[0001] .Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Konfektionierung einer
Kassette mit einem endlosen Wickel aus einem abgelängten Filmband.
[0002] Für manche Filmaufnahmen - zum Beispiel Überblendungen - ist es erforderlich, das
Filmband in beide Richtungen bewegen zu können. Eine besonders günstige und raumsparende
Anordnung ist der Endlosfilm, bei dem das Filmband über einen Kanal zwischen Kern
und Außenwindung durch einen, in die Perforierung eingreifenden, Filmtransport am
Bildfenster zum Belichten vorbeitransportiert wird.
[0003] Bisher wurden solche Endlosfilme manuell durch Herausziehen der Enden eines Filmwickels
und Verbinden dieser Enden durch einen Klebestreifen hergestellt und dann in eine
flach auf dem Tisch liegende Kassette eingefädelt.
[0004] Eine solche Handhabung ist bei Massenprodukten, wie z.B. beim Super 8-Film vorliegen,
unwirtschaftlich. Sie erfordert bei der Springfreudigkeit des Filmbandes und der engen
gewundenen Kanäle viel Geschick, zumal die Beladung der Kassetten im Dunkeln erfolgen
muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
halb- oder vollautomatischen Beladung einer Kassette mit einem lose gewickelten Filmband
zu finden, dessen Enden durch einen Klebestreifen miteinander zu einem Endlos-Wickel
zu verbinden sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) das zugeführte Filmband nach Ablenkung auf eine um eine Filmbreite versetzte feststehende
Bahn, welche dem Verlauf der Filmführung von der äußeren Windung eines Wickels zum
Bildfenster einer Endloskassette entspricht, geleitet wird, um dann am Ende der Bahn
unter Freihaltung einer Haftfläche für einen Klebestreifen fixiert zu werden
b) weiteres Filmband unter Beibehaltung der Ablenkung zugeführt wird und in eine mit
der Bahn verbundene in ihrer Ebene drehende Wickelkammer, welche der Aufnahme des
Wickels in einer Endloskassette entspricht, zu einem Wickel von außen nach innen gewickelt
wird
c) das nach Beendigung des Wickelvorganges angehaltene Filmband abgeschnitten und
mit seinem freien Wickelende unter gleichzeitigem Versatz um eine Filmbreite entlang
einer Kontur, welche entsprechend der'Filmführung von der inneren Windung des Wickels
zum Bildfenster einer Enloskassette angebracht ist, auf Stoß vor den Filmanfang gelegt
wird, wo es mit Hilfe eines Klebestreifens zu einem endlosen Wickel verbunden wird,
der dann durch einen Auswerfer in die parallel ange- ordnete geöffnete Filmkassette
geschoben wird.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß nunmehr
der Film-antsprechend seiner späteren Lage in der Kassette - gewickelt wird, so daß
zusätzliche Beanspruchungen des Filmes, wie sie bei der Wickelwelle auftreten, vermieden
werden. Für den Fachmann war es dabei überraschend, daß nach der Einleitung des Versatzes
dieser während des gesamten Wickelvorganges ohne weitere Eingriffe von außen erhalten
bleibt. Durch die mehrdimensionale Biegung an der Umlenkstelle wird das Filmband nämlich
in der Form so stabilisier daß es die einmal eingeschlagene Richtung beibehält, was
bei der Labilität und der Springfreudigkeit des Filmes nicht zu erwarten, war. Welter
bietet die umlaufende Wickelkammer den Vorteil, daß jede eingelegte Windung der Zentrifugalkraft
unterworfen ist, die das berüchtigte Schwimmen des Wickels weitgehend verhindert.
Gleichzeitig sorgt die Rückwand der Wickelkammer für eine saubere Ausrichtung der
einzelnen Windungen.
[0008] Nach einer besonderen Durchführung des Verfahrens ist die Umfangsgeschwindigkeit
der Kammer an der Ablenkung größer als die Zuführgeschwindigkeit des Filmbandes.
[0009] Infolge der besonderen Wickelart von außen nach innen in einer Wickelkammer ist es
möglich, durch eine relativ geringere Zuführgeschwindigkeit zur Einlegegeschwindigkeit
lockere Wickel sogar mit im Laufe der Wicklung veränderlicher Auflockerung herzustellen.
Damit ist eine wichtige Voraussetzung für den späteren Transport von Endlosfilmen
erfUllt,denn diese Eigenschaft bleibt auch nach dem Einschieben des Endlosfilmwickels
in die Kassette erhalten.
[0010] In einer besonderen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist als Wickelvorrichtung
hinter einem Leitelement eine auf einer Welle stirnseits gelagerte Formscheibe angeordnet,
die eine Wickelkammer mit einem an der Peripherie beginnenden Kanal enthält, dessen
innere Wandlung dem Verlauf eines Kassettenkanals entspricht und dessen äußere Wandung
nach einer vorgegebenen Länge vor Klemmelementen endet, die in einer bestimmten Lage
der Formscheibe mit einem Klebebandwerk korrespondieren, und daß ein Transportarm
bewegbar von dem Trennmesser zu den Klemmelementen angeordnet ist und daß sich ein
Aus- werfer in der Formseheibe befindet.
[0011] Die Vorrichtung ist übersichtlich im Aufbau und deshalb neben der hohen Betriebssicherheit
besonders wartungsfreundlich.
[0012] In einer weiteren Vorrichtung sind als Formscheibe Aüfnahmeelemente für eine Kassette
angeordnet.. Offensichtlicher Vorteil dieser weiteren Vorrichtung ist, daß keine Formscheibe
mehr erforderlich, da direkt in die Kassette gewickelt wird. Neben der schonenden
Behandlung des Filmbandes wird der Arbeitsgang des Auswerfens des Endloswickels gespart.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Ansicht einer Wickelstation
Fig. 2 Draufsicht auf eine Filmband-Ablenkung
[0014] In Fig. 1 und Fig. 2 wird das Filmband 1 von der Vorratsspule 2 über den Schleifenzieher
3 durch die Stanze 4 um die Umlenkrolle 5 von der Zahntrommel 6 mit Andrückbacken
7 gezogen und durch die Trennmesser 8 zum Ablängen des Filmes der Formscheibe 9 unter
Versatz über Leitelement 10 so zugeführt, daß der Filmanfang schließlich nach Durchlaufen
von Wickelkammer 11 und Kanal 12 auf den als Klemmelemente ausgebildeten Saugbohrungen
14 der Formscheibe 9 nach Einschaltung von Vakuum fest zu liegen kommt. Durch Drehung
der Formscheibe 9 um Welle 15 bei gleichzeitiger Zuführung des Filmbandes 1 durch
Zahntrommel 6 werden in die Wickelkammer 11 Windung von außen nach innen eingelegt.
Nach Beendigung des Wickelvorganges wird das durch Trennmesser 8 nunmehr freie Ende
des Filmbandes 1 mit Hilfe eines Transportarmes 16 von der Zahntrommelebene 6 parallel
in die Formscheibenebene auf Stoß zu dem Filmanfang gebracht, wo durch Verbinden mit
Klebestreifen durch Klebebandwerk 17 ein endloser Filmwickel entsteht. Der fertige
Film wird über Auswerfer 18 in die Kassette (nicht dargestellt) geschoben.
1.) Verfahren zur Konfektionierung einer Kassette mit einem endlosen Wickel aus einem
abgelängten Filmband, dadurch gekennzeichnet, daß
a) das zugeführte Filmband nach Ablenkung auf eine um eine Filmbreite versetzte feststehende
Bahn, 'welche dem Verlauf der Filmführung von der äußeren Windung eines Wickels zum
Bildfenster einer Endloskassette entspricht, geleitet wird, um dann am Ende der Bahn
unter Freihaltung einer Haftfläche für einen Klebestreifen fixiert zu werden
b) weiteres Filmband unter Beibehaltung der Ablenkung zugeführt wird und in eine mit
der Bahn verbundene in ihrer Ebene drehende Wickelkammer, welche der Aufnahme des
Wickels in einer Endloskassette entspricht, zu einem Wickel von außen nach innen gewickelt
wird
c) das nach Beendigung des Wickelvorganges eingehaltene Filmband abgeschnitten und
mit seinem freien Wickelende unter gleichzeitigem Versatz um eine Filmbreite entlang
einer Kontur, welche entsprechend der Filmführung von der inneren Windung des Wickels
zum Bildfenster einer Endloskassette angebracht ist, auf Stoß vor den Filmanfang gelegt
wird, wo es mit Hilfe eines Klebestreifens zu einem endlosen Wickel verbunden wird,
der dann durch einen Auswerfer in : die parallel angeordnete geöffnete Filmkassette
geschoben wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfanggeschwindigkeit
der Kammer an der Ablenkung größer ist als die Zuführgeschwindigkeit des Filmbandes.
3.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrensnach Anspruch 1 - 2, bestehend aus
Vorratswickel für das Filmband, Schleifenzieher für den Längenausgleich, Stanzvorrichtung
für die Lochung, Zahntrommel für den Vorschub, Andrückbrtlchen für das Stoppen, Trennmesser
zum Ablängen und Wickelvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,-daß.als Wickelvorrichtung
hinter einem Leitelement (10) eine auf einer Welle (15) stirnseits gelagerte Formscheibe
(9) angeordnet ist, die eine Wickelkammer (11) mit einem an der Peripherie beginnenden
Kanal (12) enthält, dessen innere Wandung (13) dem Verlauf eines Kassettenkanals entspricht
und dessen äußere Wandung nach einer vorgegebenen Länge vor Klemmelementen (14) endet,
die in einer bestimmten Lage der Formscheibe (9) mit einem Klebebandwerk (17) korrespondieren
und daß ein Transportarm (16) bewegbar von dem Trennmesser (8) zu den Klemmelementen
(14) angeordnet ist und daß sich ein Auswerfer (18) in der Formscheibe (9) befindet.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Formscheibe (9)
Aufnahmeelemente für eine Kassette angeordnet sind.