[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Benzodioxolderivate, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie ihre Verwendung in insektiziden und akariziden Mitteln als Synergisten.
[0002] Es sind bereits synergistische Mischungen von Carbamaten,. z.B. 2-iso-Propoxy-phenyl-N-methylcarbamat
oder von Phosphorsäureestern, z.B. 0,0-Diäthyl-0-[2-isopropyl-4-methyl- pyrimidin(6)yl]-thionophosphorsäureester
oder von natürlichen oder synthetischen Pyrethroiden mit Piperonyläthern. wie z.B.α-[2-(2-Hutoxy-äthoxy)-äthoxy]-4,5-methylendioxy-2-propyl-toluol,
bekannt (vergleiche Bull. Org. Health Org. 1966, 35, Seiten 691-708; Schrader, G.:
Die Entwicklung neuer insektizider Phosphorsäureester 1963, S. 158; Perkov, W.: Die
Insektizide, 1966, Seiten 516-524). Doch ist die Wirksamkeit dieser synergistischen
Wirkstoffkombinationen nicht befriedigend. Eine gewisse praktische Bedeutung hat bisher
nur das-α-[2-(2-Butoxy-äthoxy)-äthoxy]-4,5-methylen- dioxy-2-propyl-toluol erlangt.
[0003] Es wurden nun die neuen Benzodioxolderivate der Formel (I)

in welcher
R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und für H, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl und Aryl stehen
oder
R1 und R2 zusammen für eine Alkylengruppe,stehen gefunden.
[0004] Es wurde außerdem gefunden, daß diese Verbindungen hergestellt werden können, indem
man eine Verbindung der Formel II

in welcher
X für OH oder beide Reste X für -O- stehen,
mit einer Carbonylverbindung der allgemeinen Formel III

in welcher
R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung haben, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
umsetzt.
[0005] Es wurde außerdem gefunden, daß diese neuen Benzodioxolderivate zusammen mit
A) Carbamaten und/oder
B) Carbonsäureestern, einschließlich der natürlichen sowie synthetisohen.Pyrethroide,
und/oder
C) Phosphorsäureestern und/oder
D) Cycloalkanen und/oder
E) Halogenalkanen
eine besonders hohe insektizide und akarizide Wirkung aufweisen.
[0006] Die synergistische Wirkung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) zeigt sich
bevorzugt bei den
A) Carbamaten der allgemeinen Formel (IV)

in welcher
3 R für Aryl, heterocyclische Reste oder Oximrest steht,
4 R für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht und

C1-4-Alkyl, insbesondere Methyl, oder Dialkylamino mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen je Alkylteil
substituiert sind. Weiterhin sind besonders bevorzugt Carbamate, in denen R3 für einen Oximrest der allgemeinen Formel (IVa)

steht, in welcher
R 6 und R gleich oder verschieden sind und für Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Alkinyl, Alkoxy,
Alkylmercapto, Alkoxycarbonyl, Carbonylamid, Alkylmercaptoalkyl, mit jeweils bis zu
5 Kohlenstoffatomen, Nitril, Aryl, insbesondere Phenyl, einen gegebenenfalls substituierten
heterocyclischen Rest oder für Alkyl, das durch einen heterocyclischen Rest substituiert
ist oder gemeinsam einen gegebenenfalls durch C1-4-Alkyl substituierten Dioxolanyl oder Dithiolanylrest stehen;
Besonders erwähnt seien folgende Carbamate 2-Methylphenyl-, 2-Äthylphenyl-, 2-n-Propylphenyl-,
2-Methoxyphenyl-, 2-Äthoxyphenyl-, 2-iso-Propoxyphenyl-, 4-Methylphenyl-, 4-Äthylphenyl-,
4-n-Propylphenyl-, 4-Methoxyphenyl-, 4- Äthoxyphenyl-, 4-n-Propoxyphenyl-, 3,4,5-Trimethylphenyl-,
1-Naphthyl-, 2.3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-benzoturanyl-, 2-[1,3-Dioxolan(2)yl-phenyl]-
bzw. 2,2-Dimethyl-1,3-benzodioxol-(4)yl-N-methyl-carbamat und die entsprechenden -N-methyl-N-acetyl-,
-N-methyl-N- trifluormethylthio-, -N-methyl-N-dichlormonofluormethylthio- bzw. -N-methyl-N-dimethylaminothiocarbamate.
B) Carbonsäursestern der allgemeinen Formel (V)

Ln welcher
R8 für Alkyl, Aralkyl, Aryl oder Cycloalkyl steht, die gegebenenfalls substituiert sein
können und
9 R für Wasserstoff, Alkyl, Halogenalkyl, Alkenyl, Alkinyl oder Nitril steht und
R10 für Aryl oder einen Heterocyclus steht, oder gemeinsam mit R9 einen gegebenenfalls substituierten Cyclopentenonring bildet.
[0007] Besonders bevorzugt sind Carbonsäureester,in denen R für Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
das gegebenenfalls durch gegebenenfalls substituiertes Phenyl substituiert ist, Cyclopropyl,
das gegebenenfalls durch Alkyl,Alkenyl, Halogen- alkyl oder Halogenalkenyl mit jeweils
bis zu 6 Kohlenstoffatomen substituiert ist, oder für Phenyl, das gegebenenfalls substituiert
ist, steht. Bevorzugt sind Carbonsäureester, in denen R
9 für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und bis zu 3 Halogenatomen, Nitril oder Äthinyl steht.
[0008] Weiter sind besonders bevorzugt Carbonsäureester, in denen R
10 für Phenyl steht, das gegebenenfalls durch C
1-4-Alkyl, Halogen, insbesondere Fluor oder Chlor, gegebenenfalls substituiertes Phenoxy;
sowie gegebenenfalls substituiertes Benzyl substituiert ist, ferner für Furanyl, Tetrahydrophthalimido,
Benzodioxol, die gegebenenfalls durch Halogen, insbesondere Chlor, Alkyl oder Alkenyl
mit bis zu 4-Kohlenstoffatomen oder Benzyl substituiert sind, steht, und ferner für
Cyclopentenon steht, das gegebenenfalls durch C
1-4-Alkyl, Furfuryl, C
1-5-Alkenyl substituiert ist.
[0009] Weiter sind besonders bevorzugt die natürlich vorkommenden Pyrethroide;
Besonders erwähnt seien folgende Carbonsäureester
Essigsäure-[2,-(3,4-dichlorphenyl)-2,2,2-trichloräthyl]-ester, 2,3,4,5-Tetrahvdrophthalimidomethvlchrvsanthemat
und (5-Benzyl-3-furyl)-methyl-2,2-dimethyl-3-(2-methyl- propenyl)-cyclopropan-carboxylat.
[0010] C) Phosphorsäureestern der allgemeinen Formel (VI)

in welcher
X' unabhängig voneinander für 0 oder S steht und
Y' für 0, S, -NH- oder für eine direkte Bindung zwischen dem zentralen P-Atom und
dem Rest R13 steht und
R11 und R12 gleich oder verschieden sind und für Alkyl oder Aryl stehen und
R13 für Alkyl, Aryl, Heteroaryl, Aralkyl, Alkenyl, Dioxanyl, oder einen Oximrest oder
für den gleichen Rest steht, an den es gebunden ist.
[0011] Besonders bevorzugt sind Phosphorsäureester, in denen
R11 und R12 gleich oder verschieden sind und für C1-4-Alkyl oder Phenyl stehen,
R 13 für Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, das gegebenenfalls durch Halogen, Hydroxyl, Nitril,
gegebenfalls substituiertes Phenyl, Carbonylamid, Sulfonylalkyl, Sulfoxyalkyl, Carbonylalkyl,
Alkoxy, Alkylmercapto, Alkoxycarbonyl, substituiert ist, für Alkenyl mit bis zu 4
Kohlenstoffatomen, das gegebenenfalls durch Halogen, gegebenenfalls halogensubstituiertes
Phenyl oder Alkoxycarbonyl substituiert ist, oder für den Oximrest der allgemeinen
Formel (IVa)

wobei R6 und R7 die oben angegebene Bedeutung besitzen, insbesondere jedoch für Cyan oder Phenyl
stehen,
R13 steht ferner für Dioxanyl, das durch denselben Rest substituiert ist, an den R gebunden
ist, oder R13 steht für den gleichen Rest, an den er gebunden ist, oder R13 steht für Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Nitro, Nitril, Halogen, Methylthio
substituiert ist; R13 steht außerdem besonders bevorzugt für gegebenenfalls durch C1-4-Alkyl, Halogen substituierte Heteroaromaten, wie Pyridin, Chinolin, Chinoxalin, Pyrimidin,
Diazinon, Benzo-1,2,4-triazin.
[0012] Besonders erwähnt seien folqende Phosphorsäureester
0,0-Dimethyl- bzw. 0,0-Diäthyl-0-(2,2-dichlor- bzw. 2,2-dibromvinyl)-phosphorsäureeater,
0,0-Diäthyl-0-(4-nitro-phenyl)-thionophosphorsäureester, 0,0-Dimethyl-0-(3-methyl-4-methylthio)-thionophosphor-
säureester,
0,0-Dimethyl-0-(3-methyl-4-nitro)-thionophosphorsäureester, 0-Äthyl-S-n-propyl-0-(2,4-dichlorphenyl)-thionophosphor-
säureester,
0-äthyl-S-n-propyl-0-(4-methylthio-phenyl)-thionophosphor- säureester,
0,0-Dimethyl-S-[4-oxo-1,2,3-benzotriazin(3)yl-methyl]-thionothiolphosphorsäureester,
0-Methyl-0-[2-iso-propyl-6-methoxy-pyrimidin(4)yl]-thiono- methanphosphonsäureester,
0,0-Diäthyl-0-[2-iso-propyl-6-methyl-pyrimidin(4)yl]-thiono- phosphorsäureester,
0,0-Diäthyl-0-[3-chlor-4-methyl-cumarin(7)yl]-thionophosphor- säureester,
0,0-Dimethyl-2,2,2-trichlor-1-hydroxy-äthem-phosphonsäureester, 0,0-Dimethyl-S-(methylcarbamoylmethyl)-thionophosphorsäureester.
[0013] D) Cycloalkanen der Formel (VII)

in welcher
Hal Halogen, vorzugsweise Chlor, bedeutet. Besonders erwähnt sei 1,2,3,4,5,6-Hexachlorohexan.
[0014] E) Halogenalkanen der Formel (VIII)

in welcher
Hal' für Chlor oder Brom
R14 für Wasserstoff oder Hydroxyl,
R15 und R16 gleich oder verschieden sind und für Halogen, Alkyl oder Alkoxy und
R17 für Wasserstoff oder Halogen stehen.
[0015] Besonders bevorzugt sind Halogenalkane, in denen
R14 Wasserstoff oder Hydroxyl bedeutet,
R15 und R16 für gleiches Halogen, Alkyl bzw. Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen je Alkyl- bzw.
Alkoxyrest stehen und
R17 Halogen bedeutet.
[0016] Besonders zu erwähnen seien folgende Halogenalkane 1,1,1-Trichlor-2,2-bis-(4-chlor-
bzw. 4-äethoxyphenyl)-äthan, 1,1,1-Trichlor-2-hydroxy-2,2-bis-(4-chlorphenyl)-äthan
und 1,1-Dichlor-2,2-bis-(4-äthylphenyl)-äthan.
[0017] Überraschenderweise ist die insektizide und/oder akarizide Wirkung solcher Wirkstoffkombinationen
wesentlich höher als die Wirkung der Einzelkomponenten bzw. die Summe der Wirkungen
der Einzelkomponenten. Sie ist ferner wesentlich höher als die Wirkung von Wirkstoffkombination
mit dem bekannten Synergisten Piperonylbutoxyd.
[0018] Außerdem zeigen die erfindungsgemäß verwendbaren Benzodioxolderivate ausgezeichnete
synergistische Wirksamkeit nicht nur bei einer Wirkstoffklasse, sondern bei Wirkstoffen
aus den verschiedensten chemischen Stoffgruppen.
[0019] Somit stellen die erfindungsgemäßen Benzodioxolderivate eine wertvolle Bereicherung
der Technik dar.
[0020] Die neuen Benzodioxolderivate sind durch die Formel (I) allgemein definiert. Vorzugsweise
stehen in der Formel (I) jedoch
R1 und R2 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl bzw. Alkenyl mit bis zu 10
C-Atomen, sowie für gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder
R und R 2 stehen zusammen für eine geradkettige oder verzweigte Alkylkette mit bis zu 10 C-Atomen.
[0021] Als Beispiele seien im einzelnen genannt: 5-(3.4-Methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-Methyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Äthyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-n-Propyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-1-Propyl-5-(3.4.-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-n-Butyl-5-(3.4.-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-i-Butyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-t-Butyl-5-(3.4-methylendloxybenzyl)-dioxolan
2-Allyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-Methallyl-5-(3,4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Crotyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)dioxolan 2-Äthinyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Phenyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-(3.4-Methylendioxyphenyl)-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2,2-Dimethyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-Methyl-2-äthyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Methyl-2-n-propyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-Methyl-2-i-propyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Methyl-2-n-butyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-Methyl-2-i-butyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Methyl-2-t-butyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2,2-Diäthyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2,2-Di-n-propyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2,2-Di-n-butyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Methyl-2-phenyl-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-Spirocyclopentan-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan
2-Spirocyclohexan-5-(3.4-methylendioxybenzyl)-dioxolan 2-(2.4.4-Trimethyl-spirocyclohexan)-S-(3,4-methylendioxybenzyl)-dioxolan.
[0022] Bei den als Ausgangsverbindungen zur Herstellung der erfindungsgemäBen Benzodioxolderivate
dienenden Verbindungen der Formel II handelt es sich um 3-(3,4-Methylendioxyphenyl)-propandiol-1,2
