(19)
(11) EP 0 000 581 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.1979  Patentblatt  1979/03

(21) Anmeldenummer: 78100506.1

(22) Anmeldetag:  26.07.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2G03G 5/05
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 29.07.1977 DE 2734289

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Wiedemann, Wolfgang, Dr.
    D-6222 Geisenheim-Johannisberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial


    (57) Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einer photoleitfähigen Schicht aus mindestens einer Ladungsträger erzeugende und Ladungen transportierende Verbindungen, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden Schicht, bei dem das Aufzeichnungsmaterial bei relativ dickem Schichtträger als Photoleiterband gearbeitet so flexibel ist, daß man es wiederholt über Rollen von wenigstens 18 mm Durchmesser führen kann, ohne daß es zu Haarrissen neigt. Das Aufzeichungsmaterial enthält als Bindemittel Celluloseacylester, vorzugsweise mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, mit einem Acetylgehalt von höchstens 30 % und einer Viskosität über 15 Poises, gemessen nach ASTM D 817-65, Formel A und D 1343-56.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einer photoleitfänigen Schicht aus mindestens einer ladungsträger erzeugende und Ladungen transportierende Verbindungen, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden Schicht. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Aufzeichnungsmaterial, dessen photoleitfähige Schicht aus Ladungsträger erzeugender Schicht und Ladungstransportschicht besteht.

    [0002] Photoleitfähige Schichten sind z. B. aus den deutschen Offenlegungsschriften 21 08 935, 21 08 938, 21 08 944, 21 08 958, 21 08 968, 21 08 984 und 21 08 992 bekannt. Bei relativ guten elektrophotographischen Eigenschaften sind jedoch die mechanischen Eigenschaften von Nachteil, als das eingesetzte und hauptsächlich beschriebene Polyvinylcarbazol als Ladungstransportschicht wenig flexibel ist und aufgrund seines großen Molekulargewichts und seiner chemischen Natur nur wenig mit Bindemitteln und Harzen verträglich oder mischbar ist. Außerdem ist die Haftung solcher Schichten auf dem elektrisch leitenden Schichtträger für praktische Zwecke ungenügend. Die Anwendung dieser Materialien beschränkt sich auf mechanisch wenig belastbare Photoleiteranordnungen.

    [0003] In den deutschen Offenlegungsschriften 22 20 408, 23 14 051 und 23 53 639 sind gut haftende und auch flexible, photoleitfähige Schichten beschrieben, jedoch genügen auch diese bei Einsatz in mechanisch stark beanspruchten, selbsttragenden Aufzeichnungsmaterialien wie z. B. Photoleiterbärdern noch nicht allen Ansprüchen. So treten bei wiederholter Führung des Aufzeichnungsmaterials über Walzen feine Haarrisse auf der Photoleiteroberfläche auf. Diese Biegebeanspruchung der Photoleiterschicht, welche sich außerdem auf relativ dickem Schichtträger befinden kann, verursacht ihre allmähliche mechanische Zerstörung.

    [0004] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das bei sehr guter Photoempfindlichkeit in seiner Flexibilität soweit modifiziert ist, daß es auch auf relativ dickem Schichtträger, zum Beispiel als Photoleiterendlosband, bei großer mechanischer Beanspruchung sicher verwendet und über Rollen mit geringem Durchmesser geführt werden kann.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe geht von einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einer photoleitfähigen Schicht aus mindestens einer Ladungsträger erzeugende und Ladungen transportierende Verbindungen, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden Schicht aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit einem 75 bis 250 um dicken Schichtträger als Photoleiterband gearbeitet so flexibel ist, daß es wiederholt über Rollen von wenigstens 18 mm Durchmesser geführt nicht zu Haarrissen neigt und daß es als Bindemittel Celluloseacylester enthält mit einem Acetylgehalt von höchstens 30 % und einer Viskosität über 15 Poises, gemessen nach ASTM D 817-65, Formeln A und D 1343-56. Vorzugsweise hat der Celluloseacylester einen Acetylgehalt von höchstens 15 % mit einer Viskosität von über 15, insbesondere über 50 Poises. Die Acylgruppen haben vorzugsweise zwei bis vier Kohlenstoffatome.

