(19)
(11) EP 0 000 712 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.02.1979  Patentblatt  1979/04

(21) Anmeldenummer: 78100437.9

(22) Anmeldetag:  19.07.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2G03B 17/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB

(30) Priorität: 26.07.1977 DE 2733585

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Johanns, Heinz
    D-5090 Leverkusen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Konfektionierung einer Kassette mit einem endlosen Wickel


    (57) Halb-oder vollautomatisches Verfahren und Vorrichtung zum Beladen einer Filmkassette mit einem endlosen Wickel aus einem abgelängten Filmband (1), wobei das Filmband (1) der Formscheibe (9) unter Vematz über Leitelement (10) zugeführt wird, so dass der Filmanfang nach Durchlaufen von Wickelkammer (11) und Kanal (12) auf den als Klemmelemente ausgebildeten Laugbohrungen (14) der Formscheibe (9) nach Einschaltung von Vakuum fest zu liegen kommt Durch Drehung der Formscheibe (9) um Welle (15) wird das Filmband lose von aussen nach innen in die Wickelkammer eingelegt. Durch Verbinden mit Klebestreifen durch Klebebandwerke (17) entsteht ein endloser Filmwickel. Der fertige Film wird über Auswerfer (18) in die Kassette geschoben.




    Beschreibung


    [0001] .Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Konfektionierung einer Kassette mit einem endlosen Wickel aus einem abgelängten Filmband.

    [0002] Für manche Filmaufnahmen - zum Beispiel Überblendungen - ist es erforderlich, das Filmband in beide Richtungen bewegen zu können. Eine besonders günstige und raumsparende Anordnung ist der Endlosfilm, bei dem das Filmband über einen Kanal zwischen Kern und Außenwindung durch einen, in die Perforierung eingreifenden, Filmtransport am Bildfenster zum Belichten vorbeitransportiert wird.

    [0003] Bisher wurden solche Endlosfilme manuell durch Herausziehen der Enden eines Filmwickels und Verbinden dieser Enden durch einen Klebestreifen hergestellt und dann in eine flach auf dem Tisch liegende Kassette eingefädelt.

    [0004] Eine solche Handhabung ist bei Massenprodukten, wie z.B. beim Super 8-Film vorliegen, unwirtschaftlich. Sie erfordert bei der Springfreudigkeit des Filmbandes und der engen gewundenen Kanäle viel Geschick, zumal die Beladung der Kassetten im Dunkeln erfolgen muß.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur halb- oder vollautomatischen Beladung einer Kassette mit einem lose gewickelten Filmband zu finden, dessen Enden durch einen Klebestreifen miteinander zu einem Endlos-Wickel zu verbinden sind.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß

    a) das zugeführte Filmband nach Ablenkung auf eine um eine Filmbreite versetzte feststehende Bahn, welche dem Verlauf der Filmführung von der äußeren Windung eines Wickels zum Bildfenster einer Endloskassette entspricht, geleitet wird, um dann am Ende der Bahn unter Freihaltung einer Haftfläche für einen Klebestreifen fixiert zu werden

    b) weiteres Filmband unter Beibehaltung der Ablenkung zugeführt wird und in eine mit der Bahn verbundene in ihrer Ebene drehende Wickelkammer, welche der Aufnahme des Wickels in einer Endloskassette entspricht, zu einem Wickel von außen nach innen gewickelt wird

    c) das nach Beendigung des Wickelvorganges angehaltene Filmband abgeschnitten und mit seinem freien Wickelende unter gleichzeitigem Versatz um eine Filmbreite entlang einer Kontur, welche entsprechend der'Filmführung von der inneren Windung des Wickels zum Bildfenster einer Enloskassette angebracht ist, auf Stoß vor den Filmanfang gelegt wird, wo es mit Hilfe eines Klebestreifens zu einem endlosen Wickel verbunden wird, der dann durch einen Auswerfer in die parallel ange- ordnete geöffnete Filmkassette geschoben wird.



    [0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß nunmehr der Film-antsprechend seiner späteren Lage in der Kassette - gewickelt wird, so daß zusätzliche Beanspruchungen des Filmes, wie sie bei der Wickelwelle auftreten, vermieden werden. Für den Fachmann war es dabei überraschend, daß nach der Einleitung des Versatzes dieser während des gesamten Wickelvorganges ohne weitere Eingriffe von außen erhalten bleibt. Durch die mehrdimensionale Biegung an der Umlenkstelle wird das Filmband nämlich in der Form so stabilisier daß es die einmal eingeschlagene Richtung beibehält, was bei der Labilität und der Springfreudigkeit des Filmes nicht zu erwarten, war. Welter bietet die umlaufende Wickelkammer den Vorteil, daß jede eingelegte Windung der Zentrifugalkraft unterworfen ist, die das berüchtigte Schwimmen des Wickels weitgehend verhindert. Gleichzeitig sorgt die Rückwand der Wickelkammer für eine saubere Ausrichtung der einzelnen Windungen.

    [0008] Nach einer besonderen Durchführung des Verfahrens ist die Umfangsgeschwindigkeit der Kammer an der Ablenkung größer als die Zuführgeschwindigkeit des Filmbandes.

    [0009] Infolge der besonderen Wickelart von außen nach innen in einer Wickelkammer ist es möglich, durch eine relativ geringere Zuführgeschwindigkeit zur Einlegegeschwindigkeit lockere Wickel sogar mit im Laufe der Wicklung veränderlicher Auflockerung herzustellen. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für den späteren Transport von Endlosfilmen erfUllt,denn diese Eigenschaft bleibt auch nach dem Einschieben des Endlosfilmwickels in die Kassette erhalten.

    [0010] In einer besonderen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist als Wickelvorrichtung hinter einem Leitelement eine auf einer Welle stirnseits gelagerte Formscheibe angeordnet, die eine Wickelkammer mit einem an der Peripherie beginnenden Kanal enthält, dessen innere Wandlung dem Verlauf eines Kassettenkanals entspricht und dessen äußere Wandung nach einer vorgegebenen Länge vor Klemmelementen endet, die in einer bestimmten Lage der Formscheibe mit einem Klebebandwerk korrespondieren, und daß ein Transportarm bewegbar von dem Trennmesser zu den Klemmelementen angeordnet ist und daß sich ein Aus- werfer in der Formseheibe befindet.

    [0011] Die Vorrichtung ist übersichtlich im Aufbau und deshalb neben der hohen Betriebssicherheit besonders wartungsfreundlich.

    [0012] In einer weiteren Vorrichtung sind als Formscheibe Aüfnahmeelemente für eine Kassette angeordnet.. Offensichtlicher Vorteil dieser weiteren Vorrichtung ist, daß keine Formscheibe mehr erforderlich, da direkt in die Kassette gewickelt wird. Neben der schonenden Behandlung des Filmbandes wird der Arbeitsgang des Auswerfens des Endloswickels gespart.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 Ansicht einer Wickelstation

    Fig. 2 Draufsicht auf eine Filmband-Ablenkung



    [0014] In Fig. 1 und Fig. 2 wird das Filmband 1 von der Vorratsspule 2 über den Schleifenzieher 3 durch die Stanze 4 um die Umlenkrolle 5 von der Zahntrommel 6 mit Andrückbacken 7 gezogen und durch die Trennmesser 8 zum Ablängen des Filmes der Formscheibe 9 unter Versatz über Leitelement 10 so zugeführt, daß der Filmanfang schließlich nach Durchlaufen von Wickelkammer 11 und Kanal 12 auf den als Klemmelemente ausgebildeten Saugbohrungen 14 der Formscheibe 9 nach Einschaltung von Vakuum fest zu liegen kommt. Durch Drehung der Formscheibe 9 um Welle 15 bei gleichzeitiger Zuführung des Filmbandes 1 durch Zahntrommel 6 werden in die Wickelkammer 11 Windung von außen nach innen eingelegt. Nach Beendigung des Wickelvorganges wird das durch Trennmesser 8 nunmehr freie Ende des Filmbandes 1 mit Hilfe eines Transportarmes 16 von der Zahntrommelebene 6 parallel in die Formscheibenebene auf Stoß zu dem Filmanfang gebracht, wo durch Verbinden mit Klebestreifen durch Klebebandwerk 17 ein endloser Filmwickel entsteht. Der fertige Film wird über Auswerfer 18 in die Kassette (nicht dargestellt) geschoben.


    Ansprüche

    1.) Verfahren zur Konfektionierung einer Kassette mit einem endlosen Wickel aus einem abgelängten Filmband, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) das zugeführte Filmband nach Ablenkung auf eine um eine Filmbreite versetzte feststehende Bahn, 'welche dem Verlauf der Filmführung von der äußeren Windung eines Wickels zum Bildfenster einer Endloskassette entspricht, geleitet wird, um dann am Ende der Bahn unter Freihaltung einer Haftfläche für einen Klebestreifen fixiert zu werden

    b) weiteres Filmband unter Beibehaltung der Ablenkung zugeführt wird und in eine mit der Bahn verbundene in ihrer Ebene drehende Wickelkammer, welche der Aufnahme des Wickels in einer Endloskassette entspricht, zu einem Wickel von außen nach innen gewickelt wird

    c) das nach Beendigung des Wickelvorganges eingehaltene Filmband abgeschnitten und mit seinem freien Wickelende unter gleichzeitigem Versatz um eine Filmbreite entlang einer Kontur, welche entsprechend der Filmführung von der inneren Windung des Wickels zum Bildfenster einer Endloskassette angebracht ist, auf Stoß vor den Filmanfang gelegt wird, wo es mit Hilfe eines Klebestreifens zu einem endlosen Wickel verbunden wird, der dann durch einen Auswerfer in : die parallel angeordnete geöffnete Filmkassette geschoben wird.


     
    2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfanggeschwindigkeit der Kammer an der Ablenkung größer ist als die Zuführgeschwindigkeit des Filmbandes.
     
    3.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrensnach Anspruch 1 - 2, bestehend aus Vorratswickel für das Filmband, Schleifenzieher für den Längenausgleich, Stanzvorrichtung für die Lochung, Zahntrommel für den Vorschub, Andrückbrtlchen für das Stoppen, Trennmesser zum Ablängen und Wickelvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,-daß.als Wickelvorrichtung hinter einem Leitelement (10) eine auf einer Welle (15) stirnseits gelagerte Formscheibe (9) angeordnet ist, die eine Wickelkammer (11) mit einem an der Peripherie beginnenden Kanal (12) enthält, dessen innere Wandung (13) dem Verlauf eines Kassettenkanals entspricht und dessen äußere Wandung nach einer vorgegebenen Länge vor Klemmelementen (14) endet, die in einer bestimmten Lage der Formscheibe (9) mit einem Klebebandwerk (17) korrespondieren und daß ein Transportarm (16) bewegbar von dem Trennmesser (8) zu den Klemmelementen (14) angeordnet ist und daß sich ein Auswerfer (18) in der Formscheibe (9) befindet.
     
    4.) Vorrichtung nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Formscheibe (9) Aufnahmeelemente für eine Kassette angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht