[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrode zur Implantation im Herzen, insbesondere zur
Stimulation des Herzmuskels, mit einer Elektrodenzuleitung, einer schraubenförmigen,
vorstehenden Wendel am herznahen Ende der Elektrodenzuleitung zum Einschrauben der
Elektrode ins Herzgewebe und einer die Front der Wendel während der Einführungsphase
überragenden Schutzvorrichtung gegen ungewolltes Verhaken.
[0002] Derartige Elektroden dienen zur Übertragung von Stimulationsimpulsen und physiologischen
Signalen zwischen dem Herzmuskel und einem ebenfalls implantierten künstlichen Herzschrittmacher.
[0003] Dabei ist es aus der DE-OS 26 13 044 bekannt, die schraubenförmige Wendel durch eine
diese seitlich umfassende elastische Manschette zu schützen. Wenn das herznahe Elektrodenende
bei der Implantation an einer geeigneten Stelle innerhalb des Herzens plaziert ist,
wird durch Ausübung einer Kraft in Einführungsrichtung über die Elektrodenzuleitung
und ein gleichzeitiges Drehen derselben die Wendel in das Herzgewebe eingeschraubt,
während der vordere Rand der Manschette im Bereich des die Einstichstelle umgebenden
Gewebes aufliegt und sich mit dem Einschrauben der Wendel zunehmend zusammenstaucht,
wodurch der einzuschraubende Teil der Wendel freigegeben wird. Hierzu muß die Elektrodenzuleitung
jedoch verhältnismäßig steif ausgebildet sei, so daß nicht nur der zum Einschrauben
der Wendel erforderliche, sondern zusätzlich auch der zum Stauchen der Manschette
notwendige Druck über die Elektrodenzuleitung übertragen werden kann. Aus Gründen
der Bruchsicherheit sollten derartige Elektrodenzuleitungen aber möglichst weich sein.
Weiterhin ist nachteilig, daß die Manschette nach erfolgter Fixierung der Elektrode
im Herzgewebe ständig eine Kraft ausübt, die so gerichtet ist, daß der eingeschraubte
Teil des Elektrodenendes herausgezogen wird. Außerdem wird die Bildung von fibrinösem
Gewebe gefördert, so daß insgesamt die Tendenz besteht, die Elektrode vorzeitig ineffektiv
zu machen. Die Manschette muß dabei eine gewisse Mindeststeifigkeit aufwei-. sen,
da sie, wäre sie weicher ausgebildet, zwar im befestigten Zustand eine geringere Kraft
ausüben würde, in diesem Fall aber die Gefahr bestünde, daß die Manschette die schraubenförmige
Wendel schon während des Einführungsvorgangs freigibt, so daß sich diese. in der Vene
verhakt oder daß sich die Manschette beim Einschrauben der Wendel derart mit deren
Gewindegängen oder Spitze verwickelt bzw. verhakt, daß dadurch ein weiteres Einschrauben
infolge Blockierung nicht mehr möglich ist.
[0004] Ein weiterer Nachteil der genannten Elektrode besteht darin, daß sie,bis zum Zeitpunkt
der Fixierung von der Manschette umgeben ist, so daß vor dem Einschrauben ein elektrischer,Kontakt
mit dem Herzgewebe für Reizschwellenmessungen bzw. die Registrierung des intrakardialen
Elektrokardiogramms nicht möglich ist.
[0005] Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Nachteile eine
Elektrode der angegebenen Gattung so zu verbessern, daß sowohl ein gefahrloses Einführen
als auch ein sicheres Befestigen im Herzgewebe gewährleistet ist. Vor der endgültigen
Fixierung der Elektrode sollen elektrophysiologische Messungen vorgenommen werden
können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß innerhalb der schraubenförmigen
Wendel ein zylindrischer Körper relativ zu dieser-in axialer Richtung derart bewegbar
ist, daß er während der Einführungsphase der Elektrode mit der Front der schraubenförmigen
Wendel abschließt oder diese überragt und zum Befestigen der schraubenförmigen Wendel
im Herzgewebe aus deren in das Gewebe einzuschraubenden Bereich mittels eines von
außerhalb des Körpers des Patienten betätigbaren Elements entfernbar ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein im wesentlichen zylindrischer
Körper innerhalb des herausragenden Teils der Wendel der Elektrode derart gelagert
werden kann, daß er durch eine einfache Bewegung, wie eine Zug-, Schub- oder Drehbewegung
aus dem Eingriffsbereich der Wendel entfernbar ist. Eine derartige Bewegung kann durch
ein innerhalb oder außerhalb der Elektrode geführtes unkompliziertes Betätigungselement
aufgebracht werden. Die .Beseitigung des als Schutzkern ausgebildeten zylindrischen
Körpers, der einen sich an der Wendel abstützenden Kolben bildet, erfolgt durch eine
relativ zwischen Betätigungselement und Elektrode aufgebrachte Kraft ohne Krafteinwirkung
zwischen Elektrode und der den Einschraubbereich umgebenden Gewebeoberfläche.
[0008] Es ist in vorteilhafter Weise möglich, ohne Befestigung der schraubenförmige Wendel
im Gewebe bereits Reizschwellenmessungen vorzunehmen, da die Schraubenwendel nach
außen freiliegt und einen elektrischen Kontakt zur Gewebeoberfläche ermöglicht.
[0009] Der Antrieb des Körpers erfolgt ausschließlich über das Betätigungsmittel, und zwar
durch Zug, Druck oder Drehung desselben. Für die Elektrodenzuleitung kann ein für
derartige Elektrodenzuleitungen bevorzugter weicher Werkstoff Verwendung finden, da
nicht zusätzlich zum Druck beim Einschrauben der Elektrode in das Herzgewebe noch
eine Kraft zum Beseitigen der Schutzvorrichtung aufgebracht werden muß.
[0010] Dabei ist der Schutzkern vorteilhafterweise an einem entlang der Elektrodenleitung
geführten Betätigungsfaden oder -draht' befestigt. Damit wird der zylindrische Körper
entsprechend in axialer Richtung angetrieben, so daß er während der Einführungsphase
den einzuschraubenden Teil der schraubenförmige Wendel wirkungslos macht und vor Einschrauben
der Wendel im Herzgewebe zurückgezogen werden kann.
[0011] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist der zylindrische Körper mindestens teilweise
aus einem für Röntgenstrahlung undurchlässigem Material wie Platin hergestellt, so
daß es dem implantierenden.Arzt über ein Röntgengerät möglich ist, die Lage des zylindrischen
Körpers in Bezug auf die Wendel jederzeit zu kontrollieren und sich damit davon zu
überzeugen, daß der Eingriffsbereich der Wendel zum Einschrauben freigegeben ist.
[0012] Eine Erhöhung des Schutzes der schraubenförmige Wendel wird erreicht, wenn der zylindrische
Körper an seinem vorderen Ende einen umlaufenden elastischen, gegebenenfalls als eine
Art Lippe ausgebildeten Rand aufweist, der den zylindrischen Körper, d.h. den Eingriffsbereich
der schraubenförmigen Wendel in radialer Richtung überragt.
[0013] Gemäß einer modifizierten Ausführung kann der zylindrische Körper tulpenförmig in
seinem Inneren hohl ausgebildet sein, wodurch sich besonders günstige Möglichkeiten
für den Aufbau ergeben.
[0014] Da die Wirksamkeit des zylindrischen Körpers von seiner Führung innerhalb der schraubenförmige
Wendel abhängt, ist der Körper innerhalb vorzugsweise der Wendel im wesentlichen spielfrei
gelagert bzw. weist gewindeähnliche Gänge auf, die im Zusammenwirken mit der schraubenförmigen
Steigung der Wendel einen Schraubvorgang ermöglichen. Als "Schraubenzieher" kann dabei
ein entsprechend ausgebildeter Führungsdraht dienen, der zum Versteifen der Elektrode
beim Einführen ohnehin erforderlich ist. Da der Körper sich in Längsrichtung zweckmäßigerweise
über mehrere Windungen der Wendel erstreckt, ergibt sich eine besonders stabile Führung
für die Relativbewegung zwischen der Wendel und dem Körper.
[0015] .Der Einführungsvorgang wird erleichtert, wenn der zylindrische Körper in seinem
beim-Einführen der Elektrode vorangeführten Bereich konvex verrundet ist.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben und werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
(jeweils vergrößert und im Schnitt dargestellt):
Fig.1 das mit dem Herzgewebe in Eingriff kommende Ende einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Elektrode, wobei sich der zylindrische Körper in der die Wendel
schützende Stellung befindet,
Fig. 2 die Ausführungsform gemäß Fig. 1, wobei sich der zylindrische Körper in zurückgezogener,
die Wendel zum Einschrauben freigegebenen Stellung befindet,
Fig. 3 eine. weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Elektrode in der Darstellung
entsprechend Fig. 1,
Fig. 4 die Ausführungsform der Elektrode gemäß Fig. 3 in der Fig. 2 entsprechenden
Darstellung,
Fig. 5 eine Variante des zylindrischen Körpers für die Ausführungsform entsprechend
den Fign. 3.und 4,
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform der Erfindung, in der Fig. 1 entsprechenden Darstellung
und
Fig. 7 die in Fig. 6 wiedergegebene Ausführungsform in der Fig. 2 entsprechenden Darstellung.
[0017] Bei dem in Fig. 1 dargestellten herzseitigen Ende einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Elektrode besteht die Elektrodenzuleitung aus dem mit einem Mantel
1 aus flexiblem Material, wie beispielsweise Silikonkautschuk, überzogenen Teil einer
schraubenförmigen Wendel 2. Dieser (in der Zeichnung gekürzt dargestellte) Teil weist
die zur Verbindung des herzseitigen Endes der Elektrode mit dem implantierten Herzschrittmacher
erforderliche Länge auf, wobei die Elektrodenzuleitung vorzugsweise in einer Vene
verlegt wird. Der Mantel 1 läßt denjenigen korkenzieherartigen Bereich 14 (Fig. 2)
der Wendel frei, der zum Befestigen des Endes in das Herzgewebe eingeschraubt wird.
Der einzuschraubende Bereich 14 ist bei der hier dargestellten Ausführungsform, im
Gegensatz zu der weiter unten beschriebenen, in den Fign. 5 und 6 dargestellten Ausführung
einstückig mit dem die Zuleitung bildenden Teil der Wendel 2 ausgeführt.
[0018] Innerhalb der Wendel ist ein den zylindrischen Körper bildender Schutzkern 3 angeordnet,
der nahezu spielfrei innerhalb der Wendel '2 in axialer Richtung beweglich gelagert
ist. Der Schutzkern 3 ist zum Erleichtern des Einführens der Elektrode in seinem dabei
vorangeführten Bereich konvex verrundet. Am Schutzkern 3 ist ein Betätigungsfaden
4 befestigt, der bis zum anderen Ende der Elektrodenzuleitung geführt ist, so daß
der die Elektrode fixierende Arzt von dort aus eine Zugkraft in Richtung des Pfeils
15 auf den Schutzkern 3 ausüben kann, um ihn zurückzuziehen und zur Fixierung aus
dem Bereich 14 der Wendel zu entfernen. Der in Einführungsrichtung der Elektrode vordere
Bereich des Schutzkerns 3 hat einen größeren Durchmesser als die Wendel 2 an ihrem
vorderen Ende und weist einen elastischen, umlaufenden Rand 5 auf, welcher den Eingriffsbereich
der Wendel 2'in radialer Richtung so überragt, daß das als Spitze ausgebildete Ende
derselben nicht mit dem Herzen in Eingriff kommen kann, bevor der Schutzkern 3 zurückgezogen
ist. (Das Beseitigen des Schutzkerns 3 kann auch über ein starres Betätigungselement
wie einen Draht durch Hinausschieben in entgegengesetzter Richtung erfolgen.) Der
Schutzkern 3 selbst ist ebenfalls aus Sili-, konkautschuk hergestellt und enthält
einen röntgendichten Kern (gestrichelt dargestellt), der als eine den Betätigungsfaden
4 sichernde Klemmhülse 6 ausgebildet und in den Schutzkern 3 einvulkanisiert ist.
[0019] Durch den röntgendichten Kern ist es möglich, jederzeit mittels eines Röntgengerätes
während des-Einführungsvorgangs die Lage des Schutzkerns 3 in Bezug auf die Wendel
2 im Herzen zu kontrollieren, so daß der Arzt sowohl die Lage des Elektrodenendes
beurteilen kann als auch die Position des Kerns in Bezug auf die Wendel, d.h. ob die
Wendel zum Einschrauben des Elektrodenendes den vorderen Teil der Wendel vollständig
freigegeben hat. Um diese Freigabe zu bewirken, ist lediglich ein Zug an dem Sperrfaden
4 in Richtung des Pfeils 15 erforderlich, wobei der die Wendel 2 umhüllende Mantel
1 in einem außerhalb des Körpers des Patienten befindlichen Bereich der Elektrodenzuleitung
festgehalten werden muß. Der Schutzkern 3 gelangt daraufhin in seine in Fig. 2 dargestellte
Position. (Der Schutzkern ist hier im Gegensatz zu Fig. 1 geschnitten wiedergegeben.
)
[0020] Die Länge des einen zylindrischen Körper bildenden Schutzkerns ist dabei so gewählt,
daß eine sichere Führung desselben innerhalb der Wendel in Längsrichtung gewährleistet
ist, was dadurch erreicht wird, daß er sich über mehrere Schraubengänge erstreckt.
Durch die vorhandene Reibung zwischen dem Schutzkern 3 und der Wendel 2 werden unkontrollierte
Relativbewegungen derselben unterbunden, die insbesondere während des Einführungsvorgangs
zu verhindern sind, da sie eine vorzeitige Freigabe des Einschraubbereichs der' Wendel
zur Folge haben könnten.
[0021] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist ein umlaufender elastischer Rand 5 derart nachgiebig
ausgebildet, daß er sich beim Entfernen aus dem einzuschraubenen Bereich 14 der Wendel
2 durch Zug an dem Betätigungsfaden 4 derart verformt, daß er an den Windungen der
Wendel vorbeigelangt. Dabei wird im wesentlichen nur jeweils der gerade die Schraubenlinie
der Wendel schneidende Teilbereich des elastischen Rands 5 verformt, wie es in Fig.
2 links ersichtlich ist.
[0022] In den Fign. 3, 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung in zwei Varianten
dargestellt. Dabei ist der zylindrische Körper tulpenförmig ausgebildet, so daß sich
durch den vorhandenen Innenhohlraum eine besonders gute Verformbarkeit der in die
Wendel eingreifende Bereiche beim Entfernen des Körpers aus dem Eingriffsbereich der
Wendel zum Einschrauben in das Herzgewebe ergibt. Bei der in den Fign. 3 und 4 dargestellten
ersten Variante der zweiten Ausführungsform ist im inneren Hohlraum des Schutzkerns
13 eine mit dem Betätigungsfaden 4 verbundene Hülse 10 vorgesehen, die auf dem Betätigungsfaden
4 festgeklemmt ist. In der inneren Öffnung des tulpenförmig geformten Schutzkerns
13 ist die Hülse 10 in axialer verschiebbar angeordnet. In Betätigungsrichtung des
Fadens 4 wird der Weg der Hülse 10 jedoch durch einen in den ebenfalls aus Silikonkautschuk
bestehenden Schutzkern einvulkanisierten Anschlagring 11 begrenzt. Zum Einführen der
Elektrode befinden sich die Hülse 10 und der Schutzkern 13 in der in Fig. 3 dargestellten
Position. Die Außenoberfläche des Schutzkerns 13 weist eine schraubenförmig umlaufende
Erhebung 12, die an die Wendel 2 in ihrem einzuschraubenden Bereich 14 angepaßt ist.
Die Windungen der Wendel liegen dabei in der Rinne zwischen benachbarten Flanken der
Erhebung 12, welche ein Zurückschieben des Schutzkerns 13 durch beim Einführen der
Elektrode auftretende Kräfte mindestens insoweit verhindert, daß das scharfe Ende
der Wendel 2 nicht über die vorangeführte Fläche des Schutzkerns hinausgelangt. Die
Hülse 10 befindet sich im Bereich der in der Rinne gelagerten Windungen und verhindert
ein elastisches Nachgeben der Wandung des hohlen Schutzkerns 13 nach innen, so daß
die relative Lage von Schutzkern und Wendel aufrechterhalten bleibt, solange die Hülse
10 diese Position einnimmt.
[0023] Um den Eingriffsbereich 14 in das Herzgewebe einzuschrauben, zieht der behandelnde
Arzt an dem Betätigungsfaden 4 in Richtung des Pfeils 15, woraufhin die auf dem Faden
festgeklemmte Hülse 10 in dem Schutzkern 13 abwärts gleitet bis sie den Anschlagring
11 erreicht hat. Damit beginnt die Hülse 10 ihrerseits über den Anschlagring 11 den
Schutzkern 13 in Richtung der Zugrichtung des Betätigungsfadens 4 anzutreiben. Da
die Hülse sich nicht mehr in dem Bereich des Schutzkerns befindet, innerhalb dessen
sie der elastischen Verformung des Wandbereichs, dadurch, daß der Eingriffsbereich
14 der Wendel in zwischen benachbarten Flanken der umlaufenden Erhebung 12 gelagert
ist, einen Widerstand entgegensetzt, kann der Schutzkern hier seinen Querschnitt verringern
und zwischen den Wendeln abwärts gleiten. Er nimmt dabei ein Profil ein, wie es in
Fig. 4 dargestellt ist. Der Betätigungsfaden 4 kann dabei am anderen Ende der Elektrode
soweit herausgezogen werden, bis der Schutzkern in einen anschließenden verengten
Bereich 16 der Wendel gelangt, wo einer weiteren Bewegung in Richtung des Pfeils 15
ein Widerstand entgegengesetzt ist. Wenn die Hülse 10 aus einem für Röntgenstrahlen
undurchlässigen Material gefertigt ist, kann der Arzt wiederum die Bewegung der Hülse
in Bezug auf die Wendel mittels eines Röntgengerätes verfolgen.
[0024] In Fig. 5 ist eine Variante des Schutzkerns 13' dargestellt, der tulpenförmig ausgebildet
ist. Der umlaufende Rand überragt die Wendel im Bereich der Frontebene des Eingriffsbereichs
in radialer Richtung und ist elastisch deformierbar. Als Material wird ebenfalls Silikonkautschuk
verwendet. Wenn auf den Betätigungsfaden 4 in Richtung des Pfeils 15 eine Kraft ausgeübt
wird, deformiert sich der Rand in Richtung auf das Innere des Schutzkern 13' und gelangt
dabei an der Wendel 2 vorbei. Innerhalb des Schutzkerns. 13' ist wiederum ein röntgendichter
Kern 17 angeordnet, der quetschend innerhalb des Schutzkerns 13' befestigt und mittels
eines durch eine Klebstelle 9 befestigten Plättchens 8 gegen Herausfallen gesichert
ist.
[0025] In den Fign. 6 und 7 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Elektrode
dargestellt, wobei Fig. 6 den vorangeführten Teil der Elektrode im zum Einführen in
die Vene bereiten Zustand zeigt. Die Elektrodenzuleitung besteht bei dieser Ausführungsform
aus einer Zuleitungswendel 18, die von einem Silikonschlauch 19 ummantelt ist. In
das Innere der Zuleitungswendel 18 ist eine innere Klemmhülse 20 eingefügt, während
das Äußere der Zuleitungswendel 18 in diesem Bereich von einer mittleren Klemmhülse
21 umgeben ist. Um die mittlere Klemmhülse 21 ist wiederum die eigentliche Einschraubwendel
22 gewunden. Um diese Anordnung herum ist eine äußere Klemm- und Führungshülse 24
angeordnet, wobei die genannten Hülsen und Wendeln durch Quetschen im Bereich 25-
mechanisch und elektrisch miteinander verbunden sind. Als Werkstoff für die Hülsen
und Wendeln dient die Legierung "Elgiloy". Die Einschraubwendel 22 ragt mit ihrem
Eingriffsbereich 14 aus dem Silikonschlauch 19 heraus.
[0026] Während des Einführungsvorgangs befindet sich der Schutzkern 23 soweit außerhalb
des Mantels 1, daß seine verrundete Frontfläche die Frontebene der Einschraubwendel
22 überragt. Der Schutzkern 23 weist eine ein Gewinde bildende umlaufende Rille 26
mit schraubenförmiger Steigung auf, die an die Steigung der Einschraubwendel 22 angepaßt
ist. (Der Durchmesser der vordersten Wendel verkleinert sich spiralförmig zu ihrem
herznahen Ende hin und ist damit der Verrundung des Schutzkerns angepaßt. Der Kern
besteht aus im wesentlichen starren Material, wie beispielsweise Polyurethan. An seiner
dem Inneren des Silikonschlauchs 19 zugewandten Ende ist eine gestrichelt dargestellte
Ausnehmung 27 vorgesehen, mittels der über ein geeignetes Werkzeug nach Art einer
Schraube/Schraubenzieher-Verbindung ein Drehmoment übertragen werden kann. Als Werkzeug
zur übertragung des Drehmoments wird ein Führungsdraht 28 benutzt, der ein abgeflachtes
Ende 29 aufweist. Dieser Führungsdraht dient im übrigen zum Versteifen der Elektrodenzuleitung
während des Einführungsvorgangs. Hat die Elektrode ihre für die Fixierung vorgesehene
Position erreicht, so kann der Arzt mit dem noch seine Lage für den Einführungsvorgang
einnehmenden Schutzkern vor der endgültigen Fixierung der Elektrode Schwellenmessungen
vornehmen, da äußere Teile der Einschraubwendel 22 in ihrem Eingriffsbereich 14 bereits
mit dem Gewebe in Kontakt kommen. Sind diese Messungen noch nicht zufriedenstellend,
so kann ein weiteres Voranschieben oder Zurückziehen des Elektrodenendes beliebig
erfolgen. Ist das Meßergebnis jedoch positiv, so wird mittels des in die Ausnehmung
27 eingreifenden abgeflachten Endes 29 des dabei um seine Achse gedrehten Führungsdrahtes
28 der Schutzkern 23 in das Innere des Silikonschlauches 19 zurückgeschraubt, so daß
der Eingriffsbereich 14 der Einschraubwendel 22 ein unbehindertes Einschrauben des
Elektrodenendes in das Gewebe ermöglicht.
[0027] In Fig. 7 ist der Schutzkern 23 während des Zurückschraubens dargestellt. Er kann
soweit in Richtung auf das Innere des Silikonschlauches 19 geschraubt werden, bis
seine rückwärtige Fläche 30 mit der Kante 31 der mittleren Klemmhülse 21 in Kontakt
kommt. Damit ergibt sich eine Sawegungsbegrenzung durch Anschlag, so daß für den Arzt
erkennbar ist, daß der Schutzkern 23 in seine Endlage gelangt ist. Gleichzeitig liegt
dabei die Fläche 21 an der Kante 30, welche die entsprechende Kante der inneren Klemmhülse
20 geringfügig überragt, dichtend an, so daß das Innere der Elektrodenzuleitung gegen
eindringende Körperflüssigkeiten geschützt ist. Zum Einschrauben der Elektrode wird
die Elektrodenzuleitung vom Arzt im Bereich des außerhalb des Körpers des Patienten
befindlichen Endes gedreht. Anschließend wird der Führungsdraht 28 zurückges zogen.
B e z u g s z e i c h e n auf s t e l l u n g
[0028]
Mantel 1
schraubenförmige Wendel 2
Schutzkern 3
Betätigungsfaden 4
elastischer Rand 5
Klemmhülse 6
umlaufender Rand 7
Plättchen 8
Klebstelle 9
Hülse 10
Anschlagring 11
umlaufende Erhebung 12
Schutzkern 13, 13'
einzuschraubender Bereich 14
Pfeil 15
verengter Bereich 16
röntgendichter Kern 17
Zuleitungswendel 18
Silikonschlauch 19
innere Klemmhülse 20
mittlere Klemmhülse 21
Einschraubwendel 22
Schutzkern 23
äußere Klemm- und Führungshülse 24
Bereich 25
Rille 26
Ausnehmung 27
Führungsdraht 28
abgeflachtes Ende 29
rückwärtige Fläche 30
Kante 31
1. Elektrode zur Implantation im Herzen, insbesondere zu Stimulation des Herzmuskels,
mit einer Elektrodenzuleitung, einer schraubenförmigen, vorstehenden Wendel am herznahen
Ende der Elektrodenzuleitung zum Einschrauben der Elektrode ins Herzgewebe und einer
die Front der Wendel während der Einführungsphase überragenden Schutzvorrichtung gegen
ungewolltes Verhaken, dadurch gekennzeichnet , daß innerhalb der schraubenförmigen
Wendel (2) ein zylindrischer Körper (Schutzkern 3, 13, 13', 23) relativ zu dieser
in axialer Richtung derart bewegbar ist, daß er während der Einführungsphase der Elektrode
mit der Front der schraubenförmigenwendel (2) abschließt oder diese überragt und zum
Befestigen der schraubenförmigen Wendel (2) im Herzgewebe aus deren in das Gewebe
einzuschraubenden Bereich (14) mittels eines von außerhalb des Körpers des Patienten
betätigbaren Elements entfernbar ist.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß Mittel zum Entfernen des
zylindrischen Körpers (3, 13, 13', 23) aus dem in das Gewebe einzuschraubenden Bereich
(14) in entgegengesetzter Richtung, bezogen auf die Einführungsrichtung der Elektrode,
vorgesehen sind.
3. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische
Körper (3, 13, 13', 23) in seinem beim Einführen der Elektrode vorangeführten Bereich
konvex verrundet ist.
4. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
zylindrische Körper (3, 13, 13', 23) im wesentlichen spielfrei innerhalb der schraubenförmigen
Wendel (2) gelagert ist.
5. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
zylindrische Körper (3, 13, 13', 23) an seinem beim Einführen der Elektrode vorangeführten
Ende einen umlaufenden, die schraubenförmige Wendel in ihrem in das Gewebe einzuschraubenden
Bereich (14) in radialer Richtung mindestens teilweise überragenden, elastischen Rand
(5, 7) aufweist.
6. Elektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Körper
(3, 13, 13', 23) im wesentlichen tulpenförmig ausgebildet ist, wobei sich die Offnung
an der beim Entfernen des Körpers rückwärtigen Seite desselben befindet.
7. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
zylindrische Körper (3, 13, 13',.23) an die Steigung der schraubenförmigen Wendel
(2) nach Art von Gewindegängen angepaßte Erhebungs- und/oder Rillenbereiche (12) aufweist,
die mit der schraubenförmigen Wendel (2) derart in Wirkverbindung treten können, daß
ein Zurückschieben des zylindrischen Körpers entgegengesetzt zu Einführungsrichtung
der Elektrode durch beim Einführen einwirkende Kräfte verhindert ist.
8. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß
der zylindrische Körper (3, 13, 13', 23) im Bereich der der Steigung der schraubenförmigen
Wendel (2) angepaßten Erhebungsoder Rillenbereiche (12) derart nachgiebig ausgebildet
ist, daß diese Bereiche durch Deformation des zylindrischen Körpers (3, 13, 13', 23)
mit der schraubenförmigen Wendel (2) außer Eingriff gelangen können.
9. Elektrode nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen innerhalb
des zylindrischen Körpers (3, 13, 13', 23) ein in axialer Richtrung verschiebliches
Element (Hülse 10) angeordnet ist, das, .wenn es sich bei den Erhebungs- und Rillenbereichen
(12) des zylindrischen Körpers befindet, ein Nachgeben desselben mindestens soweit
verhindert, daß die Erhebungen bzw. Rillen mit der schraubenförmigen Wendel (2) in
Wirkverbindung bleiben.
10. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zylindrische Körper (3, 13, 13', 23) an seiner beim Einführen der Elektrode rückwärtigen
Seite (Fläche 30) eine Ausnehmung (27) aufweist, mittels der über ein weiteres Element
durch Formsschiüß ein Drehmoment übertragbar ist.
11. Elektrode nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als weiteres Element zur
Übertragung eines Drehmoments ein im übrigen zur Versteifung der Elektrode beim Einführen
dienender Führungsdraht (28) verwendbar ist.
12. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zylindrische Körper (3, 13, 13') mindestens mittelbar mit Hilfe eines entlang
der Elektrodenzuleitung geführten Betätigungsfadens oder -drahts (4) aus dem in das
Gewebe einzuschraubenden Bereich (14) der Wendel entfernbar ist.
13. Elektrode nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsfaden oder
-draht (4) an dem zylindrischen Körper (3, 13, 13') befestigt ist.
14. Elektrode nach den Ansprüchen 9 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsfaden
oder -draht (4) an dem in axialer Richtung verschiebbaren Element (Hülse 10) befestigt
ist, das seinerseits in dem zylindrischen Körper (13) um eine vorgegebene Weglänge
in Betätigungsrichtung des Fadens oder Drahts verschiebbar ist.
15. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zylindrische Körper (3, 13, 13', 23) einen aus für Röntgenstrahlung undurch lässigem
Material bestehenden Bereich (6, 10, 17) auf weist.
16. Elektrode nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische
Körper (23) nach dem Entfernen aus dem einzuschraubenden Bereich (14) der Wendel mit
seiner in bezug auf die Einführungs richtung der Elektrode rückwärtigen Fläche (30)
an einer das Innere der Zuleitung (Zuleitungswendel 18) umgebenden umlaufenden Kante
(31) dichtend anliegt.