und um 3,4-Methylendioxybenzyl-äthylenoxid. Beide Verbindungen sind bekannt, ebenso
wie die Carbonylverbindungen der Formel III.
[0023] Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen wird gegebenenfalls
unter Mitverwendung geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel durchgeführt. Als solche
kommen praktisch alle inerten organischen Solventien infrage. Hierzu gehören insbesondere
aliphatische und aromatische, gegebenenfalls chlorierte, Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol, Xylol, Methylenchlorid, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff.
[0024] Für den Fall, daß die X für OH stehen, arbeitet man in Gegenwart von sauren Katalysatoren,
wie z.B. Schwefelsäure oder p-Toluolsulfonsäure und für den Fall, daß die beiden X
für ein Sauerstoffatom stehen, arbeitet man in Gegenwart eines Katalysators, wie Bortrifluorid.
[0025] Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines größeren Bereichs variiert werden. Im
allgemeinen arbeitet man zwischen 25 und 15o°C, vorzugsweise zwischen 7o und 12o°C..
[0026] Die Umsetzung läßt man im allgemeinen bei Normaldruck ablaufen.
[0027] Zur Durchführung des Verfahrens setzt man bei Verwendung von 3-(3,4-Methylendioxyphenyl)-propandiol-1,2
als Ausgangsprodukt die Verbindungen vorzugsweise in äquimolaren Mengen ein. Ein Überschuß
der einen oder anderen Reaktionskomponente bringt keine wesentlichen Vorteile. Im
allgemeinen werden die beiden Reaktionskomponenten in einem der angegebenen Lösungsmittel
in Gegenwart eines sauren Katalysators bei den angegebenen Temperaturen umgesetzt.
Das dabei entstehende Wasser wird durch azeotrope Destillation entfernt.
[0028] Verwendet man 3,4-Methylendioxybenzyläthylenoxyd als Ausgangskomponente, so ist eine
bevorzugte Austührungsform die, daß die Carbonylkomponente im Überschuß eingesetzt
wird und so als Reaktionskomponente und Lösungsmittel dient. Die Umsetzung erfolgt
vorzugsweise in Gegenwart eines der angegebenen Katalysators bei den angegebenen Temperaturen.
Die Aufarbeitung nach beendeter Reaktion erfolgt wie üblich durch Ausschütteln mit
einem organischen Lösungsmittel, Waschen, Trocknen der organischen Phase und Abdestillieren
des Lösungsmittels.
[0029] Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden durch ihren Siedepunkt charakterisiert.
[0030] Wie bereits erwähnt, zeigen Wirkstoffkombinationen der erfindungsgemäßen Benzodioxolderivate
der Formel (I) mit Carbamaten, Carbonsäureestern, Phosphorsäureestern, Cycloalkanen
und Halogenalkanen eine hervorragende Wirkungssteigerung gegenüber den Einzelwirkstoffen
bzw. gegenüber deren Summe.
[0031] Die Gewichtsverhältnisse der Wirkstoffgruppen können dabei in relativ großen Bereichen
schwanken. Im allgemeinen werden die Benzodioxolderivate mit den übrigen Wirkstoffen
im Verhältnis 0,1:10 bis'10:0,1 eingesetzt. Als besonders geeignet haben sich jedoch
Mischverhältnisse von 0,5:1,0 bis 3,0:1,0 erwiesen. Diese Wirkstoffkpmbinationen bewirken
nicht nur eine schnelle knock-down-Wirkung, sondern bewirken auch die nachhaltige
Abtötung von tierischen Schädlingen, insbesondere Insekten und Spinnentieren, die
in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie auf dem Hygienesektor
vorkommen. Sie sind gegen normale sensible und resistente Arten sowie gegen alle oder
einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen gehören:
Aus der Ordnung der Isopoda zum Beispiel Oniscus asellus,
Armadillidium vulgare, Porcellio scaber.
Aus der Ordnung der Diplopoda zum Beispiel Blaniulus guttulatus.
Aus der Ordnung der Chilopoda zum Beispiel Geophilus carpophagus, Scutigera spec.
Aus der Ordnung der Symphyla z.B. Scutigerella immaculata.
Aus der Ordnung der Thysanura z.B. Lopisma saccharina.
Aus der Ordnung der Collembola z.B. Onychiurus armatus.
Aus der Ordnung der

z.B. Blatta orientalis,
Periplaneta americana, Leucophaea maderae, Blattellagermanica,
Acheta donesticus, Gryllotalpa spp., Locusta migratoria
migratarioides, Melanoplus differentialis, Schistocerca gregaria.
Aus der Ordnung der Dermaptera z.B. Forficula auricularia.
Aus der Ordnung der Isoptera z.B. Reticulitermes spp.,
Aus der Ordnung der Anoplura z.B. Phylloxera vastatrix,
Pemphiqus spp., Pediculus humanus corporis, Heematopinus app., Linognathus spp,
Aus der Ordnung der Mallophaga z.B. Trichodectes spp., Damalinea spp.
Aus der Ordnung der Thysanoptera z.B. Hercinothrips femoralis, Thrips tabaci.
Aus der Ordnung der Heteroptera z.B. Eurygaster spp.,
Dysdercus intermedius, Piesma quadrata, Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma
spp.
Aus der Ordnung der Homoptera z.B. Aleurodes brassicae,
Bemisia tabaci, Trialeurodes vaporariorum, Aphis gossypii,
Brevicoryne brassicae, Cryptomyzus ribis, Doralis fabae,
Doralis pomi, Eriosoma lanigerum, Hyalopterus arundinis,
Macrosiphum avenae, Myzus spp., Phorodon humuli, Rhopalosiphum
padi, Empoasca app., Euscelis billobatus, Nephotettix
cincticeps, Lecanium corni, Saissetia oleae, Laodelphax
striatellus, Nilaparvata lugens, Aonidiella aurantii,
Aspidiotus hederas, Pseudococcus spp., Psylla spp.
Aus der Ordnung der Lepidoptera z.B. Pectinophora gossypiella,
Bupalus piniarius, Creimatobia brumata, Lithocolletis
blancardella, Hypenomeuta padella, Plutella maculipennis,
Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, Lymantria spp.,
Bucculatrix thurberiella, Phyllocnistis citrella, Agrotis spp., Euxoa spp., Feltia
spp., Earias insulana, Heliothis
spp., Laphygma exigua, Mamestra brassicae, Panolis flammea, Prodenia litura, Spodoptera
spp., Trichoplusia ni, Carpocapsa pomonella, Pieris spp., Chilo spp., Pyrausta nubilalis,
Ephestia kuehniella, Galleria mellonella, Cacoecia podana, Capua reticulana, Choristoneura
fumiferana, Clysia ambiguella, Homona magnanima, Tortrix viridana.
[0032] Aus der Ordnung der Coleoptera z.B. Anobium punctatum, Rhizopertha dominica, Bruchidius
obtectus, Acanthoscelides obtectus, Hylotrupes bajulus, Agelastica alni, Leptinotarsa
decemlineata, Phaedon cochleariae, Diabrotica spp.,
[0033] Psylliodes chrysocephala, Epilachna varivestis, Atomaria spp., Oryzaephilus surinamensis,
Anthonomus spp., Sitophilus spp., Otiorrhynchus sulcatus, Cosmopolites sordidus, Ceuthorrhynchus
assimilis, Hypera postica, Dermestes spp., Trogoderma spp., Anthrenus spp., Attagenus
spp., Lyctus spp., Meligethes aeneus, Ptinus spp., Niptus hololeucus, Gibbium psylloides,
Tribolium spp., Tenebrio molitor, Agriotes spp., Conoderus spp., Melolontha melolontha,
Amphimallon` solstitialis, Costelytra zealandica.
[0034] Aus der Ordnung der Hymenoptera z.B. Diprion spp., Hoplocampa spp., Lasius spp.,
Monomorium phara onis, Vespa spp., Aus der Ordnung der Diptera z.B. Aedes spp., Anopholes
app., Culex spp., Drosophila melanogaster, Musca spp., Fannia spp., Calliphora erythrocephala,
Lucilia spp., Chrysomyia spp., Cuterebra spp., Gastrophilus spp., Hyppobosca spp.,
Stomoxys spp., Oestrus spp., Hypoderma spp., Tabanus spp., Tannia spp., Bibio hortulanus,
Oscinella frit, Phorbia spp., Pegomyia hyoscyami, Ceratitis capitata, Dacus oleae,
Tipula paludosa.
[0035] Aus der Ordnung der Siphonaptera z.D. Xenopsylla cheopis, Ceratophyllus spp.. Aus
der Ordnung der Arachnida z.B. Scorpio maurus, Latrodectus mactans.
[0036] Aus der Ordnung der Acarina z.B. Acarus siro, Argas spp., Ornithodoros spp., Dermanyssus
gallinae, Eriophyes ribis, Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipicephalus
spp., Amblyomma spp., Hyalomma spp., Ixodes spp., Psoroptes spp., Chorioptes spp.,
Sarcoptes spp.; Tarsonemus spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus spp..
[0037] Die Wirkstoffkombinationen können in die Üblichen Formulierungen übergeführt werden,
wie Lösungen, Emulsionen, Spritzpulver, Suspensionen, Pulver, Stäubemittel, Schäume,
Pasten, lösliche Pulver, Granulate, Aerosole, Suspension
-Emulsions- konzentrate, Saatgutpuder, Wirkstoff-imprägnierte Natur-und synthetische
Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, ferner
in Formulierungen mit Brennsätzen, wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u.ä. sowie
ULV-Kalt- und Wärmenebel-Formulierungen.
[0038] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder
schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können
z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole,
Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan
oder Paraffine z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon,
stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser;
mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B.
Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und
Kohlendioxid; als feste Tägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden,
Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorrillonit oder Diatomeenerde und synthetische
Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste
Trägerstoffe für Granulate: gebrochene und fraktionierte natürliche Cesteine wie Calcit,
Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und
organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehle, Kokosnußschalen,
Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier-und/oder schaumerzeugende Mittel: nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglykol-äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonata sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z.B. Ligrin-, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
[0039] Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche
und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat.
[0040] Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau
und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo-Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe
wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
[0041] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
[0042] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen erfolgt in Form ihrer
handelsüblichen Formulierungen und/ oder den aus diesen Formulierungen bereiteten
Anwendungsformen.
[0043] Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen
kann in weiten Bereichen vairieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen
kann von 0,0000001 bis zu 100 Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,01 und 10
Gew.-% liegen.
[0044] Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßten üblichen Weise.
[0045] Bei der Anwendung gegen Hygiene- und Vorratsschädlinge zeichnen sich die Wirkstoffkombinotionen
durch eine hervorragende Residualwirkung auf Holz und Ton sowie durch eine gute Alkalistabilität
auf gekälkten Unterlagen aus.
Beispiel A
LT100 - Test
[0046] Testtiere: Musca domestica, Stamm Weymanns (gegen Carbamate und Phosphorsäureester
resistent)
Lösungsmittel: Aceton
[0047] Von den Wirkstoffen, Synergistan und Gemischen aus Kirkstoffer, und Synergisten warden
Lösungen hergestellt und 2,5 ml davon in Petrischalen auf Filterpapierscheiben von
9,5 cm Durchmesser pipetiert. Das Filterpapier saugt die Lösungen auf. Die Petrischalen
bleiben so lange offen stehen, bis das Lösungsmittel vollständig verdunstet ist. Anschließend
gibt man 25 Testtiere in die Petrischalen und bedeckt sie mit einem Glasdeckel,
[0048] Der Zustand der Testtiere wird bis zu 6 Stunden laufend kontrolliert. Es wird diejenige
Zeit ermittelt, die für eine 100 %ige knock-down-Wirkung erforderlich ist. Wird die

100 nach 6 Stunden nicht erreicht, wird der %-Satz der knock down gegangenen Testtiere
festgestellt.
Allgemeine Herstellungsverfahren:
[0050]
a) 0,1 Mol 3-(3.4-Methylendioxyphenyl)-propandiol-1.2 wird mit 0,1 Mol der entsprechenden
Carbonylverbindung mit 0,5 g p-Toluolsulfonsäure in 300 ml Benzol am Wasserabscheider
gekocht bis zur Beendigung der Reaktion. Man kühlt ab, wäscht zur Entfernung des Katalysators
mit verdünnter Natronlauge, dann mit Wasser neutral, trocknet Uber Na2S04, zieht das
Lösungsmittel ab und destilliert.
b) 0,1 Mol 3,4-Methylendioxybenzyl-äthylenoxid wird mit 0,5 Mol Carbonylverbindung
vermischt. Bei der Zugabe weniger Tropfen Bortrifluorid-ätherat tritt eine starke
exotherme Reaktion ein, die durch Kühlung mit einem Eisbad zwischen 50 und 100°C gehalten
werden kann. Nach Abklingen rührt man noch 1 Stunde bei 60°C nach, nimmt mit Toluol
auf, wäscht mit Wasser neutral, trocknet über Na2SO4, zieht das Lösungsmittel ab und destilliert.
[0051] Nach diesen Herstellungsverfahren werden folgende Verbindungen erhalten:
