeignete
lipophile Lösungsmittel oder Vehikel, wie fette Oele, z.B. Sesamöl, oder synthetische
Fettsäureester, z.B. Aethyloleat oder Triglyceride, verwendet, oder wässrige Injektionssuspensionen,
welche viskositätserhöhende Stoffe, z.B. Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit und/oder
Dextran und gegebenenfalls auch Stabilisatoren enthalten.
[0086] Inhalationspräparate für die Behandlung der Atemwege durch nasale oder buccale Verabreichung
sind z.B. Aerosole oder Sprays, welche den pharmakologischen Wirkstoff in Form eines
Puders oder in Form von Tropfen einer Lösung oder Suspension verteilen können. Präparate
mit Puder-verteilenden Eigenschaften enthalten ausser dem Wirkstoff üblicherweise
ein flüssiges Treibgas mit einem Siedepunkt unter der Raumtemperatur, sowie, wenn
erwünscht, Trägerstoffe, wie flüssige oder feste nicht-ionische oder anionische oberflächenaktive
Mittel und/oder feste Verdünnungsmittel. Präparate in welchen der pharmakologische
Wirkstoff in Lösung vorliegt, enthalten ausser diesem ein geeignetes Treibmittel,
ferner, falls notwendig, ein zusätzliches Lösungsmittel und/ oder einen Stabilisator.
Anstelle des Treibgases kann auch Druckluft verwendet werden, wobei diese mittels
einer geeigneten Verdichtungs- und Entspannungsvorrichtung nach Bedarf erzeugt werden
kann.
[0087] Pharmazeutische Präparate für topische und lokale Verwendung sind z.B. für die Behandlung
der Haut Lotionen und Cremen, die eine flüssige oder semifeste Oel-in-Wasser- oder
Wasser-in-Oel-Emulsion enthalten, und Salben (wobei solche vorzugsweise ein Konservierungsmittel
enthalten), für die Behandlung der Augen Augentropfen, welche die aktive Verbindung
in wässriger oder öliger Lösung enthalten und Augensalben, die vorzugsweise in steriler
Form hergestellt werden, für die Behandlung der Nase Puder, Aerosole und Sprays (ähnlich
den oben beschriebenen für die Behandlung der Atemwege), sowie grobe Puder, die durch
schnelles Inhalieren durch die Nasenlöscher verabreicht werden, und Nasentropfen,
welche die aktive Verbindung in wässriger oder öliger Lösung enthalten, oder für die
lokale Behandlung des Mundes Lutschbonbons, welche die aktive Verbindung in einer
im allgemeinen aus Zucker und Gummiarabikum oder Tragakanth gebildeten Masse enthalten,
welcher Geschmackstoffe beigegeben sein können, sowie Pastillen, die den Aktivstoff
in einer inerten Masse, z.B. aus Gelatine und Glycerin oder Zucker und Gummiarabikum,
enthalten.
[0088] Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung der neuen Verbindungen der Formel
I oder Salzen davon als pharmakologisch aktive Verbindungen, insbesondere als Antiallergika,
vorzugsweise in der Form von pharmazeutischen Präparaten. Die tägliche Dosis, die
einem Warmblüter von etwa 70 kg verabreicht wird, beträgt je nach Applikationsform,
von etwa 2 mg bis etwa 7000 mg.
[0089] Die nachfolgenden Beispiele illustrieren die oben beschriebene Erfindung; sie sollen
jedoch diese in ihrem Umfang in keiner Weise einschränken. Temperaturen werden in
Celsisgraden angegeben.
Beispiel 1
[0090] 23 g rohes 4-Butyl-1,2-phenylen-diamin werden mit 20,8 g Aethoxyessigsäure versetzt
und 90 Minuten auf 130° erhitzt. Man lässt abkUhlen, nimmt mit Essigsäureäthylester
auf, wäscht mit Natriumhydrogencarbonatlösung und anschliessend dreimal mit Wasser,
trocknet über Natriumsulfat, filtriert und dampft unter vermindertem Druck zur Trockne
ein. Der Rückstand wird an 600 g Kieselgel mit Chloroform als Laufmittel chromatographiert.
Nach wenig Vorlauf erhält man in der Hauptfraktion das 2-Aethoxymethyl-5-butyl-benzimidazol.
[0091] Das Ausgangsmaterial kann folgendermassen hergestellt werden:
Eine Lösung von 18,3 g 4-Chlor-butyrophenon in 100 ml Schwefelsäure von -20° wird
innerhalb von 5 Minuten bei -20 bis -15° mit einer Mischung von 40 ml Schwefelsäure
und 21 ml rauchender Salptersäure versetzt, wobei alles in Lösung geht. Man rührt
bei -15° bis -10° 45 Minuten nach, giesst auf 1000 g Eis,.saugt ab, wäscht mit Wasser
nach, nimmt in Chloroform auf, wäscht mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung und
zweimal mit Wasser, trocknet über Natriumsulfat, filtriert und dampft zur Trockne
ein. Der Eindampfrückstand wird mit 25 ml Methanol digeriert. Man erhält das 4-Chlor-3-nitro-butyrophenon
vom Smp. 52-54°.
[0092] Auf eine Lösung von 22,8 g 4-Chlor-3-nitro-butyrophenon in 300 ml Aethanol werden
im Autoklaven 50 g Ammoniak aufgepresst. Es wird 10 Stunden auf 100° erwärmt, nach
dem Abkühlen auf Raumtemperatur unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft,
mit 200 ml 2n-Salzsäure 1 Stunde auf 80-90° erwärmt, durch Zugabe von Eis auf 15°
abgekühlt, abgesaugt und mit Wasser nachgewaschen. Das Nutschgut wird in 1000 ml Methylenchlorid
aufgenommen, über Natriumsulfat getrocknet, eingeengt, mit Petroläther (Siedebereich
60-80°) versetzt und das Methylenchlorid vollends abgedampft. Das kristallin ausgefallene
4-Amino-3-nitro-butyrophenon wird abgesaugt und im Vakuum getrocknet. Es schmilzt
bei 128-129°.
[0093] 19,9 g 4-Amino-3-nitro-butyrophenon werden in etwa 300 ml Aethanol und 15 ml 12,8%-iger
äthanolischer Salzsäure gelöst und nach Zugabe von Palladium 5%-ig auf Kohle (2g)
bei etwa 30-35° bis zur Aufnahme von 11,2 1 Wasserstoff hydriert. Der Katalysator
wird abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand
wird in Aether aufgenommen, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Man erhält
das 4-Butyl-1,2-phenylendiamin, das ohne weitere Reinigung weiterumsetzt werden kann.
Beispiel 2
[0094] 4,65 g 2-Aethoxymethyl-5-butyl-benzimidazol werden in 100 ml Aceton und 5 ml Wasser
gelöst, mit 5 g Kaliumpermanganat versetzt und 6 Stunden zum Rückfluss erhitzt, wobei
in etwa halbstündigen Abstände je 1 g Kaliumpermanganat (insgesamt 10 g) zugegeben
werden. Dann wird heiss filtriert und unter vermindertem Druck eingedampft. Der RUckstand
wird mit Essigester aufgenommen, mit Eis versetzt und mit schwach angesäuerter Natriumbisulfitlösung
ausgeschüttelt. Die wässrige Phase wird abgetrennt und zweimal mit Essigester ausgeschüttelt.
Die organischen Phasen werden vereinigt, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Man erhält den 5-Butyl-benzimidazol-2-carbonsäure- äthylester
in Form eines gelblichen Oels, welches nach einigen Stehen spontan kristallisiert
(Smp. 129-130°).
Beispiel 3
[0095] 25 g 5-Butyl-6-methyl-2-methylaminoanilin-bishydrochlorid werden in 150 ml 2n Salzsäure
gelöst, mit 15,6 g Aethoxyessigsäure versetzt und 5 Stunden zum RUckfluss erhitzt.
Man lässt abkühlen, versetzt mit Eis, macht mit konzentrierter Natronlauge alkalisch
und extrahiert dreimal mit Essigsäureäthylester.Der Auszug wird zweimal mit Wasser
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck zur Trockne
eingedampft. Man erhält das 2-Aethoxy- methyl-5-butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol.
[0096] Das Ausgangsmaterial kann wie folgt erhalten werden:
Die gelbe Suspension von 900 ml 3-Chlor-toluol und 367,5 g Aluminiumchlorid (fein
pulverisiert) wird innerhalb einer Stunde mit 266 g Buttersäurechlorid versetzt. Während
des Zutropfens entwickelt sich Chlorwasserstoffgas; die Reaktion ist exotherm (man
lässt die Temperatur auf 70° steigen) und das Aluminiumchlorid löst sich auf. Nach
Beendigung der Zugabe des Buttersäurechlorids wird das Reaktionsgemisch bis zum Aufhören
der Gasentwicklung bei 70° gehalten (etwa 45 Minuten), kUhlt dann auf 50° und giesst
auf 2500 g Eis aus.
[0097] Je zwei gleiche Ansätze werden zusammengenommen und mit Essigsäureäthylester extrahiert;
der organische Extrakt wird zweimal mit 2-n. Salzsäure, einmal mit einer gesättigten
wässrigen Natriumchloridlösung, zweimal mit einer 2-n. wässrigen Natriumcarbonatlösung
und einmal mit einer gesättigten wässrigen Natriumchloridlösung gewaschen, getrocknet
und eingedampft. Der so erhältliche braune, ölige Rückstand wird destilliert; man
erhält das Gemisch des 4-Chlor-2-methyl- butyrophenons und des 2-Chlor-4-methyl-butyrophenons
bei 160-164°/14 mmHg.
[0098] Konzentrierte Schwefelsäure (1275 ml), mittels eines Kohlendioxid/Chloroform-Gemisches
auf -20° bis -25° gekühlt, wird unter gutem Rühren innerhalb von 10 Minuten tropfenweise
mit 285,5 g des Gemisches von 4-Chlor-2-methyl-butyrophenon und 2-Chlor-4-methyl-butyrophenon
versetzt. Die entstandene Lösung wird bei -20° bis -25° innerhalb von 30 Minuten mit
einem Gemisch von 240 ml konzentrierter Schwefelsäure und 75 ml 100%-iger Salpetersäure
(d:1,52) behandelt und anschliessend während 15 Minuten weitergerUhrt, wobei man die
Temperatur auf -15° erhöhen lässt. Man giesst auf 8000 ml Eiswasser aus; das ausgefallene
Oel wird mit Chloroform extrahiert. Der organische Extrakt wird einmal mit einer wässrigen
Natriumhydrogencarbonatlösung und einmal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in der doppelten Menge heissem Methanol
gelöst und während 16 Stunden stehengelassen. Der kristalline Niederschlag wird abfiltriert,
mit kaltem Wasser gewaschen und bei 100 mm Hg und Raumtemperatur während 18 Stunden
getrocknet. Man erhält so das 4-Chlor-2-methyl-5-nitro-butyrophenon, das bei 71-72°
schmilzt.
[0099] Ein Gemisch von 24,1 g 4-Chlor-2-methyl-5-nitro-butyrophenon und 250 ml einer 33%-igen
Lösung von Methylamin in Aethanol wird bei Raumtemperatur stehengelassen; das kristalline
Ausgangsmaterial löst sich langsam auf, wobei Gelbfärbung eintritt. Die Reaktion ist
schwach-exotherm; man kühlt deshalb mit einem Wasserbad, um ein zu starkes Entweichen
von Methylamin zu verhindern. Nach 20 Minuten tritt vollständige Lösung ein, dann
beginnt ein Niederschlag auszufallen. Man lässt während 16 Stunden bei Raumtemperatur
stehen und dampft dann unter vermindertem Druck zur Trockne ein. Der Rückstand wird
mit Diäthyläther (etwa 1000 ml), Eis und Natriumcarbonat versetzt, durchgeschüttelt
und die organische Schicht abgetrennt. Diese wird zweimal mit Wasser gewaschen und
die wässrige Lösung mit Diäthyläther zurückgewaschen. Die vereinigten organischen
Lösungen werden über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und auf ein Volumen von etwa
300 ml eingedampft, dann mit 100 ml Petroläther verdünnt und gekühlt. Das gelbe, kristalline
2-Methyl-4-methylamino-5-nitro-butyrophenon fällt aus, wird abfiltriert, mit Petroläther
gewaschen und an der Luft getrocknet, F. 107-108°.
[0100] Die UeberfUhrung von 4-Chlor-2-methyl-5-nitro-butyrophenon in 4-Amino-2-methyl-5-methylamino-butyrophenon
kann auch folgendermassen durchgeführt werden, wobei man auch von einem rohen Isomerengemisch
ausgehen kann.
[0101] 241 g rohes Chlor-methyl-nitrobutyrophenon (etwa 75%- ig an 4-Chlor-2-methyl-5-nitro-butyrophenon)
werden in 1200 ml Aethanol suspendiert und mit 1200 ml 33%-iger Methylaminlösung versetzt,
worauf unter exnthermer Reaktion Auflösung erfolgt. Man lässt 2 Tage stehen, dampft
unter vermindertem Druck zur Trockne ein, versetzt mit 600 ml 2n-Salzsäure und erwärmt
1 Stun de auf 80-90°. Man kühlt durch Zugabe von Eis auf etwa 15° ab, saugt den kristallinen
Niederschlag ab, wäscht mit Wasser nach, nimmt in Methylenchlorid auf, trocknet über
Natriumsulfat, dampf unter verminderten Druck, zuletzt unter Zugabe von Cyclohexan
und Petroläther (Siedebereich 60-80°),das Methylenchlorid ab, kühlt und saugt das
2-Methyl-4-methylamino-5-nitrobutyrophenon vom Smp. 105-107° ab.
[0102] 23,6 g 2-Methyl-4-methylamino-5-nitro-butyrophenon werden in 240 ml Aethanol und
57 ml 12,8%-iger äthanolischer Salzsäure gelost, mit 5%-iger Palladiumkohle (7,4 g)
versetzt und bei 30-35° bis zur Aufnahme von 11,6 Liter Wasserstoff hydriert. Man
filtriert vom Katalysator ab, dampft unter vermindertem Druck zur Trockne ein, suspendiert
in Toluol, destilliert das Wasser azeotrop ab und filtriert die Kristalle des 4-Butyl-6-methyl-2-methylamino-anilin-bis-hydrochlorid
vom Smp. über 160° ab.
Beispiel 4
[0103] 27,0 g rohes 2-Aethoxymethyl-5-butyl-1,6-dimethyl- benzimidazol werden in analoger
Weise wie in Beispiel 2 beschrieben mit 50 g Kaliumpermanganat zum 5-Butyl-1,6-dimethyl-
benzimidazol-2-carbonsäureäthylester vom Smp. 56-57° oxydiert.
Beispiel 5
[0104] 45 g rohes 4-Butyl-2-methylamino-anilin-bishydrochlorid werden in 200 ml 2n-Salzsäure
gelöst, mit 23,4 g Aethoxyessigsäure versetzt und 2 Stunden zum Rückfluss erhitzt.
Man lässt abkühlen, fügt bis zur deutlich alkalischem Reaktion konzentrierte Natronlauge
hinzu und extrahiert dreimal mit Essigsä ureäthylester.Die Auszüge werden vereinigt,
zweimal mit Wasser gewaschen,Uber Natriumsulfat getrocknet, unter vermindertem Druck
eingedampft. Der EindampfrUckstand wird aus wenig Petroläther umkristallisiert. Man
erhält das 2-Aethoxymethyl-5-butyl-1-methyl-benzimidazol vom Smp. 55-58°.
[0105] Das Ausgangsmaterial kann in analoger Weise wie in Beispiel 3 beschrieben ausgehend
von Chlorbenzol über 4-Chlorbutyrophenon und 4-Chlor-3-nitrobutyrophenon hergestellt
werden.
Beispiel 6
[0106] , 8,9 g 2-Aethoxymethyl-5-butyl-1-methyl-benzimidazol werden in 180 ml Aceton und
9 ml Wasser gelöst, mit 10 g Kaliumpermanganat versetzt und 2 Stunden bei Raumtemperatur
gerUhrt. Dann wird etwa 7 Stunden zum RUckfluss erhitzt, wobei in etwa halbstündigen
Abstände jeweils 2 g Kaliumpermanganat zugegeben. wird (insgesamt 22 g). Man lässt
abkühlen, fitriert über Diatomeenerde, dampft unter vermindertem Druck zur Trockne
ein und nimmt in Essigsäureäthylester auf. Die Lösung wird mit Natriumbisulfitlösung
ausgeschUttelt, zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem Druck eingedampft. Der EindampfrUckstand wird an Kieselgel mit einem
Gemisch aus gleichen Teilen Chloroform, Petroläther und Essigsäureäthylester als Laufmittel
chromatographiert. Man erhält den 5-Butyl-l-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester
vom Smp. 49-50°.
Beispiel 7
[0107] 7 g 5-Butyryl-6-methyl-benzimidazol-2-carbonsäure- äthylester werden in 140 ml Aethanol
gelöst und nach Zugabe von 5%-iger Palladiumkohle (3,5 g) bei 20-50° hydriert. Man
filtriert vom Katalysator ab, dampft zur Trockne ein und chromatographiert an Kieselgel
mit Methylenchlorid/Essigsäure- äthylester (1:1) als Laufmittel. Man erhält den 5-Butyl-6-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester
vom Smp. 123-125°.
[0108] Das Ausgangsmaterial kann folgendermassen hergestellt werden:
22,2 g 4-Amino-2-methyl-5-nitro-butyrophenon werden in 230 ml Methanol gelöst, mit
2 g Raney-Nickel versetzt und bei 15-25° bei Normaldruck bis zur Aufnahme von 4,9
Liter Wasserstoff hydriert. Man gibt unter Stickstoff 20,8 g Aethoxyessigsäure hinzu,
filtriert vom Katalysator ab, dampft unter vermindertem Druck ein und erhitzt 3 Stunden
auf 130°. Nach dem Abkühlen löst man in 200 ml 2n-Salzsäure, wäscht zweimal mit Essigsäureäthylester,
macht in der Kälte mit Natriumcarbonat alkalisch und extrahiert zweimal mit Essigsäureäthylester,
trocknet über Natriumsulfat, dampft ein und chromatographiert an 300 g Silicagel.
Man eluiert zunächst einen Vorlauf mit 1200 ml Chloroform und dann mit 1200 ml Chloroform/Aethanol
(24:1) das 2-Aethoxymethyl-5-butyryl-6-methyl-benzimidazol.
[0109] Zu einer auf 10° gekühlten Lösung von 18,9 g 2-Aethoxymethyl-5-butyryl-6-methyl-benzimidazol
in 380 ml Aceton, 9,5 ml Pyridin und 5,7 ml Wasser werden unter Rühren 15 g Kaliumpermanganat
hinzugefügt. Man lässt 1 Stunde unter Eisklihlung. und 40 Stunden bei Raumtemperatur
nachrUhren, filtriert, dampft im Unterdruck zur Trockne ein, nimmt mit Essigsäureithylester
auf, wäscht nacheinander mit auf P
H=6 gepufferter Natriumhydro- gencarbonatlösung und zweimal mit Wasser, trocknet über
Natriumsulfat und dampft unter vermindertem Druck ein. Dann nimmt man in 30 ml warmen
Essigester auf, lässt über Nacht stehen und saugt den kristallinen 5-Butyryl-6-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester
vom Smp. 137-139° ab. Aus der Mutterlauge kann weiteres Produkt vom Smp. 129-132°
gewonnen werden. Umkristallisieren aus Essigsäureäthylester/Methylenchlorid erhöht
den Smp. 146-147°.
Beispiel 8
[0110] In analoger Weise wie in Beispiel 1 beschrieben erhält man durch Umsetzung von 25
g 5-Butyl-6-methyl-2-methylamino-anilin-bis-hydrochlorid mit 11,5 g Glykolsäure das
2-Hydroxymethyl-5-butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol in Form eines viskosen Oeles.
Beispiel 9
[0111] In analoger Weise wie in Beispiel 2 beschrieben erhält man durch Oxydation von 8,5
g 2-Hydroxymethyl-5-butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol mit 24 g Kaliumpermanganat in
200 ml 95%-igem wässrigen Aceton die 5-Butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol-2-carbonsäure.
Beispiel 10
[0112] Eine zur Inhalation geeignete, 2%-ige wässrige Lösung des Natriumsalzes der 5(6)-Methyl-benzimidazol-2-carbonsäure
kann wie folgt hergestellt werden:
Zusammensetzung:(für 100 ml)

[0113] Das Natriumsalz der 5(6)-Methyl-benzimidazol-2-carbonsäure wird in frisch destilliertem
Wasser gelöst, und die Lösung mit dem Dinatriumsalz der Aethylendiamin-tetraessigsäure
und dem Benzalkoniumchlorid (Gemisch von Alkyldimethyl-benzyl-ammoniumchloriden, worin
Alkyl von 8 bis 18 Kohlenstoffatome enthält) versetzt. Nach vollständiger Auflösung
der Komponenten wird die erhaltene Lösung mit Wasser auf ein Volumen von 100 ml gebracht,
abgefüllt und gasdicht verschlossen.
[0114] Analog können 2%-ige wässrige Inhalationslösungen des Natriumsalzes von 5,6-Dimethyl-benzimidazol-2-carbonsäure
öder 5-Bubyl-1,6-dimethyl-benzimidazol-2-carbonsäure hergestellt werden.
Beispiel 11
[0115] Zur Insufflation geeignete 0,025 g der 5-Butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester
enthaltende Kapseln können wie folgt hergestellt werden:
Zusammensetzung: (fUr 1000 Kapseln)

[0116] Die 5-Butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol-2-carbon- säureäthylester und die Lactose (feinst
gemahlen) werden gut miteinander vermischt. Das erhaltene Pulver wird dann gesiebt
und die Portionen zu je 0,05 g in Gelatinekapseln abgefUllt.
[0117] In analoger Weise kann man auch Insufflationskapseln enthaltend je 0,025 g
2-Aethoxymethyl-5-butyl-1-methyl-benzimidazol,
2-Aethoxymethyl-5-butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol,
2-Aethoxymethyl-5-butyl-benzimidazol,
5-Butyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester,
5-Butyl-l-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester und
5-Butyl-6-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester herstellen.
Beispiel 12
[0118] Tabletten enthaltend 100 mg Butyl-1,6-dimethyl- benzimidazol-2-carbonsäureäthylester
(Wirkstoff) können beispielsweise in folgender Zusammensetzung hergestellt werden:

Herstellung
[0119] Der Wirkstoff wird mit dem Milchzucker, einem Teil der Weizenstärke und mit kolloidaler
Kieselsäure gemischt und die Mischung durch ein Sieb getrieben. Ein weiterer Teil
der Weizenstärke wird mit der 5-fachen Menge Wasser auf dem Wasserbad verkleistert
und die Pulvermischung mit diesem Kleister angeknetet, bis eine schwach plastische
Masse entstanden ist. Die Masse wird durch ein Sieb von ca. 3 mm Maschenweite getrieben,
getrocknet und das trockene Granulat nochmals durch ein Sieb getrieben. Darauf werden
die restliche Weizenstärke, Talk und Magnesiumstearat zugemischt. Die erhaltene Mischung
wird zu Tabletten von 250 mg mit Bruchkerbe(n) verpresst.
[0120] In analoger Weise können auch Tabletten enthaltend jeweils 100 mg einer der nachfolgenden
aufgeführten Verbindungen hergestellt werden, wobei diese auch in Form pharmazeutisch
verwendbarer Salze, z.B. im Falle von Carbonsäuren, Salzen mit Base, wie Natriumsalze
verwendet werden können:
5-Butyl-6-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester,
5(6)-Butyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester,
2-Aethoxymethyl-5-butyl-l-methyl-benzimidazol,
2-Aethoxymethyl-5-butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol,
2-Aethoxymethyl-5-butyl-benzimidazol bzw.
5-Butyl-1-methyl-benzimidazol-2-carbonsäureäthylester.
Beispiel 13
[0121] In analoger Weise wie in den Beispielen 11 und 12 beschrieben kann man entsprechende
pharmazeutische Präparate mit
2-Hydroxymethyl-5-butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol,
5(6)-Methyl-benzimidazol-2-carbonsäure,
5,6-Dimethyl-benzimidazol-2-carbonsäure,
5-Butyl-1,6-dimethyl-benzimidazol-2-carbonsäure,
2-Hydroxymethyl-5(6)-methyl-benzimidazol oder 5,6-Dimethyl-2-hydroxymethyl-benzimidazol,
gegebenenfalls
in Salzform, z.B. als Natriumsalz, als Wirkstoff herstellen.