    [0006] Die Bestimmung der Viskosität nach ASTM D 817-65, Formel A und D 1343-56 erfolgt durch Lösen von 20 Gewichts- 'teilen Celluloseacylester in 8 Gewichtsteilen Äthanol (95 Vol-%) und 72 Gewichtsteilen Aceton nach der Kugelfallmethode bei 25°C.

    [0007] Durch die Erfindung wird erreicht, daß elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial zur Verfügung gestellt werden kann, das im Vergleich zu Materialien mit den bisher bekannten und üblichen Bindemitteln bei gleich guter Photoempfindlichkeit und einer niedrigen Restladung, eine große Flexibilität aufweist.

    [0008] Diese Eigenschaften gestatten den Einsatz der erfindungsgemäßen Materialien für mechanisch stark belastbare Photoleiterbänder, welche in einem relativ schnellen zyklischen Kopierprozeß laufen. Für besonders starke mechanische Belastungen hat sich ein Aufzeichnungsmaterial bewährt, welches als Bindemittel ein Celluloseacetobutyrat enthält mit höchstens 15 % Acetylgehalt und einer Viskosität im Bereich von 60 - 110 Poises, gemessen nach ASTM D 817-65, Formeln A und D 1343-56, aufweist. Das wiederholte Führen über Rollen erfolgt z. B. im Biegespannungsversuch und geschieht in der Regel 5000mal.

    [0009] Die Anordnung einer einfachen photoleitfähigen Schicht hat den Vorteil der einfachen Herstellungsweise (Fig. l). Die Anordnung in getrennter Ladungsträger erzeugender Schicht und Ladungstransportschicht hat dagegen die kompakte Anordnung der Partikeln und die optimale Ladungsträgererzeugungsräte zum Vorteil (Fig. 2-4). Weniger thermisch stabile Farbstoffe, die zum Beispiel nicht im Vakuumverfahren auf den elektrisch leitenden Schichtträger aufgedampft werden können, sind gemäß den Anordnungen in Fig. 1 und 4 einsetzbar.

    [0010] Bei der Entwicklung von photoleitfähigen Schichten wird die Anwendung von Celluloseacylestern in Photoleiter-Zusammensetzungen beschrieben, etwa bei der Aufzählung in-Frage kommender Bindemittel, werden Celluloseester und -äther oftmals erwähnt (z. B. DE-PS 12 46 407. Die gefundene außergewöhnliche Sonderstellung in Hinsicht auf Flexibilitäts- und Photoempfindlichkeits-Eigenschaften war jedoch überraschend und nicht zu erwarten.

    [0011] Aus den deutschen Offenlegungsschriften 24 52 622 und 24 52 623 ist bekannt, neben anderen Bindemitteln, auch Celluloseester in Schutzschichten über Photoleiterschichten, wie sie zum Beispiel aus der DT-AS 15 72 347 bekannt sind, einzusetzen. Diesen Schutzschichten können einmal leitfähigkeitserhöhende Substanzen in-einem Widerstandsbereich der Schicht zwischen 107 - 109

    und zum anderen photoleitfähige organische Substanzen zugefügt sein. Im Hinblick auf die angeführte relativ große elektrische Leitfähigkeit und im Hinblick auf das Mischungsverhältnis mit bis zu 30 Gewichtsprozent an Photoleiter sind diese Zusammensetzungen jedoch nicht für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial geeignet.

    [0012] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials wird anhand der beigefügten Figuren schematisch in vier Varianten näher erläutert. Mit Ziffer 1 ist jeweils der elektrisch leitende Schichtträger angedeutet, Ziffer 2 zeigt die Ladungsträger erzeugende Schicht. Mit Ziffer 3 ist die Ladungstransportschicht angegeben und Ziffer 4 weist auf die isolierende Zwischenschicht hin. Unter Ziffer 5 sind Schichten erkenntlich, welche eine Ladungsträger erzeugende Schicht in Dispersion darstellen. Mit Ziffer 6 wird eine photoleitfähige Schicht aus Photoleiter als Ladungen transportierende Verbindung, Farbstoff als Ladungsträger erzeugende Verbindung und Bindemittel usw. wiedergegeben.

