[0001] Die Erfindung bezieht sich auf elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus
einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht
und einer photoleitfänigen Schicht aus mindestens einer ladungsträger erzeugende und
Ladungen transportierende Verbindungen, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden
Schicht. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Aufzeichnungsmaterial, dessen
photoleitfähige Schicht aus Ladungsträger erzeugender Schicht und Ladungstransportschicht
besteht.
[0002] Photoleitfähige Schichten sind z. B. aus den deutschen Offenlegungsschriften 21 08
935, 21 08 938, 21 08 944, 21 08 958, 21 08 968, 21 08 984 und 21 08 992 bekannt.
Bei relativ guten elektrophotographischen Eigenschaften sind jedoch die mechanischen
Eigenschaften von Nachteil, als das eingesetzte und hauptsächlich beschriebene Polyvinylcarbazol
als Ladungstransportschicht wenig flexibel ist und aufgrund seines großen Molekulargewichts
und seiner chemischen Natur nur wenig mit Bindemitteln und Harzen verträglich oder
mischbar ist. Außerdem ist die Haftung solcher Schichten auf dem elektrisch leitenden
Schichtträger für praktische Zwecke ungenügend. Die Anwendung dieser Materialien beschränkt
sich auf mechanisch wenig belastbare Photoleiteranordnungen.
[0003] In den deutschen Offenlegungsschriften 22 20 408, 23 14 051 und 23 53 639 sind gut
haftende und auch flexible, photoleitfähige Schichten beschrieben, jedoch genügen
auch diese bei Einsatz in mechanisch stark beanspruchten, selbsttragenden Aufzeichnungsmaterialien
wie z. B. Photoleiterbärdern noch nicht allen Ansprüchen. So treten bei wiederholter
Führung des Aufzeichnungsmaterials über Walzen feine Haarrisse auf der Photoleiteroberfläche
auf. Diese Biegebeanspruchung der Photoleiterschicht, welche sich außerdem auf relativ
dickem Schichtträger befinden kann, verursacht ihre allmähliche mechanische Zerstörung.
[0004] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
zu schaffen, das bei sehr guter Photoempfindlichkeit in seiner Flexibilität soweit
modifiziert ist, daß es auch auf relativ dickem Schichtträger, zum Beispiel als Photoleiterendlosband,
bei großer mechanischer Beanspruchung sicher verwendet und über Rollen mit geringem
Durchmesser geführt werden kann.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe geht von einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial
aus einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht
und einer photoleitfähigen Schicht aus mindestens einer Ladungsträger erzeugende und
Ladungen transportierende Verbindungen, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden
Schicht aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit einem
75 bis 250 um dicken Schichtträger als Photoleiterband gearbeitet so flexibel ist,
daß es wiederholt über Rollen von wenigstens 18 mm Durchmesser geführt nicht zu Haarrissen
neigt und daß es als Bindemittel Celluloseacylester enthält mit einem Acetylgehalt
von höchstens 30 % und einer Viskosität über 15 Poises, gemessen nach ASTM D 817-65,
Formeln A und D 1343-56. Vorzugsweise hat der Celluloseacylester einen Acetylgehalt
von höchstens 15 % mit einer Viskosität von über 15, insbesondere über 50 Poises.
Die Acylgruppen haben vorzugsweise zwei bis vier Kohlenstoffatome.
[0006] Die Bestimmung der Viskosität nach ASTM D 817-65, Formel A und D 1343-56 erfolgt
durch Lösen von 20 Gewichts- 'teilen Celluloseacylester in 8 Gewichtsteilen Äthanol
(95 Vol-%) und 72 Gewichtsteilen Aceton nach der Kugelfallmethode bei 25°C.
[0007] Durch die Erfindung wird erreicht, daß elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
zur Verfügung gestellt werden kann, das im Vergleich zu Materialien mit den bisher
bekannten und üblichen Bindemitteln bei gleich guter Photoempfindlichkeit und einer
niedrigen Restladung, eine große Flexibilität aufweist.
[0008] Diese Eigenschaften gestatten den Einsatz der erfindungsgemäßen Materialien für mechanisch
stark belastbare Photoleiterbänder, welche in einem relativ schnellen zyklischen Kopierprozeß
laufen. Für besonders starke mechanische Belastungen hat sich ein Aufzeichnungsmaterial
bewährt, welches als Bindemittel ein Celluloseacetobutyrat enthält mit höchstens 15
% Acetylgehalt und einer Viskosität im Bereich von 60 - 110 Poises, gemessen nach
ASTM D 817-65, Formeln A und D 1343-56, aufweist. Das wiederholte Führen über Rollen
erfolgt z. B. im Biegespannungsversuch und geschieht in der Regel 5000mal.
[0009] Die Anordnung einer einfachen photoleitfähigen Schicht hat den Vorteil der einfachen
Herstellungsweise (Fig. l). Die Anordnung in getrennter Ladungsträger erzeugender
Schicht und Ladungstransportschicht hat dagegen die kompakte Anordnung der Partikeln
und die optimale Ladungsträgererzeugungsräte zum Vorteil (Fig. 2-4). Weniger thermisch
stabile Farbstoffe, die zum Beispiel nicht im Vakuumverfahren auf den elektrisch leitenden
Schichtträger aufgedampft werden können, sind gemäß den Anordnungen in Fig. 1 und
4 einsetzbar.
[0010] Bei der Entwicklung von photoleitfähigen Schichten wird die Anwendung von Celluloseacylestern
in Photoleiter-Zusammensetzungen beschrieben, etwa bei der Aufzählung in-Frage kommender
Bindemittel, werden Celluloseester und -äther oftmals erwähnt (z. B. DE-PS 12 46 407.
Die gefundene außergewöhnliche Sonderstellung in Hinsicht auf Flexibilitäts- und Photoempfindlichkeits-Eigenschaften
war jedoch überraschend und nicht zu erwarten.
[0011] Aus den deutschen Offenlegungsschriften 24 52 622 und 24 52 623 ist bekannt, neben
anderen Bindemitteln, auch Celluloseester in Schutzschichten über Photoleiterschichten,
wie sie zum Beispiel aus der DT-AS 15 72 347 bekannt sind, einzusetzen. Diesen Schutzschichten
können einmal leitfähigkeitserhöhende Substanzen in-einem Widerstandsbereich der Schicht
zwischen 10
7 - 10
9 
und zum anderen photoleitfähige organische Substanzen zugefügt sein. Im Hinblick
auf die angeführte relativ große elektrische Leitfähigkeit und im Hinblick auf das
Mischungsverhältnis mit bis zu 30 Gewichtsprozent an Photoleiter sind diese Zusammensetzungen
jedoch nicht für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial geeignet.
[0012] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials wird anhand der beigefügten
Figuren schematisch in vier Varianten näher erläutert. Mit Ziffer 1 ist jeweils der
elektrisch leitende Schichtträger angedeutet, Ziffer 2 zeigt die Ladungsträger erzeugende
Schicht. Mit Ziffer 3 ist die Ladungstransportschicht angegeben und Ziffer 4 weist
auf die isolierende Zwischenschicht hin. Unter Ziffer 5 sind Schichten erkenntlich,
welche eine Ladungsträger erzeugende Schicht in Dispersion darstellen. Mit Ziffer
6 wird eine
photoleitfähige Schicht aus Photoleiter als Ladungen transportierende Verbindung, Farbstoff
als Ladungsträger erzeugende Verbindung und Bindemittel usw. wiedergegeben.
[0013] Als elektrisch leitender Schichtträger kommen bevorzugt Aluminiumfolie oder auch
transparente, mit Aluminium bedampfte Polyesterfolie oder Aluminium-kaschierte Polyesterfolie
mit einer Dicke
S 300 /um zum Einsatz. Es kann jedoch auch anderes'elektrisch leitendes Schichtträgermaterial
verwendet werden. Der Schichtträger kann ein flexibles Endlosband, z. B. aus Nickel
oder Stahl darstellen. Erfindungsgemäß wird ein Schichtträger angewendet, welcher
als Band gearbeitet, quer zur Laufrichtung weitgehend steif und längs zur Laufrichtung
flexibel und maßstabil ist. Neben einem Band aus Metall, das diese Bedingungen bereits
bei Dicken von 100 - 120 /um sehr gut erfüllt, werden insbesondere Aluminium-bedampfte
Polyesterfolien genügender Stärke, hauptsächlich im Bereich von 75 - 250 /um eingesetzt.
Es hat sich gezeigt, daß die größere Dicke dieses Schichtträgers für die Steifigkeit
notwendig ist. Demzufolge ist auch eine entsprechend größere Flexibilität der aufgebrachten
Beschichtung erforderlich. Durch Verschweißen lassen sich mit Bändern als Schichtträger
Schlaufen formen, die in schnell laufenden Kopiergeräten zum Einsatz kommen.
[0014] Die isolierende Zwischenschicht 4 kann aus organischem Material oder gegebenenfalls
auch aus einer thermisch, anodisch oder chemisch erzeugten Aluminiumoxid-Zwischenschicht
bestehen, und hat neben der Haftvermittlung beispielsweise zum Ziel, durch ihre Anordnung
die Ladungsträgerinjektion vom Schichtträger in die photoleitfähige Schicht im Dunkeln
herabzusetzen. Andererseits hindert sie beim Belichtungsvorgang den Ladungsfluß nicht.
Für die Zwischenschicht können Natur- bzw. Kunstharzbindemittel verwendet werden,
wie zum Beispiel Polyamidharze, Polyvinylphosphonsäure, Polyurethane oder Polyesterharze.
Ihre Dicke kann bis zu 5 /um betragen, während Dicken von Aluminiumoxidschichten größtenteils
im Bereich von 10
-2- / um liegen.
[0015] Als Ladungsträger erzeugende Verbindungen werden solche anorganische oder organische
Substanzen verwendet wie sie auch bisher hierfür schon bekannt sind. Hierher gehören
Farbstoffe oder amorphes Selen. Die verwendeten Farbstoffe oder zuzumischenden anorganischen
Stoffe wie z. B. Tellur bestimmen in besonderem Maße die spektrale Lichtempfindlichkeit
der photoleitfähigen Schicht.
[0016] Das Aufbringen einer homogenen, dicht gepackten Farbstoffschicht träger erzeugende
stoffschicht als Ladungsträger erzeugende Schicht ist bekannt und wird durch Aufdampfen
des Farbstoffs auf den Träger im Vakuum erhalten. Je nach Vakuumeinstellung lassen
sich unter relativ günstigen Bedingungen von 10
-3 bis 10
-5 Torr und 250 bis 400°C Heiztemperatur die Farbstoffe ohne Zersetzung aufdampfen.
Die Temperatur des Trägers liegt dabei unter 50°C.
[0017] Man erhält Schichten mit dicht gepackten Farbstoffmolekülen, was den Vorteil mit
sich bringt, daß die hohe Extinktion der Farbstoffe eine große Konzentration an angeregten
Farbstoffmolekülen ermöglicht.
[0018] Je nach Verwendungsart kann die Herstellung der Ladungsträger erzeugenden Schicht
in gleichmäßiger Dicke auch durch andere Beschichtungstechniken erreicht werden, wie
zum Beispiel durch mechanisches Einreiben des feinst gepulverten Farbstoffs in den
elektrisch leitenden Schichtträger, durch chemische Abscheidung etwa einer zu oxidierenden
Leukcbase, durch elektrolytische oder elektrochemische Prozesse, durch Gun-Spray-Technik
oder durch Aufbringen aus einer Lösung und Trocknen derselben.
[0019] In Kombination der Farbstoffe mit Materialien für die isolierende Zwischenschicht
4 (Fig. 3) oder als Ersatz einer Zwischenschicht 4 sind homogene, gut abdeckende Farbstoffschichten
mit Dicken von größenordnungsmäßig 0,01 - 3 um Dicke durch Dispergieren der Farbstoffe
auch in einem erfindungsgemäßen Bindemittel durch Beschichten des elektrisch leitenden
Schichtträgers möglich (Schicht 5 in Fig. 41. Besonders vorteilhaft ist dabei der
Einsatz hochviskoser Celluloseacylester, da beim Vermahlen eine sehr gute Verteilung
der Pigmente (geringe Korngröße) bei der Beschichtung erreicht wird. Das Verhältnis
Ladungsträger erzeugende Substanz zu Bindemittel kann dabei in weiten Grenzen schwanken.
Bevorzugt sind jedoch Vorstriche mit einem Farbstoffanteil über 50 % und dementsprechend
großer optischer Dichte. Auch hierdurch wird der Einsatz von Farbstoffen erreicht,
die thermisch wenig stabil sind, wie zum Beispiel Azo- oder Bisazofarbstoffe. Gleichzeitig
wird durch Anwesenheit des Bindemittel: Haftvermittlung hervorgerufen.
[0020] Als Ladungsträger erzeugende Verbindungen können Farbstoffe unterschiedlichster Klassen
eingesetzt werden. Beispielsweise seien genannt:
Perylen-3,4,9.10-tetracarbonsäureanhydrid bzw. Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureimiderivate
nach DT-OS 22 37 539; polynukleare Chinone nach DT-OS 22 37 678; cis- bzw. trans-Perinone
nach DT-OS 22 39 923; Thioindigo-Farbstoffe nach DT-OS 22 37 680; Chinacridone nach
DT-OS 22 37 679; Kondensationsprodukte aus Benzo-4 ,10-thioxanther.-3,1' -dicarbonsäureanhydrid
und Aminen nach DT-OS 23 55 075; Phthalocyanin-Derivate nach DT-OS 22 39 924 und Farbstoffe,
die durch Kondensation nach der Vorschrift Bull. Chem. Soc. Japan 25, 411 - 413 1952
aus Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid und o-Phenylendiamin oder 1,8-Diaminonaphthalin
hergestellt. -werden
[0021] Wie erwähnt, sind auch dünne Ladungsträger erzeugende Schichten aus anorganischen
Stoffen, wie sie durch Aufdampfen von Selen, dotiertem Selen, Cadmiumsulfid usw. hergestellt
werden, geeignet.
[0022] In der photoleitfähigen Schicht, besonders in der Ladungstransportschicht, werden
als Photoleiter Ladungen transportierende Verbindungen eingesetzt. Dies sind vor allem
organische Verbindungen, die ein ausgedehntes

-Elektronensystem besitzen. Hierzu gehören sowohl monomere wie polymere aromatische
carbocyclische und heterocyclische Verbindungen.
[0023] Als Monomere werden insbesondere solche eingesetzt, die mindestens eine Dialkylaminogruppe
aufweisen. Bewährt haben sich besonders heterocyclische Verbindungen wie Oxdiazol-Derivate
gemäß DT-AS 10 58 836, insbesondere 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophonyl)-oxdiazol.-1,3,4.
Weitere geeignete Monomere sind zum Beispiel Triphenylaminderivate, höher kondensierte
aromatische carbocyclische Verbindungen wie Pyren, benzokondensierte Heterocyclen,
außerdem Pyrazolin- oder Imidazolderivate nach DT-PS 10 60 714 und DT-PS 11 06 599;
hierher gehören auch Triazol-, Thiadiazol- sowie Oxazolderivate, wie sie aus den deutschen
Patentschriften 10 60 260, 12 99 296, 11 20 875 bekannt sind.
[0024] Als Polymere haben sich z. B. höher kondensierte aromatische Verbindungen wie Formaldehyd-Kondensationsprodukte
mit verschiedenen Aromaten, etwa Kondensate aus Formaldehyd und 3-Brompyren gemäß
DE-OS 21 37 288 besonders bewährt.
[0025] Die Ladungstransportschicht weist ohne die Ladungsträger erzeugende Schicht im sichtbaren
Bereich von etwa 420 - 750 nm praktisch keine Photoempfindlichkeit auf. Sie besteht
vorzugsweise aus einen Gemisch einer Elektronendonatorverbindung als Photoleiter mit
einem Harzbindemittel, wenn das Aufzeichnungsmaterial negativ aufgeladen werden soll.
Sie ist vorzugsweise transparent.
[0026] Neben den Ladungsträger erzeugenden sowie den Ladungen transportierenden Verbindungen
beeinflußt das zugesetzte Bindemittel sowohl das mechanische Verhalten wie Abrieb,
Flexibilität, Filmbildung etc. als auch die elektrophoto- graphischen Eigenschaften
wie Photoempfindlichkeit, Restladung etc.. Als'Bindemittel sind z. B. gemäß DT-OS
23 53 639 bisher filmbildende Verbindungen, wie Polyesterharze, Polyvinylchlorid/Polyvinylacetat-Copolymeri-

entsprechend angewandten Kapillaren im Bereich I - III bei 25°C (nach DIN 51 562)
mindestens eine Viskosität von 20 cSt.
[0027] Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial mit diesen Celluloseprodukten als Bindemittel
ergibt Filme mit hoher Elastizität.
[0028] Die.Celluloseacylester unterscheiden sich neben ihren Viskositätsgrad vor allem hinsichtlich
ihres Acylrestes. Es wurde gefunden, daß mit zunehmendem Gehalt an Es wurde gefunden,
daß mit zunehmendem Gehalt an Butyrylgruppen, im Austausch gegen die Acetylgruppen,
die Photoleiteranordnung lichtempfindlicher eingestellt werden kann. Daher hat es
sich erfindungsgemäß als besonders günstig erwiesen, Celluloseacetobutyrata mit höchstens
15 Acetyl- und z. B. mindestens 15 Butyrylgehalt bei hoher Viskosität einzusetzen.
Hierher gehören auch Cellulosepropionate mit großem Propionylgehalt oder Celluloseacetobutyrate
mit großem Butyrylgehalt. Es sind auch Mischungen von Celluloseacylestern einserzbar.
[0029] Das Mischungsverhältnis der Ladungen transportierenden Verbindung zu dem Bindemittel
kann variieren. Jedoch sind durch die Forderung nach maximaler Photoempfindlichkeit,
d. h. möglichst großem Anteil an Ladungen transportierender Verbindung und nach zu
vermeidender Auskristallisation derselben sowie Erhöhung der Plexibilität, d. h. möglichst
großem Anteil an Celluloseacylester, relativ bestimmte Grenzen gesetzt.
[0030] Danach liegt der bevorzugte Gehalt an Celluloseacylester zu Ladungen transportierender
Verbindung im Bereich.von 20 bis 60 Gewichtsteilen zu 80 bis 40 Gewichtsteilen. Ein
zu großer Monomerenanteil beeinflußt die Flexibilität ungünstig, so daß bei besonders
bevorzugten,flexiblen Aüsrührungsformen das Verhältnis Celluloseacylester zu Ladungen
transportierender Verbindung bei etwa 50 : 50 Gewichtsteilen liegt.
[0031] Bei Einsatz von polymeren Ladunastransportverbindunger liegt der Celluloseacylesteranteil
im Bereich unterhalb 50 %.
[0032] Die Ladungstransportschichten mit Monomeren wie 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4
sind nach Röntgen-Goniometer-Messungen amorph.
[0033] Die Schichtdicke der photoleitfähigen Schicht liegt in einem Bereich, der einem Schichtgewicht
von etwa 5 bis 50 g/m
2 entspricht. Im Falle der Ausbildung der photoleitfähigen Schicht als Ladungsträger
erzeugende Schicht und Ladungstransportschicht sind Schichtdicken im Bereich von 0,005
bis 2
/um, vorzugsweise 0,005 und 1/um bzw. im Bereich von 2 bis 20 /um, vorzugsweise 3 bis
10
/um, geeignet. Falls die Ladungen erzeugende Schicht in Dispersion vorliegt, sind Schichtdicken
im Bereich von vorzugsweise O,1 - 1 um geeignet.
[0034] Es können jedoch, wenn es die mechanischen Erfordernisse sowie die elektrophotogrphischen
Parameter, wie Auf- ladungs- und Entwicklungsstation, eines Kopiergeräts zulassen,
die angegebenen Grenzen nach oben oder unten fallweise erweitert werden.
[0035] Als übliche Zusätze gelten erfindungsgemäß Verlaufmittel wie Silikonöle, Netzmittel,
insbesondere nichtionogene Substanzen, Weichmacher unterschiedlicher Zusammensetzung
wie zum Beispiel solche auf Basis chlorierter Kohlenwasserstoffe oder auf Basis von
Phthalsäureestern. Gegebenenfalls können der Ladungstransportschicht als Zusatz auch
Sensibilisatoren und/oder Akzeptoren zugefügt werden, jedoch nur in dem Maße, daß
die optische Transparenz der Ladungstransportschicht nicht wesentlich beeinträchtigt
wird.
[0036] Die Erfindung wird anhand der Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
[0037] Auf eine Aluminium-beäampfte Polyesterfolie von 75
/um Dicke wird der Pigmentfarbstoff N,N'-Dimethyl-perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäurediimid
in einer Vakuumbedamp- fun
gsanlage bei 10
-4 - 10
-5 Torr innerhalb von 2 Minuten bei ca. 230°C aufgedampft. Der Abstand Verdarnpferquelle
- Substrat liegt bei etwa 20 cm. Die homogen aufgedampfte Farbstoffschicht besitzt
ein Schichtgewicht im Bereich von 100 - 200 mg/m
2. Der elektrisch leitende Schichtträger. wird hierdurch vollständig abgedeckt.
[0038] Auf diese Ladungsträger erzeugende Schicht wird je eine Lösung aus gleichen Gewichtsteilen
2,5-Bis-(4'-diäthyl- aminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 (Fp. 149 - 150°C) und eines der folgenden
Cellulose-Derivate in Tetrahydrofuran geschleudert:
a) Äthyl-Cellulose'mit einem Äthoxylgehält von 47,5 bis 49 %
b) Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 38, 4 % und
c) Celluloseprcpionat mit einem Propionylgehalt von 44,7 %.
[0039] Nach. Trocknen der aufgebrachten Lösungen in einen Umlufttrockenofen bei 110°C während
ca. 5 Minuten beträgt die jeweilige Schichtdicke 9 - 10
/um.
[0040] Die Messung der Photoempfindlichkeit der hergestellten photoleitfähigen Doppelschichten
wird wie folgt durchgeführt:
Zur Ermittlung der Heillentladungskurven bewegt sich die Meßprobe auf einem sich drehenden
Teller durch eine Aufladevorrichtung hindurch zur Belichtungsstation, wo sie mit einer
Xenonlampe XBO 150 der Firma Osram.kontinuierlich belichtet wird. Ein Wärmeabsorptionsglas
KG 3 der Firma Schott & Gen., Mainz, und ein Neutralfilter mit 15 % Transparenz sind
der Lampe vorgeschaltet. Die Lichtintensität in der Meßbene liegt im Bereich von 70
- 170 /uW/cm ; sie wird unmittelbar nach Ermistlung der Hellabfallkurve mit einem Opto-Meter
Model -80 X United Detector Technology, Inc.) gemessen. Die Aufadungshche (Uo) und die phetoinduzierte Hellabfallkurve werden über ein Elektrometer 610 CR der
Fa. Keithley Instruments, USA, durch eine transparente Sonde oszillographisch aufgezeichnet.
Die Photoleiterschicht wird durch die Aufladungshöhe in Volt (Uo) und diejenige Zeit .T 1/2) charakterisiert, nach der die Hälfte der Aufladung (Uo /2) erreicht ist. Das Produkt aus T1/2 und der gemessenen Lichtintensität I [/uW/cm2] ist die Halbwertsenergie E1/2 [/uJ/cm2].



mit 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl) -oxdiazol-1,3,4 aufgebracht.
[0041] Die Herstellungs- sowie Meßbedingungen 'sind analog Beispiel l; die Schichtdicke
der aufgeschleuderten Decikschichte beträgt annähernd
7 /um:

Beispiel 3
[0042] Es wird die Flexibilität von Photoleiterschichten mit Celluloseacylestern wie Celluloseacetobutyraten
unterschiedlicher Viskosität untersucht. Auf Polyesterfolien unterschiedlicher Dicke,
welche'durch Aluminiumbedampfung leitfähig gemacht wurden, wird, wie in Beispiel 1
aufgeführt, eine" Ladunasträger erzeugende Farbstoffschicht aufgebracht.
[0043] Darüber wird eine Ladungstransportschicht aufgebracht, welche aus gleichen Gewichtsteilen
2,5-Bis-(4'-diäthyl- . aminophenyl)-oxtdiazol-1,3,4 und dem jeweiligen Celluloseacetobutyrat
besteht. Die aus Tetrahydrofuranlösungen aufgebrachten Schichten haben Schichtgewichte
im Bereich von 7 - 9 g/m
2.
[0044] 
[0045]
[0046] Für die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien zeigt sich, daß sowohl bei 18
als auch 12-mm-Walzendurchmesser und bei den angegebenen Schichtträgerdicken keine
oder nur vereinzelt Haarrisse unter diesen erheblichen Bie
ge-beanspruchungen auftreten.
[0047] Demgegenüber beobachtet man bei Photoleiterschichter mit Polyesterharzen oder mit
Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymerisaten eine deutliche Differenzierung hinsichtlich
der Schichtträgerdicke und des Walzendurchmessers.
[0048] Analog der in diesen Beispielen beschriebenen Herstellung wird eine Ladungstransportschichtzusammensetzung
aus 50 Gewichtsteilen Photoleiter, 25 Gewichtsteilen Polyesterharz und 25 Gewichtsteilen
Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymerisat in 9 - 10 g/m
2 Schichtdicke auf eine Farbstoffschicht gemäß Beispiel 1 aufgebracht und dem Biegespannungstest
unterworfen. Danach treten bei 25 mm Walzendurchmesser und 5000 Umläufen in der photoleitfähigen
Schicht auf Polyesterfolie von 75
/um Dicke überhaupt keine, auf der mit 125
/um Dicke vereinzelt kurze Haarrisse und auf der 190
/um dicken Polyesterfolie sehr starke und lange Haarrisse auf. Außerdem treten bei
einem Walzendurchmesser von 18 mm und bei einer Trägerdicke von 75 um bereits vereinzelt
Haarrisse auf.
Beispiel 4
[0049] In einer 8 %igen Tetrahydrofuranlösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophcnyl)-oxdiazol-1,3,4
und einem Celluloseacctobutyrat mit einem Acetylgehalt von 13,5 % ist in 5 %iger Menge
(bezogen auf Feststoffanteil) Pigmentfarbstoff gemäß Beispiel 1 suspendiert.
[0050] Zur Dispersion in einer Perl Mill PM 1 (Draiswerke, Mannheim) wurde der Ansatz zunächst
auf eine 25 % Konzentration eingestellt und der Pigment farbstoff in der hochviskosen
Lösung während 2 Stunden intensiv vermahlen. Anschließend wurde diese Lösung auf oben
an-Streichansatz gegebenen Streichansatz verdünnt. Die Pigment-Dispersionsschicht
wird dann gemäß Anordnung in Figur 1 auf eine Aluminiumfolie von 100
/um Dicke homogen mit einer Schichtdicke von ca. 5
/um aufgebracht. Die Vermessung erfolgt analog den in Beispiel l angegebenen Bedingungen
(Lichtintensität ca. 100
/uW/cm
2, Xenonlicht XBO 150): negative Aufladung = 390 V, E
1/2 = 16,5
/uJ/cm
2
Beispiel 5
[0051] 
[0052] (4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 und Celluloseacetobutyrat mit einem Acetylgehalt
von 5 % geschichtet (Schichtdicke ca. 7 um; Anordnung gemäß Fig. 4).
[0053] Die Photoempfindlichkeit wird analog Beispiel 1 bestimmt (Lichtintensität 90
/uW/cm
2; Xenon XBO 150) und ergibt bei negativer Aufladung von 330 V:
E1/2 = 8,7 /uJ/cm2.
Beispiel 6
[0054] Ein Kondensationsprodukt aus 3-Brompyren und Formaldehyd gemäß DT-OS 21 37 288 wird
als polymere Ladungstranspörtverbindung eingesetzt.
[0055] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Perinon-Farbstoffschicht, C. I. 71 105,
nach DT-OS'22 39 923, in einer Menge von 90 mg/m
2 auf eine Aluminium-bedampfte 75
/um Dicke Polyesterfolie aufgedampft und eine Tetrahydrofuranlösung aus 70 Gewichtsteilen
des Kondensationsprodukts zusammen mit 30 Gewichtsteilen eines Celluloseacetobutyrats
mit 5 % Acetylgruppen, welches eine Viskosität von 20 Poises aufweist, in etwa 5
/um dicker Schicht nach Trocknen aufgebracht.
[0056] Die Photoempfindlichkeitsmessung, bei einer Lichtintensität von 90
/uW/cm
2 und Xenonlampe XBO 150, ergibt bei negativer Aufladung der Schicht auf 410 Volt einen
Wert von E
1/2 = 7,3
/uJ/cm
2.
[0057] Eei Verwenden des Farbstoffs nach Beispiel l ergibt sich bei negativer Aufladung
auf 630 Volt E
1/2 zu 4,9
/uJ/cm
2. Unter Verwendung eines polynuklearen Chincns als Farbstoff (Hostapermscharlach GO,
C. I. 59 300) und unter Einsatz eines Celluloseacetobutyrates mit einer Viskosität
von etwa 75 Poises bei einem Acetylgruppengehalt von 13,5 % wird eine Photoempfindlichkeit
bei negativer Aufladung auf 430 Volt von E
1/2 zu 4,7
/uJ/cm
2 gemessen.
Beispiel 7
[0058] Auf eine Farbstoffschicht, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Lösung aus 50
Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4'- diätnylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 zusammen mit 40 Gewichtsteilen
eines Celluloseacetobutyrates mit 13,5 % Acetylgruppen und einer Viskosität von etwa
75 Poises und 10 Gewichtsteilen eines Celluloseacetates mit einem Acetylgruppengehalt
von etwa 40 % und einer Viskosität von 40 Poises aufgebracht und zu einer Schichtdicke
von 8 - 9
/um getrocknet.
[0059] Die Photoempfindlichkeit wird bei 85
/uW/cm
2 Lichtintensität und bei einer Aufladung auf -800 Volt zu E
1/2 = 2,9
/uJ/cm
2 bestimmt.
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger,
gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einer photoleitfähigen Schicht
aus mindestens einer Ladungsträger erzeugende und Ladungen transportierende Verbindungen,
Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufzeichnungsmaterial mit einem 75 bis 250 /um dicken Schichtträger als Photoleiterband gearbeitet so flexibel ist, daß es wiederholt
über Rollen von wenigstens 18 mm Durchmesser geführt, nicht zu Haarrissen neigt und
daß es als Bindemittel Celluloseacylester enthält mit einem Acetylgehalt von höchstens
30 % und einer Viskosität über 15 Poises, gemessen nach ASTM D 817-65, Formel A und
D 1343-56.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester
einen Acetylgehalt von höchstens 15 % und eine Viskosität von über-15 Poises aufweist.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester
einen Acetylgehalt vop höchstens 15 % und eine Viskosität von über 50 Poises aufweist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Celluloseacylester Acylgruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen aufweist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Celluloseacylester ein Celluloseacetcbutyrat ist mit einem Butyrylgehalt ven mindestens
15 %.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester
Celluloseacetobutyrat mit höchstens 15 % Acetylgehalt ist und eine Viskosität im Bereich
von 60 - 110 Poises besitzt.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis Celluloseacylester zu Ladungen transportierender Verbindung im Bereich
zwischen 20 bis 60 Gewichtsteile auf 80 bis 40 Gewichtsteile liegt.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen l'bis 7, bestehend aus einem nach der Reihenfolge
der Schichten 100 bis 250 ,um dicken elektrisch leitenden Schichtträger aus bis 250
/um dicken elektrisch leitenden Schichtträger aus Aluminium-bedampfter Polyesterfolie,
einer Ladungsträger erzeugenden Schicht von 0,005 bis 2 /um Dicke und einer 2 bis 20 /um dicken Ladungstransportschit aus 40 bis 60 Gewichtsteilen einer monomeren organischen
Ladungen transportierenden Verbidung und 60 bis 40 Gewichtsteilen Celluloseacylester.
9. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ladungsträger erzeugende Schicht Celluloseacylester enthält.