[0001] Die Erfindung betrifft neue Riech- und/oder Geschmackstoffe. Es handelt sich dabei
um die Verbindungen der Formel

worin R den 2-cis- oder den 2-trans-Buten-1-ylidenrest bedeutet.
[0002] Die Formel umfasst demgemäss die Verbindungen der Formel

-1,4-Epoxy-1,3,3-trimethyl-2-(2-buten-1-yliden)-cyclohexan
[0003] Die Formeln sollen ausserdem je beide der im Hinblick auf die vorhandene cis/trans-Isomerie
(2'-Stellung) möglichen geometrischen .Isomeren umfassen.
[0004] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
Formel I.
[0005] Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man 1,3,3-Trimethyl-2-(3-hydroxybutyliden)-6-cyclohexen-4-ol
in saurem Medium erhitzt.
[0006] Das saure Medium kann unter Zuhilfenahme von Mineralsäuren, wie Schwefelsäure oder
Salzsäure, von sauren Salzen, wie Bisulfaten, beispielsweise KHS0
4, oder sauren Erden, wie Diatomeenerde, z.B. Filtrol, erzeugt werden. Aber auch geeignete
organische Säuren, wie mittelstarke bis starke solcher Säuren kommen in Frage. Beispiele
hierfür sind Alkansulfonsäuren, wie.Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure oder Pikrinsäure.
[0007] Die Reaktiönstemperatur ist nicht kritisch. Sie beträgt zweckmässigerweise ca. 20-200
C, vorzugsweise 60-130 C. Sie liegt zweckmässigerweise höher bei Verwendung schwächerer
Säuren und niedriger bei Verwendung stärkerer Säuren.
[0008] Die Umsetzung wird vorzugsweise unter Zuhilfenahme eines .organischen Lösungsmittels,
insbesondere eines aromatischen Lösungsmittels, durchgeführt. Beispiele sind Benzol,
Toluol, Xylol, etc.
[0009] Nach dem erfindungsgemässen Verfahren fällt ein Gemisch von Ia:Ib im ungefähren Verhältnis
15:85 an. Im Gemisch können ferner Spuren des cis/cis - und des trans/cis-Isomeren
nachgewiesen werden. Die Trennung des Isomerengemisches kann auf übliche Weise, z.B.
mittels Säulenchromatographie oder präparativer Gaschromatographie erfolgen. Wie weiter
unten ersichtlich, unterscheiden sich die Isomeren in ihren organoleptischen Eigenschaften
nicht grundlegend, sodass aus wirtschaftlichen Gründen das
-Iso- merengemisch verwendet werden kann.
[0010] Das - weiter unten und im Beispiel 1 - als Verbindung 14 bezeichnete l,3,3-Trimethyl-2-(3-hydroxybutyliden)-6-cyclohexen-4-ol
stellt eine neue Verbindung dar und bildet ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Es
kann - wie dort gezeigt - aus dem bekannten 2-Hydroxy-ß-ionon erhalten werden.
[0011] Zu diesem Zweck wird dieses 2-Hydroxy-ß-ionon zweckmässigerweise mit einem Enolacylat
in Anwesenheit einer der oben angegebenen Säuren umgesetzt; also z.B. in (einem Ueberschuss
von) Acetonenolacetat gelöst, mit einer katalytischen Menge p-Toluolsulfonsäure versetzt
und das Reaktionsgemisch während 1-2 Stunden bei Rückflusstemperatur gehalten. Das
nach Aufarbeitung erhaltene Diacetat 13 kann durch Behandlung mit einem starken Reduktionsmittel,
wie Lithiumaluminiumhydrid, direkt in das Diol 14 übergeführt werden.

[0012] Die Verbindung 13 ist neu und bildet ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0013] Die Verbindungen I weisen besondere organoleptische Eigenschaften auf, auf Grund
derer sie sich vorzüglich als Riech- und/oder Geschmackstoffe eignen.
[0014] Die Erfindung betrifft demgemäss auch die Verwendung der Verbindungen I, insbesondere
in praktisch reiner Form oder in Form von Gemischen (mit Ausnahme von natürlichen,
I enthaltenden Gemischen) als Riech- und/oder Geschmackstoffe.
[0015] Unter praktisch reinen I sollen insbesondere solche I verstanden werden, die frei
von Begleitstoffen sind, wie sie neben I in natürlichen Extrakten vorliegen. Als praktisch
reine I im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen insbesondere synthetisch hergestellte
I verstanden werden.
[0016] Die natürlichen, I enthaltenden Gemische sollen darum ausgeschlossen sein, da im
Zuge der vorliegenden Arbeiten gefunden wurde, dass Ia/Ib, und zwar im Verhältnis
von 1:5 im Osmanthus absolue enthalten sind.
[0017] Die erfindungsgemäss als Riech- und/oder Geschmackstoffe verwendeten Verbindungen
I - insbesondere Ib [wegen seiner grösseren Diffusion und Intensität] - zeichnen sich
durch frische, grüne, würzige, sehr natürlich wirkende, an gewisse Aspekte von Cassisknospen
und exotische Früchte - wie Mango, Passionsfruchr, Guanabana - erinnernde Geruchsnuancen
aus. Die Verbindungen können demgemäss beispielsweise zur Parfümierung bzw. Aromatisierung
von Produkten, wie Kosmetika (Seifen, Salben, Pudern, Zahnpasten, Mundwässern, Desodorantien,
Shampoos, Lotionen, etc.), Detergentien, bzw. Nahrungsmitteln, Genussmitteln und Getränken
dienen, wobei die Verbindungen vorzugsweise nicht allein, sondern in Form von Kompositionen
mit andern Riech- bzw. Geschmackstoffen eingesetzt werden. Solche Riech- bzw. Geschmackstoffkompositionen
mit einem Gehalt an Verbindungen I und deren auf an sich bekannte Art erfolgende Herstellung
(Zugabe von I zu bekannten Riech- bzw. Geschmackstoffkompositionen oder Vermischung
von I mit als Bestandteil von Riech- bzw. Geschmackstoffkompositionen geeigneten natürlichen
oder synthetischen.Verbindungen oder Gemischen) bildet ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
[0018] Als Riechstoffe eignen sich die Verbindungen I, insbesondere Ib, auf Grund ihrer
oben beschriebenen, originellen Noten, insbesondere in Kombination mit einer Reihe
von natürlichen und synthetischen Riechstoffen wie z.B.
- Galbanumöl, Mastixöl, Vetiveröl, Patchouliöl, Sandelholzöl, Mandarinenöl,. Petitgrainöl,
Ylang-Ylang-Oel, Basilikumöl, Baummoos absolue, Patchouliblätteröl, Cedernöl, Fichtenöl,
Lorbeeröl, Costuswurzelöl, Calmusöl, Beifussöl, Kamillenöl, Wermutöl, Wurmsamen- öl,
Selleriesamenöl, Angelikasamenöl, Sternanisöl, Thymianöl, Rosmarinöl, Lavendelöl,
Lavandinöl, Aspik- öl, Salbeiöl, Neroliöl, Bergamottöl, Citronenöl, Orangenöl, Grapefruitöl,
Geraniumöl, Benzoeresinoid, Melilotus absolue, Jasmin absolue, Rosenöl, Cananga- öl,
Corianderöl, Cassie absolue, Narzissen absolue, Verveine absolue oder Oel, Veilchenblätter
absolue, Tuberosen absolue usw.
- Aldehyden wie Hydroxycitronellal, Zyklamenaldehyd, p-tert.-Butyl-α-methylhydrozimtaldehyd,
alpha-Hexylzimtaldehyd, 3,5-Dimethyl-cyclohex-3-en-1-yl-carbox- aldehyd, Citral, Citronellal,
2,6-Dimethyl-6=hepten-1-al, Isovaleraldehyd, trans-2-Hexenal, Sorbinaldehyd, trans-2-Octenal,
n-Octanal, n-Nonanal, trans-2,-cis-6-Nonadienal, 2,4-Decadienal, Methylnonyl-acetaldehyd
usw.
- Ketonen wie alpha-Ionon, beta-Ionon, Allylionon, Acetanisol, 4-(para-Hydroxyphenyl)-2-butanon,
Campher, Menthon, Carvon, Pulegon usw
- Acetalen und Ketalen wie Phenylacetaldehyd-dimethylacetal, Phenylacetaldehyd-glycerinacetal,
2-Methyl-1,3-dioxolan-2-äthylacetat, Capronaldehyd-dimethylacetal usw.
- Aethern wie Eugenolmethyläther, Methyl-l-methylcyclododecyläther, Anethol, Estragolusw.
- Phenolkörpern wie Eugenol, Isoeugenol, Creosol usw.
- Alkoholen wie Butanol, cis-3-Hexanol, trans-2,cis-6-Nonadienol, cis-6-Noneol, Linalool,
Geraniol, Nerol, Citronellol, Nerolidol, Farnesol, Benzylalkohol, Phenyläthylalkohol,
Zimtalkohol usw.
- Estern wie Methyldihydrojasmonat, Linalylacetat, Geranylacetat, Cedrylacetat, Vetiverylacetat,
Aethylisovalerat, Aethylcaproat, para-tert.-Butylcyclohexyl- acetat, ortho-tert.-Butylcyclohexylacetat,
Myraldylacetat R (Givaudan), Benzylacetat, Benzylsalicylat, Styrallylacetat, Aethyl-a-methylphenylglycidat,
Aethyl-trans-2-hexenoat, Aethyl-trans-2-octenoat usw.
- Lactone wie y-Undecalacton, y-Decalacton, y-Nonalacton, δ-Decalacton, S-Octalacton,
Cumarin usw.
- Säuren wie Milchsäure, Buttersäure, a-Methylbuttersäure, trans-2-Hexensäure, trans-2-Octensäure
usw.
- Moschus- und ambraartig riechenden Körpern wie Aethylen brassylat, 4-Acetyl-6-tert.-butyl-1,1-dimethylindan,
12-Oxahexadecanolid, 8a,12-Oxido-13,14,15,16-tetranor- labdan usw.
- schwefelhaltigen Verbindungen wie p-Menthan-8-thiol-3-on, Dimethylsulfid und anderen
Sulfiden und Disulfiden usw.
- stickstoffhaltigen Verbindungen wie

Indol, Isobutylchinolin, verschiedenen Pyrazinen, 5-Methyl-heptan-3-on-oxim usw.
[0019] Die unter Verwendung von Verbindungen I hergestellter Riechstoffkompositionen, insbesondere
vom Typ Chypre, Cologne, Muguet bzw. allgemein blumiger und holziger Richtung bestechen
insbesondere durch ihre eindrückliche Frische und Originalität.
[0020] Bei der Herstellung solcher Kompositionen können die oben aufgeführten bekannten
Riechstoffe nach (dem Parfumeur bekannter) Art und Weise verwendet werden, wie z.B.
aus W.A. Poucher, Perfumes, Cosmetics and Soaps 2, 7. Auflage, Chapman und Hall, London,
1974 hervorgehend.
[0021] Es hat sich schliesslich gezeigt, dass die Verbindungen Ia/Ib auch bei der Rekonstitution
einer Reihe von ätherischen Oelen oder Absolues, wie z.B. Mandarinenöl, Grapefruitöl,
Cassis-Knospen absolue - in denen diese Verbindungen nie nachgewiesen wurden - verwendet
werden können.
[0022] Die Konzentration'der Verbindungen I kann je nach dem Verwendungszweck innerhalb
weiter Grenzen variieren, bei.- spielsweise zwischen etwa 0,01 (Detergentien) und
etwa 15 Gew.% (alkoholische Lösungen). In Parfumbasen bzw. Konzentraten können die
Konzentrationen selbstverständlich auch höher liegen. Die Parfumbasen können in üblicher
Weise zur-Parfümierung von Eaux de Cologne, Eaux de toilette, Lotionen, Cremes, Shampoos,
Seifen und Detergentien, etc. verwendet werden.
[0023] Als Geschmackstoffe können die Verbindungen I beispielsweise zur Erzeugung bzw. Verbesserung,
Verstärkung, Steigerung oder Modifizierung von Frucht- oder Beerenaromen in Nahrungsmitteln
(Joghurt, Süsswaren, etc.); in Genussmitteln (Tee, etc.) und Getränken (Limonaden
etc.) verwendet werden.
[0024] Die ausgeprägten geschmacklichen Qualitäten von insbesondere praktisch reinen, insbesondere
von synthetisch hergestellten Verbindungen I ermöglichen die Verwendung in geringen
Konzentrationen. Eine geeignete Dosierung umfasst beispielsweise den Bereich von 0,1
ppm.- 100 ppm, vorzugsweise von 1 ppm - 20 ppm im Fertigprodukt, d.h. dem aromatisierten
Nahrungsmittel, Genussmittel oder Getränk.
[0025] In der folgenden Tabelle sind einige Effekte 2usammengestellt, wie sie sich mit den
AethernI erzielen lassen.

[0026] Die Verbindungen können auf übliche Weise mit den für Geschmackstoffkompositionen
verwendeten Bestandteilen vermischt bzw. solchen Arömen zugesetzt werden. Unter den
erfindungsgemäss verwendeten Aromen werden Geschmackstoffkompositionen verstanden,
die sich auf an sich bekannte Art verdünnen bzw. in essbaren Materialien verteilen
lassen. Sie können nach an sich bekannten Methoden in die üblichen Gebrauchsformen,
wie Lösungen, Pasten oder Pulver übergeführt werden. Die Produkte können sprühgetrocknet,
vakuumgetrocknet oder lyophilisiert werden.
[0027] Die bei der Herstellung solcher Aromen zweckmässigerweise verwendeten bekannten Aromastoffe
sind entweder in der obigen Zusammenstellung bereits enthalten oder können leicht
der Literatur entnommen werden, wie z.B. J. Merory, Food Flavorings, Composition,
Manufacture and Use, Second Edition, The Avi Pbublishing Company, Inc., Westport,
Conn. 1968, oder G. Fenaroli, Fenaroli's Handbook of Flavor Ingredients, Second Edition,
Volume 2, CRC-Press, Inc. Cleveland, Ohio, 1975.
[0028] Für die Herstellung solcher üblicher Gebrauchsformen kommen beispielsweise folgende
Trägermaterialien, Verdickungsmittel, Geschmackstoffverbesserer, Gewürze und Hilfsingredientien,
etc. in Frage:
Gummi arabicum, Tragant, Salze oder Brauereihefe, Alginate, Carrageen oder ähnliche
Absorbentien; Indole, Maltol, Gewürzoleoresine, Raucharomen; Gewürznelken, Natriumcitrat;
Mononatriumglutamat, Dinatrium-inosin-5'-monophosphat (IMP), Dinatriumguanosin-5-phosphat
(GMP); oder spezielle Aromastoffe, Wasser, Aethanol, Propylenglykol, Glycerin.
Beispiel 1
[0029] Eine Lösung von 25,0 g (0,129 Mol) a-Safransäureäthylester 2 und 0,25 g Bengalrosa
in 300 ml Aethanol wurde in einer Belichtungsapparatur aus Pyrexglas bei gleichzeitigem
Durchperlen von reinem Sauerstoff während 2 Stunden belichtet. Als Lichtquelle diente
ein zentralangeordneter, wassergekühlter Quecksilber-Hochdruckstrahler Typ TQ-150
der Firma. Hanau. Die mittlere Sauerstoffaufnahme betrug rund 30 ml/Minute. Der Reaktionsverlauf
wurde auf gaschromatographischem Wege (Abnahme des Eduktes) verfolgt.

Die so erhaltene äthanolische Lösung des 1,4-Epidioxy-1,3,3-trimethyl-2-äthoxycarbonyl-5-cyclohexens
3 wurde mit 0,3 g Platin-IV-oxyd versetzt und anschliessend bei Normaldruck bis zur
Sättigung hydriert. Der Wasserstoffverbrauch betrug 4,95 1 in 1,5 Stunden (=̂77,5%
der Theorie). Die Reaktionslösung wurde durch Filtration vom Katalysator befreit,
eingeengt und die erhaltenen rohen 31 g Reaktionsprodukte an der 20-fachen Menge Kieselgel
chromatographiert. Die Elution mit Aether ergab 14,0 g cis-2,5-Dihydroxy-2,6,6-trimethylcyclohexancar-
bonsäureäthylester 4 vom Schmelzpunkt 92-94
0 (Ausbeute = 51%, Reinheit >98%).
IR: 3600,3450, 1720, 1333, 1142, 1031, 1025, 932, 891 cm-1 (als Lsg. in CHCl3);
NMR: 1,02+1,18 (je 3H,s); 1,23 (3H,s); 1,28 (3H,t, J~6, 8 Hz); 2,57 (lH,s); 3,90 (1H,
m, Jax-ax~8 Hz, Jax-eq~4 Hz); 4,15 (2H,q, J~6, 8 Hz) δ ppm;
MS: 212 (M+-H2O, 13), 166 (34), 154 (15), 129 (100), 123 (25), 113 (15), 101 (68), 95 (24), 83 (43),
43 (90).
[0030] 34,9 g (0,152 Mol) des Dihydroxyesters 4 und 3,0 g p-Toluolsulfonsäure wurden in
250 ml Toluol gelöst und anschliessend während 2 Stunden bei gleichzeitiger Entfernung
des Reaktionswassers bei der
Rückflusstemperatur des Reaktionsgemisches gerührt. Die abgekühlte Reaktionslösung
verdünnte man mit 200 ml Aether, wusch je dreimal mit Sodalösung una Wasser, trocknete
mit Natriumsulfat und engte ein. Es resultierten 32, 0 g Rohprodukt, welche gemäss
gaschromatographischer Analyse 83% bzw. 10% der 2-Hydroxy-α- und ß-cyclogeraniumsäureester
5 und 6 enthielten. Als Nebenprodukt entstand zu 7% der 2,5-Oxaester 7.