    [0013] Als elektrisch leitender Schichtträger kommen bevorzugt Aluminiumfolie oder auch transparente, mit Aluminium bedampfte Polyesterfolie oder Aluminium-kaschierte Polyesterfolie mit einer Dicke S 300 /um zum Einsatz. Es kann jedoch auch anderes'elektrisch leitendes Schichtträgermaterial verwendet werden. Der Schichtträger kann ein flexibles Endlosband, z. B. aus Nickel oder Stahl darstellen. Erfindungsgemäß wird ein Schichtträger angewendet, welcher als Band gearbeitet, quer zur Laufrichtung weitgehend steif und längs zur Laufrichtung flexibel und maßstabil ist. Neben einem Band aus Metall, das diese Bedingungen bereits bei Dicken von 100 - 120 /um sehr gut erfüllt, werden insbesondere Aluminium-bedampfte Polyesterfolien genügender Stärke, hauptsächlich im Bereich von 75 - 250 /um eingesetzt. Es hat sich gezeigt, daß die größere Dicke dieses Schichtträgers für die Steifigkeit notwendig ist. Demzufolge ist auch eine entsprechend größere Flexibilität der aufgebrachten Beschichtung erforderlich. Durch Verschweißen lassen sich mit Bändern als Schichtträger Schlaufen formen, die in schnell laufenden Kopiergeräten zum Einsatz kommen.

    [0014] Die isolierende Zwischenschicht 4 kann aus organischem Material oder gegebenenfalls auch aus einer thermisch, anodisch oder chemisch erzeugten Aluminiumoxid-Zwischenschicht bestehen, und hat neben der Haftvermittlung beispielsweise zum Ziel, durch ihre Anordnung die Ladungsträgerinjektion vom Schichtträger in die photoleitfähige Schicht im Dunkeln herabzusetzen. Andererseits hindert sie beim Belichtungsvorgang den Ladungsfluß nicht. Für die Zwischenschicht können Natur- bzw. Kunstharzbindemittel verwendet werden, wie zum Beispiel Polyamidharze, Polyvinylphosphonsäure, Polyurethane oder Polyesterharze. Ihre Dicke kann bis zu 5 /um betragen, während Dicken von Aluminiumoxidschichten größtenteils im Bereich von 10-2- / um liegen.

    [0015] Als Ladungsträger erzeugende Verbindungen werden solche anorganische oder organische Substanzen verwendet wie sie auch bisher hierfür schon bekannt sind. Hierher gehören Farbstoffe oder amorphes Selen. Die verwendeten Farbstoffe oder zuzumischenden anorganischen Stoffe wie z. B. Tellur bestimmen in besonderem Maße die spektrale Lichtempfindlichkeit der photoleitfähigen Schicht.

    [0016] Das Aufbringen einer homogenen, dicht gepackten Farbstoffschicht träger erzeugende stoffschicht als Ladungsträger erzeugende Schicht ist bekannt und wird durch Aufdampfen des Farbstoffs auf den Träger im Vakuum erhalten. Je nach Vakuumeinstellung lassen sich unter relativ günstigen Bedingungen von 10-3 bis 10-5 Torr und 250 bis 400°C Heiztemperatur die Farbstoffe ohne Zersetzung aufdampfen. Die Temperatur des Trägers liegt dabei unter 50°C.

    [0017] Man erhält Schichten mit dicht gepackten Farbstoffmolekülen, was den Vorteil mit sich bringt, daß die hohe Extinktion der Farbstoffe eine große Konzentration an angeregten Farbstoffmolekülen ermöglicht.

    [0018] Je nach Verwendungsart kann die Herstellung der Ladungsträger erzeugenden Schicht in gleichmäßiger Dicke auch durch andere Beschichtungstechniken erreicht werden, wie zum Beispiel durch mechanisches Einreiben des feinst gepulverten Farbstoffs in den elektrisch leitenden Schichtträger, durch chemische Abscheidung etwa einer zu oxidierenden Leukcbase, durch elektrolytische oder elektrochemische Prozesse, durch Gun-Spray-Technik oder durch Aufbringen aus einer Lösung und Trocknen derselben.

    [0019] In Kombination der Farbstoffe mit Materialien für die isolierende Zwischenschicht 4 (Fig. 3) oder als Ersatz einer Zwischenschicht 4 sind homogene, gut abdeckende Farbstoffschichten mit Dicken von größenordnungsmäßig 0,01 - 3 um Dicke durch Dispergieren der Farbstoffe auch in einem erfindungsgemäßen Bindemittel durch Beschichten des elektrisch leitenden Schichtträgers möglich (Schicht 5 in Fig. 41. Besonders vorteilhaft ist dabei der Einsatz hochviskoser Celluloseacylester, da beim Vermahlen eine sehr gute Verteilung der Pigmente (geringe Korngröße) bei der Beschichtung erreicht wird. Das Verhältnis Ladungsträger erzeugende Substanz zu Bindemittel kann dabei in weiten Grenzen schwanken. Bevorzugt sind jedoch Vorstriche mit einem Farbstoffanteil über 50 % und dementsprechend großer optischer Dichte. Auch hierdurch wird der Einsatz von Farbstoffen erreicht, die thermisch wenig stabil sind, wie zum Beispiel Azo- oder Bisazofarbstoffe. Gleichzeitig wird durch Anwesenheit des Bindemittel: Haftvermittlung hervorgerufen.

    [0020] Als Ladungsträger erzeugende Verbindungen können Farbstoffe unterschiedlichster Klassen eingesetzt werden. Beispielsweise seien genannt:

    Perylen-3,4,9.10-tetracarbonsäureanhydrid bzw. Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureimiderivate nach DT-OS 22 37 539; polynukleare Chinone nach DT-OS 22 37 678; cis- bzw. trans-Perinone nach DT-OS 22 39 923; Thioindigo-Farbstoffe nach DT-OS 22 37 680; Chinacridone nach DT-OS 22 37 679; Kondensationsprodukte aus Benzo-4 ,10-thioxanther.-3,1' -dicarbonsäureanhydrid und Aminen nach DT-OS 23 55 075; Phthalocyanin-Derivate nach DT-OS 22 39 924 und Farbstoffe, die durch Kondensation nach der Vorschrift Bull. Chem. Soc. Japan 25, 411 - 413 1952 aus Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid und o-Phenylendiamin oder 1,8-Diaminonaphthalin hergestellt. -werden



    [0021] Wie erwähnt, sind auch dünne Ladungsträger erzeugende Schichten aus anorganischen Stoffen, wie sie durch Aufdampfen von Selen, dotiertem Selen, Cadmiumsulfid usw. hergestellt werden, geeignet.

    [0022] In der photoleitfähigen Schicht, besonders in der Ladungstransportschicht, werden als Photoleiter Ladungen transportierende Verbindungen eingesetzt. Dies sind vor allem organische Verbindungen, die ein ausgedehntes

    -Elektronensystem besitzen. Hierzu gehören sowohl monomere wie polymere aromatische carbocyclische und heterocyclische Verbindungen.

    [0023] Als Monomere werden insbesondere solche eingesetzt, die mindestens eine Dialkylaminogruppe aufweisen. Bewährt haben sich besonders heterocyclische Verbindungen wie Oxdiazol-Derivate gemäß DT-AS 10 58 836, insbesondere 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophonyl)-oxdiazol.-1,3,4. Weitere geeignete Monomere sind zum Beispiel Triphenylaminderivate, höher kondensierte aromatische carbocyclische Verbindungen wie Pyren, benzokondensierte Heterocyclen, außerdem Pyrazolin- oder Imidazolderivate nach DT-PS 10 60 714 und DT-PS 11 06 599; hierher gehören auch Triazol-, Thiadiazol- sowie Oxazolderivate, wie sie aus den deutschen Patentschriften 10 60 260, 12 99 296, 11 20 875 bekannt sind.

    [0024] Als Polymere haben sich z. B. höher kondensierte aromatische Verbindungen wie Formaldehyd-Kondensationsprodukte mit verschiedenen Aromaten, etwa Kondensate aus Formaldehyd und 3-Brompyren gemäß DE-OS 21 37 288 besonders bewährt.

