[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Lötverbindung
zwischen sich überlappenden Dachrinnenteilen.
[0002] Dachrinnenteile aus NE-Metallen, verzinktem Stahl, insbesondere Zink oder Zinklegierungen,
werden im allgemeinen durch Löten in ihren überlappungsbereichen miteinander verbunden,
wobei es bei der Verwendung von verzinktem Stahl erforderlich ist, die Dachrinnenteile
vor dem Löten durch Nieten miteinander zu verbinden. Beim Löten selbst arbeitet man
meistens mit dem Lötkolben. Bevorzugt wird ein kupferner Kolben in Spitz- oder Hammerform.
Zur Entfernung von Oxyden und Lotresten wird die heiße Spitze oder Schneide des Lötkolbens
auf Salmiakstein abgerieben; dann bringt man Lötzinn auf den Salmiakstein und reibt
den Lötkolben solange darauf ab, bis sich die Arbeitsfläche des Lötkolbens gut verzinnt
hat. Auf den vorher mit Flußmittel behandelten Überlappungsbereich wird das Lötzinn
mit dem Lötkolben aufgetragen. Das Lot soll dem Lötkolben nachfließen. Die Überlappung
bei der Dachrinnenlötung beträgt mindestens 10 mm; bei der Lötverbindung der Dachrinne
mit einem Rinnenendstück mindestens 4 mm. Die zu lötenden Flächen sollen dicht aneinanderliegen,
so daß eine möglichst dünne Lotschicht, die eingeschwemmt wird, die Verbindung herstellt.
Während der Lötung und bis zur Erstarrung des Lotes müssen die zu verbindenden Teile
festgehalten oder eingespannt bleiben. Damit das eingeschwemmte Lot erstarren kann,
muß der Lötvorgang immer dann unterbrochen werden, wenn eine der Breite des Lötkolbens
von z.B. 30 mm entsprechende Länge der Lötnaht hergestellt worden ist.
[0003] Für die Beheizung des Kolbens wird heute vor allem Propangas, daneben auch Butangas
verwendet.
[0004] Die Festigkeit der Lötverbindung hängt jeweils im wesentlichen von der Form der Naht
im Überlappungsbereich und der Gleichmäßigkeit der Lötung ab.
[0005] Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß die beim Verbinden von Dachrinnen
durch Löten notwendigen Arbeiten nicht nur mit einer Reihe zeitaufwendiger, teilweise
umständlicher, manueller Tätigkeiten, sondern auch mit einem vergleichsweise großen
Lötzinnverbrauch von 30 bis 80 g/m hergestellte Lötnaht verbunden sind. Hinzu kommt,
daß bei Verwendung von besonderen Flußmitteln die Flußmittelreste nach dem Löten sorgfältig
entfernt werden müssen, um Korrosionserscheinungen zu. vermeiden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung einer verbesserten Möglichkeit
zur Herstellung der Lötverbindungen zwischen Dachrinnenteilen in ihrem Oberlappungsbereich.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß zwischen den sich überlappenden Dachrinnenteilen
ein Lot deponiert, vorzugsweise jedoch ein Lotband eingelegt und anschließend die
Dachrinnenteile im Überlappungsbereich entlang ihrer Profillinie, wenigstens vom Bereich
des Wulstes bis zum Wasserfalz, mechanisch aufeinandergepreßt und im Überlappungsbereich
erwärmt werden.
[0008] Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht aus zwei gegeneinander
preßbaren Spannbacken, deren dem Profil der Dachrinnenteile im Überlappungsbereich
angepaßte Spannflächen in der Preßstellung parallel zueinander verlaufen.
[0009] Die innere Spannbacke ist schwenkbar mit einer Spindel verbunden, die in einem mit
der äußeren Spannbacke verbundenen, höhenverstellbaren Spannbügel gelagert ist.
[0010] Im Rahmen der besonderen Ausgestaltung der Vorrichtung ist die innere Spannbacke
quer zur Längsrichtung der Dachrinnenteile verschieblich an der Spindel angeordnet,
so daß sich ihr Druckpunkt in jeder Höhe des Spannbügels selbst einstellt.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform der Spannvorrichtung ist die innere Spannbacke
einseitig schwenkbar an der äußeren Spannbacke gelagert und in Spannstellung mit der
äußeren Spannbacke über Spannelemente verspannbar.
[0012] Um eine gute Wärmeleitung zu gewährleisten, ist wenigstens die Spannfläche der inneren
Spannbacke kammartig gestaltet.
[0013] Ein weiterer Vorteil für das Flammlöten ergibt sich, wenn im Bereich der Mitte der
oberen Spannbacke ein Gasbrenner halbkreisförmig schwenkbar gelagert ist. Der Gasbrenner
kann wechselseitig angebracht werden.
[0014] Die Erwärmung des Überlappungsbereichs erfolgt bei Anwendung des Flammlötens dadurch,
daß die Flamme unmittelbar auf das Dachrinnenmaterial oder mittelbar auf die innere
und/oder äußere Spannbacke gerichtet ist.
[0015] Es ist aber auch möglich, eine oder beide Spannbacken elektrisch aufheizbar zu gestalten.
[0016] Die in den Zeichnungen beispielhaft dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung wird
im folgenden näher beschrieben:
In Fig. 1 ist die perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung der Lötverbindung
von halbrunden Dachrinnenteilen dargestellt. Die im Oberlappungsbereich der Dachrinnenteile,
die innenliegende Dachrinne erfassende, eine Erhöhung 1 zur Wasserfalzseite aufweisende
Spannbacke 2 ist an der Spindel 3 schwenkbar und quer zur Längsrichtung der Dachrinnenteile
verschieblich in dem Langloch 4 mit Hilfe des Kugelgelenks 5 gelagert. Die Spindel
3 ist in dem Spannbügel 6 drehbar gelagert. Der Spannbügel 6 ist auf einem mit der
äußeren Spannbacke 7 fest verbundenen Führungsteil 8 verschiebbar angeordnet. In der
Mitte der inneren Spannbacke 2 ist der Gasbrenner 9, dem über die Leitung 10 Gas zugeführt
wird, schwenkbar angelenkt. Die Spannflächen 11, 12 der Spannbacken 2, 7 verlaufen
in Spannstellung parallel.
[0017] Die Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bestehend aus der die äußere Dachrinne im Überlappungsbereich der Dachrinnenteile
fassenden Spannbacke 13 und der schwenkbar an dieser einseitig angelenkten, die innere
Dachrinne im Überlappungsbereich fassenden Spannbacke 14, die mittels eines Kniehebelverschlusses
15 gegen die äußere Spannbacke 13 spannbar ist, indem der Bolzen 16 über den Hebel
17 hinter das gabelförmige Element 18 der äußeren Spannbacke 13 greift. Die Spannflächen
19, 20 der Spannbacken 13, 14 sind kammerartig ausgebildet.
[0018] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß eine einfachere Handhabung,
sicherere Lötverbindung durch größere Lötnahtbreite und -länge, verbesserte Wirtschaftlichkeit
durch Lotersparnis sowie 50 %ige Zeiteinsparung und höhere Sicherheit für den Handwerker
gewährleistet sind.
1. Verfahren zur Herstellung einer Lötverbindung zwischen sich überlappenden Dachrinnenteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Dachrinnenteilen ein Lot deponiert, vorzugsweise
ein Lotband eingelegt und anschließend die Dachrinnenteile entlang ihrer Profillinie
wenigstens vom Bereich des Wulstes bis zum Wasserfalz mechanisch aufeinandergepreßt
und im Oberlappungsbereich erwärmt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
zwei gegeneinander pressbare Spannbacken (2, 7, 13, 14), deren dem Profil der Dachrinnenteile
im Oberlappungsbereich angepaßte Spannflächen (11, 12, 19, 20), zwischen denen die
sich überlappenden Dachrinnenteile einspannbar sind, in der Preßstellung parallel
zueinander verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Spannbacke
(2) schwenkbar mit einer Spindel (3) verbunden und die Spindel in einem mit der äußeren
Spannbacke (7) verbundenen höhenverstellbaren Spannbügel (6) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Spannbacke (2) quer zur Längsrichtung der Dachrinnenteile verschiebbar an der Spindel
(3) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens die Spannfläche (11, 20) der inneren Spannbacke (2, 14) kammartig gestaltet
ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Spannbacke (14) einseitig schwenkbar an der äußeren Spannbacke (13)
gelagert und in Spannstellung mit der äußeren Spannbacke über Spannelemente (15) verspannbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Spannbacken (2, 7, 13, 14) elektrisch aufheizbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an der inneren Spannbacke (2, 14) ein Gasbrenner schwenkbar gelagert ist.