Spektrale Daten:
5 IR: 3460, 1730, 1336, 1151, 1049, 1039, 1029 cm-1;
NMR: 0,92+0,98 (je 3H,s); 1,25 (3H, t, J~6, 8 Hz); 1,62 (3H); 2,76 (1H) ; 4,0 (1H,
m) ; 4,08 (2H, q, J~6, 8 Hz); 5,4 (m,lH) δ ppm;
MS: 212 (M+, 9) ; 194 (25), 166 (28), 141 (19), 139 (27), 123 (28), 121 (100), 113 (32), 107
(18), 95 (53), 43 (27)
6 IR: 3460, 1720, 1280,. 1235, 1030 cm-1;
NMR: 1,12 (6H,2s) ; 1,30 (3H, t, J~6, 8 Hz); 1,67 (3H,s); 3,52 (1H, m 4,20 (2H, q,
J~6, 8 Hz) δ ppm;
MS: 212 (M+, 6); 169 (69), 139 (55), 125 (42), 123 (81), 121 (42), 96 (63), 95 (68), 79 (40),
67 (35), 55 (43), 43 (100)
7 IR: 1730, 1310, 1216, 1179, 1119, 1046, 1000, 871 cm-1;
NMR: 0,98+1,21 (6H,2s); 1,24 (3H, t, J~6, 8 Hz); 1,45 (3H,s); 2,29 (1H) ; 3,90 (1H,
d, J~4 Hz); 4,11 (2H, q, J~6, 8 Hz) δ ppm
MS: 212 (M+, 15) , 197 (45), 167 (64), 154 (76), 139 (50), 130 (84), 121 (65), 109 (36) , 95
(52), 83 (44), 55 (39), 43 (100).
[0031] Das obige Rohprodukt (32,0 g) - gelöst in 80 ml Tetrahydrofuran - liess man im Verlaufe
von 30 Minuten zu einer Suspension von 4,60 g (0,12 Mol) Lithiumaluminiumhydrid in
300 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran zutropfen. Man rührte das entstandene Gemisch
während 16 Stunden bei Rückflusstemperatur. Das auf O° abgekühlte Reaktionsgemisch
wurde vorsichtig mit Wasser, hierauf mit 2 N Salzsäurelösung versetzt, in 400 ml Aether
aufgenommen und die ätherische Schicht mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt.
Es verblieben 26,2 g Rohprodukt, welches gemäss gaschromatographischer Analyse 80%
2-Hydroxy-a-cyclogeraniol 8 enthielten.

Eine aus Aether umkristallisierte Probe zeigte die folgenden spektroskopischen Daten:
IR: 3615, 3450, 1175, 1068, 1037, 1018, 955, 845 cm 1 (als Lsg. in CHC13);
NMR: 0,90+1,09 (je 3H,2s); 1,75 (3H); 3,80 (2H, d, J~4 Hz); 3,95 (lH,m); 5,50 (lH,m)
δ ppm;
MS: 170 (M+, 1), 152 (83), 121 (80), 109 (36), 107 (52), 95 (47), 93 (34), 81 (79), 72 (59),
55 (42), 43 (100), 41 (51);
Smp. 103-104°.
[0032] 15,0 g (0',088 Mol) rohes 2-Hydroxy-a-cyclogeraniol 8 wurden in 60 ml Methylchlorid
gelöst und im Verlaufe von 10 Minuten so zu einer Lösung von 19,0 g (0,088 Mol) Pyridiniumchlorochromat
(E.J. Corey, J.W. Suggs, Tet. Lett. 31, 2647 [1975]) in 250 ml Methylchlorid zugetropft,
dass die Reaktionstemperatur zwischen 20 und 25° blieb. Anschliessend rührte man noch
während 20 Minuten bei Raumtemperatur, dekantierte die Reaktionslösung vom gebildeten
Niederschlag ab, spülte den Niederschlag zweimal mit Methylenchlorid und wusch die
kombinierten organischen Phasen mit Wasser, 2 N Salzsäure, Spektrale Daten:
11 IR: 3450, 1670, 1620, 1256, 1051, 989, 905, 815 cm-1;
NMR: 0,96 (6H,2s); 1,58 (3H); 2,27 (3H, s); 2,54 (1H, d, J~10 Hz); 3,68 (lH,dxd, Jax-ax~7 Hz, J ax-eq~5 Hz); 5,44 (lH,m); 6,08 (1H, d, J~16 Hz); 6,68 (lH,dxd, J1~16 Hz), J2~10 Hz) δ ppm;
MS: 208 (M+, 1); 175 (51), 157 (10), 147 (19), 137 (26), 121 (43), 109 (13), 93 (51), 77 (14),
72 (21), 43 (100);
12 IR: 3460, 1665, 1608, 1256, 1190, 1175, 1115, 1042, 1005 978 cm-1
NMR: 1,08+1,11 (je 3H,2s); 1,75 (3H); 2,29 (3H,s); 3,56 (lH,dxd, Jax-ax~7 Hz, Jax-eq~4, 6 Hz); 6,10 (1H, d, J~16, 5 Hz); 7,21 (1H, d, J~16, 5 Hz) δ ppm;
MS: 208 (M+, 2) , 193 (69), 175 (44), 157 (8), 149 (26), 147 (20), 121 (36), 105 (33), 83 (16),
81 (19), 79 (14), 43 (100).
[0033] 3,87 g der 2-Hydroxy-ionone 11 + 12 (1:5) wurden in 20 ml Acetonenolacetat gelöst
und anschliessend in Gegenwart von 0,03 g p-Toluolsulfonsäure 2 Stunden bei Rückflusstemperatur
gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt, in 150 ml Aether aufgenommen, die ätherische
Phase mit Bicarbonatlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt. Es verblieben
4,5 g des 4-Acetoxy-1, 3, 3-trimethyl-2-(3-acetoxy-2-butenyliden)-cyclohex-6-ens 13,
welche wie folgt direkt zum Diol 14 weiterverarbeitet wurden:

[0034] Eine Lösung von 3,9 g Diacetat 13 in 10 ml
Aether liess man im Verlaufe von 10 Minuten zu einer Suspension von 1,06 g Lithiumaluminiumhydrid
in 70 ml Aether zutropfen, rührte das Bicarbonatlösung und nochmals mit Wasser. Nach
dem Trocknen und Einengen verblieben 11,9 g Rohprodukt, welche die beiden Hydroxyaldehyde

im Verhältnis von 3:1 enthielten.
[0035] Spektrale Daten:
9 MS: 168 (M+,23), 150 (14), 137 (38), 121 (55), 107 (42), 97 (59), 95 (44), 79 (28), 72 (30),
55 (40), 43 (10);
10 MS: 168 (M+, 16), 137 (100), 123 (15), 109 (31), 95 (11), 81 (46), 79 (14), 70 (78), 67 (31),
55 (13), 41 (21)
[0036] 11,9 g des rohen Aldehydgemisches 9/10 wurden in 120 ml Aceton gelöst, mit 23 ml
10%iger wässriger KOH-Lösung versetzt und anschliessend während 19 Stunden bei Rückflusstemperatur
gerührt. Die Hälfte des Acetons wurde unter vermindertem Druck abdestilliert, das
Konzentrat in 200 ml Aether aufgenommen und die ätherische Lösung mit konzentrierter
Kochsalzlösung gewaschen. Nach Trocknen und Einengen verblieben 12,5 g Rohprodukt,
welche gemäss gas hromatographischer Analyse zu rund 40% aus den 2-Hydroxy-β-iononen
11 und 12 im Verhältnis von 1:5 bestanden. Die säulenchromatographische Reinigung
des Rohproduktes lieferte bei der Elution mit Hexan/Aether-= 1:1 4,2 g 92%iges Gemisch
der 2-Hydroxy-ionone 11 und 12.

Zur spektroskopischen Charakterisierung gelangten Proben, welche mit Hilfe von präparativer
Gaschromatographie auf eine Reinheit von >95% gebracht wurden.
Reaktionsgemisch während einer Stunde bei

kühlte hierauf auf Raumtemperatur, zersetzte den Uehereschuse an Lithiumaluminiumhydrid
vorsichtig mit Wasser, wusch d;.e Aetherphase mit Wasser, t cocknete und engte ein.
Die verbliebenen 2,7 g Diol 14 löst man zusammen mit 0,05 g

sulfonsäure in 25 ml Benzol und rührte das Gemisch anschli send während einer Stunde
bei Rückflusstemperatur,

das abgekühlte Gemisch mit 50 ml Aether und wusch die etherphase mit Bicarbonatlösung
und Wasser. Nach dem Trocknen und Einengen verblieben 2,3 g Rohprodukt, welche gemäss
gaschromatographischer Analyse neben schwererflüchtigen Verbindungen zu rund 50% aus
1, 4-Epoxy-1, 3, 3-trimethyl-2-(2-buten-1-yliden)-cyclohexan la und lb (Verhältnis
cis/trans = 15:85) bestand.
[0037] Durch Kugelrohrdestillation des Rohproduktes erhielt man 0,95 g Produkt, welches
zu über 92% aus dem Isomerengemisch bestand. Das Gemisch besitzt einen frischen, grünen,
würzigen, sehr natürlich wirkenden Geruch, der an gewisse Aspekte von Tomatenblättern,Cassisknospen
und exotischen Früchten erinnert.
[0038] Zur spektroskopischen Charakterisierung gelangten Proben der einzelnen Isomeren,
welche durch Chromatographie an der 40-fachen Menge Kieselgel (Hexan/Aether = 30:1)
auf eine Reinheit von über 98% gebracht worden waren.
[0039] Spektralen Daten:
la IR: 1410, 1183, 1118, 1019, 1002, 990, 961, 928, 878, 833, 770 cm-1;
NMR: 1,04+1,13 (je 3H,s); 1,75 (3H,s); 1,78 (3H, d, J~7 Hz); 3,93 (1H, d, J~4 Hz);
5,55 (1H, dxq, J3', 2' ~16 Hz, J3', CH3~7 Hz), ~5, 55 (1H, d, J~10 Hz), ~6, 3 (lH,dxd, J2', 3'~16 Hz, J2', 1'~10 Hz);
MS: 192 (M+, 24); 149 (16), 136 (22), 123 (45), 121 (35), 109 (49), 93 (26), 91 (32), 81 (44),
69 (86), 43 (100)
lb IR: 1421, 1235, 1195, 1117, 1021, 1003, 963, 872, 823 cm-1;
NMR: 1,28 (6H,2s); 1,50 (3H,s); 1,78 (3H, d, J~7 Hz); 3,89 (1H, d, J~4 Hz); 5,55 (lH,dxq, J3', 2' ~16 Hz; J3',CH3 ~7 Hz); 5,65 (1H, d, J1', 2' ~10 Hz); 6,30 (1H, dxd, J2', 3' ~16 Hz; J2', 1' ~10 Hz);
MS: 192 (M+, 24) , 149 (12), 136 (12), 123 (39), 121 (22), 109 (36), 93 (18), 91 (18), 81 (33),
69 (82), 43 (100).
Beispiel 2
Grün-Base
[0040]

[0041] Gibt man zu dieser konventionellen Grün-Base (Richtung Salbei) 200 Teile der neuen
Verbindung I
*, wird die Base in Richtung Tomatenblätter und Cassis-Knospen sehr angenehm abgerundet.
Die neue Substanz fügt sich sehr harmonisch in den Komplex ein und verleiht ihm eine
frische, würzige etwas trockene und viel weniger süsse Note.
[0042] * Unter "Verbindung I" wird in den Formulierungsbeispielen das im Beispiel 1 erhaltene
Isomerengemisch verstanden.
Beispiel 3
Parfumerie-Komposition (Richtung Grapefruit, Zitronenschale)
[0043]

[0044] Werden 100 Teile der neuen Verbindung I zu dieser Base mit schwarzem Johannisbeer-Charakter
gegeben,.verschwindet die Cassis-Note zu Gunsten einer sehr angenehm frischen Note
Richtung Grapefruit und Zitronenschale. Die Substanz verbindet sich, wie ersichtlich,
sehr harmonisch mit schwefelhaltigen Verbindungen. Die neue Base erhält eine sehr
natürliche Frische. Ueberraschenderweise wird dieser Frische-Effekt auch nach 24 Stunden
noch sehr deutlich wahrgenommen.
Beispiel 4
Parfumerie-Komposition (Grünnote)
[0045]

[0046] Gibt man zu dieser Grün-Base 40 Teile der neuen Verbindung I, so wirkt die Komposition
viel diffusiver, frischer, natürlicher. Die Grün-Note erhält einen fruchtigen Aspekt
Richtung Cassis-Knospen. Der - für die Grünnote wesentliche - Komplex von Galbanumöl
und Methyldihydrojasmonat wird durch Zugabe von I in äusserst vorteilhafter Weise
unterstrichen.
Beispiel 5
Parfümerie-Komposition (maskuline Chypre-Note)
[0047]

[0048] 'Versetzt man diese Komposition (Chypre-Charakter) mit 20 Teilen der neuen Verbindung
I, so wirkt die gesamte Kom- position lebhafter, wirkt gleichzeitig abgerundeter,
hat eindeutig mehr Charakter eines "fertigen" Cologne. Die neue Komposition eignet
sich gut zur Herstellung eines maskulinen Herren-Cologne.
Beispiel 6
Parfümerie-Komposition (Muguet-Charakter)
[0049]

[0050] Versetzt man diese konventionelle Muguet-Komposition mit 10 Teilen der neuen Verbindung
I, so wird sofort eine eindeutige Verbesserung des Geruchseindrucks in Richtung der
natürlichen Vorlage festgestellt.
[0051] Gewisse Aspekte des taufrischen Maiglöckchens kommen nun sehr schön zur Geltung.
Beispiel 7
[0052] 1 Liter eines handelsüblichen Passionsfrucht-Saftes Wurde mit 0,35 g einer 0,1% igen
alkoholischen Lösung des 1,4-Epoxy-1, 3, 3-trimethyl-2-(2-butenyliden)-cyclohexanes
versetzt. Entsprechend versetzte man 1 Liter Passionsfrucht-Saft mit 0,35 g reinem
Alkohol. Die beiden Früchtsäfte wurden einer Gruppe von 10 Testpersonen zur sensorischen
Beurteilung vorgelegt. Die Mehrheit der Testpersonen (8) erklärte, dass in der zusätzlich
aromatisierten Probe der angenehm süsse, exotisch wirkende Geruchsaspekt der Passionsfrucht
eindeutig besser zur Geltung käme.
Beispiel 8
[0053] Analog dem vorgehenden Beispiel wurde 1 Liter Grapefruit-Saft mit 0,40 g einer 0,1%igen
alkoholischen Lösung des 1,4-
Epoxy-l,3,3-trimethyl-2-(2-butenyliden)-cyclohexanes versetzt. In diesem Falle wurde
im Vergleich zur Blindprobe von der Mehrheit der Testpersonen (8) eine ausgeprägtere
Holznote festgestellt, zudem wurde eine Assoziation an reife Grapefruit-Früchte äusserst
positiv vermerkt.
Beispiel 9
[0054] 1 kg Yoghurt "nature" wurde mit 100 g Mango-Früchtpulpe und 80 g Saccharose versetzt.
Zu 500 g dieses Mango-Yoghurts gab man 0,25 g einer O,1%igen alkoholischen Lösung
des 1,4-Epoxy-1,3,3-trimethyl-2-(2-butenyliden)-cyclohexanes.
[0055] Die beiden Yoghurts wurden dem Testpanel (10 Personen) vorgelegt und im Vergleich
zu einer frischen Mangofrucht sensorisch beurteilt.
[0056] Die Mehrheit der Testpersonen (6) fand im zusätzlich mit I aromatisierten Yoghurt
eindeutig wesentlich mehr Charakter der frischen Mango-Frucht.