    [0025] Die Ladungstransportschicht weist ohne die Ladungsträger erzeugende Schicht im sichtbaren Bereich von etwa 420 - 750 nm praktisch keine Photoempfindlichkeit auf. Sie besteht vorzugsweise aus einen Gemisch einer Elektronendonatorverbindung als Photoleiter mit einem Harzbindemittel, wenn das Aufzeichnungsmaterial negativ aufgeladen werden soll. Sie ist vorzugsweise transparent.

    [0026] Neben den Ladungsträger erzeugenden sowie den Ladungen transportierenden Verbindungen beeinflußt das zugesetzte Bindemittel sowohl das mechanische Verhalten wie Abrieb, Flexibilität, Filmbildung etc. als auch die elektrophoto- graphischen Eigenschaften wie Photoempfindlichkeit, Restladung etc.. Als'Bindemittel sind z. B. gemäß DT-OS 23 53 639 bisher filmbildende Verbindungen, wie Polyesterharze, Polyvinylchlorid/Polyvinylacetat-Copolymeri-

    entsprechend angewandten Kapillaren im Bereich I - III bei 25°C (nach DIN 51 562) mindestens eine Viskosität von 20 cSt.

    [0027] Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial mit diesen Celluloseprodukten als Bindemittel ergibt Filme mit hoher Elastizität.

    [0028] Die.Celluloseacylester unterscheiden sich neben ihren Viskositätsgrad vor allem hinsichtlich ihres Acylrestes. Es wurde gefunden, daß mit zunehmendem Gehalt an Es wurde gefunden, daß mit zunehmendem Gehalt an Butyrylgruppen, im Austausch gegen die Acetylgruppen, die Photoleiteranordnung lichtempfindlicher eingestellt werden kann. Daher hat es sich erfindungsgemäß als besonders günstig erwiesen, Celluloseacetobutyrata mit höchstens 15 Acetyl- und z. B. mindestens 15 Butyrylgehalt bei hoher Viskosität einzusetzen. Hierher gehören auch Cellulosepropionate mit großem Propionylgehalt oder Celluloseacetobutyrate mit großem Butyrylgehalt. Es sind auch Mischungen von Celluloseacylestern einserzbar.

    [0029] Das Mischungsverhältnis der Ladungen transportierenden Verbindung zu dem Bindemittel kann variieren. Jedoch sind durch die Forderung nach maximaler Photoempfindlichkeit, d. h. möglichst großem Anteil an Ladungen transportierender Verbindung und nach zu vermeidender Auskristallisation derselben sowie Erhöhung der Plexibilität, d. h. möglichst großem Anteil an Celluloseacylester, relativ bestimmte Grenzen gesetzt.

    [0030] Danach liegt der bevorzugte Gehalt an Celluloseacylester zu Ladungen transportierender Verbindung im Bereich.von 20 bis 60 Gewichtsteilen zu 80 bis 40 Gewichtsteilen. Ein zu großer Monomerenanteil beeinflußt die Flexibilität ungünstig, so daß bei besonders bevorzugten,flexiblen Aüsrührungsformen das Verhältnis Celluloseacylester zu Ladungen transportierender Verbindung bei etwa 50 : 50 Gewichtsteilen liegt.

    [0031] Bei Einsatz von polymeren Ladunastransportverbindunger liegt der Celluloseacylesteranteil im Bereich unterhalb 50 %.

    [0032] Die Ladungstransportschichten mit Monomeren wie 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 sind nach Röntgen-Goniometer-Messungen amorph.

    [0033] Die Schichtdicke der photoleitfähigen Schicht liegt in einem Bereich, der einem Schichtgewicht von etwa 5 bis 50 g/m2 entspricht. Im Falle der Ausbildung der photoleitfähigen Schicht als Ladungsträger erzeugende Schicht und Ladungstransportschicht sind Schichtdicken im Bereich von 0,005 bis 2 /um, vorzugsweise 0,005 und 1/um bzw. im Bereich von 2 bis 20 /um, vorzugsweise 3 bis 10 /um, geeignet. Falls die Ladungen erzeugende Schicht in Dispersion vorliegt, sind Schichtdicken im Bereich von vorzugsweise O,1 - 1 um geeignet.

    [0034] Es können jedoch, wenn es die mechanischen Erfordernisse sowie die elektrophotogrphischen Parameter, wie Auf- ladungs- und Entwicklungsstation, eines Kopiergeräts zulassen, die angegebenen Grenzen nach oben oder unten fallweise erweitert werden.

    [0035] Als übliche Zusätze gelten erfindungsgemäß Verlaufmittel wie Silikonöle, Netzmittel, insbesondere nichtionogene Substanzen, Weichmacher unterschiedlicher Zusammensetzung wie zum Beispiel solche auf Basis chlorierter Kohlenwasserstoffe oder auf Basis von Phthalsäureestern. Gegebenenfalls können der Ladungstransportschicht als Zusatz auch Sensibilisatoren und/oder Akzeptoren zugefügt werden, jedoch nur in dem Maße, daß die optische Transparenz der Ladungstransportschicht nicht wesentlich beeinträchtigt wird.

    [0036] Die Erfindung wird anhand der Beispiele näher erläutert:

    Beispiel 1



    [0037] Auf eine Aluminium-beäampfte Polyesterfolie von 75 /um Dicke wird der Pigmentfarbstoff N,N'-Dimethyl-perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäurediimid in einer Vakuumbedamp- fungsanlage bei 10-4 - 10-5 Torr innerhalb von 2 Minuten bei ca. 230°C aufgedampft. Der Abstand Verdarnpferquelle - Substrat liegt bei etwa 20 cm. Die homogen aufgedampfte Farbstoffschicht besitzt ein Schichtgewicht im Bereich von 100 - 200 mg/m2. Der elektrisch leitende Schichtträger. wird hierdurch vollständig abgedeckt.

    [0038] Auf diese Ladungsträger erzeugende Schicht wird je eine Lösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4'-diäthyl- aminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 (Fp. 149 - 150°C) und eines der folgenden Cellulose-Derivate in Tetrahydrofuran geschleudert:

    a) Äthyl-Cellulose'mit einem Äthoxylgehält von 47,5 bis 49 %

    b) Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 38, 4 % und

    c) Celluloseprcpionat mit einem Propionylgehalt von 44,7 %.



    [0039] Nach. Trocknen der aufgebrachten Lösungen in einen Umlufttrockenofen bei 110°C während ca. 5 Minuten beträgt die jeweilige Schichtdicke 9 - 10 /um.

    [0040] Die Messung der Photoempfindlichkeit der hergestellten photoleitfähigen Doppelschichten wird wie folgt durchgeführt:

    Zur Ermittlung der Heillentladungskurven bewegt sich die Meßprobe auf einem sich drehenden Teller durch eine Aufladevorrichtung hindurch zur Belichtungsstation, wo sie mit einer Xenonlampe XBO 150 der Firma Osram.kontinuierlich belichtet wird. Ein Wärmeabsorptionsglas KG 3 der Firma Schott & Gen., Mainz, und ein Neutralfilter mit 15 % Transparenz sind der Lampe vorgeschaltet. Die Lichtintensität in der Meßbene liegt im Bereich von 70 - 170 /uW/cm ; sie wird unmittelbar nach Ermistlung der Hellabfallkurve mit einem Opto-Meter Model -80 X United Detector Technology, Inc.) gemessen. Die Aufadungshche (Uo) und die phetoinduzierte Hellabfallkurve werden über ein Elektrometer 610 CR der Fa. Keithley Instruments, USA, durch eine transparente Sonde oszillographisch aufgezeichnet. Die Photoleiterschicht wird durch die Aufladungshöhe in Volt (Uo) und diejenige Zeit .T 1/2) charakterisiert, nach der die Hälfte der Aufladung (Uo /2) erreicht ist. Das Produkt aus T1/2 und der gemessenen Lichtintensität I [/uW/cm2] ist die Halbwertsenergie E1/2 [/uJ/cm2].





    mit 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl) -oxdiazol-1,3,4 aufgebracht.

    [0041] Die Herstellungs- sowie Meßbedingungen 'sind analog Beispiel l; die Schichtdicke der aufgeschleuderten Decikschichte beträgt annähernd7 /um:




    Beispiel 3



    [0042] Es wird die Flexibilität von Photoleiterschichten mit Celluloseacylestern wie Celluloseacetobutyraten unterschiedlicher Viskosität untersucht. Auf Polyesterfolien unterschiedlicher Dicke, welche'durch Aluminiumbedampfung leitfähig gemacht wurden, wird, wie in Beispiel 1 aufgeführt, eine" Ladunasträger erzeugende Farbstoffschicht aufgebracht.

    [0043] Darüber wird eine Ladungstransportschicht aufgebracht, welche aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4'-diäthyl- . aminophenyl)-oxtdiazol-1,3,4 und dem jeweiligen Celluloseacetobutyrat besteht. Die aus Tetrahydrofuranlösungen aufgebrachten Schichten haben Schichtgewichte im Bereich von 7 - 9 g/m2.

    [0044] 



    [0045] 



    [0046] Für die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien zeigt sich, daß sowohl bei 18 als auch 12-mm-Walzendurchmesser und bei den angegebenen Schichtträgerdicken keine oder nur vereinzelt Haarrisse unter diesen erheblichen Biege-beanspruchungen auftreten.

    [0047] Demgegenüber beobachtet man bei Photoleiterschichter mit Polyesterharzen oder mit Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymerisaten eine deutliche Differenzierung hinsichtlich der Schichtträgerdicke und des Walzendurchmessers.

    [0048] Analog der in diesen Beispielen beschriebenen Herstellung wird eine Ladungstransportschichtzusammensetzung aus 50 Gewichtsteilen Photoleiter, 25 Gewichtsteilen Polyesterharz und 25 Gewichtsteilen Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymerisat in 9 - 10 g/m2 Schichtdicke auf eine Farbstoffschicht gemäß Beispiel 1 aufgebracht und dem Biegespannungstest unterworfen. Danach treten bei 25 mm Walzendurchmesser und 5000 Umläufen in der photoleitfähigen Schicht auf Polyesterfolie von 75 /um Dicke überhaupt keine, auf der mit 125 /um Dicke vereinzelt kurze Haarrisse und auf der 190 /um dicken Polyesterfolie sehr starke und lange Haarrisse auf. Außerdem treten bei einem Walzendurchmesser von 18 mm und bei einer Trägerdicke von 75 um bereits vereinzelt Haarrisse auf.

    Beispiel 4



    [0049] In einer 8 %igen Tetrahydrofuranlösung aus gleichen Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophcnyl)-oxdiazol-1,3,4 und einem Celluloseacctobutyrat mit einem Acetylgehalt von 13,5 % ist in 5 %iger Menge (bezogen auf Feststoffanteil) Pigmentfarbstoff gemäß Beispiel 1 suspendiert.

    [0050] Zur Dispersion in einer Perl Mill PM 1 (Draiswerke, Mannheim) wurde der Ansatz zunächst auf eine 25 % Konzentration eingestellt und der Pigment farbstoff in der hochviskosen Lösung während 2 Stunden intensiv vermahlen. Anschließend wurde diese Lösung auf oben an-Streichansatz gegebenen Streichansatz verdünnt. Die Pigment-Dispersionsschicht wird dann gemäß Anordnung in Figur 1 auf eine Aluminiumfolie von 100 /um Dicke homogen mit einer Schichtdicke von ca. 5 /um aufgebracht. Die Vermessung erfolgt analog den in Beispiel l angegebenen Bedingungen (Lichtintensität ca. 100 /uW/cm2, Xenonlicht XBO 150): negative Aufladung = 390 V, E1/2 = 16,5 /uJ/cm2

    Beispiel 5



    [0051] 



    [0052] (4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 und Celluloseacetobutyrat mit einem Acetylgehalt von 5 % geschichtet (Schichtdicke ca. 7 um; Anordnung gemäß Fig. 4).

    [0053] Die Photoempfindlichkeit wird analog Beispiel 1 bestimmt (Lichtintensität 90 /uW/cm2; Xenon XBO 150) und ergibt bei negativer Aufladung von 330 V:

    E1/2 = 8,7 /uJ/cm2.


    Beispiel 6



    [0054] Ein Kondensationsprodukt aus 3-Brompyren und Formaldehyd gemäß DT-OS 21 37 288 wird als polymere Ladungstranspörtverbindung eingesetzt.

    [0055] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Perinon-Farbstoffschicht, C. I. 71 105, nach DT-OS'22 39 923, in einer Menge von 90 mg/m2 auf eine Aluminium-bedampfte 75 /um Dicke Polyesterfolie aufgedampft und eine Tetrahydrofuranlösung aus 70 Gewichtsteilen des Kondensationsprodukts zusammen mit 30 Gewichtsteilen eines Celluloseacetobutyrats mit 5 % Acetylgruppen, welches eine Viskosität von 20 Poises aufweist, in etwa 5 /um dicker Schicht nach Trocknen aufgebracht.

    [0056] Die Photoempfindlichkeitsmessung, bei einer Lichtintensität von 90 /uW/cm2 und Xenonlampe XBO 150, ergibt bei negativer Aufladung der Schicht auf 410 Volt einen Wert von E1/2 = 7,3 /uJ/cm2.

    [0057] Eei Verwenden des Farbstoffs nach Beispiel l ergibt sich bei negativer Aufladung auf 630 Volt E1/2 zu 4,9 /uJ/cm2. Unter Verwendung eines polynuklearen Chincns als Farbstoff (Hostapermscharlach GO, C. I. 59 300) und unter Einsatz eines Celluloseacetobutyrates mit einer Viskosität von etwa 75 Poises bei einem Acetylgruppengehalt von 13,5 % wird eine Photoempfindlichkeit bei negativer Aufladung auf 430 Volt von E1/2 zu 4,7 /uJ/cm2 gemessen.

    Beispiel 7



    [0058] Auf eine Farbstoffschicht, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Lösung aus 50 Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4'- diätnylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 zusammen mit 40 Gewichtsteilen eines Celluloseacetobutyrates mit 13,5 % Acetylgruppen und einer Viskosität von etwa 75 Poises und 10 Gewichtsteilen eines Celluloseacetates mit einem Acetylgruppengehalt von etwa 40 % und einer Viskosität von 40 Poises aufgebracht und zu einer Schichtdicke von 8 - 9 /um getrocknet.

    [0059] Die Photoempfindlichkeit wird bei 85 /uW/cm2 Lichtintensität und bei einer Aufladung auf -800 Volt zu E1/2 = 2,9 /uJ/cm2 bestimmt.


    Ansprüche

    1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Zwischenschicht und einer photoleitfähigen Schicht aus mindestens einer Ladungsträger erzeugende und Ladungen transportierende Verbindungen, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit einem 75 bis 250 /um dicken Schichtträger als Photoleiterband gearbeitet so flexibel ist, daß es wiederholt über Rollen von wenigstens 18 mm Durchmesser geführt, nicht zu Haarrissen neigt und daß es als Bindemittel Celluloseacylester enthält mit einem Acetylgehalt von höchstens 30 % und einer Viskosität über 15 Poises, gemessen nach ASTM D 817-65, Formel A und D 1343-56.
     
    2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester einen Acetylgehalt von höchstens 15 % und eine Viskosität von über-15 Poises aufweist.
     
    3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester einen Acetylgehalt vop höchstens 15 % und eine Viskosität von über 50 Poises aufweist.
     
    4. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester Acylgruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen aufweist.
     
    5. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester ein Celluloseacetcbutyrat ist mit einem Butyrylgehalt ven mindestens 15 %.
     
    6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseacylester Celluloseacetobutyrat mit höchstens 15 % Acetylgehalt ist und eine Viskosität im Bereich von 60 - 110 Poises besitzt.
     
    7. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Celluloseacylester zu Ladungen transportierender Verbindung im Bereich zwischen 20 bis 60 Gewichtsteile auf 80 bis 40 Gewichtsteile liegt.
     
    8. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen l'bis 7, bestehend aus einem nach der Reihenfolge der Schichten 100 bis 250 ,um dicken elektrisch leitenden Schichtträger aus bis 250 /um dicken elektrisch leitenden Schichtträger aus Aluminium-bedampfter Polyesterfolie, einer Ladungsträger erzeugenden Schicht von 0,005 bis 2 /um Dicke und einer 2 bis 20 /um dicken Ladungstransportschit aus 40 bis 60 Gewichtsteilen einer monomeren organischen Ladungen transportierenden Verbidung und 60 bis 40 Gewichtsteilen Celluloseacylester.
     
    9. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungsträger erzeugende Schicht Celluloseacylester enthält.
     




    Zeichnung